Der grosse Neu- und Youngtimer-Test

Wie schon geschrieben, ist dies eine rein subjektive Beurteilung und es geht auch nicht um absolute Klangneutralität sondern um das, was Musik ausmacht - dass sie im Hörer etwas zum klingen bringt. Bewertung erfolg nach dem Schulnotensystem (1-5)

Tag 1, Runde 1 - CD-Player-Kontest MB-Quart vs. Ultrasone

Die Konstanten:
Marantz PM 6003 in Stellung Pure Direct und Stratovarius - Infinite

Technics SL-PG 580A:
Ein typischer japanischer Plastikbomber, keine besonderen Extras, Ein-/Ausschalter schickt das Gerät nur in Standby. Das weisse Display ist gut ablesbar. Las die CD am schnellsten ein. Ein kurzer Test mit einer gebrannten CD zauberte auch nach fast 5 Minuten angestrengten Einlesens keinen Ton aus den Boxen.

An den MB Quart klang die CD unspektakulär, fast schon als ob man irgendwelche Fahrstuhlmusik quängeln lassen würde. Mit den Ultrasone war es schlimmer, die Bassanteile - wenn denn zu hören - waren breiig, die Höhen an der Grenze zum Unangenehmen. Am anhörbarsten waren noch eher schnellere Titel wie "Hunting high and low"

Schulnote 4

Marantz CD-46:
Das kleinste und leichteste Gerät im Test, auch mit Plastefront. Richtiger Ein-/Ausschalter, separater Kopfhörerausgang, der für einfachere Kopfhörer ausreichen mag, die Ultrasone mögen ihn nicht. Liest die CDs deutlich langsamer ein als der Technics, dafür mag er auch gebrannte CDs - zumindest die eine, die ich habe. Das türkisfarbene Display sieht sehr schick aus und ist auch bei Dunkelheit nicht störend. Lässt sich mit der Fernbedienung des PM 6003 steuern.

An den MB Quart recht spritzig aber mit ein bisschen wenig Bässen, die Mitten und Höhen gut aufgelöst, man nimmt die Musik wahr und beginnt mit dem Fuss zu wippen. "Infinity" blieb mir von diesem Durchlauf im Gehör. Mit den Ultrasone spielt der CD-46 erfreulich gut zusammen. Diesen Durchlauf musste ich wiederholen, da ich bei "Mother Gaia" die Augen geschlossen hatte und irgendwann statt Stratovarius Orpheus für mich sang...

Schulnote 3+

Denon DCD-810:
Der einzige im Test in Silber, mit Metallfront, ordentlichem Ein-/Ausschalter, regelbarem Kopfhörerausgang in etwa auf dem Niveau eines 10-Mark-Walkmans von 1990 und einem zusätzlichen Cinch-Ausgang, welcher auch über den Lautstärkeregler des Kopfhörerausgangs gesteuert werden kann. Diesen habe ich jedoch nicht getestet. Bezüglich Display und Behandlung von CD-R gleicht er dem Technics, bezüglich Einlesegeschwindigkeit liegt er am Ende des Testfeldes.

Wo soll ich bei diesem Gerät nur anfangen ? Es hat zwei Gesichter, die durch die doch recht unterschiedlichen Schallerzeuger extrem hervorgehoben werden. Die doch ein bisschen behäbigen und den tieferen Tönen zugeneigten MB Quart treibt er zu einer Spritzigkeit, die ich an den Boxen noch nie gehört habe - hier springt einen aus jedem Titel jedes Instrument einzeln aus den Boxen entgegen, eingehüllt von der Stimme des Sängers und veranstaltet ganz grosses Kino. Hierfür Teilnote 1- und eine Empfehlung - die ganze CD.

Da hässliche Gesicht zeigt sich mit so schonungslosen neutralen Treibern wie denen im Ultrasone. Ich musste mich zwingen, die CD durchzuhören, ohne Pause ging es jedoch nicht. Die Höhen zu hoch, die Bässe, wenn vorhanden, dann abgehackt, auf die Mitten konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Negativ-Beispiel "Infinity" Teilnote 5

Gesamtnote 3-

Rotel RCD-855:
Der schwerste bislang im Test (kann ja durch den 930er noch geschlagen werden). Schlichtes Design, massive Metallfront, ordentlicher Ein-/Ausschalter, weisses Display, das von der Ablesbarkeit her das Beste ist, das mir bislang bei CD-Playern untergekommen ist. Nur knapp schneller als der Denon beim Einlesen, dafür mag er CD-R und spricht auch mit der Fernbedienung dem PM 6003.

Der 855 ist kein CD-Player zum nebenbei-Musik-hören. Dann verpasst man etwas - die Mitten. Mit den MB Quart harmoniert er hervorragend, aber auf andere Art als der Denon. Gleicht dessen Tanz mit den Boxen eher einem feurigen Flamenco, tanzt der Rotel einen sanften Walzer mit ihnen. Er gibt den Boxen das, was sie wollen und mögen - warme, natürliche ... "runde" Töne. Die erwähnten Mitten, besonders im oberen Bereich, scheinen unterzugehen. Aber halt nur SCHEINEN - sie sind da, nur halt so aufgelöst, dass man sie sich erst durch zuhören wieder zusammensuchen muss. Hat man einmal den Faden gefunden, ärgert man sich über das Ende des letzten Titels.
An den Ultrasone wird er gefordert. Die Kopfhörer versuchen den Sound zu zerreissen, zu zeigen, dass da nur Einsen und Nullen sind, wo er herkommt - und schaffen es nicht. Das was der Denon für die MB Quart ist, sind die Ultrasone für den 855, Yin und Yang, die perfekte Ergänzung durch den Gegensatz.

Schulnote 2+

Den Rotel RCD-930 AX konnte ich leider noch nicht testen, da das Gerät noch nicht eingetroffen ist, der 855er macht jedoch Lust darauf.

Nachdem ich die CD jetzt achtmal am Stück durchgehört habe, kann es sein, dass die Beendigung der Runde mit dem 2. Rotel und den Sennheiser an allen dann doch ein wenig auf sich warten lässt.

AUFWACHEN ... Artikel für heute zuende ... Wo seid ihr eingeschlafen ?

So,

nicht dass ihr denkt, der Thread stirbt wie so viele.

Das Testfeld wurde nur erweitert...

Verstärker sind geblieben, an Boxen sind noch KEF Q300 und Klipsch RB 81 hinzugekommen, dafür ist der 200HD rausgefallen - der Vergleich zum HFI 780 ist doch zu unfair.
An CD-Playern sind derzeit noch zusätzlich:
NAD 512, Onkyo DX-7031, Luxman LZ-111, eventuell weitere

Bezüglich des Denon und des Technics muss ich mich über die CD-R-Fähigkeit korrigieren. Ordentlich gebrannte CDs lesen beide ein, wobei der Denon mit Überlänge-CDs durchaus mehrere Anläufe braucht.

Was die Test-CDs angeht, habe ich auch etwas verändert, nachdem der Test mit der Stratovarius-CD fast auf allen Playern Probleme bereitete und mir das anhören nach doch einigen Durchläufen zunehmend weniger Spass machte.

Bedingt durch die Menge an Kombinationen (3 Verstärker x 4 Schallwandler x 8 CD-Player x 3 Test-CDs) zieht sich das ganze noch ettliche Wochen hin. Derzeit läuft der Durchlauf an den HFI 780, welcher hoffentlich bis Ende nächster Woche erledigt ist...

Test-CD1:
01 Loreena McKennitt - She Moved Through the Fair
02 Loreena McKennitt - Carrighfergus
03 Loreena McKennitt - Lullaby
04 Emmylou Harris - Goin' Back To Harlan
05 Emmylou Harris - Waltz Across Texas Tonight
06 Willie Nelson - Don't Give Up
07 Sinead O'Connor - Don't Cry For Me Argentina
08 Alexander Veljanov - The Man with the Silver Gun
09 Nick Cave & The Bad Seeds - Lament
10 Nick Cave & The Bad Seeds - Lucy
11 Leonard Cohen - The Partisan
12 Leonard Cohen - Diamonds In The Mine
13 Gilbert Becaud - Nathalie
14 Bruce Springsteen - My Father's House
15 Orplid - Der Merseburger Rabe
16 Alexander Veljanov - Fragile Little Thing
17 Pavlov's Dog - Standing Here With You ( Megan's Song )
18 Jethro Tull - Another Christmas Song

Test-CD 2
01 Nightwish - Sleeping Sun
02 Nightwish - Walking In The Air
03 Nightwish - Swanheart
04 Manowar - Mountains
05 Manowar - Thunderpick
06 Manowar - Guyana (Cult of the Damned)
07 Tiamat - Gaia (Video Edit)
08 Type O Negative - Red Water (Christmas Mourning)
09 Danzig - Mother (Live)
10 Judas Priest - Run Of The Mill
11 Stratovarius - Hunting High And Low
12 Stratovarius - Mother Gaia
13 Stratovarius - Infinity
14 Stratovarius - Celestial Dream

Test-CD 3
01 Nick Cave & The Bad Seeds - Foi Na Cruz
02 Pain of Progress Feat. Eric Fish - The Weeping Song
03 Secret Garden - Nocturne
04 Secret Garden - Pastorate
05 Ennio Morricone - As A Judgment
06 Ennio Morricone - Finale
07 Alexander Veljanov - Seraphim
08 Sinead O'Connor - The Last Day Of Our Acquaintance
09 Emma Shapplin - Cuor Senza Sangue
10 Maria Callas - Catalani, La Wally - Ebben Ne Andro Lontana
11 Apocalyptica - Harvester Of Sorrow
12 Vangelis - Spiral
13 Isao Tomita - Promenade
14 Mekong Delta - Promenade (Group + Orchestra)
15 Isao Tomita - Great Gate of Kiev
16 Mekong Delta - The Heroic Gate (In The Old Capital Of Kiev) (Group + Orchestra)
17 Radio Werewolf - Love Conquers All
18 Radio Werewolf - Luchorpan