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was läuft zunehmend schief im Geschäftsfeld HIFI?

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Sunlion
Inventar
#655 erstellt: 27. Sep 2025, 19:00

puffreis (Beitrag #652) schrieb:
Dass die Verzerrungen nicht gehört werden ist für mich unverständlich.

Ja, ulkig, gelle?
Aber vielleicht ist das auch eine Erfahrungssache. Ich bin praktisch mit Schallplatten aufgewachsen, auch mit den ganz üblen aus den Sechzigern. Ich habe das Geknistere so sehr gehasst, dass ich die Titel beim Überspielen immer schneller ausgeblendet habe, als das Studio sie ausgeblendet hat, nur um die nervigen Nebengeräusche nicht hören zu müssen. Was für eine Offenbarung war dagegen meine erste CD! Makellos reiner, dynamischer Klang.
Inzwischen lege ich öfter mal wieder eine Schallplatte auf, weil's Spaß macht. Aber wenn ich Aufnahmen, die ich doppelt auf beiden Medien habe, miteinander vergleichen, kann keine Schallplatte mithalten.
8erberg
Inventar
#656 erstellt: 27. Sep 2025, 19:27
Hallo,

ist ganz einfach: Hohepriester erzählen etwas von Erfüllung und versprechen das es nur noch 2 Straßenkreuzungen entfernt ist.
Danach kommt die nächste Stufe. Ähnlich wie Dantes "göttliche Komödie" in umgekehrt.

Am Auffälligsten ist das bei den Kabeldrückern und bei einem britischen Plattenspielerbauer der schweiz-deutsche Plattenspieler nachbaut und damit ein "Konzept" was an die "Synotology Church" erinnert als Gelddruckmaschine geschaffen hat.
Alle Hochachtung dafür, nicht dummen und sehr solventen Menschen überteuertes Zeuchs durch Reizen der Eitelkeit anzudrehen - so asozial sich viele Reiche heute positionieren stellt sich die Frage ob das wirklich verwerflich ist...

Peter
ZeeeM
Inventar
#657 erstellt: 27. Sep 2025, 21:44

Sunlion (Beitrag #655) schrieb:
Inzwischen lege ich öfter mal wieder eine Schallplatte auf, weil's Spaß macht. Aber wenn ich Aufnahmen, die ich doppelt auf beiden Medien habe, miteinander vergleichen, kann keine Schallplatte mithalten.


83 kaufte ich mir den ersten CD-Player. 85 einen Stax Lambda Pro.
Das war es dann für die Platte.
Mittlerweile ist, trotz altersbedingten Hörverlust, die Sensibilität für Details, also Muster gestiegen.
Eine Aufnahme wie Dark Side of the Moon, auch in der MFSL Variante offenbart die Grenzen
der Produktionstechnik.
Gelegentlich kann es passieren, dass ich eine Aufnahme über Spotify höre und meine das ich
Artefakte der Datenreduktion höre. Wenn ich da eine vorhandene CD oder FLAC Datei höre, stelle
ich fest, das die Artefakte auch dort höre. Sie waren immer da, aber ich habe denen nie Aufmerksamkeit
geschenkt.

Kurz, wie wir hören, das ändert sich, im Laufe des Tages, der Wochen und viele Jahre und
ist in einem Audiogramm nicht darstellbar.

Wie der Hifi-Markt sich entwickelt, hat möglicherweise etwas mit einer Wahrnehmungskultur zu tun.

Yamahaphilist
Stammgast
#658 erstellt: 28. Sep 2025, 07:23
Womit wir bei der subjektiven, selektiven kulturellen Brille wären, quasi dem individuellen Brett vorm Kopf, den Scheuklappen der persönlichen Sozialisation. Ergo: Wenn man ohne HiFi aufwächst, wird man sich auch nie dafür interessieren. Quasi: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.
ZeeeM
Inventar
#659 erstellt: 28. Sep 2025, 08:40
Ich denke, so monokausal ist es nicht.
Meine Eltern hatten eine Musiktruhe, eine Rosita Hannover, die ich, nachdem sie sich verschlechterten, eine Neckermann Plastikkram, geerbte, den Receiver habe ich ausgebaut und nakig betrieben. Auf dem Sperrmüll habe ich Lautsprecher gesammelt und in Kisten gepackt. Stereo hören in der Plattenabteilung von Hertie und Karstadt. Das hat dazu geführt, dass ich mir zur Konfirmation eine Stereoanlage gekauft habe. Keine Kompaktanlage, es mussten Komponenten sein.
Eine damals schon stark vorhanden Technikaffinität tat ihr Übriges.

Heute ist die damalige Faszination nicht mehr vorhanden, sie ist entzaubert, wenn es darum geht, was notwendig ist.
Vintage Technik an sich finde ich immer noch faszinierend.
Sunlion
Inventar
#660 erstellt: 28. Sep 2025, 18:43

Yamahaphilist (Beitrag #658) schrieb:
Wenn man ohne HiFi aufwächst, wird man sich auch nie dafür interessieren.

Würde ich aus persönlicher Erfahrung dementieren. Meine Eltern haben sich Null für Hifi interessiert. Das Radio war ein Röhrengerät aus den Sechzigern, der Fernseher Schwarzweiß und genauso alt. Die Klassik-Platten liefen auf einem Koffergerät mit Breitbandlautsprecher. Stellt Euch mal darauf Bachs Weihnachtsoratorium vor! Das scheppert mir heute noch im Kopf herum. Seitdem hasse ich Weihnachten.
Aufzeichnungsgeräte gab es nicht.
Hätte ich als Jungspund nicht heftigst insistiert, würden meine Eltern heute noch das alte Zeug benutzen.
Yamahaphilist
Stammgast
#661 erstellt: 28. Sep 2025, 19:03
Du bist die Ausnahme von der Regel
Quasi der Ausreißer im äußersten 3 Sigmabereich der HiFi Standardabweichung.

Spaß beiseite. Die häusliche Umgebung ist schon von großer Bedeutung.
Und Ich hatte es etwas extrem formuliert.
skorpi1211
Stammgast
#662 erstellt: 28. Sep 2025, 19:05

Wenn man ohne HiFi aufwächst, wird man sich auch nie dafür interessieren. Quasi: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.


Aber, das stimmt doch nicht.
Altere Menschen intersssieren sich auch für PCs und Internet.

Meine Eltern hatten keinerlei Hifi in irgendeiner Form.
Durfte mir einen Sennheiser HD 414 kaufen, weil mein Vater die Musik nicht mochte.

Der Mensch kann sich immer für etwas begeistern, man muss nur auch dafür sich begeistern lassen.

Skorpi1211
Yamahaphilist
Stammgast
#663 erstellt: 28. Sep 2025, 19:09
Ich überarbeite meine These:
Wenn man ohne HiFi aufwächst, ist die Wahrscheinlichkeit erheblich geringer, daß man sich dafür interessiert.
Sunlion
Inventar
#664 erstellt: 28. Sep 2025, 19:37
Bedeutet Deine These im Umkehrschluss – wenn man in einem Hifi-affinen Umfeld aufwächst, interessiert man sich automatisch eher für Hifi?
Sunlion
Inventar
#665 erstellt: 28. Sep 2025, 19:37
Bedeutet Deine These im Umkehrschluss – wenn man in einem Hifi-affinen Umfeld aufwächst, interessiert man sich automatisch eher für Hifi?
Yamahaphilist
Stammgast
#666 erstellt: 28. Sep 2025, 19:49
Ok, für den Fall ergänze ich:
Wenn man mit HiFi aufwächst, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, daß man sich ebenfalls dafür interessiert.
Snowbo
Inventar
#667 erstellt: 28. Sep 2025, 20:35
Da würde ich jetzt mal kühn widersprechen.

Ich bin Kind von Eltern der Nachkriegsgeneration. Luxus gab es nicht (außer mal beim Essen, da wurde sich ab und an mal etwas gegönnt) aber ansonsten nur nach dem Motto "der Zweck heiligt die Mittel" .. egal ob bei Hifi, bei Autos or whatever.

Und ich weiß noch sehr gut, dass ich mir als Kind schon geschworen habe: wenn ich groß bin habe ich genug Geld und werde in vielem alles anders machen. Ich habe dann auch -wie ein anderer hier beschreibt- von meinem ersten Geld nur Einzel-Komponenten gekauft (Technics & Kenwood) und mein ganzes Leben lang immer wieder sehr viel Geld auf der Suche nach dem heiligen Hifi-Gral ausgegeben.

Heute, Ende 50 bin ich hifitechnisch angekommen. Habe vor Allem gelernt dass alles ab 80% bereit mindestens perfekt ist (Stichwort: Gaußsche Kurve) und habe im Grunde nur eine Präferenz -> für mich angenehmer Klang mit einem schönem Stereobild und ich höre CD, SACD, Vinyl - je nach persönlicher Stimmungslage und Jahreszeit.

Zum eigentlichen Thema my 50 Cent: ich war vor 2 Jahren bei einer Vorführung in Karlsruhe bei einem sehr bekannten Hifi-Händler dieser Stadt. Es war ebenfalls verheerend, wie unfassbar unprofessionell das alles war. Mit dem Gefühl, dass ich das als Laie fast alle viel besser gekonnt hätte und keinen einzigen Kaufimpuls bekam, bin ich von dannen gezogen und zu Hause angekommen sehr glücklich gewesen über all die wenigen aber schönen Geräte, die ich im Laufe der Jahre zusammen gekauft hatte.

Die junge Generation ist nach meiner Erfahrung nicht durchweg "unhifi" .. ich kenne einige junge Leute (Söhne meiner Freunde) die extrem begeistert sind von meinem Equipment und sagen, dass der Unterschied zu dem was sie sonst so kennen klanglich unfassbar sei.. neulich hat einer seine vier Lieblings-CDs mitgebracht und sagte: "ich will sie einmal schön hören und bewusst." - herrlich! .. und das lässt doch hoffen..

In diesem Sinne
Yamahaphilist
Stammgast
#668 erstellt: 29. Sep 2025, 02:41
…. Familiäre Prägung ist sehr wichtig, da sie die Grundlage für die Identität, Werte und Verhaltensweisen einer Person bildet. Sie beeinflusst das Denken, die Beziehungen und die Fähigkeit zur Selbststeuerung, wobei insbesondere die frühen Jahre und die elterliche Interaktion eine prägende Rolle spielen. Auch wenn der Einfluss der Familie nicht endgültig ist, beeinflusst er die Startbedingungen und die Richtung der persönlichen Entwicklung stark und kann sich auch über Generationen hinweg bemerkbar machen. ….

Auch wenn ich hifi bezogen ebenfalls in meiner Familie eher die Ausnahme als die Regel bin, denke ich doch, dass diese Prägung viel ausmacht. Dieser Einfluß ist natürlich nicht unumstößlich. Die persönliche Entwicklung und bewusste Auseinandersetzung mit diesen Prägungen können zu Veränderungen führen. Eigeninitiative führt dann eben zu einem HiFi Enthusiast im Kreise von Briefmarken Sammlern oder Sportlern, Bücherwürmern, Forschern, usw.
sohndesmars
Inventar
#669 erstellt: 29. Sep 2025, 04:38
Man sollte sich immer wieder fragen, wozu brauchen wir HIFI? Bei mir hat die Affinität zu Musik zu Elektronikbegeisterung und dann zu HIFI geführt.
Obwohl besonders von Mechanik begeistert, ich hätte eigentlich eher Maschinenbau studieren sollen statt Nachrichtentechnik, habe ich mich doch schon als Teenager für Elektronik begeistert. Und zum Glück war Mechanik lange wichtiger Bestandteil von Unterhaltungselektronik/HIFI. Z.B. Plattenspieler, Tonbandgeräte, Videorecorder usw.
Das mit der Mechanik in HIFI hat sich für mich faktisch mit den ersten leistungsfähigen Computern erledigt. 2012 kamen die ersten Notebooks von Apple (Mac Book Air und MacBook Pro) raus, die bis auf ein, zwei Lüfter keinerlei Motoren mehr beinhalteten.

Soll HIFI nun wirklich der Musik, dem Klang dienen? Oder der Beschäftigung mit HIFI-Geräten? Höre ich Musik oder Geräte?
Wenn ich mich klar der Musik verschreibe und auf alle typischen traditionellen HIFI-Rituale verzichten kann, reicht mir vollkommen ein modernes Computersystem als Quelle und angeschlossene Aktivlautsprecher oder Kopfhörer. Trotz aller Liebe zu Mechanik ect.
Will mir nun ein typischer Gerätehörer erzählen, dass er unbedingt den Transrotor Bohrturm, die energiefressenden Reinklass-A-Verstärker, die Monster-Standboxen im 15qm-Raum benötigt, um sein HIFI-Erlebnis zu leben. Dann wird mir schnell klar, dass das eher keine Liebe zu Musik ist.
Ist jetzt aber nur meine Meinung, muss ja Niemand für sich so annehmen.
Yamahaphilist
Stammgast
#670 erstellt: 29. Sep 2025, 05:03
HiFi hat vieles gemeinsam mit dem Kinder Überraschungs Ei: Spiel, Spaß, Spannung, Schokolade. Oder „Drei Wünsche auf einmal": eine Süßigkeit, ein Spielzeug und die Überraschung.
Neugier, Interesse, Spaß, Spannung, Glücksmomente … sind eben die Grundlagen eines jeden Hobbys.
Der eine benötigt haptische Reize, um ein Hobby auszuleben, ein anderer nicht. Die Menschen sind halt unterschiedlich.
skorpi1211
Stammgast
#671 erstellt: 29. Sep 2025, 05:16

Zum eigentlichen Thema my 50 Cent: ich war vor 2 Jahren bei einer Vorführung in Karlsruhe bei einem sehr bekannten Hifi-Händler dieser Stadt. Es war ebenfalls verheerend, wie unfassbar unprofessionell das alles war. Mit dem Gefühl, dass ich das als Laie fast alle viel besser gekonnt hätte und keinen einzigen Kaufimpuls bekam, bin ich von dannen gezogen und zu Hause angekommen sehr glücklich gewesen über all die wenigen aber schönen Geräte, die ich im Laufe der Jahre zusammen gekauft hatte.


Karlsruhe? unprofessionelle HighEnd Händler...?

Ich glaube, ich kenne Die....
Und ja, auch kann ich bestätigen, habe ich auch so erfahren.

Kommst du aus Karlsruhe?

Aber gut, man kann heute schon für deutlich geringerem Aufwand sehr gut seine Musik geniesen.
Mir ist eine gut abgestimmte Anlage mit gutem Raum lieber, als eine abgefahrene Anlage die nur auf teuer, extravagant und Blink Blink.
Ich weiß wie die Elekronik und LS funktionieren. Die meisten LS Arten habe ich gehört, mit seinen Vor und Nachteilen.
Zum Schluß wusste ich, was ich will.

Leider war es auf dem Markt nicht käuflich...
Also, habe ich es selber gebaut....
Ich bin aber froh, dass ich fertig bin, und nur noch die Musik geniesen darf.
JULOR
Inventar
#672 erstellt: 29. Sep 2025, 06:25

Yamahaphilist (Beitrag #668) schrieb:
…. Familiäre Prägung ist sehr wichtig,..

In diesem Sinne sollte man die Peer Group nicht vergessen. Da gab es bei mir den einen oder anderen mit einer guten Anlage, die richtig Spaß machte. Ein High-Ender war auch dabei, der auf seine Kette schwor. Für andere musste Musik nur laut sein, mancher hat auch gar keine Musik gehört.
Letztlich haben wir aber eher über Musik unterhalten als über Klang oder Anlagen.

Meine Eltern haben nie über Hifi gesprochen und meistens Radiopop / Hitparade usw. gehört.
Allerdings hatten sie ein Saba Hifi Studio: https://rlp.museum-digital.de/object/33201
und dazu Braun-Lautsprecher: https://bliss-shop.c...-paar-nussbaum-1972/

Vielleicht hat das ja doch geprägt. War mir nie klar, muss aber was Feines gewesen sein.
RoA
Inventar
#673 erstellt: 29. Sep 2025, 06:46

Familiäre Prägung ist sehr wichtig


Ich denke, das allgemeine Umfeld ist in diesem Zusammenhang viel wichtiger. Musik hatte vor 40-50 Jahren einen viel höheren Stellenwert als heute, und wenn Musik bzw. Musikhören eines DER Themen war und man dazu gehörte, war das prägend.
skorpi1211
Stammgast
#674 erstellt: 29. Sep 2025, 09:23

Zusammenhang viel wichtiger. Musik hatte vor 40-50 Jahren einen viel höheren Stellenwert als heute,


Achtung Klugscheissmodus!!!

Wenn du die Leute von Heute frägst, wie oft Sie Musik hören, ist es deutlich mehr als vor 40-50 Jahren.
Und nie war es günstiger hochwertige Musik geniesen zu können.

Erst mit dem Walkman konnte man vernünftig überall Musik hören.

Davor, daheim, in der Kneipe, im Konzert,
Genauso, waren damals Datenträger teurer. Im Verhältnis zum Einkommen.
Und heute? Fahr mal U-Bahn oder Bus....

Ich kenne das noch aus der Zeit als das Heimkino in der Puppenstube steckte.

Laserdisc mit DTS 5.1 Ton 80-90 DM. Aus USA oder Japan importiert. Wartezeit 3-8 Wochen
Heute per Stream sofort. für deutlich weniger... und 4K mit Atmos.
Und auch hier hat sich einiges geändert.
Viel Geld kann man immer noch ausgeben.
Aber ein 32 Zoll Sony Röhren TV hat mehr als ein Monatslohn gekostet.
Zaianagl
Inventar
#675 erstellt: 29. Sep 2025, 10:49

RoA (Beitrag #673) schrieb:

Familiäre Prägung ist sehr wichtig


Ich denke, das allgemeine Umfeld ist in diesem Zusammenhang viel wichtiger. Musik hatte vor 40-50 Jahren einen viel höheren Stellenwert als heute, und wenn Musik bzw. Musikhören eines DER Themen war und man dazu gehörte, war das prägend.


Ich sehe da bei meiner Tochter heute deutliche(!) Parallelen.
kölsche_jung
Moderator
#676 erstellt: 29. Sep 2025, 11:41

skorpi1211 (Beitrag #674) schrieb:

Zusammenhang viel wichtiger. Musik hatte vor 40-50 Jahren einen viel höheren Stellenwert als heute,


Achtung Klugscheissmodus!!!

Wenn du die Leute von Heute frägst, wie oft Sie Musik hören, ist es deutlich mehr als vor 40-50 Jahren.
Und nie war es günstiger hochwertige Musik geniesen zu können.
....

eben ... Musik und deren Wiedergabe hat ihren Stellenwert in den letzten 50 Jahren dadurch verloren, dass sie preiswert und immer (und immer mehr) verfügbar ist ... Daneben hat sich die Konkurrenzsituation geändert.

... für mich war es vor 40 Jahren noch was besonderes (vielleicht) ein mal im Monat in nen Plattenladen zu gehen und mir eine (1!) Schallplatte kaufen zu können ... natürlich waren meine Platten für mich (allein dadurch) was besonderes, abspielbar waren sie nur auf stationären Plattendrehern (also nicht jederzeit verfügbar) ... Musik hören hatte "etwas Exclusives" ... da ist der Weg zur (mehr oder weniger) exclusiven HiFi-Anlage nicht weit.

Heute hat jeder mehr Zugriff auf Musik als es selbst im größten Plattenladen gab, jederzeit und mehr oder minder kostenlos mitm Telefon ... die wird dann in den TikTok-Pausen gehört ... dementsprechend ist halt auch die "Wertschätzung" von Musik ... dementsprechend auch die Musikanlagen ...
RoA
Inventar
#677 erstellt: 29. Sep 2025, 12:31
So sieht's aus. Was nichts kostet, ist auch nichts wert.
8erberg
Inventar
#678 erstellt: 29. Sep 2025, 12:40
Hallo,

naja... das System hat sich sozusagen verlagert das damals die Companies in Vorleistungen gegangen sind und viele Talente gefördert haben - auch wenn die ersten 2 Alben gefloppt haben.

Marius-Müller Westernhagen war so ein Vertreter.
Heute undenkbar.

Ebenso wurde der Künster nach verkauften Tonträgern und Abspielen im Radio bezahlt.... heute müssen die Tourneen (die damals als PR-Werkzeug dienten) fürs Geldverdienen herhalten, weil kaum noch physische Tonträger verkauft werden und die allermeisten hören "kostenlos" im Internet...

Das Geschäftsmodell ist halt lausig.

Peter
Sunlion
Inventar
#679 erstellt: 29. Sep 2025, 13:17

8erberg (Beitrag #678) schrieb:
Marius-Müller Westernhagen war so ein Vertreter.

Ich würde Röyksopp dazuzählen. Das erste Album war nix. Das zweite ging so. Danach wurden wie immer besser.
skorpi1211
Stammgast
#680 erstellt: 29. Sep 2025, 14:08

So sieht's aus. Was nichts kostet, ist auch nichts wert.


Ja ja, der Spruch ist nicht neu.


Nur, welcher Deutscher will schon für was Geld ausgeben?
Wenn die Milch oder die Butter 20 Cent teurer wird, ist der Aufschrei groß.

Und welche Qualität wird kostenlos geboten?
Da verzichte ich gerne.
Ich habe die JMJ Box für 95 Taler wieder zurück geschickt, weil der Ton in DTS MA und ThruHD von AAC Stereo vom Slovenischen TV
auf Mehrkanal aufgeblasen wurde. Nicht einmal geschenkt will ich Die.

Genau so die Film Grütze was den Leuten angeboten wird.
Leut, das Geld kann ich sparen. Da ist mir meine Zeit zu schade.
DJ_Bummbumm
Inventar
#681 erstellt: 29. Sep 2025, 20:29

skorpi1211 (Beitrag #680) schrieb:

Nur, welcher Deutscher will schon für was Geld ausgeben?

Und welcher Deutsche kann?

BB
skorpi1211
Stammgast
#682 erstellt: 30. Sep 2025, 04:14

Und welcher Deutsche kann?


Ui, ich hoffe wir kommen jetzt nicht in die politische Schiene.

Es war noch nie so viel Geld im Umlauf.
Noch nie hatte die Leute so viel Geld, Wertsachen, Immobilien usw.
ACHTUNG!!! Ja, über die Verteilung kann man ganz sicher Diskutieren.
Und auch ich finde, das ist ein Thama, das viel besser geregelt sein müsste.
Aber das ist politisch, dasss passt hier sicher nicht rein.

MEINE MEINUNG! Das was ich jetzt schreibe ist nicht repräsentativ!!
Es gibt genug Menschen in Deutschland, die mit ganz wenig auskommen müssen, keine Frage.

Aber viele haben einfach die letzten Jahre über Ihre Verhältnisse gelebt.
Es wurde konsumiert, was das Zeug hielt. Die mit den tollsten Einkommen haben oft die meisten Schulden, sagen mir einige Bänker.
Und wenn die Waschmaschine kaputt ging wurde gschwind eine günstige in Ratenzahlung geholt.
Es wurde Häuser auf verderb erworben, egal was es kostet, Zinsen sind ja fast bei 0.
Fette Autos geleast, 3x Urlaub. Motorrad und 100 Zoll TY mit Atmos. Sky Abo, Amazon Prime, Netflix, Disney, dann die ganbzen Musik Streamings,

Das war gut für die Wirtschaft, der Rubel ist gerollt, die meisten waren glücklich.
Das funktioniert aber nur wenn alle Zahnräder perfekt ineinander greifen.
Und nun kommt es zum stocken. Wir kommen in einen Strudel der nach unten führt.
Dadurch sehen wir jetzt eine Lawine die auf die Wirtschaft zukommt. Die entlassen Leute, die können wiederum weniger konsumieren,
Und das betrifft fast jeden von uns.

Zum Schluss, es ist noch Geld da, nur es wird zurück gehalten, weil niemand weiß wie es kommt.

Skorpi1211
8erberg
Inventar
#683 erstellt: 30. Sep 2025, 04:56
Hallo,

wobei die Lage inzwischen besser ist als die Stimmung, sehe ich auch bei mir.

Wirtschaft ist ja viel "Bauch", selbst Anzeichen das es besser wird werden aber von "interessierten Kreisen" schlechtgeredet.

Leute, das Glas ist gut voll, längst nicht leer.

Hört nicht auf Miesepeter und Untergangsfantasten.

Peter
sohndesmars
Inventar
#684 erstellt: 30. Sep 2025, 05:07
Ich will hier keine Behauptungen aufstellen, Einjeder soll selbst überprüfen wie die Lage wirklich ist. Aber eines ist sicher, kann jeder verifizieren, der ein Mindestmaß an Beobachtungsvermögen hat: Es ist tatsächlich extrem viel Geld verfügbar in Deutschland. Allerdings partizipieren daran bestenfalls die Hälfte der Bevölkerung. Denen, die es wirklich hart getroffen hat, haben aber meist resigniert. Sie wählen nicht mehr, nehmen ihr Schicksal fatalistisch hin und versorgen sich über Freunde, Verwandte und z.B. die Tafeln. Die, die politisch aktiv den Status Quo bekämpfen haben meist genug zum Leben, ein Dach übern Kopf und ein eigenes Auto. Und da sind wir schon beim Beobachtbaren: Noch nie sah ich soviele Autos, auch große, neue auf unseren Straßen wie aktuell. egal ob finanziert, Firmenfahrzeug, geleast oder tatsächlich gekauft, es nervt zunehmend. Staus, keine Parkplätze, Eltern, die mit SUVs ihre oft schon großen Kinder zur Schule bringen, weil der Schulweg ja so gefährlich, weil soviele SUVs morgens unterwegs sind. Finde den Fehler.

Und? Trotzdem geht der Umsatz für Unterhaltungselektronik besonders in HIFI-Geschäften, aber auch bei den Kistenschiebern zurück. Offenbar sind andere Geschäftsmodelle deutlich erfolgreicher.
Scotti2705@
Stammgast
#685 erstellt: 30. Sep 2025, 05:33
Wie hier schon desöfteren völlig richtig festgestellt wurde:
Musik hat schon lange nicht mehr den Stellenwert wie früher (70er/80er).

Die Zeiten, der Konsum und die technischen Möglichkeiten haben sich eben geändert und werden sich auch zukünftig wieder ändern (vielleicht sogar zu einer Wiederbelebung von HiFi oder zumindest höherwertigem Konsum zu Hause) führen.

Momentan ist Musik zum "Wegwerfprodukt" geworden; schnell, billig und jederzeit verfügbar. Besitz von Musik brauche ich doch gar nicht mehr und der Konsum über alle möglichen (mobilen) digitalen Geräte mit stecknadelkopfgroßen Ohrhörern ist dem größten Teil der heutigen Generationen offenbar völlig ausreichend. Dazu kommen ästhetische und wohnliche Aspekte; heute eine schrankgroße Hifi-Anlage mit großen Standlautsprechern (oder vielleicht sogar Mehrkanal-Aufbau) will heute doch auch fast keiner mehr. Alles muss unsichtbar und clean im Wohnraum sein ...
Woher soll da der Umsatz in einer HiFi-Industrie und dem zugehörigen Handel kommen?
8erberg
Inventar
#686 erstellt: 30. Sep 2025, 06:06
Hallo,

dann leben wir im Münsterland im Paradies... Und wir hatten harte Zeiten, als die Textilindustrie zusammenbrach in den 80er Jahren mit über 20 % Arbeitslosigkeit, viele meiner alten Klassenkameraden und Kumpels zogen weg, keine Chancen. Ich hatte auch ein Jobangebot in Irland...
Doch je besser es wieder wurde kamen die Meisten wieder. Heute haben wir (aktuell) 2,2 % Arbeitslosigkeit, Tendenz stabil obwohl z.b. ein früher großer Möbelhersteller pleite ging nahm der Arbeitsmarkt die Fachkräfte auf.

Es stimmt: viele haben in bestimmten Gegenden resigniert weil sie es gewohnt waren das der Staat sich "kümmert" - was aber nicht Aufgabe des Staates ist noch sein kann und darf.

Wunder gibt es nicht.
Entwicklung braucht Zeit und sichere Rahmenbedingungen.
Ich würde auch nicht in Gegenden wo über 50 % die Ordnung in Frage stellen auch nur einen Kaugummiautomaten aufstellen wollen.

Z.B. in Japan gibt es seit fast 25 Jahren äusserst geringes Wachstum, große Deindustrialisierung und äußerst hohe Staatsschulden.
Dennoch kein Jammern und Heulen.

Peter
Yamahaphilist
Stammgast
#687 erstellt: 30. Sep 2025, 06:52
Wenn man als Barometer den Umsatz der deutschen Musikindustrie nimmt, müßte die Talsohle aber durchschritten sein (s. Grafik, etc.) Streaming boomt und damit alle Gerätschaften, die dies ermöglichen.
Streaming und Digitales schickt sich an, den damaligen Hype der CD aktuell zu wiederholen.

https://www.musikind...strie-in-zahlen-2024

https://www.musikind.../MountMusic_2024.jpg

Unten abgebildet das bislang zarte Pflänzchen Vinyl, welches in den 2010er Jahren auch in D seine Wiederauferstehung feierte, und heute bald den Umsatz der CD erreicht hat, und klitzeklein darüber die sich wieder Leben einhauchende Audio Kassette, die vielleicht auch bald ein Revival erleben könnte… letztendlich mit neuen Kassettendecks ähnlich der aktuellen Flut neuer Dreher.


[Beitrag von Yamahaphilist am 30. Sep 2025, 07:15 bearbeitet]
Brunello09
Stammgast
#688 erstellt: 30. Sep 2025, 07:48
Sehr interessante Statistik.

Danach haben nur 5% der Menschen in D 2024 CD gekauft, nur 1,2% Vinyl.
Das sind die einzigen Musikquellen, für die man spezielle Geräte braucht, alles andere geht prinzipiell auch übers Mobilgerät (Smartphone, Tablet)
Wo sollen da die Kunden der HiFi Läden herkommen ?

Klar kann man das nicht ganz so eng sehen, auch für andere Wege braucht man Verstärker und Lautsprecher, wenn man etwas "besser" hören will. Aber da gibt es doch eine breite Palette an Möglichkeiten, die nicht zwingend den HiFi Händler brauchen
Gruß Klaus
Scotti2705@
Stammgast
#689 erstellt: 30. Sep 2025, 08:00

Brunello09 (Beitrag #688) schrieb:
Danach haben nur 5% der Menschen in D 2024 CD gekauft, nur 1,2% Vinyl. Das sind die einzigen Musikquellen, für die man spezielle Geräte braucht


So ist es.

Es ist ja irgendwie toll, dass es legales Streaming gibt und dieses auch irgendwie für Erlöse (vorwiegend bei den Labels und Studios ...) sorgt, aber genau deswegen braucht weiterhin (fast) keiner hochwertige Geräte zum Abspielen dieser Musik.

Natürlich klingt, auch gestreamte (verlustfreie) Musik, mit einer entsprechenden Hardware-Peripherie besser, aber deswegen mehrerere Hundert oder Tausende Euro für schwarze Kästen und unförmige Lautsprecher ausgeben?
Das geht eben einfacher und reicht.
ronmann
Inventar
#690 erstellt: 30. Sep 2025, 08:01
Was schief läuft? Dass die bunten Displays immer größer und die Lautsprecher immer kleiner werden. Die Gesellschaft hat den Wert guter Musikwiedergabe verlernt. Da rettet man nüscht mehr. HiFi ist tot
Ich baue mein Wohnzimmer um die Stereoanlage. Danach müssen sich die Möbel richten. So „irre“ sind die wenigsten. Der Fernseher ist aus dem Wohnzimmer entsorgt, aus dem selben Grund warum ich nicht aus der Toilette trinke und weil ich GEZ-Verweigerer bin
Da kannst Du doch hinschauen wo du willst. Es geht weiter auch wenn es oft Rückschritte sind.
Schau Dir die sogenannten Autos an. Was soll das sein? Ich fahre einen alten BMW 6Zylinder Saugmotor aus den 90igern. Wem soll ich erklären, dass der besser klingt und sich besser anfühlt, als 95% der Autos auf der Straße? Ich bin offensichtlich von vorgestern, als andere Werte galten. Sowas kommt nicht wieder. BMW hat den R6 Saugmotor schon längst beerdigt. Der Grund warum Orgelbauer keine Schaufelräder in die Pfeifen bauen ist, weil das kacke klingt. Also warum tun wir es in den Ansaug- und Abgastrakt von Autos (Turbolader)? Es juckt keinen wie tot sich so ein E-Auto anfühlt. Wie sehr die Karre einen entmündigt. Die Leute sind begeistert.
Wenn gewisse Bedürfnisse nicht geweckt werden, will es halt auch niemand. Ich saß 1992 als 13jähriger staunend vor der 5000,-DM Stereoanlage des Freundes meines älteren Bruders. Mit 14 hatte ich dann selbst eine für 4369,-DM
Ich habe meine Söhne bisschen infiziert, sodass zumindest der eine Paar große Canton Standlautsprecher haben und beide haben Sennheiser Momentum 4 Kopfhörer. That’s it. Ich weiß nicht ob einer von beiden später noch meine Platten und altmodischen DAT-Kassetten hört. Dass das besser klingt, als das was von ihrem Handy kommt, wissen sie und trotzdem läuft niemand mit einem DAT-Walkman herum. Das Handy ist viel praktischer und bietet endlose Auswahl. Ich freue mich auch wenn sie mir neue Musik zeigen, die mir gefällt. Mein Vater hat Bass in einer Band gespielt, mein Bruder mir The Beatles näher gebracht. Die fahren beide keine Reihensechszylinder mehr (sobdern R4 Diesel) und sie hören keine Musik mehr. Immerhin meine Mutter singt noch im TheaterChor. Musik ist tot. Die Menschen wissen damit nicht mehr viel anzufangen. Die letzte Partnerin die ich hatte, saß staunend und mit leuchtenden Augen vor meiner Anlage und hörte Platte. Das sind die Außnahmen. Die davor kannte Schallplatte gar nicht aus persönlicher Erfahrung, obwohl sie Anfang der 80iger geboren war. Es hat sie auch nicht interessiert, wenn eine Schallplatte lief. Die Menschen sind Zombies und das geht noch ne Weile so weiter. Vielleicht erwachen sie irgendwann mal wieder, aber weder heute noch morgen.
Ich sehe es doch selbst an meiner Fototechnik. Nikon mit mehreren Objektiv en. Die wird 1x im Jahr benutzt. Ansonsten taugt das iPhone. Die Sparte stirbt und als ExCanonPromoter habe ich den Tod in den FotoAbteilungen miterlebt. Auch in der HiFiAbteilung, in der ich generell nix zu tun hatte. Ich habe nur manchmal die Staubschutzkalotten mit dem Staubsauger wieder rausgezogen. Auch das zeigt es. Null Respekt vor den großen Kisten
Sunlion
Inventar
#691 erstellt: 30. Sep 2025, 08:07

kölsche_jung (Beitrag #676) schrieb:
Musik und deren Wiedergabe hat ihren Stellenwert in den letzten 50 Jahren … Heute hat jeder mehr Zugriff auf Musik als es selbst im größten Plattenladen gab, jederzeit und mehr oder minder kostenlos mitm Telefon ... die wird dann in den TikTok-Pausen gehört ... dementsprechend ist halt auch die "Wertschätzung" von Musik ... dementsprechend auch die Musikanlagen ...

Sag ich doch: Hifi ist nicht mehr das, was es mal war. Musik ist nicht mehr das, was sie mal war. Selbst Musiker sind nicht mehr das, was sie mal waren.
Früher haben Rock-Stars den Way of Rock'n'Roll noch inbrünstig gelebt. Heute hingegen heiraten sie brav und brüten.
8erberg
Inventar
#692 erstellt: 30. Sep 2025, 08:09
Hallo,

man beachte die Graphik: es handelt sich um UMSÄTZE, nicht um Marktanteile.

Bei den z.T. exorbitanten Preisen für "limitierte Sonderausgaben" auf Vinyl wird der tatsächliche Marktanteil erheblich niedriger sein.

Und wenn ich den Aussagen von Kleinherstellern bei Schallplattenproduktionen trauen darf sinkt dort die durchschnittliche Losgröße von 1000 Exemplaren auf ca. 750 Stück...

Wenn mich jemand fragt ist das eher Pfeifen im Wald, vor allen Dingen weil viele Companies Plattenspieler auf den Markt bringen aber man wenig von den wirklich umgesetzten Mengen hört.
OK, kauft man in Asien ist die Standardmenge mindestens ein 20 ft Container voll...

In vielen Geschäften steht ein meist einfaches Gerät von Project oder AT, andere "müssen wir bestellen, aber geht schnell".
Tja

Bei Cassettendecks: ähm... wer bitte würde tatsächlich noch in die Produktion dieser Technik Geld investieren?
Dagegen ist ein Plattenspieler schon fast Dampfmaschinentechnik - für viele Dinge (z.B. Tonköpfe) gibt es kaum noch Produzenten, die merkwürdigen "Qualitätsschwankungen" bei Neucassetten sind bekannt (erinnert mich etwas an "chemische" Fotografie wo ja auch angeblich jedes Quartal aufs Neue das große Comeback kommen soll).

Naja:

Sag ich doch: Hifi ist nicht mehr das, was es mal war. Musik ist nicht mehr das, was sie mal war. Selbst Musiker sind nicht mehr das, was sie mal waren.
Früher haben Rock-Stars den Way of Rock'n'Roll noch inbrünstig gelebt. Heute hingegen heiraten sie brav und brüten.


Man konnte Groucho Marx zitieren der auf die Frage "mögen Sie Kinder" mit der Antwort, "nein, ich mach sie lieber" antwortete...
Bei dem Lebensgefühl der 60er und 70er Jahre...

Dennoch wurde John Lennon recht jung Vater, selbst Mick Jagger wurde mit 27 Jahren Vater. Auch so wilde Jungs wie "The Who" die jung sterben wollten aber noch heute lebt die Hälfte der Truppe..

Peter


[Beitrag von 8erberg am 30. Sep 2025, 08:43 bearbeitet]
rat666
Inventar
#693 erstellt: 30. Sep 2025, 11:30

Es juckt keinen wie tot sich so ein E-Auto anfühlt.

Wenn du tatsächlich das Fahrverhalten eines aktuellen E-Autos mit einem 35 Jahre alten Verbrenner mit Saugmotor vergleichst und zu dem Ergebnis kommst, dann bist du wirklich von gestern 😜
flexiJazzfan
Inventar
#694 erstellt: 30. Sep 2025, 11:49
Technisch gibt es viele verschiedene Arten Musik zu hören. Jede hat ihren eigenen Charakter, keine ist die exakte Kopie der anderen. Rock’n Roll und Rockmusik waren quasi eine Kulturrevolution der Unterhaltungsmusik, sie waren ein Lebensgefühl. Dass parallel dazu die moderne Verstärker- und PA Technik entwickelt wurde, war ein Glücksfall, denn so konnte die Emotion fühlbar weitergegeben werden. Die großen Homehifianlagen dienten entweder dazu, die großen Sinfonien oder die großen Rockkonzerte zu Hause wieder zu erleben. Mit der armseligen Verflachung sowohl der E-Musik als auch der kommerziellen Unterhaltungsmusik genügt heute ein guter Breitbänder, um die „Wiedererkennung“ zu sichern.

Man muss sich auch mal ins Gedächtnis rufen, dass schätzungsweise 99% der gehörten Musik sog. Songs sind, d.h. der Schwerpunkt auf dem Sologesang liegt. Bei dem elenden Gebimmel, Gezirpe oder Gewummer, das den bedeutungsschwangeren Hintergrund liefert, ist weder der Klirrfaktor von Bedeutung noch der Frequenzgang, noch das Ausschwingverhalten etc.etc. . Für diese Art Musikkonsum genügen die modernen Kopfhörer und Multiroomlautsprecher vollständig, was einem ja auch alle immer wieder (ungefragt) bestätigen. Auch ich wäre hochzufrieden gewesen, hätte ich in meiner Jugend diese Technik zur Verfügung gehabt.

Ich stelle es mir nun schwer vor, als Hifi Händler zu erklären, was eine Hifianlage aus dem Gesang eines Rappers, der das Mikro zwischen den Zähnen hält oder dem Gesang einer Popdiva, der geschönt, verfremdet und mit Chor „umlegt“ ist, an Feinheiten herausarbeiten kann.

Zum Thema Surround habe ich einen Versuch gemacht, über eine Vorführung von Burmester in München etwas Geschmack an der Sache zu bekommen. Es lief ein Trickfilm mit Autorennen und 100 dB Motorengeräusch, explosionsartigen Unfallszenen und Massenkarambolagen … künstlicher Sound mit einer Riesenanlage für Abertausende von Euro! Mehr konnte man als Highender das Thema nicht verfehlen!

Ich hatte ja die Theorie aufgestellt, dass man Hifi über die Liebe zu einer bestimmten Musikrichtung gezielt verkaufen könne, muss aber gleichzeitig feststellen, dass auch damit die Anzahl der Kunden mit genügend Begeisterungsfähigkeit begrenzt sein wird.

Gruß
Rainer
raindancer
Inventar
#695 erstellt: 30. Sep 2025, 12:03

ronmann (Beitrag #690) schrieb:
Der Grund warum Orgelbauer keine Schaufelräder in die Pfeifen bauen ist, weil das kacke klingt. Also warum tun wir es in den Ansaug- und Abgastrakt von Autos (Turbolader)?

Kraftstoffökonomie
Man gewinnt einen Teil der Abgaswärme zurück, dann kann der Hubraum verkleinert werden was wiederum die Reibungsverliste verringert.

Dann dient der Verbrenner im Kfz zum Antrieb, nicht der Geräuscherzeugung.
Sunlion
Inventar
#696 erstellt: 30. Sep 2025, 12:17

ronmann (Beitrag #690) schrieb:
Ich baue mein Wohnzimmer um die Stereoanlage.

Ich baue mein Haus um die Stereoanlage. Und mit dieser reiße ich dann die Häuser der Nachbarn ab. 😎


ronmann (Beitrag #690) schrieb:
Die letzte Partnerin die ich hatte, saß staunend und mit leuchtenden Augen vor meiner Anlage …

Ich saß staunend vor meiner letzten Partnerin.
Wie unterschiedlich Menschenleben doch sind. 🤣
Yamahaphilist
Stammgast
#697 erstellt: 30. Sep 2025, 12:44
Beim Kfz Klang geht doch an sich nichts über einen V8.
8erberg
Inventar
#698 erstellt: 30. Sep 2025, 13:56

raindancer (Beitrag #695) schrieb:

Kraftstoffökonomie
Man gewinnt einen Teil der Abgaswärme zurück,


Abgaswärme nicht... Abgasenergie würde passen. Die Wärme wird eher im Ansaugtrakt stören, da warme Luft weniger Sauerstoff enthält - daher wird die Ladeluft heutzutage gekühlt.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 30. Sep 2025, 13:59 bearbeitet]
Kulf
Inventar
#699 erstellt: 30. Sep 2025, 16:22

8erberg (Beitrag #692) schrieb:
die merkwürdigen "Qualitätsschwankungen" bei Neucassetten sind bekannt (erinnert mich etwas an "chemische" Fotografie wo ja auch angeblich jedes Quartal aufs Neue das große Comeback kommen soll).


Wurde hier schon diskutiert dass Revox wohl wieder Analogbänder produzieren wird? Allerdings offenbar keine amtlichen Metal-Bänder ....
rat666
Inventar
#700 erstellt: 30. Sep 2025, 17:54

Beim Kfz Klang geht doch an sich nichts über einen V8.

Ich bin froh wenn es gar nicht klingt, vernünftig gehen muss es.


Wurde hier schon diskutiert dass Revox wohl wieder Analogbänder produzieren wird?


Mit irgendwas müssen doch die sauteueren Neuauflagen der B77 bestückt werden.


[Beitrag von rat666 am 30. Sep 2025, 17:55 bearbeitet]
ronmann
Inventar
#701 erstellt: 30. Sep 2025, 18:51

rat666 (Beitrag #700) schrieb:

Beim Kfz Klang geht doch an sich nichts über einen V8.

Ich bin froh wenn es gar nicht klingt, vernünftig gehen muss es.
.

Das sind auch unsere Stammtischthemen: „Stell dir vor meine Frau ist im Bett total still. Klasse!“
Nein mein Auto soll eine rauchige Stimme haben und meine Frau auch. Wie genau ist Geschmacksache. Ich wurde vom Trabbi als Kind zum Reihensechser 1991 sozialisiert. Das hat auch was nostalgisches. Der R6 und das Doppelte davon der V12 sind für mich die „musikalischsten“. Eine Gitarre hat auch 6 oder 12 Saiten Nebenbei sind die von Natur aus sehr schwingungsarm, ohne Ausgkeichswellen und Zirkus. Ein V8 klingt bisschen gewalttätig und damit machtvoll. Außer bei Ferrari, da kreischen sie, was mir lieber ist. Ein R5 oder V10 klingt herrlich dreckig.
Wenn ich die aktuellen 3Zylinder höre, höre ich als Ossi immer den Wartburg heraus. Gruslig! Und ein 4Zylinder muss drehen und kreischen dürfen, damit er einigermaßen klingt. So ein E30 M3 mit Airbox und Drehzahlfreigabe bis über 8000U/min
Dieses subjektive Gefühl ist mir wichtiger, als wenn ein Tesla richtig beschleunigt. Mag ich nicht, auch wenn er schneller ist.
Ich möchte eine emotionale Bindung zu meinem Auto und zu seiner Musik. Das muss nicht jeder haben. Ist sowieso ein Reizthema, weil die Leute vieles nicht kapieren, viele Hintergründe nicht verstehen usw.
Mein Reihensechser macht eine halbe Million km oder mehr. Es wurden auch welche mit 1,2Mio km gesichtet. Aktuell ist das oft nur noch Müll. BMW baut schon lange keine BMWs mehr. Alufahrwerk, Edelstahlabgasanlage und so, was man damals serienmäßig geliefert hat, gibt’s heute nicht mal gegen Aufpreis. Mir ist völlig egal wofür der Motor gedacht ist, sondern ich möchte dass er mich zufriedenstellt. Nur wenn ich mit Leidenschaft fahre, fahre ich gut. Ohne mit Vernunft und ökologisch, das ist nicht meins. Ein Auto das mich nicht toucht, macht mich zu keinem guten Autofahrer. Eine Lenkung die tot ist, ich möchte was spüren was los ist. Naja war schon wieder zu viel OT
Ich schleiche mich mal
Yamahaphilist
Stammgast
#702 erstellt: 30. Sep 2025, 19:41
Es gibt Automobile, die fährt man, weil man es sich leisten kann. Einen BMW leistet man sich, weil man fahren kann (BMW Werbung, 1974)
flexiJazzfan
Inventar
#703 erstellt: 30. Sep 2025, 22:21
Wer heutzutage noch meint, er könne oder müsse die öffentlichen Straßen „motorsportlich“ nutzen, um seinen Adrenalinspiegel oberhalb der Schläfrigkeitsgrenze zu halten, leidet unter krankhaftem Realitätsverlust.

Ich hatte selbst das zweifelhafte Vergnügen, führende Manager der deutschen Automobilindustrie kennen zu lernen, die als Freizeitbeschäftigung das „Durchpflügen“ der Alpen mit schweren Motorrädern pflegten. Die Vorstellung dieser Herren von der Zukunft der Automobilindustrie konnte man sich ausmalen – sie ist inzwischen bereits teilweise traurige Wirklichkeit geworden.

Die Fachleute und die Fachpresse nennen diesen Vorgang sinnloser Aktivität wohlmeinend „Entwicklung verschlafen“ und hoffen seemännisch, dass jemand „das Ruder herumreißt“. Ja das könnte man genau so auch auf die Hifibranche anwenden. Es ist allerdings nicht so einfach – Beispiel Auralic, wo jetzt die Lichter des Sterns am Streaminghimmel ausgehen.

Gruß
Rainer


[Beitrag von flexiJazzfan am 30. Sep 2025, 22:22 bearbeitet]
Yamahaphilist
Stammgast
#704 erstellt: 30. Sep 2025, 23:00
Auralic 2009 - 2025, so schnell kann es gehen, der HiFi Himmel füllt sich weiter, Handelskonflikte, hohe US Zölle für den wichtigsten Marktplatz, hohe Produktionskosten und eine zunehmende Konkurrenz mit in der Folge massiven Umsatzrückgängen, Lieferschwierigkeiten. Somit eigentlich das mittlerweile übliche Geschehen. Heute noch erfolgreich, morgen schon vergessen. Alles ganz normal.
Gekniffen sind nur die, die irgendwann für ihre teuren Kisten Support benötigen.


[Beitrag von Yamahaphilist am 30. Sep 2025, 23:06 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#705 erstellt: 01. Okt 2025, 00:20

Yamahaphilist (Beitrag #702) schrieb:
Es gibt Automobile, die fährt man, weil man es sich leisten kann. Einen BMW leistet man sich, weil man fahren kann (BMW Werbung, 1974)


Tja, die Meisten glauben das ja mit dem "fahren können" wie soviele andere das mit dem "hören können"...
Gastretende Vollpfosten gibts genug auf den Straßen, hat das was mit "können" zu tun?.

Und auf der Straße hat Rennsportattitüde garnix verloren.
Diese Vögel die meinen eine Tempo 30 Zone gilt für sie nicht sind einfach nur ...

Peter
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