Hilfe bei Auswahl für ersten Plattenspieler

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ezzo
Neuling
#1 erstellt: 13. Okt 2019, 12:51
Hallo,
ich habe durch meine Freunde interesse an Vinyl bekommen und möchte mir nun auch einen Plattenspieler kaufen.

Ich habe bei Amazon geguckt, welche man auf Raten kaufen kann, da ich nicht arbeite und demnächst anfange zu studieren. Ich habe jetzt ein paar gefunden, kenne mich aber natürlich mit der Materie nicht wirklich aus.

1. Dual DTJ 301.1 USB ( ASIN: B0076Z72RQ )
2. Dual DT 450 ( ASIN: B079YS4BJC )
3. Denon DP-300 F ( ASIN: B000KVRAMK )
4. Lenco LBT-188 ( ASIN: B07MDLN91Z )
5. House of Marley Stir It Up ( ASIN: B01JT42M8U )
6. Pro-Ject Essential II ( ASIN: B00DKSUHO8 )

Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir bei der Entscheidung helfen könntet
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 13. Okt 2019, 14:35
Ich würde keinen von denen nehmen sondern einen guten Oldie aus der Blütezeit des Plattenspielerbaus. Da gibt es wenig gehypte, aber ausgereifte Geräte, die man für vergleichsweise kleines Geld findet, zum Beispiel ein Grundig PS3500 oder PS4500, findet man für 50 bis 70 euro. Damit das Ganze dann gut klingt empfiehlt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit entweder eine neue Nadel (das ist ein Verschleissteil) oder ein neues Tonabnehmersystem. Für kleines Geld zum Beispiel das neue Audio Technica AT-VM95E für 49.-, das später mit einer Microline-Nadel noch hochgerüstet werden könnte.

LG
Manuel
#linn-fan#
Inventar
#3 erstellt: 14. Okt 2019, 09:11
Zugegeben, mit keinem der Modelle habe ich mich wirklich beschäftigt. Eigentlich bzgl. Neugeräten nur mit einem Reloop
Guggst du Reloop PS

Meine Lehre daraus ist, dass neue PS der unteren Preiskategorie sehr "sparsam" konstruiert, gebaut und ausgestattet sein müssen.

Eine einfache Rechnung macht das erkennbar

VK sagen wir 250€
abzgl. 19%MwSt. 210€
Marge Händler, sagen wir 50%, also 140€
Marge Hersteller nochmal 50%, also 93€

Davon müssen Entwicklung, Herstellung, Teile, Transport und Lagerhaltung finanziert werden.

Irgendwo muss da der dicke, fette Rotstift sitzen. Und der sitzt meistens beim Tonabnehmer, dem für die analoge Wiedergabe wichtigsten Teil.
Deshalb macht die Empfehlung auf dem Vintagemarkt nach einem "Mauerblümchen" zu suchen Sinn. Also einem vom Hype vernachlässigten PS der Kategorie
SONY PS 242
SABA PSP 350
WEGA JSP 350
AKAI AP 100
usw.

Und noch eine Anmerkung. Wenn das Budget so knapp ist, dass 250€ finanziert werden müssen, dann macht es auch Sinn über die Folgekosten nachzudenken. Der ungefähre Durchschnittspreis einer neuen LP liegt bei 20€. Gut erhaltene LPs im Second Hand bei 7,50-10€.

Vinyl ist ein teures Hobby.

My 2 cent

R.
ezzo
Neuling
#4 erstellt: 14. Okt 2019, 10:26
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten.
Tatsächlich hatte ich mit meinem Opa über Plattenspieler geredet und er hat mir einen Sony PS 242 mitgegeben. Ich kann nicht genau feststellen in welchem Zustand der PS technisch ist, er dreht jedoch ohne Probleme, der Tonarm funktioniert auch wie er soll, also mit anheben, absenken und der ,Reset‘-Funktion. Ich habe jetzt eine neue Nadel bestellt und hoffe dass sonst an dem Gerät alles funktioniert.

Gibt es denn irgendwelche Dinge, die ich als Laie überprüfen kann, außer die simplen auffälligen Dinge, die ich aufgezählt habe? Und könnt ihr mir einen guten Phono-Verstärker empfehlen? Ich brauche keinen Receiver, da ich den PS an meine Bose Anlage anschließen möchte, die aber natürlich keinen Vorverstärker hat, da sie ja for Heimkino gedacht ist.
wern0r
Stammgast
#5 erstellt: 14. Okt 2019, 12:04
Phono-Vorverstärker läuft bei mir zur vollkommenen Zufriedenheit ein Art DJ Pre II. Das Einzige was mich stört, sind die penetrant hellen LEDs. Die blaue Power-LED habe ich schon entnervt umgelötet. Die zwei orangenen folgen sicher auch bald Davon abgesehen ist das Teil mehr als brauchbar. Neupreis ca. 50€; taucht ab und an gebraucht ab ca. 30€ auf.
#linn-fan#
Inventar
#6 erstellt: 14. Okt 2019, 17:16
Der SONY PS 242 ist genau so ein Mauerblümchen.
Der stammt aus Anfang der 80er, als der Kampf gegen die CD auf Hochtourenlief und Plattenspieler nur noch wenig neu entwickelt wurden, sondern ausentwickelte und bewährte Bauteile mehr oder weniger zusammen gesteckt wurden.

Und gegen einen Direkttriebler mit bewährten SONY Antrieb, als auch den verbauten Tonarm spricht absolut gar nichts.

Ein sehr einfach aufgebauter, aber auch sehr solider PS. Und mMn ein sehr unterschätzter Tonabnehmer. Trotz des Plastik Headshell.

Wenn der keine abnormen Geräusche (z.B. überdeutliches Einschaltknacken in den LS) macht und alle Tasten tun was sie sollen, dann muss man da nichts dran machen.

Und wenn es ein wenig schicker sein soll, dann lohnt ein Blick auf die Projekt PhonoBox. Zwingend "besser" als der ART DJPre sind die nicht. Aber schicker.

R


[Beitrag von #linn-fan# am 14. Okt 2019, 17:18 bearbeitet]
Vogone
Inventar
#7 erstellt: 14. Okt 2019, 17:28
Hi und willkommen im Forum,

die Nadel ist eine ATN70 (71 oder 72), richtig?
Ansonsten ist wie schon geschrieben, ist der Sony ein solider Plattenspieler.
Deine genannten können dem das Wasser nicht reichen.


[Beitrag von Vogone am 14. Okt 2019, 17:29 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#8 erstellt: 14. Okt 2019, 17:45

wern0r (Beitrag #5) schrieb:
Phono-Vorverstärker läuft bei mir zur vollkommenen Zufriedenheit ein Art DJ Pre II. Das Einzige was mich stört, sind die penetrant hellen LEDs.


Wenn man nicht löten will, könnte man sie auch mit dunklem Isolierband oder mattem transparentem Klebeband überkleben...

An den Fragesteller: Offensichtlich hast du ja nun einen Plattenspieler

Überprüfungen:
A.) Klang: Bei Zimmerlautstärke, sollte eine Platte praktisch kaum anders klingen als eine CD. Allenfalls sollten leise Störgeräusche (leises gelegentliches Knistern oder Knacken) bei leisen Stellen der Musik vernehmbar sein.
Die Musik sollte auch ohne hörbare Verzerrungen daher kommen. Allenfalls dürfen gelegentlich scharfe S-Laute leicht Zischeln.
(Immer vorausgesetzt, die Platte ist gut erhalten und nicht abgenudelt, und ist insgesamt eine gute Pressung.)

B.) Gleichlaufschwankungen: Gleichlaufschwankungen äußern sich im Extremfall durch Leiern und Jaulen. Das sollte also nicht vorhanden sein. Geringere Gleichlaufschwankungen machen sich am ehesten bei langsamer Klaviermusik bemerkbar, bei der sich die Töne und Akkorde entfalten können und somit genug Zeit haben, sich einzuschwingen, zu erklingen, und auszuklingen. Hört man bei langsamer Klaviermusik, dass die Musik eher unangenehm leicht oder gar stark jammert oder leiert, ist der Antrieb nicht ganz in Ordnung.


Jetzt noch ein altväterlicher Rat...

Wenn man als Student praktisch jeden Euro umdrehen muss, sollte man sich vielleicht überlegen, ob Vinyl das geeignete Hobby ist.
Alben oder Singles kosten als Vinyl deutlich mehr als CD oder Streaming.
Wenn man den Plattenspieler nicht einsetzt, um Mädels zu beeindrucken, sollte man sich vielleicht überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, sein weniges vorhandenes Freizeit-Geld nicht doch lieber für Ausgehen in Studenten-Klubs, oder aber für "soziale" Hobbys auszugeben: Uni-Sport, Tanzkurse, kreative Projekte (Laien/Impro-Theater, Musik-Band, Studenten-Kabarett, ...), Reisen, ...

Sonst sitzt man am Ende des Studium mit 20 oder 50 Vinyl-Alben da, hat aber das eigentliche Studentenleben gar nicht mitbekommen...

Es ist vollkommen klar, ein jeder setzt seine Prioritäten so wie er will. Nur: Vinyl ist die denkbar teuerste Art, Musik zu hören.
Rückblickend sage ich, wichtig im Leben ist nicht der Krempel, den man gekauft oder angesammelt hat. Sondern die Erlebnisse, die man mit anderen Menschen gemacht hat.


Beste Grüße und viel Spaß an dem, wofür du dich entscheidest!


[Beitrag von Burkie am 14. Okt 2019, 17:47 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#9 erstellt: 14. Okt 2019, 19:04
@ezzo: Der Plattenspieler ist OK.

Weißt du, wie man die Auflagekraft einstellt?

Phono-Vorverstärker für kleines Geld: Dynavox TC 750, ca. 30,-- €.

@ Burkie: " Vinyl ist die denkbar teuerste Art, Musik zu hören."

Habe ich so klar noch nie gesehen, stimmt aber zu 100 %.

Gerd
Marsilio
Inventar
#10 erstellt: 14. Okt 2019, 19:46
Nun ja, ich habe in meiner Studentenzeit - gut, ist schon ein Weilchen her - mit regelmässigen Flohmarktbesuchen meinen Schallplattenstock zusammengesammelt. Da war das Geld auch knapp und ich hatte halt einfach die eiserne Faustregel, dass eine Platte auf gar keinem Fall mehr als 5.- kosten darf.

Ansonsten zum Sony PS242: Ist doch cool, der ist eine sehr anständige Basis.

Der Empfehlung zum ART DJ PRE II schliesse ich mich an - das beste, was man für den Preis bekommt.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 14. Okt 2019, 19:49 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#11 erstellt: 14. Okt 2019, 21:27
Nabend !

@ #linn-fan# :

Mit Deiner Preiskalkulation liegste reichlich falsch.

Laut meinen Informationen sollten Händler manche Einsteiger-Geräte erst gar nicht verkaufen, weil die Marge so gering ist, daß der Akt in Zeit- und Papierverschwendung ( für die Rechnung ) ausartet. Und dann noch aufpassen müssen, daß der Kunde das Gerät nicht zurückgeben will.

Gebrauchte, guterhaltene LP's ...
... in Berlin zu Tausenden von EGALos, Blödglötzies, Dummschwätzern und Schmerzfreien ab 5 Euro bis Egal-zahlt-sowieso-keiner angeboten.

MfG,
Erik
ezzo
Neuling
#12 erstellt: 15. Okt 2019, 09:30
Vielen Dank für eure vielen, hilfreichen Antworten
Ich habe bei eBay Kleinanzeigen einen DJ Pre II für 30€ bekommen, jetzt warte ich auf die Nadel (@ Vogone: ist eine ND 137 G, stand jedenfalls auf der Original-Nadel), die morgen ankommen sollte und natürlich auf den DJ Pre, der heute verschickt wird.

Klang und Gleichlaufschwankungen kann ich ja im Moment noch schwer testen, jedoch werde ich das natürlich machen, sobald ich alles beisammen und angeschlossen habe. Dass Vinyl teuer ist, ist mir bewusst, aber in meinem Freundeskreis wird viel Vinyl gehört und da werden die Platten auch untereinander ausgeliehen Trotzdem vielen Dank für die ,,Warnung''

@bielefeldgibtesnicht : Ja, dazu habe ich mir Video angeguckt, und ich habe auch herausgefunden, dass für die Nadel wohl 2g empfohlen wird.
ezzo
Neuling
#13 erstellt: 17. Okt 2019, 13:31
So es ist jetzt alles angekommen und angeschlossen. Der PS läuft ohne erkennbare Probleme und es hört sich für mein ,,Anfänger-Ohr" auch recht gut an.

Ich habe lediglich noch eine Frage zu dem DJ Pre II, und zwar wofür die 100 PF und 200 PF, sowie Low Cut und Flat stehen.
Ich habe es im Moment auf 200 PF und Low Cut eingestellt, allerdings höre ich keinen wirklichen Unterscheid zu den anderen beiden Einstellungen. Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir die Einstellungen erklären könntet
felixbo
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 17. Okt 2019, 14:43
Hi,
der 100pF/200pF Schalter ist zur Anpassung der Kabelkapazität. Bei manchen Tonabnehmern hört man in den Höhen einen leichten Unterschied.
Der low-cut ist ein Tieffrequenzfilter der die ganz tiefen Töne rausfiltert. Dadurch wackeln die Bass-Lautsprecher nicht so wenn man mal etwas fester auf den Fußboden hüpft z.B. bei einer Fete.

Gruß Felix
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