Neuer Pro-Ject Debut mit S-förmigem Tonarm

Autor

Beitrag

Wuhduh
Gesperrt

#1 erstellt: 16. Jan 2017, 02:20

Nabend !

Eigentlich ist dieser Hinweis insbesonderem dem Kolleschen Albus gewidmet, der sich bereits als Tonarmresonanzdiagnostiker mit forensischem Beigeschmack einen Namen gemacht hat.

Pro-Ject Debut S-Shape

Ich komme bei der Kombination mit Hilfe der Ortofon'schen Rechenformel und den Herstellerangaben auf knuffige 10,2 Hz.

Tööörööö, Schlammpagner für alle !

Du kannst aber gerne kommentieren und die Stelle hinterm Komma korrigieren.

Zu eigentlichen Gerät gemäß Hersteller-Homepage ( nicht live ) :

Du liebe Güte, was haben die Konstrukteure und Designer sich dabei gedacht, dieses Brett mit einem Walnuss-Furnier auszustatten ?

Wird genauso schwerstverkäuflich werden wie die Bunttöne anderer Produktlinien. Auf den meisten IKEA-Plattenregalen wird er ein Fremdkörper werden.

Hier in Berlin sind m. W. einige Möbeldekore a la " Junges Wohnen " durchgelaufen: Kiefer, Buche natur, Birke natur, Eiche grau, Eiche natur und mehrere Bootsplankendesigns in Anlehnung an Bodenbeläge.

Geblieben sind weiß, schwarz, kombiniert mit Chrom(imitat) und Glas ( auch satiniert ) , aber auch Retro-70ziger-Farbkombinationen.

In memoriam eines Schlagerhits: " Walnuss, who's the f*** is Walnuss ! " kann ich dazu nur den Daumen runter machen. Es dürstet mich geradezu nach einer Volldemontage bis zum nackten Brettli, um dann mit einem hochwertigen Kunststoffprimer erstmal das Elend zu kaschieren. Danach die Wunschfarbe. Rammsteinschlagmetallic vielleicht.

Weshalb ?

Naja, der Tonarm könnte ja relativ tauglich sein und er hat ENDLICH eine SME-Aufnahme fürs Headshell, oder ?

Und wieder das ulkige 2M silver, " exklusiv nur in Verbindung mit einem Pro-Ject Plattenspieler "

Die angegebenen Gleichlaufeigenschaften kommentiere ich lieber nicht.

Ein Blick noch zurück in die späten 70ziger / frühen 80ziger, zu den ersten

Sansui SR-222, bei denen man wenigstens wunderbar unkompliziert den Tonarm verwerten kann.

By the way: Sollte man sich vor dem BREXIT mit Rega-Tonarmen eindecken

Well, ich bin gespannt auf den üblichen, theoretisch gesponsorten, Testbericht und die Meinungen anderer Nicht-Redaktionsmitglieder.

MfG,
Erik

Webdiver
Stammgast

#2 erstellt: 16. Jan 2017, 09:52

Na so neu ist der nicht. Habe ihn zumindest schon öfter auf der Webseite gesehen. Leider ist auch der S Arm mit 8.6" relativ kurz. Ansonsten warum nicht....

32miles
Inventar

#3 erstellt: 16. Jan 2017, 10:16

@Wuhduh: würdest du anstatt auf Berliner Läden für junges Wohnen einmal deinen Focus auf internationale Möbelmessen lenken, so könntest du feststellen, das ersten Walnuss seit etlichen Jahren zu den meistpräsentierten Hölzern zählt und zweitens Materialmix nicht nur bei Stoffen, sondern auch bei Möbelhölzern seit langem an der Tagesordnung ist.
Darüber hinaus empfinde ich Walnuss deutlich angebrachter als irgendwelche aus Regenwäldern importierte Exoten, die jahrzehtelang bei den Dreherherstellern dominierten.
Wie Webdiver stört mich da eher der recht kurze Arm, die SME Aufnahme dagegen ist auch mir positiv aufgefallen.

Wuhduh
Gesperrt

#4 erstellt: 16. Jan 2017, 10:54

Moin !

Mit der primären Fokussierung auf so eine Zielgruppe kann man keine moderaten Gewinne erzielen, sondern nur über die gesamte Produktpalette eine Mischkalkulation fahren. Trends kommen und gehen. Sind halt üblich in der Marktwirtschaft. Ausnahme Damenbekleidung: Petticoats.

Aber BWL-Basiswissen ist hier nicht das Thema.

Auch nicht die Anzucht und Verwertung von Walnußbäumen, die als natürlicher Bestandteil unserer Flora bis an ihr Lebensende gesehen werden sollten.

Einen relativ kurzen Tonarm zu bemängeln macht wenig Sinn, wenn die Geometrie und andere Konstruktionsmerkmale recht ordentlich für ein Großserienprodukt sind. Tests und die Ergebnisse von Detailforschern werden zeigen, was hier Sache ist.

MfG,
Erik

32miles
Inventar

#5 erstellt: 16. Jan 2017, 11:20

Dass ein längerer Tonarm an einem ansonsten unveränderten Brettspieler keinen Sinn macht, darüber dürfte Einigkeit herrschen.
Darüber hinaus kann ich mir vorstellen, dass der Dreher früher oder später auch in anderen Dekoren/Ausführungen am Markt erscheinen wird.
Die zur Zeit allgegenwärtigen "glossy" Ausführungen sind übrigens auch nur ein Trend, der nicht nur meinetwegen möglichst schnell wieder in der Versenkung verschwinden kann. Insofern hebt sich der Dreher mit seinem Mattlack schon mal positiv von (sogenannten) Trends ab.

Albus
Inventar

#6 erstellt: 16. Jan 2017, 13:54

Tag,

was soll das, so an mich zu erinnern? - Darum: Wer ist denn so leichtgläubig, und nimmt das Hersteller-Datum der effektiven Masse des Armes von 6,0 g für zutreffend? Vielmehr wird die tatsächliche effektive Masse des Tonarmes mit dieser Headshell, aber noch ohne Tonabnehmer, bei 14,5 g liegen. Die 6 g darf man getrost ansetzen für den Tonarm ohne Headshell (und ohne Gegengewicht).

Allein der Blick auf die Headshell stößt einen Zweifel an. Nicht wahr? Bei einer Headshell, Jelco HS-50 = Ortofon SH-4, mit Eigengewicht in Höhe von 9,4 g.

Merke bitte:
1. Von den 9,4 g der Headshell gehen, bezogen auf den Abtastpunkt, 75%-85% in die effektive Masse ein. Man rechne bitte selbst (ja, 7-8 g).
2. Der Arm ohne HS habe 6 g, dann mit HS, stellt sich das Ergebnis für die effektive Masse bei 13-14 g ein.
3. Von der effektiven Länge ausgehend, 218,5 mm, ohne Tonabnehmer, aber mit der Aluminium-Headshell, ergibt sich für die Gegenprobe der effektiven Masse der Wert von 14,6 g, geglättet 14,5 g. [Berechnet anhand einer Vorgabe des bekannten japanischen Gentleman-Experten Yosh ]

Ob 13g, 14 g oder 14,5 g - bitte von mir aus, wie's beliebt, aber nicht irgend herumrechnen mit 6 g effektiver Masse - und mich aufrufen.

Die Tonarmgeometrie ist in Ordnung, sicherlich wie folgt: Achsabstand 200 mm, Überhang 18,5 mm, Kröpfung 25°, effektive Länge 218,5 mm, daraus die Nullpunkte 64,3 innen, außen 120,4 mm, mit dem maximalen Spurwinkelfehler 2.09°, max. Klirr 0.732% rms, durchschn. 0.476%.

Freundlich
Albus

[Beitrag von Albus am 16. Jan 2017, 15:00 bearbeitet]

.JC.
Inventar

#7 erstellt: 16. Jan 2017, 14:01

Wuhduh (Beitrag #4) schrieb:

.. Verwertung von Walnußbäumen, ...

es gibt bessere Möglichkeiten als es zum Furnier für Dreher zu verwenden

der Dreher sieht aus wie eine Kreuzung von 1970er Jahre Dual Design mit Brettchenkunst der 2010 er Jahre.

ParrotHH
Inventar

#8 erstellt: 16. Jan 2017, 15:12

Immerhin hat Pro-Ject mit diesem Produkt eine grundlegend neue Eigenschaft in der Plattenspielerindustrie eingeführt: Die Drehzehl!

Parrot

[Beitrag von ParrotHH am 16. Jan 2017, 15:14 bearbeitet]

volvo740tius
Inventar

#9 erstellt: 16. Jan 2017, 15:26

Vor allem räumt man ja bei dem Gerät von vornherein eine mögliche Abweichung von der Solldrehzahl ein. Stark.

Gruß Thomas

32miles
Inventar

#10 erstellt: 16. Jan 2017, 15:37

Da kann ich nur sagen, besser erwähnen als totschweigen. Noch besser wäre natürlich eine Möglichkeit des Nachregulierens.

8erberg
Inventar

#11 erstellt: 16. Jan 2017, 16:22

Hallo,

bei einem Synchronmotor nur durch einen Frequenzgenerator möglich, den bietet Pro-Ject ja auch "pitchbar" an, für die Kleinigkeit von 299 mit Stroboscheibe oder 399 Eumel mit Dischidaalanzeige.

Wunnebar

Peter

32miles
Inventar

#12 erstellt: 16. Jan 2017, 16:24

Da lob ich mir meinen alten Technics.

Wuhduh
Gesperrt

#13 erstellt: 16. Jan 2017, 22:30

Nabend !

Norwegen meldete Variationen:

Debut andere Dekore

2 Experience andere Dekore

Ach so, ja, das / die Headshell