Ortofon M2 Red auf Blue aufgewertet

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einstein-2
Inventar
#1 erstellt: 17. Dez 2020, 14:43
Hallo
Auf meinem Project RPM 1.3 Genie, ist ein Ortofon M2- Red verbaut. Dieses habe ich mit einem M2- Blue Nadeleinschub aufgewertet.
Dieses hat die gleiche Auflagekraft wie das Red, 1,8 P. Beide Nadeleinschübe haben das gleiche Gewicht, somit musste ich auch nichts
verstellen. Verwunderlicherweise stimmte die Antiskatingeinstellung nicht mehr. Ich verwende eine Testplatte mit glattem Bereich für die
Antiskatingeinstellung. Beim Red reichte die mittlere Einstellung um den Tonarm nicht nach innen abdriften zu lassen. Mit dem Blue bin ich auf max.
Einstellung und der Tonarm driftet immer noch nach innen. wie ist das möglich? Habe die Auflage mit einer Digitalwaage überprüft, korrekt 1,8P.
Holger
Inventar
#2 erstellt: 17. Dez 2020, 14:50

einstein-2 (Beitrag #1) schrieb:

Ich verwende eine Testplatte mit glattem Bereich für die Antiskatingeinstellung.


Sorry, aber diese Methode ist in Analogkreisen zu Recht verpönt.

Entweder auf etwas unterhalb des Wertes der AK einstellen (AS ist sooo wichtig eh nicht) oder - wenn man eine Testplatte mit entsprechenden Tracks hat, mittels Testton die passende Stellung ermitteln.
einstein-2
Inventar
#3 erstellt: 17. Dez 2020, 15:18
Hallo
Danke für die schnelle Antwort. So eine T nunestplatte habe ich leider nicht. Fakt ist jedoch, dass die Skatingkraft beim abspielen einer Langspielplatte größer ist, als auf dem glatten Bereich meiner Testplatte.
Meine eigentliche Frage war ja, woher kommen die Unterschiede der beiden Einschübe. Beide haben die gleiche Nadelverrundug usw.


[Beitrag von einstein-2 am 17. Dez 2020, 15:27 bearbeitet]
Black_Cat_85
Inventar
#4 erstellt: 17. Dez 2020, 16:28
Zufall? Stimmen Azimut sowie SRA und VTA?

Die AS Einstellung die Pro-ject vorgibt ist üblicherweise ein guter Anhaltspunkt.
Als Faustformel gilt:

Rundnadel, Konische Nadel und Standardelipse AS-Wert ist gleich AK-Wert

Scharfe Elipse AS-Wert ist gleich 80% AK-Wert

Shibata, Fineline, Gyger 100, Micro Ridge etc. AS-Wert ist gleich 50%-80% AK-Wert.

Von diesen Basen ausgehend kann dann mit einer Testplatte oder aber nach Gehör (Stereo Mitte zwischen den Boxen) eingestellt werden. Wichtig ist, dass der Azimut und die Kröpfung der Nadel bzw. des Nadelträgers i.O. sind. Bei einem Austausch des Nadeleinschubs muß immer die Justage des Systems in allen relevanten Parametern geprüft werden.
Es gibt Systeme die sehr empfindlich auf AS reagieren, man hört es und andere die keine hörbare Veränderung zeigen.

VG
BC
einstein-2
Inventar
#5 erstellt: 17. Dez 2020, 16:41
Hallo
Leider immer noch keine befriedigende Antwort auf meine Frage. Wieso reagiert das Antiskating so unterschiedlich, obwohl beide Einschübe bezüglich Auflagekraft, Nadelschliff usw. Identisch sein müssten.
DerHilt
Stammgast
#6 erstellt: 17. Dez 2020, 17:02
Was hat denn der Support von Ortofon dazu gesagt, oder der von ProJect?
Holger
Inventar
#7 erstellt: 17. Dez 2020, 17:18

einstein-2 (Beitrag #5) schrieb:
Hallo
Leider immer noch keine befriedigende Antwort auf meine Frage.


Die wird dir auch hier niemand geben können... es sind alles nur Vermutungen.
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen VERMUTE ich, dass schon der Versuch, AS auf einem rillenlosen Bereich einer Test-LP zu ermitteln, ein Glücksspiel ist und mal dieses und mal jenes Ergebnis erzielt.
Mit einem anderen System, selbst wenn dieses identisch zum ersten sein sollte, ebenso.
Oder: Stichwort Streuung in der Herstellung / Qualitätskontrolle... die Nadel des einen Systems ist vielleicht doch einen Tick besser oder schlechter oder gaaaanz leicht schief oder verdreht eingeklebt oder whatever.
Und schon passiert, was eben passiert ist.
einstein-2
Inventar
#8 erstellt: 17. Dez 2020, 18:02
Ha
Endlich mal eine gescheite Antwort. Da man hier kein Danke vergeben kann, mache ich es eben hier, Danke!!! Ich lasse nun alles wie es ist. Der blaue Einschub spielt auf jeden Fall besser wie der Rote.
Holger
Inventar
#9 erstellt: 17. Dez 2020, 18:12
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#10 erstellt: 17. Dez 2020, 18:25
Glückwunsch: Auch viele Testredakteure sind der Ansicht, dass das 2M-Blue das 2M-System mit dem besten Preis-Klang-Verhältnis ist.
Das drei mal so teure Black ist nur geringfügig besser.

Lass das Anti-Skating ungefähr beim 2/3 Wert der Auflagekraft stehen und spiel die neue Nadel erstmal ein. Gib ihr ca. 30 Std., wenn dann eine Stimme immer noch mittig dargestellt wird und es keinen Drift nach links oder rechts gibt, ist alles OK.

Wenn der Abhörraum mit der Ortbarkeit Probleme macht, kann man dies leicht mit dem Kopfhörer überprüfen..

Gruß Gerd
eStyle
Inventar
#11 erstellt: 17. Dez 2020, 19:06
Auch ich hatte mit dem 2m Red begonnen, dann weitergemacht mit dem Blue und nun bin ich beim Black (Bronze habe ich übersprungen). Das Black ist sehr gut, aber ich denke auch, dass ich nicht noch einmal das Geld dafür investieren würde, da der Unterschied vom Blue zum Black mir persönlich zumindest das Geld nicht wert ist. Dafür ist der Unterschied zwar da, aber eben doch zu gering. Das Blue klingt schon ziemlich fantastisch.

An meinem Dual CS600 betreibe ich allerdings die OM Serie von Ortofon, aktuell die 20er Nadel (ziemlich identisch zur 2m Blue). Würdet ihr mir empfehlen, zur 40er Nadel zu wechseln? Ich meine die OM 40er Nadel ist deutlich günstiger als die 2m Black, aber ich weiß nicht, ob es sich lohnt, wenn man mit der 20er Nadel schon mehr als zufrieden Musik hört.

Noch eine Frage - die 2m Serie betreibe ich ja am Rega P3. Könnte man die 2m Tonabnehmer auch am Tonarm des Dual CS600 verwenden oder sind die dafür weniger geeignet? Oder sollte ich sogar lieber die 2m Reihe verwenden? Hat das jemand schon getestet und eventuell mit der OM Reihe verglichen?
akem
Inventar
#12 erstellt: 20. Dez 2020, 17:33

einstein-2 (Beitrag #5) schrieb:
Leider immer noch keine befriedigende Antwort auf meine Frage. Wieso reagiert das Antiskating so unterschiedlich, obwohl beide Einschübe bezüglich Auflagekraft, Nadelschliff usw. Identisch sein müssten.

Erstens sind sie nicht identisch. Das Red hat nur eine angedeutete Ellipse (also Rundnadel mit Fase vorne und hinten) während das Blue eine echte Ellipse hat. Google mal nach den Nadelschliffen, da findest Du bestimmt Bilder in einem der diversen Foren (Info am Rande: 2M Red = OM 10 = VM White sowie 2M Blue = OM 20 = VM Red).
Daraus resultierend sehen auch die Spitzen der Nadeln unterschiedlich aus und daraus resultierend auch die Reibung auf einer glatten Plattenseite.
Zweitens aber ist dieser "Test" nicht im geringsten aussagekräftig für das Abspielen einer Schallplatte! Beim Abspielen liegen die NadelFLANKEN an den RillenFLANKEN - die Spitze der Nadel berührt das Vinyl überhaupt nicht. Dementsprechend zwecklos und absurd ist es auch, das Antiskating anhand der Reibung der NadelSPITZE auf glattem Vinyl einstellen zu wollen. Das führt zwangsläufig zu einer völlig falschen Einstellung, die zwangsläufig zu einem vorzeitigen Nadelexitus (!!) führt...

Gruß
Andreas
eStyle
Inventar
#13 erstellt: 20. Dez 2020, 22:07
Wenn Antiskating (AS) grundsätzlich vernachlässigt werden kann und es auch genug Plattenspieler komplett ohne AS Einstellung gibt, dann sollte es doch eigentlich auch nicht allzu große fatale Folgen haben, wenn man falsche AS Einstellungen vornimmt.
Auf Mikroskop-Aufnahmen sieht es aber immer so aus, als würde die Nadelspitze schon den Boden der Platte in der Rille berühren.

Letztendlich - einfach nur ungefähr den Wert von der eingestellten Auflagekraft für die AS Einstellung übernehmen und gut is! Es ist und bleibt ja eh nur ein Kompromiss, da keine Einstellung perfekt ist, weil es ja nicht für die gesamte Plattenseite gilt.
ParrotHH
Inventar
#14 erstellt: 20. Dez 2020, 22:42

akem (Beitrag #12) schrieb:
Erstens sind sie nicht identisch. Das Red hat nur eine angedeutete Ellipse (also Rundnadel mit Fase vorne und hinten) während das Blue eine echte Ellipse hat. Google mal nach den Nadelschliffen, da findest Du bestimmt Bilder in einem der diversen Foren (Info am Rande: 2M Red = OM 10 = VM White sowie 2M Blue = OM 20 = VM Red).

Ja ja, bin schon da...!

Ortofon OM 10, Nadel baugleich 2M Red (Leider nicht meine beste Aufnahme)

Ortofon OM10


Ortofon 2M Blue

Ortofon 2m Blue


eStyle (Beitrag #13) schrieb:
Wenn Antiskating (AS) grundsätzlich vernachlässigt werden kann und es auch genug Plattenspieler komplett ohne AS Einstellung gibt, dann sollte es doch eigentlich auch nicht allzu große fatale Folgen haben, wenn man falsche AS Einstellungen vornimmt.

Ich glaube auch, das Thema wird überbewertet. Einfach an die Skala des jeweiligen Tonarms halten, es ist ja nicht so, als hätten da Idioten am Konstruktionstisch gesessen.

Und: wenn jemand z. B. erzählt, er stelle das Antiskating quasi wie einen Balanceregler ein, einfach nett grüßen und schnell weitergehen.

Auf Mikroskop-Aufnahmen sieht es aber immer so aus, als würde die Nadelspitze schon den Boden der Platte in der Rille berühren.

Wenn das der Fall ist, handelt es sich um eine abgenudelte Nadel, an der die Kontaktflächen an der Seite abgeschliffen sind. Ray Parkhurst hat so eine Nadel mal drüben im Forum der Vinylengine in einer seiner fantastischen Aufnahmen dargestellt, finde ich auf die Schnelle grad nicht.

Parrot
eStyle
Inventar
#15 erstellt: 21. Dez 2020, 01:01
Ja, das sehe ich ähnlich!

Oh, das wäre mal interessant zu sehen. Falls du es doch noch finden solltest, kannst du es ja gerne mal posten.
8erberg
Inventar
#16 erstellt: 21. Dez 2020, 11:14
Hallo,

bei den Flankenbreiten nach DIN ist eine Nadel völlig in der Wurst wenn sie am Plattenboden läuft.

Das sind alte Märchen die man schon in den 70er Jahren zu hören bekam....

Eine Stereorille ist nach DIN (für den der es wissen will) "oben" 40 µm breit, der Winkel der Rille beträgt 88 Grad (+/- 2 Grad), der Rillengrundradius ist 4 µm.

Mach eine Zeichnung, dann siehst Du das eine 18 µm breite Nadel nicht den Boden berührt.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 21. Dez 2020, 11:15 bearbeitet]
eStyle
Inventar
#17 erstellt: 21. Dez 2020, 12:35
Ah ok, danke für die Info!
Ich habe mich nie im Detail damit beschäftigt, dachte halt immer die Nadel würde den Boden der Platte berühren. Wieder was dazu gelernt.


8erberg (Beitrag #16) schrieb:
bei den Flankenbreiten nach DIN ist eine Nadel völlig in der Wurst


Die Nadel in der Wurst? Ist aber ungünstig beim Platten Hören oder?
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 21. Dez 2020, 14:04
Hallo,

korrekt

Peter
einstein-2
Inventar
#19 erstellt: 21. Dez 2020, 14:44

eStyle (Beitrag #17) schrieb:
Ah ok, danke für die Info!
Ich habe mich nie im Detail damit beschäftigt, dachte halt immer die Nadel würde den Boden der Platte berühren. Wieder was dazu gelernt.


8erberg (Beitrag #16) schrieb:
bei den Flankenbreiten nach DIN ist eine Nadel völlig in der Wurst


Die Nadel in der Wurst? Ist aber ungünstig beim Platten Hören oder? :D

Hallo
Rillengrund oder Boden geht nicht, weil dann die Nadel an den Rillenflanken nicht mehr voll anliegt und
Es würde verzerren, scheppern.
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