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was läuft zunehmend schief im Geschäftsfeld HIFI?

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OB
Schaut ab und zu mal vorbei
#605 erstellt: 22. Sep 2025, 12:43
Jeder hatte sicher nicht eine HiFi-Anlage, auch keine bescheidene. Ich habe seit meinem 7. Lebensjahr Geige gelernt, später auch Gitarre und andere Instrumente. Deshalb war für mich Musik immer ein wichtiger Lebensinhalt. Und deshalb habe ich mich schon seit der Pennälerzeit bemüht, mir „das Konzert ins Zimmer zu holen“. Meine erste Anlage war noch bescheiden, vielleicht 2x 50 W Stereo. Und meine ersten Bassreflexpoxen habe ich mir selber gebaut. Ich hatte damals (in den 70er Jahren) schon „Pseudo-Quadrophonie“. Dazu hatte ich zwei kleinere Boxen antiseriell zwischen die beiden Lautsprecherausgänge gelegt, so dass sie das Differenzsignal ausstrahlten. Rechts hinten R-L und links hinten L-R. Außerdem hatte ich auf die Frontlautsprecher zwei selbstgebaute „Hochton-Kugelstrahler“ gestellt. Das waren je 2 Hochtöner, die gegeneinander arbeiteten, einer von oben nach unten und der andere von unten nach oben. Dazwischen hatte ich einen Doppelkegel aus Gips angeordnet, so dass der Schall wirklich kreisförmig nach allen Seiten ging. Diese Strahler waren einfach über einen Kondensator angekoppelt, parallel zu den Boxen. Das klang schon recht gut, wurde dann aber sukzessive erneuert und verbessert.

Ich habe für dieses HiFi-Hobby schon viel Geld ausgegeben. Aber ich kenne niemanden in meiner Umgebug, der das genauso gemacht hätte. Ich will damit sagen, dass das doch eher etwas für besondere Spinner wie mich ist, und nichts für die meisten anderen Menschen. Meine Frau hat dafür z.B. kein Verständnis. Für die ist es völlig ausreichend, wenn in der Küche ein kleines Radio dudelt. Bässe und Höhen, und was sonst noch dazu gehört, braucht sie nicht.


[Beitrag von OB am 22. Sep 2025, 12:47 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#606 erstellt: Gestern, 06:31
Gerade aufgestöbert (englisch)

MOS2000
Inventar
#607 erstellt: Gestern, 08:00
Vielleicht geht es der Branche auch so schlecht, weil die ständig, sarkastisch mitredende Klientel offenbar nicht mal mehr genug Interesse aufbringt die letzten 5 bis 10 Beiträge aufmerksam zu lesen. Halt ein Spiegel dessen, was man den anderen mithin vorwirft.
RoA
Inventar
#608 erstellt: Gestern, 08:29

ZeeeM (Beitrag #606) schrieb:
Gerade aufgestöbert (englisch)


Hehe, das hatte ich gestern schon gepostet. (#597)


Der TV-Hersteller Loewe zielt mit neuen Produkten jenseits des Fernsehens auf die Reichen und Superreichen dieser Welt: Unter Regie von Unternehmenschef Aslan Khabliev bringt das oberfränkische Traditionsunternehmen nun einen ersten Luxus-Kopfhörer namens "Leo" auf den Markt. Die Basisversion schlägt mit 1300 Euro zu Buche. Eine mit Edelsteinen besetzte Sonderedition soll in nur wenigen Einzelexemplaren in Kooperation mit dem US-Schmuck- und Uhrenhersteller Jacob & Co gefertigt werden, Stückpreis rund 100.000 Euro, wie Khabliev sagte.


https://www.n-tv.de/...article26047139.html

Das ist ein letztes Aufbäumen, ein Hilfe-Schrei, wenn einem nichts mehr einfällt.
8erberg
Inventar
#609 erstellt: Gestern, 08:52
Hallo,

Loewe hat seit der ersten Insolvenz ein großes Problem: zu geringe Mengen, zu hohe Kosten.

Seitdem man auch nicht mehr damit angeben kann einen Loewe im Wohnzimmer zu haben ist die Luft halt dünn. TVs sind keine Investition mehr für 20 Jahre sondern fast "Verschleißteile" geworden.
Wenn kaputt dann eben neu, was will man auch noch groß reparieren?

Peter
RoA
Inventar
#610 erstellt: Gestern, 09:11
Einmal das, und dann hat Loewe eigentlich nur Design verkauft, zu Premium-Preisen. Okay, das tun andere auch, aber viel Design ist bei Flatscreens nun mal nicht drin. HiFi-mäßig haben die fast gar nichts zu bieten, und als Kopfhörer-Spezialist ist Loewe bislang auch nicht aufgefallen. Das Pferd ist tot geritten.
8erberg
Inventar
#611 erstellt: Gestern, 09:37
Hallo,

naja, vor gut 20-30 Jahren war Loewe einer der ersten der TVs mit einem internen SAT-Board ausrüstete, sodas man bei SAT-Empfang keinen zusätzlichen Tuner und eine zusätzliche Fernbedienung brauchte, aber das auch zu Preisen die einen heute rot anlaufen lassen würde...

Ob das Pferd totgeritten ist ist eine andere Frage. Es wäre einerseits schade wenn der "älteste TV-Hersteller der Welt" die Tore schließt - aber so halbtot rumzuvegetieren ist auch wirklich nicht drollig.

Vor einem jahr kam ja die Nachricht: https://www.nn.de/wi...n-franken-1.14256720

War das Pfeifen im Walde?

Im Moment hab ich nur den Eindruck das man mit klassischen TV-Geräten ein kleines Vermögen machen kann - wenn man mit einem großen einsteigt...

Peter
HansFehr
Inventar
#612 erstellt: Gestern, 10:07
Vor zwei Jahren habe ich den neuen Loewe bild v.65 dr+ gekauft. Er kommt nicht ganz an den Vorgänger heran, finde ich.

War auch preislich klar. Ein paar Dinge stören mich. Zum Beispiel das regelmäßige automatische Kalibrieren. Die blaue LED. Bringt ihn und mich etwas durcheinander.

Falls ich mal das Service-Team in München brauchte, klappte das immer bestens. Der Händler ist sehr kompetent.
RoA
Inventar
#613 erstellt: Gestern, 10:15
Der Artikel ist mißverständlich, denn Loewe kauft die Panels aus Fernost zu und baut sie dann nur noch ein. Es gibt weltweit nur noch wenige Hersteller von Panels, und OLED kommen von Samsung und LG, die decken praktisch den ganzen Markt ab.
8erberg
Inventar
#614 erstellt: Gestern, 11:12
Hallo,

über den Loewe-Service kann ich auch nicht meckern: vor ca. 10 Jahren hatte unser erster Loewe (Modus) das "blaue Streifen" problem. Die Kiste war 4 oder 5 Jahre alt.
Anstandslos und ohne Kosten gab es einen Leih-TV und ein neues Panel wurde eingebaut, aus Kulanz ohne weitere Kosten.

Das war schon wirklich toll, daher gab es ca. 5 Jahre später wieder einen Loewe. Aber dort gab das Board nach 4 Jahren auf und von Kulanz oder Kostenbeteilung wollte da dann keiner mehr reden...

Peter
sohndesmars
Inventar
#615 erstellt: Gestern, 12:21
Wir hatten damals LOEWE und B&O als Hauptmarken. Der Service war damals ausgezeichnet, unsere Techniker und auch ich wurden speziell geschult. Es gab Lehrgänge direkt bei Loewe in Kronach und bei B&O, zu dem Zeitpunkt in Pulach/München. Dazu regelmäßig Online-Lehrgänge und bezüglich Loewe für uns Hamburger hier am Ort > Billstedt.
Nur, weder ist Loewe noch B&O heute mit denen von damals vergleichbar. Auch Metz, Grundig, Nokia.... hatten vor Jahrzehnten guten Service.
Und? Wer will das bezahlen? Was würde ein Samsung, LG oder Panasonic kosten, würden die Firmen heute noch so einen Service bieten? Und jederzeit die Ersatzteil parat halten?

Wie kann man sich die Garantie-/Gewährleistungsabwicklung heute vorstellen? Es werden 1 Mio TVs eines Typs geordert, 20.000 bis 50.000 zurückgehalten, und bei Hardwaredefekten einfach durchtauschen innerhalb der Zweijahresgewährleistung. Backoffice dann per externem Callcenter irgendwo in der Pampa. So kann man den Endkundenpreis natürlich klein halten. Vorbild waren schon früh die Lebensmitteldiscounter mit Nonfoodware.

Erinnern wir uns: "Geiz ist geil" war mal Marketinggewäsch. Und die Kunden haben es geglaubt.


[Beitrag von sohndesmars am 23. Sep 2025, 12:23 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#616 erstellt: Gestern, 12:40
Hallo,

ja, so sieht's aus... Support gibt es höchstens noch vom guten Händler der eine Werkstatt hat die ihren Namen verdient.

Aber welcher Händler hat das noch?

Auch ein Grund warum die Leute "immer billiger" kaufen... Reparieren kann keiner mehr und damit ist nach 2 Jahren und einem Schaden eh alles vorbei...

Peter
AH.
Inventar
#617 erstellt: Gestern, 16:07
Hallo,

nebenbei habe ich Wirtschaftswissenschaften studiert. Es gibt ruinösen Wettbewerb und wirtschaftsfriedlichen Wettbewerb. Ruinösen Wettbewerb lehne ich ab, aber er ist in dieser Branche beobachtbar.

Ich hatte mal ein Probeabo einer Zeitung, "nur der Wirtschaftsteil und der Regionalteil sind was".

Hörbedingungen sind informativ (Wortsender), aber die Branche unterliegt ruinösem Wettbewerb.

Und was Fernseher angeht: Ein westdeutscher Philips (2000 DM) ist an Bruckner nicht total gescheitert (5. mit Eichhorn), ein Panasonic (800€) schon.

Gruß

Andreas
ZeeeM
Inventar
#618 erstellt: Heute, 01:09

MOS2000 (Beitrag #607) schrieb:
Vielleicht geht es der Branche auch so schlecht, weil die ständig, sarkastisch mitredende Klientel offenbar nicht mal mehr genug Interesse aufbringt die letzten 5 bis 10 Beiträge aufmerksam zu lesen. Halt ein Spiegel dessen, was man den anderen mithin vorwirft.
:D


Eventuell liegt es auch daran, dass sich das Thema und Inhalte immer wiederholen, quasi auf einer Stelle treten.
Das hat auch was mit dem Verlust des klassischen HIFI zu tun, wie man es aus der eigenen Jugend kennt.
Es entwickelt sich eine gewisse Trostlosigkeit.


ZeeeM
Inventar
#619 erstellt: Heute, 01:18

8erberg (Beitrag #616) schrieb:
Aber welcher Händler hat das noch?


Kann man machen, wenn man Zugriff auf entsprechende Dokumentation und auch etwaige Ersatzteile bekommt oder Ersatztypen zur Verfügung hat. Das ist heute nicht immer gegeben.
Wenn in einer Handelskette eigenmächtiger Service zum Schaden wird, dann wird das unterbunden.
sohndesmars
Inventar
#620 erstellt: Heute, 06:38
Um es nochmal zu verdeutlichen, was es bedeutet umfangreichen, hilfreichen Service anbieten zu können:

Ich betrieb knapp 20 Jahre lang eine Werkstatt, brauchte dafür Raum (Raumkosten!), Energie, Kommunikation, geschultes Personal, Produzenten und Zwischenhändler, die Lehrgänge organisierten und Servicematerial zeitnah beschaffen konnten und wollten und ich brauchte ordentliche Fahrzeuge (viel Außendienst).. Ich leistete Zahlungen an die Industrie- und Handelskammer, an die Handwerkskammer, an die Stadt für Ausnahmegenehmigungen fürs Parken und fahren in speziellen Zonen.

Die Fahrzeug-, Raum- und Personalkosten stiegen stetig, Die Einnahmen nicht. Die Unterstützung durch Produzenten und Zwischenhändlern wurde immer weniger, die Bereitstellung von Servicematerial und Ersatzteilen immer dürftiger.

Für die Kunden galt immer öfter: "Mir doch egal, wo die Geräte herkommen, hauptsache funktional und billig." Dann kamen ständig neue Features und ach so sinnvolle Zusatzfunktionen (Flach-Bildschirme, ATMOS, 3D, Dolby digital, HDMI......), die man ja unbedingt braucht und wozu man das neueste Modell kaufen musste. Also wurde der Markt auch noch mit gebrauchten, nicht mehr ganz zeitgemäßen Geräten überschwemmt. Die Bereitschaft noch in Reparaturen zu investieren, nahm bei Kunden auch immer mehr ab. Die "Geiz, ich bin doch-nicht-blöd"-Kistenschiebern heizten den Neukauf von immer billigeren Geräten weiter an.

Nun, ich machte meinen Laden dicht, meine ehemaligen Mitarbeiter und Auszubildende sind längst woanders untergekommen, sie wurden in einigen Bereichen händeringend gebraucht (prof. Service, Medizintechnik, Produktion....). Ich arbeite nun seit 13 Jahren im Onlinehandel, wir brauchen eigentlich dringend Radio- und Fernsehtechniker, bzw. Geräte- und Systemtechniker). Aber da in dem Bereich kaum mehr ausgebildet wird, stellen wir für Retourenaufbereitung ect nur mehr wenig qualifiziertes Hilfspersonal ein. Eine für Nachhaltigkeit notwendige Tiefe der Aufarbeitung findet so nicht statt. Konsequenz, es wird viel mehr entsorgt, als der Umwelt gut tut. Trotzdem, oder gerade deshalb ist es für uns aber absolut wirtschaftlich.

Meine Frage: haltet ihr das für sinnvoll, gerade bei der politischen Forderung nach Nachhaltigkeit?


[Beitrag von sohndesmars am 24. Sep 2025, 06:46 bearbeitet]
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