Grundig RPC 300 (B) Netzteil-Defekt

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cbmuser
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Jan 2013, 18:00
Vielleicht kann mir jemand bei einem kleinen Problem weiterhelfen. Ich hatte kürzlich eine optisch sehr gut erhaltene Grundig RPC 300 B bekommen.
Es war allerdings die Sicherung Si 902 (200mA) defekt. Nach dem Austausch lief dann alles mit altersbedingten Unzulänglichkeiten : Regler knistern, Skalenseil fest, etc.
Heute hatte ich mich kurz mit dem Plattendreher (Dual 1237A) befaßt. Nachdem ich feststellte daß ein Kanal fehlte, habe ich den Tonabnehmer gelöst und diesen wieder befestigt. Dabei hatte ich das Gerät nicht abgeschaltet : Die Sicherung Si 902 war wieder durch.
Nach dem erneuten Austausch brutzelte es kurz: R906 hatte etwas seiner Masse verdampft. R909 scheint leider auch etwas abbekommen zu haben. Ich konnte bei R906 noch 95Ohm nachweisen und hatte fälschlicherweise einen 100Ohm-Widerstand eingesetzt : brutzel, brutzel ...
Ich habe R906 nun provisorisch mit einem 330Ohm Widerstand auf R906 gelötet und die Anlage läuft. Jedoch wird R909 nun sehr heiß. Ich habe leider nur Schaltungsunterlagen zur RPC 300 /A. Könnte mir jemand die passenden Werte benennen oder hat vielleicht sogar die passenden Schaltungs-Unterlagen für mich ? - Ich konnte bisher leider noch nichts finden.

Ein Foto von der betroffenen Stelle:
RCP 300 B Netzteil
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 31. Jan 2013, 18:26
Hallo zusammen,

laut Plan hat R906 47Ohm und R909 1.2kOhm.

Das ganze ist Teil der 55V Stabilisierung. Ebenso wie Si902.

Daran hängen u.a. die NF-Vorstufen dran. Da wird halt irgendwo ein Überlast auf der 55V-Schiene vorliegen!
Widerstände und Sicherungen brennen fast nie von allein durch.

Das kann ein defekter Elko sein. Generell sind mal alle roten Roederstein Elkos (so wie C903 auf deinem Foto) verdächtig. Vor allem, wenn oben drauf das Gehäuse nicht mehr dunkelrot ist.

Gruß
Bernhard
cbmuser
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 31. Jan 2013, 19:11
Die Werte hatte ich auch schon gesehen: R906 47Ohm und R909 1.2kOhm. Dann ist die Stabilisierung doch bei allen RPC300-Modellen gleich .. ?

Ich werde die Kiste am Wochenende zerlegen und die Roten und vielleicht weitere Verdächtige bei Reichelt neu bestellen. Danke für den Tipp !

Ich habe eben nochmals nachgemessen. Der diskret aufgebaut Regler in der Stabilisierung scheint glücklicherweise noch passend zu arbeiten. Dann scheint mein 330Ohm-Widerstand wohl ein Zufallstreffer gewesen zu sein.

Ich melde mich in Zukunft nach der Elko-Kur dann nochmal hoffentlich mit einer Erfolgsmeldung.

Gruß
Michael
cbmuser
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Feb 2013, 21:22
Vorstufen und dessen Versorgung saniert: läuft !

Grundig RPC310 Netz und Stufen


Ich habe konsequent alle roten Elkos gewechselt. Dazu noch den 220µ/100V und die Widerstände. Den 1,2K mußte ich mir aus 1K+200Ohm bauen. Soweit hatte ich die Teile glücklicherweise noch da.

Nochmals Dank für den Tipp !

Jetzt geht es ans feste Skalenseil, Dual im Schmierspeck und völlig festem Tape.

Gruß
Michael

Edit: Hier ich noch ein Gesamtbild, vorher: http://www.cbmhardware.de/Grundig/rpc310.jpg . Mache ich immer, falls beim Zusammenstecken mal eine Unsicherheit auftreten sollte.


[Beitrag von cbmuser am 02. Feb 2013, 21:24 bearbeitet]
hf500
Moderator
#5 erstellt: 02. Feb 2013, 21:25
Moin,
besonders die vier kleinen (47µ) um "die Dicken" sind fuer die Stabilitaet der Endverstaerker kritisch. Gut, dass sie getauscht wurden.

73
Peter
cbmuser
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Feb 2013, 18:18
Da habe ich hochwertigere FC-Typen eingesetzt. Sicher ist sicher. Leider trat heute das nächste Problem auf: nachdem das Radio (UKW) am Wochenende jeden Tag ein paar Stunden problemlos und gut funktionierte, ging es heute so richtig in die Hose.
Nach einiger Zeit marschierte die Frequenz los und das ganze Band hat sich um 4Mhz nach oben verschoben. WDR2 war bei uns auf 94.0 und ist nun auf 98.0 wiederzufinden. Und das auch nur noch instabil. Die Tuning-Anzeige ist wackelig und sackt immer wieder mit einem störenden (Pilot- ?) Ton ab. Danach muß man dann etwas nachjustieren und hat den Sender wieder. Manchmal spielt es auch total verrückt: als wenn man den Frequenz-Regler einmal schnell hoch und runter dreht.
In der Beleuchtung sieht man manchmal ein regelrechtes Flackern (Pumpen). Ich habe ein Strom-Messgerät dran. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß die Stromaufnahme um 2 Watt gestiegen ist. Hatte vorher immer 28 und nun gut 30 Watt bei Zimmerlautstärke mit Watt-schwachen Boxen.

Da wird wohl demnächst Elko-Kur Teil 2 fällig ? Ich hatte auf der Radio-Platine noch einige der roten Kondensatoren gesehen.
cbmuser
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Feb 2013, 22:34
Ich habe einige Fehler gefunden: der 47Ohm Widerstand hatte sich wieder eingeäschert und die Spannung fürs Radio sporadisch destabilisiert. Dann hatte ich folgende Teile gewechselt:

1. alle Elkos
2. T902 war defekt: getauscht
3. neuer 47Ohm Widerstand

Kurz lief es dann mit heißen Widerstand. Beim nächsten Einschalten brannte der Widerstand wieder ab. Auch wenn der Stecker der Radio-Platine nicht eingesteckt war.

Dann habe ich etwas intensiver nachgemessen. T2004 in der Vorstufe leitet bei ausgebauter Platine munter von C nach E durch. Der dürfte damit auch wohl hinfällig sein ?

Gibt es für den BD517-5 einen leichter beschaffbaren Ersatz-Typ ?
hf500
Moderator
#8 erstellt: 09. Feb 2013, 23:14
Moin,
BD517: NPN, 60V, 2A, 10W
Ersatztyp: BD529

Der Transistor ist bei spaeteren Geraeten durch einen BC639 (NPN, 100V, 1A, 0,8W) ersetzt worden. Der BD517/529 ist zwar "schoener", aber der BC639 zeigt, dass er nicht ganz ausgenutzt wird. Der BC639 hat allerdings eine andere Anschlussfolge mit Kollektor in der Mitte, so dass auf die Einbauorientierung geachtet werden muss.
Der BD505-530 (ohne BD512 und BD522) ist der seltene Fall eines Leistungstransistors mit Basis in der Mitte.
An sich sollten auch andere kleine Leistungstransistoren funktionieren, aber die haben dickere Beine, man muss die Platine aufbohren.

Ach ja, unter "Vorstufe" verstehe ich etwas anderes als Du, was mich zunaechst irritierte.
Grundig fuehrte folgende "Verstaerkerdefinition" ein: Vorstufen (Phono, Mikro) Hauptverstaerker (Quellenwahl, Klang-/Lautstaerkesteller) und Endverstaerker. Dieser zefaellt hier in Differenzverstaerker, Spannungsverstaerker und Endstufe, wenn man es genauer aufdroeseln will.
Aber lassen wir T2004 im Endverstaerker, das genuegt erstmal.
;-)

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 09. Feb 2013, 23:16 bearbeitet]
cbmuser
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Feb 2013, 19:05
Ja, Endverstärker klingt gut. Ich hatte mich bisher noch nicht allzu intensiv mit solchen Schaltungen auseinander gesetzt. Aber im Moment muß ich es wohl.

Ich habe die BC639-Transistoren bei Kessler bestellen können und werde die in mein Sortiment aufnehmen. Danke für den Tipp !
Bis zur Lieferung wird "die Dose Würmer" wieder herumstehen. Ich bin schon sehr gespannt, ob ich das Problem bald mal in den Griff bekomme.
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