Kenwood KR-4050 Receiver - Hitzeproblem im Netzteil

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JonasH
Stammgast
#1 erstellt: 01. Jul 2009, 09:12
Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit meinem Kenwood KR-4050 Receiver.

Im Netzteil des Gerätes sitzt ein Transistor, ein runder mit Kühlkörper, Typ 2SD220.

Dieser Transistor wird echt heiß, das finde ich nicht mehr Normal. Die Kondensatoren, die über dem Transistor auf der senkrecht stehenden Platine untergebracht sind, wurden regelrecht verkokelt, die habe ich austauschen müssen. Die neuen habe ich auf der Rückseite der Platine angebracht, damit es ihnen nicht so geht wie den alten.

Der Transistor wird auf jeden Fall extrem heiß, binnen 5 Minuten ist er schon so heiß, dass man sich die Finger dran verbrennt, wenn man sich dem Teil nur nähert.

Ich konnte im ganzen Internet kein (kostenloses)Servicemanual auftreiben...

Meine Fragen also:

- Ist das normal, dass der Transistor so heiß wird?
- Wenn nicht, was kann kaputt sein? Sollte ich den mal austauschen?


Ich habe gestern schon vier furchtbar rauschende Transistoren vom berüchtigten Typ 2SC1345 ausgetauscht, mit fantastischem Ergebnis. Der heiße Transistor ist also jetzt das einzige Problem.

Empfiehlt es sich jetzt vielleicht noch, irgentwelche Ströme (weiß den Namen nicht, sorry) in der Endstufe einzustellen? Da sind zwei Potis, aber ich weiß nicht was man wie und wofür damit macht, deswegen wäre das Servicemanual sehr hilfreich.


[Beitrag von JonasH am 01. Jul 2009, 09:14 bearbeitet]
cmoss
Inventar
#2 erstellt: 01. Jul 2009, 09:55
Hallo,

wenn der Receiver normal funktioniert, ist der Transistor möglicherweise vom Hersteller ziemlich knapp dimensioniert. War er immer schon heiß oder erst neuerdings? Im ersten Fall könntest Du ihm ja einfach einen größeren Kühlkörper spendieren, dann bleibt er kühler und lebt länger.

Ein Servicemanual gibts ziemlich sicher beim Schaltungsdienst Lange, die lächerlichen ca. Eur.20,00 ist es jedenfalls wert. Ein Gratismanual wirst Du wahrscheinlich, wenn überhaupt, nur illegal bekommen, da damit eine Copyright-verletzung einhergeht, die Unsummen an Strafen kosten kann, das ist genauso schlimm wie die Weitergabe von Filmen oder Musik.

Der Ruhestrom der Endstufe hat mit dem warmen Transistor sicher nichts zu tun, da die Versorgung der Endstufen normalerweise nicht stabilisiert ist.

Gruß
Claus
JonasH
Stammgast
#3 erstellt: 01. Jul 2009, 15:02
Hallo,

der Transistor ist so heiß, seit dem ich das Gerät habe, aber davor gab es schon mindestens drei Vorbesitzer... in der Zeit kann ja viel passiert sein, deswegen weiß ich nicht, ob die Hitze normal ist oder nicht...

Naja, also... 20€ ist mein monatliches Einkommen, das finde ich gar nicht lächerlich...:( aber im Servicemanual wird ja kaum die Temparatur des Kühlkörpers drin stehen.

Also, vielleicht brauche ich das SM gar nicht.
cmoss
Inventar
#4 erstellt: 01. Jul 2009, 15:15
Hallo,

tut mir leid, ich wollte Dir mit den Eur.20,00 nicht zu nahe treten, ist halt aus dem Posting nicht ersichtlich, daß man es mit einem Taschengeldbezieher zu tun hat.

Wenn das Ding also vermutlich immer schon heiß war und es bloß keiner angefaßt hat, kann ein größerer Kühlkörper keinesfalls schaden, den kriegst Du auch um ein Viertel Monatseinkommen oder Du baust ihn aus irgendeinem Altgerät vom Schrottplatz aus und damit ist der Fall erledigt.
Andererseits: Er lebt mit dem heißen Transistor schon ziemlich lange .....

Gruß
Claus
JonasH
Stammgast
#5 erstellt: 01. Jul 2009, 18:28
Hallo,

kein Problem!


Ja, das stimmt, der alte Transistor funktioniert ja noch. Und der Verstärker klingt, nachdem ich diese doofen Transistoren erstetzt habe, erstklassig.

Ich werde mich mal nach einem größeren Kühlkörper umschauen, Problem ist, dass der Transistor rund ist, da muss ich also noch suchen. Für die flachen Transistoren hättle ich alle Größen und Formen da



Wäre halt bloss schön gewesen, wenn ich die Hitze irgendwie hätte eindämmen können, denn bei der Hitzeentwicklung ist an die Aufstellung in einem Regal nicht zu denken, der muss frei stehen, mit nichts darüber, sonst kriegt der Receiver nämlich einen Hitzeschlag
cmoss
Inventar
#6 erstellt: 01. Jul 2009, 18:42
Hallo,

jetzt müßte halt wer her, der sich mit dem Receiver wirklich auskennt. Ich habe zwar ein paar Vergleichstabellen aus den 70er Jahren, aber der 2SD220 ist nicht dabei. Da der Transistor nur zur Spannungsstabiliserung dient, könnte er sicherlich durch eine ähnliche Type (npn, ca.50V Sperrspannung, 1A, Verstärkung ca.80) im Flachgehäuse (SOT32 o.ä.)ersetzt werden, dann kannst Du jeden Kühlkörper montieren.
Ansonsten kannst du in einen Alu-Kühlkörper ein genau passendes Loch bohren und den Transistor mit etwas Wärmeleitpaste oder Wärmeleitkleber reindrücken.

Schau mal hier, die Hitze ist sichtlich nix Neues.


Gruß
Claus


[Beitrag von cmoss am 01. Jul 2009, 18:46 bearbeitet]
hf500
Moderator
#7 erstellt: 01. Jul 2009, 19:56
Moin,
ich habe schon erfolgreich heisse Transistoren in Netzteilen auf den Endstufenkuehlkoerper verlegt.

Da es ein Laengstransistor im Netzteil ist, ist er unkritisch, ich habe immer einen BD189 genommen.
Den mit einer Glimmerscheibe und Waermeleitpaste montieren (*)
und mit einer dreiadrigen Leitung mit dem Netzteil verbinden.
Die Schwingneigung ist meist gering, zur Sicherheit kann man direkt am Transistor 1nF zwischen Basis und Emitter anbringen.

(*)ggf muss man eine Befestigungsbohrung mit M3 Gewinde herstellen, sauber entgraten.

73
Peter
JonasH
Stammgast
#8 erstellt: 02. Jul 2009, 08:36
Hallo,

dake für den Tipp! Also einen flachen Transistor BD189 nehmen, mit einem 1nF Transistor an beliebiger stelle anbringen?

Das ist gut!

Ich kann in dem Receiver sicher noch einen Kühlkörper unterbringen, an den KK von der Endstufe wollte ich da nun nicht gehen, der wird auch so schon warm genug.

Wäre halt bloss noch toll zu wissen, welcher Anschluss der Platine dann welchem Anschluss des Transistors entspricht. Da mache ich nämlich eigentlich IMMER Fehler, ich war schon überrascht, dass ich mit den vier neuen Transistoren alles richtig gemacht hatte.

Ist auch gut zu wissen, dass nicht nur mein Kenwood so heiß wird.

Würde denn der neue Transistor BD189 genauso heiß oder bleibt der etwas kühler?
cmoss
Inventar
#9 erstellt: 02. Jul 2009, 09:24
Hallo,

zum 2SD220 findst Du Datenblätter mit Anschlußbelegung im Internet, zum BD189 auch und dann sollte es ja kein Problem mehr sein, 1:1 umzulöten. An sich könntest Du ihn wahrscheinlich auch mit einer isolierzwischenscheibe direkt am Chassis verschrauben, dann sparst Du den Kühlkörper.

Da im BD189 die gleiche Energie verbraten wird wie bisher, wird er auch genauso heiß, nur kann man die Wärme halt auf Grund der anderen Bauform besser abführen.

Gruß
Claus
JonasH
Stammgast
#10 erstellt: 02. Jul 2009, 12:10
Hallo,

alles klar, gut. Dann werde ich mich mal nach Datenblättern umschauen...
Auf meiner Lieblingsadresse dafür, www.datasheetcatalog.com, habe ich schon nach dem 2SD220 gesucht, leider erfolglos. Also muss ich mal weiter schauen.
Gut, dann werde ich da mal dran basteln (vorrausgesetzt ich kriege den BD189 hier, unsere Elektronikläden sind nämlich beide nicht so dolle)
pelowski
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Jul 2009, 17:47
Hallo Jonas,

also auf meiner Lieblingsadresse dafür http://pdf1.alldatas...8589/ETC/2SD220.html

ist er zu finden - zumindest die wesentlichsten Daten.

Hier auch der BD189:
http://pdf1.alldatas.../MOTOROLA/BD189.html

Grüße - Manfred
JonasH
Stammgast
#12 erstellt: 02. Jul 2009, 18:20
Hallo,

alles klar - vielen Dank! Dann werde ich mal schauen, ob ich den BD189 irgendwo auftreiben kann!
hf500
Moderator
#13 erstellt: 02. Jul 2009, 21:23
Moin,
es muss nicht unbedingt ein BD189 sein, jeder andere NPN-Leistungstransistor mit geeigneter Bauform tut es eigentlich auch, wenn die Spannungsfestigkeit ausreicht.

Aber der BD189 ist einigermassen spannungsfest (70V), und haelt was aus (4A, 40W). Daher habe ich mich auf ihn eingeschossen, wenn es um einen kleinen Leistungs-Universaltransistor geht.

Der 2SD220: 80V, 1A, 0,5W nach meiner Vergleichsliste.
Ersatztyp: BC141 (100V, 1A, 0,75W)

Wenn die Spannungsfestigkeit wichtig ist, was ich im vorliegenden Fall nicht glaube, dann kann man auch einen BD139 nehmen, der duerfte hier auch genuegen (100V, 1,5A, 12,5W).

Die angegebene Verlustleistung gilt fuer den Fall, dass man den Transistor auf 25°C halten kann.

73
Peter
JonasH
Stammgast
#14 erstellt: 03. Jul 2009, 08:58
Hallo,

also, so wie ich das jetzt verstehe, sollte der BD139 besser sein, weil er mehr aushält als der BC141?

Ich werde einfach mal versuchen, den BD189 zu bekommen, und wenn's mit dem nix ist, dann mit dem BD139.

Was gibt die Wattzahl an? Hat das dann was mit der abgegebenen Hitze zu tun?
cmoss
Inventar
#15 erstellt: 03. Jul 2009, 09:15
Hallo,

in Physik gefehlt?

Die angegebene Wattzahl eines Transistors ist das Produkt aus Strom und Spannung, das maximal durchfließen darf, meist bei einer Sperrschichttemperatur von ca. 25°C. Du kannst einen Transistor nicht mit beiden im Datenblatt angegebenen Maximalwerten betreiben, sondern eben das Produkt darf die maximale Verlustleistung nicht überschreiten.
Wenn Du z.B. nur 1 Watt Leistung brauchst, bringt es nichts, einen Transistor mit einer maximalen Verlustleistung von 25 Watt einzubauen. Er wird genauso warm.

Die Leistung, die in Deinem Fall vom Transistor verbraten werden muß, ist immer die gleiche. Früher hat man TO3 Gehäuse gebaut, da war das Gehäuse in einem Fall wie Deinem bereits Kühlkörper genug, heute sind die Gehäuse kleiner (=billiger)
und dafür muß man halt mehr kühlen.

Um so eine lächerliche Stabilisierung brauchst Du Dir wirklich keine übertriebenen Sorgen machen! Und wenn schon, dann bau' halt endlich den Kühlkörper ein und gut is. Oder gehst Du auch mit einer Infrarot-Sonde in den PC und machst Dir Sorgen über Chips, die 60°C heiß sind und baust riesige Kühlkörper ein, damit die CPU es schön kühl hat und 100 Jahre hält?

Gruß
Claus
pelowski
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 03. Jul 2009, 09:35
Hallo Jonas,


also, so wie ich das jetzt verstehe, sollte der BD139 besser sein, weil er mehr aushält als der BC141


Der Halbleiterkristall verträgt ohne Schaden zu nehmen nur eine bestimmte Höchsttemperatur. Daher muß die entstehende Wärme nach außen abgeführt werden.
Diese Abfließen der Wärme geht nun nicht ungehindert vor sich, sondern wird gebremst durch die mech. Verbindung Kristall-Gehäuse und das Gehäuse selbst (Material, Größe, Form) und vom Gehäuse auf die umgebende Luft - u.U. ist noch ein Kühlkörper dazwischen - fließt die Wärme ebenfalls nicht ungehindert.
Technisch ist dieses als Wärmewiderstand (Rth) definiert.
Von daher ist es verständlich, daß der BD139 da besser geeignet ist.

Was gibt die Wattzahl an? Hat das dann was mit der abgegebenen Hitze zu tun?

Die Wattzahl gibt die elektrische (Verlust)-Leistung an, die ein Halbleiter ohne Schaden verträgt.
Wenn man vergleicht, ist es aber ausschlaggebend, die Bedingungen (Umgebungstemp., mit/ohne Kühlkörper...) zu berücksichtigen.

Grüße - Manfred
JonasH
Stammgast
#17 erstellt: 03. Jul 2009, 11:06
Hallo,

alles klar. Wenn das Wetter besser ist, dann werde ich mal losfahren und nach den Transistoren schauen
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