Reparatur Marantz 2230-Power Supply P800

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.gilligan
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 09. Feb 2011, 10:48
Auf dem "Power-Supply"-Board meines 2230 brannte beim Einschalten der Widerstand R801 (10 Ohm) durch.
Ich hab das Board am Punkt J808 vom Rest des Gerätes abgeklemmt.
Der obere Teil der Schaltung der für die Ausgangsspannung von 14V am Punkt J805 zuständig ist funktioniert einwandfrei, der untere Teil für die Spannung von 35,6V am Punkt J808 war defekt, überall keine Spannungspegel.
Es waren die Transistoren H802 (2SC696), H803 (2SC1213 B,C) und die Zenerdiode H807 (WZ-071 7,1V) durchgebrannt.
Hatte aus früheren Zeiten noch einiges an Transistoren hier und nach dem Vergleich der Datenblätter hab ich H802 und H803 jeweils durch einen BSS15 ersetzt. Der BSS15 scheint als Ersatz für den 2SC1213 zwar überdimensioniert, aber ich hatte keinen anderen mit einer max.Spannung "Uce" von 50V.
Eine Zenerdiode mit 7,1V hab ich nirgends gefunden und hab sie erstmal durch eine mit 6,8V ersetzt.
Nach dem Einschalten (das Board ist noch vom Rest abgeklemmt)
scheint alles halbwegs okay zu sein, aber:

1. Die Spannungen stimmen noch nicht exakt so wie sie im Schaltplan sein sollen, kann ja an der nicht korrekten Zenerdiode liegen.
Kann ich um annähernd auf die 7,1 Volt zu kommen die im Schaltplan vorhandene H807 Zenerdiode 7,1V
durch eine 7,5V Zenerdiode in Reihe mit einer normalen Germaniumdiode schalten ? Germanium-Dioden haben ja glaube ich 0,3V Spannungsabfall (oder wie man das nennt, mein Elektronikerwissen liegt ja schon 30 Jahre zurück).Wenn meine Überlegung stimmt müßte ich dann auf ca. 7,2 Volt kommen.
Geht das, oder was gibt es sonst für Möglichkeiten wenn ich keine 7,1V-Diode herbekomme ?

2.Die Ausgangsspannung am Punkt J808 scheint nicht sehr stabil zu sein. Sie schwankt nach meinem Multimeter zwischen 33,3V und 35,1V hin und her. Was ich noch bemerkt habe: ich hab über ein anderes Grerät nebenher immer noch Radio laufen und wenn ich am defekten Marantz die Spannung am J808 messe scheint es dort aus den Lautsprechern zu knacken, schön im takt der Spannungsschwankungen die ich am Meßgerät sehe.
Eventuell defekte Kondensatoren oder Transistoren die nicht richtig schalten und irgendwelche Störspannungen erzeugen die sich ins Netz übertragen ?

Wäre sehr dankbar für Denkanstösse, Roland

Kann ich hier ein Schaltbild vom Power-Supply P800 hochladen ohne gegen irgendwelche Lizenz-Geschichten zu verstossen damit jemand der keine Schaltungsunterlagen dazu hat vielleicht auch helfen kann wenn er möchte ?
errorlogin
Inventar
#2 erstellt: 09. Feb 2011, 12:19

.gilligan schrieb:

Eventuell defekte Kondensatoren oder Transistoren die nicht richtig schalten und irgendwelche Störspannungen erzeugen die sich ins Netz übertragen ?



Hallo,

also, ich habe bestimmt weniger elektronisches Wissen, als Du und kann Dir deshalb wohl im Gegensatz zu vielen anderen hier nicht wirklich weiterhelfen.

Aber Die Elkos würde ich auf dem power supply board auf jeden Fall austauschen. Meistens sind die dort platt und bröseln schon von unten... Bei der Gelegenheit auch mal nach kalten Lötstellen schauen (eher selten beim 2230, weil da die Beinchen noch geknickt sind und mit Unmengen Lötzinn verlötet sind).

Ansonsten hört sich Dein Fehler aber für mich eher nach einem Wackelkontakt oder einem spinnenden Tansistor an.

Grüße Jan.

P.S.: Hat Dein 2230 auf den Enstufentreiberplatinen auch diese komischen pinken Elkos von (ich glaube) Matsushita? So zwei nebeneinanderliegende pinke. Wenn ja, schmeiß die auch raus! Machen nur Ärger und gehen ganz sicher irgendwann in die Luft.

Schöne Arbeit zu einem 2230 hier. Macht Spaß zu lesen, vielleicht Dir auch.

:prost:


[Beitrag von errorlogin am 09. Feb 2011, 12:26 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#3 erstellt: 09. Feb 2011, 15:25
Hallo,

wenn du zu einer 7.5V Zenerdiode was in Reihe schaltest, steigt die Gesamtspannung weiter an.
Ich würde einfach eine 6.8V Zenerdiode nehmen.
Der genaue Wert der Ausgangsspannung wird eh mit dem Poti eingestellt.

Elkos mindestens prüfen oder tauschen ist sicher nicht verkehrt.

Ansonsten könnte noch das Poti einen Wackler haben.
Außerdem läuft die Schaltung jetzt ohne Last.
Durchaus denkbar, dass die Ausgangsspannung dann nicht stabil ist!
Die Schaltung könnte dafür einfach nicht ausgelegt sein.

Gruß
Bernhard
.gilligan
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 09. Feb 2011, 16:48
Dank euch beiden für das Antworten.
Ich hab es inzwischen mal mit einer 6,8er und einer 7,5er Zenerdiode probiert. Scheint mit beiden zu gehen. Die Ausgangsspannung hab ich jeweils mit dem Poti auf den Sollwert geregelt, inzwischen ist sie sogar anscheinend stabil, vielleicht mußte sich ein Bauteil nach so vielen Jahren erstmal wieder "einlaufen" :-)
Was ich aber jetzt nicht verstehe:
Ich habe bei der Rumtesterei die ganze Zeit am Transistor H803 zwischen Basis und Emitter einen Spannungsunterschied von ca. 0,7V gemessen, was ja, soweit ich mich erinnere, normal ist.
Jetzt meß ich aber nur noch einen Unterschied von 0,2V (Emitter 6,9V und Basis 7,1V), die Ausgangsspannung der Schaltung stimmt aber.
Ist da was faul bzw. arbeitet der Transistor bei 0,2V da überhaupt ? Ist mir nicht klar.

Gruß, Roland
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 09. Feb 2011, 19:49
Hallo,

nein, eigentlich nicht.
Aber du solltest mal zwischen B und E messen. Nicht gegen Masse, sonst wird in dem Fall die Messung ungenau.

Gruß
Bernhard
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 09. Feb 2011, 20:02
PS:
und mal eine Last an den Ausgang des Netzteils hängen!
Z.b. mal 10k, dann fließen ca. 3.5mA.

Gruß
Bernhard
.gilligan
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 09. Feb 2011, 23:31
okay, danke Bernhard, werd ich morgen machen.

Gruß, Roland
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 09. Feb 2011, 23:56
... generell sieht es aber eh nicht so aus, als ob das Netzteil jetzt noch einen Fehler hat.
Aber die Belastung schadet nicht. Dann siehst du gleich, ob das Netzteil diese ausregelt.
Vermutlich sollte man es etwas höher belasten. Da müßte ich erst mal im Schaltplan die Stromaufnahmen abschätzen.

Also: Das Phonoboard sollte so in etwa 10mA ziehen.
Das Klangregelboard so in etwa 7mA.
Und das MPX Board P300 nochmal etwa 4mA.
Wären zusammen ca. 21mA, ohne das Phonoboard dann 11mA.
Also lieber 3.3k dranhängen.

Gruß
Bernhard
.gilligan
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 11. Feb 2011, 17:10
ER LÄUFT ! :-)

Danke an alle die mir dabei Hilfestellung geleistet haben, wär mir sonst bei einigem zu unsicher gewesen und hätt es wohl alleine nicht geschafft.

Vielen Dank,
Roland
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 11. Feb 2011, 19:30
Hallo,

das freut mich!
Herzlichen Glückwunsch!

Gruß
Bernhard
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