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Tonabnehmer-Theorie und -Praxis

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amamcs
Stammgast
#101 erstellt: 06. Sep 2009, 22:41
Sven,

Ich glaube du verstehst das Prinzip nicht. Der eine mit dem abgewinkelten Nägeln bekommt eine Standart-Einschubnadel aufgeklebt, wie man die bei gängigen MM-Systemen kaufen kann. Das andere System hat aber den Magneten in der Spule integriert und das einzige was sich dann noch bewegt ist die Gitarrensaite, an der die Nadel geklebt wurde.
Jazzy
Inventar
#102 erstellt: 06. Sep 2009, 23:24
Das ist dann ein abgewandeltes MI-Prinzip.IMHO brauchst du da ein Weicheisenjoch,was in den Magnetfluss der stationären Spulen eintaucht.
amamcs
Stammgast
#103 erstellt: 06. Sep 2009, 23:32
Wozu das Joch? Oder anders gefragt: Was meinst du genau mit dem Joch?

Zumindest funktioniert diese Konstruktion auch ohne Joch. Eine Feldänderung tritt ja durch die bewegte Saite auf und induziert dadurch Strom in den Spulen. Ich habe allerdings schon darüber geschrieben, dass ich überlege vielleicht einen Magneten doch noch zusätzlich an die Saite zu kleben, um den Effekt zu verstärken. Zunächst werde ich es allerdings mit änderung der Abstände und dickeren Saiten versuchen.
Hörbert
Inventar
#104 erstellt: 07. Sep 2009, 00:04
Hallo!

@amamcs

Heute war ich auf einem der größten Flohmärkte hier in der Region. Nicht nur das ich leider keine Testplatte für dich gefunden habe, es gab -und das habe ich bisher noch nie erlebt-, keine einzige vernünftige Schallplatte. Erst nach einiger Zeit habe ich herausgefunden daß schon frühmorgend zwei Plattenhändler über das Gelände gegangen sind und die Leute direkt angesprochen haben noch bevor diese ihre Stände aufgebaut hatten, die beiden haben anscheinend en´bloc alles was einigermaßen nach halbwegs vernünftigen Sammlungen aussah gleich aufgekauft.

Na ja, falls mir in den nächsten Wochen noch etwas über den Weg läuft denke ich an dich.

MFG Günther
amamcs
Stammgast
#105 erstellt: 07. Sep 2009, 00:12
Günther,

Vielen Dank, dass du an mich gedacht hast. Das du nichts gefunden hast ist ja nicht so schlim, ist aber wirklich lieb von dir. Das Problem mit den Händlern kenne ich. Naja, bleibt einem dann wohl nichts anderes übrig, als beim Händler zu kaufen, wenn man etwas unbedingt haben möchte. Oder man wird von Händlern doof angeguckt und bekommt folgenden Satz zu hören: "Was, sowas gibbets?"
Hörbert
Inventar
#106 erstellt: 07. Sep 2009, 10:31
Hallo!

@amamcs

Na ja, hier in Ulm gibt es eigentlich nur zwei echte HiFi-Händler die unter anderem auch Plattenspieler und Laufwerke/Tonarme und Zubehör im Programm haben. Ansonsten zwei Händler mit gebraucht HiFi. Die kennen sich eigentlich alle recht gut mit solchen Sachen aus.

In den üblichen Video-Tempeln a´la Media-Markt u.ä. würde ich nicht mal nach einer Testplatte fragen, ohnehin habe ich da immer wieder erlebt daß man die Verkäufer jagen muß um einen zu erwischen um ihm eine Frage stellen zu können. Am besten funktioniert noch die Ködermethode, dazu brauchst du nichts weiter als eine einigermaßen ansprechende Weibliche Begleitung die hilflos vor einem Regal mit zubehör die Augen rollt. Wen dann einer der Verkäufer anbeißt kommt man hinter dem Regal hervor und stellt ihn.

Am 20. ist der nächste größere Flohmarkt in der Region, wenn ich es zeitlich schaffe werde ich auch dort nach einer Testplatte für dich Umschau halten.

MFG Günther
amamcs
Stammgast
#107 erstellt: 07. Sep 2009, 11:25
Moin,

Also mein Saturn am Hauptbahnhof wird gerade highendig. Ohn Witz! Ich habe nach Gummi-Füßen gesucht und mein Lieblingsladen hatte Urlaub, ein anderer Rein-HiFI-Höker hatte soetwas gar nicht mal im Programm und der Dritte im Bunde wollte 10 Euro für einen Standart-Gummifuß. Da bin ich einfach zu Saturn gegangen und mich erschlug fast ein Blitz. Oehlbach-Regale, Hörräume hinter Glas und sogar einen Verkäufer im Anzug mit Kenntnis über die Materie habe ich gesehen. Es war wie verhext.

Nach den Testplatten dagegen habe ich ausschließlich in Plattenläden gefragt. Das hat mich dann aber halt sehr gewundert.

Danke Günther für deinen Einsatz. Ich würde mich sehr freuen über eine solche Platte.

Gut, ich mache mich dann auf den Weg und werde Stecker für den Adapter besorgen und wenn ich gut gelaunt bin, mache ich auch bald Testaufnahmen zwischen den Systemen. Ich bin schon selber sehr gespannt darauf, wie sich die einzelnen Selbstgebauten schlagen werden. Leider muss noch der Kleber trocknen und einige Teile zusammengesetzt werden.

Wenn ich mir die Bilder vom zerlegten Ortofon anschaue, scheint die Devise zu gelten: Je mehr Kern, desto besser. Vielleicht werde ich das des Abends noch einmal ausprobieren.
amamcs
Stammgast
#108 erstellt: 07. Sep 2009, 20:37
Ich schon wieder mit einem Update.

Also erstmal Hallo und so!

Irgendwie habe ich gute Laune. Vielleicht liegt es daran, dass ich heute zwei Stunden Lang bei meinem HiFi-Höker gehockt habe und er mir seine neuste Bastelkreation vorgeführt hat. Es ist ein aberwitzig kleiner Lautsprecher mit einem Breitbänder und einem passiven Basschassis in der Rückwand. Echt frivol, was aus dem Winzling heraus kommt. Aber das ist nicht das Thema.

Hier zunächst mein Raumschiff:



Irgendwie hat es etwas von Star Trek.

Ich weiß leider noch nicht, wie ich es an einem Headshell fixieren soll, aber ich denke das kommt mit der Zeit. Leider ist das Ganze Doch etwas breiter geworden, als ich wollte.

Ich habe es geschafft von einem meiner M75 Systeme - die übrigens alle wider Erwarten unterschiedliche Parameter bzgl. Induktivität und Gleichstromwiderstand besitzen - den Bereich der Nadeleinfuhr zu zerböseln und dessen Konstruktion zu erkennen. Ich habe versucht eine Zeichnung zu machen, jedoch kann man leider nicht allzuviel auf denen erkennen. Fotos sind auch sehr schlecht gerade, da ich wie gesagt keine Digitalkamera besitze. Die Spulenkerne sind definitiv Bleche. Ich werde versuchen in den nächsten Tagen solch dünnen Trafobleche zu erhalten. In Hamburg sind zum Glück recht viele Motorenwerkstätten in den Gelben Seiten verzeichnet, sodass ich kein großes Problem darin sehe, welche zu erhalten. Vielleicht werde ich aber auch Dynamobleche nehmen. Zumindest exsistieren beide Artikel als Wiki. Ich erhoffe mir dadurch eine weitere Steigerung der Induktivität. Da sieht man wieder, dass im Kern die ganze Weißheit liegt. Ein Glück, dass der Draht den gleichen Durchmesser hat wie meiner.

Es geht also voran!
amamcs
Stammgast
#109 erstellt: 08. Sep 2009, 00:32
Ich kann nicht schlafen.

Es quält mich noch folgende Frage:

Warum sind die Spulen nicht voneinander geschirmt und haben sogar noch den gleichen Kern? Ist das denn egal? Ich denke da gerade nur an die dadurch entstehende Kanalübersprechung. Bringt der gleiche Kern so viel mehr Ausgangsspannung, dass es sich lohnt darauf zu verzichten? Ich weiß es nicht, werde es aber versuchen herauszufinden. Zumindest habe ich aus diesem Grund auch mit der Aufbau der Spulen in einer V-Form begonnen, da so die Übersprechung am geringsten ist.


[Beitrag von amamcs am 08. Sep 2009, 00:36 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#110 erstellt: 08. Sep 2009, 20:31
Ich vermute,das das LP-Kanalübersprechen eh kaum besser 20-30dB ist.Darum ist das Abtasterübersprechen nachrangig.Und ja,was meine ich mit einem Joch!Du weißt doch,das der Magnetkreis geschlossen werden muss,und zwar verzerrungsarm.Eine Stahlsaite bringt sehr wenig Gain und bestimmt ziemliche Verzerrungen des Magnetflusses.
amamcs
Stammgast
#111 erstellt: 08. Sep 2009, 22:05
Moin,

Sven, sag mal, was verstehst du unter Gain denn bitte genau? Immer wenn ich deine Texte lese muss ich erraten was du meinst.

Ich habe gut 20 Motorenwerkstätten in meiner Umgebung angerufen und niemand konnte mir ein solches Blech liefern. Entweder hatten die alle keine Lust auf mich, da ich nur ein einziges Blech haben wollte oder reparieren nichts in dieser Größenordnung. Wie dem auch sei, habe ich dann in meinem Keller nach einiger Suche einen Trafo gefunden, den ich dann auch sogleich geschlachtet habe, um dessen Bleche zu stibitzen. Das ganze war eine enorme Pulerei, da alles in Lack vergossen wurde.

Ich habe allerdings dann heute Abend zumindest einen Kanal zurecht gefeilt. Die Bleche sind zwar schätzungsweise um 0,15mm dicker als die im Tonabnehmer, den ich zerpflückt habe. Ich denke allerdings, dass es auch so gehen sollte. Bevor ich viel schnacke, zeige ich euch einfach ein Bild dessen.



Nun muss ich mir noch überlegen, wie ich diese Kerne bewickeln kann, ohne es per Hand tun zu müssen.

Edit: Ich habe soeben mein System mit den Magneten als Spulenkern und der Gitarrensaite als Nadelaufhängung getestet und bin begeistert. Es funktioniert! Die Ausgangsspannung befindet sich nun um 1mV herum. Das ist eine Gängige Größe für ein MC. Also kann man ihn verwenden. Über den Klang berichte ich ein ander mal, da ich noch die richtige Einstellung finden muss.
Ich werde es nun neu und sauber aufbauen. Alles winklig und ohne Knetmasse montierbar.


[Beitrag von amamcs am 08. Sep 2009, 23:20 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#112 erstellt: 09. Sep 2009, 21:49
Sorry,Gain meint Verstärkung.
amamcs
Stammgast
#113 erstellt: 17. Sep 2009, 21:36
Moin,

Jens vielen Dank für deine Systemreste! Ich konnte dadurch so viel lernen, das glaubste gar nicht. Vielen lieben Dank!

Ich war in der Zeit nicht ganz untätig. Ich habe mir gedanken gemacht zu meinem MI-System und mir genauso wie mit den Kernen überlegt, an den Magneten an einer Seite Winkel anzubringen, sodass die Baugröße verringert werden kann.

Die Bleche, die ich gezeigt habe schaffe ich derweil leider nicht zu bewickeln. Wenn die Spule schon drauf ist und ich die Bleche versuche abzuwinkeln, reißen mir im Inneren einige Drähte und das ganze wird unbrauchbar. Wenn ich aber schon vorher abwinkel und dann jede Spule bei bedarf aufwickel, zurückbiege und wieder hinbiege, bricht mir das Blech dabei ab. Ich muss mich doch noch auf die Suche nach dünneren Blechen machen.

Ich werde mich nun zunächst mal an die Systemreste von Jens machen. Vielleicht kann man die noch gut retten und hinterher genießen.

Ich habe schon einige Audiofiles fertig, aber ich wollte diese erst posten, wenn ich alle Systeme, die ich fertig haben möchte auch fertig habe, um alle auf einem Schlag vergleichen zu können.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#114 erstellt: 17. Sep 2009, 22:05
Moin Amadeus,

wenn du in der Mitte des noch nicht gebogenen Bleches ein Stück nicht bewickelst, kannst du es an der Stelle problemlos biegen.

Du müsstest halt 2 Spulen je Kern wickeln.

Für die andere Geschichte gebe ich dir den Link auch mal hier:

http://wegavision.pytalhost.com/revoxA77s/

Da sollte der Schaltplan dabei sein.

Gruss, Jens
amamcs
Stammgast
#115 erstellt: 17. Sep 2009, 23:26
Danke Jens!

Wie immer eine super Hilfe. Ich danke!

Ist zwar ein anderer Fred, aber das macht ja nichts.

Die stelle in der Mitte habe ich nicht bewickelt, sonder so, wie es eigentlich auf deinen Bildern zu sehen ist. Ich weiß auch nicht weswegen. Ich vermute jedoch, dass die Winkel direkt nicht scharf genug hin bekomme. Vielleicht sollte ich den Kern aus mehreren Teilen zusammensetzen. Mal sehen, ob es klappt. Es ist aber eine ziemliche Fummelei geworden, die jede Menge Zeit verschlingt.
amamcs
Stammgast
#116 erstellt: 26. Sep 2009, 08:17
Moin,

Ich schon wieder. Ich habe mir zum Glück eine Testplatte geschnappt und diese hat einen solchen von mir gesuchten Sweep. Nunja... Ich habe meinen Frequenzzähler aus dem Keller geholt und kann leider nicht das Anschlusskabel finden.

Habt ihr eine Idee?



[Beitrag von amamcs am 26. Sep 2009, 08:18 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#117 erstellt: 26. Sep 2009, 08:31
Hallo Amadeus,

hm, das ist so'n alter dreipoliger Netzstecker...

Rechts und links Phase/null, in der Mitte die Erde (vermute ich).
Die Erde sollte Verbindung mit blanken Teilen am Gehäuse haben, so findest du sie heraus.

Musst du dir was frickeln, notfalls Kabel direkt auf die Pins löten oder mit starker Lüsterklemme etc.

Besser das Gehäuse öffnen und ein Netzkabel direkt anschließen (innen an der Buchse anlöten oder an einer Klemme etc.)

Aber Vorsicht, du hantierst in dem Moment mit gefährlicher Netzspannung und riskierst dein Leben, wenn du nicht weißt, was du tust. Immer die nötige Vorsicht walten lassen!



Gruß
Benjamin
amamcs
Stammgast
#118 erstellt: 26. Sep 2009, 12:52
Wunderbar!

Danke für die Info. Ich wollte allerdings nur nachfragen, ob jemand noch einen solchen Stecker zuhause rumfliegen hat. Die kann man leider nicht mehr kaufen, da sie nicht VDE-Konform sind. (Erde ist genauso lang wie die anderen beiden Pins.)

Wenn sich niemand meldet, müsste ich dann einen neuen Netzstecker einbauen. Aber keine Angst, ich bin ET-ler und mache sowas nicht zum ersten mal. Ich mag nur das schöne Gerät nicht verbasteln.
amamcs
Stammgast
#119 erstellt: 28. Okt 2009, 22:46
Moin,

Weiß eigentlich jemand, wie die Hersteller und Zeitschriften ihre Datenblätter zusammenstellen? Ich habe zwar einen Tonabnehmer probehalber gemessen, jedoch müsste ich nun alle Werte per Hand in eine Tabelle eintragen und dazu bin ich einfach zu faul.

Soundkarten sind auch immer so eine Sache... Besonders bei derartig niedrigen Pegeln...
RoBop
Schaut ab und zu mal vorbei
#120 erstellt: 19. Nov 2009, 21:59
Hallo Amadeus!

ich bin gerade dabei, ein System selbst zu bauen.

Warum? weil mich das interessiert.

Habe schon paar Systeme im Ofen ausbrennen lassen. Das heißt, dass das gegossene Plastik wegbrennt und der Rest aus Metall übrig bleibt.

Ich bin nur momentan auf der Suche nach einen Lackdraht 0,05.

Mich würde es freuen, ein eleganten System zu bauen, dass sehr gut aussieht und gleichzeitig perfekt klingt.

Mal sehen was mir gelingt.

Ich werde berichten :-)
applewoi
Stammgast
#121 erstellt: 20. Nov 2009, 00:24

RoBop schrieb:


ich bin gerade dabei, ein System selbst zu bauen.

Mich würde es freuen, ein eleganten System zu bauen, dass sehr gut aussieht und gleichzeitig perfekt klingt.


Ich werde berichten :-)



Oh ja.
Mich interessiert brennend, wie Du den Diamant mit Line Contact oder Shibata geschliffen bekommst und ihn gerade auf einen Bornadelträger gepappt kriegst.

Mach mal!


frnk
amamcs
Stammgast
#122 erstellt: 20. Nov 2009, 04:20
Och Leute,

Warum muss soetwas immer so negativ geahndet werden? Ich hasse das! Entweder man trägt konstruktiv etwas bei, oder man hällt die Klappe. Tut mir leid, dass ich so ausfallend werde, aber es würde dem Forum wesentlich besser gehen, wenn man soetwas einfach unterlässt.

Aber zurück zum Positiven:

Hey, freut mich einen Gleichgesinnten zu finden. Ich dachte schon, dass der Thread stirbt.

Draht in dieser Stärke findest du beim großen C für 3Euro sonstwas. Auf der Spule sind 1,5km Draht aufgewickelt. Ich denke das reicht fürs erste.

Das mit dem Klang ist aber so eine Sache... Mich hat es gewundert, dass mein "Raumschiff" mit den Nägeln so gut klang. Allerdings sind meine Gekauften Abnehmer immer noch besser als die Selbstbauwerke. Bewiesen ist jedoch, dass es funktioniert!
Mein Hauptaugenmerk sind allerdings derweil das Tuning meines Gitarrensaitenmodells und die Aufnahme der jeweiligen Frequenzgänge. Das Thema ist durchaus sehr spannend.
Da ich seit letzter Woche stolzer besitzer einer Proxxon mit Koordinatentisch und Ständer bin, wollte ich auch ein mal ein Denon DL-103 tunen, wie es in diesem Artikel beschrieben steht. Sieht zudem besser aus.

Ob die Jungs der Cartridge Clinic das ebenfalls so machen? Sich einfach einen fertigen MC-Abnehmer kaufen und den Generator auf ihr Gehäuse montieren?

Auf die Bastelwut!

Edit: P.S.: Kennt jemand von euch Freeware oder noch besser Open Source Software, mit der man Frequenzgänge einfach aufnehmen kann? Eine kleine Sammlung währe da nett. Meine bisher getesteten Sachen befriedigen mich gar nicht. Ich bin kurz davor etwas selber zu programmieren.


[Beitrag von amamcs am 20. Nov 2009, 05:00 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#123 erstellt: 20. Nov 2009, 08:53
Moin Amadeus,

diesen Test mit dem ZU System hatte ich irgendwann vorher schon mal kopfschüttelnd gelesen.

Der klangliche Unterschied dürfte lediglich durch das höhere Gewicht zustande kommen.

Ob´s hübscher ist, ist Geschmackssache.

Interessant ist den dem Zusammenhang, dass andere Leute hier von Materialien reden, die Wirbelströme verhindern sollen.

Also wäre demnach das Beste, gar nichts drumherum zu haben.

Dürfte aber eher unter die Rubrik VooDoo fallen.
(und Design natürlich)

Wenn man es selbst macht, kann man ja verschiedene Varianten durchspielen.

Optisch wirkt so ein Nacktes System schonmal gut.

Es wird dadurch aber auch unnötig empfindlich.
(z.B. Abknicken des Nadelträgers durch fehlende Begrenzung)

Das Argument mit dem Festschrauben fand ich abenteuerlich.
(in den eh nicht geeigneten Thorens- Armen wäre die Befestigung z.B. nicht möglich ohne zu bohren, da hier von unten geschraubt wrden muss)

Gerade die geriffelten Muttern die dem Denon beilagen, fand ich eine gute Lösung.

Die Cartridge Clinic Sache schaue ich mir später genauer an.

Ich wünsche jedenfalls viel Spass und weiterhin gute Ideen zum Thema System- Selbstbau.
(den selbstgeschliffenen Diamanten kriegt ihr auch noch hin)

Gruss, Jens
Hörbert
Inventar
#124 erstellt: 20. Nov 2009, 11:14
Hallo!

Ich verfolge den Tread nach wie vor, interessant sind für mich die Bastelversuche allemal, zumal hier immer wieder tiefe Einblicke in den möglichen alternativen Aufbau von Abtastern auftauchen.

Es muß ja nicht gleich ein Superabtaster dabei von der Werkbank springen.

MFG Günther
amamcs
Stammgast
#125 erstellt: 20. Nov 2009, 13:14
Moin,

Das mit dem Abnehmer von Zu Audio ist denke ich nicht zu 100% Voodoo. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass durch das entfernte "Kondom" und ohne Kunststoffgehäuse weniger Dämpfung vorhanden ist und so mehr "Körperschall" an den Arm übertragen wird. Zudem ist der Abnehmer schwerer, das wird wohl stimmen. Warum hat eigentlich noch niemand einen Tonarm konstruiert, bei dem man durch Montieren von Gewichten an der Headshell die Compliance des Abnehmers anpassen kann? Wahrscheinlich, weils zu blöde aussehen würde...
Hörbert
Inventar
#126 erstellt: 20. Nov 2009, 13:57
Hallo!

Es gab in der Hochzeit der analogen Abtastung etliche Tonarme mit wechselbaren Rohren, noch heute stellt die Firma Mørch solche her.

Zudem gibt es zumindestens von der Fa. Reloop Headshells mit zusätzlichen verschraubbaren Gewichten.

MFG Günther
amamcs
Stammgast
#127 erstellt: 20. Nov 2009, 17:18
Moin,

Das ist ja interessant. Die Firma Mörch kenne ich noch gar nicht. Welche Headshells von Reloop sind es denn? Wobei, sag es mir lieber nicht. Ich habe nicht vor 25 Euro für einen Aluwinkel mit Gewinde bezahlen.

Zu den Messungen. Hier ist ein Beispiel der ersten Messung meines Ortofon Systems. Die Überhöhung um die 6kHz fällt dramatisch auf. Das ist aber nicht weiter schlimm, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei nur um 0,8dB handeln. Erstaunlich wie linear sich das ganze verhällt.



Zudem muss man Dinge wie Kabel und die linearität der Soundkarte mit einfließen lassen. Dieser Frequenzgang ist zudem nur mit "normaler" RIAA entzerrt und nicht mit der Neumann-Konstante, wie sie eigentlich von den meisten Platten verwendet wird. Daher auch der recht merkwürdige verlauf in den unteren Frequenzen.

Zudem glaube ich, dass die Überhöhung irgendwie mit einer Eigenresonanz eines Bauteils zu tun hat.

Doch leider konnte ich bis Dato nicht herausfinden wie die Graphen in Zusammenhang mit dem Klang stehen. Sie sehen sich einfach zu ähnlich. Zudem ist der Frequenzgang einfach zu stark beschnitten auf der Testplatte. Dinge die mich nicht befriedigen. Und die Hersteller rücken nicht mit deren Messmethoden heraus. Wahrscheinlich wird auch nicht mehr gemessen, sondern einfach nur gerechnet mit einem virtuellen Kabel an einem Virtuellen Eingang. Dann noch eben schnell die ermittelten Idealwerte genommen und dann das Ergebnis noch überzogen.

Wie man sieht: Schnellballeffekt so weit das Auge reicht. Glaubt man eine Sache behoben zu haben, fallen einem 3-4 weitere Dinge ein.
Hörbert
Inventar
#128 erstellt: 20. Nov 2009, 19:18
Hallo!

Ich sage es dir doch, es ist die Reloop Headshell Scratch

Die Firma Mørch ist natürlich eine Dänische Firma und ihre Produkte sind nich gerade die allergünstigsten. Hier ein erhellendere Link: http://www.moerch.dk/files/DP-6%20DE.pdf

Das du die Resonanzen nicht in den Griff bekommst ist nicht weiter verwunderlich, seit den 40ger Jahren bis weit in die 50ger haben namhafte Firmen mit großem Etat an diesem Problem geknackt. Soweit ich weiß liegt die Lösung bei den verwendeten Dämpfergummis.

MFG Günther
amamcs
Stammgast
#129 erstellt: 20. Nov 2009, 19:53
Danke Günther,

Dieses PDF habe ich schon vorher gelesen. Finde ich nicht schlecht, aber die Reloop Scratch finde ich witziger. Schon cool und bei einigen Händlern schon für nen Zehner zu haben. Die sind schon mal gekauft.



Hm... Das bedeutet, dass ich nun definitiv anfange mit gewichten zu spielen. Normgewichte auf der Headshell sollten zu Anfang reichen.

Da ich hier schon wieder en masse schreibe, wollte ich sogleich fragen, ob jemand Artikel oder Wissen über Complience hat. Ich weiß nicht, wie ich die Complience meiner Selbstbauten bestimmen kann. Klar, kann ich die Complience der verwendeten Nadeln ausfindig machen. Doch wie sieht es mit den Gitarrensaiten aus?
Hörbert
Inventar
#130 erstellt: 20. Nov 2009, 21:48
Hallo!

Wie wäre es mit einem Gleichstrommotor mit einem Poti und einem kleinen Exzenter der ein Stück Schallplatte bewegt? Frequenzen von 1-20 Hz sollten sich so einfach erzeugen lassen. Mit einem Frequenzzähler und einem Effektivwert-Meßgerät sollte sich so die vertikale Resonanzfrequenz eigentlich ermitteln lassen.

Leider kann man in diesem tiefen Frequenzbereich keinen kleinen Lautsprecher verwenden das wäre zusammen mit einem Frequenzgenerator natürlich eleganter.

Alternativ dazu kannst du dir natürlich Meßplatten besaffen auf denen ab ca. 5 Hz Siunussignale gespeichert sind, auch hier kommst du dann mit Frequenzzähler und Effektivwert-Meßgerät weiter.

Über die Messung selbst brauche ich ja wohl eigentlich kein Wort zu verlieren, nur soviel, selbstverständlich muß die Messung ohne Entzerrer gemacht werden, der Eingangswiderstand der Meßanordnung sollte Spannungsangepasst sein um eine möglichst genaue Messung zu ermöglichen.

MFG Günther
amamcs
Stammgast
#131 erstellt: 21. Nov 2009, 03:00
Moin,

Genau das ist mein Problem. Es geht nicht weiter als über 20kHz hinaus. Der Frequenzsweep meiner Testplatte geht nicht weiter hinaus. Dabei sind bei Quadro Platten auch wesentlich höhrere Frequenzen drin. Der Philips GP 422 soll ja bis 50kHz hinauf spielen können. Beim vorhin angesprochenen Denon DL-103 sind es immerhin noch 45kHz, was ihn allerdings auch für Quadro tauglich macht. Da hat man von 0-20.000Hz die forderen beiden Kanäle und von 20.001-40.000Hz die hinteren Kanäle gepresst.

Wenn ich diese Platte nun bei 78 Umdrehungen fahre, kann ich da etwas zerstören?

Was ich allerdings auch sehr bemerkenswert finde, dass ein MM-System Quadro-tauglich ist. Ich dachte bei einer so hohen Eigeninduktivität würden sich hohe Frequenzen von selber wegfiltern. Ich habe es nachgerechnet und es funktioniert tatsächlich.

Ein teurer System wie der LP-S von Benz ist es immerhin nicht, da dort nur 25kHz als obere Grenze angegeben sind. Und das zu dem Preis.

Also muss ich wohl doch eine Platte selber schneiden lassen. Ich habe auch schon bei etlichen Firmen nachgefragt, womit sie die Platten schneiden/pressen und wie sie es genau machen. Leider sind nur einige wenige davon mit hochwertigem Equipment ausgestattet. Aber kommt Zeit... Da kommt dann Testplatte.

In Dingen wie Impendanzanpassung und Effektivwertmessen braucht man mich nicht aufklären, das bekomme ich schon seit fast 2 Jahren effektiv beigepult und ist nicht sonderlich schlimm.

Was viel schwerer für mich zu fassen war sind die unterschiedlichen Frequenzgänge des umliegenden Equipments. Zudem war es mir immer wichtig auch den Source Code der verwendeten Programme einsehen zu können, damit ich mir sicher sein konnte, was ich da genau zu messen glaube. Dieser Aufwand war sehr interessant, weil ich dadurch einiges gelernt habe, allerdings werde ich ihn in Zukunft wohl nicht mehr betreiben, da ich lieber nach Gehör entscheiden werde. Viele High-Ender sounden schließlich auch. Solang es gefällt, warum nicht?

Edit: Ich hab auch grad zufällig etwas interessantes gefunden:



Leider ist es zu klein, um etwas gescheites zu erkennen...


[Beitrag von amamcs am 21. Nov 2009, 03:05 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#132 erstellt: 21. Nov 2009, 11:38
Hallo!

Die theoretische obere Grenzfrequenz die angegeben wird sagt eigentlich gar nichts über den tatsächlich übertragenen Frequenzgang aus. Ein DL-103 könnte zwar diese Frequenze´n übertragen könnte sie aber mit seiner Rundnadel gar nicht abtasten.

Bei den größeren Benz-Systemen hingegen wurde in diesem Bereich gar nicht erst gemessen, hier interessiert nur der Bereich bis 20 KHz.

Dazu kommt das Zeitgenössische Entzerrer oft stark Bandbegrenzt sind um die Rauschwerte in Grenzen zu halten.

Wozu willst du eigentlich im Ultraschallbereich Messen? Interessant wäre doch vor allem die Linearität im Hörbaren Bereich, zwischen 40 Hz und ca. 1200 Hz geht das meiste in der Musik ab, darüberhinaus gibt es noch einige Einschwing- und Ausschwingvorgänge aber da ist eigentlich nur noch der Pegel interessant, hier kann das Mensvchliche Ohr schon ein Dreieckssignal nicht mehr von einem Sinus unterscheiden. Ähnlich ist es im Bereich unterhalb von 40 Hz, auch hier ist es nicht mehr möglich die Töne klar zu erkennen.

Auf Handelsüblichen Schallplatten findest du ohnehin kaum einen linearen Frewuenzgang oberhalb von 10 KHz und unterhalb 60 Hz. (Das hat jezt nicht mit der Entzerrung zu tun sonden mit dem Schneidevorgang an sich)

Wenn von dem theoretischen großen Frequenzgang der Analogtechnik die Rede ist kann ich mich eigentlich nie eines Schmunzelns entwehren, in der Praxis ist das reine Augenwischerei.

MFG Günther
cptfrank
Hat sich gelöscht
#133 erstellt: 21. Nov 2009, 13:54

amamcs schrieb:
Moin,

Da hat man von 0-20.000Hz die forderen beiden Kanäle und von 20.001-40.000Hz die hinteren Kanäle gepresst.

...


Nur am Rande, das ist etwas vereinfacht dargestellt.
Um die Abwärtskompatibilität aufrecht zu erhalten wurde hier mit Differenzsignalen gearbeitet.
Gruß
Frank
amamcs
Stammgast
#134 erstellt: 31. Jan 2010, 21:14
Moin,

Ich wollte dieses Thread mal wieder mit einer Frage auf machen. Ist ja immerhin schon zwei Monate her.

Warum sind gerade Tonarme am Headshell geknickt? Wäre es nicht auch möglich eine komplett gerade Führung zu verwenden?

Zudem frage ich mich, wie man bestimmt wie weit der Tonarm von der Tellermitte entfernt montiert werden soll. Bildet der Tonarm von Nadelspitze bis zur Mitte des Lagers einfach eine Tangete eines rechtwinkligen Dreieckes?
Jazzy
Inventar
#135 erstellt: 31. Jan 2010, 22:09
Wenn der Tonarm gerade ist,ist der Fehlwinkel der Nadel zur Rille viel zu groß.Die Rille wird ja tangential geschnitten,die Abtastung aber ist oft mit Drehtonarm.Tangentiale Wiedergabe wäre in der Theorie besser.Gabs früher ja auch öfter.
amamcs
Stammgast
#136 erstellt: 05. Feb 2010, 00:43
Moin,

Ich habe einige Artikel darüber gelesen. Der Vorteil ist, dass man zwei tangentiale Stellen zwischen Rille und Nadelträger vorhanden ist, anstatt von nur einer, wie es bei einem Kröpfungswinkel von 0° der Fall wäre. Aber man darf doch auch alte und bewehrte Methoden hinterfragen.

Ich habe heute einen Abnehmer von Audio Technica auseinander genommen und fand die Konstruktion sehr interessant, aber seht doch selbst:









Hier noch eine Zeichnung dazu:



Ich sollte vielleicht meinen Tonabnehmer mit den Nägeln dahingehend optimieren, dass ich von beiden Seiten des Magneten ein Stück Blech des Spulenkerns anbringe.

Aber bevor ich das tue, wollte ich mich mal an ein MC wagen. Gerade die Nadeln von Audio Technica scheinen eine Gute Basis dazu zu sein. Die Magnete einfach austauschen und eine Aufhängung aus einem Gummimaterial des Nadelträgers ist auch schon vorhanden. Vielleicht finde ich ja auch Austauschnadeln mit Shibata-Schliff oder was anderes hochwertiges, wenn das ganze von Erfolg begleitet wird. Vielleicht kann ja jemand einen Denon 103 stiften, der abgenudelt ist oder so ähnlich.

[/URL]

Irgendwo habe ich noch eine Explosionszeichnung in einen meiner HiFi Magazine eines MC Tonabnehmers. Ich hoffe das ich mich daran halten kann. Wenn ich die gefunden habe, werde ich diese mal auch hier posten. Wenn ihr schneller seid, auch okay.

Ja, ich werde wieder anfangen Tonabnehmer zu basteln. Ich hoffe es interessiert jemanden von euch.
amamcs
Stammgast
#137 erstellt: 05. Feb 2010, 04:53
Moin,

Ich habe die Bilder nun doch im Netz gefunden. Irgendwie ist mein Magazin in dem ich die Bilder sah verlohren gegangen. Gefunden habe ich nun Bilder des Innenlebens eines Ortofon Windfeld. Hier die Bilder:


Die Spule sitzt wohl in einem hohlen Magneten.


Darunter ist ein Kupferschirm. Soll angeblich die Kanaltrennung verbessern. Ich glaube nicht wirklich daran...


Und hier sieht man die Spulen mit den Gumidämpfern und einem Scheibchen Gold. Wofür das Gold ist? Natürlich des Images wegen und der möglichen Preiserhöhung.

Ich habe mir ein wenig mehr von den Bildern erhofft. Allerdings wollte ich diese nicht vorenthalten. Ich hatte geglaubt mehr Details anhand der Bilder erkennen zu können. Ich hoffe allerdings das reicht fürs erste. Wenn ihr besseres habt, gerne ger damit. Bei der Stereoplay kann man noch so einiges mehr über den Tonabnehmer erfahren. Ich habe zufällig so einiges an möglicherweise passenden Magneten daheim. Meint ihr, man könnte es einfach wagen und deren Mitten mit einem Loch versehen, um die Spulen und Aufhängung zu integrieren? Ich habe Angst, dass sich diese womöglich zu stark entladen könnten. Allerdings muss ich zugeben, dass ich keine Ahnung habe wie Stark ein Magnet eines MCs sein sollte. Wobei... Eigentlich ist es egal. Je stärker desto mehr Output. Entscheide ich dann erst später, ob er an einem MC oder einem MM Phonopre letzten Endes angeschlossen wird.

Ui, schon so spät. Wie gut, dass ich morgen frei habe und somit auch ein wenig Zeit zum Basteln.
amamcs
Stammgast
#138 erstellt: 08. Feb 2010, 09:23
Moin,

Ich habe gestern Abend nach den tollen Norddeutschen HiFi-Tagen - welche mich übrigends vollkommen am Basteln gehinter haben - über mein MC gegrübelt und muss noch ein paar Dinge klären.

Beim gezeigten Ortofon MC liegt der Magnet eindeutig um die Spulen herum. Wo liegen die Feldlinien? (Oder anders gefragt: Wie ist der Magnet gepolt?)

Aus dem Netz habe ich zwei schicke Bilder vom Denon DL-103 gefunden:



Wo liegt denn hier zum Beispiel der Magnet? Das System ist ja sehr beliebt und verbreitet. Da sollte es doch sicherlich möglich sein dies zu erfahren.

Hier noch ein zwei schöne Bilder von der Cartridge Clinic:




Da die letzten beiden Posts so wenig Interesse zeigten, wollte ich fragen, ob es euch überhaupt noch interessiert? Ich habe eine neue Digicam und die macht super Bilder. Da ich die erst seit Kurzem habe und ein weilchen nicht gebastelt habe, konnte ich nicht wirklich Bilder machen. Daher nun die Frage: Wollt ihr vielleicht eine Anleitung sehen, wie ich Tonabnehmer bastel?

Ich will nicht, dass der Fred stirbt.
bouler1
Stammgast
#139 erstellt: 08. Feb 2010, 09:38
Nö,für mich nicht.
Andere?
Bepone
Inventar
#140 erstellt: 08. Feb 2010, 11:41
Hallo Amadeus,

die Sache ist schon interessant. Mache ruhig weiter.
Vor allem sind auch Bilder immer gern gesehen.


Gruß
Benjamin
lunatic303
Stammgast
#141 erstellt: 08. Feb 2010, 14:20
Hallo Amadeus,

also ich verfolge den Thread bisher auch mit großem Interesse und viel Respekt für Deine Eigenbauten sowie Deine Experimentierfreude, die sich auch von den üblichen Propheten des "Das-kann-sowieso-nicht-funktionieren" nicht bremsen lässt.

Bilder sind zur Veranschaulichung natürlich toll, viel mehr würden mich aber Musikpassagen interessieren, einmal mit einem Standard-TA und dann mit Deinen Eigenkreationen abgespielt und aufgenommen.

Weiterhin viel Erfolg und

Grüße,

Patrick
mentox76
Inventar
#142 erstellt: 08. Feb 2010, 14:43
Amadeus,

ich bin auch sehr interessiert und hoffe das du weiter machst!
rorenoren
Hat sich gelöscht
#143 erstellt: 09. Feb 2010, 02:21
Moin Amadeus,

ich denke, dass die meisten Leute mit Interesse mitlesen und deine Fortschritte und dein wachsendes Fachwissen verfolgen und bewundern.

Beim DL103 Foto sieht es so aus, als wäre der Magnet oben über dem Ganzen und das Joch vorne, sowie der Abschluss hinten die Schenkel für das Magnetfeld.

Der Träger der Spule (das runde Stück Metall) leitet das Feld dann zur Spule, so dass es sich dort konzentriert.

Auf jeden Fall funktioniert das DL103.
(und nicht schlecht)

Gruss, Jens
amamcs
Stammgast
#144 erstellt: 12. Feb 2010, 10:22
Na gut,

Da es doch noch Interessierte hier im Forum gibt, habe ich mir mal die Mühe gemacht und den Bau meines neusten Tonabnehmers dokumentiert.

Zu aller erst habe ich bereits vor geraumer Zeit berichtet, dass ich Trafobleche eines defekten Trafos entnommen und diese vom Lack befreit habe. Ein solches Blech spanne ich einfach in meine neu erworbene Fräse ein.



Zu beachten ist hierbei, dass man unbedingt eine Schutzbrille trägt, um seine Augen von Splittern zu schützen.
Da normale Schäfte von Nadeleinschüben knappe 2mm (Genau gemessen: 1,97mm) stark sind, habe ich die Trafobleche ca 1,5mm (Das eine ist 1,47mm breit und das andere 1,52mm.) breit gefräst.



Das ganze sieht dann so aus wie auf dem Bild. Ich muss anschließend den Grat entfernen. Je großzügiger man die Kanten verrundet, desto besser für den Kupferlackdraht, da dieser sehr fein ist und auch sehr leicht reisst. (Was mir beim Bau dieses Abnehmers auch leider ein mal passiert ist.) Auf dem Bild sieht man auch ein Alureststück einer Gehäusefrontplatte für Rackgehäuse.
Das Alustück feile ich von Hand, da es meist recht schnell mit der Feile bearbeitet werden kann.

Das ganze sieht dann so aus:



Mit auf dem Bild ist eine Nachbaunadel von Thakker für den Philips GP 422 Tonabnehmer mit Shibata Schliff. Auffällig ist hierbei die Position des Magnetes. Dieser ist weiter forne als beim Original und die Nadel guckt auch stärker aus dem Schaft heraus. Um das anschaulich darzustellen, bappt ein kleiner Magnet an dem Schaft.

Original:



Nachbau:



Ich habe mich für diese Nachbaunadel entschieden, um etwas schickes für meinen Philips GP 412 zu haben, der hier mehrfach im Forum heiß gelobt wird. Die Nadel war mit 60Euro zudem sehr günstig, besonders wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen Shibata-Schliff handelt. Für einen Tonabnehmertest möchte ich relativ viele Systeme nutzen und die meisten Tonabnehmer bei mir sind zu dieser Nadel kompatibel.
Der Klang der Systeme soll nicht von dem Schliff der Nadel und dem Gummi im Schaft anhängig sein, daher war es wichtig für mich für alle System die gleiche Nadel zu verwenden. Mit dieser Methode kann man den Unterschied der Systeme gut herausarbeiten, da kein Parameter außer dem reinen Tonabnehmer verändert wird.

Hier die Testkandidaten:



Wie unschwer zu erkennen ist, handeln es sich hier um Philips GP 400, 412 und 500. Ich hoffe mein System hällt diesen test stand.
Außerdem ist ein 401 zu mir auf dem Weg.

Nun aber zurück zur Bastelei. Die Trafobleche sind nun fertig zugeschnitten und verrundet. Durch die Feilerei haben sich die Kerne jedoch leicht magnetisiert, sodass ich sie an meiner Uni entmagnetisieren (lassen) musste. Ich habe dies einfach an meiner Uni gemacht, da Equipment hierfür einfach vorhanden ist. Daheim kann man dies allerdings auch leicht selber machen, indem man den Kern in eine Luftspule legt und eine recht hohe Frequenz anlegt. Zudem haben die meisten sicherlich einen Entmagnetisierer für Tonköpfe daheim. Der macht diesen Job ebenso einfach.

Für die Begrenzungen der Spule nehme ich immer noch gerne Pappe. Die Kreisrunde Form kann man sehr leicht mit einem Locher ausstechen. Man kann natürlich auch eine Nagelschere dafür nehmen. Ich haue zentrisch meist einen Nagel hinein, damit ich die Pappe über das Trafoblech schieben kann. Im Anschluss daran wird das ganze mit Sekundenkleber fixiert. Auch wenn Sekundenkleber so heißt, wird dieser nicht unbedingt binnen Sekunden fest, daher sollte man hier aufpassen. Ansonsten beginnt man die Spule zu wickeln und diese wird immer breiter, da die Pappkreise nicht richtig fixiert wurden.



Zum bewickeln dieser nun fertigen Spulenkörper nehme ich wie gesagt Kupferlackdraht vom großen C mit einem Durchmesser von 0,05mm. Zum bewickeln spanne ich den Spulenkörper in eine normale Bohrmaschine und führe den Draht von Hand von der mitrotierenden Rolle. Dabei sollte man beachten nicht zu schnell zu wickeln und den Draht nur sehr lose zwischen den Fingern gleiten zu lassen.



Hier die fertigen Spulen:



Hier nochmal im Vergleich zum Tonabnehmer, an dessen Design ich mich orientieren möchte:



Man sieht hier auch die Anschlüsse, die ich übernehmen möchte. Ich nehme einfach die des demolierten Systems. Allerdings möchte ich demnächst keine Systemteile mehr verwenden und bitte daher um einen Tipp, woher ich solche Stifte aus Kupfer oder Silber mit einem Durchmesser von 1,2mm beziehen kann.

Nun werden die Trafobleche geeignet mit einer Flachzange so gebogen, dass diese recht fest um den Nadeleinschub sitzen. Im Anschluss werden diese noch gekürzt. Dazu nehme ich der Eiunfachheit halber gerne einen Seitenschneider.



ACHTUNG: Beim Verformen des Bleches kann es sein, dass sich das Blech im Inneren der Spule ebenfalls bewegt und es kann dazu führen, dass der Draht reisst. Das führt dann zu einer toten Spule und man darf erneut wickeln. Es kostet zwar kein Geld, aber dann doch viele Nerven und man Braucht sehr viel Geduld um dann eine solche Spule erneut zu wickeln.



Wie man sieht sind beide Spulen nun vom Blech her unterschiedlich hoch. Keine Angst, das ist so gewollt, da die Bleche hinter dem Nadelträger über Kreuz geführt werden und sich diese nicht behinden sollen.

Nun folgt ein Bild wie der fast fertige Tonabnehmer gerade 24 Stunden lang trocknet:



Das ist nun der derzeitige Status des Tonabnehmers. Der Zwei Komponenten Kleber muss nun 24 Stunden lang trocknen und die Drahtenden an den Stiften angelötet werden.

Ich denke, ihr könnt euch denken, wie der fertige Tonabnehmer ausschaut.
Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst.

Ich hoffe der Bericht war für euch nicht zu langweilig und detailiert genug, um es nachzuvollziehen aber auch nicht zu detailiert, dass ihr euch doof vorkommt.

Hier noch ein kleines "Schmankerl" zum Schluss. Da ich nun doch einige Schellackplatten habe, jedoch keinen passenden Tonabnehmer, habe ich ein System von AKG mit abgebrochener Nadel genommen und die Nadel ersetzt.



Neben dem System liegt die Spulenkonstruktion eines Ortofon Abnehmers, nur um die Konstruktion des AKGs zu demonstrieren, da dieser sehr ähnlich aufgebaut ist.

Zu aller erst nehme ich etwas zur Hand, was bei mir Zahlreich vorhanden ist: Gitarrensaiten. Diese mal habe ich 13er verwendet, da sie gut in das Loch des Nadelträgers hineinpassen.



Als Nadel habe ich eine Ersatznadel typischer Philipssystemen aus Kofferplattenspielern entnommen. Diese habe ich bei Pollin erhalten... leider... Daher muss ich diese einfach sinnvoll verwenden.



Die Nadel habe ich mit einer Metallsäge abgelängt und ein Ende der Gitarrensaite hineingeschoben. Das andere Ende der Gitarrensaite kam dann in den Nadelträger von AKG. Das ganze habe ich auch hier mit Sekundenkleber verklebt.

So sieht das fertige Ergebnis aus:





Ich verstehe allerdings nicht, warum die Nadel auf den Bilder so schief aussieht. Wahrscheinlich habe ich die Perspektive nicht wirklich gut gewählt. Allerdings kann ich euch versichern, dass die Nadel gerade aufgeklebt wurde.

Vielleicht kann hier auch Jens ein paar Bilder seiner Retip-Werke posten. Ich kann mich an einem Thread von dir erinnern, jedoch habe ich vergessen wie der hieß und wo du genau deine tollen Bilder gepostet hast. Vielleicht könntest du Ihn hier verlinken oder die Bilder einstellen. Mich würde das sehr interessieren.

Ich habe fertig.


Also Leute: Her mit euren Kommentaren, Tipps und Verbesserungsvorschlägen. Ich poste hier nicht aus reinem Vergnügen, ich möchte lerne und an euren Meinungen und Wissen teilhaben.

Bepone
Inventar
#145 erstellt: 12. Feb 2010, 18:52
Hallo Amadeus,

wirklich sehr schön und äußerst interessant, das Ganze. Eins sag ich dir, das wird ein ganz großes Ding.

Was jetzt natürlich noch interessiert: Wie klingt das Gerät? Unbedingt Testaufnahmen machen!
(Komplette Musikstücke aber vorsichtshalber nur auf Anfrage per PN zukommen lassen, könnte sonst Ärger geben)


Lasse erstmal noch den Kleber aushärten.

Weiterhin viel Spaß und Erfolg!


Gruß
Benjamin
rorenoren
Hat sich gelöscht
#146 erstellt: 12. Feb 2010, 19:05
Moin,

das nimmt ja langsam professionelle Formen an!

Nicht schlecht.

Der Needlerolling- Thread ist hier:

http://www.hifi-foru...7620&back=&sort=&z=1

Musste selbst erstmal suchen.

Gruss, Jens
amamcs
Stammgast
#147 erstellt: 12. Feb 2010, 19:54
Danke für die Blumen.

Professionell ist es allerdings erst, wenn ich damit Geld verdienen kann.

Das mit dem Test wird sich auf nächste Woche verschieben müssen, da ich leider dieses Wochenende unterwegs bin. Das mit den Aufnahmen nimmt ja einiges an Zeit in Anspruch. Tonarm neu justieren, Track aufnehmen, schneiden und katalogisieren.

Zudem möchte ich Messungen durchführen, damit ich auch faktisch etwas in der Hand habe, wie sich die Tonabnehmer zueinander verhalten. (Der Aufnahmeprozess von Tracks verfälscht hier auch sicherlich einiges.) Leider habe ich festgestellt, dass sich die Methode mit dem Sinussweep doch nicht so gut eignet. Der Sweep ist auf den beiden Testplatten die ich besitze leider nicht kontinuierlich. Da gibt es einige Frequenzen, die länger abgespielt werden (und die nennen sich Frequenzmarken). Ich bin nach zahlreichen Versuchen zu der Erkenntnis gekommen, dass diese Frequenzen entweder höher oder niedriger ausfallen, als sie es eigentlich tun sollten. Ich vermute mal, dass sich der Arm einschwingt oder resoniert. Allerdings stehen so viel Masse gegen eine derart hohe Frequenz, da ich dies nicht zu glauben vermag. Dieses Phönomen tritt auf drei Armen auf, die ich getestet habe.

Ich bin mir nicht sicher, ob es auch an meiner Messmethode liegen kann.

Meine neue Idee wäre Weißes Rauschen. Doch wer hat weißes Rauschen auf einer LP? Ich habe eine RCA HiFi-Test Platte und die hat zwei mal ein Rosa rauschen drauf und noch einige Versionen von Terzrauschen. (Zudem noch ein "tiefenbetontes" Rosa Rauschen, was meiner Meinung nach Braunes/Rotes Rauschen wäre.) Auf der DHFI Nr.2 ist auch nur ein Sinussweep drauf. Weiß da jemand Rat? Außerdem wollte ich meine DHFI-Sammlung komplettieren. Ich habe 2, 5 und 7.

Ihr habt mir aber noch nicht beantworten können wie die Magnete in den MCs die Ihr daheim habt angeordnet sind. Vielleicht muss ich meinen HiFi Höker lieb anquatschen, damit ich ein wenig "Erleuchtung" finde.
Jazzy
Inventar
#148 erstellt: 13. Feb 2010, 00:03
Auf den Bildern der Cartridge Clinic siehst du doch sehr gut den Aufbau des Magnetfeldes.Interssanter wäre aber,was im Halteröhrchen noch kommt.Das Spulenkreuz liegt auf dem blauen Gummidämpfer,dann gehts innen weiter.Da müsste am hinteren Ende des Nadelträgers noch ein Draht sein,der gespannt werden muss.
amamcs
Stammgast
#149 erstellt: 13. Feb 2010, 00:39
Hi Sven,

Leider verstehe ich es immer noch nicht so ganz. Magst du mir das ganze veranschaulichen? Besonders, woran man die Feldlinen erkennen können soll?
Jazzy
Inventar
#150 erstellt: 14. Feb 2010, 01:10
Das kann man nur mit Eisenspänen,der Mensch hat keine Sinne für Magnetfelder!Würde ich aber nur bei einem defekten System machen.Andererseits,wozu Feldlinien sichtbar machen,der Nachbau kann auch so erfolgen,mit Try and error eben.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#151 erstellt: 14. Feb 2010, 04:54
Moin Amadeus,

die Feldlinien befinden sich nennenswert nur zwischen dem Halter der Spuleneinheit und dem Joch davor.

Dadurch geht der Grossteil durch die Spule hindurch.

Gruss, Jens
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