Technics SU-7300 Grundrauschen/Ruhestromabgleich

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MacPhantom
Inventar
#1 erstellt: 14. Jan 2011, 10:00
Hallo Hifi-Forumler!

Ich habe schon seit ich meinen SU-7300 bekommen habe ein doch sehr gut hörbares Grundrauschen bemerkt. Das will ich jetzt beheben. Verdächtigt habe ich Folgendes:

  • Kondensatoren der Lautsprecher-Frequenzweiche
  • Kondensatoren des Verstärkers
  • Ruhestrom der Transistoren.

Nur mal eine Frage falls es auf Letzteres herauslaufen würde: im Service manual steht, man müsse eine Drahtbrücke durchtrennen, falls der Ruhestrom über 25 mA liegen würde (➔ klick!). Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen: stimmt das wirklich? Ich möchte mein Schätzchen immerhin nicht zerstören.

Sollten es die Kondensatoren sein, so frage ich lieber nicht nach Tipps – ich habe fast keine Werkzeuge und könnte keinen Check machen nach dem Ersetzen der Kondensatoren. Dann müsste ich wohl mit dem Rauschen leben. Oder (zweite Frage): ist das für Laien machbar?


Danke für die Antworten!
Lg MacPhantom


[Beitrag von MacPhantom am 14. Jan 2011, 10:01 bearbeitet]
yfdekock
Stammgast
#2 erstellt: 14. Jan 2011, 10:15
Morgen,

zur Ruhestromeinstellung: Das Servicemanual gibt dir zwei Methoden vor, eine über die Spannungsmessung ohne auftrennen und die zweite wäre die normale Ruhestrommessung. Empfohlen wird dir die Spannungsvariante.

Andreas
MacPhantom
Inventar
#3 erstellt: 14. Jan 2011, 12:17
Danke für die Antwort!

Habe nun beide Transistorenpaare geprüft – liegt alles im grünen Bereich (links 16 mV, rechts 24 mV). Auch die Lautsprecher können es nicht sein – habe sie an meinem anderen Technics-Verstärker getestet (der einer Minianlage), und da rauschen sie sogar noch weniger als die zur Anlage beigelegten Lautsprecher.

Folglich müssen es wohl die Kondensatoren sein (oder aber der Gleichrichter – ist eine Germanium-Diode). Jetzt kommt eben das, wovor ich ein wenig Angst habe: das Ersetzen dieser Dinger.


[Beitrag von MacPhantom am 14. Jan 2011, 12:17 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 14. Jan 2011, 12:18

MacPhantom schrieb:
...habe ein doch sehr gut hörbares Grundrauschen bemerkt. Das will ich jetzt beheben. Verdächtigt habe ich Folgendes:
[list]
  • Kondensatoren der Lautsprecher-Frequenzweiche
  • Kondensatoren des Verstärkers
  • Ruhestrom der Transistoren....


  • Hallo,

    alles was du da aufführst, erzeugt kein Rauschen!
    Nun weiß ich ja aus Erfahrung mit dem Forum, dass etliche Leute nicht wissen, was der Begriff "Rauschen" beinhaltet.

    So wurden Störungen wie Prasseln, Pfeifen, Klirren schon alle als "Rauschen" bezeichnet.
    Wenn es wirklich rauscht, so sind die ersten Fragen, ob es beide Kanäle betrifft und ob es von der Stellung des LS-Reglers abhängt.
    Wirkliches, gleichmäßiges Rauschen wird zu 99,9% in einem Verstärkerelement (Röhre, Transistor, IC) generiert.

    Im Übrigen schreibst du, dass du "fast keine Werkzeuge" und keine Kenntnisse besitzt. Da wäre es doch sehr geraten, das Gerät einem Fachmann/einer Fachfrau anzuvertrauen.

    Grüße - Manfred
    MacPhantom
    Inventar
    #5 erstellt: 14. Jan 2011, 12:27
    Ja pelowski, da hast du natürlich Recht.

    Die Sache ist die: der Verstärker erzeugt auf beiden Kanälen sowohl ein permanentes "Rauschen" (ich meine wirklich ein kontinuierliches Geräusch) wie auch ein leises Brummen, wenn man den Lautstärkeregler hochdreht. Das Rauschen ist wirklich sehr gut hörbar, wenn keine Musik abgespielt wird und besonders schlimm, wenn der Phono-Entzerrer eingeschaltet wird.

    Ich werde das Gerät wohl oder übel mal einem Fachmann vorbeibringen (muss nur einen bei mir in der Umgebung finden) und mal eine Empfehlung einholen. Vielleicht ist das alles ja völlig normal.

    Danke für den Beitrag!
    pelowski
    Hat sich gelöscht
    #6 erstellt: 14. Jan 2011, 12:51

    MacPhantom schrieb:
    ... Das Rauschen ist wirklich sehr gut hörbar, wenn keine Musik abgespielt wird und besonders schlimm, wenn der Phono-Entzerrer eingeschaltet wird...


    Hallo Phantom,

    die Frage ist nicht, ob ein Verstärker rauscht und brummt - das tut nämlich jeder - sondern nur, wie groß der Abstand zum Nutzsignal (Musik) ist.

    Wenn man bei gehobener Zimmerlautstärke in Musikpausen nichts hört, würde ich du den Verstärker so lassen, ansonsten reparieren lassen.

    Grüße - Manfred
    yfdekock
    Stammgast
    #7 erstellt: 14. Jan 2011, 12:59
    Hallo,

    jetzt muss ich an der Stelle aber mal nachhaken, denn ich lerne auch gerne dazu, was könnte denn die Ursache für ein zu starkes Rauschen sein?

    So richtig eine Idee hab ich im moment nicht

    Andreas
    Bertl100
    Inventar
    #8 erstellt: 14. Jan 2011, 16:51
    Hallo,

    nochmal, das "Rauschen" wird hier offenbar missbraucht.
    Und je nach Art des Missbrauchs sind auch verschiedene Ursachen denkbar!

    Gleichmäßiges Rauschen kommt meist von Halbleitern.
    Prasseln kann von (kleinen) Elkos, aber auch Halbleitern kommen.
    100Hz Brumm kommt wohl von schlechter Siebung im Netzteil.
    50Hz Brumm kommt am ehesten von einer Brummschleife.
    Einstreubrumm (50Hz + 150Hz) von schlechten Abschirmungen, liegt am ehesten an einem Cinchkabel.
    Raschelgeräusche verbunden teilweise mit Verzerrungen kommen am ehesten von Kontaktproblemen.

    Man muß also da schon genau hinhören, um eine Folgerung daraus ziehen zu können!

    Im vorliegenden Gerät ist die Fehlersuche (falls es ein echtes, zu starkes aber gleichmäßiges Rauschen ist) auf die Endstufe begrenzt.
    Der Signalweg führt bei Aux/Tuner nämlich nur über die Endstufe, welche im Gegenkopplungszweig noch die Klangregelung enthält.

    Gruß
    Bernhard
    MacPhantom
    Inventar
    #9 erstellt: 14. Jan 2011, 17:15
    Also, zur Info missbrauche ich das Wort "Rauschen" nochmals:
    • Bei geringer Lautstärke ist gemäss meinem Gehör und Vergleich mit einem Tongenerator ein Rauschen hörbar, das einem rosa Rauschen ähnlich kommt. Beim Signalweg durch den Phono-Vorverstärker vervielfacht sich die Lautstärke des Rauschens.
    • Dreht man den Lautstärkeregler genügend hoch, kommt ein Brummen von ungefähr 150 Hz dazu (definitiv nicht 100 Hz).


    Ich werde mal bei einem Fachmann in einem Hifi-Geschäft eine Offerte einholen (der Verstärker braucht sowieso eine Reinigung in den Schaltern).


    [Beitrag von MacPhantom am 14. Jan 2011, 17:15 bearbeitet]
    Bertl100
    Inventar
    #10 erstellt: 14. Jan 2011, 19:11
    Hallo,

    dass der Phono-Vorverstärker zusätzlich rauscht ist klar.
    Er rauscht aber nur dann normal laut, wenn an seinem Eingang auch ein Tonabnehmersystem eines Plattenspielers angeschlossen ist. Bei offenem Eingang rauscht er deutlich mehr.
    Es wäre also schon denkbar, dass es sich um ein normales Verhalten handelt.

    Das Brummen bei höherer Lautstärke sollte aber nicht sein.
    - Es tritt auch bei geschlossenem Verstärkergehäuse auf? Bei offenem Gerät kann es schon sein, dass die Schirmung nicht ausreichend ist.
    - Es tritt auf, obwohl an den Eingängen nichts angeschlossen ist? Und auch bei den NICHT-Phono-Eingängen?

    Für mich klingt das wie eine Brumm-Einstreuung. Vor dem Lautstärkeregler ist ja bei Aux etc. NICHTS mehr an Verstärkerstufen.
    Du hast das Gerät gebraucht gekauft, oder?
    Wurde an der Verkabelung von den Eingängen zum Quellwahlschalter, Balanceregler, LS-Regler irgendetwas verändert? Klar, weißt Du vielleicht nicht, aber offensichtlich?

    Gruß
    Bernhard
    hf500
    Moderator
    #11 erstellt: 14. Jan 2011, 19:48
    Moin,
    @Bert100,
    hat der Verstaerker wirklich die Klangsteller in der Endverstaerkergegenkopplung?
    Die Schaltungstechnik ist eher was fuer LoFi und Geraete, wo auf Deubel_komm_raus gespart werden muss.

    Zum Rauschen. Die Ursachen wurden schon genannt, auch die Nicht-Ursachen. Lautsprecher koennen von selbst ueberhaupt nicht rauschen, defekte Kondensatoren, Widerstaende und Halbleiter/Roehren erzeugen unregelmaessiges Rauschen oder Krachen.

    Gleichmaessig rauschen koennen nur zwei Bauelemente, aktive (Halbleiter, Roehren) und Widerstaende.
    Bei Widerstaenden haengt das Stromrauschen von deren Technologie ab, beruechtigt sind hier Kohlemassewiderstaende, technologisch definierte Wackelkontakte, die fuerchterlich rauschen koennen.
    Rauschen durch Widerstaende laesst sich durch "bessere" vermindern, Metallfilmwiderstaende ab ca. 50k Ohm rauschen weniger als Schichtkohlewiderstaende, von Massewiderstaenden nicht zu reden ;-)

    Der groesste Rauschanteil in Verstaerkern kommt idR. von den aktiven Teilen, also Halbleiter und Roehren.
    Wegen der meist geringeren Stufenzahl sind Roehrenverstaerker meist sehr rauscharm, hier ist Brummen eher ein Problem.
    Bleiben Transistoren/ICs. Endstufen rauschen meist nicht, sie haben keine nennenswerte Spannungsverstaerkung. Das Rauschen kommt meist aus der Eingangsstufe der Endverstaerker, wenn vom Lautstaerkesteller unabhaengig, oder aus dem Hauptverstaerker, wenn von Lautstaerke- und Klangstellern abhaengig. Die Phonovorstufe rauscht wegen der hohen Verstaerkung und Eingangsempfindlichkeit am staerksten.
    Vermindern laesst sich dieses Rauschen nur, wenn man fuer die Ringangsstufen rauschaemere Transistoren (OPV) findet, als original eingesetzt sind. Bei alten Geraeten kann sich das lohnen, wenn der Hersteller nicht das Rauschaermste des Marktes genommen hat. Sollte er eigentlich, es waere nicht teurer gekommen ;-) Oder es gab einfach nichts Besseres...

    Wenn man das ganz gruendlich machen will, ueberprueft man den Arbeitspunkt fuer die Eingangsstufen und passt diese den neuen rauscharmen Transistoren an, wenn noetig. Es ist nicht unkompliziert, denn das Rauschen haengt vom Kollektorstrom und der Quellimpedanz an der Basis ab. Stichwort Rauschanpassung.
    Dazu muss man das komplette Datenblatt beider Transistoren haben.

    Man sollte sich mal die Technischen Daten des Verstaerkers ansehen. Wenn fuer 50mW Ausgangsleistung (Zimmerlautstaerke) ein Rauschabstand von 80dB genannt wird, muss man schon in den Lautsprecher kriechen, wenn man da was Rauschen hoeren will. Mit 60dB ist er leise am Rauschen, muss aber bei "Normalbedingungen" unhoerbar sein.
    Zum Vergleich, Cassette ohne Dolby kommt auf etwa 50dB Rauschabstand.

    73
    Peter


    [Beitrag von hf500 am 14. Jan 2011, 19:50 bearbeitet]
    MacPhantom
    Inventar
    #12 erstellt: 14. Jan 2011, 19:52
    Hi Bert!

    Das Rauschen beim Phono-Eingang tritt auch auf, wenn ein Plattenspieler angeschlossen ist. Ohne habe ich es gar nicht getestet.

    Das Rauschen kommt aus den Lautsprechern und nicht aus dem Verstärker (da ist nur ein ganz leises Brummen vom Trafo hörbar, was m.E. aber völlig normal ist), auch wenn keine Quelle angeschlossen ist.

    Und ja, den Verstärker habe ich gebraucht gekauft - wurde früher von älteren Leuten benutzt und darin ist definitiv alles original. Nur die Sicherungen hätten mal ersetzt werden müssen, sagte mir der Verkäufer.
    Bertl100
    Inventar
    #13 erstellt: 14. Jan 2011, 20:09
    Hallo zusammen,

    es ist ja nicht soo ein High-End-Gerät.
    Ein paar Daten:
    2x 48W an 4Ohm, bei 0.08% Klirr. Bei halber Leistung 0.04% Klirr.
    Dämpfungsfaktor 20 bei 4Ohm.
    Der Geräuschspannungsabstand ist zu 97dB angegeben (IHF, A). Das gilt aber wohl bei Vollaussteuerung.

    Hier ein Auszug aus dem Blockschaltbild, das auch andeutet, dass die Klangregelung Teil des Endverstärkers ist:

    Klangregelung SU 7300

    Die Endstufe selber ist relativ einfach. Differnzstufe mit Stromspiegel als Last, 1 Transistor als Spannungsverstärker, seine Last ohmsch mit Bootstrapping. Treiber. Endtransistoren.
    Abgleich des Ruhestroms durch Abzwicken von Drähten, Poti gibt es nicht.

    Gruß
    Bernhard


    [Beitrag von Bertl100 am 14. Jan 2011, 21:39 bearbeitet]
    hf500
    Moderator
    #14 erstellt: 14. Jan 2011, 21:16
    Moin,
    ich muesste mich mal ueber IHF-A schlau machen, aber ein Verstaerker, der bei Vollaussteuerung 97dB erreicht, sollte eigentlich nicht bei Zimmerlautstaerke das Rauschen anfangen.

    73
    Peter
    yfdekock
    Stammgast
    #15 erstellt: 16. Jan 2011, 19:30
    Nabend,

    Danke für die Aufklärung bezüglich Rauschen und dessen möglich Ursachen.

    Andreas
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