Kann ein LS mehr Dynamik machen als die Quelle hergibt ?

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armindercherusker
Inventar
#1 erstellt: 28. Mrz 2008, 13:37
Moin zusammen !

Ich habe mal wieder eine fast philosophische Frage :

Kann ein Lautsprecher ( ein passiver ! ) eigentlich mehr Dynamik produzieren, als auf der Quelle ( z.B. CD ) vorhanden ist ?

Ursprung dieser Frage ist :

Ich höre ein Klavierkonzert, in welchem auch schnelle Klavierläufe / Stakkato vorkommen.

Lautsprecher A ( ein hochwertiger und neutral abgestimmter Monitor mit ziemlich geradlinigem Frequenzdiagramm )

Lautsprecher B ( ein preisgünstiger und lt. meinem Gehör leicht gesoundeter Lautsprecher mit kleinem Baßbuckel
um 100Hz und leichter Höhenanhebung bei 8 KHz )

Meine Hörerfahrung :

Lautsprecher A "verwischt" die Anschläge, so daß das Ganze undynamisch erscheint

Lautsprecher B stellt jeden einzelnen Anschlag besser, detaillierter dar - klingt deutlich dynamischer.

Das bedeutet nach meinem Verständnis, daß Lautsprecher A nicht in der Lage ist,
das vorhandene elektrische Signal präzise umzusetzen.

Oder kann es doch sein, daß Lautsprecher B etwas Falsches aus dem Signal reproduziert
( und ggf. sogar mehr daraus macht, als tatsächlich vorhanden )

Der Unterschied st übrigens bei allen Tönen / Frequenzen des Klavierspiels hörbar.

Dank und Gruß
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 28. Mrz 2008, 13:50
Hi Armin!

Dynamik ist definiert als die Differenz zwischen der lautesten und der leisesten Stelle des wiederzugebenden Tonmaterials (analog zum Begriff des "Kontrasts" in der Fotografie).

Was hier nicht auf dem Tonträger eingefangen ist, kann kein LS der Welt wiedergeben.

Ich vermute aber eher, dass Du mit Dynamik etwas anderes meinst, als das, was darunter eigentlich verstanden werden muss.

Grüße

Frank
armindercherusker
Inventar
#3 erstellt: 28. Mrz 2008, 14:09
Hallo Frank !

Danke für den Hinweis.

Hüb' schrieb:
...Ich vermute aber eher, dass Du mit Dynamik etwas anderes meinst, als das, was darunter eigentlich verstanden werden muss....

Da ich dieses ja auch schon befürchtete, habe ich ja eine Erklärung ( Hörerfahrung ) angeführt.

Wie ist mein Anliegen denn zu definieren ?

- Impulstreue ?

- Detaillierung ?

- Auflösung ?

Gruß
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 28. Mrz 2008, 14:17
Hallo Armin,

ich würde die Erklärung eher in Unterschieden beim Verzerrungs- und Ausklingverhalten suchen.

Falls es sich bei A um eine D. handeln sollte, tun die flachen Filter in der Frequenzweiche durch den großen Überlappungsbereich der Chassis vermutlich ein Übriges.

Ein gewisser Loudnesseffekt wirkt - gerade im Bereich moderater Lautstärken - immer lebendiger.

Grüße

Frank
UweM
Moderator
#5 erstellt: 28. Mrz 2008, 14:54
Frequenzgangabweichungen können durchaus den Eindruck erwecken, "dynamischer" zu klingen. Mit der Dynamik im eigentlichen Sinne hat das nichts zu tun.

Ich habe mit einem EQ mal etwas experimentiert. Es ist sehr interessant, wie es sich auf die "Härte" z.B. eines Trommelschlages auswirkt, wenn man den Bereich um 2kHz etwas anhebt oder absenkt.

Grüße,
uwe
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 28. Mrz 2008, 15:24
Bei Dynamik spielt auch der Frequenzgang bei verschiedenen Lautstärken eine Rolle.

Einige Lautsprecher sind bei niedrigen Lautstärken recht linear, bei höheren Lautstärken (und der stärkeren Erwärmung der Spulen und Magnete) wird der Frequenzgang jedoch leicht wellig. Bei flache trennenden Weichen und exotischen Trennfrequenzen kann das (je nach Treibern) zu hörbaren Veränderungen kommen. Auch Zusatzprodukte wie Klirr können stören. Liegen diese bei niedrigen Lautstärken noch unter der Hörschwelle, können sie bei hohen Pegeln hörbar werden. Kommt es zusätzlich zu thermischen Kompressionen kann auch der Klirr deutlich steigen.

Gleiches gilt für mechanische Überlastung, heißt wenn der Lautsprecher nicht mehr im linearen Bereich arbeitet.

Richtige Dynamikwunder sind in der Regel nur Hornlautsprecher - Der Druckkammereffekt hat einige Vorteile.

Interessant ist in dem Bereich auch die gerade gemachte Erwähnung der Loudness. Eine leichte Anhebung von tiefen und hohen Frequenzen bei leisen Lautstärken ist aus Sicht des Gehörs richtig. Möchte man mit diesem Lautsprecher etwas weiter aufdrehen kann es jedoch schrill und dröhnig werden.
armindercherusker
Inventar
#7 erstellt: 28. Mrz 2008, 15:51

Hüb' schrieb:
...ich würde die Erklärung eher in Unterschieden beim Verzerrungs- und Ausklingverhalten suchen....

Das bedeutet dann, der Lautsprecher B verzerrt weniger, hat ein besseres Abklingverhalten
und ist daher in der Lage, die einzelnen Anschläge im Klavierlauf präziser wiederzugeben.

Oder ist es umgekehrt richtiger ? :
Lautsprecher A ist in der Lage, das Abklingverhalten der einzelnen Anschläge besser darzustellen.

Weil in Natura die Saiten vielleicht auch länger nachschwingen

Gruß
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 28. Mrz 2008, 17:22
Ich glaube, es wäre interessant, wie die Aufnahme entstanden ist. Ein guter Lautsprecher verändert sehr wenig und fügt sehr wenig (an Klirr) hinzu.
Wenn jetzt die Aufnahme komprimiert wurde (dazu müsste man wissen, wie alt die Aufnahme ist und ob Klassik oder eher etwas "modernes"), so klingt sie meist flach. Die Anschläge wirken unpräzise, weil sie letztlich durch das Ausklingen, das ja leiser sein sollte, dominiert werden.
Der präzise Lautsprecher bringt möglicherweise bei Wohnraum-Lautstärke einen brauchbaren Klang, bei etwas erhöhter Lautstärke aber werden die Ausschwingvorgänge deutlicher und länger hörbar und verschmieren den Anschlag.
Der schlechte Lautsprecher kann gerade bei erhöhtem Pegel durch den momentan hohen Klirranteil beim Anschlag diesem eine "Dynamik" verleihen. Mehr Klirr bedeutet für das Ohr höhere Lautheit. Damit treten die Anschläge wieder aus dem Schatten des Ausklingens.

Ich gehe mal davon aus, dass der Monitor die Sache ziemlich so wiedergibt, wie sie auf der Aufnahme aufgezeichnet ist. Ob diese Aufnahme nun dafür gemacht wurde, das Klavier 1:1 wiederzugeben, also in Originallautstärke und mit einem Klang, wie man ihn im Konzertsaal am besten Platz erlebt, oder ob da auf eine reduzierte Abhörlautstärke geachtet wurde (Kompression) und der Klang der Aufnahme jenem gleicht, den der Pianist am Instrument vernimmt (der sich stark von jenem im Zuhörerraum unterscheidet!), ist die offene Frage. Und erst die Antwort darauf könnte klären, was bei der Wiedergabe eher dem Original entspricht, das letztlich nicht unbedingt mit dem Monitor besser klingen muss.
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 28. Mrz 2008, 18:17

bei etwas erhöhter Lautstärke aber werden die Ausschwingvorgänge deutlicher und länger hörbar


Meinst du das ist bei guten Lautsprechern ein Problem? Immerhin sind die meisten Treiber elektrisch und mechanisch "ausgebremst".

Das Ausschwingen einer quasi ungebremsten Gitarrenseite, Trommelmembran, etc. sollte doch in der Regel deutlich länger dauern als das was der Lautsprecher ausgibt.

Bei Passivlautsprechern mit etwas komplexeren Weichen im Bassbereich kann ich mir das noch halbwegs vorstellen - Aber im Mittel/-Hochton?


Der schlechte Lautsprecher kann gerade bei erhöhtem Pegel durch den momentan hohen Klirranteil beim Anschlag diesem eine "Dynamik" verleihen. Mehr Klirr bedeutet für das Ohr höhere Lautheit. Damit treten die Anschläge wieder aus dem Schatten des Ausklingens.


Wobei das Ausklingen natürlich auch verklirrt ist, sprich die gleiche Lautheit hat.
xlupex
Inventar
#10 erstellt: 28. Mrz 2008, 18:27
Was soll den eigentlich dynamischer Wiedergegeben werden? Schalgzeug, Blockflöte, Triangel, Anbalsen des Saxophons?
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 28. Mrz 2008, 18:33
Nein, ich meine das in dem Sinne, dass man bei kleinerer Lautstärke mit dem Ausschwingen früher unter die musikalische Wahrnehm-Schwelle gerät. Wenn ein Ereignis leiser ist, können wir es eher überhören.

Als Beispiel: Wir haben eine Kompression von 10dB bei einem Verhältnis von 1:2. Das bedeutet, dass das Ausschwingen (im Original um 10dB abgenommen) nur noch 5 dB reduziert ist. Wenn innerhalb der Musik das Ausschwingen bei -10dB unhörbar wird, weil es unter dem Rest der Musik verschwindet, so ist es nach der Kompression länger hörbar, denn es dauert länger (im Original bis zum -20dB-Punkt) bis die -10dB erreicht sind.

Bei kleinerer Lautstärke kommt ja zur Musik als zusätzliche Verdeckung die Umwelt hinzu und auch die Ohr-Empfindlichkeit. Daher kann es sein, dass man die Kompression nicht mehr in dem Masse wahrnimmt wie bei hoher Lautstärke.
Diese Angaben sind jetzt willkürlich gewählt, es geht ja um die Erklärung der Funktion.

Je nach Einstellung des Kompressors kann der Anschlag noch mit einem deutlichen Plus an Pegel auf der Aufnahme landen, was am Lautsprecher einen höheren Schalldruck mit entsprechend höherem Klirr ergibt. Der Klirr ist ja tendenziell gleich verlaufend wie der Schalldruck, daher nimmt er mit dem Ausschwingen ab.
armindercherusker
Inventar
#12 erstellt: 28. Mrz 2008, 18:33
Es soll nichts dynamischer wiedergegeben werden.

Ich höre eben nur, daß Lautsprecher B dynamischer / lebhafter / akzentuierter spielt.

Und das bei nahezu allen Instrumenten - egal, ob solo oder als Orchester.

Daher bin ich am Zweifeln / Rätseln, welcher die Wiedergabe näher am Original hat.

Gruß
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 28. Mrz 2008, 18:43


Als Beispiel: Wir haben eine Kompression von 10dB bei einem Verhältnis von 1:2. Das bedeutet, dass das Ausschwingen (im Original um 10dB abgenommen) nur noch 5 dB reduziert ist. Wenn innerhalb der Musik das Ausschwingen bei -10dB unhörbar wird, weil es unter dem Rest der Musik verschwindet, so ist es nach der Kompression länger hörbar, denn es dauert länger (im Original bis zum -20dB-Punkt) bis die -10dB erreicht sind.


Ok, mit der Aussage gebe ich mich zufrieden
richi44
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 29. Mrz 2008, 10:16

armindercherusker schrieb:
Es soll nichts dynamischer wiedergegeben werden.

Ich höre eben nur, daß Lautsprecher B dynamischer / lebhafter / akzentuierter spielt.

Und das bei nahezu allen Instrumenten - egal, ob solo oder als Orchester.

Daher bin ich am Zweifeln / Rätseln, welcher die Wiedergabe näher am Original hat.

Gruß

Das Problem ist, dass es das Original eigentlich nicht gibt. Es ist immer ein Kompromiss. Und gerade, wenn mit reduzierter Lautstärke abgehört werden soll, was in jedem Wohnraum der Fall ist, kommt man nicht um eine Kompression herum. Mit werden die Ausschwingsignale (wie alle anderen leiseren oder abnehmenden) verändert, sodass sie das Ansprechen überdecken können, ohne sind die leiseren Passagen kaum mehr wahrzunehmen.

Man kann mal annehmen, dass in der Regie mit einem Monitor bei etwa 80dB mittlerem Schalldruck abgehört wurde. Und auf diese Vorgabe wurden alle Hilfsmittel wie eben die Kompressoren und Limiter eingestellt. Das bedeutet, dass Du bei gleichen Einstellungen und Mitteln (Monitor bei 80dB) am ehesten den Klangeindruck bekommst, welcher in der Regie geherrscht hat. Und das ist das Original, also jener Klang, den sich Techniker und Interpret vorgestellt haben.
armindercherusker
Inventar
#15 erstellt: 29. Mrz 2008, 10:23

richi44 schrieb:
...
Das bedeutet, dass Du bei gleichen Einstellungen und Mitteln (Monitor bei 80dB) am ehesten den Klangeindruck bekommst, welcher in der Regie geherrscht hat. Und das ist das Original, also jener Klang, den sich Techniker und Interpret vorgestellt haben.

Da bin ich aber erschüttert

armindercherusker schrieb:
...
Meine Hörerfahrung :

Lautsprecher A "verwischt" die Anschläge, so daß das Ganze undynamisch erscheint

Lautsprecher B stellt jeden einzelnen Anschlag besser, detaillierter dar - klingt deutlich dynamischer.
...


Das bedeutet also, der Techniker wollte die Klavierläufe absichtlich "verwischt" / undetailliert haben.

Aber um das vollends beurteilern zu können, müßte ich ja seine Monitore haben.

Gruß
richi44
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 29. Mrz 2008, 10:46

Das bedeutet also, der Techniker wollte die Klavierläufe absichtlich "verwischt" / undetailliert haben.

Aber um das vollends beurteilern zu können, müßte ich ja seine Monitore haben.


Jein. Der Kompressor, der letztlich für die Verwischung verantwortlich ist, ist ein Kompromiss. Mit wirds schlecht, ohne geht es nur in Originallautstärke.
Und sicher haben Monitore ihren Eigenklang. Aber ob da nun eine Hummel oder ein Geithain oder ein Genelec am Werk ist, macht entschieden kleinere Unterschiede als die verschiedenen Boxen der Unterhaltungselektronik.
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 29. Mrz 2008, 11:52


Aber um das vollends beurteilern zu können, müßte ich ja seine Monitore haben.


Entweder du hast ein absolutes Gehör - oder du misst deine Boxen in deinem Raum um zu kontrollieren welcher neutraler ist
armindercherusker
Inventar
#18 erstellt: 29. Mrz 2008, 13:12
Absolut - ein Gehör habe ich

Was ist denn eigentlich das ca. preisgünstigste ( aber dennoch brauchbare ) Equipment,
welches ich für diese Messung zu Hause käuflich erwerben kann ?

Dank und Gruß
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 29. Mrz 2008, 13:30
Keine Ahnung. Ich habe mir bisher immer alles zusammengeschnorrt wenn ich was brauchte
armindercherusker
Inventar
#20 erstellt: 29. Mrz 2008, 13:34

Und das wäre ? ( zumindest mal inventarmäßig aufgelistet die notwendigen Gerätschaften )
Haiopai
Inventar
#21 erstellt: 29. Mrz 2008, 13:56

armindercherusker schrieb:

Das bedeutet also, der Techniker wollte die Klavierläufe absichtlich "verwischt" / undetailliert haben.

Aber um das vollends beurteilern zu können, müßte ich ja seine Monitore haben.

Gruß


Moin Armin ,von Absicht würde ich vielleicht gar nicht reden ,auch Techniker sind nur Menschen ,die durchaus Fehler machen können.

Den gleichen Effekt ,den du beim Klavier beschreibst ,kenne ich bei einem langsamen Schlagzeug Rhythmus auf einer Dire Straits Scheibe .

Auch da klingt das Schlagzeug unsauber nach ,so als ob es schlicht schlecht gestimmt ist .
Als ich das ,das erste Mal hörte ,hab ich mich direkt erschrocken ,weil das beinahe so klang ,als würde das Chassis defekt sein und verzerren .

Noch komischer wurde es dann ,als ich die CD in die vermeintlich billigere Anlage ,bei mir im Schlafzimmer packte ,da trat das Ganze nicht auf und es hörte sich eben sauber wie ein Schlag ,nur etwas mächtiger an .

Da aber meine Boxen im Wohnzimmer bei anderen Scheiben eben nicht dieses Phänomen zeigten ,konnte ich einen Defekt auch ausschließen .

Ich hab die Scheibe (Communique)dann auf einigen Anlagen ausprobiert und immer wenn es sich um Lautsprecher handelte ,die die von dir beschriebene Loudness Charakteristik aufwiesen ,war es nicht zu hören ,es wurde schlicht verschluckt .
Dadurch entstand im ersten Moment der Eindruck ,das diese Lautsprecher sauberer wiedergeben ,Ursache war aber letztendlich ,das der Ganze Bereich im Pegel angehoben wird ,bei solchen Boxen und dieses Detail schlicht untergeht .

Heute benutze ich diese CD sehr gerne zum testen ,weil sie gut dazu geeignet ist ,Lautsprecher zu entlarven ,welche eben diesen Bereich ein wenig andicken oder übertreiben .
Präzise Lautsprecher machen diese Unsauberkeit aber hörbar ,"klingen" tut das natürlich "schlechter" ,aber darum geht es mir nicht.
Ich möchte das hören ,was drauf ist auf der Scheibe und nicht ,was ein Lautsprecher dazu dichtet .

Gruß Haiopai
armindercherusker
Inventar
#22 erstellt: 29. Mrz 2008, 14:45

Haiopai schrieb:
...
Präzise Lautsprecher machen diese Unsauberkeit aber hörbar ,"klingen" tut das natürlich "schlechter" ,aber darum geht es mir nicht.
Ich möchte das hören ,was drauf ist auf der Scheibe und nicht ,was ein Lautsprecher dazu dichtet .
...

Tja - so ähnlich ging es mir bislang auch.

Aber genau diese Einstellung macht mir inzwischen "Angst"

Denn ich weiß, daß Klavierläufe sich gut akzentuiert anhören. ( Klavier meiner Tochter )

Ich weiß auch, daß mein "Monitor" gut ( und teuer ) ist.

Ich höre es, daß der "billige" LS in diesem Punkt offensichtlich naturgetreuer reproduziert.

..... und dennoch soll ich am teueren LS festhalten ....

Gruß ... und sorry, daß ich auf einem kleinen Umweg diesen Affront gewählt habe
armindercherusker
Inventar
#23 erstellt: 29. Mrz 2008, 14:55
So - nun habe ich mal gemacht, was ich schon längst hätte tun sollen :

Ich habe die beiden Boxenpaare verglichen mit meinem Kopfhörer ( Sennheiser HD 560 Ovation II )

Ergebnis :

Der Unterschied zwischen hochpreisigem "Monitor" und KH ist größer als der zwischen der "Billigbox" und KH

Wenn ich denn nun den KH als meine Referenz ansehe ( was ich bis dato immer getan habe ),
dann muß ich zum Schluß kommen, daß meine "billige Selbstbaubox" dem teuren Fertigprodukt überlegen ist.

Aber damit ich nicht alleine diesen (Trug-?) Schluß ziehe, werde ich in den nächsten Tagen
auch mal andere Personen horchen lassen.

Meine Frau sagt eh´ von Anbeginn meiner Hörtests im Wohnzimmer :
Das hört sich ja schrecklich an ( wenn ich auf meine schönen, teure Boxen zurückgeschaltet habe ... )

Gruß
Haiopai
Inventar
#24 erstellt: 29. Mrz 2008, 16:04

armindercherusker schrieb:


Tja - so ähnlich ging es mir bislang auch.

Aber genau diese Einstellung macht mir inzwischen "Angst"

Denn ich weiß, daß Klavierläufe sich gut akzentuiert anhören. ( Klavier meiner Tochter )

Ich weiß auch, daß mein "Monitor" gut ( und teuer ) ist.

Ich höre es, daß der "billige" LS in diesem Punkt offensichtlich naturgetreuer reproduziert.

..... und dennoch soll ich am teueren LS festhalten ....

Gruß ... und sorry, daß ich auf einem kleinen Umweg diesen Affront gewählt habe :hail


Wofür sorry und was für ein Affront ??

Das was dir da durch den Kopf geht ist völlig normal ,das ist so dieser schmale Grat zwischen Realität wollen und sie dann auch wirklich ertragen können .

Das einzige was ich meine ,was du da verwechselst ist das Live Erlebnis mit deiner Tochter und die bittere Realität ,das kommerzielle Musik eben nicht immer mit so viel Hingabe und Perfektion auf Konserve gebannt wird .

Dieser Zwiespalt zwischen live und Konserve brachte mich zu der Frage ,ob es wirklich so sinnvoll für das persönliche "genießen" der Musik ist ,dafür Lautsprecher zu benutzen ,die wirklich jedes fehlerhafte Detail darstellen ,was in einer Aufnahme vorhanden sein kann und nur allzu oft auch ist .

Es ist um bei deinem Vergleich zu bleiben eben nicht deine Tochter ,die mit aller Hingabe und ihr möglichen Perfektion für dich live spielt ,was du über deine Anlage hörst ,sondern es ist das ,was die jeweilige Crew im Aufnahmestudio daraus macht .

Deine Monitore ,die werden auch genau das rüberbringen ,in dieser Hinsicht sind sie auf die Realität bezogen rein technisch gesehen die besseren Lautsprecher .

Die Frage ,die für jeden einzelnen aber viel wichtiger ist ,ist die ,ob ich diese Realität überhaupt hören möchte ???

Was bringt mir ein Lautsprecher ,der jede Unzulänglichkeit einer Aufnahme gnadenlos real zu Gehör bringt ,wenn mir persönlich dadurch der Spass am "Musik genießen " verleidet wird ???

Die einzige Erkenntnis ,die mir ein solcher Lautsprecher bringt ,ist das die Aufnahme mies ist .
Fein ,nur möchte ich beim hören eben gerade nicht genau daran dauernd erinnert werden ,das nervt nämlich auf Dauer ganz gewaltig .

Deswegen sehe ich für mich den Ausspruch ,den ich oben tat ,von wegen das hören wollen was drauf ist auf der Konserve ziemlich relativ und Kompromiss behaftet .

Realität ist ein Aspekt dessen Grenzen von meinem persönlichen Hörempfinden extrem beeinflusst werden ,solange ich mir dessen bewusst bin ,ist mir das aber ziemlich egal .
Erlaubt ist ,was gefällt .

Wenn du jetzt deine Monitore wieder weggibst und statt dessen lieber mit den technisch schlechteren Boxen weiter hörst ,ist da gar nix schlimmes bei .
Du hast dann schlicht DEINE Grenze der gewollten Realität abgesteckt und einen Kompromiss zwischen dieser Realität und deinem persönlichem Wohlbefinden abgesteckt .

Ich denke mal ,an diesen Punkt kommt jeder ,der sich intensiv mit dem Hobby Musik hören beschäftigt mal heran.

Das Ergebnis ist eben von Mensch zu Mensch unterschiedlich und kann ebenso darin münden ,das man Lautsprecher wie Sonus Faber als passend für sich empfindet ,genauso gut bleibt der Nächste eben bei den Monitoren .

So lange man dies alles im wachen Bewusstsein macht ,was genau man da tut ,ist jede Entscheidung legitim und nicht kritisierbar ,das wird sie nur ,wenn man anfängt ,seine eigene Entscheidung zur geltenden Regel für alle anderen zu machen .

Gruß Haiopai
P.Krips
Inventar
#25 erstellt: 29. Mrz 2008, 16:06
Hallo Armin,

um das Problem besser einkreisen zu können, solltest du mal ganz konkret sagen, welche Konkreten Lautsprecher sich hinter A und B verbergen. Auch wäre in dem Zusammenhang interssant, wie sich dann ggf. die Aufstellung im Raum unterscheidet.

Gruß
Peter Krips

P.S. Und noch etwas: "teuer" muß bei einem Lautsprecher nicht zwangsläufig mit "gut" gleichgestzt werden...


[Beitrag von P.Krips am 29. Mrz 2008, 16:11 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#26 erstellt: 29. Mrz 2008, 16:42
hallo arminius,

interessantes problem.....versuch doch mal einen vergleich mit dir (sehr gut) bekanntem ähnlichem musikmaterial... möglicherweise auf anerkannt (und wirklich ) guten lautsprechern gehört

dein problem beginnt ja eigentlich damit, dass du zwar einen unterschied hörst, den aber nicht in gut/schlecht unterscheiden kannst (insoweit ist haiopais posting recht bemerkenswert...)

grüsse, klaus
armindercherusker
Inventar
#27 erstellt: 29. Mrz 2008, 16:45

Haiopai schrieb:
...Wofür sorry und was für ein Affront ?? ...

Meinen rein persönlichen

Gut - ich lasse mal die Katze aus´m Sack :

Lautsprecher A ist die Dynaudio Crafft
Lautsprecher B ist eine Selbstbau-Box

Diese ist ausgestattet mit dem HT GRT116 http://www.lautsprechershop.de/pdf/gradient/grt116.pdf
und einem mir nicht näher bekannten 160er Tieftöner mit Alu-Membran

Preislich liegt eine Selbstbau-Box bei etwa 80 Euro für Chassis, Weiche und Kleinteile zzgl. Gehäuse.

Ich glaube, ich habe ein neues Hobby gefunden : Boxenbau

Gruß

edit :


kölsche_jung schrieb:
.....versuch doch mal einen vergleich mit dir (sehr gut) bekanntem ähnlichem musikmaterial...
... möglicherweise auf anerkannt (und wirklich ) guten lautsprechern gehört...


Das werde ich wohl kommende Woche tun : Vergleich mit der Dynaudio C1

Vorhin habe ich dafür ja meinen KH benutzt


[Beitrag von armindercherusker am 29. Mrz 2008, 16:46 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#28 erstellt: 29. Mrz 2008, 16:59
16er tmt von rockwood?

der hier? vielleicht mit 2 schwarzen dinger auf der membran...????

in metelen gekauft?????

wenn ja, wollte mir die auch schon mal anhören, ist von köln aber zu weit weg?

klaus
richi44
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 29. Mrz 2008, 17:10
Ich will jetzt nicht den Monitor verteidigen. ABER:
Wenn ich eine mässige Aufnahme habe, wie Deine Klavier-CD, so hast Du mit der nicht perfekten Box einen brauchbaren Klang, mit der perfekten Box hörst Du dafür alle Fehler.

Wenn ich aber eine perfekte Aufnahme habe, so habe ich beim Monitor die Wahrscheinlichkeit, dass ich all das so höre, wie es gewollt ist. Dies geht mir bei der schlechteren Box verloren.

Allein aus dieser Überlegung müsstest Du Deine CD-Sammlung sortieren und feststellen, welche CD den Monitor verträgt oder gar fordert und welche besser etwas geschönt werden sollte. Welchen Lautsprecher Du dann unterm Strich bevorzugst, hängt von diesen Präferenzen ab. Du könntest natürlich auch beide behalten (wenn die Gattin einverstanden ist) und bei Bedarf umschalten. Oder versuch mal mit einem EQ die Ehrlichkeit der Monitore etwas zu entschärfen.
Oder anders gesagt: Warum gibt es verschiedene Boxen? Wären alle Räume perfekt und alle CDs gut, würde ein Lautsprecher-Modell reichen. Weil es aber verschiedene Räume und Geschmäcker und CDs gibt, gibt es auch verschiedene Lautsprecher.
Meine Erfahrung ist eigentlich, dass man so 10 Boxenpaare haben sollte, um je nach Musik, Raum, Aufnahme usw. das ideale Paar anwählen zu können.
Aber wer wohnt schon gern im Verkaufsraum vom Blödmarkt...
armindercherusker
Inventar
#30 erstellt: 29. Mrz 2008, 17:20

richi44 schrieb:
...Meine Erfahrung ist eigentlich, dass man so 10 Boxenpaare haben sollte, um je nach Musik, Raum, Aufnahme usw. das ideale Paar anwählen zu können....


Nun - im Wohnzimmer sind aktuell 3 Paare angeschlossen, im Arbeitszimmer 2 Paare.

Die anderen 4 Paare stehen in der Ecke oder im Karton

Aber da die C1 , welche ich wohl in ein paar Tagen im Vergleich höre ,
deutlich besser ist als die Crafft, bin ich äußerst gespannt auf den Ausgang ...

Gruß
Haiopai
Inventar
#31 erstellt: 29. Mrz 2008, 17:40

armindercherusker schrieb:

Haiopai schrieb:
...Wofür sorry und was für ein Affront ?? ...

Meinen rein persönlichen

Gut - ich lasse mal die Katze aus´m Sack :

Lautsprecher A ist die Dynaudio Crafft
Lautsprecher B ist eine Selbstbau-Box

Diese ist ausgestattet mit dem HT GRT116 http://www.lautsprechershop.de/pdf/gradient/grt116.pdf
und einem mir nicht näher bekannten 160er Tieftöner mit Alu-Membran

Preislich liegt eine Selbstbau-Box bei etwa 80 Euro für Chassis, Weiche und Kleinteile zzgl. Gehäuse.

Ich glaube, ich habe ein neues Hobby gefunden : Boxenbau

Gruß




Vorsicht Suchtgefahr !!!!!!!!!

Erinnert mich stark an meine Eigenbauten mit Seas Bestückung ,die sind jetzt nahezu 20 Jahre alt und basieren auf dem damaligen Intertechnik Bausatz I.T. MS2 Monitor ,Kostenpunkt damals 249 DM pro Bausatz soweit ich mich noch erinnere .

Ob du es glaubst oder nicht ,mit den Dingern hab ich was Stimmwiedergabe ,Ortbarkeit ,Räumlichkeit und Hochtondetails irgendwie mein persönliches Himmelreich gefunden .

In der ganzen Zeit ,sind tierisch viele Lautsprecher durch mein Wohnzimmer gewandert ,von ASW über B+W ,Focal (bis hoch zur Onyx )usw. ,verkauft hab ich die Seas jedoch nie und irgendwann bin ich immer wieder an einen Punkt gekommen ,wo die wieder an meiner Anlage dran hingen.

Die passen einfach scheinbar für mich ganz persönlich ,völlig egal was da kommt und da waren auch schon Boxen dabei die locker das 20 fache gekostet haben .

Ich würde nie behaupten ,das dies nun die "besten" Boxen wären ,aber für mich ganz persönlich scheinen sie einen Punkt zu treffen ,den einfach kein anderer Lautsprecher so gebracht hat .

Dynaudio ,ist bei mir mal als Audience Version durchgelaufen ,frag nicht welche ,war eine zierliche 2 Wege Standausführung .
Für mich eher ein Lautsprecher der angenehmen Art ,der aber ein wenig zugedeckt und langweilig klang ,durchaus ähnlich dem was du beschreibst ,dagegen hatte ich zu der Zeit noch eine Focal Chorus zu Hause stehen ,auch 2 Wege und in der Größe ungefähr gleich .

Die erschien mir dagegen als wahres Dynamikmonster und sehr direkt ,bei Live Aufnahmen ein fantastischer Speaker ,sobald aber eine schlechte Studioaufnahme im CD-Player lag ,war einem sofort nach rauslaufen zumute .

Das Ideal liegt wohl irgendwo dazwischen ,wie richi schon sagt ,am besten für jede Aufnahme die passenden Lautsprecher .

Gruß Haiopai
armindercherusker
Inventar
#32 erstellt: 03. Apr 2008, 14:14
@ kölsche_jung :

Glückwunsch zum richtigen Riecher :

Hier ist ein Vergleichsbericht der "Granitbox" zu einigen Dynaudios :

http://www.hifi-foru...m_id=100&thread=1152

Gruß
kölsche_jung
Moderator
#33 erstellt: 03. Apr 2008, 18:36
falls du mal in köln bist....

kaffee, kuchen und kölsch, chips und ein paar single malts stehen bereit..... und der rest steht im profil...

einladung steht

klaus
armindercherusker
Inventar
#34 erstellt: 03. Apr 2008, 19:44

kölsche_jung schrieb:
falls du mal in köln bist....

Anfang Mai bin ich vielleicht an der Ahr ....

Gruß
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