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Glaubensfrage zum LS Sound

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front
Inventar
#1 erstellt: 08. Sep 2004, 11:15
Hi !
Also mich würden die Meinungen zu den klanglichen Voraussetzungen für einen "guten" Klang interessieren.

Die einen sagen es muss möglichst "neutral" sein und darf rein 0,00 ändern an der Aufnahme, am besten einen leblosen Studiomonitor.

Die anderen sagen ich gib nen Dreck auf neutral, es muss bock machen und "für mich" gut klingen.

Ich seh mich eher auf der gut klingen Seite.
Ein "Studio Monitor" ist nicht umsonst ein solcher und kein Stereo LS.
Weiterhin ist Musik oftmals nicht sehr gut abgemischt oder perfekt aufgenommen, sondern an gewissen Stellen schon von "Haus aus" verfälscht, damit sie auch auf einer der breiten Masse gehörenden durchschnitts Kompaktanlage für 500 Euro all inc. klingt.
Somit, 1) schlägt das Argument der Naturgetreuen Widergabe bereits in seiner Prämisse fehl und 2) was soll der Anspruch sein, scfhlechter Klang nur weil er eben schlecht aufgenommen wurde ?
Ich hatte mal solch neutrale Dinger hier und musste feststellen das gut die Hälfte meiner Musik nicht mehr geniessbar war, alles wegwerfen ?

Puh, da bin ich froh das ich jetzt meine LS habe und wieder Musik als Gefühl geniessen kann und dazu auch geile Scheiben die nicht gerade Referenzqualität besitzen hören darf ohne das meine Ohren klagen.

Allerdings hat die andere Seite sicherlich auch eine Berechtigung, also los, angarde.

Gruss,
front


[Beitrag von front am 08. Sep 2004, 11:17 bearbeitet]
hoschna
Stammgast
#2 erstellt: 08. Sep 2004, 12:30
Hallo front
jeder muss natürlich wissen was er will!
ich habe eher neutrale,es gibt CDs die sich auf meinen Vector77 besser angehört haben als auf meinen jetzigen
gute Aufnahmen sind hingegen kein Vergleich zu den Magnats
Gruss lars
Malcolm
Inventar
#3 erstellt: 08. Sep 2004, 12:35
Ich höre mit den "Kompromissbereiten" Nuline 30.
Die meisten Aufnahmen klingen "annehmbar".
Brilliante Aufnahmen kommen brilliant rüber und schlechter so naja...
Auf jeden Fall ist es mir so tausendmal lieber als mit den Electra 936 etc. bei denen die Höhen deutlich angehoben sind.
Leicht angehobene Bässe dagegen kommen meinem Hörempfinden entgegen.
"Obenrum" sollte es dann aber doch eher "glatt" sein
Möllie
Stammgast
#4 erstellt: 08. Sep 2004, 13:05

am besten einen leblosen Studiomonitor


Warum soll ein Studiomonitor leblos klingen?


Ein "Studio Monitor" ist nicht umsonst ein solcher und kein Stereo LS


Für die Stereo Wiedergabe sollte man schon ein LS-Paar verwenden.....

Gruß Möllie
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Sep 2004, 14:30
Hallo front,

Ich seh mich eher auf der gut klingen Seite.


ich auch!!!!

"Gut klingen" ist IMHO Geschmacksfrage, da wird sich jeder Zufriedene wiederfinden.

Ich stelle mal folgende Meinung in den Raum:
Mit guten Monitoren läßt sich die Aufnahme besser kontrollieren, mit sogenannten guten Hifi-LS , aber je nach Gehörgeschmack auch mit entsprechend eingesetzten Monitoren, läßt sich die Aufnahme geniessen...

MfG Bernd
Dr.Who
Inventar
#6 erstellt: 08. Sep 2004, 14:32

Malcolm schrieb:

Auf jeden Fall ist es mir so tausendmal lieber als mit den Electra 936 etc. bei denen die Höhen deutlich angehoben sind.


Hi Malcolm,

mich würde interessieren wie du zu diesem Ergebniss gekommen bist ?
Hast du sie Probe gehört ?


Gruss
Milon


[Beitrag von Dr.Who am 08. Sep 2004, 14:32 bearbeitet]
front
Inventar
#7 erstellt: 08. Sep 2004, 14:35
Naja, davon ist IMO jedenfalls bei der 7ner BE Serie keine Spur mehr...
front
Inventar
#8 erstellt: 08. Sep 2004, 14:41
@Möllie, Leblos im Sinne von "Neutral", nichts eigenes habend...

Klar ist gut klingen Geschmacksfrage, jedoch meine ich das Jemand der einfach nur nach möglichst viel Neutralität sucht nicht etwas sucht das in seinen Ohren in erster Linie gut klingt, die Ausgangsprämisse ist eine andere.

Jemand der Neutrale LS oder gar Monitore sucht verschliesst sich ja automatisch gegen alles Andere was vielleicht gefallen könnte, mit dem Argument das es eben nicht Neutral, also Naturgetreu ist.

Eine mieserable Aufnahem (wovon es leider viele gibt, sonst müsste man diese Diskussion ja logischerweise gar nbicht führen) soll also mies klingen.

Das kann IMO nicht Sinn und Zweck des geniessens sein...

Ein Essen das nicht einem nicht schmeckt wird ja auch nachgewürzt obwohl das Rezept vielleicht etwas anderes vorsieht...

Gruss,
front
sledge
Stammgast
#9 erstellt: 08. Sep 2004, 15:00
[q]"Ein Essen das nicht einem nicht schmeckt wird ja auch nachgewürzt obwohl das Rezept vielleicht etwas anderes vorsieht... "[/q]
Kein gutes Argument. Stell Dir vor Du hörst unterschiedliche Musikrichtungen. Wenn Du diese jetzt mit verschiedenen Gerichten gleichsetzt, dann paßt der Pfeffer vielleicht noch zum Steak, aber das Vanille-Eis profitiert davon nicht gerade...
Genau das ist es aber, was ein nicht neutraler LS macht. Er verändert die Musik einheitlich in eine Richtung.
Das Ganze kann nur passen, wenn man mit allen Musikarten, die man hört, den entscheidenen Hörtest gemacht hat und sich dann den passenden LS raussucht.
Die viebeschriebene Flexibilität durch EQ den Klang bei Studiomonitoren anzupassen, halte ich ebenfalls nicht für schlüssig, da die Abstrahlcharakteristik, die IMHO den Klang entscheidend beeinflußt, eben nicht verändert werden kann.

Das Studiomonitore leblos klingen würde ich nicht sagen, Unspektakulär finde ich treffender. Durch diese neutrale Widergabe bleibt aus meiner Sicht ein Stück der Emotionen auf der Strecke die bei guter Musik transportiert wird und die für mich, einer der entscheiden Punkte beim Musikgenuß ist.
Trotzdem sollte man sich einen guten Stuiomonitor man angehört haben. Zum einen weiß man dann worüber man redet und wenn einem diese Art der Musikwiedergabe gefällt, ist man, sofern man sich den Kauf leisten kann, auch angekommen.
Wir anderen werden wohl immer "arme" Suchende bleiben

Beste Grüße
Sledge


[Beitrag von sledge am 08. Sep 2004, 15:05 bearbeitet]
front
Inventar
#10 erstellt: 08. Sep 2004, 15:04
Naja, ich habe lange selber Musik gemacht und im Proberäumen oder vor Auftritten eben auch über (Studio)monitore mal hier und da cds gehört, es klang IMO immer fürchterlich...hat aber dann natürlich auch mit HiFi nochts mehr zu tun... der Anspruch und das erwünschte Ergenbis ist halt verschieden...

Gruss,
front
Möllie
Stammgast
#11 erstellt: 08. Sep 2004, 15:30
Hallo front,


Jemand der Neutrale LS oder gar Monitore sucht verschliesst sich ja automatisch gegen alles Andere was vielleicht gefallen könnte, mit dem Argument das es eben nicht Neutral, also Naturgetreu ist.


Warum soll man sich gegen alles andere verschließen? Mir persönlich sagt eben die neutrale Wiedergabe am ehesten zu!

Aber wenn man sich einmal richtig mit dem Thema beschäftigt wird der eine oder andere schnell darauf kommen daß eben ein linearer Frequenzgang u. regelmäßiges Abstrahlverhalten eines LS das ´"A und O" der Wiedergabetechnik überhaupt ist! Mit richtig beschäftigen meine ich, daß man sich auch einmal live unverstärkte Instrumente anhört so, daß man überhaupt eimal ein Anhaltspunkt bekommt wie etwas "richtig" klingt!

Eigenklang hin oder her. Fakt ist daß ein LS mit verbogenen Frequenzgang eine Geige ein Klavier oder eine menschliche Stimme nicht so orginalgetreu reproduzieren können wie ein LS mit aalglattem Frequenzgang!

Gruß Möllie
jazzfusion
Stammgast
#12 erstellt: 08. Sep 2004, 17:03
Wir nutzen in unserem Studio beides: Studiomonitore und HiFi-LS von Monitor Audio. Klingt völlig unterschiedlich! Mixen wir via Studiomonitor, klingt's über die HiFi-LS grausam. Wir versuchen daher zumeist eine Kompromisslösung.

Das dürfte für weitere Überlegungen einige Schlüsse zulassen . . .

Im Übrigen sind Studiomonitore zumeist sogenannte Nahfeldmonitore, die für's Aufstellen direkt hinter dem Mischpult konzipiert wurden. Zu Hause mag ich solche großen Kopfhörer aber nicht!
Möllie
Stammgast
#13 erstellt: 08. Sep 2004, 17:11
Hi Jazzfusion,

seit wann baut Monitor Audio Studiomonitore?

Gruß Möllie
John_Bowers
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 08. Sep 2004, 18:00

Möllie schrieb:
Hi Jazzfusion,

seit wann baut Monitor Audio Studiomonitore?

Gruß Möllie


Hat er das behauptet? Er schrieb "Hifi-LS". Wie wird eigentlich ein Studiomonitor definiert? B&W baut eigentlich auch keine Studiomonitore. Dennoch werden deren Lautsprecher in vielen Studios zum Abmischen eingesetzt...


[Beitrag von John_Bowers am 08. Sep 2004, 18:02 bearbeitet]
Möllie
Stammgast
#15 erstellt: 08. Sep 2004, 19:12
Hi John,

es soll angeblich auch Tonleute geben die zwei einfache Breitbandchassis ohne Gehäuse links und rechts neben dem Mischpult liegen haben und damit angeblich beste Ergebnise erzielen!

Begriff Studiomonitor: Das ist eine sehr gute Frage. Auf jeden Fall gibt es eine Norm für Rundfunk u. Studiotechnik welche ein Studiomonitor eigentlich einhalten sollte!
Ein Großteil der Hifi oder gar Highend-LS können diese Norm leider nicht erfüllen!
Die Hifi-Norm 45500 hingegen ist veraltet! Sogar Bose-LS erfüllen diese Norm!

Gruß Möllie
Heinrich
Inventar
#16 erstellt: 08. Sep 2004, 19:53
Wie ein Studiomonitor technisch zu konzipieren ist, ist in verschiedenen Pflichtenheften verschiedener Institutionen nachzulesen. Beispielsweise bei der ARD, dem IRT, dem ORF, oder auch der BBC... Interessanterweise sind die Pflichtenhefte zum Teil abweichend - so wird in Deutschland das Abstrahlverhalten wesentlich stärker in den Vordergrund gestellt als zum Beispiel von der BBC.

Um mal ganz ehrlich zu sein - es gibt ihn einfach nicht, den "Studiomonitor". Wohl gibt es LS, die vornehmlich für Studios gebaut werden - aber auch die unterscheiden sich wesentlich. Je nach Herkunftsland. Was eigentlich gegen die Physik ist - denn die funktioniert bekanntlich global (natürlich bildet Österreich da eine Ausnahme - erst der Kaffee, dann die Physik...).

Also - es gibt einerseits Erkentnisse aus der Akustik und der Gehörpsychologie, aus denen man Rückschlüsse ziehen kann, über die Bauweise eines "neutralen Studiomonitors". Andererseits sind Tonmeister auch nur Menschen (dies selbst in Österreich). Und haben so ihren eigenen Geschmack. Und werden sich so auch weiterhin ihre persönlichen Monitore aussuchen. Und solange die Mischungen, die dabei herauskommen, in Ordnung sind, ist dagegen auch nichts zu sagen.


Gruß aus Wien,

Heinrich
bukowsky
Inventar
#17 erstellt: 08. Sep 2004, 20:09

Möllie schrieb:
Die Hifi-Norm 45500 hingegen ist veraltet! Sogar Bose-LS erfüllen diese Norm!


veraltet ist schön ... war sie doch bis Ende der 70er Jahre noch so streng, dass sie um einiges aussagekräftiger war also heutzutage. Von daher ist sie für meine Begriffe eher zu modern

vielleicht hätte etwas weniger "Innovation" und "Entwicklung" der Branche und auch unserem Gehör gut getan.

Steakslayer
Stammgast
#18 erstellt: 08. Sep 2004, 20:16
Für mich ganz einfach zu beantworten: Ich mag amliebsten...


...Den Bass prägnant, straff und präzise, dabei muss er einen gewissen Pegel halten können und sollte nicht verwaschen oder breiig klingen. Halt eher HiFi und nicht so Kino-artig. Der Bass darf aber ruhig "amerikanisch" klingen, also sehr präsent sein... Analytisch wäre wohl das passende Wort, diesen Klang zu beschreiben...

... Die Mitten lebendig aber nicht zu strahlend, damit nichts zu sehr in den Vordergrund rückt (Stimmen oder Instrumente wie Gitarre, Klavier etc.) Hier ist eine gewisse Neutralität nicht das schlechteste...

...Den Hochton eher Seidig und glatt statt schneidend und präzise. Hier ist ein analytisches Klangbild das schlimmste, was ich mir vorstellen kann, denn dadurch klingt vieles (vor allem Rock und Metal) reissend und scharf. Ein eher feines und filigranes Klangbild sollte es dabei sein, nicht zu kräftig, nicht zu hart...

...Insgesamt sollten die LS ein eher neutral bis warmes Klangbild aufweisen, nur der Bass muss dabei präzise und hart sein...


Nach diesen Kriterien suche ich mir meine Boxen aus und nach nichts anderem.
Ich schätze mal, die von mir geforderten Attribute werden stets zu guten Stereo-LS führen und mich einen Bogen um Studio Monitore machen lassen. Aber das ist halt mein Geschmack und dieser muss ja nicht jedem gefallen. Wer kann behaupten, ein anderes Klangbild sei besser, wenn seine Meinung doch ebenso auf rein subjektiven Empfindungen beruht? Wohl niemend. Die Grenzen zwischen gutem und schlechtem Sound werden wohl nur durch die finanziellen Mittel gesetzt, die ein jeder bereit oder in der Lage aufzubringen ist um seinem persönlichen Optimum nahe zu kommen.
Richrosc
Inventar
#19 erstellt: 08. Sep 2004, 20:31

sledge schrieb:

Das Studiomonitore leblos klingen würde ich nicht sagen, Unspektakulär finde ich treffender. Durch diese neutrale Widergabe bleibt aus meiner Sicht ein Stück der Emotionen auf der Strecke die bei guter Musik transportiert wird und die für mich, einer der entscheiden Punkte beim Musikgenuß ist.
Trotzdem sollte man sich einen guten Stuiomonitor man angehört haben. Zum einen weiß man dann worüber man redet und wenn einem diese Art der Musikwiedergabe gefällt, ist man, sofern man sich den Kauf leisten kann, auch angekommen.


Beste Grüße
Sledge :)


Jau, so sehe ich es auch



Wir anderen werden wohl immer "arme" Suchende bleiben



Auf der Suche bin ich nicht mehr. Mein Ziel ist erreicht.

Jeder sucht den LS heraus, der am besten zu seiner Hörerwartung / seinem Gehörtraining etc. paßt. Daher kann ein einheitlicher (neutraler) LS nur einen sehr kleinen Kundenkreis befriedigen. Zum Glück gibt es sehr viele unterschiedliche abgestimmte LS, so dass sich fast für einen jeden der richtige LS findet.

Lasse ich meine Anlage in der linearen Einstellung laufen, läuft mir meine Frau aus dem Hörzimmer und sagt, viel zu wenig Bass. Da hilft es nicht´s wenn ich ihr sage: Auf der Augnahme ist aber nicht mehr Bass abgemischt. Auch wenn sie das akzeptiert, gefällt es ihr auch nicht. Also, Bass reindrehen, und erst dann wippt meine Frau mit den Füßen.

Verstehen kann ich aber Verfechter des neutralen LS sehr gut, da es ein ehrgeiziges und Freude bringender Weg ist, den möglichst korrektesten / neutralsten LS zu besitzen, den es gibt. Und wenn dann der Höreindruck aus diesen LS zu ihrer Hörerwartung passt, ist auch hier das Ziel auf der ganzen Linie erreicht.

Gruß - Richard
hoschna
Stammgast
#20 erstellt: 08. Sep 2004, 20:43
@Steakslayer
guter Geschmack
gerade bei Metal habe ich bei meinen Lautsprechern dieses reissend scharfe,aber ich arbeite daran
Gruss Lars
Cassie
Inventar
#21 erstellt: 08. Sep 2004, 21:18
Moin Moin
Für mich muss ein LS:
-Sauber klingen, in allen lebenslagen (darf auch schonmal etwas lauter werden)
-Schönen, angenehmen bass haben, Der Prätzise ist, Kraftvoll und, wenn möglich, sehr ausgewgen, also "linearer" Frequenzgang (was leider in meinem Raum nicht realisierbar ist), aber alles in allen eher zurückhaltend.
-Schöne, Sanfte (ohne Zischen) Höhen, da ich sehr gerne Sopran gesängen lausche.
-Meine Lieblingsmusik Sehr gut wiedergeben (Melodischer Metal mit Sopran, ich weis irgendwie Seltsam )

bisher hatte ich 3 "aha" erlebnisse bei LS:
1. Spendor (S8?) an nem Röhren amp mit Schallplatte von nem, Fat Bob S im Saturn Kölle (mit Jazz und Pink Floyd) Traumhaft, unbeschreiblich!.
2. Burmester B80 an nem "kleinen" Burmester Amp, Radio (was ich nur wusste, weil der Verkäufer es mir sagte, Klassik), leider nur sehr Leise, aber die Höhen waren Ultimativ Endgeil!
3. B&W Nautilus 805 in einem (viel zu grossen) Raum, an einer T+A Kette, die höhen waren gut, aber das was ich wirklich Krass fand war der Bass: Sauber, Präzise, zurückhaltend und denoch Kraftvoll, so wie er in meinen Ohren sein muss. Sowas wie das habe ich leider danach nie wieder gehört.

Mfg
Cassie
Herbert
Inventar
#22 erstellt: 08. Sep 2004, 22:46
Hi,

ich seh' da nicht so ganz den Unterschied zwischen "gut klingen" und "neutral": Entweder die Aufnahme bringts, oder nicht. Und wenn nicht, in welche Richtung solls je nach Aufnahme denn geändert werden? Da wäre ein Equalizer sinnvoller.

Gruss
Herbert

....PS: Und die "Geschmäcker" sind durchaus unterschiedlich, und sollen es auch sein...
ratte
Stammgast
#23 erstellt: 08. Sep 2004, 22:55

front schrieb:
Hi !
Also mich würden die Meinungen zu den klanglichen Voraussetzungen für einen "guten" Klang interessieren.

Die einen sagen es muss möglichst "neutral" sein und darf rein 0,00 ändern an der Aufnahme, am besten einen leblosen Studiomonitor.

Die anderen sagen ich gib nen Dreck auf neutral, es muss bock machen und "für mich" gut klingen.


Hi,

Hast du den Cremona-Thread gelesen? Da stehen einige Argumente pro und contra drin. Fakt ist imho, dass es "DIE" richtige Lösung nicht gibt. Es ist und bleibt eine Frage der persönlichen Intressen und vorlieben.
Für die Neutralos spricht:
- Nahfeldmonitore passen prima in kleine Zimmer
- Das Zimmer selbst hat weniger Einfluss auf den Klang
- Es wird das wiedergegeben, was auf der CD ist
- sind ggf. bei gleicher Klasse billiger (man spart Kabel und Endstufe)
- Das Klangergebnis ist vorhersehbar, teilweise sogar berechenbar
- man kann mit EQs leicht in den Klang eingreifen, v.a. im Bass macht dies sogar Sinn.

Dagegen spricht
- ich mag einfach den sterilen Klang nicht
- meine Katze hätte mangels Endstufe keinen warmen Schlafplatz mehr
- die Dinger sind meist potthässlich und gehören dahin, wofür sie auch gemacht sind: An den Arbeitsplatz eines Ton-Schraubers.

Bei Hallsoßenwerfen:
- man muss lange suchen, bis man "den" LS gefunden hat, weil sie eben unterschiedliche Charaktere haben (bis ich mich entschieden hatte, schleppte ich einige 100kg LS durch die gegend)
- sie klingen einfach schöner ("schön" scheint genau das Gegenteil von "neutral" zu sein)
- man muss evtl am Raum arbeiten, um die hässlichsten verfärbungen zu mindern
- erfüllen teilweise auch optische und haptische Ansprüche und passen so ins Wohnzimmer
- man muss mit dem grauenhaften Gedanken leben, dass etwas nicht ganz so wiedergegeben wird, wie es auf der CD ist.

Was ich dabei nicht verstehe:
- Man nimmt den Tonabnehmer, dessen Klang einem besser gefällt
- man nimmt den CD-Player, dessen Klang einem besser gefällt
- man nimmt den Vorverstärker, dessen Klang einem besser gefällt
Aber der Lautsprecher muss neutral sein?!?

gruss
ratte
Heinrich
Inventar
#24 erstellt: 08. Sep 2004, 23:36

meine Katze hätte mangels Endstufe keinen warmen Schlafplatz mehr


1. Platz für das bisher BESTE ARGUMENT


Gruß aus Wien,

Heinrich
Wildy
Stammgast
#25 erstellt: 16. Sep 2004, 23:46
Dann muß ich ja auch mal was dazu sagen - oder besser schreiben:

Wildy's Glaubensbibel für brauchbare LS sagt in Vers 2:

Und er stand vor dem Regal-LS, neigte sein Haupt und sah' dort geschrieben...

... traue keinem Tieftonchassis unter 10 Zoll ...

cu, wildy


[Beitrag von Wildy am 16. Sep 2004, 23:47 bearbeitet]
aveli
Stammgast
#26 erstellt: 17. Sep 2004, 01:25
Wer seine Musik anders hören will, sollte sich Effektgeräte kaufen. Das ist nicht die Aufgabe des Lautsprechers.
Grober Vergleich, aber von der Unlogik der "Ein Lautsprecher muss individuell sein"-Leute nicht schlecht:
Man überlässt auch nicht dem Raumausstatter/Dekorateur die Arbeit des Maurers machen...
Patrick
Stammgast
#27 erstellt: 17. Sep 2004, 02:35

ratte schrieb:
Was ich dabei nicht verstehe:
- Man nimmt den Tonabnehmer, dessen Klang einem besser gefällt
- man nimmt den CD-Player, dessen Klang einem besser gefällt
- man nimmt den Vorverstärker, dessen Klang einem besser gefällt
Aber der Lautsprecher muss neutral sein?!?

Ist die Frage ernstgemeint? Nach den Anforderungen die man an neutrale Lautsprecher stellt sind wahrscheinlich alle erhältlichen CD-Player, Vorverstärker und Tonabnehmer neutral.

Warum sollen Lautsprecher mehr verfälschen als CD-Player oder Vorverstärker?
hifi-SPINNER
Neuling
#28 erstellt: 17. Sep 2004, 03:17
hallo leute!
guter klang ist egal ob monitor oder speaker aktiv,passiv
teuer,billig - es gibt immer gründe für/dagegen!
für mich als hifi spinner hat sich im laufe der zeit ein
verhältniss eingestelt,zwischen preis,leistung und der wachsenden fähigkeit eine ehrliche meinung (dem material)fair anzufertigen.
guter klang!!!! dafür gibt es keine erklärung/es gibt physikalische gesetze denen das ganze folgt! vor allem
das gehör ist doch der punkt wo mann/frau auch entscheidet ,schlecht,gut!!.
tja, wieder was ist guter klang!! angefangen: man hat was
irgengwo gehört schwer beindruckt hat man sich den ganzen mist angeschaft (stimmts?) zuhause nach elendiger schlepperei und macherei ernüchternes ergebniss der alptraum ist realität in meinem eigenem wohnzimmer!!irre!!!. schlechte laune verlust von geld und einem six
pack bier kann einen da echt begeistern.
und immer noch was zum geier ist guter klang?
tja der kühlschrank da ist nur noch die lampe drin
die kohlen stehen vor dier genau wie deine frau gebeichtet
hast du noch nicht ,warum? weil dier ihr gekeife über die
viel zu großen nachtschränke im wohnzimmer auf die nerven
gehen die du boxen nenst! na dann ! kumpel wenn das kein
selbstgemachtes elend ist was dann? ganz einfach daß
ist guter klang wieso !!? jede musikanlage die wiklich
an der realität gemessen ist egal wie billig sie war
muß der wahrheit ins auge sehen denn die realität hat
mit der eigenen vorstellung nichts aber gar nichts gemeinsam.eine gute musikwiedergabe geht immer so nah
ran wie möglich !eine eigene seine eigene anlage fängt
an gut zu klingen wen man sich an der wahrheit orientiert
und dabei seine vorstellung versucht eine persöhnliche
note gibt ! nur meine meinung der hifi -spinner
Werner_B.
Inventar
#29 erstellt: 17. Sep 2004, 10:12
@ratte:


Für die Neutralos spricht:
- Nahfeldmonitore passen prima in kleine Zimmer


Es gibt auch Monitore für grössere Hörabstände (Midfield ...).


- sind ggf. bei gleicher Klasse billiger (man spart Kabel und Endstufe)


Da muss man sehr genau hinsehen - reine Vorverstärker sind kaum in unteren Preisklassen zu bekommen (mein NAD C160, den ich als Minimum ansehe, liegt so bei Euro 550, der Nachfolger C162 so um Euro 600). Ja, es gibt noch billigere (Rotel, Parasound, Cambridge ...), die halte ich allesamt denn doch für zu popelig. Und Vollverstärker und Receiver mit Vorverstärkerausgängen sind eher selten bzw. ebenfalls nicht in den unteren Preisklassen vertreten. Mit anderen Worten: was man auf der einen Seite potenziell spart, gibt man auf der anderen wieder aus. M.E. eine durchaus nicht ganz einfache Abwägung (wobei meine Grundentscheidung schliesslich dennoch SEHR eindeutig war - siehe Profil).


Dagegen spricht
- ich mag einfach den sterilen Klang nicht


Das ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Solches Empfinden hatte ich nicht eine Sekunde - ganz im Gegenteil. Endlich war dieses mufflige, sossige weg: präziser, impulsfester Bass, glockenklare Wiedergabe. Übrigens hatte ich recht viele HiFi-"Tröten" gehört, war gegenüber Monis vorurteilsbehaftet ... bis ich es einfach mal gewagt habe, mich offen an die Sache heranzuarbeiten.


- die Dinger sind meist potthässlich und gehören dahin, wofür sie auch gemacht sind: An den Arbeitsplatz eines Ton-Schraubers.


Da muss man sehr suchen, ja. Neureichen-Barock a la B&W, KEF, etc. gibt's in dem Bereich kaum. Man sollte eher Bauhaus-Anhänger sein, um auch optisch Gefallen zu finden. Dann ist auch eine O300D (mit Frontgitter!!!) attraktiv.


Bei Hallsoßenwerfen:
...
- sie klingen einfach schöner ("schön" scheint genau das Gegenteil von "neutral" zu sein)


Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen - siehe oben. Das Gegenteil ist meine Erfahrung: mit einer (in dieser Hinsicht extremen) B&W Nautilus 805 war ein intimes Kammerkonzert aufgeblasen bombastisch wie eine Philharmonie, ein Philharmoniekonzert machte bereits den Eindruck in einer grossen Kirche aufgenommen worden zu sein. Schlicht unerträglich.


- man muss evtl am Raum arbeiten, um die hässlichsten verfärbungen zu mindern


Das ist eigentlich so und so sinnvoll. Ich selbst scheue den Aufwand, weshalb mir natürlich die Moni-Lösung besser entgegenkommt.


Was ich dabei nicht verstehe:
- Man nimmt den Tonabnehmer, dessen Klang einem besser gefällt
- man nimmt den CD-Player, dessen Klang einem besser gefällt
- man nimmt den Vorverstärker, dessen Klang einem besser gefällt
Aber der Lautsprecher muss neutral sein?!?


Die Schlussfolgerung lautet: gleiche Masstäbe für diese Komponenten, wobei nach meiner Erfahrung der CD-Player die geringste Rolle spielt, falls da Unterschiede sein sollten, sind sie zumindest weit geringer als zwischen LS.

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 17. Sep 2004, 10:15 bearbeitet]
rubicon
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 17. Sep 2004, 12:51
Hallo miteinander,

also "Lautsprecher-Sound" sollte es so wenig wie nur möglich geben, d.h. ich achte bei der Anschaffung eines Schallwandlers eher darauf, daß er möglichst wenig "Eigenklang" mitbringt.

Ein guter Schallwandler sollte idealerweise nur die Tonquelle reproduzieren, also die angelieferten elektrischen Signale wieder in Schall verwandeln.

Was einem persönlich geschmacklich dann besser gefällt, ist eine ganz andere Frage.

Gruß
rubicon
breitband
Stammgast
#31 erstellt: 17. Sep 2004, 14:40
Hallo Leute

Kauft hier irgendjemand Verstärker oder CD-Player mit Frequenzgangschwankungen von bis zu 6 dB?

Stopft sich irgendjemand während eines Philharmoniekonzertes Watte in die Ohren, damit es "angenehmer" klingt und nicht so "neutral" ?

Stellt irgendjemand seinen Fernseher rotstichig ein, damit das Bild "wärmer" wird?

Setzt irgendjemand eine Sonnenbrille auf, wenn er ein Gemälde betrachten möchte?


Klingt das alles abwegig?
Vielleicht ist es auch abwegig.
Genauso abwegig, wie mit verfärbenden Lautsprechern zu hören.
Und das ist keine Frage der "Einstellung" des "Prinzips" oder des "Geschmackes" - sondern ob man Musik genießen will oder einem bestimmten "Sound" fröhnen will. Außerdem ist es natürlich, wie so vieles, eine Sache der Erfahrung.

MfG
jazzfusion
Stammgast
#32 erstellt: 17. Sep 2004, 15:06
Prinzipiell richtig gedacht.

Aber:

Beispiel: Ich höre auf einer fremden Anlage eine mir unbekannte CD an. Der Sound gefällt mir nicht.

Woher weiß ich, woran es liegt? An der Anlage? An der Aufnahme?

Ich höre die gleiche CD über eine andere Kombination und es gefällt mir richtig gut.

Welche Anlage war aber nun richtig? Die erste oder die zweite?

Da ich das Original nicht kenne (Denn dann hätte ich hinter dem Mixer im Studio stehen müssen. ), und demzufolge selbiges nicht bestimmen kann, wähle ich die zweite Anlage.

Ist doch wie beim Kauf eines Fernsehers. (Du gabst das Stichwort.) Man steht vor einer großen Wand voller bunter Bilder. Intuitiv wählt man doch das Gerät, welches das beste Bild produziert. Es wählt nur jeder ein anderes aus . . .

Ich halte es nach wie vor für einen Trugschluss zu glauben, mit einem Studiomonitor würde man immer nah am Orignial hören.
Amerigo
Inventar
#33 erstellt: 17. Sep 2004, 15:13

Da ich das Original nicht kenne


Das 'Original', das hier postuliert wird, gibt es ja gar nicht. Was soll denn das sein? Etwa die Abmischung, so wie sie im Tonstudio aus deren LS geklungen hat? Warum soll das Original sein? Eigentlich müsste man ja selber dabeigestanden haben, aber auch das ist trügerisch. Je nach Persönlichkeit (Erfahrung, Erwartung, Stimmung) wird man das selbe Ereignis völlig anders wahrnehmen, als jemand anders, der auch da steht. Wessen Erfahrung ist nun 'Original'? Jeder der Musiker macht auch wieder eine andere Erfahrung, ebenso jeder beteiligter Abmischer oder was auch immer.

Es gibt kein 'Original'.
bukowsky
Inventar
#34 erstellt: 17. Sep 2004, 15:28

breitband schrieb:
Stellt irgendjemand seinen Fernseher rotstichig ein, damit das Bild "wärmer" wird?


etwas mehr Blau für ein "kälteres" oder etwas mehr Rot für ein "wärmeres" Bild - das ist für mich schon eine Geschmacksfrage, übrigens wie bei Farbfilmen mit unterschiedlichen Verstärkungen in bestimmten Farbbereichen auch.
bukowsky
Inventar
#35 erstellt: 17. Sep 2004, 15:38

Amerigo schrieb:

Da ich das Original nicht kenne


Das 'Original', das hier postuliert wird, gibt es ja gar nicht. Was soll denn das sein? Etwa die Abmischung, so wie sie im Tonstudio aus deren LS geklungen hat? Warum soll das Original sein? Eigentlich müsste man ja selber dabeigestanden haben, aber auch das ist trügerisch. Je nach Persönlichkeit (Erfahrung, Erwartung, Stimmung) wird man das selbe Ereignis völlig anders wahrnehmen, als jemand anders, der auch da steht. Wessen Erfahrung ist nun 'Original'? Jeder der Musiker macht auch wieder eine andere Erfahrung, ebenso jeder beteiligter Abmischer oder was auch immer.

Es gibt kein 'Original'.


vielleicht ist es geschickter ausgedrückt, wenn man sagte, dass es halt ganz viele "Originale" gibt. Denn jede/r hat sicher ein "eigenes Original" im Kopf, eine mehr oder weniger genaue Vorstellung, wie eine Aufnahme klingen sollte. Jede/r empfindet, fühlt, sieht, erlebt und hört die Welt mit ihren/seinen Sinnen auf ihre/seine Weise.
Werner_B.
Inventar
#36 erstellt: 17. Sep 2004, 16:11

Kauft hier irgendjemand Verstärker oder CD-Player mit Frequenzgangschwankungen von bis zu 6 dB?

Stopft sich irgendjemand während eines Philharmoniekonzertes Watte in die Ohren, damit es "angenehmer" klingt und nicht so "neutral" ?

Stellt irgendjemand seinen Fernseher rotstichig ein, damit das Bild "wärmer" wird?

Setzt irgendjemand eine Sonnenbrille auf, wenn er ein Gemälde betrachten möchte?


Klingt das alles abwegig?
Vielleicht ist es auch abwegig.
Genauso abwegig, wie mit verfärbenden Lautsprechern zu hören.
Und das ist keine Frage der "Einstellung" des "Prinzips" oder des "Geschmackes" - sondern ob man Musik genießen will oder einem bestimmten "Sound" fröhnen will. Außerdem ist es natürlich, wie so vieles, eine Sache der Erfahrung.


Wie wahr. Obgleich es durch ständige Wiederholung nicht noch wahrer wird. Es hört nur anscheinend niemand zu, oder es WILL einfach keiner annehmen und negiert lieber, was eigentlich auf der Hand liegt.


breitband schrieb:
Stellt irgendjemand seinen Fernseher rotstichig ein, damit das Bild "wärmer" wird?


etwas mehr Blau für ein "kälteres" oder etwas mehr Rot für ein "wärmeres" Bild - das ist für mich schon eine Geschmacksfrage, übrigens wie bei Farbfilmen mit unterschiedlichen Verstärkungen in bestimmten Farbbereichen auch.


Du vermischst Aufnahme (gehört mit Sicherheit noch zum künstlerischen Gestaltungsbereich) mit Wiedergabe (sollte wohl eigentlich nicht mehr künstlerisch gestaltet werden, weil dadurch die ursprüngliche Aussage verändert wird). Auch diesen Irrtum habe ich so häufig hier schon gelesen im Forum, auch der wird durch ständige Wiederholung nicht wahrer.


Beispiel: Ich höre auf einer fremden Anlage eine mir unbekannte CD an. Der Sound gefällt mir nicht.

Woher weiß ich, woran es liegt? An der Anlage? An der Aufnahme?

Ich höre die gleiche CD über eine andere Kombination und es gefällt mir richtig gut.

Welche Anlage war aber nun richtig? Die erste oder die zweite?


Mit Sicherheit eine grosse Schwierigkeit für den normalen Konsumenten. Genau dafür sollte es Standards geben - dazu auch die Diskussion im Thread "für Heinrich ...". Dass es nicht vollständig gelingen mag, sollte aber keine Ausrede sein, nicht dahin zu streben (viel ist erreicht worden im professionellen Bereich). Es ist nämlich die Ausrede alter Männer: das haben wir schon immer so gemacht.

Im übrigen ist es eine gute Übung, klassische Konzerte live zu hören, das schult das Gehör und kann bei der LS-Beurteilung helfen - mir hat es geholfen.

Gruss, Werner B.
breitband
Stammgast
#37 erstellt: 17. Sep 2004, 16:18
@ Jazzfusion

Dein Beispiel:
"Ich höre die gleiche CD über eine andere Kombination und es gefällt mir richtig gut.
Welche Anlage war aber nun richtig? Die erste oder die zweite?"

Naja - wie wahrscheinlich wäre es denn, daß der Klang welcher dir besser gefällt durch technische Unzulänglichkeiten hervorgerufen ist?

Klar weiß keiner, wie es im Aufnahmestudio klang.
Genauso klar ist allerdings, daß verfärbende Lautsprecher keine große Hilfe für einigermaßen authentische Wiedergabe sind.

Der springende Punkt ist doch, daß heutzutage eigentlich schon sehr viele mit recht neutralen Boxen hören. Von kleinen Frequenzgangbuckeln im Bassbereich ("Kickbass" ) mal abgesehen, sind doch die meisten Boxen recht neutral abgestimmt.

Über Geld sagt man, daß das alleine nicht glücklich macht, es gehören auch noch Aktien, Gold und Immobilien dazu.

Und ein linearer Frequenzgang alleine macht auch nicht glücklich, es kommen noch Ein-/Ausschwingverhalten, Klirrfaktoren, Wirkungsgrad, Abstrahlcharakteristik und die Qualität der Frequenzweichenbauteile dazu (kleine Auswahl).

MfG

P.S.: bei den Fernsehern würde ich ganz treffsicher den mit dem OBJEKTIV besten Bild wählen. Wenn ich dann an meinen Kontostand denke, würde ich ganz OBJEKTIV und spontan(!) ein anderes Bild viel besser finden
breitband
Stammgast
#38 erstellt: 17. Sep 2004, 16:24
Hallo Bukowsky

Du hast geschrieben:
"etwas mehr Blau für ein "kälteres" oder etwas mehr Rot für ein "wärmeres" Bild - das ist für mich schon eine Geschmacksfrage, übrigens wie bei Farbfilmen mit unterschiedlichen Verstärkungen in bestimmten Farbbereichen auch."

Klar ist es eine Geschmacksfrage, du redest ja auch ganz bewußt von "etwas mehr".

Wie machst du das? Etwas mehr Rot bei Damenbesuch und etwas mehr Blau nach geistigen Getränken?

MfG
bukowsky
Inventar
#39 erstellt: 17. Sep 2004, 16:34

Werner_B. schrieb:

breitband schrieb:
Stellt irgendjemand seinen Fernseher rotstichig ein, damit das Bild "wärmer" wird?


etwas mehr Blau für ein "kälteres" oder etwas mehr Rot für ein "wärmeres" Bild - das ist für mich schon eine Geschmacksfrage, übrigens wie bei Farbfilmen mit unterschiedlichen Verstärkungen in bestimmten Farbbereichen auch.


Du vermischst Aufnahme (gehört mit Sicherheit noch zum künstlerischen Gestaltungsbereich) mit Wiedergabe (sollte wohl eigentlich nicht mehr künstlerisch gestaltet werden, weil dadurch die ursprüngliche Aussage verändert wird). Auch diesen Irrtum habe ich so häufig hier schon gelesen im Forum, auch der wird durch ständige Wiederholung nicht wahrer.
Gruss, Werner B.


Hallo WernerB,
auf wessen Aussage beziehst Du Dich hier?
jazzfusion
Stammgast
#40 erstellt: 17. Sep 2004, 18:16

Im übrigen ist es eine gute Übung, klassische Konzerte live zu hören, das schult das Gehör und kann bei der LS-Beurteilung helfen - mir hat es geholfen.

Gruss, Werner B.


Bei dieser einzigen Ausnahme gebe ich Dir absolut Recht!!!!

Es war mir bereits eine absolute Freude, einige Wagner-Opern live zu erleben. Eine derartige Atmosphäre zu hause wäre der Wahnsinn, aber kaum erreichbar.

Bei elektronisch verstärkter Musik sind die unterschiedlichen Einflüsse so gewaltig (Beispiel: Drumset über Micro über Kabel über Mischpult über Effekte über Klangregelung auf Speichermedium über Kopie auf Datenträger über CDP über Kabel über Verstärker über Kabel über LS zum Ohr.), dass dort ein einheitlicher Standard nie festgelegt werden kann.
rubicon
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 17. Sep 2004, 18:37

Bei elektronisch verstärkter Musik sind die unterschiedlichen Einflüsse so gewaltig (Beispiel: Drumset über Micro über Kabel über Mischpult über Effekte über Klangregelung auf Speichermedium über Kopie auf Datenträger über CDP über Kabel über Verstärker über Kabel über LS zum Ohr.), dass dort ein einheitlicher Standard nie festgelegt werden kann.



Ja - genau darin liegt die Krux, wenn über "originalgereue Wiedergabe" gesprochen wird!

Gruß
rubicon
front
Inventar
#42 erstellt: 17. Sep 2004, 18:47
Puh, also zunächst einmal, erklär mir einer von euch "NEUTRALEN... " doch bitte mal was das Original ist ?
Eine verzerrte Gitarre klingt über jeden Verzerrer anders und dann noch die Frage ob über Tube oder Transe gespielt etc, dann wird sie im Studio abgemischt, usw...manche gehen sogar daher und verzerren und entstellen den Klang so dermassen das er nicht mehr widererkannt werden kann, wo ist bei dieser Aufnahme dann das Original ?
Gleiches gilt für alle anderen Instrumente auch.

Original klingt ein jedes instrument nur dann wenn ich es unplugged in freier Wildniss spiele, aber dann müsste ich mich von 95 % der Musik verabschieden weil sie so nicht existieren kann !

Zudem ist ein Studiomonitor nicht grundlos ein solcher und ein StereoLS auch nicht.

Davon abgesehen gibt es auch Studios die mit HiFi LS abmischen (Lucas Films z.B.).

Also, es ist eine reine Frage des Gescmacks, aber seinen Sinnen nicht mehr zu gehorchen weil man meint es müsste nach Messwerten gehend "neutral" sein und nur dann ist es gut is doch Schwachsinn...da frage ich mich doch glatt wer dem Trugschluss unterliegt, der welcher auf sein Gefühl hört und das nimmt was ihm "schmeckt", oder der welcher einer nicht existenten Vorstellung von "Originalität" hinterhereifert, in dem fälschlichen Glauben es sei das Original obwohl es bereits zuvor bei der Aufnahme X mal manipuliert wurde...

Gruss,
front
Möllie
Stammgast
#43 erstellt: 17. Sep 2004, 19:17

Puh, also zunächst einmal, erklär mir einer von euch "NEUTRALEN... " doch bitte mal was das Original ist ?
Eine verzerrte Gitarre klingt über jeden Verzerrer anders und dann noch die Frage ob über Tube oder Transe gespielt etc, dann wird sie im Studio abgemischt, usw...manche gehen sogar daher und verzerren und entstellen den Klang so dermassen das er nicht mehr widererkannt werden kann, wo ist bei dieser Aufnahme dann das Original ?
Gleiches gilt für alle anderen Instrumente auch.


Es geht doch hier um die orginalgetreue Wiedergabe. Welcher Amp an der Gitarre hängt oder ob der Geiger statt einem Bogen eine Eisensäge zum Spielen benutzt ist doch egal! Es muß an den Lautsprechern das rauskommen was auf dem Tonträger drauf ist! Nicht mehr und nicht weniger.


Gruß Möllie


[Beitrag von Möllie am 17. Sep 2004, 19:18 bearbeitet]
x-rossi
Inventar
#44 erstellt: 17. Sep 2004, 19:30
Schön wär's, finde ich, wenn mir ein LS den gesamten Inhalt eines bespielten Mediums zeigen könnte und das dann ohne allzugroßen Lautstärkedifferenzen im Frequenzgang.

Ich glaube, ich mag Monitore. Ich finde die gar nicht so neutral, trocken oder sonstwas ... im Gegenteil, ich finde deren Klang normal.

Ich mag aber auch manch HiFi-LS.

Ach, es muss halt gut klingen ...

o.
rubicon
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 17. Sep 2004, 20:38

Es muß an den Lautsprechern das rauskommen was auf dem Tonträger drauf ist! Nicht mehr und nicht weniger.




Das ist auch mein Verständnis von einer "neutralen" Wiedergabe - so wenig Signalveränderung wie möglich.
Richrosc
Inventar
#46 erstellt: 17. Sep 2004, 20:49

bukowsky schrieb:

Amerigo schrieb:

Da ich das Original nicht kenne


Das 'Original', das hier postuliert wird, gibt es ja gar nicht. Was soll denn das sein? Etwa die Abmischung, so wie sie im Tonstudio aus deren LS geklungen hat? Warum soll das Original sein? Eigentlich müsste man ja selber dabeigestanden haben, aber auch das ist trügerisch. Je nach Persönlichkeit (Erfahrung, Erwartung, Stimmung) wird man das selbe Ereignis völlig anders wahrnehmen, als jemand anders, der auch da steht. Wessen Erfahrung ist nun 'Original'? Jeder der Musiker macht auch wieder eine andere Erfahrung, ebenso jeder beteiligter Abmischer oder was auch immer.

Es gibt kein 'Original'.


vielleicht ist es geschickter ausgedrückt, wenn man sagte, dass es halt ganz viele "Originale" gibt. Denn jede/r hat sicher ein "eigenes Original" im Kopf, eine mehr oder weniger genaue Vorstellung, wie eine Aufnahme klingen sollte. Jede/r empfindet, fühlt, sieht, erlebt und hört die Welt mit ihren/seinen Sinnen auf ihre/seine Weise.


Dem kann ich nur zustimmen.

Und was Breitband schreibt, erscheint mit auch sehr plausibel.




Der springende Punkt ist doch, daß heutzutage eigentlich schon sehr viele mit recht neutralen Boxen hören. Von kleinen Frequenzgangbuckeln im Bassbereich ("Kickbass" ) mal abgesehen, sind doch die meisten Boxen recht neutral abgestimmt.



Ob neutral oder verfälscht, jeder nimmt sich die Freiheit zu entscheiden welcher Sound er denn für sich selbst richtig hält. Solange niemand jemanden, der anderer Meinung ist Naivität etc. vorwirft dürfte alles o.k. sein, denn jeder hat seinen eigen Geschmack.





Es muß an den Lautsprechern das rauskommen was auf dem Tonträger drauf ist! Nicht mehr und nicht weniger.


Das ist auch mein Verständnis von einer "neutralen" Wiedergabe - so wenig Signalveränderung wie möglich.



Dies sollte vor allem für Equipment gelten, welches im Profibereich eingesetzt wird. Im Hifi-Bereich, besser vielleicht als HoFi-Berich (Home-Fidelety) bezeichnet, entscheided auschließlich der eigene Geschmak. Da interessieren zumeißt keinerlei Meßschriebe.

Gruß - Richard
Amerigo
Inventar
#47 erstellt: 17. Sep 2004, 21:51

Es muß an den Lautsprechern das rauskommen was auf dem Tonträger drauf ist! Nicht mehr und nicht weniger.


Nicht konsequent zu Ende gedacht. Was ist denn auf dem Tonträger drauf? Wenn's eine CD ist, nur Nullen und Einsen. Die Musik entsteht erst in deinem Kopf. Und erst dann werden die Nullen und Einsen zu "Musik", zu "Schönheit". Auf der CD ist das echt nicht drauf, es handelt sich um pure menschliche Interpretation.

Es braucht Lautsprecher, um aus der Information Musik zu machen, aber ohne einen ganzen Menschen wird das nie zu etwas Gefühltem. Und damit ist die Frage nach dem Original schon wieder im Sand verlaufen.
Patrick
Stammgast
#48 erstellt: 17. Sep 2004, 22:25
Lautsprecher machen aus Information Musik? Wie machen die das denn? Ich kann nachvollziehen das ein Orchester aus Information Musik macht, aber ein Lautsprecher?
Richrosc
Inventar
#49 erstellt: 17. Sep 2004, 22:49
Hallo,

na Patrick, wir wissen doch alle wie es Amerigo gemeint hat. Und er hat, dem Sinn nach recht.


Gruß - Richard


P.S. Jedem das, was ihm gefällt. Neugierig auf anderes machen schadet i.d.R. nicht, aber lassen wir jeden selber entscheiden, ob er etwas neues ausprobieren will.
hännes
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 18. Sep 2004, 00:02
Hallo,

nach etlichen Monaten der (erfolgreichen) Suche nach neuen Lautsprechern habe ich angesichts der unteschiedlichsten Hörerfahrungen schon einmal an anderer Stelle meine Ansprüche an einen Lautsprecher formuliert:

Für mich sollte ein Lautsprecher klar und transparent klingen (dies gilt insbesondere auch für Stimmen), er sollte selbst in komplexen Musikpassagen durchhörbar bleiben und nicht zu einem Klangbrei komprimieren. Er sollte im Idealfall weder hell noch dunkel klingen, sondern v.a. klassische Instrumente natürlich wiedergeben. Er sollte mir wenigstens eine Ahnung vom Aufnahmeraum vermitteln (ist für mich besonders bei Klassik wichtig). Um in meinem Hörraum keinen Wummerbass zu erzeugen (wandnahe Aufstellung), sollte er über einen präzisen, aber dennoch prägnanten Bass verfügen. Und er sollte unbedingt auch die Dynamik (Fein- und Grobdynamik) sowie die Emotionen, welche die Musik in sich birgt, übermitteln (und das schon bei moderater Lautstärke). Bei entsprechender Musik darf er mich gerne zum Fußwippen animieren. Und zuletzt das Wichtigste: Der LS muss so stimmig klingen, dass mir die einzelnen Fähigkeiten letztlich egal sind, weil der LS so herrlich Musik macht. Denn ich will mit meinen Lautsprechern Musik hören und genießen und nicht die Software analysieren. Irgendwo gemessene (Freifeld-)Frequenzgänge der Lautsprecher interessieren mich - wenn überhaupt nur am Rande. Der Maßstab für die klanglichen Qualitäten eines neuen Lautsprechers kann für mich nicht irgendein "Referenzlautsprecher", sondern einfach nur das "Echte" sein, als das (natürlich unverstärkte) Konzert. Der ganz besonderen Aura eines Live-Konzertes darf sich der Lautsprecher gerne annähern.

Bei meiner Suche musste ich feststellen, dass die allerwenigsten Lautsprecher um 2000 Euro in der Lage sind, dieses Anforderungsprofil zu erfüllen. Oft begeisterten mich einzelne Fähigkeiten, nicht aber die Musik als solche. Letztlich genügten nur die Naim Ariva, die Linn Ninka und - mit Abstrichen - die Audio Physic Spark meinen Ansprüchen.

Gruß
Hännes
Heinrich
Inventar
#51 erstellt: 18. Sep 2004, 07:35

Stopft sich irgendjemand während eines Philharmoniekonzertes Watte in die Ohren, damit es "angenehmer" klingt und nicht so "neutral" ?

Stellt irgendjemand seinen Fernseher rotstichig ein, damit das Bild "wärmer" wird?

Setzt irgendjemand eine Sonnenbrille auf, wenn er ein Gemälde betrachten möchte?



1.) Man muß sich keine Watte in die Ohren stecken, um den Klang zu ändern. Das übernimmt die Platzwahl im Saal. Denn der Klangunterschied an unterschiedlichen Plätzen in einem Konzertsaal ist wesentlich größer als der zwischen einem "HiFi-LS" und einem "Monitor".

2.) Es gibt vermutlich nur sehr wenige Fernseher, die korrekt kalibriert sind. Es gibt vermutlich nur sehr wenige Beamer, die korrekt (nach ISF-Standard) eingemessen sind. Rotstichigigkeit ist da nur eines der Probleme...

3.) Sonnnenbrille ist nicht nötig - selbst Ausstellungen in Gallerien oder Museen sind meist Kompromisse, was die "korrekte" (sprich "farbneutrale") Beleuchtung betrifft. Und daheim wird ein Bild in der Regel schlicht da hingehängt, wo es sich der Besitzer gerne ansehen will (oder wo Platz ist). Auch hier fragt keiner nach dem idealen Licht für das Bild...


Gruß aus Wien,

Heinrich
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