Bass ohne Membranfläche abseits jeder Logik

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Stereo33
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 30. Mai 2012, 12:35
Neulich erzählt mir jemand was von merkwürdigen Standboxen.
Leider weis er nicht welche das gewesen sein sollen.

Da hatte jemand angeblich sehr schlanke Standboxen, max. 10 cm breit
und auch nicht besonders tief und vielleicht 1,50 m hoch.

Diese Boxen sollen sehr teuer gewesen sein, guten Klang bringen und
was ich nicht nachvollziehen kann, sie haben richtig Bass gemacht.
Es sollen viele Chassis drin sein aber selbst mit 5x 8 cm-Chassis kann man
doch keinen Bass zaubern.

Oder gibt es sowas doch?
Don-Pedro
Inventar
#2 erstellt: 30. Mai 2012, 13:27
Zum Einen kann ein Subwoofer versteckt gewesen sein, zum Anderen verhält es sich hier ähnlich einem Motor.

Entweder viel Hubraum = viel Membranfläche und bei gegebener Leistung, also ohne klangbeeinflussende Maßnahmen am Verstärker, entsprechend Bass...

Oder wenig Hubraum aber technische Hilfsmittel wie ein Turbo z.B.
Ein gutes Beispiel sind hier die Subwoofer von Sunfire / Carver. Ein kleines Chassis mit "nur" 25 cm wird mit 1000 Watt Leistung befeuert und das Musiksignal so verbogen, dass das Chassis genauso viel Bass produziert wie ein Kollege mit 38cm Membran, die sich kaum bewegen muss.

5x8 cm Membran entsprechen ~ 250 cm² Membranfläche.
Das entspricht etwa einem Chassis mit 18 cm.

Wenn diese 8cm-Chassis entsprechend langhubig sind, dann kann da schon Bass rauskommen.

Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass bei den klanglichen Beschreibungen nur die von Dir angeführte Chassisanzahl drin war.

Bei 1,50 Meter könnte man allerdings 15 dieser 8cm-Chassis unterbringen. Das wäre dann schon ein 30er Basschassis. Da würde bei entsprechender Ansteuerung einiges gehen.

Gruß
Passat
Inventar
#3 erstellt: 30. Mai 2012, 13:30
Natürlich kann man auch mit vielen kleinen Baßchassis lauten und tiefen Baß bekommen.

Beispiel mit stark vereinfachter Rechnung:
Ein 20cm-Chassis hat eine Membranfläche von 314 cm².
Sechs 8cm-Chassis haben eine Membranfläche von 6x 50,25 cm² = 301,5 cm², also nur geringfügig weniger als das eine 20cm-Chassis.

Das Ergebnis im Baß wird vergleichbar sein.

Man muß nur die richtigen Chassis verwenden, die eine entsprechend tiefe Resonanzfrequenz haben.

Viele kleine Chassis haben gegenüber einem großen Chassis auch noch den Vorteil, das der Raum viel gleichmäßiger angeregt wird, da keine zwei Chassis den gleichen Abstand zu den Wänden, Decke, Fußboden haben.

Nachteil ist, das mehrere kleine Chassis i.d.R. teurer sind als ein großes Chassis.

Grüsse
Roman
Stereo33
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 30. Mai 2012, 13:39
Also ein Subwoofer soll nicht im Spiel gewesen sein.

Also machbar wäre das? Z.B. 4 kleine 8 cm -Chassis könnten einen regulären großen Tieftöner
ersetzten (die Kosten aussen vor)?

Mir ist klar das man Membranfläche so oder so erreichen kann.
Aber i.d.R. gehn größere LS doch weiter in den Frequenzkeller?

Ein 16er muss schon sehr gut sein um 50 Hz bei - 3dB zu erreichen.
Don-Pedro
Inventar
#5 erstellt: 30. Mai 2012, 13:52
Wenn die Membranfläche und der Hub gleich sind, dann ist der Bass derselbe. Unterschiede ergeben sich dann nur durch die Abstrahlcharakteristik bei mehreren Chassis im Vergleich zu einem. Wobei das bei einer Anordnung von so wenigen noch nicht ins Gewicht fallen dürfte.
Passat
Inventar
#6 erstellt: 30. Mai 2012, 13:54
Das kommt ganz auf die Chassisparameter an.

Eine Giya G2 hat nur zwei 17er als Chassis, bringt es damit aber auf 33 Hz +-2 dB und das mit einem Pegel von über 105 dB (bei 33 Hz)!

Grüsse
Roman
Don-Pedro
Inventar
#7 erstellt: 30. Mai 2012, 14:15
Die Membranfläche bildet zusammen mit dem Hub als Mix die möglichen Schalldrücke bei der entsprechenden Frequenz.

Problematisch ist nur, dass man eben alles aufeinander abstimmen muss.
Wenn die ein Chassis bei 30 Hertz im entsprechenden Gehäuse 60 dB bringt und bei 200 Hertz dann 90 dB, so werde ich das Verhältnis von 30 zu 200 Hertz auch mit dem Einbau von 100 solcher Chassis nicht ändern. Entsprechend müssen eben Maßnahmen vorgenommen werden, die dafür sorgen, dass der Wirkungsgrad im Tiefbass steigt oder eben im Mittelton fällt.


[Beitrag von Don-Pedro am 30. Mai 2012, 14:23 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 30. Mai 2012, 23:06
Moin,
Don-Pedro schrieb:
... Entsprechend müssen eben Maßnahmen vorgenommen werden, die dafür sorgen, dass der Wirkungsgrad im Tiefbass steigt oder eben im Mittelton fällt.

Im Klartext :

Passiv-LS -- große bewegte Masse

Aktiv-LS -- EQ, ggfs. mit Soft-Clipping
Don-Pedro
Inventar
#9 erstellt: 30. Mai 2012, 23:11
genau
Yahoohu
Inventar
#10 erstellt: 31. Mai 2012, 10:17
Moin,

hier mal ein paar Beispiele:

www.lautsprechershop...shop.de/hifi/waf.htm

Etwas extremer:

www.lautsprechershop.../hifi/twentyfive.htm

und der passende Sub:

www.lautsprechershop.../hifi/twentyfive.htm

Speziell die beiden letzteren würden mich interessieren, kennt (oder hat) die jemand?

Gruß Yahoohu
Stereo33
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 31. Mai 2012, 11:28


OK, ist angekommen bei mir... aber so richtig in den Frequenzkeller gehn die
aus deinem Link nicht. 80 oder 45 Hz (vermutlich bei - 8dB).
Passat
Inventar
#12 erstellt: 31. Mai 2012, 11:39
Klar gehen die nicht in den Frequenzkeller, da die FRS8 nur eine Freiluftresonanz von 115 Hz haben.

Ab da fällt der Frequenzgang ab.
Das kann man per Baßreflex noch etwas auffüttern, aber unter ca. 80 Hz spielt da nichts mehr.
Da kann man auch 100 Chassis nehmen, es wird nur lauter, aber nicht tiefer gehen.

Man braucht Chassis mit einer kleineren Freiluftresonanz.

Beispielsweise etwas größer den Visaton TI100.
Der hat eine Freiluftresonanz von 62 Hz, in 10L Baßreflex geht der bis ca. 50 Hz herunter.

Grüsse
Roman
mty55
Inventar
#13 erstellt: 31. Mai 2012, 11:41
"richtig Bass" im Laienohr kommt um 100Hz....
könnte also schon passen.
Stereo33
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 31. Mai 2012, 11:48
Mag sein, für viele Musikrichtungen reicht das ja.
Bei Hiphop und Techno würde das ohne Sub nicht gut gehen.
Rüdi74
Stammgast
#15 erstellt: 31. Mai 2012, 12:24
ev. war es was von Ohm Walsh ?

http://www.google.de...HeDg&ved=0CCoQ9QEwBw


[Beitrag von Rüdi74 am 31. Mai 2012, 12:25 bearbeitet]
Stereo33
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 31. Mai 2012, 12:31
Entweder ich verstehe was nicht oder du hast was falsch verstanden.
Ich suche keine Boxen, ich hab jetzt meine Metas.

Es geht nur um das Prinzip ob es möglichst ist,
mit vielen kleinen Chassis den gleichen Bass (ggf. auch Tiefbass) zu bringen
wie z.B. mit wenigen 16er/20er.
hopfenn
Stammgast
#17 erstellt: 31. Mai 2012, 12:54
Was wär denn da von den Vifa BN 119 8cm Breitbändern zu halten? die auch in der meines Erachtens optisch genialen Klangspielplatte einzeln verbaut wurden.
http://www.hifi-foru...=246&back=&sort=&z=1

Schönen Gruß
hopfen
mty55
Inventar
#18 erstellt: 31. Mai 2012, 12:57
und ich glaub die erste frage sollte sein was dein kumpel der die gehört hat unter bass versteht...

ein Laie der meine alten Phonar hört würde sagen die haben "mehr" bass als die duetta.

Die Phonar sind massiv im Oberbass überhöht damit sie eindrucksvoller klingen.

Die +- 25Hz der Duetta erreichen sie niemals sondern machen eher bei 50Hz Schluss

Die Duetta geht souverän bis in den Keller und ist dabei dezent neutral - und entsprechend nicht so beeindruckend.
Formula_Flo
Stammgast
#19 erstellt: 31. Mai 2012, 14:34
Das erinnert mich ein wenig an meine ersten LS vom Fachhändler, die System Fidelity SF2050, die jetzt im Wohnzimmer meiner Eltern stehen. Die haben in etwa die Grundfläche einer CD, und sind ca. 80cm hoch. Bestückt mit zwei 4" Chassis (plus HT natürlich ) pro Box kommen die tiefer, als man ihnen zutrauen würde.
35HZ sind laut Hersteller drin. Per Sinustongenerator (ToneGen)tone habe ich das nachgeprüft, und die waren tatsächlich machbar! Allerdings auf Kosten des Gesamtwirkungsgrades, und auch nicht bei Maximallautstärke.
Für die Messtechnikerfraktion hier: Schallpegelmessgerät war keines anwesend, nur meine Ohren. Wem das zu ungenau ist, darf meinen Beitrag hier getrost überlesen.
bonnie_prince
Stammgast
#20 erstellt: 31. Mai 2012, 22:26
mty55:


Die +- 25Hz der Duetta erreichen sie niemals....


Wem nützt 'nen Bass, der sich gut schreibt, aber schlecht hört.
Na ja, man kann sich ja den Messschrieb gerahmt an die Wand pinnen, vielleicht hat das dann so'ne Art Loudness-Effekt für die Psyche.

Grüße b_p.
mty55
Inventar
#21 erstellt: 01. Jun 2012, 10:35
hihi,
das mit den Frequenzen hab ich eigentlich erst ein Jahr später rausgefunden - passt auch sonst klanglich
und hab sie auch im Direktvergleich mit der Doppelsieben gehabt die tonal sehr ähnlich ist.
Meistens ziemlich dasselbe, aber bei so manchen Stücken war es dann doch geil bis nach unten zu gehen - e.g. Tag am Meer unplugged.

und bei Filmen hilfts auch.

Auber stimmt schon, die meiste Musik kommt auch mit z.b. ner Doppelsieben aus.

Was ich eigentlich verdeutlichen wollte ist dass gefühlter Bass meist aus Frequenzbereichen kommt die jeder LAutsprecher hinbekommt. Hier wuerde vom TE aber gefragt wie tief sowas mit kleinen Chassis gehen kann - und das ist halt ne andere Frage als die Aussage von dem der gehört hatte, nämlich dass viel Bass gekommen sei.
Und den bekommt man halt auch mit ner Überhöhung im Oberbass hin - und entsprechend auch mit vielen kleinen Chassis


[Beitrag von mty55 am 01. Jun 2012, 10:37 bearbeitet]
Stereo33
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 01. Jun 2012, 11:00
So wirds sein.

Ich selbst hatte ja keine solchen Boxen gehört, ich könnte den Teifbass mit
entsprechender Musik bestimmt besser beurteilen.

Danke für die zahlreichen Antworten.
bonnie_prince
Stammgast
#23 erstellt: 02. Jun 2012, 00:00
Nun ja, gefühlt haut meine kleine Yamaha Tischhupe besser rein als meine großen Standboxen.
Nur große Bühne und Schalldruck kann die halt nicht. Und tief geht die natürlich auch nicht . Nur knallt echter Tiefbass bei Zimmerlautstärke nicht eben rein, der knackige Oberbass meiner Tischhupe aber schon .

Grüße b_p.
Stereo33
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 02. Jun 2012, 09:56
Mal davon ab, im mittleren Preisbereich bei Standboxen bis 500€/Stk.
gibts da überhaupt welche die 40 Hz bei - 3 dB schaffen und gesamt auch gut klingen?

Ich würde eine Marktneuheit aus 2.1 Verstärker mit 3 Kanälen (2 + Sub-Kanal)
mit eigenen (regelbaren) Weichen begrüßen (kein AVR). Ohne CPU und
den ganzen Firlefanz die AVRs mitbringen, was dann an den Kanälen gespart wird.

So könnte man sich bezahlbare Boxen + passiven Sub (nachträglich) anschaffen.
Bei aktiven Subs in 2.0-Systemen hat man doch ein paar Nachteile.
Die Boxen direkt am Verstärker haben keinen Hochpass, der Sub
muss meist an den LS-Ausgängen angeschloßen werden (nicht viele Verstärker
unter 300€ haben einen geregelten Cinchout).
Mehr Kabelsalat...

Im Mainstreambereich hat sich anscheinend nur 2.0 und 5.1 durchgesetzt.
Und bei den AVRs gibt es auch keine Endstufe für einen Sub, nein
da braucht man einen Aktiven.
hopfenn
Stammgast
#25 erstellt: 02. Jun 2012, 12:34

Ich würde eine Marktneuheit aus 2.1 Verstärker mit 3 Kanälen (2 + Sub-Kanal)
mit eigenen (regelbaren) Weichen begrüßen (kein AVR). Ohne CPU und
den ganzen Firlefanz die AVRs mitbringen, was dann an den Kanälen gespart wird.


Meine uralten aktiven 487er MFB Boxen haben diese regelbare Weiche für jeden Lautsprecher eingebaut.
Sind zwar Einstellregler, aber von außen direkt auf der Rückseite schön zugänglich. Verleitet zu einem Drehknopf ;-)
Es wird aber nur der jeweilige Pegel eingestellt. Keine Frequenz Verschiebung.

Schönes Wochenende
hopfen
detegg
Inventar
#26 erstellt: 02. Jun 2012, 12:36
Moin,

Es sollen viele Chassis drin sein aber selbst mit 5x 8 cm-Chassis kann man
doch keinen Bass zaubern.

Oder gibt es sowas doch?

ein Exemplar eines LAT250 (LineArrayTransducer) habe ich hier liegen, versuchsweise mal eingebaut. Geht gut - aber für das angedachte Bass-Array fehlen leider noch 5 Stück. Ergäbe mit einem guten BB eine schlanke FAST ...
Vielleicht war so etwas in der Box des TE verbaut?

Tymphany LAT250

;-) Detlef


[Beitrag von detegg am 02. Jun 2012, 12:38 bearbeitet]
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