Plantinen/Innenreinigung .Staub-,Kontaktspray-, Isopropanolgeschmier

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bob4264
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Feb 2009, 05:27
Hallo Zusammen,
Ich hatte es doch nur gut gemeint!!!!!.......und nun habe ich den Salat.
Mit dem guten Vorsatz meinen alten kleinen Kennwood von innen zu reinigen und die Kontakte zu pflegen habe ich zu sehr- in die vollen gegriffen-und zu reichlich mit Kontaktspray herumgesprüht. Das hinteließ einen öligen Film auf Platienen und Blechen den ich versucht habe mit Isopropanol zu reinigen was aber nur noch mehr zu öligem staubgebundenen Schmier auf den Platinen geführt hat. Alles auseinander zu schrauben traue ich mich nicht.
In einem Tread wird die Vollwaschung mit einem Eimer Seifenlauge beschrieben und danach in den Backofen was ich mich aber nicht traue.
Gibt es vielleicht eine moderate aber effektivere Reinigungsalternative wie Spray, Nitrolösung,von mir aus auch - dressierte Putzhamster? um meinen Kennwood KA 3300 wieder zu entschmieren.
Gruß aus Wuppertal
WinfriedB
Inventar
#2 erstellt: 26. Feb 2009, 11:31
Ich glaube nicht, daß dir hier jemand geraten hat, die Platinen zwecks Reinigung mit Kontaktspray einzusprühen.

Bei dicken Staubschichten ist der erste Vorgang erstmal die mechanische Reinigung mit Staubpinsel und Mini-Staubsauger. Natürlich nicht die Teppich-Saugbürste reinhalten, es gibt kleine Batteriestaubsauger und auch dünne Schläuche zum Anschluß an den Bodenstaubsauger. Wenn man die dicken Staubschichten gleich mit irgendwas einsprüht, gibts unweigerlich ne dicke Schmierschicht und viel Sauerei.

Anschließend kann man die Platinen VORSICHTIG mit Spiritus o.ä. weiter reinigen. Es gibt Bauteile, die nicht waschdicht sind: Potis (auch viele Trimpotis), Relais, Schalter usw. Daher ist Abwaschen mit Seifenlauge nur für Platinen geeignet, die keine solchen Bauteile tragen. Sie sollten auch vorher ausgebaut werden. Wenn Wasser in das Netzteil an netzspannungsführende Teile gerät, besteht - auch nach noch so gründlicher Trocknung - Lebensgefahr!!!

Es gibt auch Platinenreiniger-Sprays, die sind aber eher zur Reinigung von relativ neuen Platinen (von Flußmittel- und Lötresten) gedacht. Auch da muß man vorsichtig sein, wenn nicht 100% dichte Bauteile auf der Platine sind.

Also ich würde keine weiteren Reinigungsversuche mit Sprays usw. unternehmen, sondern lieber jemanden suchen, der etwas von den Geräten versteht und der dich bei einer fachgerechten Reinigung unterstützt.
Wiley
Stammgast
#3 erstellt: 26. Feb 2009, 12:14
Tja - das war 'ne Schnapsidee mit dem Kontaktspray, aber das weisst Du ja nun mittlerweile selbst (ich hab' bei meinen ersten Elektronik-Rastaurationsversuchen auch mal "gekonnt", man sollte halt draus lernen ;-)).

Für den Zweck gibt's wie @WinfriedB schon geschrieben hat spezielle Produkte. Auch zur z.B. Kontaktreinigung (entfernen von Oxidschichten z.B. bei Potis). Zu beachten ist hierbei das dies samt und sonders Säurehaltige Mittel sind die NICHT auf der Platine bzw. im besprühten Bauteil verbleiben sollten. Es gibt zum anschließenden neutralisieren Sprays die man quasi zum "spülen" hinterher verwendet.
armin777
Gesperrt
#4 erstellt: 26. Feb 2009, 12:18
Hallo bob,

hast Du Preßluft zu Deiner Verfügung? Falls ja, kannst Du lauwarme Waschlauge zubereiten und das schräg hochkant gestellte Gerät (natürlich stromlos!!!) in einer Mörtelwanne mit Hilfe eines Pinsels kräftig auswaschen, anschließend sofort mit Preßluft ausblasen. Danach zwei oder drei Tage trocknen lassen.

Geduld gehört dazu!

Beste Grüße
Armin
bob4264
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Feb 2009, 16:55
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten.
Das mit der Vollwaschung in einer Mörtelwanne und mit einem Pinsel über die Lötstellen hört sich zwar grobmotorisch aber deshalb ersteinmal für mich machbar an.
Ich nehme an Ihr nehmt dafür einen Borstenpinsel aus dem Malerbedarf und geht vorsichtig durch den Innenraum. Nehmt ihr die Waschlauge aus einem seperaten Gefäss oder Ist die Lauge direkt in dem Mörtelfass? Die Waschlauge besteht dann aus Waschmittelseifenpulver in warmen Wasser aufgelöst?
Persönlich habe ich keine Pressluft kenne aber jemanden mit einer Autowerkstatt der dort einen Kompressor hat. Hoffentlich bricht dabei im Inneren nichts ab und es läuft zum Beispiel bei einem Receiver nichts hinter Scheiben und die Birnenabdeckungen für die Funktionsanzeigen (bei meinem über 30 Jahre alten Gerät sehen diese schon etwas porös aus!) Wahrscheinlich brauche ich am Waschtag dann nochmal ein Paar Ratschläge und Tipps. Kann ich mit der Aktion bis zum Frühling warten oder ist nun wegen des Schmiers Eile geboten!?


Gruss aus Wuppertal

PS: Warum eine so lange Trocknungszeit?


[Beitrag von bob4264 am 26. Feb 2009, 17:03 bearbeitet]
Wiley
Stammgast
#6 erstellt: 26. Feb 2009, 17:16
Lange Trocknungszeit damit auch Feuchtigkeit die auch in bestimmte Bauteile reinzieht wieder weitgehend wegtrocknen kann.
Mal bei Umluft und 50° in den Backofen für 'ne Stunde könnte die Prozedur verkürzen würde ich meinen - auch wenn ich's noch nicht probiert habe. Durch beschleunigtes trocknen wird auch erneute oberflächen-oxidation vermindert.
Geht aber auf eigene Gefahr
und die Temperatur blos nicht höher fahren...
Barbou
Neuling
#7 erstellt: 26. Feb 2009, 17:29
Ich habe das immer mit einem leistungsstarkem Föhn gemacht, und anschließend die Teile mit einem weichem Pinsel vorsichtig gesäubert.

Achso, falsch gelesen - der ist ja schon verschmmiert - ja dann nutzt das nix mehr. Sorry.

Gruß Barbou


[Beitrag von Barbou am 26. Feb 2009, 17:32 bearbeitet]
cmoss
Inventar
#8 erstellt: 26. Feb 2009, 17:36
Nach meinem Gefühl muß man bei einer Vollwäsche nach Armin höllisch aufpassen, daß die Lauge nicht in heikle Bauelemente, wie gekapselte Schalter, Potis, Trimmer etc. eindringen kann. Armin ist Experte, der weiß, was er tut, aber grundsätzlich ist die Methode mit Vorsicht zu genießen. Außerdem sollten keine Waschmittelreste auf der Platine verbleiben, da die wiederum zu Oxidation führen können. Auch beim Trafo wäre ich höchst vorsichtig, der sollte m.E. nicht naß werden, die Feuchtikeit dringt tief in den Kern aus Eisenblech ein, wo sie Rost verursacht und der Kern durch die Volumensvergrößerung locker wird.
Die lange Trocknungszeit ist notwendig, weil unter den Bauelementen, wie z.B. stehende Elkos, IC's etc. noch lange Feuchtigkeit haften kann, was, neben Kurzschlüssen, auch Korrosion durch Elektrolyse hervorruft, wodurch das IC-Beinchen dann an der Stelle einfach verschwindet.
Die Ideallösung wären wohl Kontaktspray fressende Bakterien ;-)

Gruß
Claus
blabupp123
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Feb 2009, 18:10

bob4264 schrieb:
Hoffentlich bricht dabei im Inneren nichts ab und es läuft zum Beispiel bei einem Receiver nichts hinter Scheiben und die Birnenabdeckungen für die Funktionsanzeigen (bei meinem über 30 Jahre alten Gerät sehen diese schon etwas porös aus!)

Hallo,
vielleicht kann ich damit etwas zu Deiner Beruhigung beitragen (ohne Gewähr! ):
mein alter Technics-Verstärker stand mal auf einem Beistelltisch direkt am Fenster.
Fenster breit auf, Gewitter mit Wolkenbruch, der Amp war regelrecht vollgelaufen!
Wasser ausgekippt, Fön rein, warten, einschalten, ging! Schaden: Null.
Gut, damals war er "nur" 11 Jahre alt, aber die selbe Generation, wie Dein Kennwood, also unverwüstlich!

Ich denke, wenn Du die nötige Vorsicht walten läßt, kriegst Du ihn wieder hin.
Viel Erfolg!
klausES
Inventar
#10 erstellt: 27. Feb 2009, 01:55
Hi,

zur Platinen Reinigung und wenn's Not tut auch zur Geräte Vollwäsche kann ich nur zu (reichlich) Fensterreiniger raten.
Zum einen sehr gut Dreck, Nikotin, Fett (und in deinem Fall auch Schmier) lösend,
zum andern nach dem schnelleren Austrocknen (durch den hohen Alkohol-Anteil und den garantiert destillierten Wasseranteil)
wesentlich "Rückstandsfreier" als sämtliche Waschmittel Laugen und zuguter letzt greift der darin enthaltene Alkohol praktisch keine Materialien ernsthaft an.

Rückstandsfrei ist hier ein ganz wichtiger Faktor.
Gerade die Rückstände von Laugen verbleiben gerne in Ritzen, Spalten und im inneren von Bauteilen sehr lange (eigentlich ewig),
lassen das trocknen langwierig werden und ziehen als verbleibender Belag sogar erneut Feuchtigkeit an, welches die Gefahr von Kriechströmen erhöht.

Wenn unbedingt Lauge dann Bitte mit reichlich entkalktem Wasser ab / ausspülen,
denn auch der Rückstand "Kalk" kann zu oben genannten effekten beitragen.

Zur Trocknung ist wie schon genannt wurde vor allem Geduld gefragt.
Hinsichtlich der Netzführenden Teile, hier besonders des Trafo kann Ungeduld wirklich (auch für das Gerät ) gefährlich werden.

Bei Geschichten die in keinen Umluft - Herd passen, hilft ein richtig positionierter Heizlüfter
(richtig positioniert und eingestellt auch hinsichtlich der Temperaturen die bei längerem Betrieb an sensiblen Bauteilen, auch empfindlichen Kunststoffen zu beachten sind)
und es kann (besser sollte) trotz allem nicht nur Stunden sondern durchaus ein, zwei Tage dauern...
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