Heimkino

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mpaxx
Stammgast
#1 erstellt: 02. Dez 2007, 03:41
Hallo Filmfreaks

In unserem zukünftigen Haus möchte ich im Kellerbereich einen Movieraum (ca. 4m x 5m; +- 1 m) einrichten.

Um stehende Wellen zu vermeiden, möchte ich zumindest darauf achten, dass keine der Wände zueinander parallel stehen. Welcher Spezialist kann mir angeben, um wieviele Grade die Wände voneinander gedreht werden müssen?

Danke und Gruss

Martin
Poison_Nuke
Inventar
#2 erstellt: 02. Dez 2007, 13:38
die Drehung wäre so stark, dass du am Ende nicht mehr vernünftig Platz für die LS hast.
An solche Aktionen kann man denken, wenn man in jede horizontale Richtung min. 6-7m Platz hat.

Und dann wäre eine pentagonförmige Raumgeometrie ideal


aufgrund der kleinen Raumdimensionen macht es aber eher Sinn, den Tieftonproblemen mit mehreren Subwoofern zu begegnen, denn dann hat man mehr Möglichkeiten, auch die Satelliten gut zu platzieren, denn im Endeffekt macht es schon ne Menge aus, ob die Satelliten dicht an einem dran stehen oder ob man gescheit Abstand zu den SurroundLS hat


hier mal ein wenig Lektüre für dich:

http://www.poisonnuke.de/index.php?action=Grundlagen

mpaxx
Stammgast
#3 erstellt: 04. Dez 2007, 01:46
Danke für die Hinweise!

Ein pentagonähnlicher Hörraum, daran habe ich nicht gedacht...Ob der Grundriss von 13 m x 9 m wohl dafür ausreicht?
Poison_Nuke
Inventar
#4 erstellt: 04. Dez 2007, 10:45
wenn du davon 9*9m entbehren könntest, wäre es perfekt, weil dann könntest du so ein Pentagon in den Keller bauen und die dabei übrig bleibenden Ecken wären gut geeignet für eine Außenschalldämmung, aber man könnte damit auch große Inwall Subwoofer realisieren.


wenn du willst, erstell ich dir mal eine Skizze, wie der perfekte Raum aussehen könnte
alexanderdergroße
Stammgast
#5 erstellt: 04. Dez 2007, 12:30
Hi Poison,

wenn du so eine Skizze vom perfekten Raum machst, könntest du die hier veröffentlichen?

Die Frage nach dem perfekten Raum stelle ich mir auch schon länger.

Was ist denn eigentlich be(ä)sser?

Ein Raum mit gar keine parallelen Wänden (Pentagon-Form)?
Wohin dann mit den Subs? An jede Wandseite einer?

oder

ein perfekter Quader damit ein DBA perfekt funktionieren kann?

Momentan bin ich zwar von einem perfekten Raum noch weit weg, aber man plant ja schonmal für die Zukunft wenn es doch mal ein eigenes Häusle werden sollte
Poison_Nuke
Inventar
#6 erstellt: 04. Dez 2007, 14:46
also ein perfekter Quader würde auch gehen für ein DBA, aber in einem solchen macht sich die Aufstellung eines Surroundsystemes schlecht. Und die Umsetzung wäre mindestens genauso aufwändig wie das Pentagon.


Hier mal eine grobe Skizze wie es mir grundsätzlich vorstelle:

http://pics.poisonnuke.de/HiFi/Pentagon_oben.jpg
http://pics.poisonnuke.de/HiFi/Pentagon_1.jpg
http://pics.poisonnuke.de/HiFi/Pentagon_2.jpg

Wichtig:
mindestens zwei Subwoofer, welche übereinander angeordnet sind, einer 1/4 von unten entfern und einer 1/4 von oben entfernt. Denn da die Decke und der Boden noch parallel ist, gibt es hier noch Moden, welche aber durch mindestens 2 Subwoofer so in der Wand eingebracht ebenfalls eleminiert werden würden.
Bei meiner Skizze mit den 4 Subs in den beiden vorderen Wänden hätte man eventuell eine stehende Welle vor der Rückwand, aber die sollte aufgrund nur einmaliger Überlagerung recht milde ausfallen...dafür hat man durch diese Platzierung sehr große Vorteile bei der Surroundwiedergabe, was IMHO der einen stehenden Welle deutlich überwiegt.


Wenn es finanziell und auch platztechnisch machbar wäre, würde ich statt der 3 Dipole im Surroundbereich auf 7 oder mehr normale Lautsprecher setzen, welche dann in wenige Arrays aufgeteilt werden würden, also genau so in der Art, wie ich es bei mir mit derzeit 7 SurroundLS schon gemacht hab.

Weitere Steigerung wäre dann eine gekrümmte Leinwand, mit der man vorallem die Stereobasis deutlich verbreitern könnte, ohne dass der Sehabstand zur Leinwand zu klein wird und mit einer solchen verbreiterten Stereobasis wären dann zwei weitere CenterLS machbar/sinnvoll, ebenfalls genau so wie ich es hinter meine Leinwand schon habe.


Weiterhin würde ich die freiräume, die sich in den Ecken des Hauptraumes befinden, mit Dämmaterial auskleiden und jeden Raum für sich luftdicht abschließen. Dann würde ich mehrere Bassreflexrohre einbringen, um so diese Hohlräume als gigantische Helmholtzresonatoren zu nutzen, um damit die Bassenergie im Raum deutlich zu vermindern und damit den Nachhall stark zu optimieren.


Aufjedenfall würde ich in jede Ecke des Raumes bis zur Decke hoch Kantenabsorber einbringen mit soviel Tiefe wie möglich (60-100cm)...da es keine 90° Ecken sind, bleibt eh nur Selbstbau übrig aus Mineralwolle oder Hometherm oder ähnlichen wirksamen Dämmstoffen.


Und weiterhin würde ich definitiv die komplette Decke als Akustikdecke mit soviel Dicke wie möglich realisieren, wahrscheinlich ähnlich wie ich sie ebenfalls in meinem Heimkino schon hab, nur halt noch dicker und mit Homatherm statt Steinwolle.



Achja, da man die Wände des Pentagons wohl eh in Trockenbauweise realisiert, würde ich das ganze entweder mit RiGips oder besser mit nicht zu dicken Spanplatten Richtung Raum und dicke Spanplatten Richtung Außenseite machen, und innen Dämmen, um damit gleichzeitig die gesamte Rauminnenfläche als Plattenabsorber zu haben. Im Idealfall mit unterschiedlich dicken Trägern, um verschiedene Wirkfrequenzen zu realisieren (und durch die unebene Oberfläche würde man gleichzeitig noch eine Diffusion im Hochton und vllt sogar MItteltonbereich bewirken). Kann man ja vorher ausrechnen


[Beitrag von Poison_Nuke am 04. Dez 2007, 14:49 bearbeitet]
alexanderdergroße
Stammgast
#7 erstellt: 04. Dez 2007, 15:54
Hi,

damit ich das richtig verstehe:

man hat einen Raum im Raum (Pentagon). Die Wände dieses Pentagons bestehen aus Spanplatte. Innen eine Dünne, dann Luft, dann Dämmung, dann außen eine Dicke Platte (also wie ein Plattenschwinger aufgebaut).

Dann alle Hohlräume zum äußeren Raum mit Dämmung vollstopfen.

In die Doppelwand des Pentagons BR-Rohre in die hinteren Kammern um das als HH-Reso zu nutzen.

In jede Ecke Kantenabsorber

oben eine Akustikdecke. Diese könnte man ja sogar nicht-parallel zum Boden gestalten.

Und dann evtl. noch einen Akustikboden.

Vorne (nur Vorne?) vier Subs auf 1/4 Länge / Höhe.
Wäre es dann auch möglich die gesamte vordere Wand mit Subs zu füllen? Also 4 oder 8 auf jeder Seite? Halt immer 1/4 Abstand von oben und unten?

Funktioniert das theoretische besser als ein DBA?


[Beitrag von alexanderdergroße am 04. Dez 2007, 15:59 bearbeitet]
alexanderdergroße
Stammgast
#8 erstellt: 04. Dez 2007, 16:07
Was ist mit den innenwänden an sich?

Wenn man die Verkleiden, dann wirds ja mit dem Plattenabsorber nix.

Wenn nicht, hat man lauter harte Wände. Außer der Decke.
Poison_Nuke
Inventar
#9 erstellt: 04. Dez 2007, 16:54
uff, soviele Fragen


man hat einen Raum im Raum (Pentagon). Die Wände dieses Pentagons bestehen aus Spanplatte. Innen eine Dünne, dann Luft, dann Dämmung, dann außen eine Dicke Platte (also wie ein Plattenschwinger aufgebaut).

richtig, nur zwischen den Platten ebenfalls Dämmung, damit der Plattenschwinger auch bedämft ist.


Dann alle Hohlräume zum äußeren Raum mit Dämmung vollstopfen

nein, das wäre schon fast Materialverschwendung und unnötig. Es sollte reichen, wenn da die Wände ordentlich dick mit Dämmwolle bedeckt sind...dort wo die Bassreflexrohre münden, sollte sogar möglichst viel Luft sein, damit die HHs arbeiten können


In die Doppelwand des Pentagons BR-Rohre in die hinteren Kammern um das als HH-Reso zu nutzen.

In jede Ecke Kantenabsorber

oben eine Akustikdecke. Diese könnte man ja sogar nicht-parallel zum Boden gestalten.

Und dann evtl. noch einen Akustikboden.

genau...nur Akustikboden wird schon interessant...man will schließlich noch drauf laufen
aber klar, wenn es rein von der Höhe her machbar ist, ist das natürlich ne super Idee. Aber das einzige praktikable wäre die gleiche Machart wie an den Wänden, also unterkonstruktion und darauf Verlegeplatten als Plattenreso. Mittel und Hochtonabsorber unten wären zwar ne gute Sache, aber dann wird der Raum wohl nicht mehr sinnvoll nutzbar.



Vorne (nur Vorne?) vier Subs auf 1/4 Länge / Höhe.

es würden 2 Subs reichen, da es ja nur noch vertikale Moden gibt. 4 Subs hab ich deshalb gemacht, damit man einen annehmbaren Schalldruckpegel erreicht. Um bei der Raumgröße richtigen Kinopegel mit vollem Tiefgang zu haben, müsste man 8-16 von meinen oder von den PD2150/PD1850 verwenden.

und da es keine stehenden Wellen mehr geben sollte (bis auf eventuell eine an der Rückwand bei meiner Skizze), hätte es auch Vorteile gegenüber dem DBA...inwieweit der Frequenzgang dann aber wirklich linear ist, weiß ich nicht, es gibt leider noch keinen entsprechenden Raum und Messergebnisse...meine Überlegungen sind bisher leider nur theoretisch. Aber es gibt viele andere Profis, die so ein Konzept als Ideal für die Basswiedergabe finden, daher werden wir da wohl hoffentlich nicht aufm Holzweg sein8)



Was ist mit den innenwänden an sich?

Wenn man die Verkleiden, dann wirds ja mit dem Plattenabsorber nix.

Wenn nicht, hat man lauter harte Wände. Außer der Decke.

wenn man nur Stoff oder gar solche VOrhänge davormacht, wie ich sie bei mir habe, hat das keinen Einfluss auf die Plattenresos.

Aber aufgrund der Akustikdecke und den möglichst großen Kantenabsorbern sollte theoretisch der Nachhall schon sehr gut sein und noch mehr Absorber könnten dann den Nachhall im Hochtonbereich zu sehr dämpfen.
Und wenn es doch noch nicht passt:
nachträgliche MT/HT Absorber an den Wänden sind von allen Aktionen hier wohl das einfachste und schnell mal dran gemacht
Ydope
Inventar
#10 erstellt: 04. Dez 2007, 17:29
Hi,

Wenn man tatsächlich ein Fünfeck baut, sollte man schauen, dass man nicht in der Mitte zu sitzen kommt, denn das ist der ungünstigste Ort sowohl in einem rechteckigen Grundriss wie auch bei einem kreisförmigen.

Was die Wände angeht:
Egal ob Kantenabsorber, Plattenreso oder HH, sie müssen an/vor einer Begrenzung angebracht sein, die tiefe Frequenzen nicht durchlässt. Daher muss man diese Frequenzen entweder im äußeren eigentlichen Raum absorbieren, was bei 9 x 13 m kaum machbar ist oder einen Raum mit massiven Begrenzungen bauen.

Wie man das am besten macht, ist ein komplexes Thema, wo ich nur raten kann, professionelle Hilfe zu erwägen oder auf jeden Fall ein paar Grundlagen zum Thema zu lesen. Z.B. dieses.

Gruß
Poison_Nuke
Inventar
#11 erstellt: 04. Dez 2007, 17:55
der mittige Sitzplatz in einem Pentagon ist nur dann schlimm, wenn die Wellenlängen groß gegenüber den einzelnen Wandflächen sind. In dem Fall also schon bei deutlich unter 40-50Hz. Und des Weiteren müsste dazu dann die anregende Schallquelle ebenfalls in Raummitte sein.
Wenn hingegen die anregende Schallquelle sich ebenfalls an der Begrenzung befindet, dann kommt es gar nicht zu dem Problem, da die Schallwellen schon nach der ersten Reflektion vollkommen gestreut sind.
Und genau aus diesem Grund ist auch ein Pentagon einem Kreis vorzuziehen, bei dem das Problem doch schon viel früher auftreten würde.


Zu den Wänden:
gemäß meiner Darlegung sind die Plattenresos gleichzeitig die Begrenzungfläche. Wenn man die Rückwände der Trockenbauwände einigermaßen stabil auslegt, dann kommt da definitiv nichts relevantes mehr durch!
(ansonsten wären alle Häuser mit Trockenbauwänden akustisch transparent und die Raummoden würden sich völlig anders verhalten in vielen Gebäuden ;)).
alexanderdergroße
Stammgast
#12 erstellt: 05. Dez 2007, 12:57
Hallo,

was heißt denn einigermaßen stabil?
Welches Material und welche Stärke sollte man da verwenden?
Poison_Nuke
Inventar
#13 erstellt: 05. Dez 2007, 14:40
damit mein ich, dass die Abstände zwischen den Trägern nicht zu groß sind (so 60cm) und dann halt so 22-28mm Verlegeplatten aus Span oder OSB.
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