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was läuft zunehmend schief im Geschäftsfeld HIFI?+A -A |
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| Autor |
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ZeeeM
Inventar |
#405
erstellt: 02. Sep 2025, 05:51
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Was den „klassischen“ Deutschen anbelangt, denke ich immer an Schrebergarten, Blockwarten und „ehrenwerte Häuser“ (U. Jürgens). Aufgewachsen in einer Uni-Stadt, lebe in einer anderen Uni-Stadt merkt man davon recht wenig. Zu Marburg sagt man auch, Marburg hat nicht eine Uni, Marburg ist eine Uni. Kann man hier heute gehobeneres HiFi kaufen? Nein. Ein kleiner rühriger Laden ist in den Randbereich gezogen und hatte meist Brit-Hifi. In Göttingen gab es vor über 40 Jahren viele Läden, geblieben sind da nur noch Sound Brothers. Heute lässt sich die Masse irgendwie bedudeln und das geht schon besser als mit dem klassischen Kofferradio, der 70er. Dazu kommt noch, dass mit dem verfügbaren Einkommen heute mehr Begehrlichkeiten bedient werden. Mit einer Anlage ist halt auch schlecht posen, wo es doch immer mehr darum geht, wie man sich nach außen darstellt. Ich denke auch nicht, dass Hifi wie damals zurückkehrt.
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tomtiger
Administrator |
#406
erstellt: 02. Sep 2025, 06:25
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Hi,
nur der Korrektheit halber müsste dort 218% stehen oder "+ 118,23%". ![]() Diese Berechnung macht auch insoferne wenig Sinn, weil nunmal manche Waren billiger und andere teurer wurden. Manches technologisch bedingt, z.B. der Preis für 1MB Ram oder ein Mips Rechenleistung, anderes wurde deutlich teurer, z.B. Wohnraum (Mitte der 1980er Jahre hast Du in Wien für ein Zinshaus mit 30 Wohnungen in etwa so viel bekommen, wie heute wenn Du eine der Wohnungen im Eigentum veräußern würdest). Manche Waren haben eine Berg- und Talfahrt hinter sich, Musik z.B., 1985 hat eine LP einen Gewinn von etwa 2 Euro abgeworfen, die selbe Platte als CD 1995 über 12 Euro, und heute verdient man über Streamingplattformen Centbeträge. LG Tom |
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sohndesmars
Inventar |
#407
erstellt: 02. Sep 2025, 06:36
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Als unser Radio- und TV-Laden vor 15 Jahren insolvent ging, bemühte ich mich um einen Kredit, um mich alleine selbstständig zu machen. Ich hätte auch ein, zwei Mitarbeiter aus meinem alten Geschäft hinzugenommen. Nur leider wollte uns kein Geldgeber, auch unser alter Kontokorrentgeber, finanziell unterstützen. Schon da hieß es, der Handel mit Unterhaltungselektronik in gewohnten stationären Geschäften hat keine Zukunft in Deutschland. Heute arbeite ich abhängig beschäftigt im Onlinehandel und stelle fest, da läuft das Geschäft, obwohl bei uns Deutschen aktuell eine Konsumzurückhaltung dokumentiert ist. Offenbar reicht sehr vielen Musikliebhabern ein oder zwei KI-Lautsprecher von Amazon, IKEA, Teufel, Apple usw. Und dafür bedarf es kein explizites HIFI-Geschäft. Würde ich damit nochmal anfangen, ich würde in erster Linie auf professionelle Studiogeräte setzen und entsprechende Systeme vorführbereit zum Probehören vorhalten. Kleine Adam audio im Nahfeld, daran ein Computer (da reicht ein Mac mini), mehr brauchts da kaum. Vielleicht noch miniDSP, wenn man einen Subwoofer zuschaltet. [Beitrag von sohndesmars am 02. Sep 2025, 06:39 bearbeitet] |
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DJ_Bummbumm
Inventar |
#408
erstellt: 02. Sep 2025, 07:50
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Mittlerweile hat mich der Zeitgeist auch soweit getrieben, dass ich nur noch für Lautsprecher (ohne KI) einen Kaufladen aufsuchen würde. BB |
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Sunlion
Inventar |
#409
erstellt: 02. Sep 2025, 08:19
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Das dürfte auch nicht besser laufen. Wer hat denn heute noch ein Tonstudio? Ich kenne mindestens zwei, die in Berlin pleitegegangen sind. Einer davon hatte sich nach der Wende gerade erst selbständig gemacht und viel Geld in das Studio investiert. Obwohl er in der Musikszene gut vernetzt war, lief es einfach nicht. |
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JULOR
Inventar |
#410
erstellt: 02. Sep 2025, 08:35
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Die Pro-Audio-Läden in Hamburg haben auch fast alle dichtgemacht oder sind auf ein Spezialprogramm umgestiegen (teure Vintage-Gitarren). Das läuft auch meistens Online. Und es stimmt, dass heute jeder Jugendliche in seinem Schlafzimmer mit Notebook und Audiointerface schon ziemlich gute Aufnahmen machen kann, wenn man weiß, wie es geht. Vergleiche auch Lo-Fi oder Bedroom Pop. |
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8erberg
Inventar |
#411
erstellt: 02. Sep 2025, 09:02
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Hallo, ja, im Profi-Bereich sieht man das ein paar Unternehmen (nicht einmal eine Handvoll) den Versand-Markt beherrschen. Denke für ein Ladenlokal mit hoher Pacht und "guter Lage" wirds nicht reichen. "Hier" im Ort gab es auch einmal viele Hifi-Läden, abgesehen noch von den "klassischen" Radio-TV-Händlern die auch noch solche Sachen im Angebot hatten, meist von europäischen Herstellern. Es haben nur 2 Händler überlebt - beide haben allerdings auch weiße Ware und nicht nur braune. Wobei einer auch nur eine Filliale von einem größeren Händler ist - die hatten eine Zeitlang Kabel-Voodookram (maßgeblich ein Verkäufer), nachdem der gegangen (worden) ist wurde der Krempel "abverkauft" und das Hifi-Studio stark eingedampft. Peter |
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Werner_B.
Inventar |
#412
erstellt: 02. Sep 2025, 09:10
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Stimmt, danke. Gruss, Werner B. |
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Werner_B.
Inventar |
#413
erstellt: 02. Sep 2025, 09:23
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www.hoerzone.de gibt es seit 2003 in München. Die bieten auch Akustikberatung und -einrichtung an. Wie gut das (noch) läuft, ist mir nicht bekannt. Viel dürfte auch da online abgewickelt werden.Oder man orientiert sich in eher exclusive Preissphären bei Installationen und in Verbindung mit einem Ladengeschäft, in dem man auch "bürgerliche" Preise findet: https://rauch-schall.de/ (seit 2017).Es gibt also wohl durchaus Nischen, einfach ist es aber zweifellos nicht.
Dito in München. Gruss, Werner B. [Beitrag von Werner_B. am 02. Sep 2025, 09:30 bearbeitet] |
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kölsche_jung
Moderator |
#414
erstellt: 02. Sep 2025, 09:24
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der musicstore hat sich die letzten jahre auch nicht gerade verkleinert |
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sohndesmars
Inventar |
#415
erstellt: 02. Sep 2025, 09:58
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Naja, ich kaufe bei Thomann, wenns mal wieder profi sein soll. Da bekomme ich auch B-Ware verbilligt. Nur, wo kann ein Interessierter sowas probehören und bekommt persönliche Beratung? Und ja, finanzierbar wäre so ein neues Geschäft kaum. Wirtschaftlich kann es sicher nicht betrieben werden, der typische deutsche Kunde glaubt, Beratung muss es kostenfrei geben. Und mein Altruismus ist schon lange aufgebraucht. Also erfreue ich mich weiterhin der vielen Kunden, die Online kaufen und warte noch paar Monate bis die Lebensversicherung fällig wird. |
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kölsche_jung
Moderator |
#416
erstellt: 02. Sep 2025, 10:01
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im musicstore in köln kalk |
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sohndesmars
Inventar |
#417
erstellt: 02. Sep 2025, 10:15
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Stimmt, ist mir bekannt. Selbst da habe ich schon/noch ein Kundenkonto. Für Rheinländer ein interessante Adresse. |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#418
erstellt: 02. Sep 2025, 11:12
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sohndesmars
Inventar |
#419
erstellt: 02. Sep 2025, 11:58
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Teufel ist in den Händen einer Private Equity. Alles bei Wikipedia nachlesbar bzw. verlinkt. |
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UweM
Moderator |
#420
erstellt: 02. Sep 2025, 13:20
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Die Hörzone gibt es immer noch und läuft gut. Der Vorführraum ist auf dem letzten Stand. Gute Beratung und Voodoo-frei Produkte. |
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8erberg
Inventar |
#421
erstellt: 02. Sep 2025, 14:46
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Hallo, kann ich mir sehr gut vorstellen. Es gibt ja kaum Leute denen Laien sich anvertrauen können und die No-Nonsens-Produkte verkaufen und Ahnung haben... Peter |
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Werner_B.
Inventar |
#422
erstellt: 02. Sep 2025, 15:23
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Sehr erfreulich, ein Lichtlein in der Tristesse. Ich wäre dort vermutlich Kunde geworden, wenn ich denn meine Klein+Hummel nicht bereits erworben gehabt hätte.Gruss, Werner B. |
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Padang_Bai_
Stammgast |
#423
erstellt: 02. Sep 2025, 16:36
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Von all den feinen Sachen auf dem Aufmacher Foto besitze ich nur das Sofa |
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rat666
Inventar |
#424
erstellt: 02. Sep 2025, 21:07
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Thomann, Musicstore, Klubben, Hörzone. Die scheinen alle zu gut zu laufen. Was haben sie gemeinsam? ehrliche Beratung und nonvoodoo Zeug im Verkauf (meist Studiogeraffel). |
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DJ_Bummbumm
Inventar |
#425
erstellt: 02. Sep 2025, 21:25
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Neben dem bereits genannten: Verkäufer ohne Siegelring und Einstecktuch. BB [Beitrag von DJ_Bummbumm am 02. Sep 2025, 21:25 bearbeitet] |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#426
erstellt: 03. Sep 2025, 03:54
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>ehrliche Beratung< Vielleicht besser >zielgerichtete< Beratung, man möchte schon das vorhandene Geraffel verkaufen. Das eine schließt das andere nicht aus. Stichworte: Verkaufstraining, -Psychologie, Mitarbeiterschulung, Vertiebsoptimierung, … … deutlich effizientere Kundenansprache bei signifikanten Kosteneinsparungen pro Kundentermin und gleichzeitig höherer Abschlussquote von Angebot zu Auftrag mittels hybrider Kundenkommunikation. … (nu weiße Bescheid, Schätzelein ) [Beitrag von Yamahaphilist am 03. Sep 2025, 04:04 bearbeitet] |
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sohndesmars
Inventar |
#427
erstellt: 03. Sep 2025, 04:42
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Wie kann man den Unterschied zwischen Promusic-Geschäften und üblichen HIFI-Geschäften in etwa verdeutlichen? Ein Promusic-Geschäft ist ähnlich einem Fachhandel für Autoteile, indem die Profis Material für ihr Handwerk kaufen. Auch Laien schlagen da auf, um Zubehör zu kaufen, die Verkäufer sind aber ausreichend geschult, auch Laien zu beraten. Wundermittel (Schlangenöl) zur enormen Leistungssteigerung werden mir da eher nicht aufgenötigt. Ein HIFI-Geschäft ist für mich eher ein Lifestylehändler, der mir schöne Geschichten erzählt und mir Designmöbel anbietet, die auch irgendwie Ton von sich geben. Über die wichtigsten Faktoren für guten Klang in meinen Räumen höre ich da wenig. Das kann man auch gerne Online überprüfen, dazu einfach mal die Seiten von Musicstore oder Thomann anklicken und mit üblichen HIFI-Onlinehändlern vergleichen. |
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8erberg
Inventar |
#428
erstellt: 03. Sep 2025, 06:19
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Solche "geschulten" Leute sind schon alle bei der Humbug-Mülleimer oder Pfefferminzia unter Vertrag... Peter |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#429
erstellt: 03. Sep 2025, 06:37
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…. Tatsächlich basieren viele Kaufentscheidungen auf einer gelenkten Wahrnehmung, Motivation oder dem gezielten Wecken von Emotionen …. https://karrierebibel.de/verkaufspsychologie/ |
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JULOR
Inventar |
#430
erstellt: 03. Sep 2025, 08:45
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Im Prinzip ja, wenn man es grob umreißt. Ganz so schwarz-weiß sehe ich das aber nicht. Es sind auch unterschiedliche Anforderungen, welche die Kundschaft hat. Im Wohnzimmer spielt Optik eben auch eine Rolle, im Studio oder gar PA sind Robustheit und Funktionalität wichtiger. Der Klang soll zuhause vor allem gefällig sein, die oft sogenannte "Hifi-Badewanne" mit Mittenabsenkung bzw. Bass- und Höhenboost. Die findet sich aber bei günstigen "Pro-Audio"-Lautsprechern auch und bei teuren Hifi-LS dafür weniger. Eine beleuchtete Fernbedienung braucht im Studio niemand, zuhause ist sie aber praktisch. [Beitrag von JULOR am 03. Sep 2025, 08:45 bearbeitet] |
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skorpi1211
Stammgast |
#431
erstellt: 03. Sep 2025, 13:36
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Es geht also... Da ich Rheinhard von der Hörzone persönlich kenne, kann ich sagen, der ist Grundehrlich. Denn, wäre er es nicht, liefen Ihm seine Kunden weg. Wenn ich in einem Laden, ein Produkt kaufe, und stelle fest, das tut gar nicht das soo gut,wie mir das der VK so angepriesen hat, oder ist für das Geld schlicht und einfach zu teuer, es gibt deutlich bessere Produkte für weniger Geld, Dann wird es schwer da noch einmal hin zu gehen. Ja, das braucht oft seine Zeit, bis es klick macht. Das soll auch nicht heißen dass alle Produkte billigst sein müssen. Warum auch. Es muss zum Raum passen, was höre ich, wie höre ich. Von Voodoo braucht mir keiner kommen. Ich weiß wie der Technische Aufbau von der Quelle bis hin zur Raumakustik stattfindet. Und auf was es wirklich ankommt. Und, dass man meist Kompromisse eingehen muss!! Dazu kommt, dass die meisten gar nicht wissen was gut oder schlecht ist, weil sie oft gar nicht aufmerksam Musik hören, daheim. Und auch oft gar keine hochwertige und gut abgemischte Musik haben. Ich war des letzt bei jemanden, der hat mir seine Materialschlacht vorgeführt. Respekt, einige LS im Raum... Wir reden hier von einem Mehrkanalsystem inkl Atmos, mit Subwoofersystem das alles Aktiv entzerrt wurde. Dann kam es zur Vorführung. Und ich sage es hier ganz klar, das erlebe ich sehr oft!!! Lossless ist nunmal kein Qualitätssiegel.... nach dem dritten Lied bad ich Ihn, meine Musik zu nehmen. Seine war einfach flach, ohne dampf, Wenig Dynamik. Klangbrei Und schon kam seine sehr aufwenig gebaute Anlage an seine Grenzen sag ich mal... Nur, wenn ich solche Musik wie er mir sie mir vorgeführt hat, höre, dann ist das für ihn toll, aber wirklich gebraucht hätte es diese Materialschlacht dafür nicht. Er meinte, er würde die Hauptlautsprecher mal durch bessere tauschen.... naja. dachte ich mir....
Ja klar. aber in der heutigen Zeit kann ich das sogar unsichtbar, oder mit toll aussehenden LS, machen. Und das in jedem Preissegment. Je nachdem was der Kunde ausgeben möchte. Man muss aber nicht meinen, man kann mit speziellen überteuren Materialen/ Kabeln, Klangschalen, Kabelschuhen, Blindsteckern usw, die Physik aushebeln. Skorpi1211 |
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sohndesmars
Inventar |
#432
erstellt: 04. Sep 2025, 04:26
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Ich kenne da auch so das eine oder andere HIFI-Geschäft, das durch einen grundehrlichen Geschäftsführer durch trübes Fahrwasser gelenkt wird. Raum- und Personalkosten bleiben gedeckelt, dazu ein, zwei bescheidene Firmenfahrzeuge, damit der Chef auch mal zu völlig ungewöhnlichen Zeiten ein Hausbesuch machen kann, zwecks Raumbegutachtung. Das kann auch schon mal am Wochenende oder nach Feierabend sein. Nur auf einen grünen Zweig kommt man so langfristig nicht. Was auch damit zu tun hat, dass HIFI-Geräte vergleichweise lange halten und nicht gleich durch neueste Entwicklung irrelevant wird. Bei Fernsehgeräten und Projektoren jagte man ja in den letzten Jahrzehnten eine Sau nach der anderen durchs Dorf, da konnte man Umsatz generieren mit eindeutigen Neuerungen, z.B. direkter Zugang zu Internet-TV, Streamingdiensten, 3D, HDR, immer größere Bildflächen usw. Womit könnte ich ehrlicherweise bei HIFI mit neuen Entwicklungen locken? ATMOS war mal ein Hype, verfliegt auch wieder. Streaming? Alter Hut. Manchmal wird sehnsüchtig nach der alten Analogtechnik gegiert, Vinylplattenspieler, Tonbandmaschine, CD-Player mit mehr als 20kg Gewicht, Röhrenverstärker. Damit wird das Klangerlebnis vielleicht besser, anders, intensiver. Ganz sicher nicht objektiv besser. Will ich darauf das Geschäft aufbauen? [Beitrag von sohndesmars am 04. Sep 2025, 04:28 bearbeitet] |
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8erberg
Inventar |
#433
erstellt: 04. Sep 2025, 05:57
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Hallo, das hilflose Hinundhergetue der Anbieter zeigt doch nur das sie selber keine Ahnung und überhaupt kein Konzept gegen den Bedeutungsverlust haben. Neue Technologien? Welche? Btw sind gefühlte 50 % (eher mehr) neuer Medien damals auch brutal gescheitert. Wo fangen wir an? Quadro, Elcaset, Highcom, SACD, DCC.. alles Flops. Heute wo Musik, Filme eh digital und "ausgelagert" sind interessiert das nur noch eine Handvoll Freaks. "Isch over". Das dummdreiste Getue einiger "am Markt beteiligter" ist Abgesang oder Trauermarsch Peter |
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skorpi1211
Stammgast |
#434
erstellt: 04. Sep 2025, 09:51
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Thread kann geschlossen werden. Wir ruhen in Frieden. So hört es sich bei euch an. Dann können wir also einfach den Deckel drauf machen, und gut ist. So höre ich das derzeit, im Gastro Gewerbe, bei den Autohäusern, Einzelhandel, Metzgereien....... Komisch ist, dass es im Nebenort das gleiche Gewerk gibt, dass Leute sucht, weil sie Arbeit ohne Ende haben. Dass es jetzt hier nicht floriert, da brauchen wir nicht zu reden. Das hat aber auch ganz andere Gründe. Und so denke ich auch, dass ein Hifi Laden bestehen könnte. Jetzt nicht in einem Dorf, aber in einer größeren Stadt.
Und? Da haben Sie sich dann die Preise kaputt gemacht gegenseitig. Klar, der Kunde profitiert. Aber langfristig stirbt sein Ansprechpartner. Das Thema hatte ich mit dem Schweizer Importeur von wirklich HighEnd Produkten fürs Heimkino... In der Schweiz wird eben für die Dienstleistung bezahlt. Ganz einfach. In Deutschland? Was letzter Preis bei Dir? da bleibt eben nur Kisten schieben.In der Schweiz bedeutet es eben, Samstags Abend Beamer kalibrieren. Aber da kommt ja bei uns Sky Bundesliga Top Spiel.... Das muss man den Kunden langsam klar machen. Daher würde ich mein Hifi Geschäft an der Schweizer Grenze machen.... |
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Hüb'
Moderator |
#435
erstellt: 04. Sep 2025, 11:27
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Dem (Fach-)Handel ist es leider ganz überwiegend nicht gelungen, den Nutzen seiner Dienstleistung zu vermitteln. Daran ist sicherlich auch (aber nicht ausschließlich) Schuld, dass man voller Margengeilheit auf diese ganzen, schwachsinnigen Eso-Produkte gesetzt hat. Dabei gäbe es so schöne, nutzstiftende und dienstleistungsorientierte Themen: Einmessservice, Akustikberatung (vor Ort), Justage von Plattenspielern (wieder!), Plattenwaschservice, Reparaturservice (nicht bloß Zeugs in der Gegen herumschicken...), die mannigfaltigen Beratungsbedarfe im Umfeld von Multimedia... |
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ZeeeM
Inventar |
#436
erstellt: 04. Sep 2025, 11:42
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Es gibt noch so andere Effekt. Aus der IT, Einzelhandel ist die Marge durchaus mal niedrig einstellig, bis sogar negativ. Da muss es die Dienstleistung und das Zubehör holen, sonst ist der Laden weg. |
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JULOR
Inventar |
#437
erstellt: 04. Sep 2025, 11:54
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Nur dass eben niemand für die Dienstleistung bezahlen will. Man lässt sich beraten und kauft dann billig im Internet. Oder man fragt gleich ChatGPT anstelle des Fachpersonals. Die KI weiß sowieso alles besser. |
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ZeeeM
Inventar |
#438
erstellt: 04. Sep 2025, 12:02
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Beratungsdiebstahl, so würde ich es nennen, kenne ich seit den 90er In 35 Jahren IT Einzelhandel kann ich dir Anekdoten erzählen, da kann man sich nur an den Kopf fassen ob der dargebotenen Dreistigkeit. Das hast du in jeder Branche. Es gibt so ein Grundrauschen von, ich sag mal, "Natural born Nörglern" die machen viel kaputt. Irgendwann macht es auch keinen Spaß mehr. |
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BjoernMZ
Inventar |
#439
erstellt: 04. Sep 2025, 13:11
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Egal, beim Peter bekommt jeder eine Mozart Kugel zum Kaffee... [Beitrag von BjoernMZ am 04. Sep 2025, 13:12 bearbeitet] |
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sohndesmars
Inventar |
#440
erstellt: 04. Sep 2025, 16:31
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Beratungsdiebstahl, auch so eine Floskel. Darüber diskutierten wir damals auch häufig. Das erfüllt aber keinen Straftatbestand. Ist halt nur unfair. Und ja, betraf auch immer den lokalen IT-Handel. Ist aber seit verstärktem Auftreten der Kistenschieber bekannt, dazu bedurfte es nicht den Onlinehandel. Der hat es erst verschärft. Es gibt aber nicht nur die berüchtigten Smartkäufer, die den lokalen Elektronikeinzelhandel den Sargnagel einrammten. Die noch erfolgreichen HIFI-Händler haben meist ein individuelles Alleinstellungsmerkmal. Der Peter L. hat seine Methode, das Fidelity Hamburg Team eine andere. Beide sind aber recht aktiv im Internet, mehr informelle Reichweite als die sterbenden Fachprintmedien, persönlichere Ansprache als in lokalen Tages- und Wochenzeitungen und sie vermeiden eine konkrete Beratung, die man bei Mitbewerbern ausschlachten könnte. Es gibt noch weitere Methoden, z.B. der gute alte Weg Stammkunden gut zu beraten und zu begleiten, und auf Mundpropaganda zu setzen. Das kann auch heute noch reichen, in kleinem, bescheidenen Rahmen. Und es gibt natürlich den Weg Klimbim zu überhöhten Preisen anzubieten, mit möglichen (aber nicht zugesicherten) Eigenschaften, die das Musikhören in neue Dimensionen heben könnten. Ist auch nicht mehr sehr originell, aber oft noch erfolgreich genug, paar Leuten ein gutes Einkommen zu gewährleisten. Aber der Kuchen ist sehr klein geworden, der verteilt werden kann. Immer weniger interessierte Kunden, die gerne schöne Geschichten hören wollen und die Ruhe haben, Musik daheim ausgiebig zu genießen. [Beitrag von sohndesmars am 04. Sep 2025, 16:32 bearbeitet] |
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ZeeeM
Inventar |
#441
erstellt: 04. Sep 2025, 17:17
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Ok, ich habe Anführungsstriche vergessen ;-) Ich erinnere mich, das war 94 an einen Kunden, der kam das ganz Jahr in den Lande und hat gefragt und man war geduldig. Dann kam er rein, bedankte sich für die Beratung und hat bei Vobis gekauft, weil der Preis günstiger war und man das verstehen sollte. Ich hab ihn herausgeworfen. |
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BjoernMZ
Inventar |
#442
erstellt: 04. Sep 2025, 19:52
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sohndesmars
Inventar |
#443
erstellt: 05. Sep 2025, 04:45
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Ach, herrje, der Thomas Mewes. Der führt nicht einfach ein HIFI-Laden, der lebt seinen Traum. Übrigens, wie Peter L. findet man den Mewes, also die Meisterstückmanufaktur, in der Nähe von Tempelhof. Die Gegend da ist für HIFI-Touristen sowieso unbedingt sehenswert. Den Thomas kann man wohl auch noch spät Abends wecken, wenn man sich für ausgefallene Spezialitäten interessiert. Ja, auch eine Methode ein HIFI-Geschäft zu führen. Berlin ist darüberhinaus für HIFI-Fans eine Reise wert, z.B. findet man in Charlottenburg Burmester und Adam audio, in Mitte Teufel oder bekannte Geschäfte wie Klubben, HIFI im Hinterhof, die Sound Brothers und viele mehr. Das zeigt, dass in Großstädten genug Potential vorhanden ist, um mit HIFI Geld zu verdienen. Allerdings ist das auch ein Raubtierjungle, als kleines Reh wirste da schnell gefressen. Da sollte man mindestens ein ausgebildeter Schutzhund sein. Der Thomas hat anscheinend sogar einen solchen an seiner Seite ;-) |
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8erberg
Inventar |
#444
erstellt: 05. Sep 2025, 04:54
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Hallo, Das ist arg dreist... Aber seinerzeit rannten eh Leute in der Branche rum... Ich erinnere mich an einen Auftragsbearbeitungssoftware-Anbieter der seinen einzigen fähigen Programmierer feuerte weil der zuviel Geld haben wollte. Der Laden verscherbelte weiter das Programm obwohl einiges noch halbgar war und ohne guten Programmierer es nicht weiterging Der einzige Knabe im Support der etwas Kenne hatte erklärte die Fehler meist als "das ist richtig so". Ich hab etliche Batch-Programme geschrieben die Murx in den Datenbanken nachtraglich beseitigte Als ich ihn fragte wofür er denn für Nichtleistung ne dicke Rechnung schreibt heulte der sich bei meinem Scheff aus. Der hat den wenigstens dann rausgeworfen... Eine Woche später haben wir ne gescheite Software installiert, nach 1 Monat Masken- und Formularanpassungen und Übergangszeit mit viel Personalschulung lief es dann zur Zufriedenheit. Die Daten (alles dBase) konnte man problemlos "rüberschaufeln" Als Gag erschien dann ein halbes Jahr später der Super-Duper-Programmierer (als selbständiger)und wollte "eine neue Version" verkaufen. Ich hörte mir den Typen an und fragte was er darfür haben wollte und die Frechheit besaß unverschämt zu werden setzte ich ihn vor die Tür. Ach ja, ein gutes Jahr später war der Laden pleite, der Programmierer züchtet heute Koi-Karpfen... Es rannten damals viele Spinner und Glücksritter rum. Peter [Beitrag von 8erberg am 05. Sep 2025, 05:43 bearbeitet] |
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BjoernMZ
Inventar |
#445
erstellt: 05. Sep 2025, 13:32
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Da kann man sich garnicht entscheiden in Berlin, Thomas oder Peter....bei wem wird es wärmer, wenn man dort sein Geld verbrennt?😆 [Beitrag von BjoernMZ am 05. Sep 2025, 13:33 bearbeitet] |
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sohndesmars
Inventar |
#446
erstellt: 07. Sep 2025, 10:50
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Moin am Sonntag. Diese Video zeigt eine besondere Betrachtung auf das, was auch HIFI-Geschäfte betrifft: https://www.youtube.com/watch?v=rDfX03_ceYAUnd Conrad ist uns hier ja sicher allen ein Begriff. Hier in Hamburg hat das große Geschäft in Wandsbek geschlossen, das war mal dar Paradis für uns Bastler. Ja, man bekommt nun alles Online. Nur stöbern, anfassen, persönlich erklären lassen ist Online nicht möglich. Generationen von Elektroniklehrlinge konnten sich bei Conrad informieren und bedienen. Und auch für HIFI-Fans war Conrad lange interessant. Aber was solls, die Käufer sterben eh aus, die nachfolgenden Generationen sind nicht daran interessiert, selbst Hand anzulegen. BEGREIFEN ist nicht mehr gewollt. [Beitrag von sohndesmars am 07. Sep 2025, 11:09 bearbeitet] |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#447
erstellt: 07. Sep 2025, 11:06
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In der Tat, schade. Problem bzw. Wandel samt Gründen gut beschrieben. Conrad Plastiktüten und Tragetaschen sind bei mir noch in Nutzung |
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JULOR
Inventar |
#448
erstellt: 07. Sep 2025, 13:10
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Wobei da auch der Wandel der Technik eine Rolle spielt. Überall hält die Miniaturisierung und Digitalisierung Einzug. Da werden ganze Baugruppen auf eine winzige Platine gedruckt, samt IC und Microchip. Es gibt kaum noch Bauteile, die selbst durch erfahrene User getauscht werden können. Das gilt nicht nur für Hifi, auch Autos, TV und diverse andere Heimtechnikbereiche sind da betroffen. Da sind solche Heimwerkerläden nicht mehr gefragt. Ist ja bei den Autoschraubern ähnlich. |
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sohndesmars
Inventar |
#449
erstellt: 07. Sep 2025, 13:24
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Das Autoschrauben erfreud sich steigender Beliebtheit, gerade hinsichtlich der langsam unverschämten Wartungs- und Reparaturpreisen. Vieles kann man immer noch selbst machen. Auch in der Elektronik kann man mit konventionellen Bauelementen noch einiges bewerkstelligen, allein des Spaßes, des Hobbies, des Verständnisses wegen. Auch bei Amazon kann man sehr viele verschiedene Bausätze zum Selberlöten preiswert kaufen. Das passende Werkzeug gleich mit. Und alles deutlich billiger als bei Conrad. Lötkolben mit Temperaturregelung und Lötstationen müssen nicht von Weller oder ERSA sein. Solche aus China gibt es erheblich billiger. Denn in China wird noch gebastelt. Da ist noch Interesse vorhanden und man schult sich da, um selbst mal Unternehmer zu werden. Der Antrieb fehlt hier zunehmend in Deutschland. Da Land der Ingenieure, das war Deutschland mal. Das sind jetzt Indien und China. Auch ein Grund, warum HIFI-Geschäfte mit Absorditäten hier in Deutschland noch auf einige Kunden trifft. Wer von Technik so überhaupt keine Ahnung hat, der lässt sich NF-Kabel mit HF-Tauglichkeit für vierstellige Summen verkaufen, weil er glaubt, der Skineffekt verhindert gute Hochtonleitfähigkeit. Und der lässt sich noch Stelzen dazu verkaufen, damit die Kabel nicht aufn Boden liegen. |
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8erberg
Inventar |
#450
erstellt: 07. Sep 2025, 15:53
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Hallo, naja... Es gibt auch noch Leute die ein Studium im Ingenieurwesen aufnehmen. Im Bekanntenkreis hab ich 2 äußerst positive Beispiele. In einem Fall ist Vater Inhaber eines Architekturbüros, Sohnemann wächst da auf und studiert dann konstruktiven Hochbau und ist heute Master für Baustatik... In einem renommierten Büro rechnet er heute große Projekte.. Im zweiten Fall war Vaddern Betriebselektriker bei einem hiesigen Textilbetrieb, der Sohn war laut eigener Aussage "in der Schule stinkefaul" hatte aber Spaß an Elektro und werkelte mit Vater schon fleissig rum. Lehre als Elektriker mit sehr gutem Abschluß sorgte dafür daß er Bock auf Fachabitur und dann Studium auf Elektroingenieur hatte. Er konnte sich den Job aussuchen nachdem er den Master hatte... Die gehen ihren Weg. Wir müssen nur noch mehr davon überzeugen daß der Ingenieur nach wie vor, Quatsch: heute gar viel wichtiger ist. Die Flipchart-Künstler werden durch die KI auf den traurigen Boden der Tatsachen geholt... Peter |
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RoA
Inventar |
#451
erstellt: 08. Sep 2025, 03:51
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Ich habe da eine eher andere Sicht auf Conrad. Bis ca. Ende der 90er war Conrad tatsächlich eine der Größen für Bauteile, Komponenten, Module, Bausätze etc.. Bis das Management begann, dieses Sortiment bis zur Unkenntlichkeit auszudünnen. So nach dem Motto "lieber ein paar Fertig-Geräte verkaufen und Marge machen als mich mit Widerständen und Spezial-Teilen rumzuärgern, die im Zweifel erst noch zu beschaffen sind". Das hat man z.B. in Wandsbek deutlich gemerkt, und das schult. So wurde Conrad zum Anbieter von verchromten Nasenhaarschneidern, Druckertoner und allerlei Gedöns. Dummerweise rief und ruft Conrad i.d.R. meist deutlich höhere Preise auf als die Konkurrenz, und da waren Amazon und Ali Baba noch gar nicht auf dem Markt. Das galt insbesondere auch für den 'Bastler-Bereich' und brachte Conrad den Namen "blaue Apotheke mit dem großen C" ein. Die Bastler sind nicht ausgestorben, sondern sie wurden vertrieben, weil Conrad das Geschäftmodell geändert hat. |
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sohndesmars
Inventar |
#452
erstellt: 08. Sep 2025, 04:38
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Conrad versuchte sich den Gegebenheiten anzupassen und stellt schon vor vielen Jahren fest, dass Modellbau, Elektronikbasteln und Amateurreparaturen immer weniger ins Geschäft lockten. Ich bildete viele Jahre als Ingenieur im Handwerk Radio- und Fernsehtechniker und Geräte & Systemetechniker aus. Diese kauften oft bei Conrad, oft auch in Wandsbek, vorher in der Hamburgestraße. Ich kann mich noch erinnern, dass uns Ausbilder die hamburger Handwerkskammer zu einem Informationsgespräch zusammen mit Panasonic und Philips eingeladen hatte. Die Industrie beschwerte sich, dass wir immer weniger auf Bauteilebenen reparierten. Wir entgegneten, dass es mehr Spezialgeräte und speziell ausgebildete Fachkräfte bedurfte, und das bei immer kleineren Margen bei den Geräten. Die Industrie selbst steuerte uns in Richtung Wegwerfgesellschaft. Und außerdem fanden wir immer seltener interessierte Jugendliche, die den Beruf noch erlernen wollten. Ich stellte zum Schluss fast nur noch Osteuropäer ein (Russland, Kasachstan, Polen...). Und somit gab es immer weniger Kunden, die Einzelteile, Platinenätzgeräte, Lötkolben, Leiterbahnkleber ect orderten. Und ja, Conrad war im Vergleich zu Reichelt und anderen Anbietern immer etwas bis deutlich teurer. Dafür war das Sortiment reichhaltig, das entschädigte oft. Als das dann zusammengestrichen wurde, fehlte ein Alleinstellungsmerkmal. Und da sind wir wieder bei den Radio- und Fernsehgeschäften und HIFI-Geschäften: welches Alleinstellungsmerkmal hatten und haben diese? Und warum gaben viele dieses auf? Es sind oft mehrere Zwangsläufigkeiten, die ein Geschäftsmodell gefährden. Billige Wegwerfware, Discounter, die Unterhaltungselektronik zu einem Bruchteil der Kosten anbieten (keine Beratung, keine Retourenbearbeitung, keine Werkstatt, kein Fachpersonal für Retouren und Reparatur, keine Fortbildung, keine Zahlung an die Handwerkskammern....). Und dann die großen Kistenschieber, bei denen die Verkäufer und Berater geschult wurden, jede Reparaturanfrage mit "Wozu reparieren, wenn neue, bessere Ware billiger zu bekommen ist?" zu begegnen. Der richtige Durchbruch durch den Onlinehandel kam erst nach dem Massensterben der traditionellen Radio- und Fernsehtechnikbetriebe. |
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8erberg
Inventar |
#453
erstellt: 08. Sep 2025, 07:51
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Hallo, waren nicht vielfach die Hifi-Händler die die mit aggressiven Preisen (und wenig zimperlichen Auftreten) die klassischen Radio- und Fernsehgeschäfte gegen die Wand gedrückt haben? Peter |
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RoA
Inventar |
#454
erstellt: 08. Sep 2025, 07:56
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Denen wurde die Geschäftsgrundlage entzogen. Ich habe hier noch ein Röhren-Radio rumliegen, das ich im Herbst fertig machen werde. Das kostete 1959 DM 300, das sind nach heutigem Maßstab etwa 3.000 Euro. Da lohnt sich fast jede Reparatur, jedem Gerät lag damals ein Schaltplan bei. Als das mit Corona losging, habe ich mir in kleines Transistor-Radio gekauft, von TechniSat, also Marke. Falls mal der Strom ausfällt. Kostete 20 Oiro. Kann FM und DAB, hat Sendespeicher und RDS, prima Empfang über Batterie oder mitgeliefertem Netzteil und ein sehr angenehmer Klang trotz der Größe, natürlich nicht mit der alten Röhre vergleichbar, ihr aber in technischer Hinsicht in allen sonstigen Bereichen haushoch überlegen. Wenn da nicht gerade ein Kabel abgerissen ist vermutlich unreparierbar, zumindest nicht wirtschaftlich. Bei Fernsehern das gleiche Spiel. Antennen sind nicht mehr notwendig, da alles digital, und der Fernseher besteht im Prinzip nur noch aus 4 Teilen: Gehäuse, Netzteil, Panel und Mainboard. Offensichtliche Fehler kann man noch reparieren, oft auch das Netzteil, Panel nicht (kostet als Ersatzteil mehr als das Gerät, wenn überhaupt lieferbar), und das Mainboard kann man nur als ganzes tauschen, wenn man denn eins bekommt. Dazu käme dann noch die Arbeitszeit. Damit sich die Reparatur eines Fernsehers in wirtschaftlicher Hinsicht bei Modell-Zyklen < 1 Jahr ausserhalb der Garantiezeit rechnet muß das Gerät schon eine kleine Stange Geld kosten, sofern Ersatzteile überhaupt noch verfügbar sind. Bei einem meiner letzten Einkäufe im Kaufland hatte sich jemand einen 55er von Hisense in den Einkaufswagen gelegt. Für 299 Tacken. Ausserdem sind seit der Digitalisierung etliche Geräte-Gattungen obsolet geworden, die nur noch von Liebhabern genutzt werden, und die sterben allmählich aus. Wenn die BRD den Weg der Schweiz nimmt und FM ganz abschaltet, werden hunderte Millionen von Radios obsolet. Die kann man zwar mit Transmittern retten, trotzdem werden etliche davon im Müll landen. Genau deshalb wird in einigen Jahren in der Reihe "Der letzte seines Standes" die Folge 'Radio- und Fernsehtechniker' erscheinen, der ja jetzt Informationselektroniker Fachrichtung Geräte- und Systemtechnik heisst. Wie man hört stellt man sich dort auf einen Fachkräftemangel ein. |
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sohndesmars
Inventar |
#455
erstellt: 08. Sep 2025, 09:28
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Exakt so isses. Radio- und Fernsehtechniker werden nicht mehr ausgebildet. Aber auch nicht mehr gebraucht? Meine ehemaligen Auszubildenden und Kollegen wurden händeringend überall gesucht und eingestellt. Bei Speditionen, Kontraktlogistikern, Medizintechnikunternehmen (Philips, Olympus....), im Serviceaußendienst für Geräte aller Art, als IT-Hardwaretechniker (IT-Spezialisten sind meist viel zu teuer).... und oft als Unterstützung bei Elektronikern und Internetanbietern.....und selbst im Kfz-Handwerk werden sie oft gebraucht, weil ältere Kfz-Mechaniker eben nicht automatisch Mechatroniker sind. Wo sollen nur diese Techniker zukünftig herkommen, wenn sie nicht mehr ausgebildet werden? Wenn ich dann in wenigen Jahren in Rente gehe kann ich nachn Frühstück zum Taxistand schlendern und wenn ich gefragt werde "Wohin?" antworten: "irgendwohin, ich werde überall gebraucht!" Ist das der Grund, warum wir alle länger arbeiten sollen und der Zusatzverdienst zukünftig weniger mit Nebenabgaben belastet werden soll? Ein verpflichtendes soziales Jahr für Boomer, wie vor Kurzem angedacht wurde, kann man dann sofort als Absurdum abtun. |
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Ich wäre dort vermutlich Kunde geworden, wenn ich denn meine Klein+Hummel nicht bereits erworben gehabt hätte.








