Plattenspielerkauf einstellbare Tonarmhöhe

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dox1989
Neuling
#1 erstellt: 10. Apr 2020, 14:39
Hi liebes Forum!

Ich spiele im Moment mit dem Gedanken mir einen neuen Plattenspieler zu holen. In Frage kommen würde für mich vor allem der ProJectDebut,CarbonDCEspritSB (https://www.phonophono.de/phono/plattenspieler/pro-ject-carbon-esprit-sb.html).... Alternativ gibt es für nen ähnlichen Preis ja auch gebraucht einige Technics 1210er....wobei ich mit gebraucht kaufen eher schlechte Erfahrungen gemacht habe und deshalb skeptisch bin...ausgeben möchte ich nicht viel mehr als 500€ Euro.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:

Bei dem Project Debut (und vergleichbaren wie Rega Planar2) ist mir aufgefallen, dass leider die Tonarmhöhe nicht einstellbar zu sein scheint (im Gegensatz zum Technics 1210)....
Ist das jetzt was den Verschleiß meiner geliebten Platten angeht ungünstig, weil ich nicht optimal einstellen kann, wie tief die Nadel in die Rillen eintaucht, oder?
Mich würde auch eure Einschätzung in Sachen Klangqualität interessieren, wichtiger ist mir aber noch eure Einschätzung was den Plattenverschleiß angeht....

Vielen Dank und Beste Grüße,

Dominic
hpkreipe
Inventar
#2 erstellt: 10. Apr 2020, 16:31
Hi,

mit dem Eintauchen der Nadel in die Tiefe der Rille hat das eher weniger zu tun, sondern unter welchem Winkel die Nadel zur Plattenoberfläche steht. VTA = Vertical Tracking Angle = vertikaler Abtastwinkel ist hier das Stichwort.

Es ist daher der zum Tonabnehmer passende Winkel einzustellen, oft (aber eben nicht immer) steht dann auch der Tonarm selber parallel zur Plattenoberfläche.

Ist das Einstellen desselben letztlich relevant? Ja, da es eben zu entsprechenden Verzerrungen kommt. Ist eine Abweichung des VTA deutlich hörbar, nun es kommt auf Deine Ohren an - ich kann für mein Paar nur schreiben: Nein, die bekommen das nicht mit.

Aber trotzdem stelle ich den VTA sauber ein und bei einem Neukaufen, nee, Austausch meiner Dreher würde ich kein Modell ohne eine VTA Einstellung nehmen. Für jede Platte mache ich das dann aber nicht, denn insbesondere die neuen, schweren Pressungen sind eben auch dicker, als die alten leichteren und damit dünneren.

Aus meiner Sicht und nun kommt deutlich meine Vorliebe für Subchassis Plattenspieler mit Riemenantrieb zum Vorschein -> such Dir einen Thorens mit einem TP90.

Um direkt angetriebene Plattenspieler mache ich auch einen Bogen, denn verbinde damit immer Disco- und Profispieler mit einer relevanten Eigenschaft die mir deutlich egal ist: Das Hochlaufen auf Nenndrehzahl in weniger als einer 1/4 Umdrehung.

Ich bevorzuge eine gemäßigtes Anlaufen, da ich die Platten während des Hochlaufens mit einer Bürste säubere dann den Tonarm einschwenke die Nadel dann langsam absenke und dann bewege ich mich schweren Schrittes zurück in die Abhörposition. Auf dem Weg dahin, sollte dann aber kein Trittschall in die Nadel übertragen werden. Deshalb Subchassis und kein (Achtung: Vorurteil) mikroruckelnder Direktantrieb. Nun bitte keine Diskussion dazu.

Aus den oben genannten Drehern würde ich jemanden dann doch eher den Technics anempfehlen, aber nur wenn derjenige deutlich unwillig ist, weitere Alternativen zu suchen.

Goldohr_
Stammgast
#3 erstellt: 10. Apr 2020, 16:35
Ich würde keinen von den neuen Drehern nehmen. Für 500 Euro bekommst du einen Spieler der goldenen Ära gegenüber du jedes aktuelle Modell in die Tonne treten kannst.
kölsche_jung
Moderator
#4 erstellt: 10. Apr 2020, 17:07

dox1989 (Beitrag #1) schrieb:
...
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:

Bei dem Project Debut (und vergleichbaren wie Rega Planar2) ist mir aufgefallen, dass leider die Tonarmhöhe nicht einstellbar zu sein scheint (im Gegensatz zum Technics 1210)....

was so nicht ganz richtig ist ...

es geht ja um den VTA, also den Winkel, in dem die Nadel in der Rille steht, da ist halt klar, dass wenn man einen Abnehmer hat, dessen Bauhöhe von der gedachten Bauhöhe abweicht, man dies mit der Tonarmhöhenverstellung ausgleichen kann.
Genauso kann man aber zum Ausgleich bei "flachen" Tonabnehmern Distanzscheiben zwischen Abnehmer und Headshell packen bzw bei "hoch bauenden" Abnehmern, den Arm ausbauen, ne Distanzscheibe unterlegen und wieder zusammenbauen.
Ist halt nicht ganz so praktisch wie ne Tonarmhöhenverstellung ... ist aber alles realisierbar

zum TP90 ... ja schöner Tonarm, komm aber nicht auf die Idee, dir n 2tes Headshell kaufen zu wollen ... kostet - wenn du überhaupt eins bekommst - 3-stellig ...

Gebrauchtkauf ... ja is immer so ne Sache ... zumal man mE bei Sachen die teils 30/40 Jahre alt sind immer mit nem Defekt rechnen muss ... und nen Sony Biotracer oder ähnliche Prachtstücke (da geb ich Goldohr völlig recht) möchte ich persönlich nicht auseinanderbauen müssen

als reines Musikabspielgerät würde ich mir heute übrigens keinen Plattenspieler mehr kaufen ... n bischen Basteltrieb sollte vorhanden sein ...
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 10. Apr 2020, 17:20
Für ca. 500 Euro gibt es keinen gut restaurierten SL-1200 MK2. Auch nicht ohne System. Sind alles Ex-DJ-Fräsen.

Ein Tonarm MUSS nicht höhenverstellbar sein. Dafür gibt es ausgleichende Möglichkeiten. Oder man lebt damit, daß der Tonarm vorne tiefer liegt. Ist meistens besser als vorne höher wegen dem erwähnten VTA.

Ein passendes System zum Spieler ist weitaus wichtiger als der Spieler selber. D. h. 140,00 - 170,00 Euro für das NEUE System und den Rest für den NEUEN Spieler.

MfG,
Erik
dox1989
Neuling
#6 erstellt: 10. Apr 2020, 18:10
Danke schonmal für eure Antworten!

Nach weiterer Recherche weite ich mein Budget wohl auf 700€ aus und bin noch ratloser als vorher, was für einen Plattenspieler ich mir holen soll .....

Kriterien für den Kauf wäre
- manuelle Bedienung
- Verstellbare Tonarmhöhe um den VTA zu regeln...
- Einstellbar: Antiskating und Auflagegewicht....

Gibt es noch etwas worauf ich eurer Meinung nach achten sollte...?
Einfach_Supi
Stammgast
#7 erstellt: 10. Apr 2020, 18:24
Ich habe mir für meinen älteren (14 Jahre?) Rega Planar 3-24 ein neues Denon-MC-System (DL-110) gegönnt und den Tonarm mit Hilfe passender Unterlegscheiben um 3mm erhöht. Diese Teile kosten im Set 35,- und können ohne Ausbau des Arm untergeschoben werden...lediglich die Schrauben lösen.
Und ich bin mit dem Spieler inkl. dem neuen TA mehr als zufrieden und frue mich, ein doch recht zierliches Gerät stehen zu haben. Diese großen Sub-Chassis und so weiter Spieler sehen zwar oft klasse aus, benötigen aber auch den Platz und müssen sich ja auch optisch einfügen...was mir nicht unwichtig ist!
kölsche_jung
Moderator
#8 erstellt: 10. Apr 2020, 19:24

dox1989 (Beitrag #6) schrieb:
... und bin noch ratloser als vorher ...

Punkt 1 wäre ... mach dich nicht verrückt ... es geht nur um n Dreher ...
den perfekten Dreher gibts nicht ... und wenn doch, würden den ja alle haben wollen und die Preise würden durch die Decke schiessen ...

dein Vorteil wiederum ist, das Vinyl abspielen eine recht robuste Angelegenheit ist (bzw der Mensch ein außergewöhnlich schlechtes Messinstrument) ... ob sich (wie bei vielen Regas) der Teller um 1% zu schnell dreht, ob der VTA stimmt, ob das AS stimmt (es gibt sogar Arme ohne!) ... solange das halbwegs passt und man keinen direkten Vergleich hat ... zum Musikhören reichts ...
evilknievel
Inventar
#9 erstellt: 10. Apr 2020, 22:06
Hallo,

Tonarmhöhenverstellung ist ein nice to have aber kein Must have. Willst du so penibel einstellen, daß du zwischen einer fetten 180g Scheibe und einer dünnen Crysalis Pressung nachregelst? Erschwerend kommt hinzu, daß im Verlauf der Plattenpresshistorie die Schneidewinkel mehrmals geändert wurden bzw es keine Vereinheitlichung oder gar Norm dafür gibt.

Die Verstellung macht nur dann Sinn, wenn man mit vielen verschiedenen Tonabnehmern experimentiert und davon einige mit extremen Bauhöhen in die eine oder andere Richtung aufwarten.

Zu jedem Tonarm gibt es ausreichend Tonabnehmer, die in der Bauhöhe passen.

Gruß Evil
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 11. Apr 2020, 09:55

hpkreipe (Beitrag #2) schrieb:
Hi, ... Deshalb Subchassis und kein (Achtung: Vorurteil) mikroruckelnder Direktantrieb. Nun bitte keine Diskussion dazu. :)

Naja, früher (! ) gab es sowas auch mal kombiniert, also einen Direktantrieb (mit seinen Mikro-Rucklern ) UND Sub-Chassis.


hpkreipe (Beitrag #2) schrieb:

Ich bevorzuge eine gemäßigtes Anlaufen, da ich die Platten während des Hochlaufens mit einer Bürste säubere dann den Tonarm einschwenke die Nadel dann langsam absenke und dann bewege ich mich schweren Schrittes zurück in die Abhörposition.

Genau! Deshalb nehme ICH (!) einen Vollautomaten mit Direktantrieb:
1) Der Direktantrieb bleibt nicht stehen, wenn man die Plattenbürste auf die Schallplatte legt, weil er genügend Kraft hat.
2) Die Vollautomatik gibt mir genügend Zeit, um zurück zur Hörposition zu gehen, bis der Arm auf der Platte abgelegt wird.


Aber um mal zum Eigentlichen zu kommen:
Viele Hersteller geben in ihrem "Beipackzetteln" den VTA mit "x° +-1°" an. Bei einer recht häufig anzutreffenden effektiven Tonarmlänge von 221mm darf die Abweichung der Tonabnehmerhöhe ca. +-4mm betragen, damit ich diese +-1° erreiche.

Dann kann man mal drüber nachdenken, ob der VTA wirklich SOOOO wichtig ist, wenn man einen TA mit 1mm unterchiedlicher Höhe dran schraubt ... .
#linn-fan#
Inventar
#11 erstellt: 11. Apr 2020, 23:30
Ob eine VTA (also Tonarmhöhenverstellung) Justage zwingend ist, sei aus rein technischer Sicht einmal dahingestellt.
Es macht auch einfach Spaß sich damit zu beschäftigen.

Bei deinem Budget liegst du bei Vintage PS bereits im Bereich, dass du dir vom Markt top erhaltene oder bereits revidiert Geräte fischen kannst.

Du bewegst dich da in einer sehr interessanten Bandbreite von

YAMAHA P 750
SANSUI SR 222 MK V
KENWOOD KD 700 oder KD 990/7010/8030
Oder sogar JVC QL Y5/55 F

Ein Vergleich der KENWOOD Modelle mit den genannten JVC zeigt die Bandbreite der Möglichkeiten und Risiken der Vintage PS sehr schön auf

Die KENWOOD sind technisch sehr einfach aufgebaut, wenige Bauteile, bis auf ein wenig Drehzahlsteuerung quasi keine Elektronik, die kaputt gehen kann und dabei schussfest konstruiert.
Die JVC sind mit ihren dynamisch gesteuerten Tonarme das Sinnbild der Perfektion des japanische PS-Baus. Sie gelten als sehr zuverlässig, sind im Prinzip auch einfach und durchdacht aufgebaut. Aber wenn da dann dochmal die Elektronik zickt und es Bauteile erwischt, die nicht mehr lieferbar sind, kann es sehr aufwändig werden.

Es gilt ein gepflegtes oder revidiertes Exemplar zu finden. Ein guter Messpunkt ist der Zustand der Haube. Je besser der ist, um so wahrscheinlicher ist es, dass das Gerät gehegt und gepflegt wurde in den letzten 30-49 Jahren.

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 11. Apr 2020, 23:52 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#12 erstellt: 12. Apr 2020, 00:14
Nabend !

Das Thema Haube hat sich erledigt, wenn der Spieler ab Werk gar keine hat oder sich altersbedingt Mängel zeigen oder zeigen werden.

Es gibt noch ältere Pro-Jects, dessen 9"-Alurohrtonarm höhenverstellbar ist. Evtl. auch der eine oder andere Sansui SR-222 MK soundso. Und natürlich die Dual 7xx.

MfG,
Erik
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