12 zoll tonarm

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highfreek
Inventar
#1 erstellt: 06. Mai 2015, 05:38
Ich überlege mir einen 12 zoll arm selbst zu bauen. dazu zwei grungsätzliche Fragen:

Ist die Länge zwischen Armlager Mitte und tonabnehmer Nadelspitze genau 12 Zoll, also 304,8. Oder wie misst sich das?

und wir groß muß der Abstand zw. Telerlager und tonarmlager sein?

danke und gruß
tomtiger
Administrator
#2 erstellt: 06. Mai 2015, 06:25
Hi,

Du kannst den Arm so lang machen wie Du willst. Abhängig von der Länge ergibt sich dann der Einbauabstand.

Es würde sich aber empfehlen, sich einige Grundlagen zu Tonarmen, Geometrie etc. anzulesen, dann hätten sich Deine Fragen erübrigt.

Ohne diese Grundlagen ist zu befürchten, dass Du viel Zeit investierst und dann enttäuscht bis, weil das Ergebnis nicht wunschgemäß ausfällt.


LG Tom
Hmeck
Inventar
#3 erstellt: 06. Mai 2015, 07:57
Hallo highfreek,

Nur Mut, es ist gar nicht so schwer.
Für die Ermittlung der Geometrie kann man vinylengine.com zu Rat Ziehen. Mit deren Tonarmrechner kannst du verschiedene Geometrien berechnen, außerdem ausführlich in deren Database stöbern.

Grüße, Hmeck
Holger
Inventar
#4 erstellt: 06. Mai 2015, 08:53
Ich würde mich hier orientieren...
juergen1
Inventar
#5 erstellt: 07. Mai 2015, 00:30

highfreek (Beitrag #1) schrieb:
Ist die Länge zwischen Armlager Mitte und tonabnehmer Nadelspitze genau 12 Zoll, also 304,8. Oder wie misst sich das?
Ja, diese Länge ist damit gemeint. Das nennt man die effektive Länge.
Montageabstand und Kröpfung der Headshell (! Ist was anderes als die Tonabnehmerkröpfung!) sowie effektive Länge müssen genau zueinander passen. Entsprechend der Tonarmgeometrie für die du dich entscheidest.
Ich empfehle Schön-Geometrie, oder Loefgren-Geometrie für DIN-Platten.
1. Schritt wäre also die Entscheidung für eine Geometrie,
2. Konstruktionszeichnung hierfür und Ermittlung der Headshellkröpfung
3. Suche nach einer Headshell mit einer möglichst gut passenden Kröpfung.
4. Wahrscheinlich leichte Änderung der Tonrohrlänge, damit sie zu der durch die Headshell vorgegeben Kröpfung passt.
5. Berechnung des zu der nun vorliegenden effektiven Länge und Kröpfung passenden Montageabstandes.
Gruß
Jürgen
highfreek
Inventar
#6 erstellt: 07. Mai 2015, 06:17
Danke,

hab mir gestern Abend die Abhandlung von DOS "Schön Schablone 2" runtergeladen, da wird das schön erklärt.

Passt schon. gruß
ESELman
Stammgast
#7 erstellt: 07. Mai 2015, 09:27
Hi,

die Armgeometrie ist das A und O, das man als Grundlage benötigt, zumindest bei klassischen Drehtonarmen.
Es gibt dazu ein Formelwerk, das klare Ergebnisse für klare Zielvorgaben ergibt.
Die effektive Länge ist eine davon.
12"er sind länger als übliche Tonarme, wobei die Angabe 12" nur einen ungefähren Wert der Länge angibt.
In meinem gerade in den letzten Zügen liegenden 12" Selbstbau-Arm "TheKiller" bin ich z.B. von der Geometrie eines SME-V12 ausgegangen, der eine effektive Länge von 308,8mm aufweist.
Der zuvor verlinkte Ortofon ist mit 320mm fast eher ein 13"er.
Du solltest wissen, das 12"er kritischer sind als die üblichen 9"er-10"er.
Die Justage des Tonabnehmers muss noch genauer sein um überhaupt die theoretischen Vorteile im Verzerrungsverhalten nutzen zu können.
Besonders die hier ohnehin kritischeren scharfen Nadelschliffe müssen penibelst justiert werden.
Dabei sind die üblichen Justageschablonen für kürzere Arme nicht nutzbar.
Entweder man besorgt sich eine Schablone für einen 12"er, dessen Geometrie man übernimmt, oder druckt sich eine spezialisierte Schablone aus.
Programme dafür, z.B. der Template Generator, gibts bei der VinylEngine.

Wichtig ist sich auch im vorhinein über die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten klar zu sein.
Insbesondere die Wahl der Lagerung bestimmt den Aufwand und den Bedarf an KnowHow und Können.
Einpunkter sind einfach im Aufbau und der Justage, was ihre Beliebtheit bei DIYern erklärt.
Ein kardanisches Spitzenlager oder gar eine Lagerung über Rillenkugellager ist da viel anspruchsvoller.
Ich habe meinen Arm um ein vorhandenes kardanisches Spitzenkugellager-Lager herum aufgebaut (s. meine Websch unter ´projekte/phono/thekiller´).
Vielleicht findest Du da ein paar nützliche Anregungen.
Bedenke auch, das für eine vergleichbare Steifigkeit des Arms der 12"er typischerweise schwerer ist, bzw. mehr Trägheitsmoment aufweist, was die sinnvolle Auswahl der Tonabnehmer auf härter aufgehängte Systeme, zumeist MCs beschränken kann.

Wichtig: saubere Planung und Zielvorstellung:
Mein Projekt wuchs zwar auch im Laufe der Monate, aber die grundlegende Anfangsplanung wurde nie verändert.
Es kamen zwar Funktionen und Features hinzu, die zunächst nie angedacht waren, die das Konzept in seinen Grundzügen jedoch nie veränderten, sondern nur erweiterten.

DerESELman
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