Pioneer SA-8500II - ein echter Beau!

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armin777
Gesperrt
#1 erstellt: 14. Jul 2010, 09:20
Hallo alle,

heute hatte ich mal wieder ein richtig schönes Gerät auf dem Tisch, welches ich deshalb hier mal vorstellen möchte.

Er stammt aus dem Jahr 1978, ein Jahr vor Beginn der "blauen" Ära bei Pioneer. In diesem Jahr hatten alle Pioneer-Verstärker nur Alu an der Front - einfach klassisch schön. Und einen hervorragend guten Ruf für ihren feinen Klang hatten diese Modelle auch schon damals - er hat sich bis heute gehalten.
Er ist erheblich übersichtlicher aufgebaut als sein Nachfolger SA-8800, der ein sehr unübersichtliches Netzteil mit Feldeffektransistoren und nur einer einzigen Zenerdiode vorzuweisen hat - dieses hat schon viele Techniker an den Rand der Verzweiflung gebracht. Der 8500II ist vorbildlich in Doppelmono aufgebaut (das bedeutet, er hat für jeden Kanal einen eigenen Netztrafo und zwei große Siebelekos), wie man hier sehr schön sehen kann.



Aber man kann ihn von allen Seiten betrachten: übersichtlich und sehr geradeaus konstruiert, gibt er einem keine Rätsel auf, zudem ist alles sehr servicefreundlich zugänglich.

Blick von unten



Und von oben



Dieses Exemplar benötigte zuerst einmal eine Reparatur der Endstufen, da die Differenzierstufen mit dem "berüchtigten" Doppeltransistor 2SA798 bestückt sind, der gerne mal spratzende Geräusche von sich gibt, besonders wenn er über 30 Dienstjahre hinter sich hat (hatte ich aber auch schon damals!) Dann mussten alle Schalter und Potis gründlich gereinigt und versiegelt werden, das Lautsprecherrelais wurde erneuert, ebenso die Power-Lampe.





Es wurden dann noch zwei zusätzliche funkenlöschende Kondensatoren am Netzschalter montiert, um das hässliche Krachen beim Abschalten zu unterbinden. Dann wurde das gesamte Gerät innen und aussen sorgfältig gereinigt, so dass es sich fast wie neu repräsentierte.

Der Besitzer des Gerätes hat sich zusätzlich statt der relativ einfachen Klemmen zum Anschließen der Lautsprecherkabel, Klemmen gewünscht, an denen wahlweise Bananenstecker, Gabelschuhe oder dicke Kabel befestigt werden können. Hierzu wurde eine passende Acrylplatte zugeschnitten, mit den nötigen Lochungen versehen und dann mit den vergoldeten LSAK-Klemmen bestückt - das Ganze dann statt der A-Klemme in der Rückwand montiert.

von innen



von außen



Das Aussengehäuse, hier in Blech ohne Holz, hatt wohl schon arg gelitten, weshalb der Besitzer begonnen hatte, es abzuschleifen. Sah aber wohl nicht besonders gut aus, so dass er den Plan aufgab und um eine neue Lackierung bat. Für einen gestandenen Autolackierer ist das kein Problem, die gehen da mit Ihrem Festool-Schleifer drüber, fillern das Ganze einige Male, bis alle Unebenheiten begradigt sind. Dann folgt eine Einbrenn-Farblackierung und als Abschluss noch eine Klarlack-Schutzlackierung. Dann sieht das Cover besser aus als 1978!







Nun kann sich das Gerät in jeder Hinsicht wieder sehen und hören lassen - und, da bin ich mir ganz sicher, ist auch besser als jeder heute neu erhältliche Verstärker bis 1000 Euro.





Schön, dass es nicht nur solche Geräte heute noch gibt, sondern auch, dass sich so viele Leute für diese alten Geräte so begeistern können!

Beste Grüße
Armin
pelowski
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 14. Jul 2010, 09:53
Hallo Armin,

mal wieder einer deiner hervorragenden Bildberichte!
Herzlichen Dank.

Nun kann sich das Gerät in jeder Hinsicht wieder sehen und hören lassen - und, da bin ich mir ganz sicher, ist auch besser als jeder heute neu erhältliche Verstärker bis 1000 Euro.


Und wenn man sich dann noch vorstellen mag, was ein solches Gerät - heute produziert - kosten würde.

Grüße - Manfred
errorlogin
Inventar
#3 erstellt: 14. Jul 2010, 11:08
Schöne Bilder! Immer wieder gerne gesehen und gelesen, Deine Berichte!

Danke.



[Beitrag von errorlogin am 14. Jul 2010, 11:08 bearbeitet]
AnthonyP
Inventar
#4 erstellt: 14. Jul 2010, 11:13
Hallo Armin,

das ist ja ein echt schickes Teil
Und finde es toll, dass du so viele gute Handwerker im Umfeld hast, denn diesen Rund-Um-Service bietet nicht jeder. Toll gemacht, wie auch bei dem Woodcase.

Ich wünsche mir auch mal einen Bericht über einen schönen Luxman

LG
charlymu
Inventar
#5 erstellt: 15. Jul 2010, 00:11
Schöner Bericht von einem beeindruckenden Amp!

Die Lackierung ist wirklich klasse.

Ja das muß ich auch sagen, Du hast wirklich ein paar tolle Handwerker an der Hand. Die Gehäuse und furnier Arbeiten von Niko sind einfach nur genial und Dein Lackierer versteht auch sein Handwerk.

Das ist wirklich eine tolle Konbination und Du kannst einen Komplettservice bieten, alles aus einer Hand!

Gruß
Dirk
Sankenpi
Gesperrt
#6 erstellt: 22. Jul 2010, 00:39
Meist sind ja auch die Gehäuse am meisten angegriffen. Immer ein Ärgernis...
Robin_Cimr
Neuling
#7 erstellt: 15. Apr 2017, 20:18
Hallo Leute,

durch die Auflösung eines Alt-Herren-Haushalts wurde ich auf einen Pioneer SA-8500II-Verstärker aufmerksam. Da dieses edle Teil natürlich nicht in eine Mülltonne das Ende finden soll, suche ich einen Käufer - vielleicht könnt ihr mir da helfen...
Die Daten sind folgende:
Pioneer SA-8500II
Stereo Amplifier
220/240 Volts
50/60Hz
490Watt
inkl. original Bedienungsanleitung (mit Schaltplan)

Dazu gibt zwei Lautsprecher mit folgenden Daten:
Fischer Speaker system
Model SME-130
Input 30 W Max
Impedance 4Ohm

Über den Preis habe ich mir noch keine Gedanken gemacht - vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wieviel dies Wert sein könnte.

viele Grüße

Robin
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 16. Apr 2017, 13:20
Hmm....schön das du dir Gedanken über den Pio machst und ihn in gute Hände geben willst, aber hast du dir die AGB´s, in Hinsicht eines Verkaufes, vor deiner Anmeldung nicht durchgelesen?
Robin_Cimr
Neuling
#9 erstellt: 16. Apr 2017, 14:32
Hmm... hast Recht! Nachdem ich die AGBs genauer durchgelesen haben, ist mein Vorgang eigentlich nicht gewünscht...
Der Gedanke war, Kontakte zu einer Gruppe aufzubauen, die mir Tips für die Veräußerung dieses nostalgischen Gerätes geben könnten, da ich absolut keine Kenntnisse in dieser Richtung habe.
Natürlich könnte ich den Verstärker in gängigen Online-Marktplatz anbieten - aber geschickter wäre es, dies an der richtigen Adresse anzubieten.

Grüße - Robin
Grundi69
Inventar
#10 erstellt: 16. Apr 2017, 19:40
Hallo,

es gibt aber hier doch auch einen Suche / Biete Bereich.
Könnte aber sein, dass es eine bestimmte Anzahl Beiträge braucht.

Gruß
Grundi
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 16. Apr 2017, 19:41
100, um genau zu sein
Grundi69
Inventar
#12 erstellt: 16. Apr 2017, 19:42
Ja, hab's gerade gelesen: 100 Beiträge und mind. 6 Monate registriert...ganz schön heavy
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 16. Apr 2017, 19:47
Eigentlich ist das schon richtig so. Hier will man verhindern das sich viele Leute hier nur anmelden, um dieses Forum als Verkaufsplattform zu "missbrauchen", ohne eine Interesse an dem eigentlichen HF zu haben.
fishbone1000
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 27. Nov 2019, 22:27

armin777 (Beitrag #1) schrieb:
Hallo alle,

heute hatte ich mal wieder ein richtig schönes Gerät auf dem Tisch, welches ich deshalb hier mal vorstellen möchte.

Er stammt aus dem Jahr 1978, ein Jahr vor Beginn der "blauen" Ära bei Pioneer. In diesem Jahr hatten alle Pioneer-Verstärker nur Alu an der Front - einfach klassisch schön. Und einen hervorragend guten Ruf für ihren feinen Klang hatten diese Modelle auch schon damals - er hat sich bis heute gehalten.
Er ist erheblich übersichtlicher aufgebaut als sein Nachfolger SA-8800, der ein sehr unübersichtliches Netzteil mit Feldeffektransistoren und nur einer einzigen Zenerdiode vorzuweisen hat - dieses hat schon viele Techniker an den Rand der Verzweiflung gebracht. Der 8500II ist vorbildlich in Doppelmono aufgebaut (das bedeutet, er hat für jeden Kanal einen eigenen Netztrafo und zwei große Siebelekos), wie man hier sehr schön sehen kann.



Aber man kann ihn von allen Seiten betrachten: übersichtlich und sehr geradeaus konstruiert, gibt er einem keine Rätsel auf, zudem ist alles sehr servicefreundlich zugänglich.

Blick von unten



Und von oben



Dieses Exemplar benötigte zuerst einmal eine Reparatur der Endstufen, da die Differenzierstufen mit dem "berüchtigten" Doppeltransistor 2SA798 bestückt sind, der gerne mal spratzende Geräusche von sich gibt, besonders wenn er über 30 Dienstjahre hinter sich hat (hatte ich aber auch schon damals!) Dann mussten alle Schalter und Potis gründlich gereinigt und versiegelt werden, das Lautsprecherrelais wurde erneuert, ebenso die Power-Lampe.





Es wurden dann noch zwei zusätzliche funkenlöschende Kondensatoren am Netzschalter montiert, um das hässliche Krachen beim Abschalten zu unterbinden. Dann wurde das gesamte Gerät innen und aussen sorgfältig gereinigt, so dass es sich fast wie neu repräsentierte.

Der Besitzer des Gerätes hat sich zusätzlich statt der relativ einfachen Klemmen zum Anschließen der Lautsprecherkabel, Klemmen gewünscht, an denen wahlweise Bananenstecker, Gabelschuhe oder dicke Kabel befestigt werden können. Hierzu wurde eine passende Acrylplatte zugeschnitten, mit den nötigen Lochungen versehen und dann mit den vergoldeten LSAK-Klemmen bestückt - das Ganze dann statt der A-Klemme in der Rückwand montiert.

von innen



von außen



Das Aussengehäuse, hier in Blech ohne Holz, hatt wohl schon arg gelitten, weshalb der Besitzer begonnen hatte, es abzuschleifen. Sah aber wohl nicht besonders gut aus, so dass er den Plan aufgab und um eine neue Lackierung bat. Für einen gestandenen Autolackierer ist das kein Problem, die gehen da mit Ihrem Festool-Schleifer drüber, fillern das Ganze einige Male, bis alle Unebenheiten begradigt sind. Dann folgt eine Einbrenn-Farblackierung und als Abschluss noch eine Klarlack-Schutzlackierung. Dann sieht das Cover besser aus als 1978!







Nun kann sich das Gerät in jeder Hinsicht wieder sehen und hören lassen - und, da bin ich mir ganz sicher, ist auch besser als jeder heute neu erhältliche Verstärker bis 1000 Euro.





Schön, dass es nicht nur solche Geräte heute noch gibt, sondern auch, dass sich so viele Leute für diese alten Geräte so begeistern können!

Beste Grüße
Armin
:prost
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