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Preise in der Hifi-Industrie

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phil-z
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Mrz 2005, 12:48
Hallo allerseits!

Ich frage mich schon seit längerem wie in der Hifi-Industrie die Preise zustande kommen?
Da ich mich erst seit kurzem ein wenig für den ganzen Hifi-Kram interessiere habe ich nicht sonderlich viel Ahnung von einzelnen Firmen oder bestimmtem Sachgebieten.
Mir ist aber aufgefallen, dass bei allem, auf dem „Hifi“ steht, die Preisgrenze nach oben offen ist.

Da gibt es z.B. Biwiring-Brücken (12 cm lang !) für ~130 Euro !!! Wie geht das? Oder: Was ist so besonders an diesen Kabelstücken, das den Preis rechtfertigen würde?

Mein AHA-Erlebnis hatte ich vor ca 1 Jahr in Berlin, im KDW. Da stand eine Anlage von Burmeester, wobei der Verstärker deutlich über 10.000 Euro gekostet hat, der CD Player war – glaub ich – bei knapp 8.000 oder so....

Ich frage mich die ganze Zeit, was ist da dran, dass diese Geräte so teuer sein können?

Versteht mich nicht falsch, mich interessiert wirklich, ob die Qualität dieser Geräte so hoch ist, dass sie einfach so teuer sein müssen, oder ob es einfach nur pervertierte Marktgesezte sind!?

Viele Grüße,

Phil
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Mrz 2005, 13:06

phil-z schrieb:
Ich frage mich die ganze Zeit, was ist da dran, dass diese Geräte so teuer sein können?


Generell wird für eine Ware oder Dienstleistung so viel verlangt wie die Kundschaft bereit ist zu zahlen. Das ist auch in anderen Wirtschaftszweigen so. Es ist am Kunden, zu entscheiden, ob das gebotene Preis-Leistungs-Verhältnis für ihn stimmt.

Bei Massenware kann man in der Regel davon ausgehen daß der Kaufpreis einigermaßen mit den Herstellungskosten korreliert. Der Preis des eingesetzten Materials dürfte da bei etwa 20% des Kaufpreises liegen. Der Rest geht in die Herstellung, Vertrieb, Marketing etc.; die Entwicklung fällt nicht besonders ins Gewicht.

Bei exotischerer Ware sind die Stückzahlen viel geringer, daher fallen Entwicklungskosten eher ins Gewicht, während der Preisanteil des eingesetzten Materials eher geringer wird. Außerdem bemühen sich die Hersteller in ihrem Marketing intensiv um den Aufbau eines entsprechenden Prestiges, das der Kunde natürlich mitkauft und mitbezahlt.

Bei Accessoires wie Kabel, Spikes oder ähnlichem steht der Kaufpreis oft in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zu den Herstellungskosten. Solche Artikel bescheren dem Hersteller üblicherweise die größten Gewinnmargen, weil der Markt das offenbar hergibt.
PUG106S2
Inventar
#3 erstellt: 02. Mrz 2005, 13:10
Es gibt viele Faktoren in diesem Bereich und Preise kommen durch ganz unterschiedliche davon zustande.

Die wichtigsten Faktoren sind imho: Forschung, Herstellungskosten, Rohstoffkosten, Vertrieb (inkl. Marketing) und sicherlich auch nicht zuletzt die Zahlungsbereitschaft des Endkonsumenten.

Sehen wir mal von den schwarzen Schafen ab, die sich mit billigen Produkten auf die große Zahlungsbereitschaft eines Teils der Hifi-Community beschränken und relativ wertloses Zeug für viel Geld verkaufen.

Bei wirklich halbwegs realistischen Preisen sind alle Faktoren die ich oben aufgezählt habe ausschlaggebend. Bei großen Stückzahlen fallen jedoch diese Punkte allesamt weniger ins GEwicht als bei kleinen High-End Serien.

Bevor etwas gebaut wird, muss es erstmal entwickelt werden, dann müssen Rohstoffe oder Bauteile in entsprechender Qualität eingekauft werden, das Zeug muss von den Bauteilen zum Endprodukt werden und dann versandt, beworben und verkauft werden.

Nehmen wir als Beispiel einmal Vincent und Sheng Ya, diese Geräte werden ja in den gleichen Fabriken in China hergestellt, mit dem Unterschied, dass Sheng Ya den asiatischen Markt bedient und Vincent den westlichen.

Forschungsarbeiten liegen generell beiden Serien so ziemlich die selben zugrunde, denn beide sind fast identisch aufgebaut, auch wenn es sehr kleine Abweichungen gibt. Durch den nahezu identischen Aufbau ergibt sich auch ein ein ähnlicher Rohstoff und Herstellungspreis. Jetzt kommt aber der interessante Punkt in dieser Kette, nämlich der Vertrieb ins Spiel. Vincent ist als Tochterlabel voin Sheng Ya im Vergleich relativ jung und muss die von sich anvisierten Märkte erst noch erobern.
Das bedeutet zum einen große Werbekosten im Angesicht eines im Vergleich zu China gradezu winzigen Marktes. Zudem liegen die Gehälter für die Vincent Leute hierzulande sowie in den USA auch deutlich über denen vergleichbarer Angestellter in China. Ich denke Versandkosten (inkl. der Verschiffung und dem Zoll sowie dem Endtransport zum Händler) und Gewinnmargen der Händler sind zudem auch noch höher.

Zudem hat der deutsche oder amerikanische Hifi-Fan in harten Dollars auch ein wenig mehr Geld in der Tasche, als der Durchschnittschinese, was es auch nicht zuletzt möglich macht, den Preis noch ein wenig zu heben.

So erklären sich die Preisunterschiede zwischen diesen Produkten im Groben, wenngleich man fairerweise anmerken muss, dass man mit Vincent Geräten immer noch eine super Qualität für den gezahlten Preis geboten bekommt, ungeachtet des Preisunterschiedes zum fernöstlichen Markt


[Beitrag von PUG106S2 am 02. Mrz 2005, 13:11 bearbeitet]
Plüschus
Stammgast
#4 erstellt: 02. Mrz 2005, 13:37
Hallo Phil,

die einzige Frage , die sich vorerst stellt, ist doch , findet sich ein Käufer , der bereit ist den (hohen) Preis für das Produkt zu zahlen. Es gibt gerade im HiFi Bereich viele Produkte , die selbst unter Kennern und Fans völlig umstritten sind und trotzdem verkauft werden.
Die Frage "was ist mir das Produkt wert und wieviel bin ich in der Lage an Geld dafür auszugeben" kann nur jeder für sich selbst beurteilen.
Meistens erledigen sich solche Beispiele wie die von Dir genannten Biwiringbrücken ganz von selbst, wenn niemand das Produkt kauft.
Es gibt immer Produkte , die ihre Exklusivität einzig durch ihren Preis erlangen, aber nicht über ihren Nutzen. Und es gibt Kunden , die genau das wollen um sich von anderen ( Kunden) absetzen zukönnen.
Die von Dir angesprochenen Gerätschaften der Fa. Burmester haben unter anderem ihren Preis, weil sie größtenteils in Deutschland gefertigt werden. Wenn ein solcher CDP zB.eine deutlich längere Lebensdauer hat gegenüber einem durchschnittlich teurem Gerät macht der höhere Preis natürlich auch Sinn und wenn es dann noch besser klingt...

Gruß Thomas
Giraffenjacke
Stammgast
#5 erstellt: 02. Mrz 2005, 15:23
Hallo,

vor allem muss unterschieden werden zwischen Vodoo-Zubehör und den Geräten, die letztendlich in der ANlage stehen.

Bei den ANlagen kann ich mir vorstellen, dass die Forschungskosten einen Großteil des Preises darstellen.

Gruß
GJ
jororupp
Inventar
#6 erstellt: 02. Mrz 2005, 16:17
Hallo,

hier zwei aktuelle Beispiele, wo Entwicklungsaufwand entstehen kann.

Zum einen ist es für die HiFi Hersteller inzwischen ein Problem geworden, hochwertige Potis für die Lautstärkeregelung auf dem Markt zu bekommen. Diese sollen ja auch noch nach Jahren möglichst ohne Knacken und Aussetzer funktionieren. Das hat dazu geführt, dass Firmen wie z.B. zuletzt Accuphase eine neue Form der Lautstärkeregelung ohne Potis entwickelt hat.

Zweites Beispiel: es gibt zwar massenhaft CD-Laufwerke auf dem Markt, vor allem für den Computerbereich, aber es sind einfache, man kann schon fast sagen, Wegwerfprodukte. Hochwertige CD-Laufwerke für Top-CD-Spieler gibt es kaum noch. Das hat z.B. die Fa. TEAC veranlasst, wieder eigene Laufwerke für den HiFi-Bereich zu entwickeln und in ihre Top-Geräte einzubauen. Diese sind dann auch preislich top.

Im übrigen: wenn eine Biwiring-Brücke für 130 Euro an Lautsprechern für mehrere tausend Euro zu klanglichen Verbesserungen führt, ist das doch toll, mit vergleichsweise wenig Aufwand ein erhebliches teureres Produkt aufzuwerten.

Gruß

Jörg
Jörg
SaschaDeutsch
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 02. Mrz 2005, 16:35
Hallo,

es ist eigendlich ganz einfach. Burmester ist eine der Weltweit besten Firmen die es in der HiFi-Branche gibt. Der Preis der bei Burmester zu stande kommt ist gerechtferigt, denn die Qualität ist einfach erstaunlich. Es gibt natürlich auch Preise die nicht gerechtfertigt sind, aber das ist nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Musikhören und hoffe das Sie viel Spaß mit Ihrer Anlage in Zukunft haben.


[Beitrag von SaschaDeutsch am 02. Mrz 2005, 16:46 bearbeitet]
phil-z
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 02. Mrz 2005, 16:58
OK, vielen Dank für die vielen Antworten. Das meiste kann ich schon nachvollziehen - doch.

Ich denke auch, dass sich zum Teil die Exklusivität einer Sache aus ihrem exklusiven Preis ergibt.
Ich verstehe auch, dass Dinge so teuer sein können, wie irgendjemand nur will - solange es jemanden gibt, der diese Dinge kauft.

Was mir aber wirklich auffällt, ist, dass es im Hifi-Bereich ein riesen Gefälle gibt: von ein paar Hundert Euro für eine Schüler-Kompakt-Anlage bis zu einer Komponenten-Anlage der o.g. deutschen Firma, für die man wahrscheinlich eine Eigentumswohnung in City-LAge bekommen würde.
Das kann ja auch jeder machen, der Spaß und Geld genug hat; es gibt ja auch teure Autos.
Aber bei einem z.B. Maybach weiß ich, warum der so teuer ist:
der ist groß, schnell, hat viel Leistung, eine Mords-Innenausstattung,aus Handarbeit etc. Ich kann mir leicht vorstellen, wo man mein Geld bei so einem Wagen drin steckt. Auch beim Maybach ist es so, dass er durch seinen Preis exklusiv wird. Er ist dazu gemacht, mir normal-Mensch, all das zu zeigen, das is ich nie haben kann.

Aber kann man dieses Beispiel auch so auf den Hifi-Bereich übertragen? Vielleicht habe ich einfach zu wenig Ahnung davon, um es wissen zu können. ICh kann mir einfach nicht vorstellen, dass da wirklich ein Gegenwert im 8.000 Euro CD-Player steckt....

Als ich da im KDW war habe ich eine ZEit lang überlegt ob die Burmester Dinger wohl innen komplett aus Gold sind? Sonst hat das Teil doch auch nur Platinen und den ganzen Kram...?

vielleicht habe ich einfach zu wenig Phantasie....
Franzii
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Mrz 2005, 17:35
@ phil-z

Nur , für den Maybach kriegst du nach 10 Jahren das gleiche Geld wie du bezahlt hast !
Was kriegst du bei High - End ? eher ein kopfschütteln !
Franzii
pelmazo
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 02. Mrz 2005, 17:59
Vergleich doch einfach mal z.B. eine Casio-Armbanduhr mit einer Breitling. Weißt Du da auch noch wie der Preisunterschied zustande kommt? Die Breitling läuft auch nicht "schneller", hat mehr Leistung oder so. Beide zeigen die Zeit an, das ist (mehr oder weniger) alles. Ich glaube dieser Vergleich trifft besser als der mit Autos.

Eine Burmester-Anlage ist ein Luxusgut, also gelten da auch die Preisgesetze aus der Luxus-Welt, und die haben nunmal nicht viel mit dem eingesetzten Materialwert und umso mehr mit dem Prestige der Marke zu tun. Daß man für diesen Preis ein technisch und konstruktiv einwandfreies Produkt erwarten kann ist schon fast Nebensache. Ich weiß dem werden Andere hier widersprechen, und behaupten es käme ihnen nur auf den Klang an, aber in der Klasse wo Burmester spielt kann ich das absolut nicht glauben.

Man sehe sich einfach nüchtern die Werbung an. Wer soll hier mit welchen Argumenten und welchen unterschwelligen Assoziationen angesprochen werden? Nachvollziehbare harte Fakten treten in den Hintergrund, wohl wissend daß die angepeilte Kunschaft mit größter Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht viel damit anfangen kann. Ich behaupte der typische Burmester-Kunde kauft kein Gerät, sondern ein Gefühl, nämlich das Gefühl keine Kompromisse gemacht zu haben und auch ohne genaues Studium technischer Daten und umfangreiche Marktforschung sicher sein zu können, daß er eine Anlage hat die jenseits der Kritik ist. Ich glaube unsere Psychologie sorgt dann schon von allein dafür daß wir vom Klang der Anlage entsprechend begeistert sind.

Wenn die Geräte zu billig wären dann würde dieser Trick nicht funktionieren. Das Gefühl käme nicht auf. Aus diesem Grund muß das Gerät auch Autorität ausstrahlen, und deswegen ist das Gehäuse extrem wichtig. Es muß schwer sein und hochwertig aussehen. Die beste Technik in einer einfachen Blechkiste würde niemand für so viel Geld kaufen, auch wenn die Blechkiste keinerlei negative Klangeinflüsse hat.
Fidelio
Stammgast
#11 erstellt: 02. Mrz 2005, 18:08
Hallo,

irgendwie habe ich das Gefühl, wie wenn es als Problem der neuesten Zeit hingestellt würde, daß hochwertiges HiFi teuer ist. Das halte ich mit Verlaub für Quark.

Wir sind es einfach nicht mehr gewohnt für Hochwertiges Geld auszugeben.

Urlaub auf Malle für 300€, Surround-Anlage für 200€, ein Paar Schuhe für 20€ und dann wieder "haste den neuen BMW gesehen? Kost´ nur 40000 Öcken! Mussisch misch leasen, sons habbich kein Geld mehr für Klingeltöne!"

Alles eine Frage der Prioritäten!

Nur so als Beispiel:
Ein Klein&Hummel FM2002 hatte 1976 3500DM gekostet, zu einer Zeit, in der ein einfacher Arbeiter 1000DM im Monat verdient hat. Die Jungs haben allerdings nicht gemault, sondern darauf gespart, weils erstrebenswert erschien.
Umgesetzt auf die jetzige Zeit wären das um die 5000€, die der FM2002 heute kosten müsste!

@Franzii

für den Maybach kriegst du nach 10 Jahren das gleiche Geld wie du bezahlt hast !

Na, ich würde sagen für einen 2Jahre alten Maybach bekommst Du 50% des Neupreises, sofern ein Zuhälter bereit ist Geld dafür auszugeben. Leute mit Stil und Geld lassen sich eine Karre machen und schauen nicht bei Mobile.de .

Für altes HighEnd bekommt man Neupreis und mehr, wenn Du z.B. mal die Preise für alte MacIntoshs oder Marantz´ anschaust.
Franzii
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 02. Mrz 2005, 18:33
@ Fideleo

Stimmt nicht , für einen alten Marantz erzielt man evtl. 20 - 25 % des hehemaligen Neupreises ! Die Liebhaber wissen schon lange das es mit Marantz - Ouälität nicht weit her war. Absoluter Liebling der Sammler ist die legendäre Marke SANSUI ( besitze selbst einen 9090 DB als Erstkäufer!
Das man für Qualität einen gewissen Preis zahlen muss ist klar , nur der Wertverlust beim High - End ist nunmal enorm, auch wenn du das nicht wahr haben möchtest, aus welchem ? Grund auch immer.
Übrigens der Vergleich mit dem Maybach stammt ehemals nicht von mir.
Ich hätte eher einen Porsche GT 3 RS zum Vergleich herangezogen.
Die 200 Stück für den Deutschen Markt waren nach wenigen Tagen vergeben - heisst , so ein Auto kriegt nicht Jeder!
Mein alter BMW M 3 wird jedes Jahr ein paar Goldtaler mehr wert ! Ok Franzii
larry55
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 02. Mrz 2005, 21:44
@ Fidelio / Rainer

Aber wirklich auf den Punkt richtig . 100 % Zustimmung .

greetz
Fidelio
Stammgast
#14 erstellt: 02. Mrz 2005, 23:26
OK Franzii,

mit den HighEnd-Preisen bin ich etwas übers Ziel geschossen. Besser hätte ich geschrieben einzelne HighEnd-Teile halten den Preis. Die Maybach-Geschichte hat mich etwas aus der Bahn geworfen, da ich gebrauchte Oberklasse für praktisch unverkäuflich halte (12 Zylinder 7er und S-Klasse).

Zur gütlichen Einigung: Mein Sansui TU-919 anno 1979 (mint) bringt in den USA gerade doppelten Neupreis.

@larry55
Das wollte ich eigentlich gar nicht!
george
Stammgast
#15 erstellt: 02. Mrz 2005, 23:46
Ist es nicht einfacher, Produktions/Entwicklungskosten mit dem Verkaufspreis zu vergleichen?
Geht man davon aus, dass die beiden ersten Aspekte eng mit der Qualität des Gerätes verknüpft sind, so entscheidet die Spanne zwischen dem Verkaufspreis und Produktions/Entwicklungskosten darüber, wie "preiswert" ein Produkt wirklich ist.
Passat
Inventar
#16 erstellt: 03. Mrz 2005, 00:13
Es gab mal einen Bericht über Burmester, wie dort Geräte gebaut werden und weshalb die diesen Preis haben.
Für den Aufwand, der da getrieben wird, sind die Geräte regelrecht günstig.
Fließband gibts da nicht, sämtliche Geräte werden in reiner Handarbeit in Deutschland gefertigt.

Es wird jedes zugelieferte Teil, angefangen bei einfachen Widerständen über Kondensatoren, Transistoren, Potis etc. etc. noch einmal einer eingehenden Kontrolle unterzogen. Obwohl die Teile schon herstellerseitig für Burmester selektiert sind, gehen bis zu 50% davon wieder an den Hersteller zurück, weil die die sehr strengen Qualitätsanforderungen von Burmester nicht erfüllen! Außerdem gibts für jedes produzierte Gerät ein ausführliches Protokoll mit sämtlichen Daten und Meßwerten. Außerdem wird jedes Gerät im eigenen Hörraum vor Auslieferung probegehört.
Sollte jemals ein Defekt auftreten, kann anhand der archivierten Daten und Meßwerte exakt der gleiche Zustand wie bei Auslieferung wieder hergestellt werden. Repariert wird es von den gleichen Technikern, die auch die Neugeräte bauen. Ein Gerät, das von Burmester repariert zurück kommt, entspricht daher exakt einem Neugerät.

Solch einen hohen Aufwand treibt keine der Firmen im Massenmarkt und sonst auch nur sehr sehr wenige Firmen im HighEnd-Bereich.

Grüsse
Roman
Badhabits
Inventar
#17 erstellt: 03. Mrz 2005, 07:05
@Franzii

Einspruch Euer Ehren! Als Marantz noch eine amerikanische Firma war und in den USA produzieren liess, waren das höchstwertige Geräte. Für solche Boliden musst Du heute viel Geld hinlegen (Preise tendenziell steigend). Erst als Marantz von den Japanern übernommen wurden gings bergab.

Mit Sansui hast Du recht ganz feine HiFi-Klassiker. Hab selber noch nen Sansui-Tuner - einfach Klasse.

Gruss Badhabits
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 03. Mrz 2005, 10:08
ich denke das meiste steckt sich der Vertrieb, Zwischen -und Endhandel ein...z.b. bei Kauf meiner Enigma war der Händler so ungeschickt, die Liste der Isophonhändlereinkaufspreise offen liegenzulassen...folgende Zahlen:
Endpreis Kunde 6000 DM
Einkauspreis Händler 3100 DM

Ich schätze mal, da Isophon ja auch was verdienen will, das sich die Herstellungskosten ebenfalls bei 50% belaufen...so das ne Enigma in der Herstellung ca. 1500 DM kostet....

Steuer muss man natürlich auch noch beachten......

Ich will den Handel damit nicht schlecht machen, die haben auch ihre Ausgaben, wie Ladenmiete, Arbeitnehmer, etc....aber am Endpreis ist hauptsächlich der Vertrieb und Handel beteiligt....und das ist keine Böse Nachrede, sondern fakt...

Milch direkt beim Bauern um die Ecke kostet 20 cent/L..im Laden in vergleichbarer Qualität und Frische 1,50 Euro...

Es sollte mehr Direktvertriebe geben...siehe Nubert...

Nachdem ich das gesehen hatte und der Händler gesehen hatte, dass ich das gesehen hatte, hatte ich natürlich damals ne gute Verhandlungsposition......

Zu Accuphase hat mir mein Dealer berichtet, das er gerne selber geringere preise für die Geräte machen würde und das auch könnte, weil ja z.b. ein DP-67 laut empfohlenem VK bei 5600 Euronen liegt....wenn man einen (evtl unzulässigen??) Vergleich zu oben anstellt...dann "gewinnt" der Händler 2800 Euro und das ggf. nur für 1 h im Laden hören oder das Gerät mal für einen Tag ausleihen...ein ziemlich guter Satz wie ich finde.........Herstellung wären dann ca. 1400...eher weniger denke ich......

Das beuruhigende in dem Händlergespräch war, das er sagte, wenn er billiger verkauft und die Accuphase Vetriebsgesellschaft PIA das mitbekommt, wird er als Händler nicht mehr beliefert...obs stimmt ? keine Ahnung !!

Aus einem "empfohlenem" VK wird dadurch faktisch eigentlich ein Preisdiktat.....und die Endpreise werden so künstlich hochgehalten...gäbe es tatsächlich eine freie Preisbildung, so wären die preise deutlich geringer......

grüße
jororupp
Inventar
#19 erstellt: 03. Mrz 2005, 10:47
Hallo BT,


...gäbe es tatsächlich eine freie Preisbildung, so wären die preise deutlich geringer......



... und der HiFi-Einzelhandel wäre in absehbarer Zeit ganz mausetot, oder?

Mit irgendwelchen Produkten muss ja noch ein Gewinn erzielt werden. Mit dem Verkauf von 08/15-Fernsehern oder von Kompaktanlagen zu 300 Euro kann der Einzelhandel kaum über die Runden kommen. Das Sterben vieler Einzelhändler in den letzten Jahren spricht Bände.
Also bleiben nur die hochpreisigen Marken, um überleben zu können. Damit ein funktionierendes Händlernetz erhalten bleibt, wo es vernünftige Beratung und Service gibt, bleibt den Vertreibsfirmen wohl nichts anderes übrig, als ihre Händler an die kurze Leine zu nehmen und so für eine existenzerhaltende Verkaufskultur zu sorgen.

Das ist für uns Endverbraucher vordergründig lästig und teuer. Trotzdem ziehe ich meinen guten Einzelhändler den großen Ketten wie MM oder Saturn vor.

Gruß

Jörg
Karsten
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 03. Mrz 2005, 11:13
Moin zusammen,

@BassTrombone,
Deine Zahlen EK=>empf.VK sind, denke ich, realistisch.Das war früher auch schon so.
Rund 100% Kalkulation für Zwischenhandel /Handel ,die Leute bieten ja auch (meistens)gute Beratung und haben Kosten für Miete,Personal usw.,also völlig korrekt!

Ich will mal ein Bsp. anführen,das zum Nachdenken anregen könnte.
Preispolitik der Firma Canton (als Bsp. RC-L)

Wenn man sich den ehem. VK von früher anschaut und die heutigen (Ramtsch)Preise vergleicht ,stimmt hier das Verhältnis nicht mehr.Oder anders gefragt,was oder wie wurde denn in der Produktion derart Kosten eingespart,das bei den heutigen Preisen der Händler noch etwas verdient?Ein Händler ,der an einem Produkt nichts mehr verdient ,wird nicht lange Händler bleiben,oder er schlägt den „Verlust“ auf andere Produkte drauf..

Der Kaufgrund für ein Produkt in der Hifi Branche ist ja nicht immer ,nach meiner Meinung,der bessere Klang.siehe 8 K Euro Player!!(da zählen auch Markennamen usw.)

Zum Thema LS Direktvertrieb:

Ich habe nach langem suchen für mich klanglich und preislich akzeptable LS gefunden….
(ist eine unbekannte Marke)

Hier bekommt der Kd. eine Leistung ,die im Verhältnis zum Preis steht.
Die eingesetzen Chassis sind eine Eigenentwicklung,d.h. kann man nicht im nächsten I-Net Shop bestellen.(Entwicklungszeit waren ca. 5J )

Die eingesetzen Materialen sind hochwertig und hochpreissig in der Herstellung,die Gehäuse werden aufwendig gefertigt,das Finish ist individuell für den Kd. anpassbar(Hochglanzlacke oder Funiere)
Jedes Chassis wird per Hand zusammen gebaut ausgemessen,also handselektiert…..jeder fertige LS wird eingemessen ,der Kd. bekommt ein Messprotokoll zu jedem LS.
Unterm Strich bekommt der Kd. viel Leistung ,zu einem fairen Preis!
Die LS kann man aber nicht im nächsten Laden um die Ecke probehören ,deshalb findet man hier auch keine Thread´s drüber ,in denen man sich gegenseitig auf die Schulter klopft!
(siehe RC-L)
Der Klang ist immer subjektiv ,ein Hörvergleich mit bekannten Labels lohnt aber durchaus!

Ich Frage mich ,was will man jetzt noch mehr?????
Wenn man das einfach mal hier mitteilt ,wird es als Provokation oder noch besser als Neid(weil man sich keinen LS mit Lable leisten könnte) abgetan…..Das ist doch der Punkt!

Wer also was hochwertiges sucht ,wird es finden ….man muss nur lange genug suchen und vergleichen.


[Beitrag von Karsten am 03. Mrz 2005, 11:16 bearbeitet]
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 03. Mrz 2005, 11:18
Hey Jörg...

hast ja recht, aber ich wollte und konnte in meinem Posting nicht alle Aspekte beleuchten.....

Ich hab ja meine Accus auch nicht beim Blödmarkt oder Mars erworben...und ich hab das viele Geld auch gerne ausgegeben, so habe ich doch jeden Tag wundeschöne musikalische Klangerlebnisse.....

Allerdings finde ich Direktvertrieb auch eine sehr schöne Sache...lieber die sachen schön in ruhe ausprobieren und bei ggf. Nichtgefallen zurückschicken....Nubert oder TMR bieten dass ja expliziet an...TMR (www.tmr-audio.de) sogar ohne Vorkasse

Ich habe bisher auch leider nur einen Händler in meinem gesamten Hifileben gefunden, den ich für ok halte...der labert einem nicht rein also keine Manipulationsversuche oder so , lässt einem in ruhe ausprobieren und gibt einem auch Kompos mit nach Hause, drängt einem nix auf und ist einfach nett.

Viele der anderen vonm mir konsultierten Händler, waren maniulativ, haben einen für Dumm verkauft oder wollten einen mit der eigenen Klagphilosophie bekehren, Waren anschnacken, die man garnicht wollte...etc......huier waren z.b. auch STEREO-Premium Partner dabei:-((((( und wenn man dann einen fairen Preis aushandelt, tun die so, als würden man sie häuten wollen....

Du merkst ich wäre ein Freund des Einzelhandels, sofern es denn breitflächig gute Händler gäbe.....meine Erfahrung ist leider eine andere..

grüße BT


[Beitrag von BassTrombone am 03. Mrz 2005, 11:25 bearbeitet]
markus3
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 03. Mrz 2005, 11:27

BassTrombone schrieb:

Milch direkt beim Bauern um die Ecke kostet 20 cent/L..im Laden in vergleichbarer Qualität und Frische 1,50 Euro...

hi,

dein bauer um die ecke hat eine hazienda mit 2000 kühen - in der ukraine?
oder wo kommt milch zu dem preis her?
und wenn wir schon bei milch und milchmädchenrechnungen sind:
was macht denn die qualität der "milch vom bauern" aus - welche qualitäten von "ladenmilch" stehen dem entgegen?

worauf ich hinaus will:
solche äpfel-mit-birnen-vergleiche klingen zuerst ganz einleuchtend .. genauso falsch sind die aber auch.

burmester - um bei dem bsp. zu bleiben - ist nicht nur klanglich hi-end, burmester ist auch mechanisch und, was kaum jemand (an)erkennt, technologisch hi-end.
der entwicklungsaufwand, der dafür notwendig ist, kann nur von ganz wenigen fachleuten mit dem nötigen enthusiasmus geleistet werden.
wenn das so einfach wäre, müsste es doch qualitativ vergleichbare geräte (aus dem land des lächelns?) geben?
gerade das letzte quentchen knowhow und entwicklung ist halt am teuersten - das weiss jeder, der irgendwas besonders (!) gut kann.

wenigstens gibt es noch hersteller, die sich der geizgeilen massenbeglückung entziehen, und kunden, die sich solche geräte (und die beratung beim fachhändler) leisten wollen (und manchmal auch können - ich muss halt auf grössere investitionen noch a bissi sparen).

habe die ehre, markus
Fidelio
Stammgast
#23 erstellt: 03. Mrz 2005, 11:28
Hallo BassTrombone,


dann "gewinnt" der Händler 2800 Euro und das ggf. nur für 1 h im Laden hören oder das Gerät mal für einen Tag ausleihen...ein ziemlich guter Satz wie ich finde.........


Wenn man dann noch bedenkt, was für ein Schnitt im Supermarkt gemacht wird, wenn die Verkäuferin innerhalb von 1 Minute von meinem 100€-Einkauf 50€ Gewinn reinbringt.
Das wären 24000€ in 8h! Wow! Das heißt an einem Tag hat sie schon reingebracht, was sie im Jahr kostet.

Nicht böse sein, aber da waren mir etwas viel Milchmädchen anwesend.

Wenn ich sehe, wie lange mein Händler im Laden stehen muss, ohne daß er was verkauft und nur Leute berät, die im eBay das Teil dann kaufen. Und er ist alleine.

Ein Händler, der in der Accuphase-Liga spielt hat idR mehrere Angestellte und den Laden (in der Einkaufsmeile) voll mit Vorführgeräten, die er aus der eigenen Tasche zahlen muss. Auf Komission gibt es schon lange nichts mehr.
So, 3 Angestellte + Ladenmiete + regelmässiger Geräteparkwechsel, da sind schnell mal eine halbe Mio im Jahr zusammen, die vom Gewinn bestritten werden müssen.
Es gibt lustigere Sachen (war selber mal selbstständig), als um den Umsatz zu bangen.

Außerdem, wer ein unternehmerisches Risiko eingeht, der soll davon auch provitieren. Diejenigen, die mit festem Lohn, Urlaubsanspruch usw. sich von 7-16Uhr an ihrem Arbeitsplatz rumdrücken haben ja die Möglichkeit sich Selbstständig zu machen. Nur die nötigen Ideen, Mut und Engagement bringen die wenigsten auf. Und Schuld sind immer nur "die da oben".

Wie gesagt, wenn man so reich werden will, wie ein HighEnd-Händler, dann kann das jeder selbst in die Hand nehmen.


P.S. Selbst habe ich meinen Reichtum nach Geschäftsaufgabe noch 10 Jahre lang abgezahlt.
jororupp
Inventar
#24 erstellt: 03. Mrz 2005, 11:30
Hallo BT,

ich denke, vielen Einzelhändlern steht das Wasser bis zum Halse. Das verleitet dann auch dazu, dem Kunden schon mal etwas aus dem eigenen Programm aufschwatzen/andrehen zu wollen, um überhaupt etwas zu verkaufen. In der heutigen Zeit kommen halt nicht täglich scharenweise die Leute, die einige Kilo-Euros in HiFi-Gerätschaften investieren wollen oder können.

Bei meinem alt eingesessenen Händler ist auch nicht zu übersehen, dass die Zeiten hart geworden sind: die Reduzierung der Verkaufsräume, die Entlassung von langjährigen guten Verkäufern usw. sind auch für den Kunden deutliche Zeichen.

Gruß

Jörg
Karsten
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 03. Mrz 2005, 11:31

markus3 schrieb:
burmester - um bei dem bsp. zu bleiben - ist nicht nur klanglich hi-end, burmester ist auch mechanisch und, was kaum jemand (an)erkennt, technologisch hi-end.
der entwicklungsaufwand, der dafür notwendig ist, kann nur von ganz wenigen fachleuten mit dem nötigen enthusiasmus geleistet werden.


d.h. bei einer 100 % Kalkulation dürften die Produktionskosten des 8 K Euro CDP bei ca. 4000 Euronen liegen,glaubst Du das allenernstes????
(Entwicklungskosten mal unberücksichtigt,es geht ja primär um die verbauten Bauteile und deren Qualität)

PS:selbst bei den heutigen Ramschpreisen der genannten RCL verdienen die Händler noch,lässt also durchaus Rückschlüsse auf die verbauten Materialien zu,oder?


[Beitrag von Karsten am 03. Mrz 2005, 11:34 bearbeitet]
Plüschus
Stammgast
#26 erstellt: 03. Mrz 2005, 11:37
Hallo Basstrombone
soviel Polemik auf einmal .... was soll das


ich denke das meiste steckt sich der Vertrieb, Zwischen -und Endhandel ein...z.b. bei Kauf meiner Enigma war der Händler so ungeschickt, die Liste der Isophonhändlereinkaufspreise offen liegenzulassen...folgende Zahlen:
Endpreis Kunde 6000 DM
Einkauspreis Händler 3100 DM


Punkt 1 der Händler zahlt an den Vertrieb 3100 DM + 16% MwSt 496 DM = 3596 DM : Der sog. Endpreis ist inklusive MwSt also 5172,41 DM + 827,59 MwSt die sich das Finanzamt holt. Die Mehrwertsteuer bereingte Spanne beträgt also 1576,41 DM . Der Händler muß bevor er irgendetwas verkauft hat seine Ware bezahlen und die Ware steht zu Teil länger als ein halbes Jahr bis sie abverkauft ist .

Schon 'mal was von Zinsen gehört ,Miete für den Laden, Lohnkosten, usw usf. ?



Ich schätze mal, da Isophon ja auch was verdienen will, das sich die Herstellungskosten ebenfalls bei 50% belaufen...so das ne Enigma in der Herstellung ca. 1500 DM kostet....


Nur zu Deiner Information : zwischen Hersteller und Händler ist noch der Vertrieb in dem auch Menschen arbeiten und Geld verdienen müssen.
Schön , daß es überhaupt noch einen deutschen Hersteller gibt, von dem Dilemma um die Arbeitsplätze hast Du schon gehört ?


Steuer muss man natürlich auch noch beachten......

Ich will den Handel damit nicht schlecht machen, die haben auch ihre Ausgaben, wie Ladenmiete, Arbeitnehmer, etc....aber am Endpreis ist hauptsächlich der Vertrieb und Handel beteiligt....und das ist keine Böse Nachrede, sondern fakt...


Man sollte bevor man von Fakten spricht vielleicht auch alle Fakten beachten statt zu polemisieren.


Milch direkt beim Bauern um die Ecke kostet 20 cent/L..im Laden in vergleichbarer Qualität und Frische 1,50 Euro...

Es sollte mehr Direktvertriebe geben...siehe Nubert...


Herr Nubert verdient die Spannen von Vertrieb und Handel zum Teil mit - sei's ihm gegönnt.


Nachdem ich das gesehen hatte und der Händler gesehen hatte, dass ich das gesehen hatte, hatte ich natürlich damals ne gute Verhandlungsposition......


Warum gehst Du denn überhaupt noch in ein Fachgeschäft , wenn Deiner Meinung nach da die Kunden über den Tisch gezogen werden ?


Zu Accuphase hat mir mein Dealer berichtet, das er gerne selber geringere preise für die Geräte machen würde und das auch könnte, weil ja z.b. ein DP-67 laut empfohlenem VK bei 5600 Euronen liegt....wenn man einen (evtl unzulässigen??) Vergleich zu oben anstellt...dann "gewinnt" der Händler 2800 Euro und das ggf. nur für 1 h im Laden hören oder das Gerät mal für einen Tag ausleihen...ein ziemlich guter Satz wie ich finde.........Herstellung wären dann ca. 1400...eher weniger denke ich......


siehe oben


Das beuruhigende in dem Händlergespräch war, das er sagte, wenn er billiger verkauft und die Accuphase Vetriebsgesellschaft PIA das mitbekommt, wird er als Händler nicht mehr beliefert...obs stimmt ? keine Ahnung !!


Weil Accuphase sonst bald bei Media Markt und Konsorten landet und späteseten in zwei Jahren die Marke Accuphase tot ist , wie schon mit anderen Herstellern / Marken geschehen.


Aus einem "empfohlenem" VK wird dadurch faktisch eigentlich ein Preisdiktat.....und die Endpreise werden so künstlich hochgehalten...gäbe es tatsächlich eine freie Preisbildung, so wären die preise deutlich geringer......


Lebenslanger Kaufzwang bei MM, Saturn & co wäre dann für Dich doch das Richtige, wie heißt es da noch ..ich bin doch nicht....

Gruß Thomas
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 03. Mrz 2005, 11:38
Hey Fidelio...

ich bin keineswegs neidisch auf irgendwelche angeblich reichen High End Händler..ich sitze von 7 oo bis 17 00 an meinem Arbeitsplatz und hab ein gutes Auskommen.....

Mein High End Händler (wirklich High-End, das preisgüsntigste was man da kriegt ist ein Accuphase e-211) arbeitet völlig alleine in seinem Studio und hat keinerlei Angestellte.....er fährt Porsche und nagt wohl nicht am Hungetuch...soller auch nicht, ich gönn ihm seinen Verdienst, einfach weil er nett ist und eine guter und fairer Händler ist....

Ich merke dass du dich von meinem Posting irgendwie provoziert gefühlt hast, obwohl ich nur nackte Zahlen geliefert habe, die von dir ja auch nicht bestritten worden sind......

grüße
pelmazo
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 03. Mrz 2005, 12:14

Passat schrieb:
Es wird jedes zugelieferte Teil, angefangen bei einfachen Widerständen über Kondensatoren, Transistoren, Potis etc. etc. noch einmal einer eingehenden Kontrolle unterzogen. Obwohl die Teile schon herstellerseitig für Burmester selektiert sind, gehen bis zu 50% davon wieder an den Hersteller zurück, weil die die sehr strengen Qualitätsanforderungen von Burmester nicht erfüllen!


Das ist genau die Art von Legende, die der geneigte Kaufinteressent gerne hört, siehe mein Argument mit der Kompromißlosigkeit. Dabei kann ich mir nur schwer vorstellen, daß da viel dran ist. Wenn ein Lieferant 50% Ausschuß produziert gibt's Ärger. Ganz besonders bei Bauteilen wie Transistoren, Widerständen etc. erreicht ein jeder respektable Hersteller Zuverlässigkeiten, die einen Einzeltest beim Kunden geradezu unsinnig erscheinen lassen, zumal diejenigen Probleme, die vielleicht verbleiben, sicher nicht mit ein Paar Messungen zu finden sind. Da braucht man eher Langzeittests im Klimaschrank. Erzähle mir niemand daß das Burmester bei allen Bauteilen tut.

Viel sinnvoller ist es das fertig aufgebaute Gerät in den Klimaschrank zu packen und dort eine Weile zu foltern. Da werden dann alle Bauteile zugleich getestet, samt Montage, Lötstellen und allem drum und dran.

So wie Deine Aussage daherkommt würde ich sie für eine Erfindung des Burmester-Marketings halten. Wie ich schon sagte: Verkauft wird ein Gefühl...
phil-z
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 03. Mrz 2005, 12:28
Moin moin,

ich musste erst mal alle Antworten lesen.....

Mir gings in diesem Threat vor allem darum herauszufinden, ob diese Hifi-Produkte so viel kosten, weil sie es wert sind oder weil sie es können - platt formuliert.

Keineswegs geht es darum zu sagen, Hifi-Händler verdienten zuviel oder alles müsse billiger werden á la geiz ist geil oder so. Auch mein Beispiel mit den Maybach würde ich nicht zu ernst nehmen. Ich habe so ein Auto als Beispiel gewählt, weil mir da eher klar wird, warum es so viel kostet und warum nicht.
Ich denke nun mal in solchen Kategorien. Ich würde (jemand hat das Beispiel Uhren als treffender bezeichnet)niemals eine Uhr für 30.000 Euro kaufen - es sei denn man könnte mir klar machen, warum sie es wert ist (mit Brillianten, aus Gold, aus Platin, Panzerglas, James-Bond-Extras, das Werk geht sehr genau usw.)
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich als Student (und nicht WIwi Student) nicht in solchen Dimensionen denken kann. Wenn die Uhr nur 10 % meines Einkommens ausmachen würde, wäre mein Verhältnis zu solchen Werten wohl völlig unverkrampft....

Mir ist als Neuling hier im Forum halt aufgefallen, dass bei manchen Sachen, die empfohlen oder angefragt werden, ziemlich hohe Beträge (für mich hoch) genannt werden. UNd da das hier das Hifi- und nicht das Millionärs-Forum ist, heißt das, dass man für Hifi ganz schön viel Geld bezahlen kann, wenn man will. - Mir war das vorher nicht so klar.
Ich habe gedacht: Das sind doch "nur" Musikanlagen, oder ?
Dann habe ich überlegt, ob es Kriterien gibt, die solche Preise eines Produktes rechtfertigen - gerade weil man hier im Forum oft hört "das ist subjektiv" "da musst du mal probehören" "das kannst nur du entscheiden" auf der anderen seite liest man aber oft: "das neue xy ist draußen, das brauche ich sofort". Nicht davon zu reden, dass es einen "heute gkauft - Thread" gibt.
Das will ich auch nicht an den Pranger stellen, oder irgendwen beleidigen. Auf keienen Fall. Ich bin selbst oft genug so. Ich bin auch nicht neidisch, dass sich jemand Boxen für 4000 Euro oder so kauft.
Aber wenn ich drübernachdenke, fällt mir auf, dass die meisten Themen hier Konsumorientiert sind oder Fragen sind was man konsumieren kann, soll, muss. (ich selbst habe solche Fragen gestellt....) Auf der anderen Seite heißt es aber, die Entscheidung für ein Produkt sei immer subjektiv.
Da aber vieles subjektiv ist, im Hifibereich eine riesige Kaufkraft steckt und mir keine objektiven Kriterien eingefallen sind, um den Wert von Hifi-Produkten zu bestimmen, frage ich Euch halt wie diese Preise Eurer Meinung nach zustande kommen.
Ihr seid's die Experten.....

Ich sehe es mehr als Reflexion, mal über so etwas nachzudenken...

viele grüße

phil

sorry für den langen text....
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 03. Mrz 2005, 12:31
Hey Folks

insgesamt bin ich gerade sehr belustigt über die Postings, die mich als Media-Markt-Jünger, Polemiker und Milchmädchenliebhaber titulieren...stört mich nicht...ich find nur lustig....interessant wie die Meinungen auseinander gehen können, ja nach dem ob man nun Käufer oder pleitegegangener oder mit seinem Beruf unglücklicher Verkäufer ist ;-)

Nur Soviel
1) wer sich im profil meine bemitleidenswerte und ganz normal im deutschen Handel gekaufte Kette anguckt, wird seine Media-Markt Hypothese revidieren müssen
2) Der 20 cent pro Liter Milch Bauer ist mein Großvater mit ca. 25 Schwarzbunten im Schleswig-Holsteinischen Ort Selk
3) Ich danke für das korrekte Ausrechnen der Steueranteile, Das Steuer anfällt, hatte ich expliziet erwähnt, jedoch nicht ausgerechnet, und dies ist wohl im Zuge der agressiven Befindlichkeiten auf mein Posting übersehen worden, gleiches gilt für Lohn, Ladenmiete etc....
4) ich kenne keinen High-End Händler mehr, der Lagerhaltung betreibt und deshalb anderes als Vorführware im Laden stehen hat...mein Händler macht nix anderes als Vorführware vorzuführen (ok die muss er natürlich bezahlen) und dann bestelle ich bei ihm und er muss dann beim vertrieb bestellen und ich warte dann ein paar wochen bis Monate auf die Komponenten...an dem tag wo er dann der Vertrieb bezahlt, bezahle ich auch ihn.....
5) Ich lasse mir nicht in den Mund legen oder die Meinung zuschieben, der Handel ziehe mich über den Tisch, hier werde ich wohl absichtlich missverstanden im Eifer des Gefechtes

grüße
Karsten
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 03. Mrz 2005, 12:48

BassTrombone schrieb:

5) Ich lasse mir nicht in den Mund legen oder die Meinung zuschieben, der Handel ziehe mich über den Tisch, hier werde ich wohl absichtlich missverstanden im Eifer des Gefechtes


Ach quatsch!
regt Dich nicht auf,das war durchaus verständlich!

Wer denn Unterschied zwischen GEWINN und UMSATZ noch nicht verstanden hat,dem sollte man es erklären.
Es ging erstmal ,so habe ich es verstanden,um die reine Kalkulation, also Einkauf und Verkauf,daraus ergibt sich der Umsatz ....dann werden Kosten (Steuer/Mieten /Angestellten) abgezogen und wenn dann noch was übrig bleibt ,nennt man dies GEWINN!So einfach ist das!
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 03. Mrz 2005, 12:53
bin ganz cool,

wenn ihr nicht verstehen wollt, das ich das vestehe, dann versteh ich ich nicht, das ihr mich nicht versteht


[Beitrag von BassTrombone am 03. Mrz 2005, 12:53 bearbeitet]
Fidelio
Stammgast
#33 erstellt: 03. Mrz 2005, 13:00
Hallo BassTrombone,

ist ja auch alles OK.

Mich regt es nur auf, wenn alle von der freien Marktwirtschaft profitieren wollen und keiner seine Gesetze akzeptieren will.

Es wird soviel verlangt, wie gezahlt wird und Gewinn ist eine Mischkalkulation.

So einfach ist es.

BassTrombone
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 03. Mrz 2005, 13:03
High Fidelio



grüße
jororupp
Inventar
#35 erstellt: 03. Mrz 2005, 13:07
@Fidelio,


Geiz ist eine Form , schon während des Lebens tot zu sein.


Schönes Zitat, das gefällt mir und trifft den Nagel auf den Kopf.
Also Leute, auf, lasst uns konsumieren und geniessen...



Gruß

Jörg
Fidelio
Stammgast
#36 erstellt: 03. Mrz 2005, 13:40
Also dann. Raus mit der Kohle. Das gibt Arbeitsplätze (wenn auch in China!).
mifri
Stammgast
#37 erstellt: 03. Mrz 2005, 13:56

Fidelio schrieb:
Hallo BassTrombone,


Wenn man dann noch bedenkt, was für ein Schnitt im Supermarkt gemacht wird, wenn die Verkäuferin innerhalb von 1 Minute von meinem 100€-Einkauf 50€ Gewinn reinbringt.
Das wären 24000€ in 8h! Wow! Das heißt an einem Tag hat sie schon reingebracht, was sie im Jahr kostet.


Die Verkäuferin wird es ihrem Chef erzählen und der wird sich totlachen. 50 % Spanne im Lebensmittelsupermarkt ????
Die müssen mit ca. 3-5 % auskommen. Da macht es nur die Masse. (sonst würden Verkäuferinnen auch ihrer Leistung entprechend entlohnt werden können)




Fidelio schrieb:

Nicht böse sein, aber da waren mir etwas viel Milchmädchen anwesend.



Ich glaube manchmal, wenn alle Konsumenten so gut rechnen könnten, wie ein Milchmädchen, wäre alles nur halb so schlimm ..
Cogito
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 03. Mrz 2005, 14:08

BassTrombone schrieb:

...
Zu Accuphase hat mir mein Dealer berichtet, das er gerne selber geringere preise für die Geräte machen würde und das auch könnte, weil ja z.b. ein DP-67 laut empfohlenem VK bei 5600 Euronen liegt....wenn man einen (evtl unzulässigen??) Vergleich zu oben anstellt...dann "gewinnt" der Händler 2800 Euro und das ggf. nur für 1 h im Laden hören oder das Gerät mal für einen Tag ausleihen...ein ziemlich guter Satz wie ich finde.........Herstellung wären dann ca. 1400...eher weniger denke ich......

Das beuruhigende in dem Händlergespräch war, das er sagte, wenn er billiger verkauft und die Accuphase Vetriebsgesellschaft PIA das mitbekommt, wird er als Händler nicht mehr beliefert...obs stimmt ? keine Ahnung !!




Accuphase & PIA sind gaaanz schlimme Finger =>
vor knapp 2 Jahren wollte ich meinen betagten E205 durch einen E308 (oder war's E307 ?) ersetzen. Das Gerät hatte hierzulande einen LP von 5200,- E. Durch Stöbern im Internet bin ich dahinter gekommen, daß eine riesige Preisdifferenz zu Japan besteht. Ein Kollege von mir ist mit einer Japanerin verheiratet und über diesen Kontakt habe ich vor Ort nachfragen lassen, was der Ladenpreis dort drüben ist:

Deutschland 5200,- E => Japan 2000,- E (man kann bis zu 15% noch 'runter verhandeln !)

Da habe ich erstmal vor Wut mit den Zähnen geknirscht und Accuphase ist jetzt bei mir für alle Zeiten gestorben ! Verar.... kann ich mich alleine.

@basstrombone
Interessant, daß dein Dealer auch Hifi-Geräte führt. Ich gehe für sowas immer zu meinem Händler
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 03. Mrz 2005, 14:29
Hey Cogito...

ja die PIA Preispolitik iss hammerhart und dreist, aber ich denke das gilt für alle endpreisigen Hifi-Produkte ......immerhin ist der 308 als nachfolger des 307 hier in germany für Liste 4500 zu haben, der e-307 hatte noch 5200 gekostet......ohne handeln zu müssen wurden mir auch 12 Prozent beim Kauf angeboten......

"Dealer" ist nur das englische Wort für Händler, blos in Deutschland ist der Begriff drogenmäßig negativbelegt..

wie heißt es so schön "Please contakt your local dealer"

grüße


[Beitrag von BassTrombone am 03. Mrz 2005, 14:30 bearbeitet]
jororupp
Inventar
#40 erstellt: 03. Mrz 2005, 14:42
Hallo Cogito,

das Schimpfen auf Accuphase bzw. PIA scheint in diesem Forum Mode zu sein. Die Gründe lassen wir mal dahingestellt.

Offensichtlich warst Du ja mit der Qualität Deines E 205 so zufrieden, dass Du ihn durch ein Accuphasegerät ersetzen und Dir einen E 307 kaufen wolltest. Für Deinen E 205, der sicher auch ein Stück Geld gekostet hat, hättest Du sicher auch noch einen ordentlichen Preis bekommen. Wäre eine Reparatur nötig gewesen, hättest Du bei Pia sicher auch nach Jahren keine Probleme gehabt. Aber diese Wertstabilität und dieser Service haben nun mal ihren Preis, der dann auch den hiesigen Gegebenheiten (z.B. hohe Lohnkosten und Abgaben) angepasst ist.

Das nun die Erkenntnisse über die Preise in Japan der Grund gewesen sein sollen, den E 307 nicht zu kaufen, kann ich mir nicht vorstellen.

Wenn Du gerne z.B. einen Mercedes kaufen möchtest und feststelltst, dass der gleiche Wagen in Amerika günstiger ist wie in Deutschland, ändert das doch nichts an Deinem Wunsch, ihn zu haben. Auch wenn es Dich vielleicht ärgert, dass Mercedes seine Autos im Ausland günstiger verkauft.

Wenn Du zu dem Ergebnis kommst, dass Du Dir ein Produkt nicht leisten kannst oder willst ist das sicher etwas anderes.

Aber mit Ver.... hat das m.E. wenig zu tun.

Gruß

Jörg
Durnesss
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 03. Mrz 2005, 14:43
Das mit den Handelsspannen muss man relativieren!

Bei LS war das schon immer so, das der
EK ohne MwSt. ca 50% des VK incl. MwSt. beträgt.
Die Handelsspanne/Rohertrag ist also ca. 42% vom VK.
LS verkaufen zu Liste macht jedem Händler richtig Spaß.

Bei Elektronik ist die Spanne wesentlich geringer.
Bei großen Namen lag die so bei 15%-20%, damals.
Was heute ist weiss ich nicht, denke mal genauso.

Thomas
cervin_vega
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 03. Mrz 2005, 14:44
Hihi,

hab ein Bild von der Anlage gefunden um die es hier im ersten Tread ging. Bekomm das aber mit dem ImageShack nicht hin . Werde es weiter probieren.

Grüße G.
Cogito
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 03. Mrz 2005, 14:46

BassTrombone schrieb:
Hey Cogito...

ja die PIA Preispolitik iss hammerhart und dreist, aber ich denke das gilt für alle endpreisigen Hifi-Produkte


Das ist nicht der Punkt. ein Gryphon oder Electrocompaniet kostet in Skandinavien eben nicht mal locker weniger als die Hälfte !



......immerhin ist der 308 als nachfolger des 307 hier in germany für Liste 4500 zu haben, der e-307 hatte noch 5200 gekostet......ohne handeln zu müssen wurden mir auch 12 Prozent beim Kauf angeboten......


Der von mir damals ermittelte Preis beruhte auf der Umrechnung von japanischen Yen in E. Da der Yen wie alle anderen Währunge auch via $ umgerechnet wird, ist der jetzig niedrigere Preis des Nachfolgers keinesfalls eine Einsicht von PIA sondern nur Folge des niedrigen Dollarkurses (damals 1$ = 0,95 E, jetzt 1$ = 0,75 E => klassischer Dreisatz ergibt das 5200,- E dann eigentlich 4105,- E sind; ergo haben die bei dem Nachlaß auf 4500,- E in wirklichkeit ihren Gewinn noch weiter maximiert)
Otscho
Stammgast
#44 erstellt: 03. Mrz 2005, 15:06

Plüschus schrieb:

Punkt 1 der Händler zahlt an den Vertrieb 3100 DM + 16% MwSt 496 DM = 3596 DM : Der sog. Endpreis ist inklusive MwSt also 5172,41 DM + 827,59 MwSt die sich das Finanzamt holt. Die Mehrwertsteuer bereingte Spanne beträgt also 1576,41 DM .

Die Vorsteuer ist aber abzugsfähig, das heißt, die MwSt-bereinigte Spanne würde in dem Bsp. knapp über 2000 Euro betragen.
dec2496
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 03. Mrz 2005, 15:32

Hey Cogito...

ja die PIA Preispolitik iss hammerhart und dreist, aber ich denke das gilt für alle endpreisigen Hifi-Produkte


Das ist nicht der Punkt. ein Gryphon oder Electrocompaniet kostet in Skandinavien eben nicht mal locker weniger als die Hälfte !


Schaut mal hier

http://www.gspr.com/canton/vento.html

was die Canton Vento in den USA kostet... ;-)

Da fragt man sich natürlich schon, ob umgekehrt die Preise für US oder Japan High End in Deutschland nicht ebenso reine Phantasie sind...

Ralph
Passat
Inventar
#46 erstellt: 03. Mrz 2005, 15:34
Das Problem der Preise bei Accuphase ist nicht auf Accuphase oder auf Japan beschränkt. Das betrifft auch andere Marken.
Z.B. bekommt man viele Sony/Kenwood/Denon/ etc. etc.-Geräte in den USA deutlich günstiger als hier in Europa.

Ich habe schon häufig gesehen, das der UVP eines Geräts in den USA nur 50-60% des UVPs in Europa beträgt.

Die Preise sind ein europäisches Problem (nicht nur EU, es betrifft auch Nicht-EU-Länder).

Grüsse
Roman
markus3
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 03. Mrz 2005, 15:52

Karsten schrieb:

(Entwicklungskosten mal unberücksichtigt,es geht ja primär um die verbauten Bauteile und deren Qualität)


hi,

das mag für massenprodukte mit minihirnschmalzeinsatz gelten.. obwohl ich nicht sicher bin: bei billigprodukten findet sowieso die grösste wertsteigerung durch das einräumen der kisten in deutsche lagerregale statt. materialwert? frag mich nich ..

die entwicklungskosten bei hi-end unberücksichtigt zu lassen, deckt sich allerdings mit der häufigen auffassung, hochqualifizierte dienstleistungen seien zu teuer

versuch mal, in irgendeinem bereich spitzenqualität zu entwerfen und zu produzieren: es ist unglaublich, was da an kosten, selbst bei kleinserienfertigung, auf dich einstürmt.

nee du, die entwicklungskosten so locker unter den teppich zu kehren, lasse ich nicht gelten - obwohl: schön wär´s ja

habe die ehre, markus
Mangusta
Stammgast
#48 erstellt: 03. Mrz 2005, 15:59
Hallo zusammen,

ich ärgere mich auch etwas über die Preispolitik von japanischen/amerikanischen Marken in Europa.

Für den Preis einer Pass-Endstufe in der Schweiz (und zwar eine der billigen) kann ich in die USA fliegen, dort 2 Wochen Luxusferien auf Hawaii machen und auf dem Rückflug die Endstufe kaufen und auf 220V ändern lassen. Kommt mich etwa gleich teuer.

Offensichtlich verkaufen einige Firmen lieber ein Gerät pro Monat zu einem hohen Preis als zehn zu einem niedrigen. Man hat das Gefühl Neukunden und Aufsteiger sollen nach Möglichkeit abgeschreckt werden.

Gruss, Mangusta


[Beitrag von Mangusta am 03. Mrz 2005, 16:00 bearbeitet]
Karsten
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 03. Mrz 2005, 16:34

markus3 schrieb:

Karsten schrieb:

(Entwicklungskosten mal unberücksichtigt,es geht ja primär um die verbauten Bauteile und deren Qualität)


hi,

das mag für massenprodukte mit minihirnschmalzeinsatz gelten.. obwohl ich nicht sicher bin: bei billigprodukten findet sowieso die grösste wertsteigerung durch das einräumen der kisten in deutsche lagerregale statt. materialwert? frag mich nich ..

die entwicklungskosten bei hi-end unberücksichtigt zu lassen, deckt sich allerdings mit der häufigen auffassung, hochqualifizierte dienstleistungen seien zu teuer

versuch mal, in irgendeinem bereich spitzenqualität zu entwerfen und zu produzieren: es ist unglaublich, was da an kosten, selbst bei kleinserienfertigung, auf dich einstürmt.

nee du, die entwicklungskosten so locker unter den teppich zu kehren, lasse ich nicht gelten - obwohl: schön wär´s ja

habe die ehre, markus


das Rad muss man nicht neu erfinden!
Es gibt Entwicklungskosten,keine Frage,aber es geht um Weiterentwicklung und nicht um Erfindung!
Unter Teppich wollte ich Sie nicht fallen lassen.....nur mal der Einfachheit unberücksichtigt.
Aber,mit der Entwicklungskostenstory kannst Du mir gegenüber keine Mondpreise für sog. High-End Label verkaufen!
Ausserdem sind die von den Herstellern einkalkuliert,und haben mit der Kalkulation EK Händler => emf. VK (vom Herstller) nur bedingt etwas zutun!

Wenn jemand dazu bereit ist diese zubezahlen ,ist es doch auch gut!
Tja,die Preisekalkulation in Europa stimmt nachdenklich!

@Markus,

ich schreibe es mal einfacher,

ein Gerät mit höheren Entwicklungskosten, besseren Bauteilen und z.b. Kleinstserienfertigung wird einen viel höheren EK für einen Händler haben, als ein in Taiwan mit Billigstteilen zusammen geklopptes Gerät!
verständlich?
das hat mit der EK/VK Kalk. erstmal herzlich wenig zutun!


[Beitrag von Karsten am 03. Mrz 2005, 16:50 bearbeitet]
Daelach
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 03. Mrz 2005, 18:12
Hallo,

zu den Mondpreisen, es klang ja schonmal an: Diese gegenstände sind Luxusgüter. In diesem Segment gelten die normalen Gesetze von Angebot, Nachfrage und Preis NICHT.

Normalerweise steigt die Nachfrage, wenn man den Preis senkt. Das ist im Luxussektor nicht unbedingt so. Es geht weniger um den Materialwert als um Statussymbole. Ein 7er BMW kostet in der Herstellung auch nur 1000 Euro mehr als ein 5er, aber verkauft wird er eben in einer anderen Klasse.

Man bekommt im Highend-Bereich also für 30% des Geldes technischen Gegenwert von oft auch noch zweifelhafter Qualität, aber die ausschlaggebenden 70% sind Status. Wer sich ein Luxusgut kauft, der tut dies, um darzustellen, daß er sich das leisten kann. Der Preis ist ihm eher egal, Hauptsache nicht zu billig, weil der Nachbar sowas eben nicht sich auch kaufen können soll. Wäre also der Preis geringer, dann würde sich mancher sowas gar nicht kaufen, weil es nicht exklusiv genug ist.

Die Produktfunktion gerät mehr und mehr zur Nebensache. Niemand beschwert sich, daß man in einem VW Passat Variant viel besser seine Einkäufe unterbekommt als in einem Porsche Carrera. Ebensowenig beschwert sich jemand, daß Ferraris von innen schweinelaut sind und jeder Polo eine bessere Lärmdämmung hat. Es ist auch völlig belanglos, daß man im Innenstadtstau mit einem Lamborghini nicht schneller als mit einem Fiat Panda ist. Es geht nicht darum, komfortabel und zügig von A nach B zu kommen bei Highend-Autos, sondern darum, daß man gesehen wird.

Deswegen werden ein paar Gehaltsklassen niedriger auch zum sportlichen Fahren völlig ungeeignete Fahrzeuge wie Golfs verspoilert etc, obwohl man fürs selbe Geld sich auch ein schlichtes Fahrzeug mit einem stärkeren Motor kaufen könnte. Dem sähe man im Innenstadt-Stau aber nicht an, daß es schneller ist. Kein Passant wüßte, daß der Fahrer da in einer Rakete sitzt (bzw in dem, was er für eine Rakete hält).

Man kann einwenden, daß dann aber MEHR das Zeug kaufen würden. Ja, in der Praxis schöpft man durch Diversifizierung einfach beide Märkte ab. D.h. man lanciert entweder eine separate Marke oder zumindest eine deutlich anders aussehende Produktlinie, die vom Image her dann mehr auf die Funktion getrimmt wird.

Die Highend-Abzocke dient dann dazu, die reichen Kunden zu melken, während die Mittelklasse für Normalos dient. Sollte aber immer noch gehobene Mittelklasse sein, sonst macht man sich in der Highend-Klasse das Image kaputt - dann lanciert man besser eine andere Marke.


Man könnte sich nun fragen, woieso überhaupt das so ist. Sehr einfach, weil Geld einen Grenznutzen hat. Für 5 Euro bekommt man noch deutlich mehr als für 5 Cent. Für 500.000 Euro noch deutlich mehr als für 50.000. Aber für 50 Milliarden Euro bekommt man zum persönlichen Gebrauch eben nicht wirklich mehr als für 5 Milliarden. Genau diese Problematik wird mit Produkten "gelöst", die künstlich teurer sind. Sich dann darüber aufzuregen, daß sie substantiell nicht so viel mehr bieten, wie sie kosten, geht einfach an ihrem Zweck vorbei.

*winks* Daelach
Der_Handballer
Inventar
#51 erstellt: 03. Mrz 2005, 20:11

Passat schrieb:
Es gab mal einen Bericht über Burmester, wie dort Geräte gebaut werden und weshalb die diesen Preis haben.
Für den Aufwand, der da getrieben wird, sind die Geräte regelrecht günstig.
Fließband gibts da nicht, sämtliche Geräte werden in reiner Handarbeit in Deutschland gefertigt.

Es wird jedes zugelieferte Teil, angefangen bei einfachen Widerständen über Kondensatoren, Transistoren, Potis etc. etc. noch einmal einer eingehenden Kontrolle unterzogen. Obwohl die Teile schon herstellerseitig für Burmester selektiert sind, gehen bis zu 50% davon wieder an den Hersteller zurück, weil die die sehr strengen Qualitätsanforderungen von Burmester nicht erfüllen! Außerdem gibts für jedes produzierte Gerät ein ausführliches Protokoll mit sämtlichen Daten und Meßwerten. Außerdem wird jedes Gerät im eigenen Hörraum vor Auslieferung probegehört.
Sollte jemals ein Defekt auftreten, kann anhand der archivierten Daten und Meßwerte exakt der gleiche Zustand wie bei Auslieferung wieder hergestellt werden. Repariert wird es von den gleichen Technikern, die auch die Neugeräte bauen. Ein Gerät, das von Burmester repariert zurück kommt, entspricht daher exakt einem Neugerät.

Solch einen hohen Aufwand treibt keine der Firmen im Massenmarkt und sonst auch nur sehr sehr wenige Firmen im HighEnd-Bereich


Das mag ja vollkommen richtig sein und ist ja auch schön. Ich war (und bin) langjähriger Burmester-Kunde.
Entscheident ist aber nicht die Haptik der Geräte, sondern der Klang! Ich habe kürzlich meine Vorstufe 877Mk2 verkauft, nachdem ich erfahren (-hören) mußte, wie eine bestimmte Röhrenendstufe zu einem Zehntel des Burmester-Neupreises klingt. Ich dachte erst, die 877 sei kaputt. Sie klang aber schon immer so, auch nach des Meisters persönlicher(?) Probehörung nach dem Mk2-Umbau.
Ich denke Burmester lebt vom Namen und der mechanischen Wertigkeit (und von den Testerefolgen in der Fachpresse - wie die auch immer zu Stande kommen).


[Beitrag von Der_Handballer am 03. Mrz 2005, 20:12 bearbeitet]
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