Allgemeine Fragen zu HiFi

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HorusTheSG
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Jun 2010, 19:10
Hallo

Ich habe ein paar Fragen die ihr mir hoffentlich beantworten könnt.

1. Stimmt es das die Watt Zahl nur die elektrische Belastung ist und überhaupt nichts über das Klangbild aussagt? Ich als Laie habe mich bisher immer daran orientiert.

2. Jetzt lese ich das die Frequenz viel mehr aussagt. Das menschliche Ohr kann Töne im Frequenzbereich von 16kHz-20kHz hören. Wieso steht bei manchen Lautsprecher das sie ein Frequenzbereich von 33Hz-20Hz haben?

3. Kann man überhaupt anhand von Daten auf einen Preisschild herauslesen, ob es sich lohnt diese Anlage anzuhören oder kommt man am Ende nicht umher alle zu testen?
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 17. Jun 2010, 21:39
1. Ja, dem ist so. Soviel kannst du (bei einem Spektrum entsprechend Rosa Rauschen) reinstecken, ohne daß die Lautsprecher kaputtgehen. Ob sie nicht (wie meist) lange vorher mechanisch am Ende sind und wie laut das ganze ist, darüber sagt die Belastbarkeit gar nichts.

2.
a) Das menschliche Gehör kann grundsätzlich Töne im Bereich von grob 20 Hz bis 20 kHz wahrnehmen, wobei gerade die Obergrenze stark variiert (je nach Alter, Geschlecht und Hörschäden) und die Empfindlichkeit bei ca. 1-4 kHz am besten ist. Dabei wird der Bereich bis ca. 500 Hz etwa frequenzlinear wahrgenommen, darüber dann logarithmisch.
b) Bei Frequenzgang-Specs von Lautsprechern ist wichtig, mit welcher Toleranz diese angegeben sind. Oft wird der Übertragungsbereich bei -10 dB angegeben, was ihn größer erscheinen läßt es z.B. bei einer Angabe innerhalb +/- 2 dB der Fall wäre.

3. Nein, übermäßig viel geben die Daten meist nicht her. Etwas Grundwissen und eine Portion gesunder Menschenverstand sind da nützlicher. Etwa die Geschichte mit der Membranfläche und ihrer Auswirkung auf Kennschalldruck und Tiefgang ("pick two..."). Oder daß man vielleicht nicht unbedingt einen Konus- oder gar Piezohochtöner haben will. Oder daß ein Lautsprecher beim Dranklopfen nicht gleich nach "hohler Vogel" klingen sollte.

Was in welcher Preislage suchst du eigentlich genau, so zur Orientierung?


[Beitrag von audiophilanthrop am 17. Jun 2010, 21:41 bearbeitet]
bud2212
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Jun 2010, 23:29
Die Wattzahl von LS sagt über die Qualität fast gar nichts aus. Manchmal ist das sogar gegenläufig: Viele Hersteller im lowbudget-Bereich versuchen dem potenziellen Käufer mit enormen Leistungsangaben was vorzugaukeln. Meistens redet man von Impulsbelastbarkeit, die den Hörer eigentlich nicht interessieren sollte. Renommierte Hersteller sind mit ihren Angaben ehrlich, manche von ihnen geben die Maximalbelastbarkeit überhaupt nicht an.

Die Empfindlichkeit ist da schon eher eine wichtige Angabe, wenngleich auch sie noch nichts über den Klang aussagt. Mit ihr lässt sich aber herausfinden, ob man mit einem schwächeren Verstärker auskommmt, oder ob man einen stärkeren braucht. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Viel Leistung ist nicht gleich gute Qualität.

Vielleicht interessant zur Orientierung: doppelte Lautstärke = dreifacher Membranhub = zehnfache Leistung des Verstärkers.

gruß


[Beitrag von bud2212 am 17. Jun 2010, 23:30 bearbeitet]
Klaus-R.
Inventar
#4 erstellt: 18. Jun 2010, 06:29
Hallo,


HorusTheSG schrieb:


2. Jetzt lese ich das die Frequenz viel mehr aussagt. Das menschliche Ohr kann Töne im Frequenzbereich von 16kHz-20kHz hören. Wieso steht bei manchen Lautsprecher das sie ein Frequenzbereich von 33Hz-20Hz haben?


Es gibt Leute, die können noch Frequenzen weit oberhalb von 20 kHz hören (siehe Untersuchungen von Ashihara):

http://www.casakustik.de/down/Hypersonic_effect_+_Abb.%20DE.pdf

In dieser meiner Literaturübersicht wird auf Arbeiten von Plenge und Muraoka verwiesen, aus denen hervorgeht, daß für Audiogeräte eine Obergrenze von 15 kHz ausreichend ist, die 20 kHz wurden dann genommen, damit nach oben etwas Spielraum ist. Untersuchungen zur unteren Grenze des Übertragungsbereiches sind mir nicht bekannt, unterhalb von 30 Hz tut sich wohl nicht viel. Ausserdem sind passive Vollbereichslautsprecher, die 15-20 Hz noch sauber und mit hohen Pegeln wiedergeben sollen, ziemlich groß:





3. Kann man überhaupt anhand von Daten auf einen Preisschild herauslesen, ob es sich lohnt diese Anlage anzuhören oder kommt man am Ende nicht umher alle zu testen?


Nein. Gerade bei Lautsprechern sind reine Eckdaten ohne Aussagekraft. Was man sich bei Lautsprechern anschauen sollte, sind die Frequenzgänge, auf Achse und ausserhalb. Untersuchungen beim Harman-Konzern haben eine fast 100%ige Beziehung zw. Frequenzgangmessungen und subjektivem Höreindruck ergeben, man weiss also, wie Messungen aussehen müssen, damit der Lautsprecher gut beurteilt wird.

Klaus
visir
Inventar
#5 erstellt: 18. Jun 2010, 13:16

HorusTheSG schrieb:
3. Kann man überhaupt anhand von Daten auf einen Preisschild herauslesen, ob es sich lohnt diese Anlage anzuhören oder kommt man am Ende nicht umher alle zu testen?


nur insofern, ob der LS innerhalb des Preisbereichs liegt, den Du ausgeben willst.
Scherz beiseite: Du sprichst hier von einer kompletten Anlage? An Eckdaten kann man schon ein bissl was ablesen, es schadet aber nicht, wenn man wen mit hat, der darin Erfahrung hat. Und gesunder Menschenverstand ist auch immer gut. Und grundsätzliche Überlegungen, was man eigentlich will.
HorusTheSG
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 20. Jun 2010, 20:51
Danke für eure Antworten. Sie sind sehr verständlich erklärt.
Ich suche nicht wirklich was, sondern möchte mich rund um Hifi informieren.
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