Kassetten Basics - Warum einmessen so wichtig ist

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Autor
Beitrag
SonyKassettenkaiser
Inventar
#1 erstellt: 03. Jun 2019, 22:37
Edit:
Beitrag auf Wunsch des Users geloescht, soll aktualisiert neu erstellt werden.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 29. Mai 2023, 18:12 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Jun 2019, 23:19
Wenn der Beitrag von dir ist, warum ist das Ganze so schlecht formatiert, dass man erst einmal die Bildschirmeinstellungen anpassen muss?
Wenn der Beitrag nicht von dir ist, solltest du ein copyright erfragen und mindestens die Quelle und den Autor nennen.
SonyKassettenkaiser
Inventar
#3 erstellt: 04. Jun 2019, 08:14
@eckibear

Ja, der Beitrag ist von mir. Ich habe das vor ein paar Monaten als Dokumet geschrieben. Wenn ich das aus dem Dokument hier reinkopiere sind die Bilder weg und die Formatierungen stimmen nicht mehr. Deshalb habe ich das Dokument als einzelne Bilder hier rein gestellt. Wenn du auf die Bilder klickst und dann noch mal auf die Vergrößerte Ansicht, dann siehst du das Bild in Originalgröße. Jedenfalls habe ich dann hier keine Probleme mit dem lesen.

Leider ist nun mal jede Seite ein Bild.

Du musst da klicken:



[Beitrag von SonyKassettenkaiser am 04. Jun 2019, 08:18 bearbeitet]
klausES
Inventar
#4 erstellt: 04. Jun 2019, 10:30
Wow hast du dir da eine Mühe gemacht. Respekt dafür

Habe jetzt noch nicht alles gelesen.
Hab mir die Bilder mal in Gross runtergeladen und eine gemeinsame pdf daraus gemacht. Lässt sich dann besser händeln/lesen.
SR2245
Inventar
#5 erstellt: 04. Jun 2019, 22:40
Es gibt nur einen Dolby Bezugspegel, der 200nWb/m ANSI beträgt. (=218nWb/m DIN)

Die verschiedenen Bezugspegel für die 0 auf dem Meter oder die Einstellung des Wiedergabeverstärkers haben damit aber erst Mal nichts zu tun, zumindest nicht soviel, dass dadurch der Dolby Bezugspegel nicht stimmen kann.

Eigentlich alle Decks sind auch schon vor DOLBY S Zeiten korrekt auf diesen Dolby Pegel ausgelegt, egal ob sie eine 160 200 oder 250nWb/m Skala benutzen.Und auch diese verschiedenen Bandflüsse als Pegelband im Manual fordern.

Lediglich durch die Unterschiede zwischen ANSI und DIN bei der Festlegung des Bandflusses gab es wohl leichte Abweichungen.
Hauptsächlich wohl bei europäischen Herstellern in den 70ern und frühen 80ern.
Das sind aber nur 0,7db Abweichung und noch tolerabel beim damals meist verwendeten Dolby B.


0db = 160nWb/m DIN original Philips Pegel (VU)
0db = 200nWb/m DIN (wohl teilweise auch falsch als Dolby Pegel genutzt)
0db = 200nWb/m ANSI (218nWb/m DIN) offizieller Dolby Pegel
0db = 250nWb/m DIN Offizieller Pegel der IEC für das Compact Cassetten Format

Die Pegelunterschiede in db betragen:

von der IEC Norm (0db = 250nWb/m) ausgehend:

250nWb/m DIN = 0db
200nWb/m ANSI = -1,2
200nWb/m DIN = -1,9db
160nWb/m DIN -3,9db


[Beitrag von SR2245 am 04. Jun 2019, 23:29 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#6 erstellt: 05. Jun 2019, 08:52
Das ist korrekt, dass 200nWb/m als üblicher Dolby-Pegel verwendet wird, z.B. auf der TEAC-Kassette MTT-150. Dieser Pegel sollte, vor Beginn der Eimessung(!), als Playback-Level eingestellt werden. In den allermeisten Decks finden sich hierfür Trimmer mit der Beschriftung PB LEVEL. Auf den VU-Metern ist auf den allermeisten Decks eine Dolby-Markierung vorhanden - auf diese Markierung sollte eingestelt werden.

https://s17.directupload.net/images/190605/rvbm7lik.jpg

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 05. Jun 2019, 08:58 bearbeitet]
SonyKassettenkaiser
Inventar
#7 erstellt: 05. Jun 2019, 08:54
@SR2245

Also gelten die Bezugspegel nur für die Anzeigeskalen, der Dolby Pegel ist aber immer gleich. Heiß also, das bei richtigem Azimuth eine Dolby Aufnahme auch herstellerübergreifend austauschbar ist.

Ich meine gelesen zu haben das jetzt zum Beispiel wegen den unterschiedlichen Skalen eine Dolby Aufnahme von einem Pioneer Decks zum Beispiel in einem Sony Deck dann zu dumpf klingt, andersherum zu spitz. Habe leider keine Kassettendecks mit Unterschiedlichen Bezugspegeln, wo ich das testen könnte.

Irgendwie bin ich jetzt verwirrt
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 05. Jun 2019, 11:17
Hallo zusammen,

also ich kenne das auch so, dass sich die verschiedenen Bezugspegel nur auf die Anzeige beziehen, nicht auf den Dolby-Pegel.

Ich muß aber jetzt nochmal nachfragen, 200 vs 218nWb/m.
Woher kommt dieser Unterschied?

Gruß
Bernhard
SR2245
Inventar
#9 erstellt: 05. Jun 2019, 15:31
Der von den Dolby spezifizierte Level ist 200nWb/m aber nach ANSI Norm gemessen. Alle anderen Pegel für die CompactCassette so auch die normalen Pegelbänder sind nach DIN Norm erstellt.

Irgendwann hat man dann mal festgestellt, dass es einen Unterschied zwischen zwischen den beiden Standards gibt. Ich habe keine Informationen gefunden seit wann das bekannt war.
Die Unterschied der Referenz Bandlüsse müsste aber spätestens seit der Blütezeit der Tonbandmaschinen noch weit vor Einführung der Cassette aufgefallen sein.

Man hatt die ganze Zeit gedacht der Unterschied sei durch die verschiedenen Messmethoden (open circuit coil/ closed circuit coil) enstanden.
Erst in den 90ern ist man der Sache nochmal auf den Grund gegangen. Und hat festgestellt, dass bei beiden Methoden eigentlich das gleiche rauskommt und die deutschen in den 1950er Jahren wohl einfach nur einen Rechen- oder Messfehler begangen haben.
Damit sind eigentlich sind alle DIN Pegelbänder falsch.

Dazu gab es 1998 ein Paper der AES: Tape Flux Measurement Revisited

http://www.aes.org/e-lib/browse.cfm?elib=10269

http://www.theimann.com/Analog/History/Flux/index.html


Der Dolby Level 200nWb/m ANSI entspricht 218nWb/m DIN

Scheinbar ist das damals besonders in Europa nicht überall angekommen angekommen, anders kann ich mir nicht erklären, dass etliche deutsche "Dolbybänder" in den 70ern und Afang der 80er falsch mit 200nWb/m nach DIN bespielt sind.
Größtenteils wurde aber auch mit diesen Bändern ab Werk richtig justiert da die 0,7db Unterschied berücksichtigt wurden.
Blöderweise wusste aber kaum jemand von der Diskrepanz zwischen der USA Norm ANSI die von Dolby Labs benutzt wurde und der DIN Norm die für eigentlich alle Decks und Pegelbänder aus EUR und JAP benutzt wurde.

So wurden im Service hier in Europa oft die 200nWb/M DIN Bänder zum justieren benutzt ohne den Unterschied zu berücksichtigen.

Irreführend ist auch, dass wohl öfter auf Dolby Betzugspegel auf diesen Bändern stand.
Erkennen tut man Bänder meist an der Frequenz die Original Dolby Bänder mit 200nWb/m ANSI sind immer 400Hz
Die 200nWb/m DIN Bändern meist 315Hz.

Bei den Japanischen Decks liegt der Dolby Level eigentlich immer korrekt bei -1.2db unter 0db DIN (250nWb/m)

Das sieht man gut am Dolby Symbol, das bein bis ca. 1990 üblichen Geräten mit 160nWb/m Skala, die 0db Markierung liegt dann bei 160nWb/m , das Dolby Symbol bei +3db und die +4db entsprechen dem DIN Pegel 250nWb/m.
Ab Anfang der 90er habe viele Hersteller von der 160 auf die 250nWb/m Skala umgestellt dann lag das Dolby Symbol bei -1db und die 0 entsprach dem DIN Pegel 250nWb/m.

Hier gut zu sehen bei den beiden Pioneer Decks CT979 von 1991 und CT-S710 von 1992:

Pioneer CT979 1991 160nWbm
Pioneer CT-S 710 1992 250nwBm



SonyKassettenkaiser (Beitrag #7) schrieb:


Irgendwie bin ich jetzt verwirrt :?


Bleiben wir bei den beiden Decks... beide haben 2x den bei höherklassigen Decks damals sehr verbreitenten Dolby B/C Chip CXA20188 verbaut.

Schaut man jetzt mal in die technischen Unterlagen: SONY/CX20188.html

...findet man auf der Seite 5 oben die Angabe: Dolby Level = -10dbV =245mVrms at rec out auf Seite 4 sieht man rec out sind die Pins 21 und 22 für LCH und RCH.


Das heißt beim abspielen eines Dolby Pegelband mit 200nWb/m ANSI kann man an diesen Pins bei dem Chip der im Wiedergabezweig liegt 245mV messen wenn der PB-Level korrekt justiert ist.

Beim CT979 mit der 160er Skala fordert das Manual ein 160nWb/m Band (Pioneer STD331B) und 180mV an TP3 und TP4
Beim CT-S710 mit der 250er Skala fordert das Manual ein 250Wb/m Band (Pioneer STD331E) und 282mV an TP3 und TP4
(TP3 und TP4 liegen an den Pins 21 und 22 des CX20188)

D73_0117

Schmeißt man jetzt das 218er Dolby Band in beide Decks ... oh Wunder... bei beiden liegt 245mV an TP3 und TP4 an.

Genauso zeigt das 250er Band im 160er Gerät auch 282mV an und das 160er Band im 250er Gerät nur 180mV.

Es ist völlig egal welches Band man verwendet, der Bandfluss muss nur so umgerechnet werden dass für die 218nWb/m ANSI der für den Dolby Chip spezifizierte Pegel erreicht wird.

Bei irgendeinem anderem Deck von Kenwood, Yamaha oder Sony mit dem CX20188 wird jetzt vielleicht mit Cassetee Xy 500 oder 775mV am Cinch Ausgang gefordert.
Mit Dolby Cassette liegen aber wieder 245mV an den beiden Pins 21/22 an.

Bei anderen Dolby Chips sind es teilweise andere Spannungswerte an anderen Pins weil die Chips unterschiedlich aufgebaut sind.
Die letztendlichen Pegel innerhalb des Chips bei der De/Kodierung sind aber bei allen Chips die das DD Symbol tragen gleich.

Somit Dolby Aufnahmen bei korrekt eingestellten Geräten immer kompatibel egal welchen Bandfluss das deck als Bezug nimmt.


[Beitrag von SR2245 am 05. Jun 2019, 17:13 bearbeitet]
SonyKassettenkaiser
Inventar
#10 erstellt: 05. Jun 2019, 18:21
@SR2245

Vielen Dank für die gute Erklärung. Nun habe ich es verstanden. Jetzt stellt sich eigentlich nur noch die Frage warum es so viele Aussteuerungsanzeigen mit unterschiedlichen Bezugspeglen bei 0dB gab.

Da hätten wir also

160er Skala, Dolby bei +3dB
250er Skala, Dolby bei -1dB
Nakamichi, keine Ahnung was für ne Skala, Dolby bei 0dB

Gibts denn nicht noch mehr?
SonyKassettenkaiser
Inventar
#11 erstellt: 06. Jun 2019, 22:44
@SR2245

Du hast PM
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 07. Jun 2019, 09:54

Dazu gab es 1998 ein Paper der AES: Tape Flux Measurement Revisited

http://www.aes.org/e-lib/browse.cfm?elib=10269

http://www.theimann.com/Analog/History/Flux/index.html

Sehr interessante Links!

Gruß
Bernhard
SonyKassettenkaiser
Inventar
#13 erstellt: 30. Jul 2019, 23:38
noch ein interessanter Link, wurde ja aber schon gesagt:

http://walkman-archi...t-recordings_05.html
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