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Aufbau einer Blues-Sammlung in möglichst guter Klangqualität

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slugg11
Stammgast
#151 erstellt: 19. Sep 2012, 12:51
Endlich 'mal 'ne Lieblingsgitarrenliste! Das ist doch 'mal eine richtig originelle Idee!
Da hätte aber auch 'mal jemand früher drauf kommen können!
arnaoutchot
Moderator
#152 erstellt: 19. Sep 2012, 14:17
Bitte beim Thema bleiben hier. Gitarristenlisten können wir im Classic-Rock-Thread diskutieren. Was haben wir noch bei "C" ? Mir fallen noch Teilbereiche von Ray Charles oder Ry Cooder ein. Muss heute Abend nochmals nachschauen.
Kumbbl
Inventar
#153 erstellt: 19. Sep 2012, 18:45
mehr außer Charles und Cooder fällt mir auch nicht mehr ein, wobei es da schon recht schwer ist, eindeutige Blues-Scheiben rauszustellen...

Cream ev. noch aber eigentlich auch wieder nicht, IMO eindeutig mehr dem Classic Rock als dem Blues zuzuordnen...
Jason_King
Inventar
#154 erstellt: 19. Sep 2012, 19:03
Wie ist`s mit "Chicken Shak"? Ist allemal bluesig, hoffentlich nicht zu rockig, sonst kriege ich gleich wieder einen Anranzer von Michael.
slugg11
Stammgast
#155 erstellt: 19. Sep 2012, 19:31
Stan Webb's Chicken Shack ist so eine Sache.
Schon damals wurden die als Blueser nie so recht ernst genommen. Stan Webb war für viele ein absolutes No Go. Das einzige, wofür er wirklich bekannt war, war, dass er einer der ersten war, den mit seiner Gitarre quer durch das Publikum lief. Dummerweise war das lange, bevor sich Sendeanlagen durchsetzten! Also rannte er mit meterlangen Kabeln - unterstützt von einem zum Kabelträger umfunktionierten Roadie - durch die Hallen und musste öfter 'mal sein verschwundenes Kabel suchen (selbst erlebt).
Sein bekanntestes Stück - ich glaube - "Poor Boy" war dann auch, obwohl eigentlich Blues - Rock, eher ein Diskotheken - Knaller für Vollgedröhnte!

Aber wie weit soll denn die Suche überhaupt gehen? Weil so langsam kommen hier aus lauter Verzweiflung ( ) schon die Randbereiche des Blues..... .
arnaoutchot
Moderator
#156 erstellt: 19. Sep 2012, 22:38
Zu Ray Charles fällt mir zB die jazzige Blues-Scheibe "Genius + Soul = Jazz" auf Impulse ein, die es nun auch als Analogue Productions SACD gibt. Ausserdem zieht sich der Blues eigentlich durch sein ganzes Werk.

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Bei Ry Cooder würde ich zumindest die frühen Alben "Paradise and Lunch" (1974) oder "Chicken Skin Music" (1976) als sehr bluesnah auffassen. Wer mal World Blues hören will, sollte sich die "A Meeting by the River" im Duo mit dem indischen Vina-Spieler Vishwa Mohan Bhatt auf Water Lily Acoustics anhören. Der "Ganges Delta Blues" transportiert den Blues authentisch nach Indien und die SACD klingt auch noch superb.

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Eine audiophile Blues-Lady ist Joanna Connor, die ein paar Platten auf inak veröffentlicht hat. Bin da aber ehrlich gesagt nie tiefer eingestiegen.

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Von meiner Seite bin ich bei "C" durch, wir können zu "D" weitergehen.
slugg11
Stammgast
#157 erstellt: 19. Sep 2012, 23:56
D wird ja nun extrem schwierig!
Spontan fällt mir da natürlich Willie Dixon ein. Wohl kaum jemand in der gesamten Geschichte des Blues hat so einen Einfluss gehabt. Es gibt ja fast nichts, was er nicht gemacht hat.
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Als zweites ist Reverend Gary Davis zu nennen. Gary ist für jeden Gitarristen der Beweis, dass man auch mit zwei Fingern virtuos Ragtime spielen kann! Er gilt ja fast als Erfinder des Finger - Pickings!
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Darek and the Dominos.
Dazu muss man nicht viele Worte verlieren. "Layla...."! Nicht alles Blues, aber allein "Key to the Highway" reicht schon!

Delaney, Bonnie and Friends
Auch nicht alles Blues, aber wenigstens eine wunderbare Aufnahme von "Come on in my Kitchen" mit Duane Allman auf der Dobro.


[Beitrag von slugg11 am 20. Sep 2012, 00:01 bearbeitet]
Kumbbl
Inventar
#158 erstellt: 20. Sep 2012, 06:44
Ich würde auf alle Fälle Bo Diddley noch bringen - kann aber leider selbst nix empfehlen, schlichtweg weil ich nichts von ihm besitze also, wer kann da was beisteuern?

Doch, ich habe eine:

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läuft bei mir allerdings unter Howlin' Wolf oder präziser: Howlin' Wolf, Muddy Waters, Bo Diddley - The Super Super Blues Band... ist ganz gut, aber IMO auch kein Meisterwerk, klingt allerdings gut.


[Beitrag von Kumbbl am 20. Sep 2012, 08:38 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#159 erstellt: 20. Sep 2012, 15:14
Tja, leider kann ich zu Bo Diddley auch nichts beitragen. Sein bewusst monotoner Stil ist nun auch nicht unbedingt mein Geschmack. Allerdings ist sein "Not Fade Away" eines der Kernstücke im Live-Repertoire der Grateful Dead gewesen.

Gleiches gilt für Reverend Gary Davis, dessen "Death Don't Have No Mercy" ebenfalls von GD gespielt wurde. Mit Davis muss ich mich noch tiefer befassen

Der Blueser in "D", von dem ich definitiv die meisten Platten habe, ist Guy Davis. Ein New Yorker Musiker und Schauspieler, der sich tief in die Musik seiner Vorfahren eingearbeitet hat, hervorragend Gitarre spielt und auch die passende rauhe Stimme besitzt, das authentisch rüberzubringen. Ich kenne unter den 10 vorhandenen Platten keine schlechte von ihm, herausgegriffen seien seine erste Solo-Live "Stomp Down Rider (1995)", die sozialkritische "Legacy (2004)" oder die "Skunkmello (2006). Auf "Uncle Tom's Dead" von Legacy erklärt er seinem ignoranten und Rap zugeneigtem Sohn, der Blues für Altmännermusik hält, dass die Wurzeln aller schwarzen Musik im Blues stecken. Sehr witzig !

Auch wenn er optisch an Eric Bibb und Keb Mo erinnert, ist er einen Tick rauher als die anderen beiden.

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vanye
Inventar
#160 erstellt: 20. Sep 2012, 18:22
Ich möchte mich noch bei dem bedanken, der Bibbs Friends empfohlen hat.

Allein für "The Cape" lohnt der Kauf schon. Diesen Song werde ich wohl noch oft hören.

Butterfields East-West ist auch OK, wenn auch eher Standard-Kost.

Gruß
vanye
arnaoutchot
Moderator
#161 erstellt: 20. Sep 2012, 18:28

vanye schrieb:
Ich möchte mich noch bei dem bedanken, der Bibbs Friends empfohlen hat.


Huch, das war ich, glaube ich ... ja, eine feine Platte ... "always trust your cape"

Aber die Butterfield Blues Band ist doch keine Standard-Kost, vor allem nicht das Titelstück ...
slugg11
Stammgast
#162 erstellt: 21. Sep 2012, 00:07
Ja, D ist schwer:
Damit es hier ein bisschen weiter geht, werfe ich "Champion" Jack Dupree in den Ring. Da ich nicht der große Piano - Blues - Liebhaber und Kenner bin, muss ich allerdings Tipps schuldig bleiben. In den 70/80er Jahren war Dupree wahrscheinlich in Deutschland der Inbegriff des Bluesers. Es gab wohl kaum einen kleinen Club oder Musikkneipe, wo er nicht aufgetreten ist. Ich habe ihn auch ein paar Mal gesehen und war immer ziemlich angetan, nicht wegen seines - sicherlich sicherlich für Pianokenner beeindruckenden - Spieles, sondern weil er einfach ein hervorragender Unterhalter war!


[Beitrag von slugg11 am 21. Sep 2012, 07:13 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#163 erstellt: 21. Sep 2012, 07:55
Von Dupree hab ich auch nur eine alte LP, ich denke der war auch wirklich live besser als auf Platte. Der brauchte das Publikum.

Mir fällt noch Fats Domino ein, dessen frühe Sachen durchaus zum Blues gezählt werden können. Ich habe hier aber auch keine konkrete Empfehlung, vermutlich gibt es inzwischen gute Sampler. Kann jemand etwas empfehlen, auch klanglich ?

Als "Kleinmeister" steht hier noch K.C. Douglas, ein früher Mississippi-Blues-Mann (geboren 1913), der ausnahmsweise nicht nach Chicago, sondern an die Westküste zog und im Blues-Boom der frühen 60er ein paar relaxte Platten machte, die sicherlich für die West-Coast-Szene der 60er einflussreich waren, zB "Big Road Blues".

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Ich schlage vor, wir gehen alle nochmals in uns, was bei A - D noch fehlt und gehen am Wochenende zu E.
Jugel
Inventar
#164 erstellt: 21. Sep 2012, 10:28
Unter D kommt mir nur noch Dr. John in den Sinn.
Wobei: Fällt der überhaupt unter Blues? Außerdem heißt der 1940 in New Orleans geborene eigentlich Malcolm (Mac) John Rebennack Jr..
Von ihm habe ich nur die
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Going Back To New Orleans.
Ob es von dem Doktor bessere bzw. typischere Scheiben gibt weiß ich nicht.(Das Cover ist aber schön.)

Gruß
Jugel

Ich habe ´mal nach vorne geschaut: Unter "E" sieht es bei mir auch mau aus...
slugg11
Stammgast
#165 erstellt: 21. Sep 2012, 10:55
Naja, eventuell fällt er auch unter die Rubrik "Macht ab und zu auch 'mal einen Blues".

Mit den Namen ist das natürlichso eine Sache. Ich bin ja dafür, dass die alphabetisch da eingeordnet werden, wo man sie mit ihrem bekannten Namen erwarten sollte. Kein Mensch weiss normalerweise, dass Blind Boy Fuller (Schöpfer des Pistol Slapper Blues) in Wahrheit Fulton Allen hiess, also eigentlich bei A dran gewesen wäre. Bei ihm geht das ja sogar noch weiter, denn eigentlich hiess er anfangs auch in der Musikwelt Blind Boy Fulton. Irgendwie ist der Name dann zu Fuller geworden. Also habe ich mir vorgenommen, ihn erst zu F zu nennen.

Insofern finde ich natürlich Dr.John unter D völlig legitim..... . Obwohl er würde ja bei J passen, aber da gibt es ja sowie Dutzende anderer..... .
arnaoutchot
Moderator
#166 erstellt: 21. Sep 2012, 11:20

slugg11 schrieb:
Insofern finde ich natürlich Dr.John unter D völlig legitim..... . Obwohl er würde ja bei J passen, aber da gibt es ja sowie Dutzende anderer..... . ;)


Ja, das ist sicherlich ok. Habe auch an Dr. John gedacht und geistig nach "R" verschoben, aber dort hätte ich sicherlich nicht mehr daran gedacht. Passt schon !
Kumbbl
Inventar
#167 erstellt: 21. Sep 2012, 19:30
Ich läute mal E ein...allerdings hab ich da genau einen Künstler: Terry Evans.

Gestartet als Background Sänger von Ry Cooder, dann auf Solopfade, allerdings immer vom Meister gefördert und auf den ersten Alben auch auf der Gitarre begleitet... Evans ist kein blueser reinsten Wassers, eher eine Mischung aus Blues, Soul, Memphis R&B und auch Gospel, allerdings eine sehr gelungene Mischung, nicht zuletzt, da Evans eine tolle Stimme voll Seele und Ausdruck hat....

Ich kann zwei Alben empfehlen, nein, eigentlich drei, aber dazu unten mehr... Hier erstmal die beiden:

amazon.de

evans

Eides sehr gute Alben, keine essentiellen Meisterwerke, aber sehr schöne Musik in oben beschriebenem Stile... Gibt's als XRCD, wobei IMHO die Standard CDs auch bereits sehr gut klingen, das sind wenn dann marginale Unterschiede... Sehr gut produzierte Alben.

Auf beiden wirkt Ry Cooder mit tollen Gitarrenparts mit, auf letzterem auch noch Jim Keltner an den Drums...

Jetzt zum dritten Album:

amazon.de

Eine sehr schöne Zusammenarbeit mit Hans Theessink... Dies als kleiner Vorgriff auf T, wo ich euch dann mit einigen Alben von Hans überschütten werde, einem meiner Lieblingsmusiker überhaupt.... Aber dazu müßig ihr euch noch bis T gedulden


[Beitrag von Kumbbl am 21. Sep 2012, 19:39 bearbeitet]
slugg11
Stammgast
#168 erstellt: 22. Sep 2012, 13:00
Damit es weiter geht:
Snnoks Eaglin.
Tipp bleibe ich schuldig, von dem gibt ers gefühlte 100 Cds und Platten. Ich habe ihn allerdings nur irgendwo auf Samplern. Er ist eben keiner von den ganz großen gewesen. Dazu hat hat er auch zuviel außer - bluesiges gemacht.
vanye
Inventar
#169 erstellt: 22. Sep 2012, 15:55
Nicht so voreilig. Wir waren doch dieses Wochenende noch bei D ...

Also: Bo Diddley - da stimme ich mit den meisten wohl hier überein, dass er gefühlt sowieso nur einen Song geschrieben hat. Von daher reicht auch irgendeine Best of oder sowas. Ich jedenfalls habe genau eine CD von ihm im Regal und das reicht mir völlig.

Aber hier noch ein interessanter Tipp aus Deutschland für den Buchstaben D: Das Dritte Ohr. Ich selbst habe das Album Zahltag und kann es eigentlich nur empfehlen. Der Stil ist allerdings etwas eigen - am besten vor dem Kauf reinhören!

das dritte ohr

Gruß
vanye


[Beitrag von vanye am 22. Sep 2012, 15:57 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#170 erstellt: 22. Sep 2012, 16:02
Auch ich kann noch ein paar Namen fallenlassen, ohne konkrete Platten nennen zu können. Ronnie Earl und Tinsley Ellis sind beides "jüngere" Gitarristen (d.h. heute beide so um die 60 ... ;), die mir in den 80ern immer mal wieder auf Blues-Samplern begegnet sind, aber keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben. Besonders Earl hat aber auch was für AudioQuest aufgenommen, sollte also klanglich gut sein. - Sleepy John Estes ist noch einer der Klassiker, besonders auf dem Feld des Pre-War Country Blues, aber auch hier nur Stücke verstreut auf Sampler.


[Beitrag von arnaoutchot am 22. Sep 2012, 16:03 bearbeitet]
slugg11
Stammgast
#171 erstellt: 22. Sep 2012, 16:10
Ja, das Dritte Ohr.... .
Waren live richtig gut, aber auf Platte irgendwie immer ein bisschen langweilig. Habe sie vor gefühlten Jahrzehnten 'mal gesehen. Der Gitarrist war sehr gut, der Sänger ein bisschen daneben, fand ich immer, Er wollte besonders dreckig und authentisch klingen und ab und zu rutschte das dann in unfreiwillige Parodie ab!
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang immer so Aussagen, wie sie auch hier schon gefallen sind, dass ein weisser Sänger ganz besonders "schwarz" klingt. Musterbeispiel dafür ist immer wieder Joe Cocker.
Ich frage mich dann immer, ob die Leute, die sowas erzählen, jemals wirkliche Blues - Sänger gehört haben!
Deren Stimmen und Gesangsstile sind so weit weg von Joe Cocker, dass ich mich frage, wie man überhaupt darauf kommen kann. Howlin' Wolf - gut, aber sonst? Sicher gibt es ein paar, aber es ist bestimmt kein Merkmal der klassischen Blues - Sänger, eine besondere "Röhre" zu haben.
slugg11
Stammgast
#172 erstellt: 23. Sep 2012, 10:48
Bevor hier der absolute Stillstand eintritt, fange ich 'mal mit F an:

Als erstes natürlich der hier:
amazon.de
amazon.de

(letztere Edition sind übrigens, wie ich finde, ganz herrvorragende Sammlungen von allen möglichen klassischen Bluesern, sher schön gemacht und sehr günstig!

Einer der ganz großen Vituosen. Und mit erstaunlich gutem Sound.

Denen, die sonst noch spontan einfallen - Fleetwood Mac und Henrik Freischlader - mögen andere etwas schreiben. Da bin ich kein Experte.
arnaoutchot
Moderator
#173 erstellt: 23. Sep 2012, 17:11

slugg11 schrieb:
Bevor hier der absolute Stillstand eintritt, fange ich 'mal mit F an:


Danke für Deine treibende Kraft in diesem Thread. Ich will Dein jugendliches Ungestüm nicht bremsen und bei D - F ist es auch ok, aber wir sollten einen Tick langsamer voranschreiten, wenn uns andere Blues-Fans, die hier nicht täglich reinschauen, noch folgen können sollen. Absoluten Stillstand kann ich hier aktuell nicht erkennen ...

Neben Fleetwood Mac und Henrik Freischlader fallen mir bei "F" noch folgende Namen ein:

- Fabulous Thunderbirds (mit Jimmie Vaughan, Bruder von SRV)
- Robben Ford
- Lowell Fulson

Bei Robben Ford habe ich eine sehr gut aufgenommene Live-BluRay aus Paris 2001, die den Blues- und Jazz-Ausnahmegitarristen ganz gut darstellt.

amazon.de
slugg11
Stammgast
#174 erstellt: 23. Sep 2012, 17:36
Nebenbei bemerkt: Vielen Dank für das "jugendlich"!

Aber wie konnte ich Robben Ford vergessen? Vielleicht doch das Alter......?
arnaoutchot
Moderator
#175 erstellt: 23. Sep 2012, 17:56

slugg11 schrieb:
Aber wie konnte ich Robben Ford vergessen? Vielleicht doch das Alter......?


Naja, ab und an fällt mir eben auch mal einer ein ...

Bei den "grösseren" Buchstaben sollten wir uns mindestens eine Woche Zeit geben (Erfahrung aus anderen Threads dieser Art). Wir sind ja nicht auf der Flucht ...
slugg11
Stammgast
#176 erstellt: 23. Sep 2012, 18:09
Richtig. Bei J dürfte es einige Zeit beanspruchen.
Jugel
Inventar
#177 erstellt: 23. Sep 2012, 19:39
Dann will ist erst einmal den Lowell-Fulson-Faden aufgreifen...

Also, von Lowell Fulson habe ich eine einzige Scheibe im Regal:
jpc.de
Think Twice Before You Speak
Dabei handelt es sich um eine hybride MCh-SACD, die derzeit sogar noch recht preiswert zu haben ist.
Am Sound ist bei dieser Aufnahme aus dem Jahr 1984 nichts zu meckern, wenngleich er keine (Surround-) Offenbarung ist. Musikalisch sollte/muss man zugeben, das LF da seinen Zenit schon überschritten hatte. Seine große Zeit ging halt schon in den 1960igern zu Ende, nachdem er zu Beginn seiner Karriere (in den 1940igern) mit so wohlklingenden Namen wie Howlin´ Wolf und Ray Charles in Verbindung gebracht werden konnte.

Gruß
Jugel


[Beitrag von Jugel am 24. Sep 2012, 11:30 bearbeitet]
Jugel
Inventar
#178 erstellt: 23. Sep 2012, 20:06
Ja, und dann will Fleetwood Mac genannt sein. Wobei, eigentlich muss es heißen Peter Green´s Fleetwood Mac - ich weiß aber nicht ob und wie lange welcher Name "der richtige" war. Nach dem Aussteigen des Namensgebers veränderte sich die Musik ganz gewaltig. Unter Blues fallen für mich nur die ersten fünf Alben, nämlich Mr. Wonderful, FM, English Rose, Then Play On sowie The Pious Bird Of Good Omen. (Danach wird es für mich zu seicht, geradezu belanglos bis überflüsig; für andere wird es da aber erst interesant - ist halt kein Blues mehr...)
Von Sony gab es in der Original-Album-Classic-Serie einen reizvollen und sehr preiswerten Dreierpack:
amazon.de
Wie für die meisten Boxen aus dieser Serie gilt auch hier: Voll okay für den fairen Preis.
Übrigens der instrumentale "Übertitel" und der erste Nr.-1-Hit der frühen FM, Albatros, ist hier auch zu finden.
(Achtung: Der aktuell aus dieser Serie angebotene Fünferpack enthält m.E. viel zu viel Material aus der späteren Zeit.)

Gruß
Jugel

PS: Auf Peter Green kommen wir später sicherlich noch einmal zurück. Das lohnt sich aber auch!


[Beitrag von Jugel am 23. Sep 2012, 20:16 bearbeitet]
Jugel
Inventar
#179 erstellt: 24. Sep 2012, 14:13
Wie eigentlich immer wenn es mit einem Buchstaben zur Neige geht, ist es bei "F" auch nicht anders: Es wird grenzwertig.
Deitra Farr z.B., die ich bei "F" noch erwähnen will, ist auch so ein Fall. Denn Blues in seiner reinsten Form macht sie sicherlich nicht, da ist reichlich Gospel, Soul und sogar Pop dabei, also (teilweise) etwas schneller, etwas "lauter" und mit - für Blues-Verhältnisse - recht großer Besetzung, also mit Gitarren, Keyboards etc und auch mit Bläsern.
Die Sängerin, mittlerweile in ihren Fünfzigern, hat schon mit so manchem - in Insiderkreisen durchaus namhaften - Kollegen zusammengearbeitet. Matthew Skoller z.B. oder Chicago Beau, die ihrerseits ... (Mitunter kommt mir bei der Blues-Scene der Begriff "Inzucht" in den Sinn.)

Vorstellen möchte ich
jpc.de
Let It Go! eine hybride MCh-SACD aus dem Jahr 2005.
Sauber aufgenommen, nix zu meckern - aber auch nix zum Ausflippen. Für MCh-Freunde: Hier bekommen auch die Rears etwas zu tun.
An der Gitarre ist übrigens Billy Flynn zu hören (s.o.).

Gruß
Jugel
Kumbbl
Inventar
#180 erstellt: 24. Sep 2012, 18:09

Jugel schrieb:
Ja, und dann will Fleetwood Mac genannt sein. Wobei, eigentlich muss es heißen Peter Green´s Fleetwood Mac - ich weiß aber nicht ob und wie lange welcher Name "der richtige" war. Nach dem Aussteigen des Namensgebers veränderte sich die Musik ganz gewaltig. Unter Blues fallen für mich nur die ersten fünf Alben, nämlich Mr. Wonderful, FM, English Rose, Then Play On sowie The Pious Bird Of Good Omen. (Danach wird es für mich zu seicht, geradezu belanglos bis überflüsig; für andere wird es da aber erst interesant - ist halt kein Blues mehr...)


erstmal Zustimmung: Then Play On (klingt auf LP substantiell besser als die eher maue CD), English Rose und Fleetwood Mac (Peter Green's) sind für mich sehr gute (tw. angerockte) Blues Scheiben...

zweitens: die spätere Musik, die du als belanglos bezeichnest, ist für mich immer noch sehr gut, zumindest gibts drei sehr gute Alben (S/T, Rumours und Tusk und mit abstrichen sogar Tango in the night) nur eben komplett anders - aber Pop as good as Pop can be... aber das gehört eher an den Classic Rock Stammtisch...

drittens: Bei FM fiel mir noch jemand aus B ein, der aber auch hier jetzt sehr gut passt:

amazon.de

Eddie Boyd with Peter Green's Fleetwood Mac und das Album 7936 South Rhodes: sehr schöner Piano Blues; eines der Alben, die ich immer wieder gerne höre... Peter Green, John McVie und Mick Fleetwood und eben Eddie Boyd bluesen hier wunderbar vor sich hin...

Ich zitiere jetzt einfach mal aus Amazon.com: "If you want the REAL deal, then this is it. Be transported to a barrelhouse atmosphere as Peter Green hooks up again with Eddie Boyd, Mick Fleetwood and John McVie to give the deepest feeling to what true blues is all about. The solos are sensitive and full of so much feeling they make you ache. If you are tired of hearing posers and rockers trying to play the blues, then you will not be disappointed in this little known classic. There is not one single ho-hum on it. Just real classic genuine blues as it should be - and -here- played."

das bringt es perfekt auf den Punkt, Empfehlung!


[Beitrag von Kumbbl am 24. Sep 2012, 18:10 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#181 erstellt: 26. Sep 2012, 14:57
ok, scheint "F" ist abgehandelt ... also weiter mit "G"
Kumbbl
Inventar
#182 erstellt: 26. Sep 2012, 15:23
gut, hier der ausblick von mir - ich kann was beitragen zu:

Buddy Guy
Groundhogs
J.Geils Band
Rory Gallagher
Jugel
Inventar
#183 erstellt: 26. Sep 2012, 20:35
Dann will ich mal einen Anfang bei "G" machen:

Guitar Shorty (aka David Kearney, geb. 1939) with Otis Grand
amazon.de
My Way Or The Highway
Eine hybride MCh-SACD aus dem Jahr 2004, wobei die Aufnahme aus 1991 datiert. Guitar Shorty ist - wie man sich bei dem Namen denken kann - kein großartiger Sänger, spielt dafür aber ordentlich Gitarre. Hier erhält er obendrein Unterstützung von Otis Grand. Und so ist die Scheibe - trotz Bläsern - eher gitarrenlastig. Anständiger Sound (auch surroundmäßig), der die "musikalische Seite" toppt.

Gruß
Jugel
arnaoutchot
Moderator
#184 erstellt: 26. Sep 2012, 22:46

Kumbbl schrieb:
gut, hier der ausblick von mir - ich kann was beitragen zu:

Buddy Guy
Groundhogs
J.Geils Band
Rory Gallagher


Ja, das sind auch auf meiner Seite die wesentlichen Namen. Und Peter Green, der bei Fleetwood Mac ja schon fiel. Von Green habe ich die nette Robert-Johnson-Hommage "Songbook". Klanglich habe ich es gut in Erinnerung.

amazon.de


Von Buddy Guy ist meine Lieblingsplatte "Damn Right I Got the Blues". Inhaltlich und klanglich eine Powerplatte !! Ebenfalls guter akustischer klassicher Blues das Spätwerk im Duo mit Junior Wells Live at Legends "Last Time Around".

amazon.de amazon.de
slugg11
Stammgast
#185 erstellt: 26. Sep 2012, 23:35
Von mir zu diesem Buchstaben nur ein paar kleine Bemerkungen:
Buddy Guy - natürlich. Klassiker!

Groundhogs - naja, Tony McPhee, hm, habe sogar zwei Platten von denen (Split und Solid). Sind anz gut,
irgendwie kann TM nicht verleugnen, dass er eigentlich eher ein Jimi Hendrix - Imitator ist,
wofür er ja auch in erster Linie bekannt ist. Von der reinen Blues - Seite her hat mich das
nie besonders überzeugt.

Rory Gallagher - Was soll man dazu noch sagen, was noch nicht gesagt wurde? Habe ihn in der 70er Jahren in seiner kommerziellen Glanzzeit live gesehen. Er war damals, man glaubt es heute kaum
noch, ein echter Popstar! Neben seiner -nicht immer gleich guten, denn es gibt auch extrem ittelmäßige Liveaufnahmen von ihm, ist für mich nach wie vor die Art, wie er mit Gitarre umgeht, einzigartig. Bei niemand anders sieht das schlicht so elegant aus! Und wenn ich ein Stück immer in Erinnerung behalten werde ist das der schon genannte "Pistol Slapper Blues"!

J.Geils Band - Habe ich jahrelang rauf und runter gehört. Die ersten drei Platten

amazon.de

(Das sind sogar die ersten Fünf.)
gehören in jede Plattensammlung!!! Nicht nur bei Blues - Liebhabern! Und wer "Wammer Jammer" nicht für das gnadenloseste Mundharmonika - Lesgehstück hält, wird mit "Blue System" - Hören nicht unter einer Stunde bestraft!!!

Peter Green - tut mir leid, konnte ich noch nie was mit anfangen. Ich fand ihn schon immer langweilig. Klar, Albatross, Oh Well und Black Magic Woman sind schöne Stücke. Aber so richtiger Blues ist für mich was anderes.

Guitar Shorty - kenne ich nicht.

Was mich wundert, ist, dass Billy Gibbons noch nicht genannt wurde. Nicht dass ich ihn vermisse - ich finde ZZTop gut aber halte sie nicht unbedingt für eine Band, die in so einer Blues - Liste unbedingt genannt werden muss.


[Beitrag von slugg11 am 26. Sep 2012, 23:42 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#186 erstellt: 27. Sep 2012, 09:56

slugg11 schrieb:
Peter Green - tut mir leid, konnte ich noch nie was mit anfangen. Ich fand ihn schon immer langweilig. Klar, Albatross, Oh Well und Black Magic Woman sind schöne Stücke. Aber so richtiger Blues ist für mich was anderes.

Kennst du das erste FM-Album Peter Green`s Fleetwood Mac? Das ist von ganz anderer Machart als Albatross. Ich mag nur FM mit Peter Green, spätere Alben der Band sind mir zu langweilig
Kumbbl
Inventar
#187 erstellt: 27. Sep 2012, 10:18

arnaoutchot schrieb:


Von Buddy Guy ist meine Lieblingsplatte "Damn Right I Got the Blues". Inhaltlich und klanglich eine Powerplatte !!


(damit hast du deinen Alchemy- und CCR-Lapsus wieder ausgebügelt ) [kleiner Insider]

"Damn Right I Got the Blues" ist in meinen Top 10 der Blues Rock Platten....

Gut, zu meinen anderen G-Bluesern wurde inhaltlich eh von euch schon alles gesagt: Zustimmung zu J.Geils Band - hier kann man die aktuellen Remaster gut empfehlen - klingen gut. Für Full House kann ich die Audio Fidelity LP empfehlen, klingt sehr gut... allerdings ist auch die aktuell verfügbare CD gut. Hier kann ich auch noch die Live CD Blow out your Face von Rhino empfehlen, zumindest aus der Erinnerung, da schon länger nicht mehr gehört...

Zu Rory Gallagher möchte ich noch eine Klangempfehlung loswerden: Von Against the Grain, Calling Card und Photo Finish klingen die alten LPs substantiell besser als die viel zu komprimierten remaster CDs, welche für mich auch eine unangenehme tonale Balance aufweisen (eigentlich keine Balance in dem Sinne )

Zu den Groundhogs: Nun ja, sicher kein Blues reinen Wassers, da hat slugg schon recht, aber zumindest Thank Christ for the Bomb würde ich als rockendes Power-Blues Album empfehlen - haut rein. Klang des 2003er EMI remasters ist ok.

Billy Gibbons hätte ich unter Z bei ZZ Top erwähnt - denn zu Beginn waren IMO ZZ Top eine sehr gute Blues Rock Band...
slugg11
Stammgast
#188 erstellt: 27. Sep 2012, 13:07
Das gute an solchen Zusammenstellungen ist ja immer, dass man sich die alten Sachen nochmal anhört.
So habe ich mir die ersten beiden J.Geils Band Aufnahmen nach langer Zeit 'mal wieder angehört und muss feststellen, dass sie immer noch absolut frisch und aktuell klingen. Das kann man nicht von allen Sachen behaupten, die man lange nicht mehr gehört hat, Wie diese Band damals den Rythmus förmlich 'rausgeprügelt hat (z.B. bei "Pack,Fair and Square") ist bis heute unerreicht, finde ich! Ich denke 'mal, ich werde sie nicht zu weit weglegen!

Ja, Peter Green ist schon immer so eine Sache gewesen. Ich war mir da nie so sicher, ob nicht diese alten Blues - Aufnahmen eher durch Jeremy Spencer dominiert waren. Irgendwann hat sich PG dann ja wegen einer mysteriösen Krankheit zurückgezogen. Als er nach Jahren wieder auftauchte, wurde im TV ein Konzert gezeigt (Rockpalast, glaube ich), und das war wohl so ziemlich eines der schlechtesten Konzerte, die ich jemals gesehen habe! (das absolut und unschlagbar schlechteste war - für mich - übrigens so ein Tribute - Ding für Jimi Hendrix mit Uli Roth, Jule Neigel und so. Die haben eine Version von "Little Wing" gespielt, die mir heute noch die Schuhe auszieht, wenn ich dran denke!) Ich habe die ganze befürchtet, gleich würden einschlafen, so langsam und labberig habe ich selten eine Band spielen gehört.


[Beitrag von slugg11 am 27. Sep 2012, 20:45 bearbeitet]
Jugel
Inventar
#189 erstellt: 27. Sep 2012, 20:34
Zu Rory Gallagher möchte ich ausnahmsweise eine Warnung - insbesondere an die Surround-Liebhaber - loswerden:
Es gibt da eine hybride MCh-DoSACD "Big Guns - The Very Best Of Rory Gallagher", die aktuell sogar für ganz, ganz wenig Knete zu haben ist. Finger weg! Die Scheiben tönen total besch... (Das muss sogar ich als bekennender MCh-Junkie, der es ansonsten mit seinen Ansprüchen an den Sound nicht unbedingt auf die Spitze treibt, zugeben.)

Gruß
Jugel

PS: Weil die Scheiben so übel sind, gibt es auch kein Bild davon.


[Beitrag von Jugel am 27. Sep 2012, 20:38 bearbeitet]
Kumbbl
Inventar
#190 erstellt: 28. Sep 2012, 15:12

slugg11 schrieb:
Das gute an solchen Zusammenstellungen ist ja immer, dass man sich die alten Sachen nochmal anhört.
So habe ich mir die ersten beiden J.Geils Band Aufnahmen nach langer Zeit 'mal wieder angehört und muss feststellen, dass sie immer noch absolut frisch und aktuell klingen. Das kann man nicht von allen Sachen behaupten, die man lange nicht mehr gehört hat, Wie diese Band damals den Rythmus förmlich 'rausgeprügelt hat (z.B. bei "Pack,Fair and Square") ist bis heute unerreicht, finde ich! Ich denke 'mal, ich werde sie nicht zu weit weglegen!


ich hab mir sogar die ersten 5 angehört:

The J. Geils Band
The Morning After
'Live' Full House
Bloodshot
Ladies Invited

alle saugeil, um das mal auf den Punkt zu bringen Und an diesem Status wird sich auch die nächsten 100 Jahre nix mehr ändern...
slugg11
Stammgast
#191 erstellt: 29. Sep 2012, 01:04
Bei mir waren es tatsächlich jahrelang die ersten drei. Das sind wirklich Scheiben, die kein schwaches Stück enthalten! Und vor allem haben sie es geschafft, diese unglaublich dichte Atmosphäre auch im Studio hinzukriegen. Die Stück, die sowohl im Studio als auch bei "Full House" gespielt wurden, gehen ja genauso gut los!
Viele haben sowohl damals in ihrer Hoch - Zeit noch heute nie etwas von der J.Geils Band gehört. Und das obwohl jeder, der sich für Rockmusik interessiert, eine der bekanntesten Melodien dutzende Male gtehört hat: die Erkennungsmelodie des "Rockpalast" (aber kaum einer weiss ja auch z.B., dass die "Na sowas" - Melodie von Peter Hesslein ist, jahrelang Gitarrist bei James Last und Lucifer's Friend!)
arnaoutchot
Moderator
#192 erstellt: 29. Sep 2012, 18:01
Na gut, dann werde ich mich mal mit J. Geils Band beschäftigen müssen. Ich kenne den Namen und habe sicherlich auch schon das eine oder andere gehört, aber die ersten Platten hab ich nicht. Kann man unter klanglichen Aspekten die 5-CD-Box, die oben gezeigt wurde, bedenkenlos kaufen ? Obwohl ich bislang ein Gegner dieser ultra-abgespeckten Kompilationen war, muss ich inzwischen eingestehen, dass sie für wenig Geld und sehr geringen Platzbedarf (letzteres fast wichtiger als ersteres inzwischen bei mir .... ) einen hervorragenden Überblick bieten (zB die gleiche Box der "Incredible String Band").

Wir müssen uns bei "G" nicht länger quälen als nötig, mit "H" kommt einer der grossen Blues-Buchstaben im Alphabet. Hier steht auch etliches:

Billie Holiday
Sam "Lightnin'" Hopkins
John Lee Hooker
Son House
Alberta Hunter
Mississippi John Hurt
Screamin' Jay Hawkins
John Hammond
Michael Hill
Jeff Healey
im Prinzip kann man einiges von Jimi Hendrix auch dazunehmen

... und einer der Urväter des Blues, W.C. Handy ...

Ich fange mal mit Billie Holiday an. Ich bilde mir ein, ihr Werk nahezu komplett zu haben (aus der Decca-Zeit mag ein wenig fehlen). Im wesentlichen kann man es heute relativ preiswert mit den jeweils 10 CDs umfassenden kompletten Columbia- und Verve-Ausgaben erschlagen. Ob das für einen Einsteiger sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln, da man dann rd. 400 Songs auf dem Tisch hat. Sehr gut remastert ist die "Complete Verve Studio Master Takes"-Box, die ihr Spätwerk in gut hörbarer Klangqualität bietet (die Columbia-Aufnahmen aus den 30ern sind zwar inhaltlich teilweise noch stärker, aber klingen natürlich deutlich "historischer"). Wie man zu ihren letzten Aufnahmen wie "Lady in Satin" steht, bleibt jedem selbst überlassen, ihre Stimme war da von Drogen und Alkohol schwer gezeichnet. Jedenfalls gibt es da sogar noch eine inzwischen recht teure SACD ...

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dietmar_
Inventar
#193 erstellt: 29. Sep 2012, 18:40
Hallo Michael,

auch wenn ich hier nicht so viel beitragen kann, ich lese mit Vergnügen.

Diese Original-Album-BOXEN haben halt den Vorteil eines einfachen Überblicks. Ich nutze die schon hin und wieder um unbekannte oder vor Urzeiten mal gehörte Sachen noch mal gegen-/quer zu hören.

Z. B. fand ich den späteren [offtopic]Dr. John irgendwie manieriert, a..backen; mindestens die ersten 3 der 5 Alben auf "Original Album Series" bewiesen mir das Gegenteil.[/offtopic]

Ich werde mir jedenfalls die oben erwähnte "Original Album Series" Box der J.Geils Band anschaffen. Jahrzehnte nicht mehr gehört und etliches (ich erinnere mich gerne an "Chimes" live) vergessen.
Btw mein "Chimes" live ist allerdings von der "Blow Your Face Out"
die ich schon mit etwa 16(?) klasse fand.
slugg11
Stammgast
#194 erstellt: 29. Sep 2012, 20:06
Da bin ich ja fast verpflichtet, mit zwei meiner absolutzen Favoriten weiter zu machen:
Eddie "Son" House und Mississippi John Hurt.

Zu beiden gäbe es so viel zu sagen, dass es allein für einen Thread reichen würde. Deshalb nur kurz soviel von mir:
Son House ist für der Prototyp des archaischen Bluesers, der - wenn man den Berichten über seine Konzerte folgt und sich die gar nicht so wenigen Archiv - Aufnahmen ansieht - sich förmlich in eine Art Exstase gesteigert und damit eine fast mystische Stimmung erzeugt haben muss. Er hat einen sehr rohen Gitarren - Slide - Stil, weit weg vom filligranen Stil von Robert Johnson oder Charlie Patton, mit denen er oft - ich werde nie verstehen warum - in einem Atemzug genannt wird. Auch er ist irgendwann komplett von der Bildfläche verschwunden und im Zuge des ersten Blues - Booms Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre von der legendären Blues - Enthusiasten - Gruppe im Dunstkreis von Al Wilson wiederentdeckt worden. Er hat dann sogar noch eine ziemlich verdiente und erfolgreiche Karriere hingelegt, bis er leider dement wurde und 1988 starb.
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Diese beiden Cds sind nur Beispiele, an denen man sieht, dass er seinen Stil eigentlich über Jahrzehnte nicht verändert hat. Ansonsten gibt es dutzende von Zusammenstellungen.

Mississippi John Hurt ist nun ein ganz anderer Typ. Ein Gitarrist mit einem unglaublich lockeren, flüssigen und leichten Stil, der auf seine swingende Art für mich bis heute fast unerreicht ist (nur Blind Blake übertrifft ihn an Virtuosität). Sein sehr sanfter Gesang hat wagrscheinlich dazu geführt, dass er immer vergessen wird, wenn es um die ganz, ganz großen geht. Seine Version von "Stack'o Lee" von 1928 ist für mich die mit Abstand schönste!
Auch er hat nach vielen, vielen Jahren, in denen er - wie erzählt wird - nicht einmal eine Gitarre hatte, in den 60er Jahren eine kurze, aber sehr erfolgreiche, aber leider viel zu kurze zweite Karriere gehabt (er starb schon 1966)! Auch von ihm ist sehr schönes Material auf YouTube zu sehen und es ist wirklich bemerkenstwert, was für ein sympatischer und integrer Mann er gewesen sein muss! Allein schon dafür muss man ihn einfach lieben!
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Der ultimative Tipp für alle, die - auch soundmäßig - einen absoluten Klassiker hören wollen! Ein absolutes Muss in jeder Blues - Sammlung!!!

Die J.Geils 5er Box finde ich persönlich vom Sound her absolut ok.. Ich bin mit meiner Vintage - Anlage aber vielleicht nicht der Maßstab.


[Beitrag von slugg11 am 29. Sep 2012, 20:08 bearbeitet]
vanye
Inventar
#195 erstellt: 29. Sep 2012, 21:41

arnaoutchot schrieb:
... Drogen und Alkohol ...

Autsch!
arnaoutchot
Moderator
#196 erstellt: 29. Sep 2012, 22:07

vanye schrieb:

arnaoutchot schrieb:
... Drogen und Alkohol ...

Autsch! :L


Ich bin aus Bayern. Hier ist zumindest Bier kein Alkohol und damit auch keine Droge ...
slugg11
Stammgast
#197 erstellt: 30. Sep 2012, 00:04
Bevor es vergessen wird, wollte ich nur kurz noch ein paar Namen nennen, die oft vergessen werden (nur damit sie überhaupt genannt werden):
Robert Hicks aka Babecue Bob
Big Walter Horton
Peg Leg Howell
und von den neueren der gerade erst vor kurzem verstorbene Bugs Henderson.


[Beitrag von slugg11 am 30. Sep 2012, 17:28 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#198 erstellt: 30. Sep 2012, 14:14

slugg11 schrieb:
Bevor es vergessen wird, wollte ich nur kurz noch ein paar Namen nennen, die oft vergessen werden (nur damit sie überhaupt genannt werden):
Big Walter Hornton


Danke für die Nennung dieser Namen, die mir bis auf Big Walter Horton (ohne "n" oder ?) kein Begriff sind.


Zu Son House möchte ich gerne noch diese hier von 1965 einfügen, die für mich "die eine" wäre, wenn man sich zunächst nur eine kaufen will. Ich habe eine japanische Papersleeve-Edition davon, die sehr ordentlich klingt

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Nun zu einem der Giganten des Blues, dessen Einfluss auf die zeitgenössischen Musiker und auch heute noch unermesslich ist: John Lee Hooker. Hooker sagte von sich lakonisch: "I'm one of the greatest blues singers in the world, but I don't think of myself as that". Seine Soloaufnahmen mit Elektrogitarre und Foot Stomps Ende der 1940er waren bahnbrechend. In den 60er Jahren war er ein wichtiger Katalysator für den Einzug des Blues in der weissen Rock-Musik (> Hooker'n'Heat). Im Alter von über 70 Jahren hatte er mit Kollaborationen mit Carlos Santana, Van Morrison, Robert Cray, Ry Cooder, Bonnie Raitt u.v.a. auf "The Healer", "Mr. Lucky" usw. ein verdientes spätes Comeback.

Plattenmässig gibt es mit der 4-CD-Box "Hooker" eine sehr schön gemachte und klanglich optimal aufbereitete Kompilation, die von "Boogie Chillen" von 1948 solo bis zu einem Duo mit Clapton mit dem gleichen Stück aus dem Jahr 1998 reicht. Labelübergreifend und mit über 80 Titeln eine nahezu perfekte Sammlung. Ich habe eine sehr schön aufgemachte Longbox mit einem 60-seitigen Buch, der Link unten geht offensichtlich zu einer preiswerten, aber abgespeckten Wiederveröffentlichung.

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Schon bei Canned Heat hatten wir die Platte "Hooker'n'Heat" erwähnt, hier passt sie besser hin, da sie tatsächlich Hooker wesentlich stärker als Canned Heat in den Vordergrund stellt. Die MFSL-Ausgabe dürfte der Königsweg sein, diese Platte zu besitzen.

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Die Vinyl-Aficionados sollten sich bei "The Healer" auf die Suche nach der exquisit klingenden Classic-Records-Ausgabe machen, die fantastisch klingt. Die normalen CD-Veröffentlichungen von Point Blank von "Mr. Lucky" oder "Chill Out" klingen aber auch überdurchschnittlich gut. Von der "Boom Boom" gibt es auch eine hochauflösende Zweikanal-DVD-Audio (24/96), die gerade für Fans des rauhen frühen Hooker geeignet ist, da er einige seiner frühen Stücke mit der Alterweisheit und Technologie der 90er eingespielt hat ...

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[Beitrag von arnaoutchot am 30. Sep 2012, 14:19 bearbeitet]
slugg11
Stammgast
#199 erstellt: 30. Sep 2012, 15:21
Kleiner Nachklapp zu Bugs Henderson::
Warum der es nicht geschafft hat, zu den wirklich großen des Blues - Ropcks gezählt zu werden, ist eins der Geheimnisse der Musikwelt! Offensichtlich waren es immer wieder - da, da sind sie wieder - Alkohol und Drogen, die ihn immer wieder zurückwarfen! Wenn er gut drauf war, hat er so ziemlich alles in Grund und Boden, was es an "Titanen" gab und gibt! Dummerweise war er aber wohl meistens übel drauf!
Auf der CD "Four Strikes Strikes again" war er gut drauf! (Da spielt übrigens auch einer von MC 5 mit( Kick out the Jams, Mother.......!).

Mit Billie Holiday wird hier natürlich ein altes Thema berührt, das schon lange diskutiert wird: "Ist sie eine Blues - Sängerin?" Ehrlich gesagt: für mich nicht! Ich halte sie für die ohne Frage größte und einzigartigste Jazz - Sängerin aller Zeiten -die auch 'mal einen Blues gesungen hat. Das dann natürlich absolut anbetungswürdig!
Aber wenn man _sich 'mal ihren Stil, die Phrasierung, die Art, wie sie Töne zieht und einzelne Silben über mehrere Noten verteilt, usw. anhört und z.B. mit Bessie Smith vergleicht, dann sind da für mich Welten dazwischen! Und im direkten Vergleich entscheide ich mich dann - im Blues - für die "echte" Blues - Sängerin, nämlich Bessie Smith.

John Lee Hooker: so sehr ich ihn als Person bewundere, ich konnte nie etwas mit seiner Musik anfangen.


[Beitrag von slugg11 am 01. Okt 2012, 12:51 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#200 erstellt: 30. Sep 2012, 15:54

slugg11 schrieb:
Mit Billie Holiday wird hier natürlich ein altes Thema berührt, das schon lange diskutiert wird: "Ist sie eine Blues - Sängerin?" Ehrlich gesagt: für mich nicht! Ich halte sie für die ohne Frage größte und einzigartigste Jazz - Sängerin aller Zeiten -die auch 'mal einen Blues gesungen hat. Das dann natürlich absolut anbetungswürdig! Aber wenn man _sich 'mal ihren Stil, die Phrasierung, die Art, wie sie Töne zieht und einzelne Silpen über mehrere Noten verteilt, usw. anhört und z.B. mit Bessie Smith vergleicht, dann sind da für mich Welten dazwischen! Und im direkten Vergleich entscheide ich mich dann - im Blues - für die "echte" Blues - Sängerin, nämlich Bessie Smith.


Glücklicherweise müssen wir uns hier nicht entscheiden, wir können Billie und Bessie beide zu ihrem Recht kommen lassen. Vollkommen d'accord, dass Bessie die "Empress of the Blues" ist, aber ich finde in Billie's Jazz schon deutliche Spuren des Blues. Und ihr Leben war schon dazu geeignet, den echten Blues zu bekommen ... Bislang fehlt mir das Jazz-Element hier ohnehin noch ein wenig, bei der Verzweigung in die Rock-Musik sind wir da bislang immer grosszügig(er) gewesen ...

Noch einen Klassiker will ich nennen, bevor ich mich wieder etwas zurückhalte: Sam Lightnin' Hopkins. Auch hier kann man auf eine recht gute Kompilation von Rhino zurückgreifen, "Mojo Hand". An sich sehr gut, hat sie für mich leider ein Manko. Von meinem Lieblingsstück "Mr. Charlie" ist nur eine kürzere und verwaschene Elektro-Gitarren-Version enthalten. Mein Favorit ist aber die knapp 8-minütige Akustikversion auf "Lightnin' in New York" von 1960. Wie er nach der über 5-minütigen gesprochenen Einleitung zu dem Holler "Mr. Charlie, your rolling mill is burning down" ansetzt, jagt mir jedesmal einen Schauer den Rücken herunter !

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Kumbbl
Inventar
#201 erstellt: 30. Sep 2012, 16:41
Mal kurz kein musikalischer aber nicht desto trotz ein wichtiger beitrag:

slugg11, du bist mit deiner Blues-Erfahrung und deinem mit jedem Wort ausgeschwitzten tiefen Wissen wirklich eine große Bereicherung für diesen Thread - chapeau
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