Verständnisfrage. Wellenlänge im Raum.

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A.W.O.L
Stammgast

#1 erstellt: 31. Mrz 2014, 14:48

Moin Moin zusammen, bin noch in den Anfangsstadien der Raumakustik und verstehe folgendes nicht.

Eine Frequenz von 20Hz hat ein Wellenlänge von 17,2m. Mein Raum ist 7,50m lang und 4m breit.
Ist es überhaupt möglich, eine Frequenz mit einer längeren Wellenlänge als 7,50m überhaupt in meinem Raum zu hören bzw. zu fühlen ?
7,50m ist ja die Wellenlänge von 45Hz. Jede Frequenz darunter sollte ich doch nicht mehr wahrnehmen können, oder ?
Verstehe ich das richtig oder liege ich komplett neben der Spur damit.

Mfg und Danke im Voraus.
Bitte habt Verständnis, dass ich so ne Frage stelle. Bin echt noch ein NOOB darin.
AWOL

fowly
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 31. Mrz 2014, 18:28

Unterhalb der maximalen Wellenlänge, die in den Raum passt, also bei dir 23Hz (Wellenlänge 15m, die halbe Wellenlänge von 7.5m passt maximal in den Raum) breitet sich der schall in dem Raum näherungsweise nicht mehr als Welle aus, sondern als quasi "unendlich" schnelle Druckänderung im gesamten Raum gleichzeitig (deswegen wird das gern als Druckkammereffekt bezeichnet).
Das heißt der ganze Raum hat entweder (Normaldruck+(Druckänderung durch LS)) oder (Normaldruck-(Druckänderung durch LS)) zu einer gegebenen Zeit. Diese Druckänderung nimmst du dann sehr wohl wahr.

Mysterion
Stammgast

#3 erstellt: 31. Mrz 2014, 18:30

Schallwellen, die eine größere Wellenlänge als der Raum aufweisen, werden an den Wänden praktisch "gefaltet" bzw, reflektiert.

Hören kannst die Töne natürlich, nur eben nicht alle gleich laut, da jeder Raum bei bestimmten Tönen Senken und Überhöhungen durch Modenbildung produziert. Wichtig es es zu wissen, wo die Stehwellen liegen, dann kann anhand der Frequenzgangmessung die Aufstellung spielend korrigiert werden um eine möglichst gleichmäßige Modenanregung zu bewirken.

Je nach Senke oder Überhöhung, schaust du in eine Stehwellentabelle oder besser noch, grafische Darstellung und verschiebst je nach Delle im Frequenzgang zur entsprechenden Stehwelle oder davon weg, bis der Frequenzgang nahezu linear ist (1/6 Oktave Glättung nicht vergessen).

Wichtig ist noch zu wissen, dass unterhalb der ersten Mode der Druckkammereffekt einsetzt, ab dem der Schalldruck mit 12 dB/Oktave ansteigt.

A.W.O.L
Stammgast

#4 erstellt: 31. Mrz 2014, 20:47

Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, mir dies zu erklären.

THX

AWOL

ehemals_Mwf
Inventar

#5 erstellt: 31. Mrz 2014, 20:56

Hi,

A.W.O.L (Beitrag #1) schrieb:

...Verstehe ich das richtig oder liege ich komplett neben der Spur damit...

Der Hinweis auf Kopfhörer -- Abmessungen in cm-Bereich -- sollte diese Frage erschöpfend beantworten.