"Grado Dance" oder brauche ich einen neuen Tonabnehmer?

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siciliano1
Stammgast
#1 erstellt: 22. Mrz 2018, 11:06
Hallo Zusammen!

Mein Grado Reference Platinum Wood MI ist zwar schon ca. 15 Jahre alt aber maximal 500 Stunden gelaufen. Es läuft an einem Rega RB 300 auf einem Acoustic Signature Samba.

Mit dem Sound bin ich wirklich sehr zufrieden. Schön warm, so wie ich es mir vorgestellt habe. 🙂

Vermehrt kommt es in letzter Zeit zum wohl bekannten "Grado Dance", was zwar eigentlich "unfair" ist, da es nichts mit dem Grado sondern mit einem Resonanzproplem zu tun hat: Das Grado schwingt so stark in der Rille - es zittert - bis es schließlich springt.

Ich habe mir nun bei Vinyl Engine die Resonanfrequenz errechnet:

RB 300 = 11,5g
Grado Reference Platinum = 6g
Compliance: 20

macht eine Resonanzfrequenz von 9hz und somit im grünen Bereich.

Ich habe jetzt nochmal alles neu eingestellt und bin wieder bei 1,6g VTF und 1,2 Antiskating gelandet.

Trotzdem springt das Grado bei immer mehr LPs. 90% meiner LPs habe ich selbst in den 80/90ern gekauft und damals mit einem Dual (CS 500?) abgespielt.

Ist die LP nicht völlig plan oder neu springt es fast immer.

Ich bin mittlerweile ziemlich ratlos. Ich überlege das Grado zu verkaufen und mir ein Ortofon 2m Blue zu kaufen.

Ich höre überwiegend Indie / Folk /Pop. 🙂

Was würdet Ihr empfehlen?
Ich bedanke mich bei Euch schonmal für Eure Hilfe.

Ciao siciliano1


[Beitrag von siciliano1 am 22. Mrz 2018, 11:22 bearbeitet]
directdrive
Inventar
#2 erstellt: 22. Mrz 2018, 12:22
Moin,

ich kann Dir da nicht viel Hoffnung machen, offenbar gibt es bei Grados regelmäßig Probleme mit der Nadellagerung, wahrscheinlich ein Effekt, der in der Alterung des verwendeten Elastomers seine Ursache hat. Die notwendige Dämpfung in der Horizontalen ist - entweder durch Verhärtung, Aufweichung des Lagergummis oder Eintrockung des Dämpfungsfluids - nicht mehr gegeben.

Meines Erachtens ist ausschließlich das System bzw. der Hersteller für diese Probleme verantworlich zu machen - mit Resonanzproblemen müssen auch die Konkurrenzprodukte klarkommen und die tun dies in der Regel besser.

Ich hatte schon einige Grados zuhause und habe weitere Exemplare bei Bekannten im Betrieb erlebt. Ärger machten leider viele: teils extrem schlechte Abtastleistungen, Brummprobleme oder ungewöhnlich schnell abgenutzte Nadeln. Wirklich überzeugende Qualität konnte ich nur bei sehr alten Systemen, meist aus den 70ern Jahren, feststellen. Gerade die ersten System mit Holzgehäuse sind bekannt für Probleme, es gab damals - so vor 15 Jahren - sogar Gerüchte über gefälschte Grados aus Fernost.

Mit besonderem Schrecken erinnere ich mich an ein vollkommen entstellt klingendes nagelneues Signature 8MZ oder ein ebenfalls neues Grado Platinum Wood, das selbst bei Auflagekräften von 2,5 p lateral keine 40 µ sauber abtasten konnte.

Solche Mängel scheinen der Preis dafür zu sein, dass man sich ein etwas exotischeres System aus Manufakturfertigung an den Tonarm hängt.

Ich würde das Grado außer Dienst stellen oder von kompetenter Seite (Fachhändler) überprüfen lassen.

Grüße, Brent


[Beitrag von directdrive am 22. Mrz 2018, 13:33 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#3 erstellt: 22. Mrz 2018, 12:29
Moin,


siciliano1 (Beitrag #1) schrieb:
Vermehrt kommt es in letzter Zeit zum wohl bekannten "Grado Dance",
..
und mir ein Ortofon 2m Blue zu kaufen.
Was würdet Ihr empfehlen?


es gibt noch andere gute Tonabnehmer ...
zB. ein AT 540 ML mit MicroLine Schliff für 250 €

Ortofon ist eigentlich immer ein bisschen teurer
Tywin
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Mrz 2018, 17:51

Solche Mängel scheinen der Preis dafür zu sein, dass man sich ein etwas exotischeres System aus Manufakturfertigung an den Tonarm hängt.


Zeugs aus der Frickelbude statt einwandfreier Ware aus Massenfertigung vom Großserienhersteller meinst Du
siciliano1
Stammgast
#5 erstellt: 22. Mrz 2018, 20:09
Hallo Brent,

vielen Dank für Deine Hilfe.
Ich habe so etwas schon befürchtet. Naja, man lernt nie aus.

Ich werde mich dann mal nach einem neuen Tonabnehmer umsehen. 🙂

Ciao siciliano1
directdrive
Inventar
#6 erstellt: 22. Mrz 2018, 20:45
Na ja, wenn Du einen guten Händler in der Nähe hast, spricht ja nichts dagegen, das Grado dort einmal überprüfen zu lassen. Wenn es Dir bisher gefallen und seine Sache klanglich gut gemacht hat, wäre es ja schade drum.

Viel Glück damit, Brent
siciliano1
Stammgast
#7 erstellt: 23. Mrz 2018, 18:49
Hallo Brent,

ja, das stimmt. Ich werde mich mal umhören. 🙂
Lohnt sich denn ggf. eine Reparatur mit neuer Dämpfung?

Ciao siciliano1
Detektordeibel
Inventar
#8 erstellt: 23. Mrz 2018, 19:17

Ich überlege das Grado zu verkaufen


Na dann hoffentlich ohne Nadel als Defekt...

Ansonsten neue Nadeln gibts doch, kostet auch nicht mehr als ein 2M Blue...

http://www.analogues...lus-replacement.html

bzw. "Ersatzeinsatz".

http://www.phonophon...austauschsystem.html


Lohnt sich denn ggf. eine Reparatur mit neuer Dämpfung?


Wenn man die Nadel gleich gegen eine bessere austauscht. Ist ja eigentlich nur ne Ellipse... - Der Russe hat dem Ding ne Nagaoka mit Boronträger verpasst... und dem Sonata ne AT440er.. Beide Lösungen dürften hier besser als Original sein.
siciliano1
Stammgast
#9 erstellt: 24. Mrz 2018, 14:19
So, ich war vorhin bei einem lokalen Hifi-Händler und er hat sich das Grado unter einem Microskop angesehen.

Fazit : alles TipTop

Das einzige was noch sein könnte, ist wohl im System selbst. Das könne man nur sehen, während das Grado montiert ist. Es könnte wohl ab und zu aufsetzen. Das ist mir aber nicht aufgefallen. Evtl. könnte es auch am Tonarmlager des Rega RB 300 liegen.

Bevor ich jetzt meinen schweren Acoustic Signature zu ihm schleppe, kaufe ich mir doch lieber ein günstiges System zum Testen. Läuft es bei meinen Problemscheiben ist das Grado wohl schuld. 🙂

Hat evtl. jemand einen Tipp für mich?

Bevor ich mir ein Nagaoka MP 110 für 130 Euro kaufe, kann mir evtl. jemand von Euch etwas Gebrauchtes verkaufen. Es sollte gut zum Rega RB 300 passen und ein MM/MI sein.

Danke

Ciao siciliano1


[Beitrag von siciliano1 am 24. Mrz 2018, 14:27 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 24. Mrz 2018, 15:54
Hallo!


......Fazit : alles TipTop.........


Ein HiFi-Händler hat wohl kaum die Ausrüstung um die Nachgiebigkeit der Dämpfergummis zu prüfen und an denen wird es wohl liegen.

Das diese Kunststoffteile nach 15 Jahren durch sind sollte doch eigentlich niemand wundern. Ganz ähnliche Effekte werden auch andere Abtaster als Grados betreffen die so alt oder auch etwas jünger/älter sind, das ist schließlich Verschleißmaterial mit begrenzter Haltbarkeit.

MFG Günther
Detektordeibel
Inventar
#11 erstellt: 24. Mrz 2018, 21:21
Was für ne Auflagekraft fährt denn das tanzende Grado?


Hat evtl. jemand einen Tipp für mich?


Jo, Thakker EPO E...


[Beitrag von Detektordeibel am 24. Mrz 2018, 21:21 bearbeitet]
siciliano1
Stammgast
#12 erstellt: 25. Mrz 2018, 10:02
Hi!

Ich habe von 1,5 bis 2,5g alles versucht, aber gesprungen ist es leider trotzdem.
directdrive
Inventar
#13 erstellt: 25. Mrz 2018, 18:24

Hörbert (Beitrag #10) schrieb:

Ein HiFi-Händler hat wohl kaum die Ausrüstung um die Nachgiebigkeit der Dämpfergummis zu prüfen und an denen wird es wohl liegen.


Dazu wird ja nun lediglich etwas Erfahrung und bestenfalls eine Testplatte benötigt.

Grüße, Brent
Detektordeibel
Inventar
#14 erstellt: 25. Mrz 2018, 19:09
Also wenn es bei 2.5g nicht mehr trackt, und nicht irgendwas abstrus unwahrscheinliches mit dem Tonarm ist, dann ist es wohl einfach "durch".

Probier es mal mit dem Thakker Epo E.
siciliano1
Stammgast
#15 erstellt: 01. Apr 2018, 14:04
Hallo Zusammen!

So, das neue Nagaoka MP 110 ist montiert und spielt meine "Problemscheiben" reibungslos und ohne zu springen ab. 🙂

Somit sind wohl - wie Günter bereits vermutet hat - die Dämpfungsgummis verschlissen.

Vielen Dank nochmals bei allen für Eure Hilfe!

Ciao siciliano1
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