kristallklarer sound

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erixxx
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Feb 2007, 17:44
habe mir floating cameleon mlautsprecher gekauft und nun als laie mal einen kurzen erfahrungsbericht zusammengeschrieben (leider hat den thread unter dem originalnamen der ls keiner gelesen, daher habe ich ihn nochmal reingestellt)

optik:
die optik schien mir anfangs wie ein aus den späten achtziger jahren versuchtes zukunftdesign, was wir heute allerdings eher als eine etwas mißratene zukunftsvision ansehen würden. so jedenfalls war mein erster eindruck des äußeren, das aber in testberichten oftmals als besonders gut hervorgestellt wird. auch ich habe meine meinung dazu geändert, als die boxen erstmal in meinem zimmer standen - hier passen sie sich wohl wesentlich besser ein als irgendwelche schwarzen oder in kirschrot lackierten 0-8-15 klötze in schlichter viereckiger form.

der klang:
die cameleons haben ein enorm klares und differenziertes klangbild, außerdem eine räumlichkeit, wie ich sie von keinem anderen lautsprecher jemals gehört habe. manchen leuten mag vielleicht der durchweg präzise und in keinster weise schwammige bass (wie ich es sonst von lautsprechern gewohnt war) etwas zu schwach ausgeprägt sein, die höhen sind etwas stärker betont, das fiel mir direkt auf. in einem holländischen forum schreibt jemand, mit einem zusätzlichen subwoofer hätte er die boxen als perfekt empfunden, mich stört diese kleine "schwäche" jedoch keineswegs - im gegenteil ich habe das gefühl viele lautsprecher übertreiben es einfach mit dem bass und deshalb klingt dieser oft unpräzise. genug der ausschweifungen: selbst bei geringen lautstärken sind die lautsprecher aussergewöhnlich hochauflösend. erst im nachhinein habe ich durch das internet herausgefunden, dass es das konzept des belgischen entwicklers gewesen ist, die instrumente eines orchesters für den zuhörer möglichst real und unverfälscht darzustellen. ich schätze, das ist das grundprinzip fast aller audiophiler boxen. oder gibt es etwa welche, die auf spektakulären klang getrimmt sind? die cameleons sind es auf jeden fall nicht. und das reflektiert auch genau die erfahrung bei meiner ersten hörprobe: das klavier schien links von mir, der bass rechts, unverfälscht durch die lautsprecher in der klarheit ihres klanges. die natürliche wiedergabe von instrumenten ist also ihre stärke, wer gerne jazz oder klassik hört ist meiner meinung nach mit den cameleons sehr gut bedient, auch rock klingt sehr gut, bei livekonzerten hat man den eindruck man stehe mittendrin. bei elektronischer musik habe ich gemerkt, dass schon bei den aufnahmen oft der bassbereich viel zu stark aufgedreht ist, deshalb klingen diese boxen auch bei bassbetontem techno sehr gut und es fehlt keineswegs an tiefen- man hat nicht mehr das gefühl, der techno bestünde nur aus bass.

die verarbeitung:
da ich die lautsprecher erst nach dem probehören in die hände bekam, stelle ich auch meinen eindruck über die verarbeitung in meinem erfahrungsbericht hinten an: auffallend ist sofort das recht hohe gewicht von 13 kilogramm für so wenig box (90x23x20cm). bi-wiring anschlüsse fehlen, ehrlich gesagt habe ich auch keine ahnung ob das überhaupt einen vorteil bringen würde. die aussenhaut scheint aus sehr hartem plastik, nicht aus holz. außerdem fällt auf, dass auf die herkömmliche ausführung von spikes verzichtet wurde, dafür stehen die lautsprecher auf eisenschienen, die links und rechts, ähnlich wie kufen eines schlittschuhs, zu boden führen.

fazit:
die cameleons glänzen durch ihre kristallklare abbildung der eingespielten instrumente, ihre stärke konzentriert sich jedoch nicht nur auf instrumentalmusik, sondern sie zeigen ein breites fähigkeitsspektrum. über die optik muss man sich selbst ein bild machen, man sollte sie jedoch in den eigenen vier wänden gesehen haben, um ein urteil darüber fällen zu können. für mich als laie scheint die verarbeitung hervorragend. die floating cameleon m sind also eine absolute kaufempfehlung für jeden, der die naturgetreue wiedergabe von instrumenten liebt und auch mit etwas weniger bass auskommt. leider muss man wohl lange suchen, bis man in deutschland einen händler findet, der die lautsprecher auch führt.

hier noch ein testbericht von hifi&records
Bild und Spezifikationen
d-fens
Inventar
#2 erstellt: 08. Feb 2007, 20:00
Schön das du mit deinen LS zufrieden bist.
Trotzdem halte ich das Gewicht von 13 Kg für alles andere als beachtlich.
Auch die gekrümmte Schallwand ist Zeichen einer mehr räumlichen als präzisen Abbildung.Der Hochtöner und der eine Mitteltieftöner strahlen doch über den Kopf hinweg.Schön räumlich.
Deswegen wohl auch die Empfehlung der H&R den LS auf den Sitzplatz anzuwinkeln und unbedingt auf die Sitzhöhe zu achten.Sonst gibt es wohl nur noch Hallsoße,imo.
Aber Hauptsache du bist happy,das ist das Wichtigste.

Viele Grüsse
skully
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Feb 2007, 20:46
Da Du so um Feedback bettelst, mein Eindruck zu Deinem Bericht, denn die Box kenne ich nicht.

Die Cameleon hat eine UVP von 2000 Euro/Paar, identisch wie die GS20 von Monitor Audio, die ich kenne.
Die GS20 ist 2cm höher und 5cm tiefer, wiegt aber 20,5kg - soviel zum "recht hohen Gewicht" von 13kg

Bei Deiner Klangbewertung erwähnst Du "wie ich von keinem anderen Lautsprecher jemals gehört habe".
Um anderen Lesern die Möglichkeit zu geben Deine Erfahrungen einzuschätzen, wären ein paar Namen hilfreich.
Wenn Du bisher Canton LE 109, Magnat Quantum 507, Teufel Concept M gehört hast, wird das stimmen - wichtig sind aber Erfahrungen mit Boxen gleichen Preisgefüges.

Insgesamt liest sich Dein Bericht ähnlich wie der Testbericht und der endet eigentlich vernichtend:
"Ein Tipp für einen guten Freund, der nicht so Hifi-verrückt ist wie man selbst" bedeutet, die Box ist was für nen Kumpel, der keine Ahnung hat

Und, um der Box den Rest zu geben: Ein Vorführpaar wird für 599 Euro von einem deutschen Händler angeboten, 70% Nachlass!
Für die GS20 hast Du einen Schnäppchenpreis erzielt, wenn das Vorführmodell für 1300 Euro angeboten wird.
Das sagt mehr über den tatsächlichen Wert der Boxen als alle blumigen Worte
erixxx
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 08. Feb 2007, 21:10
die referenzmodelle lagen in einer preisklasse bis 400€. aber klanglich waren sie mit keiner der anderen auch nur annähernd vergleichbar (u.a. canton gle, canton le, wharfedale diamond, wharfedale crystal). ich muss sagen, ich bin mit hohen erwartungen zum lautsprecherkauf gegangen, keine anderen lautsprecher konnten diese erwartungen erfüllen, auch die floatings nicht, weil sie nicht perfekt sind aber sie sind die besten, die ich gehört habe.

zu dem testbericht: klar ist mir das fazit nicht entgangen, aber ich denke man sollte vielleicht nicht zuviel auf solche testberichte geben. als hifi-verrückt würde ich vielleicht keine box für 600€ bezeichnen, sondern welche für 4000€. sicherlich ist der testbericht auch unter berücksichtigung der uvp geschrieben, und selbst in der hinsicht würde ich ihn nicht als "ernüchternd" bezeichnen.


[Beitrag von erixxx am 08. Feb 2007, 21:20 bearbeitet]
erixxx
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Feb 2007, 21:12

d-fens schrieb:

Deswegen wohl auch die Empfehlung der H&R den LS auf den Sitzplatz anzuwinkeln und unbedingt auf die Sitzhöhe zu achten.


achso, wenn ich nicht grob dieses stereodreieck einhalte, klingen sie natürlich nicht perfekt und auch nicht mehr räumlich- aber das ist ja auch nicht sinn der sache oder?
skully
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Feb 2007, 21:24

achso, wenn ich nicht grob dieses stereodreieck einhalte, klingen sie natürlich nicht perfekt und auch nicht mehr räumlich- aber das ist ja auch nicht sinn der sache oder?

Kommt drauf an:
Mein Wohnzimmer ist 34m² groß und beinhaltet auch eine Arbeitsecke, 3m diagonal von der Hörposition entfernt, nicht mehr zwischen den Boxen.
Der Klang am Schreibtisch ist fast genau so perfekt wie am Hörplatz in der Spitze des Stereodreiecks. Mir ist das wichtig, dass der Klang im ganzen Raum gut ist.
Darum ist die Information über die Abstrahlcharakteristik nicht unsinnig - wie man das gewichtet macht den eigenen Geschmack aus!
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