Was ist schlimmer: Distanzscheiben oder nicht waagerechter Tonarm?

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rrrock
Stammgast
#1 erstellt: 29. Nov 2004, 23:40
Liebes Forum,

das frage ich mich schon länger und das Problem taucht bei mir auch immer wieder mal auf. Angenommen, der Tonarm ist schon so niedrig wie möglich gestellt, was ist dann das kleinere Übel: minimale Abweichungen hinsichtlich der Parallelität beim Abstand Tonarm zur Schallplattenoberfläche oder ein kleines Distanzplättchen zwischen Tonabnehmer und Tonarm? Ist es mehr ein akkustisches Problem oder beschädigt ein etwas zu steil eingestellter Tonarm langfristig das Vinyl?

Herzlichen Dank im Voraus und viele Grüße,
Adrian
PPM
Stammgast
#2 erstellt: 30. Nov 2004, 07:48
Hallo,

keine Antwort auf Deine Frage, aber eine Antwort auf Dein Problem:
Versuchs mal mit einer höheren Plattentellerauflage!

Patrick
Albus
Inventar
#3 erstellt: 30. Nov 2004, 10:19
Tag,

nach Jahren halte ich Distanzplättchen für prinzipiell schlecht, da die Stabilität der Verbindung von TA-Gehäuse und Tonarm nur punktuell (nicht mehr flächig) hergestellt ist sowie damit die Dämpfung des TA-Gehäuses im Flächenkontakt mit der Montagefläche des Tonarmes beseitigt ist. Besonders schlecht sind elastische Kunststoff-Vehikel (z.B. von Thorens u.a.m.).

Eine wie geschrieben 'minimale' Neigung des Armes nach vorn wird in vielen Fällen durch den Toleranzbereich des vertikalen Abtastwinkels, also 20 +5/-0 Grad, geheilt. Gelegentlich erfordert ein Tonabnehmer gar einen bestimmten, minimal erhöhten VTA, etwa 25 Grad oder gar 30 Grad. Man beachte die Angaben der Hersteller zum vertikalen Abtastwinkel der jeweiligen Nadel (Ortofon z.B. 20 Grad).

Im Übrigen ist der Hinweis ... für erfahrene Praktiker wie PPM typisch, ich schliesse mich auch sofort an: man wähle eine je passend starke Plattentellerauflage, das hat schon vielerlei Fummeleien an Tonarmen erübrigt.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 30. Nov 2004, 10:20 bearbeitet]
rrrock
Stammgast
#4 erstellt: 30. Nov 2004, 13:28
Hallo,

besten Dank für die Antworten. Eine dickere Plattentellerauflage habe ich und das leuchtet mir als einfachste Lösung des Problems auch vollkommen ein.


Albus schrieb:

Eine wie geschrieben 'minimale' Neigung des Armes nach vorn wird in vielen Fällen durch den Toleranzbereich des vertikalen Abtastwinkels, also 20 +5/-0 Grad, geheilt. Gelegentlich erfordert ein Tonabnehmer gar einen bestimmten, minimal erhöhten VTA, etwa 25 Grad oder gar 30 Grad. Man beachte die Angaben der Hersteller zum vertikalen Abtastwinkel der jeweiligen Nadel (Ortofon z.B. 20 Grad).


Das hat mich allerdings ziemlich überrascht. Auch bei den AT-Tonabnehmern wird immer ein vertikaler Abtastwinkeln von 20° angegeben. Ich dachte immer, dieser Wert würde den Winkel des TA bei waagerecht eingestelltem Tonarm beschreiben, nicht aber, dass der Tonarm selbst diesen Winkel haben sollte. Bist Du da ganz sicher?

Viele Grüße,
Adrian
PPM
Stammgast
#5 erstellt: 30. Nov 2004, 14:02
Die (meistens) empfohlenen 20 Grad stellen sich bei waagerechtem Tonarm ein. Albus meinte, daß Abweichungen von +- 5 Grad Abtastwinkel tolerabel sind.

P.
Albus
Inventar
#6 erstellt: 30. Nov 2004, 14:12
Tag,

bitte, rrrock, Du hast mich nicht korrekt verstanden, daher der richtige Hinweis von PPM. Der VTA bezieht sich auf die Nadel, nicht den Arm. Der Schneidstichel ist zum Ausgleich gewisser Verzerrungen bei der Abtastung um eben 20-25 Grad geneigt, je nach Schneideanlage (Ortofon, Westrex, Neumann), so der abtastende Diamant.

MfG
Albus
rrrock
Stammgast
#7 erstellt: 30. Nov 2004, 16:18
Hallo PPM und Albus,

hab's jetzt begriffen. Besten Dank für eure Antworten.

Viele Grüße,
Adrian
LP12
Inventar
#8 erstellt: 30. Nov 2004, 16:34
Mal ganz ehrlich Jungs ... ich glaube, es gibt wichtigeres, als den Abtastwinkel. Wer von uns justiert den denn ständig nach, wenn man erst eine 200 gr. Platte gehört hat und danach Massenvinyl auflegt ?!

Das beste Instrument für den korrekten Winkel ist immernoch das Gehör. Danach eingestellt, muß der richtige Winkel nicht immer die exakte Parallele zur Scheibe sein!!

Übrigens : die Firma Ringmat hat jetzt eine Auflage auf dem Markt, mit der man den winkel auf den 10tel Milimeter einstellen kann (durch das Schichten von unterschiedlichen Folien). Leider schweineteuer .
Holger
Inventar
#9 erstellt: 30. Nov 2004, 16:47

LP12 schrieb:

Übrigens : die Firma Ringmat hat jetzt eine Auflage auf dem Markt, mit der man den winkel auf den 10tel Milimeter einstellen kann (durch das Schichten von unterschiedlichen Folien). Leider schweineteuer .


Und eh nicht auf den 10tel nachprüfbar. Und im Prinzip so überflüssig wie ein Kropf.
Man kann's auch übertreiben.
Habe ich auch mal alles mitgemacht - mit der Zeit aber merkt man, wo der Hase tatsächlich lang läuft und wird zum Pragmatiker- anstelle mich mit solchen Nichtigkeiten herum zu plagen höre ich lieber eine gute Scheibe.
LP12
Inventar
#10 erstellt: 30. Nov 2004, 16:52
Sach ich doch!! Guck mal in den ersten Satz. Der Hinweis mit der Ringmat war ja nur für Fummelkönige.

Ausserdem bei manchen Plattenspielern ist das wie beim PC : wenns gut läuft - NUR NICHT DRAN RUMFUMMELN.
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