Nikko P50 - Hebemechanik

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HiFi_Fan:1301
Neuling
#1 erstellt: 20. Mai 2021, 17:14
Moin,

ich bin erst seit kurzem unter den Schallplatten-Enthusiasten und habe von meinem Vater seinen alten Nikko P50 (Direktgetriebener Plattenspieler) bekommen.
Dazu habe ich ein paar Fragen.

1.) Ist es normal, dass der Tonabnehmerarm sich von selbst absenkt, oder ist die Hebemechanik nicht in Ordnung?
2.) Gibt es hier in der Gemeinschaft jemanden, der noch ein paar Ersatzteile, wie einen Satz Scharniere besitzt und unbedingt loswerden möchte? Bei dem Gerät sind die Scharniere leider verschütt gegangen...
3.) Wie muss ich das Anti-Scating benutzen?

Ich hoffe, dass Ihr mir weiterhelfen könnt.


[Beitrag von HiFi_Fan:1301 am 20. Mai 2021, 17:20 bearbeitet]
akem
Inventar
#2 erstellt: 23. Mai 2021, 13:21
Hallo,

schönes Gerät, scheint ein OEM-Dreher von Micro Seiki zu sein, was ich im Netzt so gefunden habe.
Zu Deinen Fragen:
1: Nein, der Arm sollte schon oben bleiben. Ursache für dieses Verhalten könnte ausgelaufenes bzw. eingetrocknetes Silikonöl im Tonarmlift sein. Viskosität 500.000 hat sich dafür bewährt, zu bekommen z.B. in der Bucht oder im Modellbau-Zubehör. Wie man den Tonarmlift allerdings öffnet kann ich Dir leider nicht sagen. Das ist je nach Lift immer etwas anders...
2: Passende Scharniere zu bekommen ist leider absolute Glückssache. Viel Glück...
3: Die Skala des Antiskatings gilt im Normalfall für Rundnadeln (= sphärisch = konisch), wenn nichts anderes aufgedruckt ist. Je nach Nadelschliff des Tonabnehmers stelle ich immer ein:
Rundnadeln: Antiskating = Auflagekraft in Gramm
Ellipsen, Fine Line, Hyperelliptisch: Antiskating = 0,8 mal Auflagekraft
Scharfe Schliffe (z.B. Shibata, Line Contact, Gyger usw): Antiskating = 0,6 mal Auflagekraft
Hintergrund ist, daß die scharfen Schliffe (anders als es der Name suggeriert) ein deutlich größere Kontaktfläche zur Rillenflanke haben als Rundnadeln und Ellipsen-ähnliche Schliffe. Dadurch ist die Flächenkraft bei gleicher Auflagekraft kleiner was Auswirkungen auf die Reibung hat, die wiederum die Skatingkraft verursacht... Aber das ist ein Thema, wo sich die Gelehrten bis heute streiten...

Gruß
Andreas
HiFi_Fan:1301
Neuling
#3 erstellt: 24. Mai 2021, 19:50
Hallo Andreas,

vielen Dank für Deine ausführliche und hilfreiche Antwort. Das hat mir sehr weitergeholfen.

Ich werde mir dann wohl die Scharniere selbst basteln müssen - irgendwie...

Gruß,

Lars
HiFi_Fan:1301
Neuling
#4 erstellt: 27. Aug 2021, 13:08
Hallo Andreas,

ich habe nochmal eine etwas andere Frage.

Ich habe den Plattenspieler mittlerweile wieder soweit in Schuss gebracht/ bringen lassen.
Nur habe ich den Eindruck, dass ich entweder das richtige Tonarm-Gewicht noch nicht eingestellt habe oder die Nadel nicht mehr ganz in Ordnung ist. Wenn ich eine Platte abspiele, dann scheppert es regelrecht und klingt sehr blechern.
Die Nadel, die ich momentan verwende ist von Pfeifer. Finde sonst keine weiteren Angaben über den Nadelschliff und das einzustellende Gewicht.

Ich habe ein Beispielbild der Nadel hier angefügt:
71ObDQ55v8L._AC_SL1500_

Jetzt bin ich mir auch nicht sicher, welches Gewicht ich genau einstellen soll und ob ich die "Skala" auf dem Gewicht 1:1 in g umrechnen kann.

Hier auch nochmal ein paar Bilder meines Plattenspielers.
20210827_125116
20210827_125459 20210827_125509

Ich hoffe Du kannst mir auch dabei weiterhelfen.
Schönes Wochenende.

Grüße, Lars
akem
Inventar
#5 erstellt: 27. Aug 2021, 14:47
Damit die Skala überhaupt valide ist, mußt Du sie erst mal "nullen". Dazu wie folgt vorgehen:
- Tonarm mit dem Gegengewicht ausbalancieren, so daß er waagerecht frei schwebt (dazu Tonarmlift absenken und Antiskating auf Null drehen - das macht es einfacher)
- dann den Arm in der Stütze verriegeln, das Gegengewicht festhalten und nur den schwarzen Skalenring so verdrehen, daß die Null mit der Bezugslinie fluchtet
- dann erst gilt die Skala und man kann die gewünschte Auflagekraft einstellen

So wie es auf dem Foto aussieht, steht das Gegengewicht am Lager an (=Maximal mögliche Auflagekraft!). Wenn der Tonabnehmer mit samt Headshell nicht extrem (!) wenig Eigengewicht hat, kann das eigentlich nicht stimmen.

Gruß
Andreas
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