Erfahrungsbericht Reparatur Revox B126

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Altgerätesamler
Inventar
#1 erstellt: 24. Nov 2019, 10:21
Guten Tag

Ich habe gerade eben einen Revox B126 erfolgreich repariert, welcher keine CD's mehr gelesen hat und möchte hier kurz meine Erfahrungen kundgeben, welche ich bei der Reparatur gesammelt habe.

Bei meinem Gerät ist das Laufwerk Philips CDM-4/27 eingebaut.

IMG_1577

Auf der Servo-Platine befinden sich einige Kondensatoren welche gewechselt werden sollten:
- 2107 sowie 2104: 47uF 10V
- 2103 (axial Elko mit 33uF) Hatte bei mir nur noch ca. 20uF und war sicherlich der Auslöser des Problems.
- 2138 sowie 2140: 220uF 16V

Die genannten Bauteile sind auf dem Bild rot markiert.

IMG_1578

Anschliessen musste ich mit den Potis den Focus, usw. neu abgleichen.
Da ich leider kein passenden Messwerkzeug hatte, habe ich einfach eine selbstgebrannte CD eingelegt und solange justiert, bis die CD einwandfrei gelesen wurde. (Ja ist nicht gerade die professionelle Art, aber hey, es läuft.)

Hier muss aber auch gesagt werden, dass evtl. der Austausch des Axial-Elkos (ohne neuen Abgleich) ausreicht. Daher zuerst testen.

Soviel hierzu. Evtl. kann ich damit jemandem helfen, der auch Probleme mit seinem Revox Player hat.

Edit:
Evtl. hat hier ja jemand auch einen Tipp, wie man den Abgleich (Professionell) macht.

Grüsse aus der Schweiz

Manuel


[Beitrag von Altgerätesamler am 24. Nov 2019, 10:42 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 24. Nov 2019, 19:09
https://www.repairfaq.org/sam/cdfaq.htm Unter Tracking schauen.

Hauptsache, die Laserspannung bleibt unangetastet. Die Erfahrung, dass Revox CD-Player einen Abgleich brauchen, die Philips Originale aber nicht, habe ich auch gemacht.
Altgerätesamler
Inventar
#3 erstellt: 24. Nov 2019, 22:50
Hallo shabbel

Besten Dank für den Link

Im Service-Manual steht, man braucht die Philips Test CD-3, um einen korrekten Abgleich zu machen.
Du weisst nicht zufällig, wo man diese herbekommt oder was auf der CD für Tracks drauf sind?
shabbel
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2019, 10:57
Ich habe noch nicht mit einer Test-CD gearbeitet.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 09. Okt 2020, 19:53
Hallo zusammen,
ich habe auch einen B126. Leider spielt er aktuell keine CDs mehr ab. Anbei meine Erfahrungen und einige Fragen zur Fehlersuche:

Die Schublade läuft geschmeidig und ohne komische Geräusche. Das Display sieht OK aus, bleibt aber bei 00 00:00 stehen. Bei angenommener Abdeckung sieht man, wie die CDs kurz anlaufen. Die CDs schleifen aber scheinbar auf dem Boden der Schublade.

Spindelstellschraube: Die Stellschraube zur Einstellung der Höhenlage wie beim B226 gibt es übrigens bei B126 mit dem CDM 4/27-Laufwerk NICHT, habe ich festgestellt.
Lager

Stahlfedern: Das Laufwerk ist auf 4 kleinen Stahlfedern gelagert, die ohne Belastung 13mm hoch sind. Evtl. haben die über 30 Jahre etwas Spannung verloren. Ich plane diese 1mm zu strecken - ggf. mehr, solang das Laufwerk frei schwingen kann. Dann müsste der Abstand von CD zur Schublade größer werden und das Schleifen aufhören. Dabei bleibt der Abstand der CD zum Laser gleich. Kann zu der Idee jemand aus Erfahrung etwas sagen? Kennt jemand die Soll-Höhe der Federn oder besser noch den Soll-Abstand des Laufwerks zu einem bestimmten Referenzpunkt? Das ließe sich mit einer Messlehre ja gut kontrollieren.
Zusatzfragen:
Gehört ein spezielles Öl in das Lager?
Kann man die Lager der Schublade ggf. einstellen?
Stahlfedern

Elkos: Ich plane auch die oben genannten Elkos im Laufwerk zu wechseln - die sind aber noch in der Post.

ICs heiß: Vorn rechts sehe ich 3 ICs (TDA und 2 x SAA...) - die sind heiß, auch wenn der Player aus ist! (von hinten nach vorn 50, 70 und 60°C - gemessen mit IR-Thermometer). Ist das normal? Evtl. Zeichen für ein weiteres Problem?
ICs heiß

Netzteil: Es gibt eine Schautafel für das Netzteil mit 3 Optionen (110, 220, 240V) - 220V steht auf der Gehäuserückseite. Muss man hier evtl. auf 240 statt 220V umlöten?
Netzteil

Ausbau: Hier einige Erfahrungen, die ich gesammelt habe:
Man kann das Laufwerk relativ einfach ausbauen, wenn man die kleine Bodenplatte abschraubt und es vorsichtig heraushebt - ggf. leicht anwinkeln. Um die zwei breiten Stecker abzunehmen, muss man die zwei Plastiknasen an der Seiten gleichzeitig vorsichtig abspreizen. Das Flachbandkabel kann man herausziehen, nach dem man die Halterung an den Seiten vorsichtig und gleichmäßig leicht angehoben hatt - dann kann man das Flachbandkabel herausziehen. Was wie ein Stecker aussieht, bleibt komplett auf der Platine!
Stecker 1
Flachband

Gruß Mark
shabbel
Inventar
#6 erstellt: 11. Okt 2020, 08:14
Mache Dir nicht soviel Sorgen um die Mechanik. Das Laufwerk ist so hochwertig gebaut, hier ist kaum die Ursache für Abspielprobleme zu suchen. Die Federn brauchen keine Streckung.

Das Schleifen des Laufwerks kann von verstelltem Focus kommen. Die Laserlinse liegt dann zu hoch und kommt an die CD. Es ist nicht falsch wie der Themenersteller zu handeln. Erst die 4 Elkos der Servoplatine zu erneuern (auf Polung achten) und dann einen Abgleich zu machen. Schon der Tausch kann zum Verschwinden der Abspielprobleme führen.

Hier gibt es sehr gute Infos: https://www.repairfaq.org/sam/cdfaq.htm#cdssa Bei "Servo Systems and CD Player Adjustments" geht es los.

Ich weiss jetzt nicht, welche Potis bei dem Revox genau vorhanden sind. Deswegen eine prinzipielle Erklärung. Die Philips Laser sind fast immer in Ordnung. Deswegen zunächst auf keinen Fall an die Laserspannung gehen! Für die Einstellung sollte zuerst der FOCUS eingestellt werden. Je höher die Linse liegt, desto besser, bei Schleifgeräusch ist es dann zu hoch.
Dann gibt es Tracking gain und Tracking offset. Das erste macht die Spurlage, das zweite die Korrektur. In dieser Reihenfolge sollte eingestellt werden. Die Potis werden mit einem Imbus-Schlüssel bedient. Einstecken, mit Edding markieren, in welche Richtung der Schlüssel steht und erst dann stellen. Erst leichtes Drehen (um eine Stunde nach links) nach links, wenn keine Verbesserung, dann das gleiche nach rechts. Die ursprüngliche Lage darf nicht vergessen werden.

Du müßtest im Manual schauen, welcher Poti für welche Einstellung zuständig ist. An Tracking würde ich noch nicht drangehen. Erstmal nur den Focus probieren.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 16. Okt 2020, 02:19
Hallo zusammen,

besten Dank für die weiteren Infos.
Die Lieferung der Elkos hat bis heute gedauert - und es gab weitere Probleme auf dem Weg .... siehe hier:
Lötstation defekt - aber Elko für CD-Player-Reparatur sind die Rettung

Hier nun neue Infos, die evtl. auch anderen helfen:

Ich habe den Axial-Elko getauscht - das hat noch nicht das Problem gelöst. Die CDs schliffen weiterhin in der Schublade.
Ich habe die oben genannten Stahlfedern um 1-2mm auf 15mm gestreckt - das hat definitiv geholfen. Die CDs laufen nun in der Regel ohne Schleifgeräusche für einige Sekunden an - aber die Titel werden immer noch nicht abgespielt.

Altgerätesamler schrieb: 2107 sowie 2104: 47uF 10V - nach dem Auslöten stellte ich fest, dass die alte Eklos die Specs 47uF 25V haben. Ist das kritsch? Ich kann das nicht beurteilen.
47 uF 25V

Der Tausch der Elkos ist m.M. nicht trivial - die Lötpunkte liegen ziemlich dicht beieinander.

Tracking Gain und Tracking offset habe ich bisher nicht verändert. Ich werde werde erst mal die restlichen Elkos tauschen.

Gruß Mark
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 16. Okt 2020, 03:29
Die restlichen Elkos zu tauschen hat leider nicht geholfen.
Das Schleifen tritt dank der auf 16mm gestreckten Federn nur noch selten auf. Die CDs laufen kurz ohne Signal an und stoppen dann wieder. Ich werde ggf. das ganze CDM 4/27 tauchen oder mich noch mal die Einstellung des Lasers zu Tracking gain und Tracking offset wagen.
Gruß Mark
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 16. Okt 2020, 10:20
Noch ein Nachtrag zu den Elkos:

Altgerätesamler schrieb ja schon: "2103 (axial Elko mit 33uF) Hatte bei mir nur noch ca. 20uF und war sicherlich der Auslöser des Problems... Hier muss aber auch gesagt werden, dass evtl. der Austausch des Axial-Elkos (ohne neuen Abgleich) ausreicht. Daher zuerst testen."

Der Axial-Elko mit 33uF war bei mir auch defekt: nur noch 3uF und Polung egal.
Daher erst nur den zu tauschen und den Player neu zu testen ist ein guter Tipp!

Die 47uF waren beide noch OK. Die beiden 220uF konnte ich leider nicht messen - das gab mein Multimeter nicht her.

Gruß Mark
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 17. Okt 2020, 14:24
Netzteil: Ich habe das Netzteil erfolgreich von 220V auf 240V umgelötet. Das ist relativ einfach - das schwierigste war, die Kabelzugentlastung rauszubekommen. Ohne Zangen und einige Kratzer (an der Zugentlastung) war das nicht zu schaffen.

Nimmt man den Gehäusedeckel ab und zieht die Schublade ein Stück heraus, sind die 4 Schrauben auf dem Netzteil leicht erreichbar. Achtung: Jede Schraube hat 2 Scheiben - nicht ins Gehäuse fallen lassen - ein magnetischer Schraubenzieher war hilfreich.

Die breiten Stecker links und rechts vom Netzteil muss man nicht lösen - das ist nur ein Brücke, die unter dem Netzteil durchführt. Nur der Stecker mit den verschiedenfarbigen Leitungen muss gelöst werden.

Die Brücke nach dem Schaubild umzulöten ist einfach - da ist viel Platz. Statt 6-7 müssen 7-8 kurzgeschlossen werden.

Netzteil Kontakte 220 vs 240V

Leider spielt der Player weiterhin keine CDs ab.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 17. Okt 2020, 17:31
Ruhestrom / Standby-Stromverbrauch:
Hallo! Ich bin immer noch auf der Fehlersuche. Könnte bitte mal jemand messen, wie viel Leistung sein B126 zieht? Ich habe im Standby bei mir 14W gemessen - das kommt mir sehr hoch vor. VG Mark!
shabbel
Inventar
#12 erstellt: 17. Okt 2020, 19:12
14 Watt ist völlig normal. Die ollen Player der ersten und zweiten Generation haben ziemlich viel Abwärme und verbrauchen entsprechend viel Leistung.

Gibt es denn keinen Poti für Focus?

Nochmal meine eigene Erfahrung. Die Laser der Player der 1./2. Generation sind quasi immer in Ordnung. Es besteht demnach weder Bedarf an Laserspannungserhöhung noch an Austausch der Leseeinheit. Traue Dich ruhig an die Einstellungen des Offset. Vorher markieren ist wichtig. Oder ein Foto machen. Erst bei Laserspannungshöhung kann etwas schiefgehen.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 17. Okt 2020, 20:02
hallo Shabbel, danke für die Rückmeldung zu den 14W.

Ich hab den Poti R3146 für den Fokus-Offset gefunden.
Fokus Offset-Poti R3146

Ich wollte aber vorher erst noch die Justierung der Schublade prüfen. Je nach dem wie weit die drin ist, schleift eine CD mal oder läuft völlig frei. Daher habe ich vermutet, dass das Schleifen eigentlich nur von der Schublade kommen kann, da der Abstand von CD zu Laser ja nicht von der Schublade abhängt. Wenn die Schublade drin ist, wird die CD ja von der Spindel im Laufwerk gehalten, welches ja auch den Laser enthält.

Ist auch nicht so einfach, sich die Markierungen am Poti zu setzen - da muss ich mir ggf. erst mal was basteln um die Markierung für die Ausgangsstellung und Grad erkennen zu können.

Gruß Mark
Altgerätesamler
Inventar
#14 erstellt: 17. Okt 2020, 20:56
Hallo Mark


Ich wollte aber vorher erst noch die Justierung der Schublade prüfen. Je nach dem wie weit die drin ist, schleift eine CD mal oder läuft völlig frei. Daher habe ich vermutet, dass das Schleifen eigentlich nur von der Schublade kommen kann, da der Abstand von CD zu Laser ja nicht von der Schublade abhängt. Wenn die Schublade drin ist, wird die CD ja von der Spindel im Laufwerk gehalten, welches ja auch den Laser enthält.


Bei meinem Player musste ich die gesamte Aluguss Halterung austauschen. Bei mir war diese verbogen und teilweise zerbröselt.
Gemäss Aussage von Revox aufgrund von Materialfehler.

Die Halterung kriegt man soviel ich weis immer noch direkt bei Revox.

Wenn die Halterung krumm ist oder die Führungsrollen abgenutzt sind, stimmt die Position der Laufwerkschublade nicht und die CD schleift, da die Schublade nicht an die Endposition fährt.

Bevor du also mit dem Offset usw. beginnst, sichere dich ab, dass die Führungsrollen und die Aluguss-Halterung i.O sind.

Revox B126


[Beitrag von Altgerätesamler am 17. Okt 2020, 20:59 bearbeitet]
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 17. Okt 2020, 21:45
Der Guss ist meiner Meinung nicht bröselig und gerade.

Die Führungsrollen haben die Gummis noch. Siehe Fotos:
Führungsrolle horizontal
Führungsrolle vertikal

Es gibt minimales Spiel (0,5-1,0mm) bei der Führung, aber kein herumtesten ändert etwas daran, dass der Player nur ca. 3 Sekunden die CD anlaufen lässt und dann wieder stoppt. Man hört dabei ein Geräusch wie ein leises zwitschern.

Wenn die Führung nicht exakt gerade wäre, aber die Endposition noch stimmt, dürfte das m.M. auch keinen Einfluss haben.

Gibt es einen Trick, wie man die Poti-Einstellung für den Fokus "smart" testen kann ohne das Laufwerk ständig aus/einzubauen?
Wenn ich so überlege, könnte man den Poti auslöten und dann über Kabel einstellen, während der Player läuft. Danach könnte man (den Widerstand messen) ihn direkt in der Stellung wieder einbauen oder ihn irgendwo im smart im Gehäuse montieren, so dass man bei offenem Deckel dram kommt.

Die ganzen Hinweise zu den Messungen zur Fokus-Einstellung laut Service-Anleitung sind ohne die Test-CD ja wohl nicht möglich, oder?

Weiß jemand in welche Richtung man den Poti drehen muss, damit die Laser höher kommt?
Ich habe eine CD temprorär mit bis zu 5 Papierringen auf der Unterseite höhergelegt - das hat nicht geholfen.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 17. Okt 2020, 22:43
Poti R3146 für die Fokus-Offset-Einstellung:

Ich habe eben gesehen, dass man von unten durch das Gitter (fast) an den Poti R3146 für die Fokus-Offset-Einstellung rankommt.
Poti R3146 für die Fokus-Offset-Einstellung

Er ist genau unter der dritten Rippe vorne links - so dass man mit einem Imbus nicht senkrecht dran kommt. Im schrägen Winkel hat man kein Gefühl, ob sich der Poti dreht, weil der Imbus im Gitter verkantet ist.

Ich neige dazu, dass Gitter auszubauen und die Rippe über dem Poti auszusägen. Das Gehäuse ist dort sowieso offen und eine Last trägt die Rippe auch nicht.


[Beitrag von Mark126 am 18. Okt 2020, 02:49 bearbeitet]
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 18. Okt 2020, 02:48
Fokus-Offset-Einstellung mit Poti R3146:

Anbei meine Erfahrungen mit der Fokus-Offset-Einstellung über den Poti R3146.

Ich habe ein kleines Stück der Rippe im Blech wie zuvor beschrieben rausgebohrt und Metallspäne sorgfältig entfernt. Damit ist der Poti R3146 von unten bei eingebautem Laufwerk über einen 2mm Imbus möglich.

Die Hinweise die Ausgangsstellung zu markieren ist wichtig, reicht aber noch nicht, da der Imbus alle 60 Grad greift. Man muss nach dem man die Ausgangsstellung markiert hat, die maximalen Winkel in beiden Richtungen markieren - dann findet man die Ausgangsstellung auf jeden Fall wieder.

Ich habe eine Schablone für die Einstellung des R3146 gebastelt - damit kann man die Stellungen 1-9 wie im Service-Buch beschrieben leicht ausprobieren. Die kann man einfach auf A4 ausdrucken, zuschneiden und mit Tesa-Film befestigen:
ReVox B126 - Schablone für R3146 Einstellung

R3146 Einstellung mit Markierungen

Leider hat das Ausprobieren der 9 Stellungen auch noch keinen Erfolg gebracht.
Der Player läuft weiterhin nur 3 Sekunden ohne Tonsignal an und stoppt dann wieder.

Muss man ggf. in kleineren Winkeln als 20° noch mal alles testen?

Hat jemand weitere Tipps, was ich noch ausprobieren kann?
shabbel
Inventar
#18 erstellt: 18. Okt 2020, 12:26
Du hast ja von Laufgeräuschen gesprochen. Das kann mit dem Focus zusammenhängen. Wenn dort keine Besserung zu machen ist und die Mechanik auch stimmt, wäre das nächste Tracking Gain und dann Tracking Offset. Den Focus zuvor zurück in die Anfangstellung.

Dann fällt mir noch eine Einstellmöglichkeit beim Philips CD 104 ein. Der hat mittig unter dem Tellerlager eine Sternschraube, die die Höhe der CD reguliert. Vielleicht hat der Revox das auch. Ich konnte leider keine Bilder dazu finden.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 18. Okt 2020, 14:05
Die Sternschraube für die Höhenlage gibt es bei dem Laufwerk CDM 4/27-Laufwerk nicht.
Lager [thumb]

Es sind zur Zeit für mich zu viele Unbekannte, die einzeln oder parallel das Problem verursachen können.

Elkos: Es könnten weitere auf der Hauptplatine defekt sein oder ich habe bei Tausch der Elkos auf dem Laufwerk einen Fehler gemacht (bei der Polung bin ich mir aber sicher).
Diese Frage ist noch offen - Altgerätesamler schrieb: 2107 sowie 2104: 47uF 10V - nach dem Auslöten stellte ich fest, dass die alten Eklos die Specs 47uF 25V haben. Ist das kritsch?
47 uF 25V
Die alten Elkos waren laut meiner Kontrollmessung noch OK - die könnte ich wieder reinlöten.

Mechanik/Motorsteuerung :
Ob die Lage des Laser korrekt ist, kann ich nicht sicher kontrollieren.
Für die Kontrollmessungen der Motorsteuerung fehlt mir der Oszi.

Falls jemand eine vertrauensvolle Werkstatt für Revox in Berlin kennt, sind Hinweise willkommen, sonst werden werde ich den Player wohl einschicken.
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 18. Okt 2020, 14:37

Diese Frage ist noch offen - Altgerätesamler schrieb: 2107 sowie 2104: 47uF 10V - nach dem Auslöten stellte ich fest, dass die alten Eklos die Specs 47uF 25V haben. Ist das kritsch?


Nein, das ist nicht kritisch.
Du solltest dann aber auch wieder einen Elko mit mindestens 25 V verbauen, denn evtl liegt die Spannung doch minimal über den 10 V und wurde damals von Philips/Revox auf 25 V Elkos modifiziert.

Das Bild des Main-Boards macht mir etwas Kopfschmerzen. Da gibt es ja reichlich braune Stellen und so heftig kenne ich es eigentlich nicht von "Philips"-Playern.
Evtl gibt es unterhalb schon gebrochene/kalte Lötstellen.
Zudem sehe ich da auch noch die schlimmen Philips-Elkos und die gehören IMMER erneuert!
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 18. Okt 2020, 14:54
ja, die ICs sind ziemlich heiß - auch wenn der Player nur im Standby ist - das kam mir auch suspekt vor.
50, 70 und 60°C - gemessen mit IR-Thermometer.
Ich hatte dazu bisher keine Rückmeldung, aber der Ruhestrom des Players von 14W soll normal sein.
Frage ist: falls die im Standby nicht warm sein dürfen ... auf welches Problem deutet das hin und wie lässt sich das beheben?

Die Elko könnte ich noch tauschen - aber da das die Signalvervarbeitung ist, wird es wohl das Problem, dass das Laufwerk nach 3 Sekunden wieder stoppt, nicht beheben - oder?

Das Schleifgeräusch tritt nur noch sehr selten auf - scheinbar hatte ich einige CDs, die nicht mehr ganz plan waren.

Bzgl. der Fokus-Offset-Einstellung über den Poti R3146:
Ich habe in 10 Grad-Schritten noch mal alle möglichen Positionen getestet - ohne Erfolg.
Rabia_sorda
Inventar
#22 erstellt: 18. Okt 2020, 15:21

50, 70 und 60°C


Das ist viel zu hoch.
Ziehe die Stecker des Laufwerkes ab und prüfe später die Temperatur nochmals.


Die Elko könnte ich noch tauschen - aber da das die Signalvervarbeitung ist, wird es wohl das Problem, dass das Laufwerk nach 3 Sekunden wieder stoppt, nicht beheben - oder?


Naja, "immer" heißt bei mir auch immer.
Diese Elkos sind definitiv trocken und das kann zu Kurzschlüssen führen. Je nach Schaltungs-Layout können da durchaus Halbleiter heiß werden und auch zerschossen werden/sein. Das sind Centartikel und daher würde ich sie als Erstes tauschen, um somit schonmal einige Fehlerquellen ausschließen zu können.
Auf dem Board sehe ich nur 5 dieser Elkos. Wenn es noch mehr davon geben sollte, dann sollten sie auch getauscht werden.

Das Main-Board wird vmtl von Philips selbst verlötet worden sein und Philips war nie gut im löten. Bei der Hitzeeinwirkung ist das zudem auch nicht förderlich.
Schaue dir die Lötstellen an!
Uwe_1965
Inventar
#23 erstellt: 18. Okt 2020, 16:05

Bzgl. der Fokus-Offset-Einstellung über den Poti R3146:
Ich habe in 10 Grad-Schritten noch mal alle möglichen Positionen getestet - ohne Erfolg.


Ich stolpere mal kurz rein, weil das habe ich noch nicht ganz verstanden. Du hast doch das Manual und hast auch die Schablone, und in Fig. 4.17 steht ja, das Du über C2136 +400mV einstellen sollst. Jetzt die Frage, wieviel mV hast Du überhaupt als Messwert, verändert er sich, oder bleibt er konstant

Gruß Uwe
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 18. Okt 2020, 17:04
Im Manual steht bei der Prüfung für R3146 müssen Voraussetzungen erfüllt sein:

1. Test-CD Nr. 3 nutzen
2. der Motor muss laufen (oder nicht?)
3. die Laser-Optik muss bereits richtig justiert sein
4. die Messung muss erfolgen, während das Laufwerk eingebaut ist oder ausgebaut, aber dennoch angeschlossen ist.

Nichts davon kann ich (sicher) gewährleisten - daher habe ich Messung erst gar nicht versucht.
Ich wüsste auch nicht in welchem Moment ich das messen muss: "Spannungsabfall in Bezug auf Masse über C2136".

Ich bin kein Elektroniker - ich weiß ein paar Basics und kann einfache Sachen messen und löten.

Mein "heiße" Spur ist aktuell der Tausch der Philips Elkos bei dem Kühlkörper:
4 x 47uF 10V
1 x 100uT 25V axial (warum steht da uT - ist das identisch mit uF?)
Rabia_sorda
Inventar
#25 erstellt: 18. Okt 2020, 17:07

(warum steht da uT - ist das identisch mit uF?)


Ja.
Valenzband
Inventar
#26 erstellt: 18. Okt 2020, 17:34

Mark126 (Beitrag #21) schrieb:
ja, die ICs sind ziemlich heiß - auch wenn der Player nur im Standby ist - das kam mir auch suspekt vor.
50, 70 und 60°C - gemessen mit IR-Thermometer.
Ich hatte dazu bisher keine Rückmeldung, aber der Ruhestrom des Players von 14W soll normal sein.
Frage ist: falls die im Standby nicht warm sein dürfen ... auf welches Problem deutet das hin und wie lässt sich das beheben?

Die ICs SAA7210 und SAA7220 ziehen maximal 200mA vei 5V, also 1W. Bei der großen Fläche dürften sie damit eigentlich nicht so heiß werden.
Messe mal die Spannung an dn Pins 24 bzw 4. Im Standby sollte da nix anliegen, im Betrieb 5V und kein Deut mehr.
Uwe_1965
Inventar
#27 erstellt: 18. Okt 2020, 18:16

Im Manual steht bei der Prüfung für R3146 müssen Voraussetzungen erfüllt sein:

1. Test-CD Nr. 3 nutzen
2. der Motor muss laufen (oder nicht?)
3. die Laser-Optik muss bereits richtig justiert sein
4. die Messung muss erfolgen, während das Laufwerk eingebaut ist oder ausgebaut, aber dennoch angeschlossen ist.

Nichts davon kann ich (sicher) gewährleisten - daher habe ich Messung erst gar nicht versucht.
Ich wüsste auch nicht in welchem Moment ich das messen muss: "Spannungsabfall in Bezug auf Masse über C2136".


Es wird nicht R3146 geprüft. Da ich auch keine "Test CD" habe, nehme ich irgendeine. Ob der Motor läuft oder nicht, ergibt quasi das Testprozedere, eigentlich wäre es schon gut wenn er laufen würde. Die Laser-Optik sollte auch i.O. sein. Und ja die Messung erfolgt, so steht es im manual in der normalen Betriebslage, könnte aber auch widersprüchlich sein, weil im Text auf die Demontage in 4.3.3 hingedeutet wird. Den Spannungsabfall könntest Du auch über Pin 6 an IC 6101 messen.

Mein Tip, es wäre nicht schlecht wenn sich ein Revox Jünger sich dessen mal annimmt, weil ich vermute, das da noch was anderes im Argen liegt, muss nichts schlimmes sein, aber erfahrungsgemäß wird es nichts, die Focus Einstellung aus der Hüfte heraus zu treffen, das wäre wie ein Sechser im Lotto.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#28 erstellt: 18. Okt 2020, 18:27
Messung der IC-Spannung:

SAA7210:
Pin 4 hat 2,7V gegen Masse egal ob eingeschaltet oder Standby
Pin 24 hat 1,6V gegen Masse egal ob eingeschaltet oder Standby

SAA7220:
Pin 4 hat 5,2V gegen Masse egal ob eingeschaltet oder Standby
Pin 24 hat 5,1V gegen Masse egal ob eingeschaltet oder Standby

(Pin-Nummern von oben gezählt ab Kerbung gegen Uhrzeigersinn)

Deutet das auf weitere Probleme hin, die nicht der Austausch der Elkos (bei dem Kühlkörper 4 x 47uF 10V + 1 x 100uT 25V axial) lösen könnte? Die Elkos muss ich jetzt erst mal bestellen.

Besten Dank an Alle für die vielen Hinweise.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 18. Okt 2020, 18:46
Hätte ich eine Werkstatt in Berlin, hätte ich den Player schon abgegeben.

Es kamen dann aber auch immer wieder Tipps, die umsetzbar schienen. Der axiale Elko im Laufwerk selbst war auch definitiv defekt. Ab das war ja offensichtlich nicht das einzige Problem.

Wenn die Focus-Einstellung so schwierig ist, warum steht dann im Manual, dass in 20°-Schritten zu probieren? Mit meinem "Hack" konnte ich das auch schon fix in 10°-Schritten machen.


Den Spannungsabfall könntest Du auch über Pin 6 an IC 6101 messen

Wie genau mache ich das?
Einfach Pin 6 an IC 6101 gegen Masse messen und dann an R3146 drehen?

Da ich jetzt bei eingebautem Laufwerk von außen an R3146 dran komme, könnte ich das tatsächlich machen. Ich müsste nur den Player aufbocken, so dass ich gleichzeitig von unten drehen kann.

Mir scheint es aber sinnvoll das Problem mit den heißen ICs (die schon die Platine angeröstet haben) zuerst zu lösen. Laut Valenzband dürfte da im Standby keine Spannung an bestimmten Pins anliegen.
Uwe_1965
Inventar
#30 erstellt: 18. Okt 2020, 18:58

Wie genau mache ich das?
Einfach Pin 6 an IC 6101 gegen Masse messen und dann an R3146 drehen?


Ja, aber nicht am Poti drehen, sondern erstmal nur messen. Sonst nichts machen.

Uwe
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 18. Okt 2020, 19:30
Ich vermute mal ihr Profis habt Verlängerungen für die Steckverbindungen der ganzen Laufwerke und könnt die dann bequem auch im ausgebauten Zustand für Tests anschließen. Die Option habe ich leider nicht.

Ich habe den IC 6101 (TDA 5708) auf der Laufwerksplatine gefunden - dort aber in normaler Betriebslage den Pin abzugreifen stellt sich schwierig dar. Ich könnte den Pin ggf. von unten durch das Gitter in der Abdeckplatte erreichen - mal sehen.
Uwe_1965
Inventar
#32 erstellt: 18. Okt 2020, 19:34
Keine gute Idee, schaue Dir Bild 2 in Beitrag #1 an.


[Beitrag von Uwe_1965 am 18. Okt 2020, 19:34 bearbeitet]
Altgerätesamler
Inventar
#33 erstellt: 18. Okt 2020, 19:57
Hallo zusammen

Damit der Player überhaupt korrekt funktionieren kann, müssen die Betriebsspannungen i.O sein.
Da die Elkos jetzt doch schon einige Jahre alt sind, würde ich vorschlagen, zuerst die Elkos auf dem Mainboard und dem Netzteil zu ersetzen.

Die Netzteilplatine befindet sich so viel ich mich erinnern kann hinter dem Laufwerk.

Evtl. verschwinden damit auch die Hitzeprobleme der IC's
Anschliessend kann man mit dem Laufwerk weiter machen.

Habe die wichtigsten Elkos einmal markiert.
Wenn man dabei ist, am besten gleich alle ersetzen. Sind ja nicht viele.

Bild Quelle: google.
Revox B126

Lg. Manuel


[Beitrag von Altgerätesamler am 18. Okt 2020, 20:16 bearbeitet]
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#34 erstellt: 18. Okt 2020, 20:37
Ich habe die restlichen Elkos bestellt.

Hier sind noch weitere Philips-Elkos - sind die unkritsch?
Elkos
Altgerätesamler
Inventar
#35 erstellt: 18. Okt 2020, 20:47
Würde ich auch ersetzen.
Die stehen nahe an den Transistoren, welche sich im Betrieb erwärmen und somit die Lebensdauer der Elkos verringern.
shabbel
Inventar
#36 erstellt: 18. Okt 2020, 20:59
Also ich habe kein spezielles Equipment. Meine Methode bei einem hochwertigen Philips-Player ist, alle Elkos zu ersetzen und dann weiter zu machen. Das ist fast immer erfolgreich. Der Platz für die Netzeilelkos ist eng. Darauf achten, dass die neuen von der Bauform nicht zu gross sind. Unkritisch sind höchstens die Elkos im Bereich der analogen Signalverstärkung (OP-Amps). Aber genau die sind klangrelevant.
Uwe_1965
Inventar
#37 erstellt: 18. Okt 2020, 21:01
Ich würde erstmal schauen wo der Hase im Pfeffer liegt, z.B. bei den Versorgungsspannungen, wurde ja auch schon geschrieben.

Revox Versorgungsspannungen
Auszug aus Manual


Eine ElkotauschKur kann man immer noch machen, aber wenn eine Versorgungsspannung fehlt, bist Du genauso weit wie jetzt.
meine 2ct dazu.

Gruß Uwe
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#38 erstellt: 18. Okt 2020, 21:08
Vielen Dank noch mal an alle!

Die Lieferung der neuen Elkos wird einige Tage dauern.
Ich gebe dann Bescheid, ob es eine Besserung gebracht hat.
Valenzband
Inventar
#39 erstellt: 18. Okt 2020, 21:32

Mark126 (Beitrag #28) schrieb:
IC-Spannung:

SAA7210:
Pin 4 hat 2,7V gegen Masse egal ob eingeschaltet oder Standby
Pin 24 hat 1,6V gegen Masse egal ob eingeschaltet oder Standby

SAA7220:
Pin 4 hat 5,2V gegen Masse egal ob eingeschaltet oder Standby
Pin 24 hat 5,1V gegen Masse egal ob eingeschaltet oder Standby

Deutet das auf weitere Probleme hin, die nicht der Austausch der Elkos (bei dem Kühlkörper 4 x 47uF 10V + 1 x 100uT 25V axial) lösen könnte?


Sorry für die Angabe von Pin4, hätte Pin44 sein sollen... Ist aber zum Glück egal, denn Pin24 des SAA7220 ist auf der Platine mit Pin44 des SAA7210 verbunden (beides Vdd , +5V). Die gemessenen 5.1V sind, Revox-typisch, am oberen Anschlag, aber prinzipiell OK. Allerdings deutet die Messung auch auf einen Fehler entweder im Netzteil, oder im vorgeschalteten Standby auf Prozessorseite hin, denn im Standby sollten auf Vdd 0V anliegen. Wahrscheinlich macht das hier erst einmal nichts aus, denn es gibt m.E. keinen Startup-Zyklus in den beiden ICs.

Wenn Du ein Oszi hast könntest Du an Pin 9 des SAA7220 die Taktfrequenz nachmessen (ca. 11 MHz). Gelegentlich gehen Quarze hinüber und der Oszillator schnappt sich in letzter Verzweiflung eine falsche Oberwelle. Dann kommt das Sytstem mindestens aus dem Takt und evtl. auch in's Schwitzen, wenn die Oberwelle zu hoch ist (quasi unfreiwilliges Overclocking -> höhere Verlustleistung/Erwärmung). Obwohl das selten ist habe ich Veränderungen in beide Richtungen schon erlebt. Weil hier der Takt vom SAA7220 aud den SAA7210 übergeben wird wären dann beide betroffen.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#40 erstellt: 19. Okt 2020, 01:52
Ich finde, der Uwe hat da einen validen Punkt. Obwohl ich mit den folgenden 5 Messwerten, die eine Spannung im Standby zeigen, die da nicht sein dürfte, nichts anfangen kann.

Falls jemand aus den Messwerten Fehler erkennen kann, die nicht von den Elkos herrühren können, würde ich mich über Hinweise/Tipps freuen.

Ich habe willkürlich einen Schwellenwert von 11% gesetzt, um in der folgenden Tabelle die Problemfälle hervorzuheben. Bei einigen passte der Wert genau, aber das Vorzeichen nicht. Den Wert für Ripple konnte ich ohne Oszi nicht ermitteln.

Messwerte

Mein Plan ist weiterhin die offensichtlichen bzw. häufigen Fehlerquellen zu reparieren/auszuschließen, sofern das mein Können nicht überfordert bzw. es nicht zu teuer ist.

Ein Oszi kaufen macht für mich wohl keinen Sinn - das brauche ich sonst nie. Ich gehe davon aus, das ich den Player wahrscheinlich eh noch zu einem ReVox-Spezi schicken muss.

@Valenzband: einen Pin44 hat der IC SAA7210 nicht - der hat nur 40.
Uwe_1965
Inventar
#41 erstellt: 19. Okt 2020, 07:50
sehr schön gemacht. Umgebung Q3 FF sollte man sich mal anschauen, komme aber Heute erst spät nach Hause um in den Plan zu schauen wo und was die machen.

Bestätigt aber auch die Vermutung von @Valenzband das da was nicht passt
Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 19. Okt 2020, 07:51 bearbeitet]
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#42 erstellt: 19. Okt 2020, 09:18
Die 14W im Standby sind dann für den Revox B126 wohl doch nicht normal. Falls jemand den Wert für einen funktionierenden B126 hat, würde ich mich über eine Nachricht freuen.

Ist sonst schon jemand über die Messwerte in Zeile 8 und 10 gestolpert, bei denen der Wert, aber das Vorzeichen nicht passt?

Als Erfahrung nehme ich mit, der der Tipp immer gleich alle Elkos zu tauschen auch richtig ist. Der Satz kostet nicht viel, das Umlöten ist mit einer 1mm-Spitze machbar und man hat dann eine ganze Reihe Fehlerquellen (inkl. zukünftiger) ausgeschlossen. Letztlich erscheint mir der Zeitaufwand für das erneuern der Elkos auch moderat.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#43 erstellt: 19. Okt 2020, 09:37
@ me: Wer lesen kann ist klar im Vorteil ...

Der Standby-Verbrauch für den Revox B126 und 226-S liegt laut Manual bei weniger als 6W.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#44 erstellt: 19. Okt 2020, 15:18
Der Transistor Q5 (ZTX 651) sieht auffällig geröstet aus - die Platine ist da schon braun.

Laut Manual sollte der Steuerstrom über PSON +5V betragen, wenn der Player ON ist (PSON hatte ich zuvor ja schon in der Tabelle mit 4,6V gemessen - der IC arbeitet daher wohl noch korrekt).

Der Steuerstrom (mittlerer Pin) beträgt aber -12,4V gegen Masse.
Der linke Pin hat -7,6V, der rechte hat -12,9V.

Ohne das Schaltbild mit Sinn und Verstand lesen zu können, sehe ich da in der Nähe die Elkos C4-C8 (im weiteren Umfeld C2-C9). Diese Elkos zu tauschen ist ja eh mein Plan. Ggf. ist aber auch Q5 oder Q5+Elkos defekt.

Transistor ZTX 651


[Beitrag von Mark126 am 19. Okt 2020, 15:27 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#45 erstellt: 19. Okt 2020, 19:48
Meintest Du diesen Schaltplan

Revox PowerSupply

Bin noch nicht ganz durchgestiegen, ist mir aber auch Heute zu spät. Freiwillige vor
Deine Tabelle ist gut aber sehr anstrengend dauernd zwischen Bild und Tabelle zu springen

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 19. Okt 2020, 19:56 bearbeitet]
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#46 erstellt: 19. Okt 2020, 20:36
Ja, das Schaltbild meinte ich - das hatte ich auch schon.

Ich meinte nur, dass ich die Fehler-Spannungen nicht intelligent deuten kann - dafür fehlt mir die Ausbildung. Daher warte ich jetzt mal auf die Lieferung der ganzen Elkos (kommen wohl erst in einigen Tagen) und weiß nach dem Tausch dann hoffentlich mehr. VIeleicht läuft er dann ja auch schon wieder.

Falls jemandem aufgrund der Beschreibungen eine andere/weitere Fehlerquelle auffällt, bin ich natürlich ganz Ohr.
Mark126
Schaut ab und zu mal vorbei
#47 erstellt: 28. Okt 2020, 03:54
So! Die Elkos sind angekommen und ich war fleißig am messen und löten - leider ohne Erfolg.

(sorry, dass der Beitrag so lang geworden ist, aber ich dachte mir: wenn schon, dann komplett)

Auf dem Laufwerk war nur der axiale Elko defekt - trotzdem ist der vielfach gegebene Rat wohl sinnvoll, die anderen 4 auch gleich zu tauschen.

Auf der Platine waren sehr viele Elkos defekt!

Komplett kaputt waren c8, c9, c13, c14, c15.
c19 und c106/206 (aus der Signalverarbeitung) hatten je nur noch 50 statt 100 uF.
Auch hier sollte man alle tauschen oder zumindest durchmessen, wenn man sich schon an die Arbeit macht.

Die "großen" Elkos (2 x 1000uF, 1x 2200uF) waren nach meiner Messung noch OK. Den mit 10.000uF konnte mein Messgerät entweder nicht mehr messen (O.L. - over the limit) oder er war defekt ... hab ich sicherheitshalber getauscht.

Tipp für Bastler, die nicht alles am Lager haben: Es gibt Sets für den Austausch der Elkos zu kaufen - die enthalten aber nicht unbedingt die Elkos für das Laufwerk und die für die Signalverarbeitung - bei mir war der mit 2200uF nicht enthalten - dafür einmal zuviel 1000uF. Ggf. vor Bestellung nach Stückliste fragen, damit man später alles beisammen hat!

Da die Spannung für den Modus ON wie vorher aber schon passten, habe ich noch mal in kleinen Winkeln (ca. 10°) über den gesamten Einstellbereich versucht, ob es am Fokus liegt. Für die Kontrolle habe ich ein Winkelschablone von unten angebracht, auf der ich alles genau markieren konnte. Alles ohne Erfolg. Die Spannung für den Laser habe ich nicht angefasst.

Anbei einige Hinweise nach meiner persönlichen Einschätzung für Leute, die überlegen einen Reparaturversuch beim B126 zu wagen:

Anfänger: Lasst es!
Das erforderliche Niveau beim Löten ist meiner Meinung definitiv über dem eines Anfängers. Die Lötstellen liegen teils sehr dicht beieinander - ohne Arbeitslupe keinesfalls zu empfehlen. Die Leiterbahnen sind sehr sensibel. Wirklich einfach ist nur das umlöten auf der Travoplatine von 220 auf 240V - Netzstecker ziehen aber nicht vergessen!

Fortgeschrittene:
Überlegt es Euch gut - selbst mit Oszi und Multimeter (Messbereich bis 10.000uF) kann die Fehlersuche und Reparatur einen erheblichen Zeitaufwand bedeuten. Das Service-Manual findet man online, aber Anzahl der möglichen Fehlerquellen ist groß.
Bei einigen Spannung der genannten Prüfpunkte (Kapitel 4.2 MESSPUNKTE) vermute ich, dass das Vorzeichen falsch angeben wurde (Nr. 8: B.Q2 und Nr. 10: B.Q3), da die Spannung sonst genau passte - sicher bin ich mir aber nicht.

Mir erschien es aufgrund vieler Hinweise aus Revox-Foren einen Versuch wert zu sein, selbst die Elkos zu tauschen und auf schnellen Reparaturerfolg zu hoffen. Die Elkos sind relativ günstig, aber den Zeitaufwand sollte man nicht unterschätzen.
Nachdem ich tatsächlich den Defekt von fast allen Elkos der häufig genannten "üblichen Verdächtigen" feststellen konnte, war ich schon guter Hoffnung - leider zu früh gefreut.

Generell halte ich den Versuch des vollständigen Austauschs der (30-jährigen) Elkos für sinnvoll. Den Fokus würde ich vorher unangetastet lassen, falls dieser nicht die Ursache des Problems ist. Geht auch nicht auf die Suche nach der Höhenverstellung des Lagers - das hat nur der 226.

Nach meiner Einschätzung würden auch Fortgeschrittene kein Geld bei einem Reparaturversuch sparen. Der Zeitaufwand der ersten Einarbeitung in das Prüfschema ist erheblich und es fehlen ggf. trotzdem noch Hilfsmittel.

Für die nächsten Punkte, die zu prüfen wären, reicht meine Ausstattung und Erfahrung nicht aus (habe kein Oszi ...). Ich werde den Player daher wohl doch defekt verkaufen und ggf. noch überholtes Gerät kaufen.
Evtl. bin ich kurz vor dem Erfolg, es könnten aber immer noch mehrere Probleme parallel bestehen - z.B.:
- Korrektur der Laseroptik (erfordert laut Manual transparente CD)
- Laser-Fokus-Abgleich (erfordert laut Manual spezielle Test-CD; Burosch hat keine CDs mehr und verweist auf Ebay ...)
- Weitere Elkos defekt auf der "linken Seite" - da sehe ich auch noch einige von den fast immer defekten Philips-Elkos mit 47uF.
- Transistor(en) defekt? Spannungen im Standby waren immer noch da, die dann eigentlich bei 0V liegen müssten. Steuerspannung war aber auf 0V.
- Lager? (der Player ist von einem Verwandten, der ihn m.M. nicht häufig genutzt hat - CD-höherlegen mit 5 Blatt Papierringen hat nicht geholfen)
- ?

Falls einer von Euch Profis eine Antwort auf folgende Fragen hat, könnte das ggf. noch einigen helfen, die es selbst noch mal versuchen wollen:

Welches ist beste Reihenfolge bei der Fehlersuche/-behebung?
Mir erscheint ein Austausch der Elkos am Anfang sinnvoll - wenn 4 von 5 im Schnitt defekt sind, kann ich mir nicht vorstellen, wie man sonst sicher andere Prüfungen vornehmen kann. Dann die Messpunkte systematisch durchgehen und weitere Fehler finden/reparieren. Laser-Fokus und -Spannung zum Schluss. Oder?

Wie misst man den Spannungsabfall über C2136 für den Laser-Fokus-Abgleich laut 4.3.4? Das Laufwerk soll ja mit der Test-CD während der Messung in Betrieb sein .... also eingebaut.
Lötet ihr temporär ein Kabel an oder kann man die Spannung auch irgendwo außerhalb des Laufwerks auf den freiliegenden Platinen messen?
Einige sagen, man braucht die Test-CD andere sagen "nimm irgendeine" - was stimmt?
Muss sich überhaupt eine CD bei der Messung drehen? (mein Player läuft ja nur 3 Sekunden an)

Dank noch mal an Alle für die guten Hinweise bisher.

Gruß Mark
kadioram
Inventar
#48 erstellt: 28. Okt 2020, 10:55

Mark126 (Beitrag #47) schrieb:

Falls einer von Euch Profis eine Antwort auf folgende Fragen hat, könnte das ggf. noch einigen helfen, die es selbst noch mal versuchen wollen:

Welches ist beste Reihenfolge bei der Fehlersuche/-behebung?[...]


Bei einem so alten Gerät prinzipiell erst mal ALLE Elkos tauschen. Die (kostenpflichtige) Arbeitszeit, die man auf die mühsame Suche verwendet - du hast das sehr anschaulich beschrieben, insb. welche Mühe das macht und dass das gerne mal auch frustrierend sein kann - der Zeitaufwand bei der Suche also, welcher Elko jetzt grad noch so geht und welcher defekt ist, liegt bei weitem höher, als wenn ich einfach tabula rasa fahre. Danach erst einmal Nachlöten, und parallel der beiden eben genannten Schritte eine eingehende Sichtprüfung (starke Bräunungen z.B.) mit Blick auf den Schaltplan, ob hier eine solche Bräunung überhaupt sein kann/darf. Bei Bedarf das entsprechende Bauteil ggf. präventiv mit austauschen, nicht dass das bereits angeschlagen ist. Bei Transistoren z.B., die hart an der Kante laufen (sprich heiß) können über einen längeren Zeitraum z.B. die inneren Bondingverbindungen lösen und unterbrechen bzw. Aussetzen oder hochohmig werden...

Erst danach fange ich überhaupt das Messen an, sprich sind alle Spannungen da, kommt ein Signal etc., da erst dann zumindest von der inzwischen bearbeiteten Seite her keine Fehler mehr (außer selbst eingebaut ) zu erwarten sind.
Beim Messen unabdinglich ist, schon vorher zu wissen, was ich da egtl. messe und wo das Messergebnis denn überhaupt liegen sollte bzw. wie es auszusehen hat.

Tabula rasa ist zum einen also ein "Kostenminderer", zum anderen die Versicherung für mich, dass ich "den einen" nicht übersehen habe und er mir nach erfolgter Reparatur nach ein paar Monaten Ärger macht (und erneut Kosten verursacht).


Mark126 (Beitrag #47) schrieb:

Mir erscheint ein Austausch der Elkos am Anfang sinnvoll - wenn 4 von 5 im Schnitt defekt sind, kann ich mir nicht vorstellen, wie man sonst sicher andere Prüfungen vornehmen kann. Dann die Messpunkte systematisch durchgehen und weitere Fehler finden/reparieren. Laser-Fokus und -Spannung zum Schluss. Oder?

Somit hast du die Systematik in der Vorgehensweise prinzipiell erfasst.

Allerdings haben "Profis", also alle, die das zum Lebensunterhalt betreiben oder die sich ernsthaft damit in ihrer Freizeit beschäftigen, zum einen einen entsprechenden "Fuhrpark" an benötigten Werkzeugen, der die Arbeit einfach leichter von der Hand gehen lässt und manches erst ermöglicht, z.B. beim Messen, und zum anderen eben entsprechende Erfahrungen und Vorwissen.

Grüße
Max


[Beitrag von kadioram am 28. Okt 2020, 10:57 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#49 erstellt: 28. Okt 2020, 14:45

Bei einigen Spannung der genannten Prüfpunkte (Kapitel 4.2 MESSPUNKTE) vermute ich, dass das Vorzeichen falsch angeben wurde (Nr. 8: B.Q2 und Nr. 10: B.Q3), da die Spannung sonst genau passte - sicher bin ich mir aber nicht.


Sicherlich kann in einem Manual auch mal ein Fehler sein, da haben wir schon einige entdeckt, für mich würden sie aber erstmal plausibel sein, wenn Du den Text in #37 noch mal lesen solltest und das mit Deinen Messungen dann in #40 vergleichst, dann werden dir 4 Dioden auffallen, die eigentlich einen Polaritätswechsel beim ausschalten verhindern sollen. Vielleicht mal als Ansatz, wo Du anfangen könntest zu suchen. An Focus und etc brauchst Du erstmal gar nicht ran, weil der Anfang schon nicht stimmt.

Wie @kadioram schon erwähnte, kommt man an einem gewissen maß an Werkzeugen nicht umhin, und m.M. nach kommst Du am Ende an einem Oszilloskop nicht vorbei, jetzt am Anfang reicht ein Multimeter.

Gruß Uwe
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