Denon. PMA 915 R - Phonoeingang defekt

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Lufabe
Stammgast
#1 erstellt: 25. Dez 2020, 02:41
Hallo zusammen,
Bisher lief mein Verstärker perfekt, doch auf einmal geht der Phonoeingang nicht mehr richtig.
D. h. er verzerrt und bringt nur noch einen Kanal.
Alle anderen Eingänge funktionieren nach wie vor einwandfrei.
Wo könnte das Problem liegen?
Ich hab zwei verschieden Plattenspieler angeschlossen, bei beiden dasselbe Problem.
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 25. Dez 2020, 03:41
Hallo,

Ändert sich etwas an dem Fehlverhalten, wenn man dazu den Lautstärkeregler kurz und plötzlich stark erhöht?
Wenn ja, dann werden wohl die LS-Relais verbraucht sein und sollten erneuert werden.
Wenn nein, dann werden womöglich die Relais der Signal-Umschaltungen verbraucht sein und auch diese sollten dann erneuert werden.
Auch Oxidierte Schaltkontakte der Speaker-Schalter können dazu führen.

Manchmal existieren auch nur kalte Lötstellen an Cinchbuchsen oder halt im Phonopre.
Durchaus kann hier aber auch ein "richtiger" Defekt vorhanden sein und dieser kann an defekten Bauteilen im Phonopre liegen, oder an einem Defekt in seiner Spannungsversorgung.
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 25. Dez 2020, 17:19
Das Service Manual findet man, wenn man nach dem kleineren Modell Denon PMA-715R sucht:
https://www.hifiengine.com/manual_library/denon/pma-715r.shtml

Auf Seite 31 gibt es den Schaltplan des Phono-Vorverstärker-Entzerrers.

Am Verbindungsstecker CN5/CN901 kann man die Versorgungsspannung +/-15V gut messen und ebenso kann man dort vor dem Eingangswahl-Relais mit dem Oszilloskop oder Signalverfolger prüfen, ob saubere Signale vor dem Relais RL101 vorhanden sind.

Wenn ansonsten beide Kanäle - wenn auch unterschiedlich - betroffen sind, wären der Schalter SW901 und das IC 901 die nächstmöglichen Kandidaten.
Das IC gibt es noch zu kaufen. Man sollte das IC dann mit einem Sockel versehen.
Lufabe
Stammgast
#4 erstellt: 26. Dez 2020, 00:49
Ok, vielen Dank schon mal für die Tipps.
Ob ich das selber bewältigen kann, weiß ich nicht. Ich bin relativ fit bei den alten Duals.
Aber die modernen Geräte, da fehlt mir einfach schon mal das Grundwissen.
Ich kann auch keinen Stromalaufplan so richtig lesen. Ggf. kann ich einen Signalverfolger
organisieren von einem Freund.
Dieser hätte wohl auch die Fähigkeit, das zu reparieren, ist aber mit
seiner Photovoltaik - Firma dermaßen überlastet, dass er für solche Sachen
einfach keine Zeit findet.
Mal schauen, ob ich mich zurechtfinde.
Im Moment läuft der Plattenspieler mit einem einfachen Vorverstärker am CD - Eingang.


[Beitrag von Lufabe am 26. Dez 2020, 00:51 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 26. Dez 2020, 00:55
Wenn Du ein paar gute Photos von der Phono-Platine machst und mit der IMG-Funktion hochlädst, könnten wir Dir ggf. präzise Anweisungen für Messungen geben.
Lufabe
Stammgast
#6 erstellt: 26. Dez 2020, 12:07
Das ist eine Superidee, vielen Dank!
Sobald mein Weihnachtsbesuch wieder weg ist, komme ich dazu und stelle die Bilder ein.
Lufabe
Stammgast
#7 erstellt: 04. Jan 2021, 12:09
Hallo zusammen, zuerst mal ein gutes, neues Jahr für euch alle!
Mittlerweile ist es bei mir wieder ruhig und ich kann mich wieder zwischendurch in meine Werkstatt
verziehen, um mich meinem Hobby zu widmen.
Ich hab den Denon mal abgebaut, geöffnet, vorsichtig mit dem Staubsauger den gröbsten Staub entfernt und das Innenleben, so gut es geht, fotografiert.

IMG_5266IMG_5263IMG_5264IMG_5265IMG_5267

Ich gehe davon aus, dass das senkrecht stehende Board im Vordergrund der
Phono-Vorverstärker ist. Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.

Viele Grüße Berthold
IMG_5268IMG_5269
Noch ein Versuch, es etwas schärfer zu bringen.


[Beitrag von Lufabe am 04. Jan 2021, 12:23 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#8 erstellt: 04. Jan 2021, 12:39
Normalerweise gehen die Phono- Schaltungen nicht kaputt da dort ja nur geringste Leistunger verbraten werden, es wird nichts warm und alles hält daher sehr lange. Wenn nicht gerade ein Bltz hineinschlägt.
Ich würde daher zuerst einmal die Umschalter verdächtigen die in diesem Alter schon mal erheblich Kontaktprobleme bekommen können. Danach wie oben schon vorgeschlagen die Versorgungsspannungen messen und alle Steckverbindungen überprüfen. Außerdem bei gutem Lich und mit einer Lupe die Lötstellen nachschauen. Gerade an den Steckverbindungen kann sich nach so langer Zeit schon mal ein schlachte Lötstelle bemerkbar machen. Aber auch die Relais können von der Konatktpest betroffen sein.
Du kannst alles mal mit einem Holzstab abklopfen, das kann auch schon Hinweise auf eine schlechte Kontaktstelle geben

Viel Erfolg
Richard
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 04. Jan 2021, 13:00
Für Phono ist das Relais RY101 zuständig. Falls Du sowieso zeitnah noch etwas zu bestellen hast ... es gibt das Relais noch bei C. für kleines Geld.
https://www.conrad.d...ler-1-st-502866.html
Da würde ich zugreifen, solange es diese Relais noch gibt. Für das Auslöten an eine Entlötpumpe und/oder Entlötlitze denken.

Ansonsten - wie Richard schon beschrieben hat - den Druckschalter an der Rückseite mehrmals betätigen und z.B. mit einem Kochlöffel das genannte Relais abklopfen.

Falls möglich, könntest Du noch Photos der Platinenlötseite hochladen.

Noch ein Tipp:
zum Reinigen benutze ich einen mittelweichen Pinsel wie man ihn z.B. zum Backblecheinfetten benutzt und sauge zeitgleich mit dem Staubsauger ab.
Lufabe
Stammgast
#10 erstellt: 04. Jan 2021, 15:02
Ok, dann werde ich mal die Relais bestellen!
Ist es sinnvoll, sich da einen Vorrat zuzulegen, für alle Fälle? Bei 1,98 € ist das ja kein Problem.
Und müsste ich da alle ersetzen? 6 St. habe ich gezählt aber auf der unteren Hauptplatine.
Ist das richtig? Dann müsste ich wohl die komplette Hauptplatine ausbauen?? Oder gibt es eine
einfachere Zugangsweise an die Unterseite der Platine?
Anbei mal Bilder von der Rückseite.
IMG_5272IMG_5271IMG_5273IMG_5275
Grüße Berthold

P. S. wie meint ihr das mit dem abklopfen? Bei eingeschaltetem Gerät?


[Beitrag von Lufabe am 04. Jan 2021, 15:23 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 04. Jan 2021, 15:23
Zunächst einmal solltest Du die Tests machen, ob ein Relais-Tausch Sinn macht.

Wenn man die Relais tatsächlich austauschen will, sollte man dies dann gleich mit allen machen, weil ein wesentlicher Teil der Arbeit ja mit dem Ausbau schon gemacht ist.
Das Ausbauen der Platine ist einfacher als ich es zunächst befürchtet hatte. Wie es geht, steht unter Punkt 5.) auf Seite 9 des Service Manuals.
Den Link hatte ich ja oben schon angegeben.

Zu den Photos:
Die Lötstellen sehen relativ gut aus. Im Photo sieht es meistens nochmal schlechter aus als es der Fall ist, wenn man die Platine in den Händen hält.
Es gibt nur ein paar Lötstellen, die Du prüfen solltest. Ggf. lade ich noch Photos mit den von mir markierten Stellen.


[Beitrag von CarlM. am 04. Jan 2021, 15:24 bearbeitet]
Lufabe
Stammgast
#12 erstellt: 04. Jan 2021, 15:29
Ok, ihr seht schon, "ich steh wie der Ochs vor dem Berg"!
Wie kann ich die Relais testen?
- und oben hatte ich noch angefügt, wie das mit dem abklopfen gemeint ist?
@ Carl: Wenn du mir die Lötstellen bezeichnen kannst, würdest du mir sehr helfen.
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 04. Jan 2021, 15:33
Die markierten Lötstellen sind nicht definitiv schlecht, sollten aber geprüft werden. Man guckt also, ob das Lötzinn insgesamt homogen aussieht oder ob es innerhalb der Lötstelle so etwas wie eine ringförmige Linie gibt. In ganz krassen Fällen bewegen sich die Anschlussdrähte auf der Lötseite wenn man das Bauteil auf der Oberseite vorsichtig bewegt..

Loetstellen_img-5271_1068631
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 04. Jan 2021, 15:37
Das Relais prüft man, indem man das Relais im Betrieb z.B. mit einem Holzstab oder Plastikkochlöffel ein wenig drückt oder beklopft.
Natürlich an die eigene Sicherheit denken und sich vorher klar machen, wo hohe Spannungen vorhanden sein können.
Der Test geht häufig aber nicht immer. Ansonsten lötet man aus und misst den Widerstand zwischen den geschlossenen Kontakten. Das ist hier aber in Anbetracht der preiswerten Relais nicht sinnvoll. Dann kann man auch gleich ein neues Relais einsetzen.


[Beitrag von CarlM. am 04. Jan 2021, 15:38 bearbeitet]
Lufabe
Stammgast
#15 erstellt: 04. Jan 2021, 18:32
IMG_5276
@ CarlM: Okay, es scheint so, wie wenn ich dank deiner Hilfe die übeltäter gefunden habe.
Es waren wohl die Lötstellen der Tantalis an den Eingangsbuchsen.
Ich hab sie, so gut ich es halt kann, nachgelötet und siehe da, es funktioniert wieder.
Die Relais haben auf das Klopfen überhaupt nicht reagiert, sollte demnach in Ordnung sein.
Die anderen, von dir bezeichneten Lötstellen sehen meiner Meinung nach unverdächtig aus.
Er funktioniert wieder auf beiden Kanälen einwandfrei.
Vielen Dank und Grüße
Berthold

P. S. Ich weiß, die Lötstellen sehen nicht so gut aus aber sie funktionieren.


[Beitrag von Lufabe am 04. Jan 2021, 18:36 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 04. Jan 2021, 18:37
Hallo Berthold,

das sind ja gute Neuigkeiten! Dann hoffen wir, dass es nun tatsächlich alles wieder okay ist.
Manchmal ist es nämlich auch so, dass alleine das Ruckeln an Platinen etc. Defekte beseitigen kann.

HG
Carl

Lufabe
Stammgast
#17 erstellt: 04. Jan 2021, 18:42
Ja, zu früh gefreut!
Ich hab die Stecker ausgesteckt und wieder eingesteckt, jetzt kommt wieder nur ein Kanal!
Es funktioniert im Moment nur der rechte Kanal!
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 04. Jan 2021, 18:47
Wie gesagt .. hier und da ein wenig Klopfen und drücken ...
Ansonsten den Schalter an der Rückseite nicht vergessen und 20-30x betätigen.
Lufabe
Stammgast
#19 erstellt: 04. Jan 2021, 19:03
Hab überall geklopft und gedrückt, der rechte Ausgang ist tot!
Komisch, dass er vorher funktioniert hat.
Mit dem Schalter meinst du den Umschalter von MM auf MC?


[Beitrag von Lufabe am 04. Jan 2021, 19:04 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#20 erstellt: 04. Jan 2021, 19:46
Der Drucktastenschalter an der Rückseite.
Ansonsten mach' mal die Kunstoffpads bei den von Dir erneuerten Lötstellen ab und guck' wie es darunter aussieht.
Lufabe
Stammgast
#21 erstellt: 04. Jan 2021, 20:02
Neue Erkenntnisse:
Mit kleinem Vorverstärker Probelauf auf CD, Tuner und AUX.
Überalll kommt nur der rechte Kanal.
Wenn ich umschalte auf den jeweiligen Eingang, höre ich ich
ein Knacken, das ich dahingehend deute, dass die Relais anziehen?
Lötstellen hab ich soweit nochmals erneuert und verbessert. Dürfte soweit passen.
Mein Freund war kurz da und holt für mich den Signalverfolger. Dann gehts auf die große
Suche!
CarlM.
Inventar
#22 erstellt: 04. Jan 2021, 20:19
Wenn ein anderes externes Gerät (CD-Player ...) funktionieren sollte, dann ist DEin Plattenspieler bzw. das Kabel defekt!

Falls dann auch nur ein Kanal defekt ist, liegt der Fehler ganz woanders. Da kommt ihr mit dem Signalverfolger nur begrenzt weiter.
Dann wären die Schalter für die Lautsprecher und das LS-Schutzrelais zu prüfen.
Auch da gilt: hin un her schalten und am LS-Relais klopfen.


[Beitrag von CarlM. am 04. Jan 2021, 20:20 bearbeitet]
Lufabe
Stammgast
#23 erstellt: 04. Jan 2021, 20:23
OK, es war ein WaKo am rechten Lautsprecheranschluss. Ich hab die Lautsprecheranschlussplatine nachgelötet, jetzt läuft er wieder super!
Vielen Dank für die Tipps.
Jetzt lass ich ihn mal ein Weilchen laufen, nicht dass nochmal was aussetzt!
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