Origenæ (OrigenAE) M7 - ein kleines Multitalent (Review)

+A -A
Autor
Beitrag
Hüb'
Moderator
#1 erstellt: 25. Feb 2011, 22:39
Origen AE


Origenæ M7

Der M7 des koreanischen Herstellers Origenæ ist ein kleiner high-endiger Vollverstärker mit eingebautem D/A-Wandler, USB-Anschluss und Schaltnetzteil. Er ist in silber und schwarz erhältlich und leistet ca. 2x 25 Watt an 8 Ohm- sowie 2x 50 Watt an 4 Ohm-Lautsprechern. Das Gerät ist die optisch perfekte Ergänzung zum HTPC-Gehäuse M10 von Origenæ (Link) und soll bei Erscheinen (Anfang/Mitte April 2011) 519 € kosten (der Preis kann bis zur Erhältlichkeit allerdings noch geringfügig schwanken).
Der M7 stellt den ersten - so viel vorweg: gelungenen! - Versuch des Herstellers dar, mit einem Produkt im umkämpften Hifi-Markt Fuß zu fassen. Als Zielgruppe stellt man sich Käufer mit einem hohen klanglichen sowie ästhetischen Anspruch vor, die diesen mittels kompakter und einfachst zu bediender Komponenten realisieren möchten.

OrigenAE M7 Draufsicht mit Zubeh?r

Abbildung 1: Der M7 inklusive des mitgelieferten Zubehörs


Ausstattung und Anschlüsse:

Der Verstärker verfügt über insgesamt vier Eingänge: drei gleichwertige Analogeingänge, die in Form von Cinchbuchsen ausgeführt sind, sowie einen USB-Eingang für den Anschluss eines Rechners oder eines geeigneten Multimediagerätes. An Ausgängen sind eine 6,3mm-Klinkenbuchse für den Kopfhöreranschluss sowie ein Paar Lautsprecheranschlüsse vorhanden (die auch Bananenstecker aufnehmen). Weiterhin befindet sich auf der Geräterückseite eine 4-Pol-Buchse, an der ein mitgeliefertes, externes Schaltnetzteil, wie man es bei vielen Laptops findet, angeschlossen wird. Zum Lieferumfang gehören ein USB-Kabel sowie ein Adapterkabel Mini-Klinke auf Cinch/RCA (z. B. für den Anschluss portabler Geräte oder auch einer PC-Soundkarte an den M7). Angesichts der überschaubaren (aber sicher für viele Anwendungsfälle völlig ausreichenden) Leistungsreserven des M7 wäre ein separater Subwooferausgang in Cinch-Ausführung zum Anschluss eines aktiven Subwoofers wünschenswert. Der Sub-Ausgang müsste mit einer Möglichkeit zu einer individuellen Beschränkung des Übertragungsbereichs der Satellitenlautsprecher einhergehen, um so den M7 von der kräftezehrenden Leistungsabgabe für den Bassbereich zu entlasten. Auch wäre ein zusätzlicher Digitaleingang nach üblichem S/PDIF-Standard (in optischer und/oder elektrischer Form) wünschenswert, um den hochwertigen Wandler des M7 auch für "klassische" Hifi-Geräte zugänglich zu machen.

Origen? M7 R?ckansicht silber

Abbildung 2: Hier der silberne M7 von hinten


Bedienelemente und Bedienung:

Die Bedienung des M7 gibt keinerlei Rätsel auf. Das Gerät ist wie ein klassischer Vollverstärker gestaltet. In der Mitte sitzt der Lautstärkesteller. Links davon befinden sich drei Taster: Ein/Aus, High/Low gain zur Voreinstellung des Verstärkungsfaktors und ein Balancesteller. Auf der rechten Seite befinden sich spiegelbildlich angeordnet der Eingangswahlschalter, eine Umschaltmöglichkeit zwischen Lautsprecher- und Kopfhörerbetrieb sowie die Kopfhörerbuchse. Das Umschalten vom Lautsprecher- auf den Kopfhörerbetrieb hat ein automatisches Stummschalten der Lautsprecher zur Folge. Die LED, welche die Betriebsbereitschaft des M7 signalisiert, wechselt im Kopfhörerbetrieb von blau nach pink – ein nettes Feature, dass dem Nutzer auch optisch zeigt, woran er ist!

OrigenAE M7 Frontansicht

Abbildung 3: Frontansicht der schwarzen Version


Optischer Eindruck und Verarbeitungsqualität:

Das Gerät gefällt mir ganz ausgezeichnet. Das schmucke Aluminium-Gehäuse ist hervorragend verarbeitet (saubere Übergänge, wenige Schrauben, vorwiegend im Boden, keine scharfen Kanten) und erreicht das Niveau von High-End-Geräten. Ob der M7 grundsätzlich gefällt, ist natürlich eine ganz individuell zu beantwortende Frage. Hier kann ich auch nur auf die Bilder in diesem Beitrag verweisen. An der Umsetzung des Designs gibt es jedenfalls wenig zu kritteln.

Der Volumenknopf läuft gut und ist gerastert, was ich sehr angenehm finde. Wenn man ganz genau hinsieht, dann muss man allerdings bemerken, dass der Farbton der Bedienelemente in der schwarzen Version des M7 (= Besprechnungsmuster) ganz minimal von demjenigen des Gehäuses abweicht, was aber wohl eher in die Rubrik "Erbsenzählerei" fallen dürfte. Etwas weniger schön ist die leicht schwammig rastende Mittenstellung des (grundsätzlich im Signalweg liegenden) Balancesteller. Hier wäre eine ganz eindeutige „mechanische Rückmeldung“ über das tatsächliche Treffen der Mittenstellung ein „to-do“ für spätere Versionen des Gerätes. Dafür wird man für diese kleinen Schönheitsfehler mit Reglern entschädigt, die offensichtlich aus Metall sind, was in dieser Preisklasse kaum als selbstverständlich gelten darf.
Die Cinch-, Kopfhörer- und Lautsprecher-Buchsen sind vergoldet und von guter Qualität, stellen aber nicht das Ende der Fahnenstange (WBT, Cardass) dar. Dies zu erwarten wäre aber angesichts der Preisklasse des Gerätes mehr als unfair.
Wie auf dem Bild des Innenlebens ersichtlich, ist der interne Aufbau des M7 sehr sauber und ordentlich ausgeführt. Dabei wird in weiten Teilen auf die platzsparende SMD-Bauweise zurückgegriffen. An vielerlei Stellen kommen hochwertige Bauteile zum Einsatz, die in Hifi-Printmedien immer wieder gelobt werden, wie z. B. das als sehr gute Standard-Lösung bekannte blaue Alps Potentiometer zur Regelung der Lautstärke.

Origen? M7 Frontansicht silber

Abbildung 4: Frontansicht der silbernen M7-Version


OrigenAE M7 Innenleben

Abbildung 5: Hochwertiger Innenaufbau


Und hier noch ein paar eigene Fotos "in freier Wildbahn" (von - zugegeben - eher bescheidener Qualität):

M7 (2) M7 (1) M7 (3)
M7 (4) M7 (5)
M7 (6) M7 (7) M7 (8)


Nutzung am Rechner:

Ich habe den M7 ausschließlich zusammen mit meinem (schon wieder) etwas betagtem Sony Vaio VGN-FW54J benutzt. Der Anschluss erfolgte via dem mitgelieferten USB-Kabel. Der Rechner hat den Origenæ unmittelbar erkannt und bei der Verwendung mit Foobar2000 und dem Windows Media-Player gab es bei allen von mir genutzten Formaten (CD, FLAC, MP3) keinerlei Probleme - was will man mehr?

Und der Klang...

Vorausschicken muss ich an dieser Stelle, dass ich persönlich nicht an wirklich große oder sogar relevante klangliche (!) Unterschiede zwischen Hifi-Elektronikkomponenten (CD-Spieler/D/A-Wandler, Verstärker/Kopfhörerverstärker) glaube, da sich die Klangeindrücke meiner Erfahrung nach bei im Pegel abgeglichenen Geräten so sehr gleichen, dass eine valide Unterscheidung nicht möglich ist. Jeder Hörer muss hier natürlich nach seinen eigenen Überzeugungen vorgehen und ich möchte daher ohne große Vergleiche einfach ein wenig über die Aufnahmen schreiben, die ich mir mit dem M7 angehört habe. Dies soll lediglich als Inspiration für alle diejenigen dienen, denen das Gerätekonzept des Origenæ zusagt und die sich einen eigenen Eindruck verschaffen möchten (was ich nur empfehlen kann!).

...mit Lautsprechern?:

An Lautsprechern kamen meine recht betagten Yamaha NS-670 sowie meine ebenfalls nicht mehr ganz so taufrischen Canton SC-S zum Einsatz (letztere wegen fehlender Einschleifmöglichkeit ohne die tiefbasserweiternde Control-Unit). Beide Lautsprecher sind von mittlerer Empfindlichkeit - also weder sehr wirkungsgradstark, noch besonders ineffizient - gemessen an meinen persönlichen Referenzlautsprechern ( Link) aber von guter Qualität. Dennoch würde ich von eher einfach zu treibenden Lasten ausgehen, da die Impedanzverläufe meines Wissens unkritisch sind und den bedienenden Amp vor keine unlösbaren Aufgaben stellen sollten.

amazon.de


Bei Strawinskys Feuervogel in der alten, klanglich immer noch sehr beeindruckenden Einspielung mit dem LSO unter Leitung von Antal Dorati aus dem Jahre 1959 ragen vor allem die Dynamik der Aufnahme, sowie die räumlich in Breite und Tiefe schön gestaffelte Orchesterwiedergabe heraus. Gehört habe ich die SACD-Ausgabe, die leider vergriffen ist. Die Bassschläge beim Infernal Dance (Track 19) werden druckvoll wiedergegeben, wie man es von der kleinen Kiste sicher nicht erwartet, und wie ich es bei dieser Aufnahme gewohnt bin. Und auch das Finale (Track 23) wird mit seinen Steigerungen wunderbar dargestellt.
Die ebenfalls auf der CD enthaltenen kleineren Strawinsky-Stücke Tango und Russisches Scherzo zeigen dann exemplarisch, wie herrlich räumlich die Aufnahme gelungen ist.

...mit Kopfhörern?:

Ich habe den M7 mit einer ganzen Reihe von Kopfhörern gehört: AKG k701 und k271, Beyerdynamic T1, Sennheiser HD650 und HD 800.

Oben bereits gezeigte Strawinsky-SACD habe ich ebenfalls mit dem T1 angetestet. Auch hier präsentieren sich all die Vorzüge der Mercury-Produktion, wie ich sie bereits aus der "Lautsprecher-Perspektive" beschrieben habe.

jpc.de


Adeles Bestseller-Album 21 mit der großartigen ersten Single-Auskopplung Rolling in the Deep habe ich über den HD 800 von Sennheiser laufen lassen. Die Musik macht in dieser Kombi zwar viel Spaß, ähnlich wie beim Lautsprecherbetrieb über die NS-670, doch zeigen sich hier die exzellenten Analysefähigkeiten des HD 800. Dieser attestiert der CD leider nur eine mittlere Mainstream-Aufnahmequalität mit komprimierter Dynamik und deutlich hörbar hinzugemischtem Hall auf der Gesangsspur. So genau will ich es an dieser Stelle eigentlich gar nicht wissen. Letztlich spricht dieser Eindruck aber für die enorme Transparenz der Kombination aus M7 und HD 800.

jpc.de


Johnny Cash gehört seit langem zu meinen Lieblings-Künstlern. Die Unearthed-Box ist ein wahres Schatzkästlein toller Musik und es gibt letztlich nur eine CD (von 5), die inhaltsgleich mit den zuvor (und später) veröffentlichen American Recordings ist. Besonders angetan hat es mir unter anderem Bob Marleys Redemption Song, den Cash gemeinsam mit dem The Clash-Sänger Joe Strummer zum besten gibt. Er selbst (JC) war von dieser, seiner Interpretation nicht 100%tig überzeugt. Ich finde sie großartig! Klanglich handelt es sich auch hierbei nicht um eine besonders hochwertige Produktion, aber der musikalische Gehalt wird sowohl mit dem HD 650, als auch mit dem k701 bestens transportiert (wobei mir der k701 hier sogar ein bisschen besser gefällt). Spielt man verschiedene Titel der CD an, so hört man am M7 mit beiden Hörern problemlos die unterschiedlichen Charakteristika der Aufnahemräume und -situationen heraus.

jpc.de


Über die Hamburger-Indie-Rocker von Kettcar habe ich mich bereits in der Vergangenheit hier im Forum mehrfach begeistert geäußert. Auf ihrem dritten Studioalbum "Sylt" präsentieren sie qualitativ gewohnt hervorragende Rockmusik mit den für sie typischen kryptisch-poetischen Texten. Die Aufnahmequalität der CD ist gut, aber sicher nicht "audiophil".

jpc.de


Die Punk-Rocker des 1996 gegründeten Alkaline-Trios haben mit This Addiction im letzten Jahr ihren siebten Longplayer veröffentlicht und präsentieren sich auch hier in Best-Form (eigentlich ist mir kein schwaches Album der Band bekannt). Hier steht ganz klar der Spaßfaktor im Vordergrund, denn klanglich ist die Produktion keiner besonderen Erwähnung wert. Der M7 vermittelt auch bei dieser CD jederzeit die nötige Freude an der Musik und bringt den Druck der Scheibe sehr gut herüber, ohne die Aufnahmedefizite (vergleichsweise schlappe Dynamik, null Raum) unter den Tisch zu kehren.

jpc.de


Bei der gezeigten Kammermusik-Scheibe mit Musik des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries handelt es sich wieder mal um eine ganz hervorragende CD auf dem für die Veröffentlichung von Nischenrepertoire bekannten Klassik-Label CPO. Die Werke machen Spaß und sind interessant instrumentiert. Mir hat besonders das mit einem Kontrabaß in der Streichergruppe besetzte, etwa 20minütige Klavierquintett op. 74 gefallen, dass ich melodisch und atmosphärisch auf Anbhieb sehr gelungen finde.
Sehr gute Interpretation durch das Ensemble Concertant Frankfurt, welches sich aus Musikern des damaligen RSO Frankfurt rekrutiert (nun hr-Sinfonieorchester).
Aus klanglicher Sicht handelt es sich um eine absolut gelungene Produktion (co-produziert vom Hessischen Rundfunk), die einmal mehr zeigt, auf welchem durchgängig hohen Niveau bei den ARD-Rundfunkanstalten gearbeitet wird.
Was der k701 hier zusammen mit dem M7 an transparenter, klarer Spielfreude an das Ohr bringt ist einfach nur toll und macht unbedingt Lust auf mehr!

Abschließend ist noch zu erwähnen, dass der M7 unabhängig von der Quelle (Analog-Cinch bzw. USB) keinerlei vernehmliches Rauschen produziert. Weder an meinen Lautsprechern, noch an meinen Kopfhörern. Geprüft habe ich dies mit voll aufgezogener Lautstärke im "High-Gain-Betrieb". Auch sonst arbeitet das Gerät - was heutzutage eigentlich selbstverständlich sein sollte, aber es nicht immer ist - absolut störgeräuschfrei. Einzig ein Ausschaltplopp ist via Kopfhörer zu hören, wenn dieser während des Ausschaltens in der Buchse eingesteckt bleibt.

Ideen und Hinweise zu Kombinationsmöglichkeiten:

Auch wenn die vergleichsweise geringe Leistung des M7 in meiner Konstellation (Lautsprecher: siehe Oben; Raumgröße: offenes Wohnzimmer, gut 20 qm; moderatore Hörlautstärken da Mietswohnung) kein limitierender Faktor war, so sollte der Auswahl geeigneter Lautsprecher je nach Hörgewohnheiten und -bedingungen etwas Aufmerksamkeit geschenkt werden. "Monsterkonstruktionen" à la Isophon Vertigo oder frühe Infinity Kappa 8/9 verbieten sich wohl generell. Ich würde empfehlen, keine Lautsprecher mit Impedanzminima von unter 4 Ohm (zumindest im Bassbereich) zu verwenden. Auch sollte der Kennschalldruck nicht unterhalb von vielleicht 86-87 dB pro Watt und Meter liegen. Mit geeignet unkritischen und wirkungsgradstarken Lautsprechern steht natürlich auch einem Hören in größeren Räumen und mit höheren Lautstärken nichts im Wege.

Die Frage, ob Kompakt- oder Stand-Lautsprecher mit dem kleinen Origenæ zum Einsatz kommen sollen, muss natürlich jeder Interessent für sich beantworten. Bei der Verwendung von Kompakt-Lautsprechern ist allerdings zu bedenken, dass eventuelle (perspektivische) Ergänzungen um einen Aktiv-Subwoofer nur bei Subwoofern möglich ist, die über einen High-Level-Eingang (Anschluss über das Lautsprecherkabel parallel zu den Hauptlautsprechern) verfügen.

Unabhängig von der Frage "Kompakt vs. Stand" würde ich denken, dass der M7 den Anschluss von Lautsprechern in einer Preisklasse zwischen 500 € und vielleicht 3.000 € (Paar) rechtfertigt. Es darf natürlich auch deutlich teurer sein, sofern der Lautsprecher von seinen Leistungsansprüchen her passt, nur würde ich persönlich oberhalb der genannten Preisgrenze wahrscheinlich (noch) repräsentativere und leistungsstärkere Geräte vorziehen, als den M7. Der Einsatz preiswerter Lautsprecher (Paarpreis in der Region des M7) kann beispielsweise dann Sinn machen, wenn die Priorität auf dem Antrieb von Kopfhörern liegen sollte.

Somit ist die Verwendung einer ganzen Reihe von Lautsprechern des schier unüberblickbaren Marktes sinnvoll möglich und ich möchte an dieser Stelle - mehr aus dem Bauch heraus - einfach nur zwei, drei Hinweise geben, wo die Reise denn hingehen könnte:

Audio Physic Yara II Superior


Audio Physic ist für besonders "audiophil"-räumlich klingende Lautsprecher bekannt. Die Yara II Superior kostet ca. 2.000 €/Paar und ist eine vergleichsweise klassische, schlanke 3-Wege-Konstruktion. Der Wirkungsgrad liegt mit angegebenen 90 dB im "passenden" Bereich. Audio Physic selbst gibt eine empfohlene Mindestverstärkerleistung von 25 Watt an (welche vom M7 an dieser 4-Ohm-Last um den Faktor 2 übertroffen wird). Die Yara empfehle ich gerade deshalb, weil mir der Klang von Audio Physic-Lautsprechern eigentlich immer gefallen hat, ich mir gut vorstellen kann, dass sie mit dem Amp harmonieren und weil die schlanke, reduzierte Optik der Lautsprecher meiner Ansicht nach sehr gut zu den Origenæ-Komponenten passt.

Odeon Rigoletto


Eine weitere - vielleicht noch individuellere - Lösung bezüglich der Lautsprecher kommt aus dem Hause Odeon, aus Haltern. Hier baut man seit einigen Jahren sehr erfolgreich Hornlautsprecher in unterschiedlichsten Preisklassen, die sich durch einen recht hohen Wirkungsgrad auszeichnen, optisch einfach toll sind und von der Hifi-Presse durchweg positiv besprochen wurden. In Frage kämen die beiden Modelle Fidelio (Standbox: je nach Ausführung ca. 2.200/Paar €) und Orfeo (Kompaktbox: je nach Ausführung ca. 1.700 €/Paar), die preislich meiner Ansicht nach absolut adäquat zum M7 wären und problemlos auch höhere Lautstärken mit dem Verstärker ermöglichen dürften. Das Foto oben zeigt die Odeon Rigoletto.

Nubert nuBox 681


Eine letzte, etwas "mainstreamigere" Anhör- und Kombinationsempfehlung kommt vom bekannten Hersteller Nubert, bei dem man sich auf vergleichsweise neutrale Lautsprecher mit exzellentem Preis-Leistungs-Verhältnis versteht. Hier könnte ein Tipp die mit knapp 1.000 €/Paar preisgünstige, optisch sachlich-schlichte nuBox 681 sein, die mit reichlich Membranfläche gesegnet ist und mit - laut Herstellerangabe - einem Wirkungsgrad von 88,5 dB pro Watt und Meter ebenfalls gut für ordentliche Pegel sein dürfte. Aber Achtung, bei der nuBox 681 handelt es sich bereits um einen wirklich großen Lautsprecher!

Was die Kombination mit geeigneten Quellgeräten anbelangt, so dürften Ästheten nicht um die Wahl des optisch passenden HTPC M10 herumkommen. Hier ein Bild:

Origenae M10 HTPC silber

Abbildung 6: HTPC M10 als perfekte Ergänzung


Natürlich kann auch jedes andere Gerät als Zuspieler dienen, wobei primäre Zielrichtung bei der Entwicklung des M7 ein Zuspielen per USB durch einen Rechner war. Nur bei dieser Anschlussvariante ist ein Profitieren von den Qualitäten der verbauten D/A-Wandlersektion möglich.

Ein paar Hinweise für Technikinteressierte:

Wie bereits oben kurz erwähnt, wird das Gerät von einem externen Schaltnetzteil versorgt, was sicher ungewöhnlich ist und von dem ein oder anderen potenziellen Ineressenten vielleicht mit sehr kritischen Augen betrachtet werden mag. Mir persönlich ist es herzlich egal, wenn in einem sauber konstruierten Verstärker kein "dickes, fettes High-End-Netzteil" steckt, solange das Gerät im Ergebnis seinen Job gut macht. Einige andere Hersteller, wie bspw. Linn oder Aqvox, haben ja bereits gezeigt, dass auch bei Hifi-Geräten eigentlich nichts (außer vielleicht ein "audiophiles Vorurteil") gegen die Verwendung von Schaltnetzteilen spricht.

Origen? M7 silber Innenleben Schr?gansicht

Abbildung 7: Noch einmal - weil es so schön ist - das aufwendige Innenleben des M7


Der Verstärker basiert auf einer rein analogen Class A/B-Schaltung. Sie besteht aus vier Verstärkerzügen in einer BTL/Push-Pull-Anordnung. Wenn man das Gerät öffnet, dann sieht man, wie die insgesamt acht Endstufentransistoren verbaut sind. Diese sitzen unterhalb des "Mainboards" und sind mit einer dicken Aluminium-Platte verbunden, die unmittelbar auf dem Gehäuseboden angebracht ist. Dieser durchdachte Aufbau dient einer guten Wärmeableitung und sorgt für die thermische Stabilität der Leistungstransistoren.

Zur Abschlussimpedanz der Köpfhörerbuchse schweigt sich Origenæ leider aus. Bezüglich betreibarer Kopfhörer schreiben die Koreaner aber: "The headphone jack allows wide range of impedance between very low to more than 300ohm." Und weiter "The range of impedance is from 8 ohm to infinity, it has no problem to operate with 300-600 ohm."
Ok, nehmen wir mal so hin.

Als D/A-Wandler hinter dem USB-Eingang wird der Wolfson WM8740 verbaut. Dieser Chip kommt beispielsweise auch in Cambridges DacMagic zum Einsatz, sowie in einigen CD-Spielern des gleichen Herstellers. Aber auch andere renommierte Hersteller, wie z. B. Pioneer oder Rotel, arbeiten mit diesem Bauteil. Für die USB-Anbindung sorgt der Streaming-Controller Tenor TE70222L, welcher eine Bandbreite bis 96 kHz bei einer Auflösung bis zu 24 Bit zulässt.

Weitere Besonderheiten waren dem koreanischen Hersteller nicht zu entlocken, so dass ich es an dieser Stelle leider bei diesen kurzen Hinweisen belassen muss.

Hier ergänzend ein Link zur Bedienungsanleitung: BDA (englisch)

Technische Daten (englisch)

External dimensions (WxHxD): ....................240 x 78 x 281mm (*inc feet)
Audio output channels: ..................................2 channels
.............................................................................50 watt per channel RMS at 4 ohm
.............................................................................25 watt per channel RMS at 8 ohm
Frequency response: ......................................5Hz ~ 120KHz(-3dB)
S/N ratio: ...........................................................> 85db
Total harmonic distortion: ..............................< 0.05%( 20KHz / 8ohm)
Inputs: ................................................................USB input for DAC audio
.............................................................................gold RCA tuner device audio input
.............................................................................gold RCA cd player audio input
.............................................................................gold RCA auxillary audio input
DAC chip: ..........................................................Wolfson WM8740
USB streaming controller: ..............................Tenor TE7022L
USB compliance: .............................................Usb 2.0 full speed
..............................................................................Usb 1.0 audio class
Resolution support: .........................................16/24bit
Sampling rates support: .................................8/16/32/44.1/48/96 KHz
Power rated input voltage: .............................100Vac / 240Vac
Power input voltage range: ............................90Vac to 264Vac
Power input frequency range ........................47Hz to 63Hz

Fazit:

Der M7 des koreanischen Herstellers Origenæ ist in meinen Augen ein sehr gelungenes Debüt, welches optisch und klanglich jede Menge Spaß bereitet, technisch unkompliziert ist und mit einer Reihe von Komponenten kombinierbar ist. Das Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich persönlich angesichts der geschilderten Qualitäten sehr gut. Wenn man mit den weiter oben beschriebenen kleineren Anschlussbeschränkungen des M7 leben kann, erhält man für sein Geld ein sehr ansprechendes, individuelles Gerät, das nicht an jeder Ecke zu finden sein wird. Ein gelungener Einstand in der Hifi-Welt, well done!

Zum Abschluss noch meinen herzlichen Dank an Caseking, den deutschen Vertrieb, die diesen Beitrag durch die dauerhafte Überlassung des Testmusters in Form eines Sponsorings möglich gemacht haben.

Ich freue mich auf eure Fragen, Kommentare und Anmerkungen.



Anschrift des Vertriebs:

Caseking GmbH, Logistikcenter
Gaußstr. 1
10589 Berlin
Deutschland

Telefon: +49 (0)30 5268473-00

Mail: info@caseking.de

Im Netz: www.caseking.de

Herstellerseite:

www.origenae.co.kr/en


[Beitrag von Hüb' am 26. Feb 2011, 09:48 bearbeitet]
rockundhardrock
Stammgast
#2 erstellt: 26. Feb 2011, 11:43
Vielen Dank für den schönen Bericht! Momentan bin ich auf der Suche nach einer günstigen und trotzdem guten Lösung, Kompaktboxen an den PC anzuschließen. Dafür war Deine Darstellung schon mal sehr interessant und hilfreich!
Aldin
Stammgast
#3 erstellt: 26. Feb 2011, 12:28

Origenæ M7
Der M7 des koreanischen Herstellers Origenæ ist ein kleiner high-endiger Vollverstärker mit eingebautem D/A-Wandler, USB-Anschluss und Schaltnetzteil. Er ist in silber und schwarz erhältlich und leistet ca. 2x 25 Watt an 8 Ohm- sowie 2x 50 Watt an 4 Ohm-Lautsprechern. Das Gerät ist die optisch perfekte Ergänzung zum HTPC-Gehäuse M10 von Origenæ (Link) und soll bei Erscheinen (Anfang/Mitte April 2011) 519 € kosten (der Preis kann bis zur Erhältlichkeit allerdings noch geringfügig schwanken).
Der M7 stellt den ersten - so viel vorweg: gelungenen! - Versuch des Herstellers dar, mit einem Produkt im umkämpften Hifi-Markt Fuß zu fassen


IMHO ein neues Gerät um 519,- ohne Fernbedienung, ohne Display (sehr nützlich mit USB), mäßig Leistung.
Mein Ding ist es nicht.
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 26. Feb 2011, 12:42

Aldin schrieb:
IMHO ein neues Gerät um 519,- ohne Fernbedienung, ohne Display (sehr nützlich mit USB), mäßig Leistung.
Mein Ding ist es nicht.

Das Gerät ist ja unter anderem für die Nutzung in kleinen Räumen bzw. als Desktop-Lösung für die Verwendung mit dem M10 oder einem Rechner/Laptop konzipiert. Da wäre eine FB zwar schön, ist aber wohl nicht sooo zwingend. Und das Display bietet dann halt der zuspielende Rechner (ein ganz klassischer Vollverstärker hat ja auch keines ;)). Der geringen Leistung kann man ganz gut mit geeigneten Lautsprechern begegnen. In der Praxis ist sie (die Ausgangsleistung) in vielen Konstellationen und Anwendungsfällen vollkommen ausreichend.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 26. Feb 2011, 18:40 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Mrz 2011, 08:22
Hallo Frank,

schöne Produktvorstellung. Für mich wäre (erwartungsgemäß) die Beschreibung eines Hörvergleichs mit einem anderen Verstärker interessant gewesen.

Gruß, Carsten
Wilke
Inventar
#6 erstellt: 29. Mrz 2011, 12:50
Danke Frank für Deinen schönen und informativen Bericht!

Hast Du die verschiedenen Kopfhörer direkt am Verstärker angechlossen oder über einen dazwischengeschaltetem Kopfhörer-verstärker? gruß RAlf.
Hüb'
Moderator
#7 erstellt: 30. Mrz 2011, 07:39
Hallo Ralf,

natürlich über die eingebaute "Klinke". Welchen Sinn würde der Bericht sonst geben?
Zudem verfügt das Gerät - wie oben zu lesen ist - über keinerlei Anschlussmöglichkeit für einen externen KHV.

Grüße
Frank
Wilke
Inventar
#8 erstellt: 30. Mrz 2011, 09:06
Danke Frank für den Hinweis!

wie schätzt Du denn den M7 plus Deiner Laptopkombination
plus Deine Kopfhörer im Vergleich zu anderen Kopfhörer bzw.
DAC-Kombinationen ein? Der Preis für den M7 ist ja wohl wirklich mehr als preis-wert. gruß Ralf.
Hüb'
Moderator
#9 erstellt: 30. Mrz 2011, 09:10
Hallo Ralf,

die kleine, wertig gemachte Kiste "klingt" super, sehr transparent und durchlässig, mengt nichts bei, macht also das, was ich von einem guten Amp erwarte (nämlich "nichts" ;)).

Man kann sehr gut glücklich damit werden, wenn Leistung (für Lautsprecher) und die Anschlussoptionen ausreichend sind.

Grüße
Frank
Windsinger
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 05. Apr 2011, 19:44
@als Desktop-Lösung für die Verwendung mit dem M10 oder einem Rechner/Laptop konzipiert.

Dann doch lieber einen Onkyo A-5VL für 289 Euro,
klingt ebenfalls hervorragend mit meinem Mini-PC
und einer Creative Sound Blaster X-Fi HD Soundkarte
an Magnat Quantum 603.

Wirklich sehr fein.




Windsinger
Hüb'
Moderator
#11 erstellt: 06. Apr 2011, 07:53
Hallo Hans-Jürgen,

ja, der Onkyo ist sicher auch ein tolles Gerät.
Technisch ebenso interessant und in vielerlei Hinsicht auch etwas universeller.
Dafür von der Größe her im Standardformat angesiedelt und halt ein Großseriengerät (was ja nicht jeder mag). Auch ist die Verarbeitung des M7 IMHO etwas wertiger, so dass der Aufpreis meiner Ansicht nach durchaus gerechtfertigt ist.

Grüße
Frank
Wilke
Inventar
#12 erstellt: 06. Apr 2011, 07:57
Vielleicht hat der M 7 sogar den besseren Kopfhörerverstärker
miteingebaut

gruß Ralf .
Hüb'
Moderator
#13 erstellt: 06. Apr 2011, 08:05
Hallo Ralf,

ja, möglich. Aber so weit würde ich mich in diesbezüglicher Unkenntnis des Onkyo nicht aus dem Fenster lehnen wollen.
Ich kann nur so viel sagen, dass der M7 als KHV einen exzellenten Job macht.

Grüße
Frank
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Kleines PianoCraft 400 Review ... :-)
CyberSeb am 01.06.2004  –  Letzte Antwort am 26.05.2009  –  13 Beiträge
Kef Reference 5 versus Gamut M'inen M7
boxxenmann_ist_zurück am 25.03.2015  –  Letzte Antwort am 26.01.2016  –  25 Beiträge
Test/Review - S.M.S.L SA-98E
mad_bat am 29.07.2014  –  Letzte Antwort am 24.06.2019  –  19 Beiträge
User Review - Argon Audio Forte A4
R0cki am 24.01.2019  –  Letzte Antwort am 26.03.2019  –  5 Beiträge
Beyerdynamic DT 990 (2005er Modell) Kurz-Review
Aymara am 06.08.2006  –  Letzte Antwort am 14.09.2006  –  169 Beiträge
Review Sangean WR11 oder WR2 - ein Erfahrungsbericht / Vergleichstest
willObst am 10.05.2010  –  Letzte Antwort am 26.01.2012  –  3 Beiträge
Review Adam Sub7 - Oder: Auch Zwerge können Singen!
Sathim am 09.07.2012  –  Letzte Antwort am 21.07.2013  –  10 Beiträge
Review Swissonic MM-3 (akt. Studiomonitore für 69?)
Hirsch2k am 28.09.2019  –  Letzte Antwort am 28.09.2019  –  3 Beiträge
Elac BS 142 vs. Sonus Faber Toy Review/ Bericht
Fredd_y82 am 12.11.2016  –  Letzte Antwort am 26.12.2016  –  7 Beiträge
Vergleichstest Receiver: Denon DRA-700AE und NAD C 720BEE
dogy90 am 02.07.2011  –  Letzte Antwort am 22.07.2011  –  10 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.746 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedCole_Pfeiffer
  • Gesamtzahl an Themen1.551.119
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.538.559