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Aufbau einer "audiophilen" Jazz-Sammlung

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Autor
Beitrag
Phuxen
Ist häufiger hier
#101 erstellt: 19. Mrz 2009, 21:37
Ich würde ihn mal ruhen lassen.
Bis ich von Anfang bis hier hin nachgekauft habe kostet mich das schon genug

Edit: Dito für den Klassikfaden. Den habe ich persönlich zwar schon zurückgestellt bis zum nächsten grösseren Lottogewinn, aber es wäre schade um den ganzen Aufwand.

Mensch, weisst Du eigentlich, was Du und Deine Threads mich unter dem Strich so kosten??


[Beitrag von Phuxen am 19. Mrz 2009, 21:45 bearbeitet]
Maastricht
Inventar
#102 erstellt: 19. Mrz 2009, 22:17
Bitte bitte weitermachen.

Ich warte auf Ellington.

Gruss, Jürgen
Dualplattenspieler
Inventar
#103 erstellt: 20. Mrz 2009, 12:12
ich lese, also bin ich!

Weiter gehts mit E

noch besser als die eigentlich Interplay Aufnahme
Rhabarberohr
Inventar
#104 erstellt: 20. Mrz 2009, 14:08
(OT)

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben:

Unter folgendem link läuft eine Umfrage, ob und wohin man wechseln würde!!!

http://www.hifi-foru...m_id=55&thread=13350

Da die Umfrage im Unterforum " HIFI-FORUM » Surround & Heimkino » Lautsprecher » HIER BLEIBEN ODER FORUM WECHSELN ?" läuft,
ist sie zwar nicht fürs gesamte HF repräsentativ aber trotzdem nicht uninteressant!

arnaoutchot
Moderator
#105 erstellt: 20. Mrz 2009, 16:03
Hallo Thorsten,

ich habe mich entschieden, zumindest den Jazz erst mal hier weiterzumachen. Ich sichere meine Beiträge ohnehin, zur Not müsste man dann eben eine neue Plattform suchen, wenn hier ganz die Lichter ausgehen. Weder im Rolling-Stone-Forum noch bei Tamino ist eine besondere Jazz-Neigung vorhanden. Und audiophile Themen sind dort auch eher ungewohnt. Mir gefällt auch die Breite des hiesigen Forums, ich hab eigentlich keine Lust, mich auf drei zu verteilen (Klassik, Jazz, Audiophilie/Mehrkanal).

Hoffen wir das Beste.

Ich bereite "E" vor und schreibe am Wochenende was zu Ellington und den verschiedenen Evans'.

@ Jürgen (Dualplattenspieler): Das kann aber doch von Dir noch nicht alles bei Bill Evans gewesen sein, oder ?

@ Phuxen: Keine Gnade ...

Grüße Michael
Dualplattenspieler
Inventar
#106 erstellt: 20. Mrz 2009, 20:53
@ Michael (danke für die mailaddy, ich schreib Dir back)
Mach mir den Evans, meinst Du? Das ist bei mir schlimmer als mit Chet Baker, da kann ich mich schwer entscheiden und die Interplay Sessions sind so schön "bandmässig" und stets meine 1.Wahl wenn ich etwas lockeres hören will. Aber OK, zieh' ich die nächsten
MUST HAVE (nicht unbedingt als XRCD (die ist gut aber kürzer)sondern die kompletten Aufnahmen


mit dem viel zu früh verstorbenen, unvergessenen Scott LaFaro Bassgott der auch hier so schön spielt
mit Paul Motian

herrliche, relaxte live Trio Aufnahme mit sehr wenig Audience input(wie ich es mag)


die mir sogar besser gefällt als das sehr "künstlerisch" wirkende, bei Elektra erschienene "Paris Concert"

Dann wären da noch "Explorations", "Moonbeams", "Quintessence" u.a. mit Kenny Burrell. Auch das "Townhall Concert"

Umfassende Arbeit ist "Complete Fantasy Recordings" (da ist aber auch Tony Bennett mit dabei , gute Aufnahme aber eben auch viel Geschmacksachen dabei

you name you'll need it.Kauft alles, macht's keinen Fehler
arnaoutchot
Moderator
#107 erstellt: 20. Mrz 2009, 23:39
Hallo Jürgen,

das klingt ja schon besser !!!

Auf jeden Fall bei Bill Evans die "Complete Village Vanguard Recordings", aber - um im Sinne unseres Threads zu bleiben - natürlich das 20 bit K2-Remaster aus Japan, ich nehme an, das ist Deine auch ... Ist eine d e r Piano-Trio-Alben aller Zeiten, Herr Jarrett zehrt heute noch davon

Dann habe ich noch diese beiden Trio-Aufnahmen als japanische XRCDs:

- Moonbeams (1962)
- Portrait in Jazz (1959)

Sind als XRCDs leider beide schwer zu finden und ihr Gewicht vermutlich fast in Gold wert ...

Mit Duke Ellington befassen wir uns noch im Laufe des Wochenendes ...

Grüße Michael
pragmatiker
Administrator
#108 erstellt: 20. Mrz 2009, 23:43

arnaoutchot schrieb:
wenn hier ganz die Lichter ausgehen

Um etwas den Druck aus dem Kessel zu nehmen: Danach sieht's hier derzeit ganz und gar nicht aus.

Grüße

Herbert
arnaoutchot
Moderator
#109 erstellt: 20. Mrz 2009, 23:49
Wenn Du das sagst ...

Trotzdem danke für die Info.

Grüße Michael
Mars_22
Inventar
#110 erstellt: 21. Mrz 2009, 11:16

arnaoutchot schrieb:


Auf jeden Fall bei Bill Evans die "Complete Village Vanguard Recordings",


Die normale Remastered-CD ist aber seltsam linkslastig und von der Räumlichkeit weit entfernt von "Jazz at the pawnshop", das ja eine ähnliche Situation beschreibt. Was nicht heißen soll das ich letzteres lieber höre
arnaoutchot
Moderator
#111 erstellt: 21. Mrz 2009, 14:57

Mars_22 schrieb:

arnaoutchot schrieb:


Auf jeden Fall bei Bill Evans die "Complete Village Vanguard Recordings",


Die normale Remastered-CD ist aber seltsam linkslastig und von der Räumlichkeit weit entfernt von "Jazz at the pawnshop", das ja eine ähnliche Situation beschreibt. Was nicht heißen soll das ich letzteres lieber höre :L


Hallo Wolfram,

linkslastig ? Habe gerade mal die japanische remasterte CD mit der Complete Riverside Recordings Box verglichen. Evans ist rechts, Motian und La Faro sitzen bzw. stehen links, La Faro klanglich etwas vor dem Drumset von Motian. Quasi eine Art Halbkreis. Wenn ich das durch den ProLogic-Decoder jage, tritt La Faro sogar nochmals einen Schritt vor. Bringt aber nur was, weil ich drei identische große Standboxen als Frontlautsprecher habe, mit einem normalen Center stürzt die Mitte ab.

Das K2 Remaster klingt wesentlich besser als die normale CD, der Bass ist wesentlich voluminöser, das Piano wärmer und nicht so klirrend und die Becken natürlicher. Natürlich ist im Gegensatz zur Jazz at the Pawnshop bei Evans mehr eine abgegrenzte Bühne abgebildet, dadurch treten die Geräusche des Publikums in den Hintergrund und die Raumwirkung ist etwas geringer. Ausserdem liegen zwischen den beiden Aufnahmen wesentliche 15 Jahre an technischem Fortschritt, das darf man natürlich auch nicht vergessen.

Ich bleibe dabei, die Village Vanguard Aufnahmen im K2 Remaster sind klanglich für ihre Entstehungszeit sehr sehr gut. Die Teile davon, die als SACD bzw. XRCD erschienen sind, kenne ich leider nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob das, was jpc hier anbietet, das K2 Remastering ist. In Japan scheint die CD allerdings ausverkauft zu sein.
http://www.jpc.de/jp...gs-1961/hnum/2418054

Grüße Michael
arnaoutchot
Moderator
#112 erstellt: 21. Mrz 2009, 16:09
Wie versprochen komme ich zu Duke Ellington. Einer der wichtigsten (wenn nicht der wichtigste) Komponist des Jazz und mit Sicherheit einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts.

Leider fanden die Originalaufnahmen seiner kreativsten Zeit zwischen 1927 und 1941 statt, also leider klanglich nach heutigen Masstäben auf jeden Fall "historisch" zu nennen. Ich habe ehrlich gesagt auch den Überblick über evtl. neu herausgekommene gute Remasters verloren. Höre gerne Empfehlungen. Möglicherweise ist diese Kompilation geeignet, einen Eindruck der damaligen Band zu bekommen (kenne ich aber nicht, ausdrücklich keine audiophile Empfehlung, nur für die Neugierigen ... gibt's billig bei jpc.


Einen stereophones Abbild des Ellington Orchesters bieten am ehesten noch die "Ellington Indigos" von 1957, wenngleich sich hier eher ruhige und atmosphärische Stücke wie Mood Indigo (logisch!), Prelude to a Kiss oder Solitude finden und die Zahl von Bearbeitungen fremder Komponisten überwiegt.


Ein persönlicher Favorit von mir sind immer die Small-Group-Recordings der 50er gewesen. "Duke Ellington and Johnny Hodges play the Blues Back to Back" (1959) ist eine unverzichtbare Session und klingt in der Verve Master Edition recht gut. War im übrigen 1984 eine meiner ersten gekauften CDs.


Musikalisch sind natürlich Platten wie "Ellington at Newport" (1956), "The Count Meets the Duke" (1961), "Louis Armstrong meets Duke Ellington" (1961) oder "Duke Ellington with John Coltrane" (1962) auch alle hörenswert, Ellington/Armstrong gibt es sogar in einer MFSL-Ausgabe, aber klanglich ist das natürlich dem Alter entsprechend nicht gerade audiophil. Die MFSL-Ausgabe kenne ich nicht.

Ein Spätwerk ist noch das Quartett "Duke's Big Four" von 1973 mit Ray Brown, Joe Pass und Louis Bellson. Praktisch sein Schwanengesang, aufgenommen ein Jahr vor seinem Tod, gibt es klanglich fein als XRCD aufbereitet.


Abschliessen will ich mit einer gelungenen audiophilen Hommage an Duke Ellington, die seine Kompositionen noch etwas mehr entkernt. Mulgrew Miller und Nils Henning Orsted-Perdersen haben mit "The Duets" zum 100. Geburtstag des Meisters (1999) eine schöne Hommage für Bang & Olufsen aufgenommen. Ist vermutlich nicht leicht zu finden, aber lohnt sich.


Grüße Michael
Maastricht
Inventar
#113 erstellt: 22. Mrz 2009, 18:35
Na, der Duke hat doch besser verdient. Da muss mehr kommen!



Der Duke mit u.a. John Coltrane und Elvin Jones in der Serie Originals von impuls.


Columbia hat diese bedeutende Jazz Symphony schön remastered.


Der Duke mit Charlie Mingus und Max Roach auf Blue Note.


Der erste Track heisst Skin Deep und das macht er. Mark Wilder hat ihn remastered für Sony/Columbia.

Gruss, Jürgen
arnaoutchot
Moderator
#114 erstellt: 22. Mrz 2009, 19:00
Hallo Jürgen,

danke für Deine Ergänzungen. Ellington/Coltrane hatte ich ja genannt, die "Money Jungle" ist natürlich auch Pflicht.

Bei "Black, Brown and Beige" hatte ich nicht an die spätere Aufnahme mit Mahalia Jackson gedacht, sondern an frühere (teilweise grausam klingende) aus den 40ern. Bei der "Uptown" sollte man aber noch erwähnen, daß es Mono-Aufnahmen aus den frühen 50er Jahren sind (ich kenne das letzte Remastering aber nicht).

Grüße Michael
Maastricht
Inventar
#115 erstellt: 22. Mrz 2009, 20:05
Hallo Michael,

Die Uptown-cd hat bei mir eine Art authentischen Print. Im Ring steht: Stereo <> Fidelity (so wie bei der Black, Brown and Beige auf dem Cover); Copyright 2004. Der Klang ist für die Zeit umwerfend.

Gruss, Jürgen


[Beitrag von Maastricht am 22. Mrz 2009, 21:40 bearbeitet]
Dualplattenspieler
Inventar
#116 erstellt: 27. Mrz 2009, 20:22
Nachdem der Duke wohl abgearbeitet ist habe ich lange überlegt ob ich diese hier einstellen soll


Drei Gründe warum ich es tue:
1. es gibt vergleichsweise wenig Posaunen im Jazz(freu mich schon auf F)
2. das remastering von JMT ist ganz gut gelungen
3. You don't know what love is

Viele halten die hier für besser (ich nicht) zudem gibts Posaune im Doppelpack


Andere Eubank's sind zT sehr mainstream geglättet oder auch überarrangiert und vollgestopft
(z.B.Karma (mit Gesang ;EB3 mit sampling und elect.Posaune)
Dualplattenspieler
Inventar
#117 erstellt: 27. Mrz 2009, 20:31
Nu' ist mir U vor R geraten:

und


Wer ECM liebt wird sie haben, wer >Trio liebt MUSS sie haben, auch wenn John Taylor ein klein wenig zu dominierend ist(lass doch 'mal den Bassman nach vorn)

Mit E hab' ich fertich
arnaoutchot
Moderator
#118 erstellt: 28. Mrz 2009, 00:56
Hallo zusammen,

dann will ich mich auch mal wieder melden.

Zuerst Dank an Holger, die Desmond-Mulligan "Two of a Mind", die er ein paar Posts weiter oben empfohlen hat, ist bei mir eingetroffen. Mir ist sogar gelungen, sie als japanisches K2 Remaster im Papersleeve aufzutreiben. Absolut feines Quartett und klanglich wirklich exquisit. Toller Tipp !!!

Ich würde gerne noch bei zwei "Evans" verweilen. Zum einen Gil Evans. Wir trafen ja schon bei Miles Davis auf ihn. Unter eigenem Namen seien zwei Aufnahmen herausgegriffen: Die berühmte "Out of the Cool" von 1960, ein absoluter Klassiker, dessen besonderes orchestrales Klangbild auf dem Impulse-Remastern ganz gut dargestellt ist.


Zum anderen die Platte "Gil Evans Orchestra plays the Music of Jimi Hendrix" (1974). Bekanntlich war geplant, dass Hendrix an den für ursprünglich 1971 geplanten Aufnahmen teilnimmt und es eine neue Kollaboration mit Gil Evans wie vorher mit Miles Davis geben würde, aber leider hat der frühe Tod von Hendrix das vereitelt. Gil Evans nahm das Projekt dann ein paar Jahre später mit Musikern wie John Abercrombie, Hannibal "Marvin Peterson" und David Sanborn wieder auf. Das vom Material um Alternate Tracks deutlich erweiterte französische Remaster von 2002 klingt gut, leider ist die Platte offensichtlich schon wieder eine Rarität.


Dann will ich noch eine Platte von Bill Evans (Saxophon) nennen. Der Großteil des Outputs von Bill ist mir zu seichtes Fusion-Gedudel, aber es gibt eine Live-Platte aus dem Blue Note in Tokyo, da ist Feuer in der Scheune: "Let the Juice Loose" von 1989. Das Titelstück mit passendem Namen ist ein dermassen druckvoller Power-Hammer, dass man kaum sitzenbleiben kann. Hauptsächlich verantwortlich dafür sind Darryl Jones (b) und Dennis Chambers (dr), daneben noch ein ebenfalls kräftig zupackender Chuck Loeb (g) und Jim Beard (keys). Leider auch rar, aber ein unbedingter Tipp für alle Power-Fusion-Freaks (Richtung RTF oder Billy Cobham).


Eigentlich gäbe es noch einen dritten Bill Evans, der allerdings unter seinem muslimischen Namen Yusef Lateef wesentlich bekannter ist, deswegen behandeln wir den bei "L".

Abschliessend heute noch etwas aus der "New York School" der 90er: Marty Ehrlich "Can You Hear a Motion" (Enja 1993). Zerebraler Quartett-Jazz mit dem unterschätzten Michael Formanek am Bass (den krijen wir dann auch noch später ... ).


Ich grüble schon dauernd, wer die Posaunen mit F sein sollen, die Dual erwähnt hat ? J.J. Fohnson, Albert Fangelsdorff, Wycliffe Fordon ...

Grüße Michael
HolgerFfm
Stammgast
#119 erstellt: 28. Mrz 2009, 20:38
Aber, aber, Michael *kopfschüttel* - bevor jemand die Jazzpolizei holt, gebe ich Dir einen Tipp mit seinem Vornamen: Curtis :L.

Nachdem Dualplattenspieler Peter Erskine erwähnt hat, bevor ich es tun konnte, können wir von mir aus zum nächsten Buchstaben voranschreiten...

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger
arnaoutchot
Moderator
#120 erstellt: 29. Mrz 2009, 21:56
Hallo Holger, hallo Jürgen,

na gut, bevor die Polizei kommt, tippe ich mal auf Curtis Fuller. Ich hab mir pflichtbewusst gleich heute "The Opener" auf die Kaufliste gesetzt, weil ich beim Durcharbeiten des neuesten 2001-Kataloges mit einem großen Sonderangebotsteil "Blue Note CDs für 4,99 Euro" festgestellt habe, daß mir diese noch fehlt.

Vom meiner Seite ist bei "E" auch alles so weit erledigt. Lars Erstand auf opus 3 wäre mir noch eingefallen, der Vibraphonist der "Jazz at the Pawnshop", aber die Soloplatten sind jetzt musikalisch nicht so der Reisser, ausser vielleicht für eingefleischte Vibes-Fans, deswegen habt ihr meinen Segen zu "F" weiterzugehen. Insbesondere unter audiophilen Gesichtspunkten ist "F" nicht uninteressant, ich darf schon mal Chico Freeman auf Clarity, Hiroshi Fukumara auf Three Blind Mice (ist auch noch dazu ein Posaunist !!!) oder Flim & BBs mit der berühmten Tricyle auf dmp als Appetizer nennen.

Auf geht's ... Grüße Michael
Dualplattenspieler
Inventar
#121 erstellt: 30. Mrz 2009, 13:35
Tach die Herren,

also F
nicht nur das Holger und ich offensichtlich den gleichen "Plattenschrank" besitzen, nu' liest er auch noch meine Gedanken
Ich meinte natürlich Curtis Fangelsdorff


die muß sein.
Die "Opener" kann, weil musikalisch TOP schon allein wegen( "A lovely way to spend an evening")technisch muss sie aber leider nicht hier rein.

Vorher käme natürlich Ella F. aber dat wäre abendfüllend(minimum), daher einer meiner Lieblinge im Triobereich: Prof. Jürgen Friedrich

bei Naxos als DDD erschienen, genausogut wie die 2001 auf Jazz4ever erschienene "Voyage Out" oder die "Resistance" aus 2003 auf dem "schönerhören" Label, alle mit Tony Moreno dr und John Hébert b

oder als Quintettche, u.a. mit einem (wie stets) phantastischen Kenny Wheeler am Flügerlhörnchen (CTI 1998)must have!!!



dazugehören wird sowieso die neue, habe ich aber gearde erst erhalten, daher will ich nicht vorreilig sein


audio's CD des Monats, wen's interessiert(mich nicht, denn das hat e.s.t. auch schon gehabt:. )
arnaoutchot
Moderator
#122 erstellt: 01. Apr 2009, 23:36
"A Lovely Way to Spend the Evening" is to write in the Forum, um passend auf Duals oben genannte Empfehlung von Curtis Fuller zu antworten. "The Opener" ist da, schöne Platte, aber klanglich leider nur (sauberes) Mono. Ein Klassiker, ohne Zweifel.

Von mir ein heute ein paar wirklich audiophile Tipps, der Buchstabe "F" hat da einiges zu bieten:

Hiroshi Fukumara Quintet mit "Morning Flight" auf Three Blind Mice Japan aus dem Jahr 1973 (20 bit K2 CD-Remaster 1995). Fukumara ist ein Posaunist, der hier mit Shigeharu Mukai noch ein zweiten Posaunisten an der Seite hat. Die Platte ist - wie bei Three Blind Mice üblich - extrem sauber aufgenommen, in der Tat habe ich selten so einen voluminösen Trombone-Ton gehört. Musikalisch zwei längere Eigenkompositionen, dann Stücke von John Surman und John Coltrane. Schwer zu finden, aber durchaus wert, gesucht zu werden. Es gibt auch eine SACD, ich habe jedoch nur die CD.


Chico Freeman mit seinem Project Terra Nova hat auf dem kleinen US-Label Clarity 1996 die CD "The Emissary" aufgenommen. Ich habe nur zwei CDs von Clarity, aber die klingen beide umwerfend natürlich und gut. Das Label verwendet ein Verfahren, das ich sonst nur aus der Klassik kenne ("Naturally Balanced Two Microphone Recording"). Wenn man das einmal gehört hat, fragt man sich, warum nicht alle Jazz-Platten so aufgenommen sind ? Musikalisch ist das Jazz mit starker Besinnung auf die afrikanischen Roots, teilweise ein bisschen sentimental.


Wir haben ja schon mehrfach hier und an anderer Stelle das für und wider eines ausgesprochen audiophilen Labels wie dmp (Digital Music Products) erörtert. Ich stimme zu, daß der Output musikalisch teilweise etwas seicht ist, aber bei "F" stossen wir doch auf zwei dmp-Platten, die ich nicht unterschlagen will. Zum einen den Knaller "Flim & The BBs: Tricycle", den man in fast jedem guten Boxenstudio antreffen dürfte. Die Stereo-SACD dürfte das dynamischste sein, was je in meiner Player-Schublade verschwand. Ich mache mir oft den Spass, bei Leuten, die die Platte nicht kennen, das Klavierintro des Titelstücks einfach mal auf normaler Lautstärke laufen zu lassen. Der einsetzende Bass/Drum-Schlag wirft sie dann fast vom Stuhl. Es wäre aber ungerecht, die Platte nur als Testobjekt zu degradieren, ich finde sie auch musikalisch ganz nett. Leider als SACD inzwischen sehr rar & teuer.


Wesentlich dezenter geht es auf Manfredo Fests Jobin-Hommage "Just Jobim" zu, die auch als Stereo-SACD von dmp vorliegt. Schönes Piano-Trio in exquisit feiner Klangstaffelung, das richtige, um beim hoffentlich bald wärmeren Wetter mit einem Caipirinha auf der Terrasse zu relaxen. Hier dient die Klangtechnik auch definitiv der schönen Musik.


Zum Schluss noch was für die Bass-Freaks: Kiyoto Fujiwara ist ein ebenso in der Klassik wie im Jazz beheimateter Kontrabassist und hat mit einem Piano-Trio eine interessante Alternativaufnahme des berühmten "Concierto d'Aranjuez" vorgelegt (neben Stücken von Monk und Ellington).


Bin auch noch unschlüssig, wie wir das Thema "Ella" in diesem Thread behandeln. Es gibt schon einiges aus den späten 50ern auf Verve, was gut klingt, aber vieles ist natürlich älter und mono. Muss mal in mich gehen.

Grüße Michael
arnaoutchot
Moderator
#123 erstellt: 07. Apr 2009, 11:55
Helfen wir diesem Thread mal über Ella Fitzgerald hinweg.

Um chronologisch zu bleiben: Die ersten klanglich guten Aufnahmen, wenngleich noch in mono, entstanden Mitte der 50er Jahre. Hier sei nochmals auf die Zusammenarbeit mit Louis Armstrong (Ella & Louis) verwiesen, siehe "A" in diesem Thread.

Aus den späten 50ern und frühen 60ern stammen die vielen "Songbooks" auf Verve, in denen sich Ella Stücken von einzelnen Komponisten widmet. Klanglich sind diese Aufnahmen zumeist auf dem ausgezeichnet hohen Niveau der Blütezeit des Verve-Labels. Musikalisch verweisen sie die meisten der heute aktuellen Jazzsängerinnen auf die Plätze. Ich habe hiervon allerdings nur einige Sampler, z.B. die nachfolgenden (Ballads, Love Songs), die zwar sicherlich etwas trivial aufgemacht sind, aber mir je nach Stimmung ganz gut gefallen:



Als generellen Überblick über das Schaffen von Ella auf Verve bietet sich die Jubiläums-Box zu ihrem 75. Geburtstag 1993 mit 3CDs und schön aufgemacht in Buchform "The First Lady of Song". Ausser den ersten zwei oder drei Stücken aus der "Jazz at the Philharmonic"-Zeit Ende der Vierziger ist das Material klanglich sehr gut. Eigentlich "der" Sampler, wenn man sich nicht mit Einzelaufnahmen befassen will.



Mir persönlich gefallen auch zwei Aufnahmen aus den späten 60ern ("Ella" und "Things Ain't What They Used to Be"), auf denen man versucht hat, Ella in ein deutlich poppigeres, souligeres, ja gar rockiges Fahrwasser zu lotsen. Dass das Schiff hierbei nicht auf die Klippe läuft oder im Schmalz versinkt, ist sicherlich das Verdienst von Ellas unglaublich anpassungsfähiger Stimme. Beide Platten gibt es auf einer CD, klanglich sehr guter "Sixties"-Sound:



Danach war die musikalische Weiterentwicklung eher gering, wer mag es ihr verdenken, und sie verfeinerte als häufiger Stargast von prominenten Begleitern die Standards der 50er und 60er. Ein Duo-Projekt nur mit Joe Pass an der Gitarre aus 1973 sei hervorgehoben, das es auch auf XRCD gibt, und das jede Nuance ihrer Stimme perfekt abbildet (Take Love Easy):



Meines Wissens ist Ella nach 1980 krankheitsbedingt nur noch sehr wenig aufgetreten und es gibt insofern danach kaum Aufnahmen mehr. Falls dem nicht so ist, bitte ich um Widerspruch.

Viele Grüße Michael
Dualplattenspieler
Inventar
#124 erstellt: 07. Apr 2009, 13:40

Falls dem nicht so ist, bitte ich um Widerspruch.


wie käm' ich denn dazu? Ich denke Du hast es auf den Punkt gebracht. In diesem Monat erscheint eine live Aufnahme auf Verve "Ella in Hollywood", mal reinhören.

Obwohl ich meine Lieblingsscheibe von

FRESU, Paolo

bereits unter Carla Bley's Lost Chords eingestellt habe, sollte er auch unter F stattfinden:



tat mich schwer mit der Entscheidung weil ich ihn wirklich gern höre. Die klanglich noch etwas bessere wäre die bei ACT erschienene

aber mich nervt die Scheibe wegen Richard Galliano' Akkordeon deswegen nehm ich nur ein kleines Bild
HolgerFfm
Stammgast
#125 erstellt: 07. Apr 2009, 18:14
Was hast Du nur gegen Galliano ;)? Live und auf jenem Album finde ich ihn ganz großartig! Aber zu dem Buchstaben kommen wir ja gleich :D. Wenn mich ein Akkordeonist nervt, ist das Antonello Salis :L.

Meine zusätzlichen Empfehlungen zum Buchstaben "F" sind leider gerade dank eines IE-Absturzes im Orkus verschwunden :|.

Daher nur in Kürze: ich ergänze zur Liste den amerikanischen Jazzviolinisten Mark Feldman und den italienischen Jazzpianisten Antonio Faraò.

Von Mark Feldman sind einige wohlklingende Alben bei ECM erschienen, unter seinem Namen "What Exit" und mehrere als Sideman mit John Abercrombie. Herausragend für meinen Geschmack ist in jeder Hinsicht:


John Abercrombie, Mark Feldman, Marc Johnson, Joey Baron: Class Trip

Anspieltipps: Dansir, Risky Business, Jack and Betty.

Dieses erstgenannte Ensemble durfte ich auch schon live erleben; ich sage nur: :hail.


Antonio Faraò veröffentlicht vor allem bei CamJazz, hier möchte ich jedoch ein Album hervorheben, das bei Sketch erschienen und bisweilen schwerer zu bekommen ist:


Antonio Faraò, Daniel Humair, Jean- Jacques Avenel: Borderlines

Anspieltipp: Nicoletta - eine Hymne :-)

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger


[Beitrag von HolgerFfm am 07. Apr 2009, 18:24 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#126 erstellt: 07. Apr 2009, 22:42
Hallo Jungs,

ihr baut ja schon wieder mächtigen Druck Richtung "G" auf ...

Kleine Anmerkung zu den Gallianos und Feldmännern der (Jazz-)Welt: Violine und Akkordeon haben meines Erachtens im Jazz nichts zu suchen ...

Ein paar hab ich noch: Wie konntet ihr z.B. an Tommy Flanagan mit der hervorragenden Hommage "Thelonica" auf Enja (1983) vorbeiziehen (jetzt als 24bit Remaster) ? tststs ...


Zu Ella fällt mir noch Eileen Farrill ein, die auf Reference Records auch ein paar der Komponisten des Great American Songbooks vertont hat. Mit liegt die CD mit "Harold Arlen" (1995) vor. Stimmlich vielleicht einen Tick zu klassisch und nicht so gewandt wie Ella, aber klanglich auf dem bekannten audiophilen Label mit hohem Niveau.


Wie bei fast jedem Buchstaben noch ein Bassmann (schon bei E angedroht): Michael Formanek. Seine Bass-Solo-Platte "Am I Bothering You ?" auf dem Avantgarde-Label Screw Gun von 1998 ist roh und unbehauen, aber wirkt dadurch umso archaischer. Den Schluss macht auf der Platte eine amüsante Version von "Daddy was a Rolling Stone" für Solo-Bass.


Den Schluss macht eine LP. Die Fun Horns auf Amiga mit "Natural Music" (1989). Musikalisch und klanglich absolut herausragend (Amiga hatte damals auf DMM umgestellt und presste sehr kleine Auflagen in ordentlicher Vinylqualität). Nachdem diese erste Platte des ostdeutschen Bläserquartetts (Volker Schlott (sax, fl), Thomas Klemm (sax, fl), Jörg Huke (tb), Joachim Hesse (tp, fl-h)) nie auf CD erschien und heute nur noch in Second-Hand-Läden greifbar ist, hier ein Bild der ersten CD des Quartetts, die ebenfalls empfehlenswert ist (Surprise, 1990).


Das war's auch bei mir mit "F", ich schau mal, ob ich nichts vergessen hab.

Grüße Michael
Dualplattenspieler
Inventar
#127 erstellt: 08. Apr 2009, 09:26
Hallo Holger, long time no see! Gut das Du noch da bist.

Was hast Du nur gegen Galliano


Ich kenne ihn ja gar nicht persönlich. Für sein sog. Instrument könnte ich aber anbieten:
1 Liter bestes Superbenzin 98 Oktan (klopffrei) mit passender Sreichholzschachtel

Hattest Du einen Onkel der auf jeder Familienfeier zu vorgerückter, alkoholgeschwängerter Stunde diesen Jammerkasten
auf seinen Schoß hievte und dann Hans Albers für Arme zum Besten gab? Nein? Dann wirst Du es vielleicht nicht verstehen!

Wenn dann die Kiste so richtig schön brennt, legt Michael bestimmt die Fiedeln von Feldman und Jean-Luc Ponty auf den Scheiterhaufen und wir tanzen drumherum

Class Trip ist Abercrombie ist A. aber Feldman durfte ja genug anderes eigenes bei ECM abdrücken

Faraò danke für den. Seine neue "Next Stories" soll bei Enja wieder als SHM-CD erscheinen hab ich noch nicht gehört.

@ Michael
Flannagan als 24er Enja rem: DAAANKE gerade bestellt

Formanek: wie Recht Du hast, ich habe aber keine die unter seinem Namen erschien, aber wunderbar ist er auf Bob Degens "Catability" und den habe ich unter D vergessen, ist nämlich auch auf Enja
arnaoutchot
Moderator
#128 erstellt: 08. Apr 2009, 09:40
@ Jürgen:

Vor allem brennen Akkordeone und Geigen richtig schön, das wäre mit Trompeten oder Saxophonen viel schwieriger ...

Noch ein Wort zu Formanek. Auch die Platten als Leader einer Gruppe sind hörenswert, z.B. "Low Profile" auf Enja von 1994.


Grüße Michael
HolgerFfm
Stammgast
#129 erstellt: 08. Apr 2009, 14:26
Mit "F" sollten wir nicht abschließen, ohne Alben vom großartigen Bill Frisell empfohlen zu haben. Ich habe zwar schon viele Alben von ihm gehört, und habe auch das großartige Bill-Evans-Tribute-Ablum (als Sideman bei Paul Motian) sowie, unter seinem eigenen Namen "History / Mystery" (das will ich aber hier nicht empfehlen :L), mir fehlt aber der Überblick, was wirklich unter audiophilen Gesichtspunkten hörenswert ist.

Was wären Eure Tipps?

Der Gitarrist führt mich über einen anderen Gitarristen zu meiner letzten Empfehlung unter "F", nämlich dem 1935 geborenen amerikanischen Jazzpianisten Don Friedman. Seine Anfang der 1960er Jahre beginnende Diskografie ist überraschenderweise nicht sehr umfangreich. Die erste von mir empfohlene Aufnahme ist wundervolles Solo-Album und eine Hommage an Attila Zoller, mit dem er schon in den 1960er Jahren gespielt hatte:


Don Friedman: From A to Z.

Das zweite Album stammt ebenfalls aus dem Jahre 2004 und ist die Aufnahme einer Festivalband, was ich sonst auf Konserve gar nicht so gern mag. Gemeinsam mit der von mir ebenfalls verehrten Terri Lyne Carrington am Schlagzeug und mit Martin Wind am Bass ist diese klanglich und musikalisch großartige Liveaufnahme entstanden:


Salzau Trio (Don Friedman, Terri Lyne Carrington, Martin Wind): Live At JazzBaltica

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger


[Beitrag von HolgerFfm am 09. Apr 2009, 09:35 bearbeitet]
Dualplattenspieler
Inventar
#130 erstellt: 09. Apr 2009, 08:44

das wäre mit Trompeten oder Saxophonen viel schwieriger ...


Standardfrage in Quiz Sendungen: welches Holzblasinstrument brennt nicht

zu Bill Frisell: ich habe zwei Sachen von ihm die jedoch nicht in der Jazz Abteilung untergebracht sind: "Good Dog Happy Man" und eine Live Aufnahme mit Elvis Costello

Ansonsten ist er mir (auf seinen eigenen releases) zu folkig(Rambler), zu poppig(Floratone), zu merkwürdig (History/Mystery, die Holger wohl aus gutem Grubnd hier nicht vorstellen möchte)
Besser ist er (um nicht zu sagen superb) auf den ECM's von und mit Motian(aber wir sind noch nicht bei M )

Don Friedmann habe ich nix zu , dabei fiel mir jedoch ein, daß ich auch einen Friedman habe: David (Vibraphon)

diese Scheibe ist ein klanglicher Kracher (Label: Traumton) und auch die bei ENJA erschinenen (zB "Double Image") sind sehr gut

Schöne Ostern
arnaoutchot
Moderator
#131 erstellt: 09. Apr 2009, 09:49
Leider kann ich zu Bill Frisell auch nichts Substantielles beitragen. Ich habe ihn auch vorwiegend auf Kollaborationen (John Zorn's Naked City z.B.). Ist auch sicherlich nur teilweise Jazz.

Lassen wir die Osterfeiertage für Reflektion und ggf. Nachträge, nächste Woche geht es mit "G" weiter".

Wünsche allen aktiven und passiven Teilnehmern dieses Threads viele Ostereier ... Grüße Michael
HansFehr
Inventar
#132 erstellt: 16. Apr 2009, 09:46

arnaoutchot schrieb:
nächste Woche geht es mit "G" weiter".

Da hätte ich eine Idee.

Kenny Garrett habe ich schon bei Miles Davis gemocht.

Album von 2003.


arnaoutchot
Moderator
#133 erstellt: 16. Apr 2009, 09:58
Hallo Hans,

danke für Deinen Beitrag. Also gut, damit ist der Buchstabe "G" eröffnet. Raus mit Euren Empfehlungen !!!

Grüße Michael
Dualplattenspieler
Inventar
#134 erstellt: 16. Apr 2009, 10:47
Na denn:

auf SteepleChase erschienen, eine gute Wahl

aus über 20 cds von ihm ist diese auch klanglich die Richtige

Scott LaFaro auf "For all we know" Bass, besser am Besten


[Beitrag von Dualplattenspieler am 16. Apr 2009, 10:51 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#135 erstellt: 16. Apr 2009, 11:04
Wie oben Stan Getz auch XRCD.

Das Sextett von Johnny Griffin.


HolgerFfm
Stammgast
#136 erstellt: 16. Apr 2009, 17:25
Der Buchstabe "G" hat es in sich: aus den gigantischen Diskografien von Stan Getz und Dexter Gordon etwas besonders hervorzuheben, fällt mir sehr schwer.

"G" fängt für mich aber zunächst bei Richard Galliano an. Neben dem Album "Laurita" (von 1995, mit Palle Danielsson, Joey Baron und Gästen) empfehle ich sein jüngstes, gleichwohl sehr reifes Werk:


Richard Galliano, Gonzalo Rubalcaba, Charlie Haden, Mino Cinelu: Love Day. Los Angeles Sessions


Weiter zu Jan Garbarek *seufz*. Hier empfehle ich nur ungern, weil ich seinen Sax-Sound und seine Musik einfach nicht mag. Guter ECM-Album-Sound ist eben doch nicht alles :L. Daher hier eine Empfehlung, bei der er nur als Sideman auftritt, in einer energiereichen Livesession:


Keith Jarrett, Jan Garbarek, Palle Danielsson, Jon Christensen: Nude Ants. Live at the Village Vanguard.



Was Stan Getz angeht, möchte ich eine ruhig und entspannt gespielte und zudem gut klingende Aufnahme aus der späten Phase (1989) beisteuern:


Stan Getz, Kenny Baron, George Mraz, Victor Lewis: Bossas & Ballads: The Lost Sessions

Zu den anderen Helden unter "G" dann später ;).

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger


[Beitrag von HolgerFfm am 16. Apr 2009, 18:17 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#137 erstellt: 16. Apr 2009, 23:49
Hi zusammen,

wollte zu Stan Getz von meiner Seite noch die wirklich exquisit klingende "Getz/Gilberto" (Verve 1963) anfügen. Die SACD gibt es bei jpc aktuell für EUR 9,99 im Angebot. Ein absoluter Klassiker.


Ebenfalls klanglich und für mich auch musikalisch ein Kleinod die "Jazz Samba" mit Charlie Byrd von 1962. Die Verve Master Edition ist gut aufbereitet. Eine der wenigen Platten, die ich auf Repeat stellen und stundenlang laufen lassen könnte.


Es gäbe sicherlich noch einiges von Stan Getz, das erwähnenswert wäre und gut klingt (eigentlich alles auf Verve aus den 60ern, dann fällt mir noch eine schöne Duoplatte mit Kenny Barron ein (People Time)), aber vielleicht hat noch jemand andere Favoriten.



Ich bin froh, daß Jan Garbarek schon genannt wurde und Holger meine Meinung zu diesem Herrn teilt. Nun ist es so, daß ich gar nicht mal wenige Platten von ihm habe und mir manche seiner Klangkonzepte imponieren (z.B. die "Aftenland" mit der Kirchenorgel, die "Dis" mit Ralph Towner und der Windharfe, die "Ragas & Sagas" mit Ustad Fateh Ali Khan oder auch die in klanglicher Hinsicht ohne Zweifel exquisite "Officium" und viele mehr ). Aber bei allen Aufnahmen wünsche ich mir nach meist nicht langer Zeit, er möge doch jetzt mal mit seinem nasalen Saxophonton aussetzen. Bei der "Officium" gefällt mir am besten die Version des "Parce mihi domine" bei der Garbarek nicht mitspielt ...

Wenn es eine Platte von ihm sein sollte, die ich hier guten Gewissens und auch unter dem Aspekt der Audiophilie empfehlen müsste, ist es wahrscheinlich die "Afric Pepperbird", meines Wissens sein Erstlingswerk auf ECM von 1970. Aber Achtung, ich empfehle diese Platte nicht ohne Grund, das ist im Vergleich zu dem esoterischen Gedudel Garbareks von heute scharfer Stoff !!! Er ist hier u.a. auch am Bass-Saxophon anzutreffen (übrigens eines meiner favorisierten Instrumente, da könnten wir mal einen Extra-Extrem-Thread aufmachen).


Natürlich sind Platten wie "Witchi-Tai-To" ebenfalls Klassiker. Ich bin mit allem besonders skeptisch, das von ihm nach 1980 erschienen ist.

Holger, bitte weiter im alphabetischen Text ...

Gruß Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 16. Apr 2009, 23:52 bearbeitet]
Dualplattenspieler
Inventar
#138 erstellt: 17. Apr 2009, 13:55
Ich hatte so gehofft, daß G mit Ge weitergeht, nun bleibt mir nur meine Freude darüber zum Ausdruck zu bringen, daß wir sowohl Galliano als auch den norwegischen Mundharfenspieler und Kammbläser hinter uns haben

Zu Getz: Holger danke für die Bossas/Ballads. "The Wind" ist einer meiner Favourites, auch weil es ein schönes Bassspiel des eher unbekannten George Mraz beinhaltet und natürlich Kenny B

ABER
hast Du eine remasterte oder gar SA Version? Meine ist eine normalo CD und ist klanglich nicht so der Kracher

Zu Gilberto brauche ich 'nen Caipi oder Mujito und daaann

kommt meine holde Gattin und rüttelt am Liegestuhl, damit ich ihr den Rücken eincreme

heading south to Ipanema
arnaoutchot
Moderator
#139 erstellt: 19. Apr 2009, 23:06
Bleiben wir beim World Jazz (zu dem ich auch Getz' Bossa- Nova-Scheiben zählen würde).

Zum einem der exquisite französisch-spanische Bassist Renaud Garcia-Fons. Hochvirtuos, aber auch kompositorisch herausragend, sind für mich eigentlich alle seine Platten empfehlenswert. Zum Einstieg vielleicht "Oriental Bass" auf Enja von 1998, eine Art mediterraner World Jazz, der zwischen Orient und Okzident pendelt. Klanglich blitzsauber.



Die Live-Aufnahme "Arco Luz" von 2006 im Trio mit einem Flamenco-Gitarristen und einem Percussionisten hat den Vorteil, daß sie eine DVD-Video als Zugabe hat, auf der man Garcia-Fons auch sehen kann. Der Sound ist leider nur Stereo.



Die neue Platte "La Linea del Sur" kenne ich noch nicht, aber das wird dich sicherlich bald ändern ...



Ebenfalls ein Vertreter des World Jazz ist der brasilianische Gitarrist und Pianist Egberto Gismonti, der brasilianische Einflüsse mit Klassik und Jazz vermischt. Ich habe sein gesamtes Werk auf ECM inkl. der meisten brasilianischen Aufnahmen auf dem Canto-Label. Mit Ausnahme der etwas ambitionierten Projekte mit Orchester wie "Musica de Sobrevivencia" sind meines Erachtens alle Platten auf hohem Niveau, auch klanglich. Als Faustregel gilt für mich bei Gismonti, daß die Platte umso besser ist, je kleiner die Besetzung ist. Logischerweise ist die "Solo" betitelte Platte von 1979 auf ECM für mich eine der besten.



Auf gleich hohem Niveau "Sanfona", eine Doppel-CD, die aus je einer Soloplatte und einer Quartettaufnahme besteht.



Einen jugendlich rauheren Gismonti bietet übrigens eine seiner frühesten Platten "Orfeo Novo" von 1970, die für MPS aufgenommen wurde und von Joachim-Ernst Berendt produziert wurde. Leider von MPS bislang nicht auf CD aufgelegt und nur in Ausgaben zweifelhafter Herkunft erhältlich.



Leider hat sich Gismonti zumindest in Europa schon seit längerem ausgeklinkt, ich wüsste von keiner neuen Produktion innerhalb der letzten 10 Jahre.

Am Rande erwähnt seien hier noch die beiden Trio-Platten von Gismonti, Charlie Haden und - ja ich weiss, schon wieder er - Jan Garbarek "Magico" und "Folk Songs" aus ECM. Wie gut das auch ohne Gabarek geht, haben Gismonti und Haden ja dann auf "In Montreal" nochmals bewiesen.

Das nächste Mal kommen wir wieder zum "echten" Jazz zurück.

Viele Grüße Michael
Dualplattenspieler
Inventar
#140 erstellt: 20. Apr 2009, 18:13
Kenny Garrett ist ein prima Vorschlag. Die von Hans-Fehr vorgstellte Scheibe habe ich nicht, dafür aber diese, bei NonSuch erschien(stets eine gute Wahl)

mit Hutcherson vibes und Phar Sanders sax
Da gibts Passagen die einfach süchtig machen

Weil Gismonti schon war: habt ihr Dizzy vergessen oder findet ihr ihn nur auch nicht so dolle? Zwei Versionen von Night in Tunisia und basta. Jemand anderer Meinung?

Dann mach ich jetzt Green, Grant

und

dat sind die beiden die ich von ihm sehr schätze, zudem auch nett von Rudy aufbereitet, aber wirklich audiophil? Wie so manches aus der Zeit, aber inne Sammlung gehört's einfach.
arnaoutchot
Moderator
#141 erstellt: 21. Apr 2009, 10:16

habt ihr Dizzy vergessen oder findet ihr ihn nur auch nicht so dolle?


Nein, vergessen ist Dizzy Gillespie sicherlich nicht, aber die wesentlichen Aufnahmen sind aus den 40er und 50er Jahren und erfüllen die Anforderungen des Threads nicht. Ich erinnere mich z.B. an eine Savoy-Aufnahme Anfang der 50er auf "Dee Gee Days" mit dem blutjungen John Coltrane am Altsaxophon oder seine Teilnahme an der berühmten "Jazz at Massey Hall" von 1953, die ich sogar als Mono-SACD habe. Wurde gut restauriert, allerdings wurde Mingus' Bass so nach vorne gemischt, dass er schlicht zu laut ist.



Ich habe noch eine kubanische LP aus den 80ern, auf den Dizzy mit kubanischen Musikern zu hören ist, die ist ganz nett, aber auch nicht das, was ich hier reinschreiben würde. Von den Pablo-Sachen aus den 70ern klingt manches bestimmt ganz gut, habe ich aber nichts davon.

Zu Grant Grün komm ich noch zurück, dazu brauche ich aber meinen "musikalischen Handapparat" daheim.

Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 21. Apr 2009, 12:29 bearbeitet]
HolgerFfm
Stammgast
#142 erstellt: 21. Apr 2009, 15:03
@Dualplattenspieler

re Getz, Bossas/Ballads: Ich habe die CD-Version von 2003, mit einem farbigen Cover - keine Ahnung, ob das ein Remaster ist. Klingt sehr ordentlich, finde ich.

Was Dizzy Gillespie angeht, kann ich leider nicht dienen. Ähnliches gilt für Benny Goodman: ich habe zwar einige Aufnahmen, aber "audiophil" ist davon leider nichts.

@all

Weiter geht es mit der jungen Saxofonistin und Bassklarinettistin Meike Goosmann. Sie hat bislang nur ein Album veröffentlicht, das ich als wohlklingend und sehr hörenswert empfinde:


Meike Goosmann, Julia Hülsmann, Jeanfrançois Prins, Marc Muellbauer, Ulrich Moritz: Portraits

Mein nächster Eintrag für "G" ist dem Pianisten, Komponisten, Arrangeur und Festivalleiter George Gruntz (ein gebürtiger Schweizer) gewidmet. Leider weiß ich nicht, wie seine Enja-Alben klingen, daher hier nur diese Empfehlung, solo am Piano:


George Gruntz: Ringing The Luminator


Der schwedische Pianist Tord Gustavsen hat drei schöne und selbstredend sehr gut klingende Alben bei ECM veröffentlicht. Alle haben schöne Melodien und Improvisationen, luftiges Ensemblespiel und diesen typischen ECM-Sound :L, aber am atmosphärisch dichtesten ist wohl das letzte, 2007 veröffentlichte Album:


Tord Gustavsen Trio (Tord Gustavsen, Harald Johnsen, Jarle Vespestad): Being there

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger


[Beitrag von HolgerFfm am 21. Apr 2009, 16:41 bearbeitet]
HolgerFfm
Stammgast
#143 erstellt: 21. Apr 2009, 15:54
Weiter geht's mit zwei Saxophon-Giganten, Dexter Gordon und Johnny Griffin.

Aus der über 40 Jahre umspannenden Discographie von Dexter Gordon einige Titel herauszugreifen, grenzt schon sehr an Willkür. Wenn andere noch etwas ergänzen, wird's aber gewiss einigermaßen rund.

Für einen ersten Einstieg möchte ich zunächst ein großartiges Album aus den 1950er Jahren erwähnen. Es gibt seit kurzem ein Remaster auf CD, das kenne ich nicht, ich habe nur eine japanische LP-Pressung dieses wunderbaren Albums aus dem Bethlehem-Katalog:


Dexter Gordon, Kenny Drew, Leroy Vinnegar, Larry Marable: Daddy Plays the Horn

Seine musikalische Karriere in der ersten Hälfte der 1960er Jahre findet sich am besten in den sechs Alben, die er in dieser Zeit für Blue Note aufnahm, und die inzwischen alle als RvG-Remaster vorliegen. Der Höhepunkt ist sicherlich dieses Album aus dem Jahre 1962:


Dexter Gordon, Sonny Clark, Billy Higgins, Butch Warren: Go!


Dexter Gordon zog dann nach Europa um; seine über 10jährige Zeit in Kopenhagen ist am besten auf den zahlreichen (ganz überwiegend wohlklingenden) SteepleChase-Alben dokumentiert. Mein Liebling ist dieses Album, zugleich sein letztes für SteepleChase, aufgenommen kurz vor seiner triumphalen Rückkehr in die USA 1976:


Dexter Gordon Quartet (Dexter Gordon, Barry Harris, Sam Jones, Al Foster): Biting the Apple


Soviel für den Anfang. Was sonst noch erwähnenswert ist, z.B. von seinen zahlreichen Prestige-Aufnahmen zwischen 1969 und 1973, mögen andere ergänzen ;-).


Um im Alphabet und beim Instrument zu bleiben: Vom Saxophonisten Johnny Griffin habe ich leider nicht so viele Aufnahmen, neben seiner Rolle in der "Paris Reunion Band" (die durfte ich noch 1988 live bei Eröffnung der großen Ausstellung "That's Jazz. Der Sound des 20. Jahrhunderts" in Darmstadt erleben) habe ich nur die beiden 1957 bei Blue Note erschienen Alben "The Congregation" und dieses Album, das sehr entspannt geraten ist, obgleich das Format etwas anderes "androht":


Johnny Griffin, John Coltrane, Hank Mobley, Lee Morgan, Wynton Kelly, Paul Chambers, Art Blakey: A Blowin' Session



Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger


[Beitrag von HolgerFfm am 21. Apr 2009, 17:10 bearbeitet]
Dualplattenspieler
Inventar
#144 erstellt: 22. Apr 2009, 09:28
zu Dizzy:
Ja, Michael, fst alles aus frühen Tagen ABER Verve hat sich Mühe gegeben und diese hier remastered und da es sich um ein Zusammenspiel mit Getz handel (Buchstabe G, alles klar!) stelle ich sie hier hinein


Ein Bekannter sagte zudem, er besäße eine XRCD mit Dizzy und Oskar Peterson die klanglich sehr fein sein soll. Unbestätigt.

GORDON, Dexter
wooow! Eine Mammutaufgabe an der ich mich nur sehr begrenzt und doch umfassend beteiligen werde: ICH LIEBE ALLES( es gibt ein paar Kandidaten bei denen ich zum Sammeljunkie werde)
habe überflogene mehr als 30 CD's die meisten auf SteepleChase, kann mich nicht wirklich entscheiden und schliesse mich insofern quasi stellvertretend der Vorstellung von Holger's "Biting the apple" an, allerdings mit der Einschränkung, daß ich die Songauswahl als nichts Besonderes ansehe, da gibt es besseres. Also alle SteepleChase's sind meine Empfehlung

Die von Holger angeführten RVG remasters sind insofern sämtlichst gut als sie gegenüber den SteepleChase's auch noch 'nen deutlichen Preisvorteil haben

Griffin ist bei mir mit nur einer CD vertreten (und die würde ich bei Platznot rausschmeissen wenn ich noch eine von DG fände
Geschmacksache eben


[Beitrag von Dualplattenspieler am 22. Apr 2009, 09:31 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#145 erstellt: 22. Apr 2009, 12:59
Hallo zusammen,

danke für Eure Empfehlungen, denen ich mich rückhaltlos anschliesse.

Im einzelnen:

Gillespie mit Getz glaube ich unbesehen, die mit Oscar Peterson ist eine der Pablos, die ich oben schon erwähnte hatte.

Dexter Gordon ist ein großes Feld, die Blue Note RVGs sind sicherlich erste Wahl. Alleine schon wegen dem tollen Cover ist die "Ballads" hier ein Tipp und als Kompilation auch ganz gut für Einsteiger geeignet:



Die "Dexter Calling" hat Analogue Productions jetzt neu als 2-Kanal-SACD rausgebracht, ich habe eine andere aus der Serie von Jackie McLean jetzt erstmals gehört, wirklich exquisites Remastering. Wesentlich voluminöser und lebendiger als die RVG-Remasters (aber leider sehr teuer).



Leider sind Gordon's Prestige-Sachen aus den 70ern (insbes. die Live-Aufnahmen) klanglich oftmals Substandard. Welche SteepleChase wäre denn die "eine", wenn ihr eine empfehlen müsstet ? Ein seltsam weisser Fleck auf meiner Landkarte. Gute Aufnahmen, aber Gordon schon angeschlagen, sind die Takes um den Film "Round Midnight" aus den 80ern.

Johnny Griffin ist gut empfohlen mit der "Blowin' Session". Auch hier noch ein LP-Tipp: Es gab in den 80ern einen Auftritt seines Quartetts bei der Jazzbühne Ost-Berlin und eine Veröffentlichung auf Amiga, die ist klanglich wie spielerisch extrem gelungen.



Ich melde mich bald abends mal wieder, das o.g. genannte habe ich aus dem Kopf geschrieben, aber für einige weitere Namen brauche ich meine Homebase.

Grüße Michael
martin-r
Ist häufiger hier
#146 erstellt: 22. Apr 2009, 16:35

arnaoutchot schrieb:
Einen jugendlich rauheren Gismonti bietet übrigens eine seiner frühesten Platten "Orfeo Novo" von 1970, die für MPS aufgenommen wurde und von Joachim-Ernst Berendt produziert wurde. Leider von MPS bislang nicht auf CD aufgelegt und nur in Ausgaben zweifelhafter Herkunft erhältlich.

Leider hat sich Gismonti zumindest in Europa schon seit längerem ausgeklinkt, ich wüsste von keiner neuen Produktion innerhalb der letzten 10 Jahre.

Kannst Du noch ein paar Worte zur "zweifelhaften Herkunft" der "Orfeo Novo"-CD-Version(en) sagen? Ich habe die CD im Regal, war mir beim Kauf aber nicht über dubiose Umstände der CD-Veröffentlichung bewusst...

Eine neue ECM-CD von Egberto Gismonti erscheint übrigens voraussichtlich im Mai!


[Beitrag von martin-r am 22. Apr 2009, 16:36 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#147 erstellt: 22. Apr 2009, 21:06

martin-r schrieb:
noch ein paar Worte zur "zweifelhaften Herkunft" der "Orfeo Novo"-CD-Version(en)

Eine neue ECM-CD von Egberto Gismonti erscheint übrigens voraussichtlich im Mai!


Hallo Martin,

vielleicht hab ich mich ein wenig hart ausgedrückt. Die CD-Ausgabe, die ich habe, ist auf Take 5, einem schweizerischen Label, erschienen. Mich wundert eben, daß MPS ja momentan große Teile seines Katalogs hervorragend remastert auf den Markt bringt, sich aber um diese Aufnahme wohl nicht besonders kümmert ... ?

Freut mich, daß man Neues von Gismonti hören wird. Hatte ich recht, daß es sicherlich fast 10 Jahre sind, seit er die letzte Platte auf ECM gemacht hat ?

Grüße Michael
martin-r
Ist häufiger hier
#148 erstellt: 23. Apr 2009, 06:00
Sogar noch ein paar Jahre länger, wenn ich richtig informiert bin: "Zigzag" und "Meeting Point" wurden beide 1995 aufgenommen, und auf "Strawa no Sertão" (Carmo) von 2001/2002 erscheint Gismonti nur als "guest artist" - auch wenn man diese CD als Gismonti-Album einstufen kann, da es seine Kopositionen sind, die hier gespielt werden.
arnaoutchot
Moderator
#149 erstellt: 24. Apr 2009, 10:17
Komme nochmals - wie versprochen - auf Grant Green zurück.

Ich stand eine Weile vor meinem Regal. Die Blue Notes sind eigentlich alle auf hohem Niveau, und wenn man eine Einsteigerplatte sucht, ist die von Dual weiter oben genannte "Idle Moments" sicherlich eine gute Wahl.

Ich persönlich greife aber meistens zu der "Retrospective 1961-66", die auf 4 CDs nicht nur Stücke aus Greens eigenen Alben beinhaltet, sondern auch Beispiele der zahllosen Kooperationen von Green mit anderen Blue-Note-Artisten. Das schafft Abwechslung, denn ehrlich gesagt sind für meinen persönlichen Geschmack gerade die kompletten Organ Trio Alben etwas eintönig und deswegen kein Must Have. Zusätzlich ist die Box blitzsauber in 24bit remastert. Zwar teuer, aber eben nicht nur "die" Kompilation von Green sondern auch ein guter Überblick über den Gitarren-Jazz der frühen 60er.



Ich habe noch ein paar Namen, auf die ich am Wochenende zurückkomme (Great Jazz Trio, GRP Big Band, German Jazz Masters, Barry Guy).

Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 24. Apr 2009, 10:18 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#150 erstellt: 25. Apr 2009, 10:57
Also schauen wir, was wir noch unter "G" haben.

Zum einen das "Great Jazz Trio", das man natürlich auch unter seinem Chef Hank Jones auflisten könnte. Ich habe neulich schon an anderer Stelle hier im Forum auf die relativ neuen überragenden Aufnahmen aus dem Birdland in New York hingewiesen. "July 5th" und "July 6th", zwei Mehrkanal-SACDs auf dem kleinen japanischen Jazz-Label Eighty-Eights, die in Sachen Realismus und Dynamik nur wenig Konkurrenz haben. Rein altersbedingt (Jones ist zum Zeitpunkt der Aufnahmen 2007 bereits 89 Jahre alt !!!) ist Jones nicht der virtuose Star, sondern mehr der Ankerpunkt des Trios. Die Soli überlässt er den Jungen. Auf dem Cover sieht man Tische an der Bühne: Genau dort sitzt der Hörer bei der SACD. Der Applaus kommt insofern logischerweise auch von hinten !!! Grossartig !!



Eine ältere Platte der Great Jazz Trios aus den frühen 80ern ist die CD-Übernahme eines japanischen Direktschnitts auf dem East-Wind-Label, "Chapter II". Die LP dürfte "rare as hen's teeth" sein, die CD taucht ab und an noch in Japan auf. Ich habe die Erstveröffentlichung, die vorbildlich vom mitlaufenden Digitalband überspielt wurde.



Das amerikanische Label GRP hat Anfang der 90er ein paar Platten mit einem All-Star-Ensemble der amerikanischen Fusion-Szene (Michael & Randy Brecker, Ernie Watts, Tom Scott, Bob Mintzer, Dave Grusin, Eddie Daniels, Arturo Sandoval etc.), genannt GRP All-Star Big Band gemacht. Das ist natürlich kommerziell und nicht gerade kantig arrangiert, aber die Solisten sind überzeugend, das ganze hat Power und klingt auch noch gut. Also was, will man mehr ?



Dass auch die Deutschen so was können, zeigt die Gruppe, die sich bescheiden "The German Jazz Masters" nannte. In diesem Fall ist es jedoch keineswegs übertrieben. Wolfgang Dauner, Albert Mangelsdorff, Manfred Schoof, Klaus Doldinger, Eberhard Weber und Wolfgang Haffner haben alles Recht, sich so zu nennen. Leider kam es mit "Old Friends" nur zu dieser einen Platte, die aber trotz des unterschiedlichen Hintergrunds der Musiker musikalisch wie klanglich gut gelang.



Zum Schluss noch Barry Guy. Der englische Kontrabassist hat nicht nur wesentlich zur Entwicklung der freien Musik für sein Instrument beigetragen, sondern mit dem "London Jazz Composers Orchestra" auch eines der wesentlichen Free-Jazz-Orchester begründet. Die 2007 auf Intakt erschienene Retrospektive "Portrait" gibt einen guten Überblick über beide Aspekte seines Schaffens.



Das hier noch für die Bass-Solo-Freaks, "Fizzles":



So, das war's mit meinen "G". Gerne warte ich noch auf weitere Empfehlungen, ansonsten schlage ich vor, Mitte bis Ende nächster Woche in den großen Bereich "H" einzutauchen. Da gibt es viel zu tun !!!

Grüße Michael
HolgerFfm
Stammgast
#151 erstellt: 25. Apr 2009, 19:35
[/url]r geht's auch langsam zuende mit "G": von Stéphane Grappelli habe ich schlicht nichts, obwohl ich schon sehr neugierig wäre. Von Gigi Gryce habe ich zwei 10"-Mono-LPs, ganz schön, aber keinesfalls audiophil.

Rigmor Gustafsson singt zwar schön, ihre act-Alben klingen wunderbar - musikalisch finde ich das aber meistens eher langweilig :L, was ich auch für den einen Live-Auftritt sagen muss, den ich erlebt habe :L. Zwar habe ich ein sehr großes Faible für Sängerinnen :D, kann diese aber nicht so recht in mein Herz schließen und hier empfehlen.

Empfehlen kann ich aber Lars Gullin, einen der wichtigsten Bariton-Saxophonisten des Jazz. Wer hat etwas feines von Lars Gullin? Freunde habe mir mal eine Compilation zusammengestellt, die mich sehr beeindruckt hat. Es gibt wohl eine ganze Reihe von Reissues bei Dragon, ich habe aber keine davon gehört. Wer hilft?

Meine letzte Empfehlung gilt dem amerikanischen Saxophonisten Steve Grossman, der sicher dadurch am bekanntesten wurde, dass er Nachfolger von Wayne Shorter bei Miles Davis war. Seit den 1970er Jahren lebt er in Europa und hat hier einige schöne Alben für Dreyfus aufgenommen, von denen ich zwei empfehlen möchte. Die erste ist eine echte Hard-Bop-Scheibe von 1994 ;), cool und zugleich energiereich gespielt:


Steve Grossman, Elvin Jones, Tom Harrell, Willy Pickens, Cecil McBee: Time To Smile

Anspieltipps: "415 Central Park West" und "This Time The Dream On Me".

Die andere ist ein wundervoll melodisches Album aus dem Jahre 1998 mit dem von mir sehr verehrten Michel Petrucciani:


Steve Grossman, Michel Petrucciani, Andy McKee, Joe Farnsworth: Steve Grossman Quartet With Michel Petrucciani

Kein Anspieltipp - alles hören!

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger


[Beitrag von HolgerFfm am 25. Apr 2009, 19:38 bearbeitet]
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