Lautsprecherausgang vs. Kopfhöreranschluß

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karbes
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 14. Aug 2005, 09:39
Hallo,

Hersteller preisen werbewirksam ihre jeweiligen Verstärkerkonzepte als das gegenüber der Konkurrenz überlegene an.
In wie weit sich so manche Schaltungen stark ähneln, und nur andere Namen und Kürzel haben (alter Wein in neuen Schläuchen), kann ich nicht beurteilen, aber deutliche Unterschiede bei Verstärkerkonzepten gibt es ja unbestreitbar, und damit auch klangliche Einflüsse bzw. z.T. eklatante Unterschiede (auch preislich).

Meine Frage ist, komme ich auch als Kopfhörer-Benutzer in den Genuß der tatsächlichen (oder vermeintlichen) Klangvorteile einer bestimmten (teuer gekauften) Verstärkerschaltung ?

An welcher Stelle des Signalweges wird für den Kopfhörer abgezapft, vor oder hinter der Stelle, an der sich das herstellerspezifische Schaltungskonzept erst klanglich bemerkbar macht ?

Macht das jeder Hersteller anders, und wie erfahre ich überhaupt, welche Lösung welcher Hersteller wählt.
Einem Verstärker kann man naturgemäß von außen nicht ansehen, wo sein Kopfhöreranschluß intern angezapft wird. Mir ist auch kein Hersteller bekannt, der die Schaltung seines Kopfhöreranschlusses besonders beschreibt oder qualitativ besonders hervorhebt.
Es wird nur immer gesprochen über Daten, Schaltungsbesonderheiten und Ausgangsleistungen, die sich aber ausschließlich mit der Musikwiedergabe über die Leistungsendstufen und damit Lautsprecher befassen.

Der Kopfhöreranschluß (bzw. der seriöse Musikgenuß mittels Kopfhörer) wird, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt, als Beiwerk, als quasi Notlösung.
Und das zu Unrecht, ich glaube einem guten auch noch erschwinglichen Kopfhörer von z.B. Sennheiser, Akg oder Bayer kann eine 10 mal so teure Box klanglich nicht das Wasser reichen. Gewisse Nachteile will ich nicht bestreiten, z.B. war jüngst in den Sommertagen auch das Tragen eine Kopfhörers mit anerkannt hohem Tragekomfort nicht so angenehm.

Nur nutzen die klanglichen Vorteile des Kopfhörers wenig, wenn er, quasi an der hochwertigen Verstärkerlinie vorbei, mit einem billigen 08/15-IC-Kopfhöerverstärker angetrieben wird, und ich befürchte, daß dies bei vielen Verstärkern so ist; nur bei welchem ?

Bevor ich mir einen Adapter bastele, meine Frage, ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege, und ob es Sinn macht, den Kopfhörer an den Lautsprecheranschluß anzuschließen (die B-Klemmen bieten sich da förmlich an), denn nur so kommen doch nach meinem Verständnis jegliche klangverbessernden Schaltungsraffinessen eines Verstärkers garantiert beim Kopfhörer bzw. Ohr an.
Und meine Frage, an welcher Stelle dieser oder jener Hersteller anzapft, würde sich dann eh erübrigen.

Noch vor Jahren war es nicht unüblich, Kopfhörer unmittelbar an die Lautsprecheranschlüsse anzuschließen. Es gab früher z.B. Sennheiser Kopfhörer (extrem hochohmige), die hatten sogar noch diese DIN-Lautsprecher Stecker (ein runder und ein flacher Stift), waren also ausdrücklich für Verstärker gedacht, die noch gar keinen Kopfhöreranschluß hatten.

Bevor ich mir vielleicht Verstärker und Kopfhörer kaputt mache (moderne Kopfhörer sind glaube ich nicht mehr so extrem hochohmig wie früher, vielleicht liegt hier eine Gefahr...), stelle ich erst mal meine Fragen ins Forum und bin dankbar für jede Antwort.

Gruß, Karbes
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 14. Aug 2005, 21:34
Hallo!
Also bei der überwiegenden Zahl der handelsüblichen Vollverstärker ist der KH-Ausgang als Spannungsteiler realisiert, das heißt daß das Signal vor den Lautsprecherklemmen über jeweils ein Widerstandspaar abgenommen wird, (Insoweit kommt dir deine Verstärkerschaltung also schon zugute ) Das ist je nach Sicht der Dinge eine günstige oder auch eine beschissene Lösung. Auf jeden Fall kann diese Lösung nach meiner Meinung nicht mit einem guten Kopfhörerverstärker mithalten. Allerdings findet man diese heutzutage selbst in Teueren Vorstufen nur noch selten als on Board Lösung.
Aus sicht der Hersteller ist es nur zu verständlich wenn man die Kunden die sich nicht mit einer Spanungsteilerlösung zufriedengeben wollen zur Ader lässt, mir als Verbraucher dem eiune gute Lösung am Herzen liegt schmeckt das natürlich weniger. Die Firma Nubert hat glaube ich auch einen Spannungsteiler für Kopfhörer den man an die Ls-Klemmen anschließen kann im Programm.
MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 14. Aug 2005, 21:35 bearbeitet]
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