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was läuft zunehmend schief im Geschäftsfeld HIFI?

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RoA
Inventar
#351 erstellt: 29. Aug 2025, 07:11
Aus der LP 6/2025 S.63 von Holger Barske



Dieser kleine "Einsteiger"-Verstärker kostet mal eben schlanke 22.500 Euro und bläst alle anderen Testgeräte locker durch die Wand. Dummerweise steht das so bei jedem Testgerät.

Aus der gleichen Postille schreibt ein Christian Bayer auf S.22 zu einem Röhrenverstärker (single endet mit 300B)



So schreibt jemand, der von der Materie überhaupt keine Ahnung hat. Offensichtlich richtet sich dieses Blatt in erster Linie an Ahnungslose, die von richtig fetten Geräten träumen, die sie sich nie leisten können oder wollen, und die Hefte sind voll davon, während marktgängige Geräte eher selten 'getestet' werden. Wohl weil sie weniger Geld einbringen. Aber für hochpreisiges Equipment wird die Luft dünner, da hilft auch das ganze Geschwurbel nichts.
ZeeeM
Inventar
#352 erstellt: 29. Aug 2025, 07:30

sohndesmars (Beitrag #349) schrieb:
Ja, die alte Analogtechnik, sei es Bandmaschine, Plattenspieler (Vinyl), passive HIFI-Lautsprecher und klassischer Stereoreceiver macht optisch und haptisch sicher einen ganz anderen Eindruck. Aber klanglich ist sie einer modernen, digitalen Analge mit miniDSP oder ähnlichem weit unterlegen.


Den Charme guter Elektromechanik kann man immer noch erliegen. Das wird auch als Zugpferd genutzt.
Ob man damit große Umsätze fährt?
In Sachen Klang, hörte ich bei einem Händler mit einem Stax Lambda Pro und einem der ersten portablen CD-Player, einem Sony, die Carmina Burana/Telarc. 2 Tage später, stand das bei mir daheim.
Das war für mich das Aus für die Schallplatte.
Heutzutage legt man aber durchaus auch Wert auf eine gute Haptik.
Wenn man einen klassischen Verstärker hat, der eine hat einen Lautstärkeregler, der butterweich läuft und ein ansonsten identischer, mit einem, der wie ein Sack Nüsse läuft, welcher wird wohl genommen?
Streamer, bei identischer Funktion spielt das Gerätegewicht eine Rolle?

sohndesmars
Inventar
#353 erstellt: 29. Aug 2025, 08:04
Das Gerätegewicht ist sehrwohl relevant. Musste ich als Verkäufer all zu oft feststellen. Die kleinen, flachen AV-Receiver von Panasonic vor 15 Jahren (mit Schaltnetzteil und durchdachter Verstärkerelektronik) gingen überhaupt nicht. Die dicken, schweren Brocken von DENON, Onkyo und Marantz hingegen wie gescchnitten Brot. Frei nach: "was nicht wiegt, kann nichts taugen".
Heute, dank Schaltverstärker und schaltnetzteile, sind noch viel kleinere Receiver und Verstärker möglich. Und endlich ist zumindest die Jugend bereit, da zuzugreifen. Obwohl, Frauen waren schon damals mit kleineren, unauffälligen Geräten zufriedener.
ZeeeM
Inventar
#354 erstellt: 29. Aug 2025, 08:43
Heute kann man ja die Geräte in schwerere Gehäuse packen.
Stranggepresstes Alu. Hat sogar mein RasPi. Mein DIY KHV hat eine 5mm Bodenplatte aus Kupfer.
Auch bei den ganze Wireless-Gadget nimmt man gern Metallgehäuse.
Es gibt USB-Ladegeräte, in denen kleben Hersteller Metallplatten ein. Nicht zur Wärmeableitung und nicht
zur Schirmung, sondern damit sie in der Hand Gewicht haben.

Da stellt sich die Frage, welche Sinne außer dem Hörsinn, wollen noch angesprochen werden?
Welchen modischen Einflüssen unterliegen die?
Dazu kommt noch, auf wie viel Güter verteilt sich das Einkommen? Schrumpft da nicht die heimische Beschallung?

Ich bin, IT-Einzelhandel Service in den letzten 35 Jahren auch in vielen Privathaushalten gewesen.
Meist stand da altes Zeugs rum. Die gehobene Klasse war eher selten. Nicht mal eine erhebliche Korrelierung mit dem Einkommen hat sich aufgedrängt.
Gefühlt geht es mit dem Handel schon seit den 80er, wenn auch schwankend, abwärts. Wo 70/80 noch Hifi-Läden sprießten, sind nach eine Phase von Schuhgeschäften Handy-Läden da.

kölsche_jung
Moderator
#355 erstellt: 29. Aug 2025, 08:50

sohndesmars (Beitrag #315) schrieb:
...
Aber seit einigen Jahren fehlt den HIFI-Handelzynikern der Nachwuchs, die Kunden und zunehmend die unterstützende Presse.
Nein, Ingo und Co sind nicht mehr das Problem.

Das Problem sind eher: fehlender Nachwuchs im Handel und Service, fehlende interessierte Kunden und das Fehlen von promotenden Printmedien mit großer Auflage. ...

Dass das Eine (fehlender Nachwuchs) möglicherweise etwas mit dem Anderen (Ingo und Co und deren Vermarktung über Handel und Printmedien in den letzten 30 Jahren) zu tun hat, schließt du aus?

und das in Zeiten


Zaianagl (Beitrag #318) schrieb:
Mal ehrlich: Wozu brauch ich im Zeitalter der unabhängigen Information die ganzen selbstverliebten Schwurbelsäcke in ihren Läden, wenn ich mir nach nem bisschen Recherche und mit einem Mindestmaß an logischem und technischen Verständnis eine kpl Anlage zusammenstellen kann, bestehend aus einer Kiste und zwei LS? Die dann durch ihre technischen Möglichkeiten auch noch besser klingt als das wandfüllende Geraffel der vorigen Generation zum zehnfachen Preis. ...


mE hat sich der HiFi-Markt incl Zeitschriften spätestens in den 90ern in der Breite entschieden, auf (vorsichtig formuliert) physikalisch nicht unbedingt nachweisbare Phänomene zu setzen und die für ein "Heidengeld" an den unbedarften Kunden zu bringen ... da war ich dann irgendwann raus.
Das wurde mir einfach zu "dumm".

Klaus
Hüb'
Moderator
#356 erstellt: 29. Aug 2025, 08:51

sohndesmars (Beitrag #349) schrieb:
(...)

Zustimmung zu diesem Beitrag.
RoA
Inventar
#357 erstellt: 29. Aug 2025, 09:06

sohndesmars (Beitrag #353) schrieb:
Das Gerätegewicht ist sehrwohl relevant.


Darum ist das Gewicht in der Geräteübersicht der LP neben den Maßen die einzige quantitative Angabe.

8erberg
Inventar
#358 erstellt: 29. Aug 2025, 09:09
Hallo,

zu #351: na, wie schreibst Du denn über einen
Geisteswissenschaftler (Magister Artium), Musiker (Mundharmonika)


Quelle: https://www.fairaudio.de/autoren-bio-christian-bayer/

Wie mir eine befreundete Philosophin mal sagte "Mit einem philosophischen Studium arbeitest entweder an der Uni, fährste Taxi oder wirst Trauerredner".

Tja...

Peter


[Beitrag von 8erberg am 29. Aug 2025, 09:11 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#359 erstellt: 29. Aug 2025, 09:16

Hüb' (Beitrag #356) schrieb:

sohndesmars (Beitrag #349) schrieb:
(...)

Zustimmung zu diesem Beitrag.

Naja, die europäische Uhrenindustrie lag in den 70ern mehr am Boden als HiFi ...
die swatch group entstand in den 80ern aus 2 insolventen Betrieben und dürfte heute der weltgröße Uhrenhersteller sein
Da hat man allerdings nie auf irgendwelchen Voodoozauber gesetzt
Hüb'
Moderator
#360 erstellt: 29. Aug 2025, 09:43
Allerdings hat das Luxussegment andere Spielregeln.


[Beitrag von Hüb' am 29. Aug 2025, 09:46 bearbeitet]
Yamahaphilist
Stammgast
#361 erstellt: 29. Aug 2025, 09:53
Wenn ein Kunde sagen wir 1000 Euro für Geschwurbel ausgibt, waren das wahrscheinlich zunächst ca. 1300-1500, auf die ein besser verdienender ESt bezahlt hat. Dann sind in den 1000 Euro 19% USt enthalten. Dann folgen anteilig alle Steuerarten eines HiFi-Geschwurbel-Fachbetriebs und Mitarbeitergehälter mit deren anteiligen Steuerlasten und letztlich die ESt, etc. des Firmeninhabers. Dann die Nebenkosten und Lasten auf Herstellerseite, usw. In der Summe dürften die besagten 1000 Euro Kaufpreis zu direkten oder indirekten Steuer- und sonstigen staatlichen Einnahmen von bestimmt > 700-800 Euro führen
Ergo: mutmaßlich handelt es sich bei dem Geschwurbelgeschäft um eine staatlich Abgaben Erfindungsmassnahme.
8erberg
Inventar
#362 erstellt: 29. Aug 2025, 09:53
Hallo,

wobei Swatch neben den (nicht mehr günstigen) Uhren gleichen Namens nicht nur Luxus sondern auch "gutbürgerliches" ala Tissot im Programm hat.

Heute macht den Uhrenherstellern eher die Smartwatches das Leben schwer.

Peter
Hüb'
Moderator
#363 erstellt: 29. Aug 2025, 10:00

Yamahaphilist (Beitrag #361) schrieb:
Ergo: mutmaßlich handelt es sich bei dem Geschwurbelgeschäft um eine staatlich Abgaben Erfindungsmassnahme.

Bist du der lang gesuchte Fake-Account von Xavier Naidoo???



8erberg (Beitrag #362) schrieb:
wobei Swatch neben den (nicht mehr günstigen) Uhren gleichen Namens nicht nur Luxus sondern auch "gutbürgerliches" ala Tissot im Programm hat.

Klar. Wobei das Konzernangebot schon sehr deutlich von Hochpreisigem geprägt ist.



[Beitrag von Hüb' am 29. Aug 2025, 10:01 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#364 erstellt: 29. Aug 2025, 10:03

Hüb' (Beitrag #360) schrieb:
Allerdings hat das Luxussegment andere Spielregeln.

Verstärker für 10K (die nicht anders klingen als einer für 500€) sind kein Luxus?
HiEnd-Geräte können (vom gekapselten Alps-Poti bis zum Zappelzeiger) mE viele (völlig unnötige, dennoch) Vorzüge bieten ... besserer Klang gehört imho nicht dazu
statt aber die Vorzüge zu preisen (fürs Leben gebaut, den können sie vererben ... muss natürlich alle paar Jahre mal revisioniert werden ... die Revision meiner Omega (gehört zu swatch) ist übrigens teurer als viele Armbanduhren, ein wirtschaftliches Desaster ) ... kommt da immer nur klingt besser (hört man sogar, wenn man es sieht)

desaströs falsches Marketing über die ganze HiFi-Branche ...

will man über den Klang punkten, kann man das recht problemlos technisch belegen ... die Neumann-Homepage kennst du ja
kann man das nicht im geringsten belegen ... sollte man das (dann lediglich) Geschwurbel mE lassen
Hüb'
Moderator
#365 erstellt: 29. Aug 2025, 10:10
Ebenfalls volle Zustimmung. Ich erkenne auch keinen Widerspruch zu Beitrag #349...
Mit den Spielregeln des Luxussegments meinte ich lediglich, dass hier Arbeitskosten - siehe den Punkt weiter oben - eine untergeordnete Rolle spielen, da diese über den Produktpreis auf den Kunden abgewälzt werden können und die hohe Marge per se mehr Spielraum enthält. Ob bspw. ein Amp 22 TEUR oder 25 TEUR kostet, juckt den Käufer in der Regel nicht...


[Beitrag von Hüb' am 29. Aug 2025, 10:20 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#366 erstellt: 29. Aug 2025, 10:45

Yamahaphilist (Beitrag #361) schrieb:

Ergo: mutmaßlich handelt es sich bei dem Geschwurbelgeschäft um eine staatlich Abgaben Erfindungsmassnahme.
:prost


Jepp. Von Reptiloiden im Erdinneren die die Kohle abgreifen um die WELTHERRSCHAFT anzustreben.

Wir sind alle verloren!

Peter
Yamahaphilist
Stammgast
#367 erstellt: 29. Aug 2025, 12:57

Ihr schaut Filme…..
DerHilt
Inventar
#368 erstellt: 29. Aug 2025, 14:00
Wahrscheinlich hängen die einfach die ganze Zeit an ihren Rechnern.
Sunlion
Inventar
#369 erstellt: 29. Aug 2025, 14:17

8erberg (Beitrag #366) schrieb:
Von Reptiloiden im Erdinneren die die Kohle abgreifen …

Stein- oder Braunkohle?
8erberg
Inventar
#370 erstellt: 29. Aug 2025, 14:42
Steinkohle natürlich.
Ist drastisch im Wert gestiegen: früher war der Tonnen-Preis bei eigener Förderung im Ruhrgebiet 160 Euro/Tonne, heute liegt der Preis bei über 400 Euro/Tonne...

Glückauf

Peter
ardina
Inventar
#371 erstellt: 29. Aug 2025, 14:58
Zollverein ist zu und die Schächte kann man nicht so einfach wieder öffnen.

Glückauf
DerHilt
Inventar
#372 erstellt: 29. Aug 2025, 15:08
Sind wir hier auch alle glücklich mit. Kein Mief, kein Husten und tagsüber kein Licht an.
8erberg
Inventar
#373 erstellt: 29. Aug 2025, 19:17
Und Mutterns Wäsche auf der Leine bleibt sauber.

Kenn ich noch... Bruder, Schwager und Neffe waren auffe Zeche (Leopold, Westerholt und AV)

Peter
S04-Hotspur
Inventar
#374 erstellt: 30. Aug 2025, 07:51
"Mit einem philosophischen Studium arbeitest entweder an der Uni, fährste Taxi oder wirst Trauerredner".

Peter, kann es sein, dass der Spruch der Philosophin schon etwas älter ist? Philosophen und Theologen, die Taxifahrer wurden, gab es schon zu meiner Zeit als Student vor 40 bis 45 Jahren.

Aber Trauerredner sind wegen der nachlassenden kirchlichen Bindung schwer im Kommen. Es gibt schon Hunderte Freiberufler, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten, manchmal in Kombination mit Trauungsredner und sogar Wedding-Planer. Ich kenne da eine Diplom-Betriebswirtin, die einen guten Job bei der Bank für diese Leidenschaft aufgegeben hat.

So ändern sich die Zeiten...

Grüße, Andreas
Zaianagl
Inventar
#375 erstellt: 30. Aug 2025, 08:50
Mir hat ein Dr. dent. med. phil. die Weisheitszähne entfernt...
8erberg
Inventar
#376 erstellt: 30. Aug 2025, 11:06
Hallo,

wenn ich in Rente geh will ich mal ein paar philosophische Vorlesungen anhören. Aus Spaß.

Nö, das sind gute 10 Jahre her - OK, der Dame geht's gut, hat "reich geheiratet" und dann nur noch "Elterntaxi" gefahren...

Peter
Zaianagl
Inventar
#377 erstellt: 30. Aug 2025, 11:21
Ich hatte vor langer Zeit mal die Gelegenheit in einer verrauchten Nacht zwei Studenten der Philosophie bei ihren Ausführungen zu lauschen.
Es ging um die Rückseite eines Plattencovers, der Pflanze darauf und was die Künstler damit ausdrücken wollen:

amazon.de

Das Ganze ging gefühlt Stunden und war für mich sehr befremdlich, trotz der Bewusstseinserweiterung...
RoA
Inventar
#378 erstellt: 30. Aug 2025, 12:49
Du solltest mal in einem Forum für angehende Lehrer mitlesen. Da gehen dir die Ohren über....
8erberg
Inventar
#379 erstellt: 30. Aug 2025, 12:55
Hallo

Oh, solche Diskussionen kenn ich auch noch aus den 70ern.
Am Besten ein Trupp aus Sozialpädagogiestudenten, ein paar auf Lehramt und Juristerei dabei.

Da reicht wirklich kein Bier mehr in 500 ccm-Einheiten... Am Besten man widmete sich der abwesend-anwesenden Damen

Am Schlimmsten war danach: jeder bediente sich an meinem Drum-Tabak, und die Blättchen waren natürlich auch wieder alle.


Peter
ZeeeM
Inventar
#380 erstellt: 30. Aug 2025, 13:03

Zaianagl (Beitrag #375) schrieb:
Mir hat ein Dr. dent. med. phil. die Weisheitszähne entfernt...


Gebookmarked.

flexiJazzfan
Inventar
#381 erstellt: 30. Aug 2025, 13:06
Ehe jetzt hier weiter dummes Zeug zerredet wird: Der Abschluss eines Magister Artium Studienganges hat nichts mit "Philosophie" zu tun. Es beinhaltet z.B. Sprach- Kultur- Geschichtswissenschaften. Ich persönlich würde es bevorzugen, wenn im Kulturbetrieb, im Musikgeschäft, in der Journalistik, in Verbänden und Instituten auch in der Wirtschaft und erst recht in der Politik weniger Juristen und BWL Helden beschäftigt wären, sondern der eine oder andere Magister Artium.

Gruß
Rainer
ardina
Inventar
#382 erstellt: 30. Aug 2025, 13:18

flexiJazzfan (Beitrag #381) schrieb:
...
Ich persönlich würde es bevorzugen, wenn im Kulturbetrieb, im Musikgeschäft, in der Journalistik, in Verbänden und Instituten auch in der Wirtschaft und erst recht in der Politik weniger Juristen und BWL Helden beschäftigt wären, sondern der eine oder andere Magister Artium.



Sehr guter Einwand Rainer!

fritzos
Ist häufiger hier
#383 erstellt: 30. Aug 2025, 17:41
@Kölsch Jung

...so habe ich das noch nie gesehen. Hat aber etwas.

Wie einige inzwischen mitbekommen haben, repariere ich alte japanische Verstärker aus den 70ern (naja, also ich versuche es... oft klappt es...).

Wenn ich ehrlich bin - und ich habei ein paar hier rumstehen - der wahnsinnig starke klangliche Unterschied zwischen den Geräten ist mir hier nicht besonders aufgefallen. Und ja, ich habe vorher auch "neue" Geräte gehabt.

Wenn ich ehrlich bin liegt der Reiz genau darin, die Geräte zu reparieren, wie die Teile aussehen, wie die Haptik ist und ja, auch was sie wiegen.

Habe mir letztens fürs Büro so einen Mini Verstärker (Class D?) gekauft und dachte mir, nachdem ich ihn aufgestellt und angeschlossen habe: "Kleiner, Du magst Dich gleich anhören, aber Du hast keine Chance gegen meinen Hitachi HA-510, oder gar den TEAC AS-M50 - niemals."

Er hats zur Kenntnis genommen, fristet sein Leben in meinem Büro und freut sich wenn ich über Bluetooth mal ein Leid über ihn abspiele...
adventure-team
Stammgast
#384 erstellt: 30. Aug 2025, 19:53

fritzos (Beitrag #383) schrieb:
@Kölsch Jung
Er hats zur Kenntnis genommen, fristet sein Leben in meinem Büro und freut sich wenn ich über Bluetooth mal ein Leid über ihn abspiele...


Ich restauriere und überhole hin und wieder Technics 1210er. Mir kommt auch kein Brettchenspieler auf das Sideboard.
sohndesmars
Inventar
#387 erstellt: 31. Aug 2025, 19:42
JA, ein einfache Weltbild erleichtert das Leben ungemein. Und der böse, egoistische Konsument möchte doch tatsächlich das Gute zum niedrigsten Preis.

Ernsthaft? Ich hatte viele Jahre Loewe- und B&O-Kunden, die beständig ihrer Marke treu blieben. Was hat es ihnen genützt? Wer sich mit beiden Marken auskennt und deren Historie kennt, kann in etwa nachvollziehen, dass Treue zur Marke allein nicht hilft. Kennt wer noch die genaue Geschichte von Grundig? Kaum ist der Firmengründer perdu, das Firmenvermögen einseitig falsch verteilt, erledigen die Manager den Rest.

Ich habe noch die Hochzeiten von SABA, Telefunken, Grundig, Körting, Görler, Nordmende, Blaupunkt, Siemens UE, Braun UE, Schneider, Metz, Graetz, Nokia UE, Philips UE und viele mehr sehr gut verfolgen können.
Das Kaufverhalten war seltener das Problem. Die Rahmenbedingungen, teilweise extreme Managmentfehler, Fehler im Handel und natürlich die stark gestiegenen Gehälter und Lohnnebenkosten, Raum- und Verteilkosten nicht nur in Deutschland (auch in anderen EU-Ländern und natürlich Japan) killten die Produktion im Lande.

Ich kann mich noch an Zeiten, auch hier im Forum, erinnern, als sich Forenmitglieder negativ und gehäßig über die Praxis von Lautsprecher Teufel aufregten, die Waren größtenteils in China fertigen zu lassen. Und? Wo kommen viele Artikel heute von Nubert her? Was steht auf Receivern von Denon, Marantz, Pioneer (made in VRC)? Wo werden iPhones und die meisten aktuellen Computer, Notebooks und UE-Technik produziert?

Ihr wollt doch alle gut leben, euren Urlaub, möglichst 30 Tage im Jahr und trotzdem billige Elektronik. Hat wer hier auch nur ansatzweise eine Ahnung, was ein Röhren-TV von Blaupunkt, mit servicefreundlichem Klappchassis, Modultechnik heute kosten müsste?
Mal ein kleines Beispiel: die Revox B77 ist neu aufgelegt wurden, meine kostete damals Mitte der Achziger 2000,-DM. Ich schreibe den aktuellen Preis für die Neuausführung extra nicht hin, kleine Überraschung zur Abendzeit. Und nein, die neue ist nicht soviel besser als die alte Maschine.
Es sind schlicht weg die aktuellen Bedingungen, die es erforderlich machen, solche Preise zu nehmen. Und somit ist Zahl der Kaufwilligen dafür mehr als überschaubar. DAS würde uns blühen, wenn Konsumerware wieder bei uns (oder in den USA, schönen Grüß an Donald und Co) produziert werden würde.
ZeeeM
Inventar
#388 erstellt: 31. Aug 2025, 20:10
B-77 MK III ... oha!

Wenn ich an die erste Farbglotze meiner Elter denke ...
Würde man heute, eine 1m 299€ Euro, das wären damals 195.- DM gewesen daneben
stellt....
Technologische Entwicklungen und deren Fertigung ist kaum noch vorstellbar.
Mich fragte mal jemand, wieviel Transistoren sind in einem heutigen Computer.
Einige hundert Milliarden.



[Beitrag von ZeeeM am 31. Aug 2025, 20:19 bearbeitet]
rat666
Inventar
#389 erstellt: 31. Aug 2025, 20:49

Mal ein kleines Beispiel: die Revox B77 ist neu aufgelegt wurden,


Hab ich auf der Highend gesehen, der Preis ist derart abgehoben, dass es vermutlich kein Verkaufsschlger werden wird. Zumal das Ding objektiv betrachtet klanglich jeden CD Player unterlegen ist.

Meine PR99 steht prinzipiell auch nur rum, ist aber echt schön anzusehen.


[Beitrag von rat666 am 31. Aug 2025, 20:50 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#390 erstellt: 31. Aug 2025, 21:23

ZeeeM schrieb:
In Sachen Klang, hörte ich bei einem Händler mit einem Stax Lambda Pro und einem der ersten portablen CD-Player, einem Sony, die Carmina Burana/Telarc. 2 Tage später, stand das bei mir daheim. Das war für mich das Aus für die Schallplatte.

Nach einer von Mono-Röhrenradios, Kofferplattenspielern und knackend knisternd-rauschenden Schallplatten der Sechziger- bis Siebzigerjahre verpfuschten Kindheit und Jugend erlebte ich mein erstes digitales Mal mit Imagination - Just an Illusion auf einem mickrigen Siemens-CD-Player.
Es war für mich ein prägender Moment aus purer Magie! Dieser makellos reine, absolut klare, störungsfreie Klang und den überirdisch scheinenden, phantastisch-dynamischen Synthie-Sounds war überwältigend.
Wer mit digitalen Klängen aufgewachsen ist, kann das gar nicht nachvollziehen.
Danach war auch für mich die Schallplatte tot.
rat666
Inventar
#391 erstellt: 31. Aug 2025, 22:11
Aus klanglicher Sicht ist jede analoge Quelle tot.
Trotzdem mag ich Kassetten, Tonbänder und Schallplatten wegen dem Gesamterlebnis.
Werner_B.
Inventar
#392 erstellt: 01. Sep 2025, 00:50

sohndesmars (Beitrag #387) schrieb:
... die Revox B77 ist neu aufgelegt wurden, meine kostete damals Mitte der Achziger 2000,-DM. ...

Nur zur Illustration:

Inflationierter Preis 1985 --> 2025: DEM 2000 / 1,95583 * 118,23% = EUR 2231,60

Umrechnungsfaktor DEM / EUR = 1,95583
Inflationsrate von https://www.finanzen-rechner.net/inflationsrechner.php (1985-2025 118,23%)

D.h. der aktuelle Neupreis der Neuauflage liegt um mehr als Faktor 7 über der Inflationsrate.

Gruss, Werner B.
8erberg
Inventar
#393 erstellt: 01. Sep 2025, 04:07
Hallo,

ich denke das einige Hersteller mit minimalster Marktdurchdringung ein Luxussegment bedienen.

Das hat mit dem was Heim-Hifi kann und soll nix mehr zu tun, das soll nur sagen "ich war teuer'.

Peter

:
sohndesmars
Inventar
#394 erstellt: 01. Sep 2025, 06:30
Ja, das Beispiel Revox B77Mk3 war jetzt etwas überspitzt. Aber nehmen wir die aktuelle PKW-Produktion: es ist in Deutschland faktisch nicht mehr möglich einen echten "Volkswagen", also einen Kleinwagen zu einem für fast alle erwerbbaren Preis (so um die 10.000Euro) zu produzieren. Und solche Fahrzeuge aus China und Indien dürfen hier nur unter extremen Auflagen, die den Endkundenpreis drastisch erhöhen, verkauft werden.

Wir alle, Konsumenten, Produzenten, Politiker, Umweltschützer....., haben uns in eine Lage manöveriert, die ein Zurück zu lokaler Produktion von Massenkonsumgüter faktisch unmöglich gemacht hat. Wir haben fast alle hohe Ansprüche an unsere Lebensqualität, das kostet enorm viel Geld, beansprucht enorm viel Ressourcen. Und trotzdem leisten wir uns (gut, wahrscheinlich nicht mal 50% unserer deutschen Gesellschaft) Luxusgüter (auch das traditionelle HIFI gehört dazu), die des Habenwillens, des Hobbies, des Pretiges wegen angeschafft wird, ohne wirklich notwendig zu sein.

Und oft bezahlt die Gesamheit unserer Gesellschaft Luxus für ohnehin schon besser gestellte Personen, z.B. riesige Firmen-PKWs, die letztendlich durch Reduzierung des zu versteuernden Gewinnes der betreffenden Firma zu Lasten des Steuerzahlers geht. Ich habe selbst so lange Zeit gut und billig hochwertige, neue Firmenfahrzeuge gefahren. 1% Geldwerter Vorteil? Lächerlich angesichts der Vorteile die ich hatte. Und das ist weiterhin Praxis und nicht nur auf Fahrzeuge beschränkt. Sowas wäre noch ein Anreiz, auch ein HIFI-Geschäft zu führen, das ansich kaum mehr lukrativ sein kann. Damit man so ein Geschäft noch führen kann, muss man kreativ vorgehen. Auch ein Grund für das typische Auftreten dieses Geschäftsfeldes.
RoA
Inventar
#395 erstellt: 01. Sep 2025, 07:51

sohndesmars (Beitrag #387) schrieb:
Die Rahmenbedingungen, teilweise extreme Managmentfehler, Fehler im Handel und natürlich die stark gestiegenen Gehälter und Lohnnebenkosten, Raum- und Verteilkosten nicht nur in Deutschland (auch in anderen EU-Ländern und natürlich Japan) killten die Produktion im Lande.


Es war eher die Art und Weise, wie in Deutschland prodzuziert wurde. Die Hersteller haben einfach nicht die Kurve gekriegt. Der Niedergang begann etwa Mitte der 60er. Wenn man sich mal die Kataloge aus der Zeit anschaut, gab es zahllose Hersteller z.B. von Röhren-Radios, und die meisten hatten immer so um die 20 bis 30 verschiedene Geräte im Sortiment, d.h. der Markt war schier unüberschaubar und die Stückzahlen pro Gerät trotzdem übersichtlich. Und alle hatten im Prinzip die gleiche Technik, die Röhrenbestückung war weitgehend identisch. Und das abstruseste waren die Produktionsbedingungen, denn die Fertigungstiefe lag nahe bei 100%, d.h. jeder Hersteller produzierte fast jedes Teil selbst. Ich kann dazu nur den 'legendären Saba-Film' auf youtube empfehlen, da wird man einmal durch den kompletten Herstellungsprozeß geführt.

Und dann kam der Transistor. Und die Holzgehäuse wurden durch Kunststoff ersetzt. Das sparte schon mal eine Menge Aufwand in der Produktion, und die Preise sanken entsprechend. Und dann kamen auch noch die Japaner. Einige wenige, darunter Sony machten sich auf, um hunderte europäische Fabriken zu klitzen. Gegen die hohen Auflagen durch internationalen Vertrieb bei modernsten Fertigungsstrecken und spezialisierte Arbeitsteilung hatten die kleinen keine Chance. Einige überlebten (zunächst) in der Nische, aber inzwischen sind die entweder alle weg oder lassen in China, der Werkbank der ganzen Welt, produzieren, denn da sind die Skaleneffekte am höchsten.
rat666
Inventar
#396 erstellt: 01. Sep 2025, 07:57

Aber nehmen wir die aktuelle PKW-Produktion: es ist in Deutschland faktisch nicht mehr möglich einen echten "Volkswagen", also einen Kleinwagen zu einem für fast alle erwerbbaren Preis (so um die 10.000Euro) zu produzieren.


Der VAG Konzern dürfte auch kein gutes Beispiel sein.

Missmanagement, schlechte Qualität, verpasste E Mobiltät und nach wie vor hohe Arroganz sowie eine nahezu undurchschaubare Modellpalette hat den Konzern dahin manövriert. Die Lohnkosten sind da nur ein kleiner Bestandteil.
8erberg
Inventar
#397 erstellt: 01. Sep 2025, 09:40

RoA (Beitrag #395) schrieb:

sohndesmars (Beitrag #387) schrieb:
Die Rahmenbedingungen, teilweise extreme Managmentfehler, Fehler im Handel und natürlich die stark gestiegenen Gehälter und Lohnnebenkosten, Raum- und Verteilkosten nicht nur in Deutschland (auch in anderen EU-Ländern und natürlich Japan) killten die Produktion im Lande.


Es war eher die Art und Weise, wie in Deutschland prodzuziert wurde. Die Hersteller haben einfach nicht die Kurve gekriegt. Der Niedergang begann etwa Mitte der 60er. Wenn man sich mal die Kataloge aus der Zeit anschaut, gab es zahllose Hersteller z.B. von Röhren-Radios, und die meisten hatten immer so um die 20 bis 30 verschiedene Geräte im Sortiment, d.h. der Markt war schier unüberschaubar und die Stückzahlen pro Gerät trotzdem übersichtlich. Und alle hatten im Prinzip die gleiche Technik, die Röhrenbestückung war weitgehend identisch. Und das abstruseste waren die Produktionsbedingungen, denn die Fertigungstiefe lag nahe bei 100%, d.h. jeder Hersteller produzierte fast jedes Teil selbst. Ich kann dazu nur den 'legendären Saba-Film' auf youtube empfehlen, da wird man einmal durch den kompletten Herstellungsprozeß geführt.

Man muss sehen wie die Welt in Europa zu der Zeit war. Fast jedes Land hatte eigene Gesetze und Normen, daher hatten die deutschen Hersteller ihren Vorteil eigentlich nur in Deutschland. Die DM war zu der Zeit unterbewertet (vor allen Dingen im direkten Vergleich zum US-Dollar und zum britischen Pfund) was für den Export vorteilhaft wäre - wenn man sich denn doch den Gepflogenheiten der jeweiligen Länder angepasst hätte... Die Amis nahmen nur deutsche Plattenspieler an, die anderen Geräte mit den "komischen DIN-Steckern" und den Eingangsunterschieden zwischen Line und REC waren für sie "dämlich" und so blieben Tonbandgeräte nur eine kleine Rolle am Markt. Als die Hersteller umstellten war es zu spät. Bei Cassettendecks traten die meisten daher auch garnicht mehr an...



Und dann kam der Transistor. Und die Holzgehäuse wurden durch Kunststoff ersetzt. Das sparte schon mal eine Menge Aufwand in der Produktion, und die Preise sanken entsprechend.

wobei die Röhren in den Geräten noch bis in die 70er verbauten wurden, einfach weil man die Chassis noch auf Lager hatte und die loswerden wollte. Ich erinnere mich bei unserem ersten Farb TV von Saba 1971 waren noch ein halbes Dutzend Röhren verbaut.
Die Geschäfte liefen glänzend weil jedes Jahr die Deutschen mehr Geld zur Verfügung hatten... nur der Export rutschte in den Keller, dort hatten die Japaner sich aufgemacht den Laden aufzurollen.


Einige wenige, darunter Sony machten sich auf, um hunderte europäische Fabriken zu klitzen. Gegen die hohen Auflagen durch internationalen Vertrieb bei modernsten Fertigungsstrecken und spezialisierte Arbeitsteilung hatten die kleinen keine Chance. Einige überlebten (zunächst) in der Nische, aber inzwischen sind die entweder alle weg oder lassen in China, der Werkbank der ganzen Welt, produzieren, denn da sind die Skaleneffekte am höchsten.


Naja, erst einmal gehen die meisten Markeninhaber heute wieder raus aus China weil die bis auf wirklich hochwertige Geräte oder richtig große Mengen "sowas" nicht mehr haben wollen - und zum Zweiten wurden die Japaner von ihren Nachbarn "Tiger-Staaten" überrumpelt.

Aus Preisgründen verlegten immer mehr der japanischen Großkonzerne die Produktion in die Hände von Kontraktoren die erst in Japan und später ebenfalls aufgrund des Wettbewerbsdruck in andere Länder saßen. Die machten es einfach den Japanern nach...

Nicht umsonst steckt Japan seit dem Immobiliencrash und dem großen Kobe-Erdbeben in einer Art Dauer-Depression.

Die Europäer (ja, neben 2-3 Deutschen gab es als ernstzunehmenden Konkurrenten in Europa ja noch Thomson und Philips) hatten eigentlich keine Chance.

Aber so ist: die Leute wollen ihre Klamotten für nen Appel & Ei, aber gleichzeitig gut Geld verdienen... so ging schon die Bekleidungsindustrie pleite.
Beispiel: eine Jeans zu fertigen kostet ca. 12 Minuten Arbeitszeit - egal wo auf der Welt. Bei Lohnkosten von 40 Euro/Stunde incl. aller Nebenkosten - da kriegt man beim Billigladen schon 2 Hosen für...
Aber ehrlich: würde heute noch eine junge Frau im Akkord Hosen nähen wollen?

Peter


[Beitrag von 8erberg am 01. Sep 2025, 09:45 bearbeitet]
sohndesmars
Inventar
#398 erstellt: 01. Sep 2025, 10:57
Wir hatten ja mal, bis 1989, eine Billiglohnindustrie, die China Paroli bieten konnte. Da wurden für IKEA Billiregale produziert, Bruns-Fernseher, Jeans und Hemden und vieles mehr. Nur wollten diese Billiglohnarbeiter irgendwann auch lieber 'n Golf und keinen Trabi. Mit der Forderung nach der D-Mark kam der Untergang dieser Billiglohnindustrie. Ein wenig finden wir diese zwar immer noch, gut verteilt im ganzen Land. Nur arbeiten da keine Nativegermans, sondern Zugereiste. Denn die Nativegermans wollen sich nicht so gerne die Pfoten schmutzig machen, beim Arbeiten ins Schwitzen kommen, womöglich noch Schichtdienst machen.
Aber es besteht ja die Hoffnung, dass auch wir Nativegermans bald wieder verstärkt zu Handwerkern, Produktionsarbeiter und Außendienstservicetechniker werden. Die KI ersetzt zunehmend Büro- und Verwaltungsjobs. Es bleibt spannend.
RoA
Inventar
#399 erstellt: 01. Sep 2025, 10:57

Ich erinnere mich bei unserem ersten Farb TV von Saba 1971 waren noch ein halbes Dutzend Röhren verbaut.


Das waren dann die, die man zu der Zeit noch nicht durch Halbleiter ersetzen konnte. Meine letzte Röhre, ein Philips von 1992, hatte noch genau eine Röhre, die Bildröhre. Allein dadurch, daß man die NF-Stufe mit Transistoren bzw. ICs bauen konnte, sparte die Hochspannung und den Übertrager und damit auch eine Menge Platz.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, daß die Entwicklung in Dtld. mit seinen vielen autarken Marken rückblickend zwangsläufig verlief. Seit einigen Jahrzehnten konzentriert sich die UE auf wenige Groß-Konzerne, z.B. bei Flatscreens gibt es im Wesentlichen nur noch Samsung, LG, TCL und Hisense, und alle anderen kaufen dort zu. Bei Handys ist es ähnlich (Samsung, TSMC, Foxconn), Intel, AMD, Apple, Nvidea etc. lassen ihre High-End-Chips für IT ud KI überwiegend bei TSMC fertigen etc.. Die Platinen für HiFi werden von fast allen Herstellern durchweg in China hergestellt und eventuell noch im Heimatland in Gehäuse eingebaut und verpackt. Anders wären Geräte wie WiiM Ultra zum Strassenpreis von knapp über 300€ nicht möglich. Und angesichts der nicht vorhandenen Qualitätsunterschiede gibt es keinen Grund, die Elektronik zum 10-20-fachen des Preises in Deutschland zu produzieren. Das funktioniert allenfalls in der Nische.

Philips selbst hat sich vor einigen Jahren komplett aus der UE verabschiedet, die Unternehmen nach China verkauft und konzentriert sich auf Gesundheits-Elektronik. Die Marke existiert nur noch in Lizenz.
8erberg
Inventar
#400 erstellt: 01. Sep 2025, 11:43

RoA (Beitrag #399) schrieb:

Ich erinnere mich bei unserem ersten Farb TV von Saba 1971 waren noch ein halbes Dutzend Röhren verbaut.


Das waren dann die, die man zu der Zeit noch nicht durch Halbleiter ersetzen konnte. Meine letzte Röhre, ein Philips von 1992, hatte noch genau eine Röhre, die Bildröhre. Allein dadurch, daß man die NF-Stufe mit Transistoren bzw. ICs bauen konnte, sparte die Hochspannung und den Übertrager und damit auch eine Menge Platz.

Zu der Zeit gab es die schon von anderen Herstellern... Telefunken und Saba hingen hinterher-


Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, daß die Entwicklung in Dtld. mit seinen vielen autarken Marken rückblickend zwangsläufig verlief. Seit einigen Jahrzehnten konzentriert sich die UE auf wenige Groß-Konzerne, z.B. bei Flatscreens gibt es im Wesentlichen nur noch Samsung, LG, TCL und Hisense, und alle anderen kaufen dort zu. Bei Handys ist es ähnlich (Samsung, TSMC, Foxconn), Intel, AMD, Apple, Nvidea etc. lassen ihre High-End-Chips für IT ud KI überwiegend bei TSMC fertigen etc.. Die Platinen für HiFi werden von fast allen Herstellern durchweg in China hergestellt und eventuell noch im Heimatland in Gehäuse eingebaut und verpackt. Anders wären Geräte wie WiiM Ultra zum Strassenpreis von knapp über 300€ nicht möglich. Und angesichts der nicht vorhandenen Qualitätsunterschiede gibt es keinen Grund, die Elektronik zum 10-20-fachen des Preises in Deutschland zu produzieren. Das funktioniert allenfalls in der Nische.

Ja, eine Fusion wie es später Thomson mit Nordmende, SABA. Telefunken und Dual gemacht hat wäre 10 Jahre vorher gescheit gewesen.
Vor allen Dingen wenn da fähigere Manager bei den Franzosen gesessen hätten...

Es gibt in D noch immer für "mittlere Mengen" gute Platinen-Lohnfertiger und Bestücker, einige belieferten auch lange HiFi-Hersteller, wie Fa. Eben (https://www.eben-elektronik.de/ )



Philips selbst hat sich vor einigen Jahren komplett aus der UE verabschiedet, die Unternehmen nach China verkauft und konzentriert sich auf Gesundheits-Elektronik. Die Marke existiert nur noch in Lizenz.


Ja, dabei wurden die TV glaub ich anfangs von Funai produziert und Audio ging an Gibson, die ja dann auch unter Chapter 11 kamen...
Auf dem Werksgelände des damals größten TV-Gerätewerks in Eindhoven ist heute der Campus der Universität.

Peter
ZeeeM
Inventar
#401 erstellt: 01. Sep 2025, 13:08

sohndesmars (Beitrag #398) schrieb:
Aber es besteht ja die Hoffnung, dass auch wir Nativegermans bald wieder verstärkt zu Handwerkern, Produktionsarbeiter und Außendienstservicetechniker werden. Die KI ersetzt zunehmend Büro- und Verwaltungsjobs. Es bleibt spannend.


Auf lange Sicht wird sich hier das Lohnniveau nicht halten. Mindestlohn wird fast verschwinden, Sozialsysteme werden zusammengestrichen. Irgendwann nähen wir Billigklamotten für Pakistan.
Dann dreht sich das Karussell weiter.

flexiJazzfan
Inventar
#404 erstellt: 01. Sep 2025, 18:57
Bei uns in der nächsten Stadt gab es einmal 6 Hifihändler (nicht Elektrohändler). Inzwischen sind es noch drei. Der einzige, der vor Jahren noch ein großes Kino/Surroundstudio hatte und auch Autohifi einbaute, hat beides nicht mehr. Er ist nun auf analoges Hifi/Highend (Röhren, Kabel, Shibata) spezialisiert und hat natürlich einen kleinen onlineversand. Ich denke, das kann er nicht mehr lange auskömmlich machen und wird in absehbarer Zeit den Laden dicht machen – einen Nachfolger sehe ich nicht.
Gruß
Rainer
ZeeeM
Inventar
#405 erstellt: Gestern, 07:51
Was den „klassischen“ Deutschen anbelangt, denke ich immer an Schrebergarten, Blockwarten und „ehrenwerte Häuser“ (U. Jürgens). Aufgewachsen in einer Uni-Stadt, lebe in einer anderen Uni-Stadt merkt man davon recht wenig.
Zu Marburg sagt man auch, Marburg hat nicht eine Uni, Marburg ist eine Uni.
Kann man hier heute gehobeneres HiFi kaufen? Nein. Ein kleiner rühriger Laden ist in den Randbereich gezogen und
hatte meist Brit-Hifi. In Göttingen gab es vor über 40 Jahren viele Läden, geblieben sind da nur noch Sound Brothers.
Heute lässt sich die Masse irgendwie bedudeln und das geht schon besser als mit dem klassischen Kofferradio, der 70er.
Dazu kommt noch, dass mit dem verfügbaren Einkommen heute mehr Begehrlichkeiten bedient werden.
Mit einer Anlage ist halt auch schlecht posen, wo es doch immer mehr darum geht, wie man sich nach außen darstellt.
Ich denke auch nicht, dass Hifi wie damals zurückkehrt.

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