Ortofon Concord Century

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WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 06. Mai 2021, 14:28
Hallo zusammen,

Ich höre meine Schallplatten seit weit über 45 Jahren auf einem Technics SL 1710.
Ende der 80er habe ich das Original Shure MM System gegen ein Empire 90 MC Tonabnehmer ausgetauscht. Als Entzerrervorverstärker habe ich die Pro-Ject Phono Box SE II im Einsatz und verstärkt wird das ganze von einem Aaron No.1.a. Vollverstärker.
Die Nadel sieht zwar, soweit ich das mit Lupe beurteilen kann, noch gut aus aber nach bald 35 Jahren könnten die Elastomere der Nadelaufhängung versprödet sein, weshalb ich mal ein neues Tonabnehmersystem einsetzen wollte.

Da der SL 1700/1710 häufig mit Ortofon Concord Systemen betrieben wurde und wohl auch noch wird, die Tests für das Concord Century sehr positiv ausgefallen sind, und man mit dem Concord wesentlich leichter einzelne Tracks ansteuern kann als mit klassischen an Systemträgern geschraubten Tonabnehmern, habe ich mich für das Century entschieden…….. und bin leider maßlos enttäuscht.

Im Vergleich zum Empire habe ich beim Century den Eindruck die Musik durch ein Filztuch zu hören.
Dass ein alter MC Tonabnehmer (der vor 35 Jahren keine 200 Mark gekostet hat) einen Erstklassigen modernen MM Tonabnehmer, der heute 600 € kostet, geradezu deklassiert, kann ich mir schwer vorstellen. Was also mach ich was falsch? Hat jemand eine Idee?

Gruß
Wolfram
WBC
Gesperrt
#2 erstellt: 06. Mai 2021, 15:14
Hallo Wolfram,

schwierig, schwierig...von den Anschlusswerten her sollte Deine Phono Box eigentlich mit den 150-300pF des Century klarkommen...wie lang ist denn das Kabel vom Plattenspieler zur Phono Box...?
Da ich jedoch davon ausgehe, dass Du am Kabel nichts verändert hast und es mit der alten Nadel scheinbar gut klang, sollte hier auch nichts im Argen liegen...

Zum Preis des Century und dazu, dass Du mit der Summe deutlich bessere Alternativen hattest, schreibe ich jetzt nicht wirklich noch etwas...
Ich bin nicht sicher, ob Ortofon derartige Qualitätsschwankungen in Ihren Margen hat, jedoch würde ich persönlich das System zurückgeben und mir für die 600,-€ ein wirkliches MM-Spitzensystem kaufen.

LG Carsten
WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 06. Mai 2021, 16:10
Hallo Carsten,

Kabellängen sind 50cmx4mm² sowohl zwischen Plattenspieler und Phono Box als auch zwischen Phono Box und Verstärker. Aber die hab ich, wie du schon angenommen hast, nicht verändert.
Das Century hat ja eine limitierte Auflage und hat laut mehrerer Tester durchaus HighEnd Standart.
Kann mir einfach nicht vorstellen, dass es gegenüber einem uralten MC System (zu dem ich nicht mal mehr einen Eintrag im Internet gefunden habe) derartig abfällt. Da kann irgend was nicht stimmen!
Ich frag mal bei Ortofon nach. Aber vielleicht läuft es ja auf eine Rückgabe hinaus.

Dennoch Danke.

Gruß
Wolfram
T.N.T.´79
Stammgast
#4 erstellt: 06. Mai 2021, 16:17

WolframF (Beitrag #3) schrieb:
Kabellängen sind 50cmx4mm²


50cm klingt ja gut, das ist schön kurz. Aber 4mm² Kabelquerschnitt . So etwas nimmt man wenn überhaupt als Lautsprecherkabel. Wie bekommt man das denn in normale Cinch-Stecker?
WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 06. Mai 2021, 16:32
Fertig gekauft!
WBC
Gesperrt
#6 erstellt: 06. Mai 2021, 16:35
Ist wahrscheinlich incl. der Isolierung gemessen...jedes Oehlbachkabel ist so dick...


[Beitrag von WBC am 06. Mai 2021, 16:36 bearbeitet]
T.N.T.´79
Stammgast
#7 erstellt: 06. Mai 2021, 16:42
Nunja, bei Phono sollte man schon auf möglichst niederkapazitive Kabel setzen. Zumindest zwischen Plattenspieler und Phonovorverstärker. Das ist bei MM auch noch wichtiger als bei MC. Zwischen diesem und dem Vollverstärker genügen „normale“ Standard-Cinchkabel. Ob deine 4mm² Kabel für die Verbindung zwischen Plattenspieler und Phonopre geeignet sind ? Keine Ahnung.

Vielleicht liegt mit den 4mm² aber auch nur ein Missverständnis vor.

Edit:


WBC (Beitrag #6) schrieb:
Ist wahrscheinlich incl. der Isolierung gemessen...jedes Oehlbachkabel ist so dick...


Sehr wahrscheinlich


[Beitrag von T.N.T.´79 am 06. Mai 2021, 16:43 bearbeitet]
WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 06. Mai 2021, 17:07
Wie dem aber auch sei, am Kabel kanns ja eigentlich nicht liegen. Das ist auch mindestens 20 Jahre alt und daran hat sich ja nichts geändert. Das ganze Setup ist ja gleich geblieben.
Jazzy
Inventar
#9 erstellt: 06. Mai 2021, 19:46
Dumme Frage: die Phonobox steht schon auf MM?
WBC
Gesperrt
#10 erstellt: 06. Mai 2021, 19:50
Das habe ich auch schon im Sinn gehabt, es aber dann vorausgesetzt...
Jazzy
Inventar
#11 erstellt: 06. Mai 2021, 19:51
Vielleicht ist das Empire-MC auch sehr Hochtonlastig. Da gewöhnt man sich dann daran.
WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 06. Mai 2021, 20:24
Selbstverständlich habe ich die Phonobox auf MM umgestellt.
Ich habe sonst keinen Vergleich, aber beim Century klingt's halt im Vergleich zum Empire verwaschen, unpräzise, dumpf, undeutlich und zwar ziemlich deutlich (wenn ich das selbe Stück im Abstand von wenigen Minuten anhöre.)
WBC
Gesperrt
#13 erstellt: 06. Mai 2021, 20:47
Dann ist das Century eine Montagsnadel...ein 600,- € Teil muss sich 1a anhören...


[Beitrag von WBC am 06. Mai 2021, 20:48 bearbeitet]
T.N.T.´79
Stammgast
#14 erstellt: 06. Mai 2021, 20:56
Das Empire 90MC ist doch laut Vinylengine ein High Output MC. Das sollte doch auch auf Stellung MM mit 47K betrieben werden. Oder hattest du das vielleicht auf MC Stellung die ganze Zeit. vielleicht rührt der Eindruck ja daher. Ansonsten sollte das Century, wie schon geschrieben, mit der Phonobox eigentlich passen. So übel darf das auf keinen Fall klingen, wenn alles i. O. ist.
mkoerner
Inventar
#15 erstellt: 06. Mai 2021, 21:02
Probier mal in der Phonobox die Einstellungen 120pf und 440pf und berichte mal ob und was sich aus deiner Sicht klanglich zwischen den beiden Einstellungen tut. Vielleicht kommen wir ja so näher.

Und: wie hattest du denn das Empire eingestellt?

Aber generell sind Tonabnehmer die damals in der Preisklasse 200DM lagen heute in der Preisklasse bis 500€, mancher Anbieter peilt mittlerweile sogar die 700€ an...

Normalerweise sollte ein Century jetzt nicht deutlich schlechter sein als dein Empire, eher sogar einen Tick besser, wobei es damals von denen einige recht gute Abnehmer gab, wer weiss...

Vielleicht fragst du mal bei Hifi Illona (und nur dort!) ob dein Empire zu denen gehört die Benz-Micro vielleicht generalsanieren kann. Die haben Empire irgendwann geschluckt.

Mike
WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 06. Mai 2021, 23:21
Es stimmt, das Empire habe ich auf MM 47kOhm/220pF betrieben und fürs Century belassen, bzw. einmal blind um- und wieder zurückgestellt (muss die Schalter ertasten, weil unzugänglich).
Herstellerempfehlung 150 - 300 pF.
Ich nehme mir am WE mal ein bisschen Zeit, probier mal 120 pF und 340 pF aus.
Ist etwas aufwändiger, weil ich wegen der Kurzen Kabel nicht so leicht dran komme.
Ich berichte dann ob's was gebracht hat.
Danke auf für den Tipp mit Hifi Illona.
Gruß
Wolfram
WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 07. Mai 2021, 12:26
Hallo Zusammen,
die Capazität war's. Nach dem ich die Phono Box mal auf 120 pF eingestellt habe, höre ich keine unterschied mehr zwischen dem Century und dem Empire.
Erstaune aber dennoch, dass ich offenbar als Student schon ein System gekauft habe, das nach 35 Jahren immer noch mit einem heutigen 600€ System mit halten kann.
Stellt sich dann noch die Frage ob ich dann nicht einfach das Empire weiter betreibe und das Century zurück gebe.
Besten Dank für Eure Hilfe!
WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 07. Mai 2021, 12:51
PS.:
Weis jemand, wie man den Entzerrervorverstärke auf englisch nennt?
Holger
Inventar
#19 erstellt: 07. Mai 2021, 13:06
Auf den Webseiten der meisten UK-Geschäfte findet man die unter den Begriffen Phono Stage oder Phono Preamp(lifier).
WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 07. Mai 2021, 13:38
Ah, danke. Das macht Sinn.
Und wo wir schon dabei sind noch 'ne Frage:
Kann es sein, dass unserer Begriff Entzerrer noch aus den Quadrophonie Zeiten Stammt, als das Ding noch die hinteren Kanäle um 20 kHz runter transformieren, also die vorderen und Hinteren Kanäle entzerren musste?
mkoerner
Inventar
#21 erstellt: 07. Mai 2021, 13:50
Nein, auf der Platte ist ein "Verzerrter" Frequenzgang. Um wieder eine geraden daraus zu machen muss der Entzerrt werden.

Siehe Bild hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schneidkennlinie
Holger
Inventar
#22 erstellt: 07. Mai 2021, 13:50
Nö, der Begriff kommt m. W. daher, dass das Musiksignal zur Schallplattenproduktion verzerrt werden musste, und zwar dass man - stark vereinfacht ausgedrückt - sehr tiefe Töne, die sehr breite und tiefe Rillen erzeugt hätte, absenken musste, während man sehr hohe Töne, deren Rillen im Extremfall wegen ihrer Schmalheit und geringer Tiefe kaum sichtbar gewesen wären, verstärken musste, damit die Rille einigermaßen gleichmäßig auf die Platte kam und vernünftig abgetastet werden kann.
WolframF
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 07. Mai 2021, 14:13
Wieder was gelernt, danke.
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