welcher USB Plattenspieler?

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Golda73
Neuling
#1 erstellt: 12. Dez 2007, 10:11
Hallo Leute,
mir raucht der Kopf vom vielen Surfen über Plattenspieler Mein Traum war es schon immer meine über 100 LP´s mal zu digitaliesieren und im MP 3 mit mir rumzuschleppen können. Hatte auch die Hoffnung eventuell kleine Hänger in der Platte über eine Software beheben zu können. Jetzt gibt es diese USB Plattenspieler und ich habe keinen schimmer was ich für einen nehmen soll. Direktantrieb, Riemenantrieb. Auf welche Nadel muss man achten, Diamant, abtaster oder wie auch immer??

Hatte eigentlich mit dem DJ-Tech vinyl USB 20 von Pearl geliebäugelt (kostet ca. 130 Euro). Kenne aber die Marke nicht und weiß auch nicht, ob das Ding was taugt. Habt Ihr ein paar hilfreiche Tipps für mich?



[Beitrag von Golda73 am 12. Dez 2007, 15:36 bearbeitet]
Rabe13
Stammgast
#2 erstellt: 12. Dez 2007, 13:49
Hallo!
Es gibt von Hama den
"Hama Stereo-Phono-Vorverstärker PA 005, USB"
Kostet so etwa 35-45 Euro. Auch andere Firmen haben da sicher noch Alternativen anzubieten.

Mid diesem Gerät kannst Du jeden Plattenspieler an den Computer anhängen und brauchst nicht ein fragilen Plastikdreher kaufen der mit etwas Pech nach 10 Lps defekt ist und dazu noch schauerhaft klingt.
MfG Rabe13
Soulific
Stammgast
#3 erstellt: 12. Dez 2007, 14:14
USB Plattenspieler sind nicht empfehlenswert. Gebrauche hierzu bitte die Suchfunktion. Im Analogteil dieses Forums findest du einiges zum Thema. (Einzige Ausnahme ProJect Debut III/Phono USB für rund 300€)
Phonovorverstärker mit USB Ausgang, wie von Rabe13 vorgeschlagen, gibt es inzwischen aber einige, die wohl auch brauchbare Ergebnisse abliefern.

Lieben Gruß,
Sebastian
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 12. Dez 2007, 14:37
USB-Plattenspieler sind auch nur Vinyldreher + Phonopre + USB-Soundinterface (meist was schlichtes CMedia-basiertes vergleichbar einem USB-Soundstick) in einem Gerät - das kann man auch ganz klassisch einzeln haben.

Wenn es nicht viel kosten soll, würde ich mich mal nach folgendem umsehen:
1. Einsteiger-Hifi-Dreher vom Schlage eines kleinen T4P-Technics (ein SL-BD20/22 tut's eigentlich und dürfte die üblichen Plastik-USB-Dinger locker in die Tasche stecken), vorzugsweise wenig benutzt und mit Originalnadel (Nachbauten sind teils grausig)
2. günstiger, aber brauchbarer Phonopre (Dynavox TC-750 tut's)
3. Anständige Soundkarte oder externes Interface nach Belieben (bei einem Rechner ohne Dualcore oder Hyperthreading tut's grundsätzlich das 1-EUR-Special Terratec DMX XFire 1024, man darf halt nur und ausschließlich 48 kHz nehmen, besser ist eine Aureon Sky umgeflasht - am besten bei Vielfachen von 44,1 kHz - oder SB Live 24-Bit / Audigy SE, die kann nur entweder 48 or 96 kHz).


[Beitrag von audiophilanthrop am 12. Dez 2007, 14:42 bearbeitet]
Golda73
Neuling
#5 erstellt: 12. Dez 2007, 15:26
Vielen Dank, das sind ja schon mal einige Infos. Bisher habe ich immer nur gehört, dass es mit den Einzelkomponeten selber rumbasteln, unheimlich umständlich wäre und man mit den Einzelkomponeten angeblich mehr bezahlen würde. Bin da leider technich nicht sehr bewandert.

Also ich habe einen ca. 8 Jahre alten Sony-Plattenspieler (PS-LX300H). Der hat glaube ich keinen Vorverstärker eingebaut. Letztes Jahr habe ich noch einen asbachuralten Lenco L75 Plattenspieler geschenkt bekommen, der sogar noch 78er und 16er Geschwindigkeit abspielt und der Teller ist quasi schwimmend gelagert. Sprich reagiert nicht so auf Erschütterungen. Leider ist hier die Feder kaputt. Keine Ahnung wo ich diese Feder noch herbekomme, geschweige denn eine Ersatznadel.

Könnte ich diese Geräte an den Vorferstärker am Rechner anschließen oder würde das auch mit meinem Onkyo-Reciver gehen?

Muss ich mir noch ne Umwandlungssoftware kaufen oder reicht die Freeware. Was gibt es da für Erfahrungswerte?


[Beitrag von Golda73 am 12. Dez 2007, 19:24 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 13. Dez 2007, 02:59
Teurer wird es mit Einzelkomponenten nur dann, wenn man alles neu kauft. Aber selbst dann hätte man immer noch den besseren Dreher.

Vinylwiedergabe ist keineswegs trivial, deswegen kommt man auch nicht umhin, sich etwas mit der Technik auseinanderzusetzen. So ein kleiner Technics-Riementriebler mit leichtem Arm und T4P-Stecksystem ist da noch ziemlich harmlos und relativ "DAU-fest". Die Dinger mögen ja recht plastiklastig sein, aber nicht an den entscheidenden Stellen.

Hat der erwähnte Receiver überhaupt einen Phonoeingang?

Für die Aufnahme reicht grundsätzlich gewöhnliche Recording-Software wie das kostenlose Audacity. Von Späßen wie Entrauschen/Entknacksen halte ich ohnehin nicht viel, damit macht mit im 2felsfall mehr kaputt.
Leider kann Audacity unter Windows immer noch nicht mit mehr als 16 Bit pro Sample aufnehmen - hier muß dafür im Bedarfsfall Winamp mit Line-In-Plugin und File-Writer-Output herhalten, das Ergebnis läßt sich dann in Audacity importieren und bearbeiten.
Höhere Sampleraten als die üblichen 44,1 und 48 kHz bringen weitere leichte klangliche Vorteile (das liegt an den nur endlich guten Anti-Aliasing-Filtern). Hier ärgerte einen Terratec damit, daß einerseits die Aureon Sky/Space in 44,1/88,2/176,4 kHz besser klingt als in 48/96/192 kHz, andererseits die Treiber 88,2 (und 176,4) aber nur bei ASIO-Betrieb hergeben und eben nicht für stinknormales MME oder DirectSound (und Audacity und ASIO geht schon aus lizenztechnischen Gründen nicht zusammen) - da muß man dann tatsächlich die Karte auf Audiotrak Prodigy 7.1 umflashen und deren Treiber verwenden (wohlgemerkt die 2.18). Naja, eine anständige Recordingkarte gibt es sonst halt nicht für'n paar Euro fuffzig.
Und da behaupte noch einer, das Digitalzeug können nicht in übles Gefrickel ausarten - wenn man maximale Qualität rausholen will, ist das nach wie vor kein Problem.
(Die Qualität der üblichen Soundlösungen in "USB-Plattenspielern" ist allerdings schon ohne weiteres mit dem "1€-Special" in 16/48 zu erreichen.)

Frag doch mal einen Mod, ob man nicht den Fred hier zu den Analogikern verschieben könnte.
Golda73
Neuling
#7 erstellt: 13. Dez 2007, 11:15
Danke für Deine Infos. Da muss ich mich erst mal durcharbeiten. Für mich ist das absolutes Neuland.

Natürlich hat mein Onkyo einen Phonoeingang. Das war Bedingung beim Kauf meiner Anlage damals. Da hängt jetzt mein Sony-Plattenspieler dran. Die Typ-Nr. von dem Reciver habe ich gerade nicht zur Hand. Müsste ich nochmal nachschauen.

Auch wenn Du wahrscheinlich gleich vor lachen unterm Tisch liegst. Wieviel Bit wären denn optimal für die Aufnahme und merkt man die kHz so extrem? Geben die Programme die kHz an und wie geht das mit dem umflashen? Wahrscheinlich denkst Du jetzt, was für ein DAU. Aber ich bin lernfähig.
Wolfgang_K.
Inventar
#8 erstellt: 13. Dez 2007, 13:31
Am besten wäre in manchen Fällen ein externer CD-Recorder -
Plattenspieler mit PreAmp an den Recorder anschließen, Aufnahmetaste drücken und das wars dann. Dann bräuchte man erstens nicht den Weg über den Rechner - und zweitens keinen zweiten USB-Plattenspieler....
Chilledkroete13
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Dez 2007, 00:41
Ein CD Recorder hätte aber doch auch wieder nur 16/44,1 oder lieg ich da falsch? Wie audiophilanthrop schon sagte sollten die Aufnahmen, insbesondere wenn man sie nachbearbeitet, etwas qualitativer sein. Ich selber nehme mit meiner SB Audigy mindestens mit 32Bit/48KHz auf.
Was ich nicht so ganz verstehe ist, warum man noch höher als 48KHz gehen sollte, in einer Aufnahme sind doch alle Frequenzen die über ~22KHz liegen unwichtig da das menschliche Gehör sie nicht wahrnimmt, ein 22KHz Ton lässt sich ab einer Samplerate von 44KHz aufnehmen. Ich könnte mir nur vorstellen dass eine höhere Samplerate in hohe Frequenzen mehr Dynamik bringt oder so etwa?

Nun nochmal etwas mehr zur Nachbearbeitung: Ich finde es schon sehr sinnvoll die Aufnahme etwas zu bearbeiten (kommt natürlich auch immer etwas auf die Platte an, eine Platte die kaum knackt, braucht man natürlich nicht zu entknacken^^). Besonders bei qualitativ schlechten Platten konnte ich oft durch die Nachbearbeitung noch erstaunlich viel rausholen


[Beitrag von Chilledkroete13 am 14. Dez 2007, 00:42 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 14. Dez 2007, 01:18

Chilledkroete13 schrieb:
Was ich nicht so ganz verstehe ist, warum man noch höher als 48KHz gehen sollte, in einer Aufnahme sind doch alle Frequenzen die über ~22KHz liegen unwichtig da das menschliche Gehör sie nicht wahrnimmt, ein 22KHz Ton lässt sich ab einer Samplerate von 44KHz aufnehmen.

Theo-Reh-Tisch[tm] hast du recht. Praktisch haben Anti-Alias-Filter gewisse Grenzen - gerade mal -6 dB bei fs/2 sind ziemlich normal (-3 dB kommt auch vor, bedingt durch günstige Realisierung), und bei günstigeren ADCs liegt die minimale Sperrdämpfung typisch nur bei 65 dB (bessere haben dann schon mal 100, Top-Wandler auch 120 dB). Was zu lesen dazu. Auch in Sachen Jitter scheint etwas Oversampling nicht zu schaden.
Chilledkroete13
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Dez 2007, 16:39
Also wenn man eine Aufnahme mit 48kHz aufnimmt dann läuft in realtime ein Tiefpass Filter mit bei ca 24kHz? Ist das ein Hardware Filter auf der Soundkarte oder ein Software Filter in dem Aufnahme Programm?
Golda73
Neuling
#12 erstellt: 17. Dez 2007, 10:09
Gute Morgen,

vielen Dank für Eure vielen Infos und Tipp´s. Werde mich dann wohl über die Feiertage ans rumbasteln machen. Habe den Gedanken mit dem USB Plattenspieler fürs erste auf Eis gelegt. Werde mal schauen, ob ich für meinen Lenco L75 noch ne Feder auftreiben kann, dann hätte ich 3 funktionierende Plattenspieler zu Hause (wozu also noch einen 4.?)

Das mit dem CD-Recorder lass ich auch sein. Ich habe keinen und ich möchte da jetzt auch keine 500 Euro investieren.

Werde jetzt rumexperimentieren und meinen Onkyo Reciver an den Rechner stecken und schauen was passiert. Dann könnte ich den Plattenspieler noch an einen DVB-T Tuner anschließen, der hat einen Eingang dafür. Wenn diese beiden Dinge nicht funktionieren sollten, kann ich mir immer noch einen Vorverstärker zulegen.

Dann hoffe ich, dass wir eine einigermaßen gescheite Soundkarte haben und dass das mit der kostenlosen Audacity klappt. Ansonsten arbeite ich mich durch die Vorschläge von audiophilanthrop durch. Auf seiner Hompage ist ja auch noch mal einiges geschrieben dazu.

Sollte ich doch noch Fragen haben, wende ich mich vertrauensvoll an Euch.

Bis dahin Frohe Weihnachten.
Chilledkroete13
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 17. Dez 2007, 11:15

Golda73 schrieb:
Werde jetzt rumexperimentieren und meinen Onkyo Reciver an den Rechner stecken und schauen was passiert.


Schließ einfach den Tape Record Anschluss an den Line In Eingang der Soundkarte an
danike
Neuling
#14 erstellt: 22. Dez 2007, 21:49
Hallo

Ich habe einen USB-Plattenspieler mit beiligender Software von Audacity gekauft und versucht meine Schallplatten digital aufzunehmen. Ich habe einen iMac 2.4 GHZ Intel Core 2 Duo.

Fazit:
1. Die Software musste zuerst übers Internet herunter geladen werden, sie war nicht wie in allen Shops angegeben auf der CD.

3. Die Software - zumindest für Mac Intel - weist frappante Probleme bei der Installtion + im Gebrauch auf, dies wird auch vom Hersteller selbst bestätigt.

3. Läuft die Software nach langem, so ist die Qualität der Musik katastopha! Ausser Rauschen ist kaum etwas musikalisches zu Höhren.

Wer noch den alten Plattenspieler kennt, wird erschrocken über die miese Qualität sein, doch genauso schlimm ist die Qualtität + Handhabung der Software.

Ich nahm an, dass die Qualität eines USB-Plattenspieler nicht an einen normalen herna kommt, doch das es so schlecht ist war mir nicht bewusst, dies ist ebenfalls zu der Software von Audaccity + Goldenmac zu sagen, die ich auch mit schrecken versucht habe zu nutzen!

Scheinbar will man mit USB-Plattenspieler das grosse Geld machen!

PS: Verkaufe den vor 2 Tagen gekaufte Schrott für ein paar Euro. Wer Interesse hat bitte mailen.
CyberSeb
Inventar
#15 erstellt: 23. Dez 2007, 00:12
Naja, "Audacity" ist ansich Open-Source Software, d.h. absolut kostenlos zu haben incl. der Quellcodes usw.

Darüber hinaus finde ich "Audacity" sogar sehr gut; ich verwende es seit neuestem mit einem MacBook um diverse Plattenspieler aufzunehmen und dann im A/B-Test miteinander zu vergleichen (dabei kamen einige interessante Ergebnisse heraus!). Dabei muss ich sagen, dass sogar die Soundkarte vom Notebook sehr gut ist, auf jedenfall all meinen Plattenspielern rein messtechnisch weit überlegen ist (und die sind wirklich nicht schlecht!).

Ich gehe davon aus, dass die USB-Dinger wirklich Geraffel sind, aber das hatte ich vorher auch schon vermutet. Am Besten ist wirklich, ihr kauft euch einen guten gebrauchen Dreher (Dual, ...) und einen brauchenbaren Vorverstärker und macht das dann.

Gruß
Sebastian
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