Onkyo A-8630 Verstärker defekt

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merkator
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Nov 2008, 17:39
Hallo liebe Forenmitglieder.Ich bin ja recht selten hier und meistens schaffe ich es auch Elektronik zu reparieren.Ich bin "gelernter" Elektroniker,aber manchmal fehlt mir einfach die Erfahrung oder das "richtige" Denken.
So. Ich bin z.Z. arbeitssuchend und habe genug Zeit zum Basteln und man verblödet nicht dabei.Hab ich mir gedacht ich besorg mir über dieses Auktionshaus was defektes und reparier es und verkaufs wieder oder wenns ganz was "Schönes" ist bleibts bei mir.
Ich habe einen Onkyo A-8630 ersteigert mit der Bemerkung vom Verkäufer, das dauernd die Netzsicherung (2,5A träge) durch-brennt. Gut das Teil kam bei mir an und war erstmal scheußlich verdreckt von drinnen.Keine Qualmpeeke aber fingerdick Wollmäuse.Das ganze Teile zerlegt und gereinigt, alle Lötstellen und opt. def. Bauteile gecheckt, ein paar Löt-
stellen nachgelötet aber nix wildes. Dann alles "offen" getestet und das Gerät ging an, also aus dem Standby, Lautsprecherrelais ziehen und Ton kommt. Die Sicherung ist nicht durchgebrannt !! Das dumme war (ist noch) das nur auf einem Kanal Ton "rauskam".Fehler schnell lokalisiert.Die Endstufen sind i.O., der klangregelverstärker oder Vorverstärker ist auch o.K. Das Problem ist die Signalquellenwahl. Das macht das Gerät mit einem IC mit der Bezeichnung LC 7821. Das Ding ist auch noch i.O. also schaltet durch bzw. verbindet die entsprechenden Eingänge auf den Ausgang, wenn man mit den Druckschaltern ein Signal an den Microcontroller LC 6520 schickt. Das Problem für den Signalausfall ist das IC für den Source Direct. Im Grunde hätte man so einen "Salat" auch mit nem einfachen Schalter machen können, der die Klangregelung überbrückt. Aber dann wär die Sülze ja nicht fernsteuerbar ! (Und ich habe nicht mal die FB dazu bekommen )
Das IC ist ein LC 4966 und ich habe mir gleich 3 Stück bestellt (einer kostet 0,65 Euro). Das alte IC raus,gedrehte Goldsockel IC- Fassung rein und dann wird das neue IC darein gesetzt. In der Zwischenzeit habe ich die Tone Out Signale mit 2 kleinen Käbelchen auf den Endstufen Eingang gelötet. Also zum Volumepoti hinterdem der der Differenzverstärker sitzt, also alles ganz normal.
Alles funktioniert prima und klingt "eigentlich" ganz gut.
Und jetzt kommt der eigentliche Fehler. Wenn ich das Gerät z.B. über Nacht ganz ausschalte, dann fliegt beim nächsten Einschalten die Netzsicherung raus.Man kann sehen wie sie der der Draht in der Sicherung durchbiegt und durchbrennt. Aber wenn ich dann wieder ne Sicherung reinsetze (die gleiche Stärke) dann läuft die Gurke !! Und zwar ohne Zicken. Das einzige was mir einfällt wären die großen Elkos zum Glätten. Bei Gleichtstrom ist ein "leerer" ja wie ein Kurzschluß. Die Sache mit den 5 Tau. Deswegen haben ja große (und gute) Endstufen eine In Rush Current Limiter Schaltung oder auf deutsch ne Einschaltstrombegrenzung. Die Elkos sind 10.000µF 50V Nichicon Dinger. Die + - Ub liegt aber in Ruhe schon bei 46 V. Das finde ich schon extrem knapp bemessen. Das blöde ist einfach folgendes. Ich bin knapp bei Kasse und würde mir wenn nicht nötig 2 neue Elkos besorgen ( 8- 15 Euro das Stück und bei den 15 Euro wären es sogar Slitfoils und die anderen blaue Philips bzw Vishay BC )wenn ich das Gerät hinterher wieder an Freunde etc. verkaufen möchte. Dann kann ich die Kohle gleich in wegwerfen. Ich möchte bei der ganzen Aktion nicht was verdienen aber wenigstens nix draufzahlen.Die Zeit zähle ich ja nicht und vielleicht finde ich ja noch mal Arbeit in einer "richtigen" Elektronik Bude wo gemessen und gedacht wird und nicht Teile getauscht werden und der Chef immer auf die Kohle guckt. Ich bin ein Träumer
So zu den Elkos. Das blöde ist auch man kommt nicht dran zum Auslöten und Messen. Habe auch ein gutes LC Meter.Die Konstrukteure habe unter nur ne Miniluke reingebaut über die man gerade an die Endstufentransistoren und ein wenig Treiber kommt. Selbst das Lautsprecherrelais ist nicht mehr zu erreichen zum Auslöten und Reinigen. Ist bei dem Gerät eh witzlos da die verbauten Takamisawa 24V Relais nicht wie normal zu Öffnen sind,sondern man kann nur oben ein Deckelchen aufklipsen und so die Kontakte mit Löschpapier und T600 reinigen. Um zum Schluß zu kommen ist meine Denke richtig und es sind die Elkos ? Von oben sind auch kein "Pfützen" von dem Elektrolyten zu sehen. Halt nur der braune Kleber vom Bestücken und Schwallbadlöten. Viele denken das Klebezeugs hätte keinen Sinn. Der Grund liegt in der Herstellungstechnik.Die Bauteile werden von zarten "Friseusenhänden" in die Leiterplatten gesteckt und die großen Bauteile müssen fixiert werden fürs Lötbad sonst sitzen die schief und krumm da drin oder werden gar nicht verlötet ( Ich habe schon bei Siemens SEDM und anderen Firmen in der Produktion allerdings im Prüf- und Messfeld gearbeitet)Mit Elkos habe ich schon blöde Erfahrungen gemacht. Neulich Kenwood CD Player ( müßte aber auch für ne Menge anderer Geräte gelten) braune Elna 100µF/16V Elkos.
Aber nicht nur einer,bei dem ich die grünen Nickel- und Kupfersalzablagerungen sehen konnte, nein alle ! Ich habe nämlich vorsichtshalber nicht nur den Bösewicht gewechselt sondern die Leiterplatte nach den gleichen Dingern abgesucht und hatte hinterher 8 Stück davon und die waren alle !! von unten feucht, also noch nicht richtig ausgelaufen aber die Kapazitätsmessungen ergaben statt 100µF nur noch 50 - 80µF.Seltsam ist das ausschließlich diese braunen Elnas mit goldenem Aufdruck hin waren.Die anderen Elnas und was noch so verbaut war waren i.O. (kann mal ein Bild von dieser "Zwiebelsorte" hochladen.
Wenn nir jemand helfen möchte, eine pdf Datei des Service Manuals habe ich und könnte die auch mailen.Eine Besonderheit dieses Gerätes ist mir auch noch übel aufgefallen. Im StandBy ist beileibe nicht die + - Ub von den Endstufen (und dem Gleichrichter und den Elkos)weggeschaltet.Andere Geräte wie z.B. Sony besitzen extra eine kleinen Trafo für StandBy und erst über ein Relais werden die 230 V primär für den Hauptrafo freigeschaltet. Anders gesagt. Solange ich bei dem Gerät nicht den mechanischen Powerschater ausschalte sind die Elkos und andere Teile immer unter Spannung.Deswegen habe ich das Teil mal über Nacht im StandBy gelassen und am nächsten Tag ging alles ganz normal.
Viele Grüße Merkator
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 24. Nov 2008, 02:07
Schalte Amperemeter in Reihe/Serie zu den durchbrennenden Sicherungen. Beobachte den Stromverlauf beim PowerOn.
Schliesse 2 Kanal Oskar an die Knotenpunkte der Emitterwiderstände an. Erhöhe mit Netzstelltrafo langsam die Primärspannung und beobachte am Oskar, ob beide Kanäle bei steigender Elkospannung B+B- ein identisches "Einschwingen" bis DC Null bei 230 Volt AC machen.Kontrolliere Ruheströme der Endstufen, oft haben deren Einstelltrimmer Kontaktproblemene (->KONTAKT61).
Messe die Gleichrichter(dioden).
Belaste das NT bzw die B+B- (Endstufen abklemmen) mit ohmschen Lastwiderständen, also teste das NT standalone, ob es mehrfachen PowerOn bei nominaler VollLast ohne Durchbrennen der Fuse aushält.
Kontrolliere den AC-Ripple der B+B- mit Oskar unter Last, zB Ansteuerung mit 1000 Hz Sinus und Endstufenaussteuerung 90% (10% bevor Clipping) mit ohmschem Shunt 8 Ohm pro Kanal. Gleicher Betrag des Ripple deutet auf noch gute Hauptsiebelkos hin, unwahrscheinlich dass beide identisch an Cap verloren haben, würde sich hier in unterschiedlichem Ripple B+B- zeigen.
Amp-Boliden mit übergrossen (Ringkern)Trafos haben mitunter NetzEinschaltstrombegrenzungen/Softstart (zB Marantz PM-94 ein Ladewiderstand,der später im Betrieb durch RelaisSchliesserkontakt gebrückt wird).
Wenn die def ist, lädt die blownoff Fuse die Elkos schonmal vor und die zweite hält dann.
bukongahelas
merkator
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Nov 2008, 00:22
So das Thema Onkyo Verstärker ist gelöst. Und erledigt . Nach einigen Tests mit Endstufen Tansistoren dran und ohne,
Elkos raus kleinere spannungsfeste (63V) ran. Kabel vom Trafo abgelötet und es ist definitiv der Trafo.Habe den ausgebauten Trafo im Leerlauf gemessen und 2 mal 33,8V Ac gemessen und mit ca 2 x 30 Ohm Last ca 34,6V Ac.Das war fein alles lief.Nach ca. 2 Std. einfach wieder Netzspannung drauf (ohne fuse)und es fing böse an zu stinken und zu müffeln.Der Trafo hat auf der Sekundärseite irgendwo Windungsschluß.Thema erledigt. Einen Eesatztrafo bekommt man wohl nicht mehr. Bezeichnung NPT-1036G NR.2300441 Onkyo 19Jf.Hat irgend jemand einen heilen Trafo übrig? Nach Gleichrichtung und Glättung sollen nach Unterlagen hinten + - 44V rauskommen. Stromstärke hmmm auf dem Gerät steht hinten eine Leistungsaufnahme von 190W. Schätze so 2 mal 2,8 A reichen. Wenn jemand irgendwas ähnliches hat ginge das wohl auch. Bei NAD weiß ich,das bei Umschaltung der Lautsprecherimpedanz eine andere Trafowicklung verwendet wird. So in der Spannung etws kleiner und vom Strom naja. So lange der Verstärker nicht Vollast läuft. Eher ist die Bauform wichtig.Abstand der Bohrungen in der Breite 75mm und in der Länge 70mm. Aber ich könnte auch Löcher bohren zum Anpassen.Naja... und wenn sich nix findet habe ich ja was zum Schlachten.Das Gerät macht ja sonst einen guten Eindruck und funktioniert.
Was ich bis jetzt nicht kapiert habe ist wieso der Trafo ,wenn ich 2-3 mal mit dem Netzkabel "geschaltet" und dabei beobachtet habe wie stark sich der Sicherungsfaden gebogen hat, der Verstärker anschließend stundenlang gelaufen ist, ohne Meckern!!Auf der Primärseite floß dann bei normaler Lautstärke ein Strom von ca. 250mA .Wenn ich das Gerät dann ganz ausgeschaltet habe und nach 1 -2 Stunden wieder eingeschaltet habe ist die Sicherung auch nicht hochgangen.Aber am nächsten Tag.Speichert der Trafo so lange Wärme?? das Metall zieht sich dann bei "Kälte" etwas zusammen und das reicht für einen Windungsschluß ?? Ein temporärer Windungsschluß ?? Kupferlackdraht muß ein seltsames Zeug sein. Also vielen Dank für die Tips.
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 27. Nov 2008, 01:07
Selbst wenn ein Ersatztrafo einige Volt weniger bringt, kostet das nur etwas max Ausgangsleistung.
Ich würde einen etwa passenden Trafo (Grösse=Übertragungsleistung) aus anderem Schrottgerät nehmen oder einen neu gekauften. Dann einbauen und mit Netzstelltrafo die Spannung erhöhen, bis die Nominalspannung an den B+B- Elkos erreicht ist.
Etwas weniger (10%) kein Problem, die Spg darf aber nicht wesentlich (max +5%) höher sein, sonst platzen die Hauptsiebelkos, siehe den maxSpgWert der Elkos. 10% unter der max SpgAngabe sind noch OK. Das gilt für den Amp "in Ruhe" ohne Signalansteuerung, denn unter Last (angeschlossene Lautsprecher) bricht diese SPG etwas ein, bei FullPower ca max 20%.
So rechnet man: Die sek AC-Spg mal Wurzel2 (1,4142) malnehmen. Also ca 35 Volt AC mal 1,4142 = ca 50 V an den Siebelkos. Besonders HiEndige Amps haben den Trafo wegen Brummeinstreuungen in extra Gehäuse ausgelagert.
Könnte man so nachbauen.
Mach mal ein Bild von dem Trafo und gib die Aussenmaße an.
So eine normale Analogendstufe hat etwa 50% Wirkungsgrad.
Hat der Amp eine NF-Out-Leistung von zB 2x100W, wären das 200Watt, die 50% entsprechen, der Trafo müsste also etwa eine Leistung von 400VA (Watt) haben.
Ich habe noch ein paar halbtote Amps im Schrottlager, vielleicht finde ich was passendes.
Falls der Ersatztrafo räumlich zu gross sein sollte, in extra Gehäuse einbauen und irgendwo hinter der Anlage verstecken.
Erfreulich: Mein Hinweis die Komponenten separat zu testen bzw die Baugruppen aufzutrennen führte hier zum Erfolg.
Dies ist eine Standardmethode, um "seltsame" Fehler einzukreisen nach dem Motto: Wenn hier alles OK ist, muss der Fehler woanders liegen.

bukongahelas
merkator
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Nov 2008, 01:58
Erst einmal ganz vielen Dank für die "Anteilnahme".Nach einem etwas längerem Telefonat bin ich auch um einiges Wissen reicher. Der Trafo den ich bräuchte sollte so um 2 mal 30 V und etwa 200 VA haben. Kleine Abweichungen nach oben und unten sind tolerabel.Die Spannunsangaben (2 mal 30V)gelten für eine Primärspg. von 230V.Ein "alter" 220V geht natürlich auch nur dann sollten heutzutage die 30V rauskommen.Das Problem werden sonst schon die noch sehr guten 10.000 µF mit 50V.Das war auch vorher schon sehr knapp gerechnet mit 46,9 V.Ich war auch schon am Überlegen einen "schönen" 225VA,2x30V Ringkerntrafo da rein zu pflanzen. Bei einem Durchmesser von 115mm würde das ganze schon recht eng,aber es müsste alles gehen.Was mich allerdings abschreckt ist der Preis von ca. 40 € ohne Porto und Verpackung.Anders gesagt es ist die Frage, ob sich das ganze so noch lohnt.Von den Schlachte Geräten die ich hier habe kommt nichts in Betracht. Entweder Spannung viel zu hoch oder das Ding passt räumlich nicht rein.Deswegen hier hier mal ein Bild von der "Baulücke" und wie gesagt 2x30V und ca 180VA oder mehr.Maximale Bauhöhe sind 110mm.
Ich packe das Gerät erstmal sorgfältig in "seinen" Karton und harre der Dinge die da kommen und eilen tut da gar nix.
http://img179.imageshack.us/img179/8131/trafo1rt9.jpg Noch mal mal vielen Dank dem Forenmitglied für den Bassenberg Tip !!
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