PhonoPre Netzteil Akku oder Linear

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Gurkenhals
Inventar
#1 erstellt: 15. Jul 2023, 14:29
Tach,

die Suche wurde bemüht, leider ohne Ergebnis.

Da ich mir nun den Project DS3B zugelegt habe und das beiliegende Schaltnetzteil mir nicht "optimal" erscheint, hier meine Frage:

Wozu würdet ihr denn tendieren, zu einem Akkunetzteil oder einem linearen Netzteil und weshalb?

1. Pro-Ject Accu Box S2
2. Pro-Ject Power Box DS3 Sources
3. Keces P8 Dual
4. 50VA HIFI Ultra geräuscharmes lineares Netzteil vom Chinamann

Hier von mir ein paar Gedanken:
zu 1.: Das Akkunetzteil von Project scheint mir mit 250€ unschlagbar günstig. Könnte ich auch selber bauen, allerdings wäre der Aufwand in Sachen Perfektion zu hoch. Eine Laufzeit von 4 Std. ist m.E. völlig ausreichend, da ich selten 4 Std. hintereinander höre. Im Schnitt sind es ca. 2 -3 Std. am Stück.
Und: mit Akkuversorgung hören heißt logischerweise, keinerlei Netzverschmutzung im PhonoPre.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist der Einsatz auch nur eines mit geringer Stromaufnahme belasteten Lade-Netzteils. 👍

Zu 2.: Mir zu teuer, wie ich schon anderorts erwähnte. Zumal mir auch der Innenaufbau zu "kniggrig" (Filterung!) ist.
Nachteil: ständige hohe Stromaufnahme! Fast soviel, wie einer meiner drei Verstärker (zwei davon im BiAmping), die auch ständig am Netz hängen.

Zu 3.: Sehr feines Teil, extrem aufwändig! Gefällt mir sehr gut. 👍 Tolle Verarbeitung, goiles Outfit.
Nachteil: siehe zwotens.

Zu 4.: Sehr günstig, mit Zoll/Steuer ca. 130€. Aufwändiger Innenaufbau mit sehr guter Filterung beider Outputs jeweils separat! Gefällt mir!
Aber auch hier der große Nachteil einer zu hohen Stromaufnahme.

Fazit:
Es wird wohl das Akkunetzteil von Project werden, zumal offensichtlich 5 x 18650er LiIon-Akkus zum Einsatz kommen, die auch ersetzt werden können!


Ein paar Gedanken von euch zu diesem Thema würden mich interessieren.

Getestet habe ich die Phonobox noch nicht. Die ganze Umstöpselei geht mir auf den Keks.

Hier nur mal kurz aus der Verpackung geholt:

IMG_6513 IMG_6514


Gruß,

Ulf
hpkreipe
Inventar
#2 erstellt: 15. Jul 2023, 22:28
Hi,

erst einmal bin ich mir sicher, dass das vorhandene Netzteil den Anforderungen an die Phonobox genügt. Da ist ja nicht wirklich eine Stromaufnahme oder sind nur auch deutliche Stromschwankungen oder Impulsspitzen an die Stromversorgung zu erwarten.

Etwas Glättung auf der Platine und es hat sich.

Wenn Dir aber derartige Steckernetzteile missfallen (kann ich nachvollziehen), dann kannst Du aus meiner Sicht ein Netzteil gedacht für Notebooks nutzen: 18V 3A wenig Restwelligkeit, das ist dann komplett überdimensioniert, aber was soll es, es ist eben gut für das Gemüt.

Der Zinnober mit der Akku-Versorgung ist natürlich auch möglich, gerade deshalb, da der Project ja keine Anforderungen hat.

Was schnell machbar ist, ist ja 2 9V Block-Batterien zusammenzuschalten und dann bei einer laufenden Platte statt des vorhandenen Netzteils mal die beiden Block-Batterien anzustöpseln. Dann ist mit wenig Aufwand auch klar, ob die Eingangsfilterung so suboptimal ist, dass es sich lohnt, sich weiter um eine Akkuversorgung zu kümmern oder ein anderes, günstiges Netzteil zur eigenen Beruhigung genügt.

Solltest Du anschließend bei der Einschätzung bleiben, dass Du Akkustrom benötigst, sind ja die Elektrowerkzeugakkus direkt mit 18V Ausgangspannung verfügbar. 2 Stück davon und dann immer im Wechsel austauschen vor einer Hörsession und Du bist gut gerüstet, ob das Deinen Ansprüchen an Qualität dann aber gerecht wird =?
Gurkenhals
Inventar
#3 erstellt: 16. Jul 2023, 02:35
Danke dir hp für deine Einschätzung!

Mir "persönlich" geht es ja nicht um Strom- oder Spannungsschwankungen oder die Stromaufnahme.
Ein Schaltnetzteil, das sollte allgemein bekannt sein, weiß dies sehr gut auszugleichen.
Allein störende Interferenzen resp. ähnlich gelagerte Störungen, entweder vom Netz oder anderen angeschlossenen Teilnehmern, sollten doch weitestgehend ausgeschaltet werden.

Und genau dann stellt sich mir die Frage: Akku oder Linear, letzteres als Top-Aufbau. Siehe Nummer 3 mit vergossenem Ringkerntrafo. Das nenne ich konsequent.

Interessant ist ja, daß sich der ein oder andere Forist einen röhrenbetriebenen Project anschaffte und versuchte, diesen mit einem Akku-Netzteil zu betreiben. Daß das nicht gut gehen kann, sollte jedem Logiker verständlich sein.

Und klar, wie ich schon schrub, um es so perfekt wie die Pro-Ject Accu Box S2 hinzubekommen, lohnt sich der Eigenaufwand nicht.

Meine Intension war eher, wer welche Erfahrungen womit gemacht hat. Danke trotzdem hp für deinen Gedankenansatz.

Da gibbet ja auch die Akkulösungen von Trigon, von ASR etc.



Gruß,

Ulf
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#4 erstellt: 16. Jul 2023, 13:13
Überhaupt keine Frage: Nimm das Akku-Netzteil. Du bist vom ganzen Stromnetz unabhängig und hast eine blitzsaubere Gleichspannungsstromversorgung. Besser geht es nicht.

Gerd
Albus
Inventar
#5 erstellt: 16. Jul 2023, 13:54
Tag,

Gerd, in die Richtung ging ich auch einst. AKKU-Stromversorgung für den kleinen ART DJ PRE II Phono Preamplifier. Bedingungen...

--- ART DJ II: Power Requirements 7-12V DC oder 9-12V AC @ 150 mA
--- ART AC Adaptor (HU YI ELECTRONICS CO LTD) Gewicht 325 g, Modell KCAC-0901000, PRI 230VAC 50 Hz, SEC 9VAC 1000 mA, Effizienzklasse V.
--- AKKU: SANYO 9V POWER PEDAL JUICE, KBC-9V3E, Eingang DC 5V 2A, Ausgang DC 9V 2A, Gewicht 280 g, Eingebauter AkkU Lithium-Ionen-Akku 3.7V 6600mAh.

Die Stromversorgung kam somit nicht mehr aus der ungünstigen daisy chain Steckerleiste, 6.fach, von Platz eins bis sechs unvorteilhafter werdend, mit extra Netzfilter dazu (AUTH Nachrichtentechnik), der Standplatz konnte praktikabler gewählt werden.

Was tat sich beim ART DJ PRE II? - Ich meinte, meine nocj immer, die blaue LED, rechts vorn, sei noch intensiver in der Strahlleistung geworden. Aber, die hatte ich schon anfangs verdekt.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 16. Jul 2023, 13:57 bearbeitet]
mkoerner
Inventar
#6 erstellt: 17. Jul 2023, 14:18
Akku Netzteile haben vor- und Nachteile, wie alle Konzepte.

Der Hauptvorteil liegt in der Potentialtrennung die gerade bei Phono Setups durchaus sehr hilfreich sein kann. Aber diesbezüglich gute Trafos in den anderen Konzepten können absolut mithalten, sind nur leider selten verbaut :-). Und man kann die Probleme wenn erkannt in den anderen Designs meist durch Maßnahmen lösen. Mantelstromfilter und andere Potentialtrennungsmassnahmen, alles andere mit ordentlichen Querschnitten und niedrigen Übergangswiderständen schleifenfrei auf selbes Potential bringen.

Demgegenüber liegen aber auch Nachteile: Aufgrund der Entladekurve ist die Spannung nicht stabil und für viele gute Schaltungsdesigns braucht man mindestens +-15V (Die Pass Ono z.b. sogar mehr als +-30 V). Diese mit Akkuzellen zu erzielen wird schnell voluminös. Weshalb sehr viele Akkuversorgungen intern noch Schaltnetzteile zur Stabilisierung und Hilfsspannungserzeugung nachgeschaltetet haben (oder sogar in der Phono erzeugt werden und nicht umgangen werden können). USB Powerpacks sogar immer...

Darüber hinaus rauschen Akkus überraschend stark, man muss also auch in den Schaltungen die die Spannungen nicht transformieren zumindest Filter- und Regel-Aufwand reinstecken um eine ordentliche Qualität hinzubekommen. Es hat schon seinen Grund das selbst in der 5k€ + Klasse selten mit Akku gearbeitet wird.

Man suche mal nach Interviews zu dem Thema mit John Curl, Joachim Gerhard, Herrn Fuchs, Herrn Pass, Herrn Lösch oder anderen Bekannten Entwicklern. Da findet sich quasi flächendeckend sinngemäss die Aussage, für alle drei Konzepte braucht es ordentlich Aufwand, wenn es gut werden soll.

Mike
mkoerner
Inventar
#7 erstellt: 17. Jul 2023, 14:26
Imho sind übrigens die besten Netzteile gut gemachte Schaltnetzteile mit hoher Schaltfrequenz. Die koppeln nix magnetisch ein. Die hohe Schaltfrequenz lässt sich einfach Filtern und die nachgeschalteten Filterungen und Stabilisierungen sollten bei besseren Netzteilen eh für Linear und SNT weitgehend identisch sein. Bei Akku NT muss man aufpassen das die Ladelogik die Vorteile der Erdfreiheit nicht killt. (also kein "Charge Through" wie das bei USB Powerbanks heist) und dann sind sie meist etwas umständlich (wie z.b. bei der Trigon Advance.)

Mike
mkoerner
Inventar
#8 erstellt: 17. Jul 2023, 14:38
Um mal etwas persönliche Erfahrung beizusteuern:

Ich habe Trigon Advance und 2 ifi iPhono 3 BL mit Linear NT (Topping P50) und dem hochwertigen mitgelieferten Schaltnetzteil.

Die Trigon Advance ist im Akku Mode in keiner Disziplin incl. Brummfreiheit besser als die iPhono (egal wie versorgt). Im "Charge Through" Mode minimalst "strähniger". Würde mir aber nicht zutrauen den unterschied im Blindtest wirklich zu hören.

Auch die linear NT für die iPhono klingen nicht besser, evtl sogar einen Tick zurückhaltender. Da ich aber die mitgelieferten SNT optisch absolut unerträglich finde ( "Gamer" Design). Laufen zwei schwarze Toppings statt des potthässlichen weisen beleuchteten NT. Und ich bin optisch ziemlich schmerzfrei wie viele Angesichts meines AnnaLogs meinen...

Mike
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#9 erstellt: 18. Jul 2023, 10:31
@mkoerner: Zu den ifi-Phono-Pres:

Hast du die Standard Netzteile, die ifi mitliefert gewechselt? ifi selbst bietet höherwertige Netzteile in verschiedenen Qualitätsstufen mit unterschiedlichen Spannungswerten und ist dabei preisgünstiger als Musical-Fidelity.

Oder hast du noch mal ganz andere, herstellerunabhängige Netzteile im Einsatz?

Gerd
mkoerner
Inventar
#10 erstellt: 18. Jul 2023, 15:32
Bitte lies nochmal die Beiträge, insbesondere den letzten. Das sollte deine Fragen eigentlich beantworten.

Nochmal zur Klarstellung:
Trigon Advance mit Akkuversorgung und Werks Linear-NT (Älteres Modell, neuere haben wohl (?) ein Schalt NT)
iPhono 3 BL mit gutem Werks-Schalt-NT iPower X (aus optischen Gründen nicht mehr in betrieb!)
iPhono 3 BL mit "ordentlichem" Aftermarket Linear-NT ( Topping P50 )

Ansonsten muss ich sagen dass ich die meisten "Hifi" Netzteile als Produkte empfinde die zu denen mit den ungerechtfertigtsten Preisen gehören nach Kabeln und allem was mit "Schwingungen" zu tun hat. Und darauf habe ich wenig Lust....

ifi gehört da für mich ganz klar zu den Gewinn-Mitnehmern. Problem für den Verbraucher: selbstverständlich funktioniert auch hier der "Markt" nicht (für den Verbraucher) und man hat nur die Wahl zwischen Kernschrott und "akzeptabler" Ware mit Hedgefond optimierter Gewinnspanne.
Gurkenhals
Inventar
#11 erstellt: 19. Jul 2023, 23:33
Tach Mike,

mkoerner (Beitrag #6) schrieb:
Akku Netzteile haben vor- und Nachteile, wie alle Konzepte.

Das sollte allgemeinhin bekannt sein.

mkoerner (Beitrag #6) schrieb:
Demgegenüber liegen aber auch Nachteile: Aufgrund der Entladekurve ist die Spannung nicht stabil ...

Da die Phonobox DS3B lediglich 18VDC "sehen" will, scheint mir ein Akku-Netzteil mit 5x18650 LiIon-Akkus gerade recht.
Vollgeladen kommen 21VDC herum und die Entladegrenze, die ich selber bei 3,7/Zelle festlegen würde, sind wir dann bei 18,5 VDC. Also allet im grünen Bereich.

Ich glaube, ich bau' mir doch so ein Akku-Teil selber. Da ich gerade um die 40 Stück von den 18650ern noch herumliegen habe. Bei AliExpress gibbet günstige Akkupack-Lade-Entlade-Komponenten (mit Wechselmöglichkeit der einzelnen Zellen!) für jeweils mehrere Akkus in Reihe geschaltet, angelehnt an die Akkupacks der Bohrmaschinen.
Gehäuse gibbet auch günstig. Ich schau' mir das nochmal näher an.

mkoerner (Beitrag #6) schrieb:
Darüber hinaus rauschen Akkus überraschend stark, man muss also auch in den Schaltungen die die Spannungen nicht transformieren zumindest Filter- und Regel-Aufwand reinstecken um eine ordentliche Qualität hinzubekommen.

Daß Akkus "rauschen" - etwa stärker als Netzteile? - erscheint mir etwas weit hergeholt. Ich denke da nur an die Hiraga-MC-Geschichte. Hab' nie etwas schlechtes diesbezüglich darüber gelesen.
Weißt du da etwa mehr? Dann bitte mit Quellenangabe.

Trotzdem danke für deinen Input. 👍


Gruß,

Ulf
mkoerner
Inventar
#12 erstellt: 21. Jul 2023, 16:18
MSM_C1
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 15. Sep 2023, 17:53
Hallo,

und hier mit Messergebnissen Spannungsregler vs. Batterien vs. Akkus (Link ist bereits übersetzt):

https://www-tnt--aud...r_hl=de&_x_tr_pto=sc

LG
Gurkenhals
Inventar
#14 erstellt: 16. Sep 2023, 02:24
Tach,

hpkreipe (Beitrag #2) schrieb:
erst einmal bin ich mir sicher, dass das vorhandene Netzteil den Anforderungen an die Phonobox genügt


Jupp, das tut das (Stecker-) Netzteil.
Freilich habe ich meine Neuerwerbung aufgeschraubt und OHA (!) feststellen dürfen, daß da auch ein Schaltnetzteil auf der internen Platine verbaut ist. Oh' Wunder!

IMG_7003 IMG_6998 Wäre auch seltsam gewesen, wenn nicht.

Da kann ich mir logischerweise jede Art von externem, batteriegespeistem Netzteil sparen.
Und ich bin erstaunt, hab' noch keinen PhonoPre bis dato gehabt, der so "still" ist.

Ergo sehe ich nicht wirklich eine Notwendigkeit, für ein "Akkunetzteil". Wie, ich meine, schon auch einmal Holger irgendwo erwähnt hatte.

Dat Dingens tut wunderbar seinen Dienst; einzige Enttäuschung - aber damit rechnete ich durchaus - dat ich keine MMs sym. betreiben kann.
Ich werde diesbezüglich mal ProJect anschreiben...Dat umzustricken, ist kein Hexenwerk.

Letztenendes, wie oft beobachtet, braucht es in keinster Weise einen "fetten" Trafo; völliger, übertriebener, mit wahnhaften Vorstellungen behafteter Unsinn.

Eine meiner Standardfragen lautet: "Tut das Not"? Nööö, tut es oftmals eben nicht.


Gruß,

Ulf
sam.hain
Stammgast
#15 erstellt: 16. Sep 2023, 10:20
Symmetrischer Anschluss tut auch nicht wirklich Not

Gruß
Marc
srabu
Stammgast
#16 erstellt: 16. Sep 2023, 11:47
Moin Ulf,

ich lese zwei Mantras bei dir, die ich gerne verstehen möchte:

1. Netzteil: Lineares Netzteil (oder sogar Akku) ist besser als Schaltnetzteil

Gurkenhals (Beitrag #3) schrieb:
… Allein störende Interferenzen resp. ähnlich gelagerte Störungen, entweder vom Netz oder anderen angeschlossenen Teilnehmern, sollten doch weitestgehend ausgeschaltet werden. …


2. Verstärker: Diskreter Aufbau (Transistoren) ist besser als OP-Amps

Gurkenhals (Beitrag #41) schrieb:
… Ich wiederhole mich ungern, aber Transistor bleibt Transistor und OPV bleibt OPV. …


Meine 2 Pfennig dazu (bin Tonschaffender, keine Elektronik-Ing):
Ein Phono Vorverstärker ist technisch ein Verstärker für Kleinsignale. Im Pro-Bereich haben wir sowas auch: Mic Pre-Amps. Ein Phono Vorverstärker muss bis ca. 60 dB Verstärkung leisten (MC), ein High-End Mic-Pre leistet bis 85 dB. Die Signale Phono vs. Mic sind sehr gut vergleichbar. Ein Tonabnehmer erzeugt wie ein dynamisches Mic sehr geringe elektrische Spannung durch Spulen und Magneten.

Die höchsten Ansprüche an Mic-Pres hat traditionell die Klassik-Fraktion, die benötigt am meisten Gain und hört Flöhe husten (Rauschen ist unbedingt zu vermeiden, so linear wie eben möglich). Die wirklich guten aktuellen Profi-Geräte haben 2 bis 8 von diesen Vorverstärkern in einem 19" Gehäuse verbaut, mit OP-Amps aufgebaut und mit im Gehäuse (!) integriertem Schaltnetzteil.

1. Netzteil: Ein Kleinsignal-Vorverstärker benötigt kaum Leistung. Moderne Schaltnetzteile möglichst nahe am Verbraucher mit guten Linearreglern und ordentlicher Filterung dazwischen sind sehr effizient. Es gibt kein Netzteil-Brummen, was durch die RIAA Entzerrung noch überproportional verstärkt werden würde (RIAA Kurve anschauen).
2. Verstärkung: Ein OP-Amp besteht aus Transistoren. Die Bauform ist ideal, um Kanalungleichheit bei getrennten Signalwegen im Betrieb wegen thermischer Probleme oder ungleichmäßiger Alterung der Bauteile auszuschließen.

Nebenbei sind beide Lösungen günstiger, leichter und brauchen weniger Energie. Warum also ist das im HiFi-Bereich anders? Wie unterscheiden sich die Anforderungen an die Schaltung?

Viele Grüße,
Stefan.
Holger
Inventar
#17 erstellt: 16. Sep 2023, 12:13
Ich frage mich immer, was Leute überhaupt erwarten, wenn sie das bestimmt gute mitgelieferte Netzteil eines guten Phonopres gegen ein Hyperteil mit besten Bauteilen und Akkus und whatever tauschen… signifikante Klangverbesserungen etwa?
Naja, ich verrate euch, was der Einsatz des Super-Netzteil bei meinem Cyrus gebracht hat: eine tolle Optik und das gute Gefühl, jetzt wirklich den ultimativen Phonopre für meine Bedürfnisse zu haben… klanglich tat sich da null bis gar nichts. Was ich auch nicht erwartet habe.

P8060237 Kopie
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 16. Sep 2023, 14:27
Hallo,

Natürlich sind alle Hersteller geizig bis gierig und durchtrieben....

Gott sei Dank gibt's die High-End Experten die aus rein philantrophischen Gründen zum Sonderpreis die Sphärenklänge hörbar machen.

Selbst eine k-tel "20 Superhits" aus den 70ern wird zum Erlebnis.

Probiert es selber...

Peter
Gurkenhals
Inventar
#19 erstellt: 17. Sep 2023, 22:10
Tach euch,

sam.hain (Beitrag #15) schrieb:
Symmetrischer Anschluss tut auch nicht wirklich Not

Jep, da geb' ich dir Recht, habe qualitativ auch bisher wenige bis keine Unterschiede wahrnehmen können. Es geht mir um das machbare.

srabu (Beitrag #16) schrieb:
1. Netzteil: Ein Kleinsignal-Vorverstärker benötigt kaum Leistung. Moderne Schaltnetzteile möglichst nahe am Verbraucher mit guten Linearreglern und ordentlicher Filterung dazwischen sind sehr effizient. Es gibt kein Netzteil-Brummen, was durch die RIAA Entzerrung noch überproportional verstärkt werden würde (RIAA Kurve anschauen).

Ja, was das Netzteil anbetrifft, gebe ich dir unbedingt - auch aus eigener Erfahrung heraus - Recht.
Hab' da mal selber vor drei Jahren aus einem älterem Pioneer-Amp 'nen PhonoPre herausoperiert und getestet wie gut dieser an bspw. nur einem LiIon-Akku mit um die 4 Volt läuft und welche (Neben-) Geräusche er von sich gibt.

Den originalen 4570er (war es glaube ich) herausoperiert, einen Sockel eingelötet und einen 4562 eingestöpselt. Mit einer Betriebsspannung 2x15V über einen StepUp-Converter mit Filter, 5V-Ladenetzteil (inkl. Akkuüberwachung) versorgt... und ja, auch der läuft zur Zufriedenheit, man mag es nicht glauben.
Lediglich ein wenig Grundrauschen erscheint störend, aber nur bei entsprechender Lautstärke.

PhonoPre_on LiIon Läuft sage und schreibe 31 Std. mit nur einer Akkuladung. 👍

Allein von daher sollte deutlich werden, welch' geringe Ströme benötigt werden.


srabu (Beitrag #16) schrieb:
2. Verstärkung: Ein OP-Amp besteht aus Transistoren. Die Bauform ist ideal, um Kanalungleichheit bei getrennten Signalwegen im Betrieb wegen thermischer Probleme oder ungleichmäßiger Alterung der Bauteile auszuschließen.

In Sachen thermischer "Probleme" liegst du sicher nicht falsch. Aber wieviele Hersteller lassen denn beide Kanäle durch einen Dual-OpAmp laufen?!
Genug! Dann landen wir wieder bei der Kanaltrennung.
Ich baue mir extraordinäre, kanaltrennende, nicht unbedingt günstige, sym. Kabel und dann läuft der rechte und linke Kanal durch einen Chip von 2mm². Hmm.

IMG_6295 Apropos Mikrofon: innenliegend Mogami Neglex 2534 (4x0,25, geschirmt, Mikrofonkabel, OFC)

Was die "Alterung" einzelner Transistoren betrifft, ich betreibe 3 Amps von Dual, die werden nächstes Jahr 40. Daß sie wie am ersten Tag spielen, würde ich jetzt nicht behaupten. Aber sie spielen nach wie vor zu meiner Zufriedenheit und lassen m.E. nichts vermissen, weder oben noch unten herum. An denen habe ich noch gar nichts ersetzen/tauschen müssen, lediglich die Schalter einer Reinigung/Behandlung unterziehen müssen.
Nur mal als Beispiel am Rande.


srabu (Beitrag #16) schrieb:
Nebenbei sind beide Lösungen günstiger, leichter und brauchen weniger Energie. Warum also ist das im HiFi-Bereich anders? Wie unterscheiden sich die Anforderungen an die Schaltung?


Hmm, weniger Enerigieverbrauch ist in Sachen qualitativer Wiedergabe kein Argument, zumindest nicht für mich. Ich kann auch einen günstigen Chinakracher an meine Lautsprecher lassen, der hört sich aber in meinen Ohren fürchterlich an. Ja, habe ich getestet, geht leider gar nicht.
Die Anforderungen sehe ich vordergründig in einer mir genehmen "warmen" resp. "natürlichen" Wiedergabe dessen, was der TA so aus der Rille kratzt.

Ich denke, was für große, diskret aufgebaute Verstärker des letzten Jahrhunderts gilt - und nicht wenige, auch hier im Forum nutzen genau solche - gilt auch im "Kleinen" für Vorverstärker jedweder Art.
Da folge ich möglicherweise einem "Mantra" oder einer Religion. Allein, ich bin nicht der Einzige...

Nüx für ungut! Jedem das Seine!



Gruß,

Ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 17. Sep 2023, 22:32 bearbeitet]
MSM_C1
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 19. Sep 2023, 21:06
Erinnert mich an: "Ihr seit alle Individuen ... ich nicht" ...

Nein, aber so nach 40 Jahren könnte man gaaanz langsam die Kondensatoren tauschen
(Zumindest bei Elkos)

LG


[Beitrag von MSM_C1 am 19. Sep 2023, 21:07 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#21 erstellt: 19. Sep 2023, 21:34
Hallo,

die Nonkonformisten-Uniform...

Komisch, bei sovielen schweineteuren Phonopres, hochgelobt und viel besungen finden sich "Popel"-OP-Amp....

Wenn jemand einen Browser für einen mit Röhren und Kernspeicher vollgepackten Zuse-Computer schreibt würde sich das Internet auch sofort besser anfühlen?

Peter
Gurkenhals
Inventar
#22 erstellt: 20. Sep 2023, 22:44
Tach,

MSM_C1 (Beitrag #20) schrieb:
Erinnert mich an: "Ihr seit alle Individuen ... ich nicht" ...


Wenn ich kein so von dir genanntes "Individuum" bin, dann weiß ich auch nicht....


MSM_C1 (Beitrag #20) schrieb:
Nein, aber so nach 40 Jahren könnte man gaaanz langsam die Kondensatoren tauschen
(Zumindest bei Elkos)


Bin zwar auch ein Freund davon, an Gerätschaften, älter als 30 Jahre die Elkos zu wechseln, sprich zu ersetzen. Aaaaaber es gibt im www viele richtige Freaks (!), die meinen, daß dies nicht immer und unbedingt vonnöten sei.
Ich folge deren Ansichten auch nur bedingt (!). Mittlerweile ersetze ich Elkos nur noch an Stellen, an denen es wirklich (oftmalsl) notwendig (Netzteil) erscheint oder meßbar ist, insbesondere bei Direktantrieben, die etwas unrund laufen, siehe auch SL1310er Fred.

An meinen Amps habe ich für meine Ohren zumindest noch keine qualitativ-negativen Eigenschaften feststellen können.
Auch meine Nachbarn nicht. Und ich höre noch jedes verdächtige Säuseln, Kratzen und/oder Sibilanten, die mir nicht passen.
In den von mir festgestellten Fällen, waren es diverse Connections oder aber ein nicht korrekt eingestellter TA oder ein TA, dessen Schliff der Platte nicht entsprechend war. Jupp, wat es nich' allet gibt.

Muß grad, aus gegebenem Fall, einen neuen Fred aufmachen. Betreffs SAS-Nudel.


Gruß,

Ulf
Gurkenhals
Inventar
#23 erstellt: 20. Sep 2023, 22:56
Tach,

8erberg (Beitrag #21) schrieb:
Komisch, bei sovielen schweineteuren Phonopres, hochgelobt und viel besungen finden sich "Popel"-OP-Amp....

....wie ich schon andernorts erwähnte.

Fleisch mach ich mir eines Tages mal die Arbeit, und werde sie, die mit "günstigen" Bauteilen bei Best (!) Preisen beste Ergebnisse ( ) bei wem auch immer, erzielen, offenbaren.
DAS geht auch mir mächtig auf den Keks!



Gruß,

Ulf
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#24 erstellt: 20. Sep 2023, 22:58
Lieber Ulf: Wie macht man einen Fred auf? Das tut dem armen Kerl doch weh.

Oder meinst du " einen Thread aufmachen'?

Gerd
Gurkenhals
Inventar
#25 erstellt: 21. Sep 2023, 00:10
Lieber Gerd,

ich würde ja gern den deutschen Namen verwenden: "Faden". Da haben möglicherweise einige Leute eher ein "Verständnisproblem".

Für mich ist ein "Thread" ein Fred. Ich denke, die wenigsten haben damit ein Problem.

PS: Und ja, ich bin der englischen Sprache durchaus mächtig, habe jeden Tag mit Kunden weltweit als techn. Supporter Kontakt.



Gruß,

Ulf
8erberg
Inventar
#26 erstellt: 21. Sep 2023, 08:10
Hallo,

vielleicht sollte man einfach einmal die gute alte Schaltung https://phonoclone.com/diy-pho5.html

in ein sehr edles Gehäuse setzen, mit amtlicher Beschriftung und viel Vergussmasse (wegen dem heiligen Qualm) und dann auf einer High-End-Messe den Fachleuten vorstellen....

Wäre ein Versuch wert

Peter
Gurkenhals
Inventar
#27 erstellt: 23. Sep 2023, 03:18


Ja, auch da wäre auch ich schwerstens gespannt auf die vermeintliche "Meinung" der Leudde "vom Fach". 👍


Gruß,

U/lf
MSM_C1
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 24. Sep 2023, 11:58

8erberg (Beitrag #26) schrieb:
die gute alte Schaltung


Ich habe den V90 LPS Phone Pre von Musical Fidelity günstig bekommen, alte bewährte Schaltung, mit OP Amps NE5534, also nix besonderes.
Habe das Teil für mich besser gemacht.
Brücke bei Schalter und Pfad MM/MC, weil ich eh nur MM brauche.
Ein- und Ausgang direkt verlötet mit Original Kabel (Dual 1219).
Andere Kondensatoren Ein- und Ausgang, hatte ich eh hier rumliegen, zusätzlich geschirmt und fertig war die Laube.
Der Unterschied ist klar und deutlich, spielt sehr schön, brauche keinen Mondpreis Phono Pre.

Sogar der Phonoeingang von meinem Onky AVR ist ok, hat aber zu wenig Höhen.
Was mich trotzdem interessieren würde, wäre ein Röhren Pre zum selber bauen...

LG
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