Neue MEG 933K und 944K

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sledge
Stammgast
#1 erstellt: 02. Aug 2005, 12:46
Hallo,
kann jemand etwas zu den oben genannten LS sagen?
Technische Daten? Abmessungen? Preise?

Beste Grüße
Sledge


[Beitrag von sledge am 02. Aug 2005, 14:43 bearbeitet]
sledge
Stammgast
#2 erstellt: 02. Aug 2005, 14:44
Keiner?
Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 02. Aug 2005, 14:50
Ich häng' mich mal dran.
Würden mich nämlich aucb interessieren, die LS.
Die Geithain-HP schweigt sich leider noch aus...
AndreasMuc
Stammgast
#4 erstellt: 02. Aug 2005, 21:13
Hallo sledge,

Ich hatte kürzlich das Vergnügen mit Herrn Kiesler von MEG zu telefonieren, dabei hatte er unter anderem die 933 für meine Hörsituation empfohlen und mir ein paar Sätze dazu gesagt.

Im Prinzip ist sie genauso aufgebaut wie die 922, hat aber einen 25cm Tieftöner. Wo die Trennfrequenz zum Mitteltöner liegt, weiß ich allerdings nicht (bei der 922 sind es 680Hz). Die untere Grenzfrequenz ist die selbe, wie bei der 922 (30Hz), die 933 ist lediglich etwas weniger pegelfest.
Um im Übernahmebereich zum MT die gleich Richtcharakteristik zu haben, müsste der kleinere TT eigentlich höher getrennt werden (weiß ich wie gesagt nicht), ich könnte mir allerdings vorstellen, dass insgesamt ein etwas geringeres Bündelungsmaß realisiert wurde, da der LS für geringere Hörabstände optimiert wurde als die 922 (?).

Das sind aber nur Vermutungen eines interessierten Laien mit etwas Halbwissen... Falls Du mehr Informationen haben willst, kann ich Dir nur empfehlen, Dich direkt an Kiesler zu wenden, er ist wirklich nett und nimmt Dich auch als Privatkunden ernst. Ich hatte hatte an die auf der Homepage angegebene Adresse eine E-Mail geschrieben und er hat gleich am nächsten Tag zurückgerufen...

Die 933 soll laut Kiesler übrigens nicht wesentlich billiger werden als die 922 (leider...). Er gab indirekt eine oft geäußerte Kritik zu, indem er sagte, dass das Preis-/Leistungsverhältnis bei den großen LS besser sei als bei den kleinen, begründete das aber damit, dass er keine Phantasiepreise mache, sondern diese sich lediglich nach dem konstruktiven Aufwand richten würden. Und der sei bei 3-Wege-LS eben immer gleich.

Zur 944 kann ich nichts sagen, würde mich aber selbst interessieren...

Viele Grüße, Andreas


[Beitrag von AndreasMuc am 03. Aug 2005, 07:52 bearbeitet]
sledge
Stammgast
#5 erstellt: 03. Aug 2005, 08:54
Hallo Andreas,
danke für die Informationen.
Dann wird die 933 wohl die 903er ablösen?
Ich hatte ja gehofft, das die Geithainer bei diesem Wechsel das Nachfolgemodell etwas günstiger zwischen 922 und 904 platzieren würden (ca.3500 EUR). Schade! Die Begründung von Herrn Kiesler hierzu finde ich auch etwas "dürftig". Na ja, kann man nichts machen.
Anhören werde ich mir die Teile aber auf jeden Fall, man weiß ja nie, ob man nicht Kopf mit Bauch vereint bekommt
Beste Grüße
Dirk


[Beitrag von sledge am 03. Aug 2005, 10:54 bearbeitet]
US
Inventar
#6 erstellt: 03. Aug 2005, 11:08
Hallo,

das Modell 944 scheint wohl den Bildern und der Nomenklatur folgend, einen 8"er TT zu haben und wäre dann mit dem RL903 vergleichbar, während der RL933 mit 10"er TT das Pendant zum RL902 wäre.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, daß die Trennfrequenz zum MT niedriger als bei der 901 und 922 liegt.
Denn mit einer MT-Cardioide lässt sich unterhalb des Baffle Step ein konstantes Bündelungsmaß von ca. 5dB realisieren und der hohe Schallpegel im MT ist nicht erforderlich, da der kleine Baß ohnehin limitiert.

Gruß, Uwe
AndreasMuc
Stammgast
#7 erstellt: 03. Aug 2005, 22:36
Hallo Uwe,


US schrieb:

Ich könnte mir auch gut vorstellen, daß die Trennfrequenz zum MT niedriger als bei der 901 und 922 liegt.
Denn mit einer MT-Cardioide lässt sich unterhalb des Baffle Step ein konstantes Bündelungsmaß von ca. 5dB realisieren und der hohe Schallpegel im MT ist nicht erforderlich, da der kleine Baß ohnehin limitiert.


Bei den neueren Modellen (922, 933 etc.) sind die Chassis ja durch die Abdeckung nicht mehr so ohne weiteres zu erkennen -- ich bin aber immer davon ausgegangen, dass zwischen dem RL922k und RL901k kein wesentlicher konstruktiver Unterschied besteht, außer in der Größe des TT. Ist das richtig?

Beim RL901 wird der 40cm-TT bei 540Hz getrennt, beim RL922 der 30cm-TT bei 680Hz. Die höhere Trennung des kleineren TT ergibt meinem laienhaften Verständnis nach Sinn, da dieser erst bei einer höheren Trennfrequenz die erforderliche Bündelung erreicht, an die sich dann der MT anschließt.

Kannst Du mir erklären, warum die Trennfrequenz TT/MT beim noch kleineren 25cm-TT des RL933 nun wiederum niedriger sein soll?

Was genau hat es mit der Mitteltonkardioide auf sich bzw. durch welche konstruktiven Tricks wird eigentlich die Anpassung der Richtcharakteristik im Übernahmebereich, die ja ohne Waveguide funktioniert, erreicht? Für eine kurze Erklärung bzw. Verweis auf die relevante Information wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße, Andreas
US
Inventar
#8 erstellt: 04. Aug 2005, 09:50
Hallo Andreas,


Bei den neueren Modellen (922, 933 etc.) sind die Chassis ja durch die Abdeckung nicht mehr so ohne weiteres zu erkennen -- ich bin aber immer davon ausgegangen, dass zwischen dem RL922k und RL901k kein wesentlicher konstruktiver Unterschied besteht, außer in der Größe des TT. Ist das richtig?


Mit Sicherheit kann ich das nicht beurteilen, da ich nur den RL901 genauer kenne.
Dieser weist einen Baß im prinzipiell geschlossenen Gehäuse mit rückseitigem Strömungswiderstand auf, eine Trägerplatte vor dem Tieftöner, die den Mittel- und Hochtöner trägt. Der Mitteltöner ist ohne rückseitige Abdeckung verbaut und nur nach hinten etwas bedämpft.
Dadurch, daß das Teil nach vorne Schall abstrahlt und nach hinten (gegenphasig) kommt es unter seitlichen Winkeln zu destruktiven Interferenzen. Vorderes und rückwärtiges Schallfeld löschen sich also seitlich gegensetig aus, was zur gewünschten Bündelung führt.

Uber die rückwärtige Abdämpfung wird der Winkel unter der die Auslöschung stattfindet, gesteuert.

Im Detail ist es etwas komplexer als dargestellt. Es handelt sich um eine Mischform aus Dipol und Monopol,je nach Auslegung mehr in die eine oder andere Richtung tendierend.

Dieses Konzept funktioniert bei tieferen Frequenzen im Grundtonbereich sogar besonders gut. Von daher wäre eine tiefe Trennung von 250Hz sinnvoll. Allerdings liegt der Maximalpegel bei einer Cardioide niedrig, so daß doch relativ hoch, bei über 500Hz getrennt wird und die Bündelung im Grundtonbereich vom großen Tieftöner kommt.

Ist halt ein Kompromiß. Aber vom Abstrahlverhalten alleine betrachtet, wäre es besonders günstig, den MT so weit wie es geht nach unten zu ziehen.

Bei den kleineren Modellen, sofern sie überhaupt ein ähnliches Konzept aufweisen, besteht das Potential den MT tatsächlich weiter nach unten laufen zu lassen, da diese ohnehin nicht so laut können. Ferner würde die Übetragungsbandbreite bei noch höherer Trennung unsinnig klein, da spätestens nach oben bei ca. 2,5kHz getrennt werden muß.

Aber wie gesagt ist die Abstimmung der Cardioide nicht auf den ersten Blick erkenntlich, so daß wir nur spekulieren können.
Jedenfalls sitzt der HT vor dem MT auf einer eigenen kleinen Schallwand im Gegensatz zur gemeinsamen Schallwand des 901. Durch Interferenzeffekte an der "Mini-Schallwand" für den Hochtöner ergibt sich eine bei hohen Frequenzen etwas engere Abstrahlung als beim Modell 901, was gut an den Frequenzgängen zu sehen ist.


Beim RL901 wird der 40cm-TT bei 540Hz getrennt, beim RL922 der 30cm-TT bei 680Hz. Die höhere Trennung des kleineren TT ergibt meinem laienhaften Verständnis nach Sinn, da dieser erst bei einer höheren Trennfrequenz die erforderliche Bündelung erreicht, an die sich dann der MT anschließt.

Siehe oben. Eine "perfekte" Cardioide weist eine frequenzunabhängige Bündelung auf! Und im Gruntonbereich und Baß kann sie aufgrund der großen Wellenlängen "perfekt" arbeiten; dh. die Überlagerung von vorderem und gegenphasigem rückseitigem Schallfeld gelingt ohne weiteres. Daher kann man auch tief trennen, wenn nicht andere Aspekte, wie Klirr, dagegen sprechen.


Was genau hat es mit der Mitteltonkardioide auf sich bzw. durch welche konstruktiven Tricks wird eigentlich die Anpassung der Richtcharakteristik im Übernahmebereich, die ja ohne Waveguide funktioniert, erreicht? Für eine kurze Erklärung bzw. Verweis auf die relevante Information wäre ich sehr dankbar


http://www.hifi-foru...d=820&postID=719#719
Ab Beitrag#711 von ja? der sich wie ich mit dem Thema beschäftigte. Interessanterweise sind wir bzgl. der technischen Ausführung auf ähnl. Lösungen gekommen.
Cardioide von ja?
http://www.audioavid...tachmentid=1058&sid=[/url]
Cardioide von US:
http://img201.imageshack.us/img201/8706/p10101352ne.th.jpg

Hier findest du die prinzipiellen Möglichkeiten der Richtcharakteristiken von LS und Mikrophonen, wobei die Realisierung beim LS schwieriger ist aufgrund der Baugröße, die immer irgendwann in den Bereich der Wellenlänge kommt.
http://www.sengpielaudio.com/PolardiagrammeLin.pdf

Ansonsten:
http://www.linkwitzlab.com/

Gruß, Uwe


[Beitrag von US am 04. Aug 2005, 09:55 bearbeitet]
martin
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 04. Aug 2005, 10:54
Hallo Dirk,


Ich hatte ja gehofft, das die Geithainer bei diesem Wechsel das Nachfolgemodell etwas günstiger zwischen 922 und 904 platzieren würden (ca.3500 EUR). Schade! Die Begründung von Herrn Kiesler hierzu finde ich auch etwas "dürftig


Die 903 kostet ja jetzt schon so viel wie eine 922, warum sollte der Nachfolger günstiger ausfallen? Dass der 3. Weg generell erhebliche Mehrkosten verursacht, erscheint mir plausibel. Kostenreduzierung ist aber auch nicht oberstes Gebot in Geithain. Da wird lieber ein örtl. Schreiner unterstützt, wie Hr. Kieler unumwunden zugibt.



@AndreasMuc

Ein ähnliches Gespräch hatte ich mit Herrn Kiesler im letzten Jahr, wo im Herbst die 933 schon erscheinen sollte. Er meinte ebenfalls, dass bei meinen Vorgaben die 922 bzw. 933 reichen müsste. Aber gerade wg. dem eben beschriebenen geringen Preisunterschied habe ich gleich die 901k genommen - und nicht bereut Funktioniert bei 2,50m Hörabstand einwandfrei.

Grüße
martin
sledge
Stammgast
#10 erstellt: 04. Aug 2005, 12:25
Hallo Martin,
die Unterstützung einer örtlichen Schreinerei in Ehren, aber wo bitte ist der marktwirtschaftliche Sinn wenn, ich nun gleich 3 Modelle (922, 933 und 944) habe die sich vom Preis nur geringfügig unterscheiden und es eine große Lücke zum nächstniedriegeren Modell gibt?

Die 903 kostet ja jetzt schon so viel wie eine 922, warum sollte der Nachfolger günstiger ausfallen?

Weil die 903 einfach im Vergleich zur 922 zu teuer war! Eventuell kann man ja mal solche Entscheidungen überdenken, wenn selbst Händler der Marke das finden oder?

Beste Grüße
Dirk
Hörzone
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 04. Aug 2005, 12:40

sledge schrieb:
Hallo Martin,
die Unterstützung einer örtlichen Schreinerei in Ehren, aber wo bitte ist der marktwirtschaftliche Sinn wenn, ich nun gleich 3 Modelle (922, 933 und 944) habe die sich vom Preis nur geringfügig unterscheiden und es eine große Lücke zum nächstniedriegeren Modell gibt?

Die 903 kostet ja jetzt schon so viel wie eine 922, warum sollte der Nachfolger günstiger ausfallen?

Weil die 903 einfach im Vergleich zur 922 zu teuer war! Eventuell kann man ja mal solche Entscheidungen überdenken, wenn selbst Händler der Marke das finden oder?

Beste Grüße
Dirk



Hallo Dirk

ich finde auch das die Preise zu dicht anneinander liegen, aber ich verstehe als Kaufmann das die Preise nicht weit auseinanderliegen. Die Materialpreise unterscheiden sich nur unwesentlich, die Entwicklungskosten sowies nicht, da ist in der Tat nur wenig Platz für einen großen Preissprung, zumindest dann wenn man die Preise nicht mit Daumenpeilung und unter Zuhilfenahme der Aussentemperatur berechnet.

Ich würde mit natürlich ein Modell wünschen, das preislich ca 3.300 - 3700 Euro kostet, in etwa die Bestückung einer und Größe einer 903 hat. Leider gibts das nicht. Das ist auch für einen Händler nicht leicht...
Gruß
Reinhard
sledge
Stammgast
#12 erstellt: 04. Aug 2005, 13:13
Hallo Reinhard,
das die Preise von der Herstellung nicht weit auseinander liegen, kann ich ja auch verstehen, aber wieso macht man nicht eine Mischkalkulation. Damit hätte man dann die Lücke geschlossen und dass das Topmodell dann etwas teuerer wird könnte man verschmerzen?!

Eigentlich ein leicht zu lösendes Problem (sonst wäre ich wohl auch kaum drauf gekommen ). MEG hätte so eine durchgehende Palette ohne große Sprünge und sich selbst konkurenzmachende Modelle und alles wäre gut!

[/quote]Ich würde mit natürlich ein Modell wünschen, das preislich ca 3.300 - 3700 Euro kostet, in etwa die Bestückung einer und Größe einer 903 hat. [quote]
Da sieht man doch, dass Du vom verkaufen mehr verstehst als Herr Kiessler Genau so ein Modell fehlt!

Beste Grüße
Dirk
P.S.: Willst Du nicht mal ne Filiale im schönen Ruhrgebiet aufmachen?
AndreasMuc
Stammgast
#13 erstellt: 04. Aug 2005, 13:21
Hallo Uwe,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.


US schrieb:


Bei den neueren Modellen (922, 933 etc.) sind die Chassis ja durch die Abdeckung nicht mehr so ohne weiteres zu erkennen -- ich bin aber immer davon ausgegangen, dass zwischen dem RL922k und RL901k kein wesentlicher konstruktiver Unterschied besteht, außer in der Größe des TT. Ist das richtig?


Mit Sicherheit kann ich das nicht beurteilen, da ich nur den RL901 genauer kenne.


Kann irgendjemand was dazu sagen? Könnte es sein, dass bei den neuen Modellen (922 etc.) der MT und HT gar nicht mehr auf einer gemeinsamen Schallwand sitzen sondern auch koaxial angeordnet sind? Sieht von außen irgendwie so aus...


US schrieb:

Dieser weist einen Baß im prinzipiell geschlossenen Gehäuse mit rückseitigem Strömungswiderstand auf, eine Trägerplatte vor dem Tieftöner, die den Mittel- und Hochtöner trägt. Der Mitteltöner ist ohne rückseitige Abdeckung verbaut und nur nach hinten etwas bedämpft.
Dadurch, daß das Teil nach vorne Schall abstrahlt und nach hinten (gegenphasig) kommt es unter seitlichen Winkeln zu destruktiven Interferenzen. Vorderes und rückwärtiges Schallfeld löschen sich also seitlich gegensetig aus, was zur gewünschten Bündelung führt.



Sorry, wenn ich noch mal dumm nachfrage... Wenn der MT hinten offen ist, wie wird dann sicher gestellt, dass er nicht über Gebühr vom TT beeinflusst wird? Schließlich macht so ein 40cm-TT ja ordentlich "Wind"...


US schrieb:

Uber die rückwärtige Abdämpfung wird der Winkel unter der die Auslöschung stattfindet, gesteuert.

Im Detail ist es etwas komplexer als dargestellt. Es handelt sich um eine Mischform aus Dipol und Monopol,je nach Auslegung mehr in die eine oder andere Richtung tendierend.

Dieses Konzept funktioniert bei tieferen Frequenzen im Grundtonbereich sogar besonders gut. Von daher wäre eine tiefe Trennung von 250Hz sinnvoll. Allerdings liegt der Maximalpegel bei einer Cardioide niedrig, so daß doch relativ hoch, bei über 500Hz getrennt wird und die Bündelung im Grundtonbereich vom großen Tieftöner kommt.



Wenn ich es jetzt richtig verstehe, dann gibt es für LS nach dem MEG-Prinzip 2 Möglichkeiten, ein konstantes Bündelungsmaß im Grundtonbereich zu erreichen:
- Entweder man trennt TT/MT so hoch, dass der TT schon ausreichend bündelt (dürfte bei 40cm/540Hz und 30cm/680Hz der Fall sein) und die MT-Kardioide diese Bündelung fortsetzen kann
- oder man trennt richtig tief (also z.B. 250 Hz) und nutzt die relativ frequenzneutrale Bündelung der MT-Kardioide über einen größeren Frequenzbereich aus. (Unterhalb von 250Hz ist eine Bündelung eh quasi nicht zu erreichen, die Bassniere greift erst unter 100Hz, oder?)

Eine Trennung irgendwo zwischen 250Hz und 500Hz dürfte dagegen immer zu einem Sprung im Bündelungsmaß führen.

Gegen die tiefe Trennung spricht einzig die begrenzte Pegelfestigkeit der MT-Kardioide, was diese Möglichkeit bei den großen Modellen ausschließt.

Kann man das alles ungefähr so sagen?


US schrieb:

Aber wie gesagt ist die Abstimmung der Cardioide nicht auf den ersten Blick erkenntlich, so daß wir nur spekulieren können.
Jedenfalls sitzt der HT vor dem MT auf einer eigenen kleinen Schallwand im Gegensatz zur gemeinsamen Schallwand des 901. Durch Interferenzeffekte an der "Mini-Schallwand" für den Hochtöner ergibt sich eine bei hohen Frequenzen etwas engere Abstrahlung als beim Modell 901, was gut an den Frequenzgängen zu sehen ist.



Wenn Du schreibst, dass der HT vor dem MT sitzt, dann ist meine Vermutung also richtig, dass im Gegensatz zum 901 alle drei Chassis koaxial (oder da leicht exzentrisch "pseudokoaxial") angeordnet sind? Wäre das nicht als Vorteil für die Nahfeldtauglichkeit zu sehen?

Danke noch mal für Deine Erläuterungen,

Viele Grüße, Andreas
US
Inventar
#14 erstellt: 04. Aug 2005, 14:10
Hallo Andreas,


Wenn Du schreibst, dass der HT vor dem MT sitzt, dann ist meine Vermutung also richtig, dass im Gegensatz zum 901 alle drei Chassis koaxial (oder da leicht exzentrisch "pseudokoaxial") angeordnet sind? Wäre das nicht als Vorteil für die Nahfeldtauglichkeit zu sehen?

In der Praxis nicht. Wir reden hier ja nicht von Nahfeldhören bei 80cm Abstand, sondern eher von 2m und größer. Die große MEG weist bereits einen äußerst kleinen Abstand der akustischen Zentren von MT und HT in Verbindung mit halbwegs niedriger Trennfrequenz auf, so daß Interferenzen vermieden werden.


Wenn ich es jetzt richtig verstehe, dann gibt es für LS nach dem MEG-Prinzip 2 Möglichkeiten, ein konstantes Bündelungsmaß im Grundtonbereich zu erreichen:
- Entweder man trennt TT/MT so hoch, dass der TT schon ausreichend bündelt (dürfte bei 40cm/540Hz und 30cm/680Hz der Fall sein) und die MT-Kardioide diese Bündelung fortsetzen kann
- oder man trennt richtig tief (also z.B. 250 Hz) und nutzt die relativ frequenzneutrale Bündelung der MT-Kardioide über einen größeren Frequenzbereich aus. (Unterhalb von 250Hz ist eine Bündelung eh quasi nicht zu erreichen, die Bassniere greift erst unter 100Hz, oder?)

Eine Trennung irgendwo zwischen 250Hz und 500Hz dürfte dagegen immer zu einem Sprung im Bündelungsmaß führen.

Gegen die tiefe Trennung spricht einzig die begrenzte Pegelfestigkeit der MT-Kardioide, was diese Möglichkeit bei den großen Modellen ausschließt.


Prinzipiell schon. Wobei bei einer Trennung beispielsweise bei 400Hz nicht ein Sprung entstehen muß, sondern auch ein stetiger Anstieg des BM möglich sein sollte.

Bei sehr kleinen Chassis hat das Hochlegen der Trennfrequenz Grenzen. Ein 8"er beispielsweise bündelt halt erst recht spät, bei 400Hz ist da noch nicht viel von Bündelung zu sehen. Der 8"er müsste bei 1250Hz getrennt werden, um die Bündelung des 40erTT bei 540Hz zu erzielen!
Dabei hast du im Baß/Grundton eben einen recht geringen Richtfaktor, was suboptimal ist.
Also zieht man die Cardioide bis 400Hz runter, was dann insgesamt ab rund 300Hz ein linear verlaufendes Bündelungsmaß ergeben sollte.
Davon abgesehen, ist eine Trennung bei 1250Hz auch nicht sinnvoll, da der Hochtöner bereits eine Oktave höher bei 2,5kHz ins Spiel kommt.

Es kommen aber noch einige andere Faktoren ins Spiel, wie Hubfähigkeit der eingesetzten Chassis, Klirrarmut, etc. pp, die auf die Wahl der Trennfrequenz Einfluß haben. Ferner ist eine tiefe Trennung einer Cardioide mit einem gewissen Schaltungsaufwand verbunden, da mindestens eine Lineresonanz (4dB-Buckel) und der 6dB/8ve-Abfall zu tiefen Frequenzen, entzerrt werden muß. Bei hohen Trennungen, kann man dies umgehen...usw, usf.


Sorry, wenn ich noch mal dumm nachfrage... Wenn der MT hinten offen ist, wie wird dann sicher gestellt, dass er nicht über Gebühr vom TT beeinflusst wird? Schließlich macht so ein 40cm-TT ja ordentlich "Wind"...

Der Wind macht dem Chassis nichts. Stelle dir ein Chassis ganz traditionell in einer geschlossenen Box vor. Dieses kann aufgrund einer Baßreflexauslegung nicht vernünftig bedämpft werden. Dort herrscht ein Wind, der wirklich ein Problem darstellt und sich in Resonanzen äußert, die durch die dünnwandige Membran nach außen dringen.

Umgekehrt ist es auch kein Problem. Der Mitteltöner behindert die Ausbreitung des Tieftonschalls nicht. Der Tieftöner "sieht" den MT gar nicht aufgrund der großen Wellenlängen.

Einziges Problem stellt die Reflexion des Mitteltonschalls am Trichter des TT dar, was aber in den Griff zu kriegen ist. Ein Grund der hohen Trennfrequenzen Low-Mid bei MEG ist aus meiner Sicht genau in diesem Problem begründet...

Gruß, Uwe


[Beitrag von US am 04. Aug 2005, 14:13 bearbeitet]
Claus_B
Stammgast
#15 erstellt: 04. Aug 2005, 14:42
Hallo,

die 933k und 944k sind ja eigentlich garnicht für den privaten Bereich gedacht. Die vielen Modelle kamen ja wegen der verschiedenen Anwendungen beim Rundfunk. Sprich, etwa bei gleicher Leistung kompaktere Form. Beispiel: 900A, dann kam die 901 als kompaktere Variante, deshalb liegen die Modelle preislich so nahe beieinander. Eine Mischkalkulation würde Kiesler, denke ich, nicht mitmachen, gäbe auch keinen Sinn. Dass Jochen die Gehäuse nicht wie andere in China herstellen läßt wird es halt immer so sein. Das Hauptproblem ist doch, trotz der Güte der Geithain-Produkte, die fehlende Stückzahl im Privatbereich.
Es sind doch nur Reinhardt und ich die dieses Produkt mit Einsatz anbieten. Alle anderen werden die Geithains nicht anbieten, wegen der in Ihren Augen viel zu geringem Verkaufsmarge, dem Aussehen usw. Dann sind die meisten Modelle auch noch aktiv.

Gruss

Claus
sledge
Stammgast
#16 erstellt: 04. Aug 2005, 14:50
Hallo Claus,

wieso macht eine Mischkalkulation keinen Sinn?
Das Hauptproblem ist... im Privatbereich.
Ein ausgewogenere und "lückenlose" Modellpalette wäre ja schon mal ein richtiger Schritt

Alle anderen werden die Geithains nicht anbieten, wegen .....dem Aussehen usw.

Schritt Nummer 2

Warum nicht eine Modellpolitik betreiben, die auch für den Privatkunden interessant ist?

Beste Grüße
Dirk
AndreasMuc
Stammgast
#17 erstellt: 04. Aug 2005, 16:24
Hallo Uwe,

noch mal Danke für die Erklärungen.


US schrieb:


Wenn Du schreibst, dass der HT vor dem MT sitzt, dann ist meine Vermutung also richtig, dass im Gegensatz zum 901 alle drei Chassis koaxial (oder da leicht exzentrisch "pseudokoaxial") angeordnet sind? Wäre das nicht als Vorteil für die Nahfeldtauglichkeit zu sehen?

In der Praxis nicht. Wir reden hier ja nicht von Nahfeldhören bei 80cm Abstand, sondern eher von 2m und größer. Die große MEG weist bereits einen äußerst kleinen Abstand der akustischen Zentren von MT und HT in Verbindung mit halbwegs niedriger Trennfrequenz auf, so daß Interferenzen vermieden werden.


Klar, für einen LS dieser Größe ist die Tauglichkeit des RL901 für geringe Hörabstände sicher schon recht gut. Über "80cm-Nahfeldhören" reden wir natürlich nicht, aber evtl. über Hörabstände von 1,50-2m. Hochwertige Wiedergabebedingungen im heimischen Wohnzimmer zu schaffen scheint mir bei geringeren Hörabständen doch wesentlich einfacher, daher ist das für mich ein wichtiges Kriterium. Dennoch möchte ich nicht auf eine gewisse Tiefbassfähigkeit und Pegelfestigkeit verzichten, was viele kleine Nahfeldmonitore ausschließt.

@all:
Kann sich irgendjemand zum Vergleich RL901k und RL922k äußern?

Vielen Dank, Gruß,

Andreas
US
Inventar
#18 erstellt: 04. Aug 2005, 16:54

Hörzone schrieb:

Ich würde mit natürlich ein Modell wünschen, das preislich ca 3.300 - 3700 Euro kostet, in etwa die Bestückung einer und Größe einer 903 hat. Leider gibts das nicht. Das ist auch für einen Händler nicht leicht...


Wenn wir schon beim Wünschen sind:

Ich wünsche mir eine hohe superschlanke Säule mit Breite von 20cm; im mittleren Bereich verjüngend auf 15cm. Höhe ca. 2,20m, Tiefe 20cm.

Hochtonbereich durch einen leistungsfähigen Magnetostaten im Waveguide abgedeckt, Mittelton über zwei 13er als Hypercardioide.
Tieftonbereich durch acht 17er in geschlossenem Gehäuse.

Anordnung der Treiber und Filterlayout:

TT 180Hz Tiefpass
TT 180Hz Tiefpass
TT 180Hz Tiefpass
TT 300Hz Tiefpass
*
HT 1600Hz Hochpass
*
MT 1600Hz Tiefpass, 300Hz Hochpass
MT 1000Hz Tiefpass, 300Hz Hochpass
*
TT 300Hz Tiefpass
TT 180Hz Tiefpass
TT 180Hz Tiefpass
TT 180Hz Tiefpass

Es handelt sich also um ein 3 1/2+1/2-Wege-System, alternativ könnte man über einen 3 1/2 Weger diskutieren und gleich den gesamten Tieftonbereich unter 300Hz tiefpassen.
Wer darauf besteht, darf die Baßgehäuse von mir aus auch rückwärtig öffnen und als Cardioide betreiben.
Abgespeckte Varianten mit nur sechs 17ern oder zwei 20er denkbar.

Gruß, Uwe
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