Grundig Super HiFi 40 justieren

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batta
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Feb 2014, 21:35
Hallo,

ich habe seit längeren Jahren ein Paar Kundig Duper HiFi 40 in Gebrauch.
Seit einiger Zeit habe ich den Eindruck eine Box würde anders klingen als die andere. (Ein klein wenig dumpfer). Es funktionieren noch alle Lautsprecher, also ist es schon einmal kein Ausfall.

Im Schaltbild gibt es 2 Potis, die von aussen zugänglich sind, aber angeblich nur vom Grundig Techniker angefasst werden sollen.
Scheinen die Pegel für die MT/HT zu sein.

Kann mir eventuell jemand sagen wie man diese Einstellung vornehmen kann?

Wenn ich schon dabei bin würde ich gerne die gesamten Endstufen überarbeiten. Ein paar Kondensatoren tauschen und die gängigen Werte prüfen und abgleichen. Schaltplan habe ich und verstehe ich auch soweit, aber ich habe keine Erfahrung damit.
Wie stelle ich beispielsweise den Ruhestrom richtig ein? Ist ja alles super vorgesehen auf den Platinen, aber ich möchte nichts kaputt machen.
Kann mir jemand dazu eventuell ein paar Tips geben?


Vielen Dank schonmal..

Gruß
!BATTA!
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 05. Feb 2014, 00:45
Hallo Batta,

Finger weg, wenn Du die Frequenzgänge nicht genau messen kannst!

Solltest Du das allerdings können, sind die Schnittpunkte der Übertragungskurven der einzelnen Verstärkerchassis so einzustellen, dass die Schnittpunkte bei den Frequenzen wie im Link angegeben eingehalten werden.

http://bilder.hifi-f...erchassis_400003.jpg


Von den Ruhestrompotis lässt Du auch besser die Finger. Bei diesen Verstärkerchassis hast Du in Nullkommanichts die Endtransistoren zerschossen. Ausserdem geht das nicht, ohne Lötbrücken zu öffnen und Milliamperemeter einzuschleifen. Aber das steht im Schaltplan und den hast Du ja.


Gruss,
Reinhard
batta
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Feb 2014, 12:45
Hallo Reinhard,

vielen Dank für diese Info. Ich habe mich heute an die Boxen gemacht und Pico Fuses eingelötet und gleichzeitig die Frequenzgänge gemessen. Das sieht dem was Du mr geschickt hast sehr ähnlich. Ca. 1dB Abweichung, aber das sollte O.K. sein.


Was das Messen der Ruheströme angeht weiss ich wo und wie ich messen muss, aber ich bin mir über die Konfiguration unsicher.
Schliesse ich die Eingänge kurz oder lasse ich sie offen?
Ub ist in diesem Fall die Betriebsspannung oder die Spannung an der Basis des Transistors?

Vielen Dank!


Gruß
Sebastian
oldiefan1
Inventar
#4 erstellt: 09. Feb 2014, 18:42
Hallo Sebastian,

1 dB Abweichung ist völlig OK. Ich habe die Kurven bei mir ja auch an einem älteren Exemplar gemessen und bei anderen des gleichen Typs auch Abweichungen von bis 2 dB gehabt.

Ub meint hier die Betriebsspannung, die mit +A (+20V) und -A (-20V) bezeichnet ist.

Da Du ja das Milliamperemeter in die geöffnete Lötbrücke einschleifst, stelle vorher sicher, dass die Sicherung in Deinem Amperemeter noch heile ist. Innerhalb des Regelbereichs der Einstellpotis können Dir innerhalb weniger Grad Drehwinkel bereits die Endstufen durchbrennen!

Die Lautsprecherchassis sollten dabei angeschlossen sein. Sicherstellen, dass Du Picofuses in den Lautsprecherzuleitung hast. Und zwar maximal diese Stromstärken:

Picofuses Typ: flink
TT: 2,5 A
MT: 1,0 A
HT: 0,5 A

Die Tief- und Mitteltöner sind jeweils mit "+" an ihrem schwarzen Kabel, dagegen muss der Hochtöner phasenverkehrt angeschlossen sein, mit "+" am roten Kabel. Hast Du die LS-Kabel zwischen den Verstärkern und LS-Chassis an der Platine abgelötet, musst Du aufpassen, dass Du dort beim Anlöten nichts vertauscht. Lieber dreimal anhand Schaltplan überprüfen! Wenn der Hochtöner phasengleich (also nicht so wie vorgesehen) angeschlossen ist, verlierst Du Hochtonwiedergabe!

Ich würde vorher die Eingänge kurzschliessen. Verkehrt ist das keinesfalls.


Wenn eine Box "dumpfer" klingt:

Hast Du mal mit dem Ohmmeter die Gleichstromwiderstände der LS-Chassis der beiden Boxen verglichen? Vielleicht ist ja ein MT oder HT-Chassis (Schwingspule) teildefekt?

Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 09. Feb 2014, 18:47 bearbeitet]
batta
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Feb 2014, 21:17
Hallo und nochmal danke für die weiteren Antowrten.

Also die Frequenzgänge haben nicht von Anfang an gestimmt. Ich habe sie anhand Deiner Angaben neu eingestellt. Jetzt ist auch der unterschiedliche Klang weg.

Die Ströme stimmen auch.

Was jetzt noch stört ist ein ziemlich lauter Knack beim Einschalten oder beim Aufwachen aus dem Standby.
Ist da keine Einschaltverzögerund oder so etwas vorgesehen oder kann man da wenigstens etwas entstören?


Gruß
Sebastian
oldiefan1
Inventar
#6 erstellt: 10. Feb 2014, 06:32
Hallo Sebastian,


OK, dann hat es ja was gebracht und es war gut, dass ich die Pegelkurven damals aufgenommen hatte.

Es sollte eigentlich nur ein mittellautes "klick" oder "klack" sein, was zu hören ist, kein Knallen in den Boxen.

Gruss,
Reinhard
batta
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 10. Feb 2014, 10:03
Guten Morgen....

also bei mir ist das schon ein kräfiges Geräusch über die Lautsprecher und nicht nur das Relais.

Gruß
Sebastian
hf500
Moderator
#8 erstellt: 10. Feb 2014, 19:06
Moin,
Einschaltverzoegerungen oder Schutzschaltungen haben die Verstaerker der Aktivboxen nicht, daher sind sie fuer die Lautsprecher im Fehlerfall auch so "gefaehrlich".
Die Schaltgeraeuschunterdrueckung laeuft hier ueber sorgfaeltig bemessene Zeitkonstanten in den Verstaerkern, so dass sie ohne Ausgangsspannungshub ein- und ausschwingen. Wenn das nicht mehr funktioniert: Sind die kleineren Elkos auf den Endstufenplatinen getauscht worden, besonders die im weinroten Kunststoffbecher? Teilweise sind die Kondensatoren auch fuer die Stabilitaet der Verstaerker wichtig, Kapazitaetsverlust kann zu Schwingen der Verstaerker und Zerstoerung der Lautsprecher fuehren, ohne dass die Sicherungen sicher ansprechen.

73
Peter
batta
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Feb 2014, 22:22
Hallo...

und wieder mal vielen Dank für die Antworten.
Die roten Kondensatoren habe ich bei der letzten Aktion alle ausgetauscht, als die Stanby-Schaltung bei anliegendem Signal nicht mehr angesprungen ist und ein Kondensator fast überhaupt keine Kapazität mehr hatte.
Dabei habe ich auch die Netzteilkondensatoren ausgewechselt und den Gleichrichter durch einen Siliziumgleichrichter getauscht.
Ich habe alle Kondensatoren mit gleichen Werten, aber höherem Spannungs- und Temperaturbereich ersetzt.
Was ich nicht ersetzt habe sind die weiteren kleinen Elkos im Metallbecher. Sollte ich das auch tun?

Den Filterbaustein habe ich überhaupt nicht angerührt. Gibt's da auch etwas zu beachten und gegebenenfalls zu tauschen?

Gruß
Sebastian
oldiefan1
Inventar
#10 erstellt: 15. Feb 2014, 21:15
Die kleinen Elektrolytkondensatoren sollte man erneuern, alle.

Gruss,
Reinhard
JackRyan
Inventar
#11 erstellt: 16. Feb 2014, 20:07
Ich habe in den letzten Wochen auch drei Aktivmodule der 40er überholt. Ich tausche dabei auch die Ruhestrom- und Lautstärkepotis von HT und MT aus, weil die auch Probleme machen können. Wie ich das mache habe ich hier dokumentiert:

http://old-fidelity.de/thread-6923.html
oldiefan1
Inventar
#12 erstellt: 16. Feb 2014, 23:43
Und was mir noch aufgefallen war:

Der Selengleichrichter gehört ersetzt (durch Si-Brückengleichrichter) und die Sicherungshalter sind oft versprödet, auch erneuern!

Gruss,
Reinhard
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