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Schostakowitsch: Sinfonien / Gesamtaufnahmen

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sound67
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 21. Nov 2004, 20:15
Sorry, aber gegenüber einer solchen kindischen Anhäufung von Vorurteilen und Unkenntnis erscheint mir der "Ton" durchaus angebracht.

Gruß, Thomas
Martin2
Inventar
#52 erstellt: 21. Nov 2004, 20:20
Also daß Denon nicht mehr produziert, wußte ich nicht. Da bleibt nur zu hoffen, daß bald auch die Deutsche Grammophon, Emi und Decca nicht mehr produzieren. Das wären ja für den Geldbeutel paradiesische Aussichten.
Miles
Inventar
#53 erstellt: 21. Nov 2004, 20:35
Mit dem Nichtproduzieren hat es wahrscheinlich wenig zu tun, denn es gibt nur einige wenige Denon-Produktionen im Brilliant Classics Katalog, neben vielen Aufnahmen von Labeln doch noch im Geschäft sind.
sound67
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 21. Nov 2004, 20:43
Denon produziert schon länger keine Klassik mehr. Und Brilliant ist ja auch nicht verpflichtet, deren gesamten Kataloh aufzukaufen, oder? Außerdem: Abwarten ...

Denjenigen, die über dem Ursprung von etwa 85% des Brilliant-Katalogs in Unkenntnis sind: Es handelt sich da durchweg um ehemalige Hochpreisware, die entweder
wegen starker Konkurrenz (z.B. Edel) oder Neueinspielungen aus eigenem Hause nicht mehr selbst vertrieben werden oder aus dem Nachlass Pleite gegangener Firmen (z.B. Nimbus, Bayer Records etc.) hinübergerettet wurden - wofür man Brilliant eigentlich dankbar sein muss.

Und wenn ich dagegen höre, wie die Mutter für Vollpreis Tchaikowsky und Konrgold herunternudelt, da bin ich dankbar für jede Emmy Verhey-Einspielung.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67 am 21. Nov 2004, 20:44 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#55 erstellt: 21. Nov 2004, 23:19

sound67 schrieb:
Sorry, aber gegenüber einer solchen kindischen Anhäufung von Vorurteilen und Unkenntnis erscheint mir der "Ton" durchaus angebracht.

Gruß, Thomas


Thomas, deswegen musst Du ja nicht gleich beleidigend werden.
Du weißt doch, dass von der Barshai-Aufnahme viele hier im Forum eine hohe Meinung haben. Ähnliches gilt grundsätzlich für das Label Brilliant. Da wurde einiges bereits lobend erwähnt. Warum regst Du Dich eigentlich über eine negative Einzelmeinung so auf?

Vom Preis direkt auf die Qualität zu schließen, wie Martin2 es getan hat, halte ich ebenfalls für einen naiven Trugschluss, den man pekunär (und oft auch künstlerisch-musikalisch) teuer bezahlen muss.

Der Penguin Guide ist sicher kein geeigneter Maßstab, wenn es um fundierte Rezensionen geht. Wenn jede 2. CD dort mit 3 Sternen bedacht wird, kann der Qualitätäsmaßstab nicht allzu hoch liegen.

Mich wundert übrigens auch, Martin2, dass Du die Naxos-Einspielungen der Schostakowitsch-Symphonien magst, Barshai hingegen ablehnst. Hör' vielleicht doch noch mal rein. Falls Du die Aufnahme dann immer noch nicht magst, so bietet sich dieser Thread hier an: http://www.hifi-foru...=68&thread=600&z=0#0 .

Grüße,

Frank

P.S.: Seid ein bisschen netter zueinander!
Martin2
Inventar
#56 erstellt: 22. Nov 2004, 00:45
Lieber Frank,

ich schließe nicht direkt vom Preis auf die Qualität. Naxosaufnahmen sind z.B. oft sehr gut, Hochpreisaufnahmen sind manchmal grauenhaft, und im "Ramschsegment" kann man oft gute Fänge machen ( ich hatte ja schon oben gesagt, daß mir der Händel und Monteverdi bei Brilliantklassik gut gefällt). Allerdings: Das Phänomen, daß man einstmals teure Aufnahmen dann billig nachgeschmissen bekommt, weil sie interpretatorisch nichts taugen, gibt es nun sicherlich, es wäre schlicht weltfremd, das zu übersehen.

Die Dreisternewertung vom Penguinsguide sollte man nicht überbewerten. Wichtiger ist das Ranking ( und die am besten bewerteten Interpretationen stehen hier weiter oben und je schlechter eine Aufnahme bewertet wird, desto weiter unten steht sie, die Sterne sind nur eine Orientierungshilfe), und schließlich werden die CDs auch im einzelnen besprochen. Im übrigen gibt es sicherlich sehr viele höchstbewertet CDs. Dazu muß man allerdings sagen, daß schlecht bewertete CDs meist nur einmal ( als Verriß) auftauchen und in der nächsten Ausgabe des Penguinsguide dann nicht mehr erwähnt werden. Und manche Sachen ignoriert der Penguinsguide halt völlig. Daraus ist die hohe Zahl von Höchstwertungen erklärbar.

Meine Ablehnung von Barshai ist vermutlich dauerhaft und unkurierbar. Ich werde mir die CDs ( habe etwa die Hälfte gehört) bei Gelegenheit noch mal vornehmen. Momentan ist das Thema Barshai aber für mich abgeschlossen.

Gruß Martin
antiphysis
Stammgast
#57 erstellt: 22. Nov 2004, 01:02
Mit Sicherheit ist das, was Brilliant anbietet, durchwachsen. Von den großen Labels landet dort mit Sicherheit nur das, was diese nicht selbst schon weitgehend ausgeschlachtet haben. Das ist eine einfache betriebswirtschaftliche Rechnung: Wieviel springt noch raus, wenn wir's selbst machen, was bekommen wir als Lizenzgebühr, wenn wir's weiter veräußern (vielleicht bzw. sehr wahrscheinlich auch nur befristet).
Für Brilliant Classics ist bei den Preisen eine kurzfristige Vermarktung (was betriebswirtschaftlich höchst sinnvoll ist) sicher das oberste Interesse. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Brilliant deshalb auch die lizensierten Masters auch unverändert veröffentlicht (s. z.B. Berlioz- oder Mahler-Zyklus mit Inbal). In vielen Fällen erhält Brilliant vermutlich auch nur das Recht Zyklen als solche zu vermarkten.
Mit Vorsicht ist das Ganze wohl deshalb zu behandeln, weil Brilliant sicherlich all das an Land ziehen wird, was irgendwie kurzfristig und in hoher Auflage zu vermarkten ist. Bislang scheint das Konzept recht gut aufzugehen.

Bei Naxos sieht das i.d.T. ganz anders aus, die Anfänge waren etwas schwach, da war hauptsächlich der Preis das Ausschlag gebende Argument. Inzwischen hat sich das aber in großen Teilen stark verändert. Beispielsweise finden sich bei Naxos Top-Solisten wie Idil Biret oder Bernd Glemser, aber auch die erstklassigen Einspielungen von Penderecki- und Lutoslawski-Werken unter Wit.

Ergo:
Brilliant Classics ist hauptsächlich ein Ausschlacht-Label, während Naxos sich langsam einen Ruf neben den tradionellen Labels im Top-Bereich erobert (nicht zuletzt auch wegen vollkommen neuer Katalog-Ergänzungen).

Grüße
sound67
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 22. Nov 2004, 01:26

antiphysis schrieb:
Von den großen Labels landet dort mit Sicherheit nur das, was diese nicht selbst schon weitgehend ausgeschlachtet haben.


Was Du meinst ist: Was diese schon selbst weitgehend ausgeschlachtet haben. Z.B. Sanderlings Sibelius-Zyklus, der im Übrigen hervorragend ist, ebenso wie Blomstedts Beethoven. Was ist daran auszusetzen?


Ich bin mir ziemlich sicher, dass Brilliant deshalb auch die lizensierten Masters auch unverändert veröffentlicht (s. z.B. Berlioz- oder Mahler-Zyklus mit Inbal).


Angesichts deren Klangqualität gibt es da auch wenig zu remastern.


Mit Vorsicht ist das Ganze wohl deshalb zu behandeln, weil Brilliant sicherlich all das an Land ziehen wird, was irgendwie kurzfristig und in hoher Auflage zu vermarkten ist.


Was bitte ist daran "mit Vorsicht zu genießen" ????


Ergo:
Brilliant Classics ist hauptsächlich ein Ausschlacht-Label, während Naxos sich langsam einen Ruf neben den tradionellen Labels im Top-Bereich erobert (nicht zuletzt auch wegen vollkommen neuer Katalog-Ergänzungen).


Du vergleichst Äpfel mit Birnen, ausserdem ist einem "Ausschlachtlabel" auch nichts zu kritisieren. Was ist mit den großen Labels, die ihren eigenen Katalog im Billigbereich verraschmen ?

Gruß, Thomas
Adri
Stammgast
#59 erstellt: 22. Nov 2004, 18:33

drbobo schrieb:


Martin, man sollte *immer* vorsichtig sein
auch und gerade im Hochpreissegment (besonders wenn Chr. Thielemann mitwirkt).

in welchem Zusammenhang steht das mit Shostakovich?
Wenn man solche Behauptungen in den Raum stellt sollte man Sie schon etwas konkretisieren!

drbobo,
muß man das wirklich?

also:
Hochpreis-CDs sind von ähnlich schwankender Qualität wie alle anderen auch;
die großen Firmen können sich nur eigene Aufnahmeteams und ein anderes Qualitätsniveau bei der Produktion leisten.
Blind oder treffender taub zu kaufen ist auch bei DG, EMI ... nicht risikolos. (Bsp.: Vergleich Thielemann Hochpreis/ C. Kleiber BilligpreisCD mit Beethoven 5/7.DG)

Den Wert der Aufführung und die Ernsthaftigkeit mit der die Musiker herangehen kann man auch nicht am Preisschild ablesen.

Daraus kann man konkret *nicht* schliessen, dass Barshais Gesamtaufnahme schlechter sein sollte als die von Slowak.
Die "Billigproduktionen" von Slowak und Barshai spielen mE musikalisch nicht in einer Liga. Die billigere Brilliant
ist IMHO meist besser als die "teure" Naxos.
Weiteres sinngemäßes zur Sache in den Beiträgen von antiphysyis und Thomas, die will ich nicht wiederholen .

MfG
drbobo
Inventar
#60 erstellt: 22. Nov 2004, 22:12
[quote="Adri"]
drbobo,
muß man das wirklich?
[/quote]


Hallo,

in diesem Fall sollte man schon konkreter werden sonst bleibt es beim Austausch von Platitüden wie bei xy klingt es immer schwammig oder das Label Z taugt nichts.

Ansonsten kann man nur Rückschlüsse auf den Verfasser, nicht aber auf dessen Erhfahrungen ziehen.


[Beitrag von Hüb' am 22. Nov 2004, 22:18 bearbeitet]
Miles
Inventar
#61 erstellt: 22. Nov 2004, 22:45

Adri schrieb:
also:
Hochpreis-CDs sind von ähnlich schwankender Qualität wie alle anderen auch;
die großen Firmen können sich nur eigene Aufnahmeteams und ein anderes Qualitätsniveau bei der Produktion leisten.



Das stimmt besonders heutzutage, wo es unter den Neuproduktionen einen hohen Anteil Live-Aufnahmen gibt.

(Star-)Orchester, Dirigenten und Solisten nur für eine Plattenaufnahme zu bestellen rechnet sich nicht mehr, also zeichnet man Konzerte auf. Meist wird aus zwei Folge-Aufführungen (im gleichen Saal) das Beste zusammengeschnitten.
leben_in_symphonie
Gesperrt
#62 erstellt: 22. Nov 2004, 22:55

sound67 schrieb:
Was Du meinst ist: Was diese schon selbst weitgehend ausgeschlachtet haben. Z.B. Sanderlings Sibelius-Zyklus, der im Übrigen hervorragend ist, ebenso wie Blomstedts Beethoven. Was ist daran auszusetzen?

Vielleicht in Deutschland sind diese Aufnahmen beliebt. In der Rest der Welt sorgen sie nicht für viel Aufregung...
Viele davon wurden nicht verkauft... Das aber bedeutet nicht, dass sie schlecht sind.


[Beitrag von leben_in_symphonie am 22. Nov 2004, 22:56 bearbeitet]
antiphysis
Stammgast
#63 erstellt: 22. Nov 2004, 23:23

Miles schrieb:

Adri schrieb:
also:
Hochpreis-CDs sind von ähnlich schwankender Qualität wie alle anderen auch;
die großen Firmen können sich nur eigene Aufnahmeteams und ein anderes Qualitätsniveau bei der Produktion leisten.



Das stimmt besonders heutzutage, wo es unter den Neuproduktionen einen hohen Anteil Live-Aufnahmen gibt.

(Star-)Orchester, Dirigenten und Solisten nur für eine Plattenaufnahme zu bestellen rechnet sich nicht mehr, also zeichnet man Konzerte auf. Meist wird aus zwei Folge-Aufführungen (im gleichen Saal) das Beste zusammengeschnitten.


Wobei da oft besseres entsteht als bei hochgezüchteten "Studio-Produktionen" (beispielsweise Mahler 2 mit Abbado in Luzern).
Nicht zu vergessen: die Produktionen der ARD-Sender, bei denen hervorragende Tontechniker meist inklusive sind. Da zahl' ich doch gerne meine Rundfunkgebühren!

Grüße
Martin2
Inventar
#64 erstellt: 23. Nov 2004, 01:24
Diese Kritik, die ich bei www.classicalreviews.com gefunden habe ( im übrigen konnte ich da nicht navigieren. Wie schade) faßt so ungefähr zusammen, und sicher mit einem besseren Sachverstand, was ich von dieser Einspielung halte. Der Rezensent gibt 3 von 5 Sternen und schreibt:


This is a great value for the money--a relatively inexpensive way to acquire all of Shostakovichs symphonies, which, if purchased separately, can put quite a hole in your pocket. At the same time this set will have to be supplemented with other recordings if the listener wants to get the whole depth and range of DSCHs enormous achievement. Put simply, Barshai and his band excell in the smaller-scale symphonies. These smaller gems are played with a spontaneous sound, as though 80 or 90 people are improvising on the spot. Here, ironically, is where some of the "big stars" of the podium (Haitink, Bernstein, Mravinsky) fail. But Barshai cant compete with The Big Names in The Big Symphonies: his 4th is rather weak, compared with the hair-raising Haitink for example. His 5th is underpowered and underinspired compared with Haitink, Mravinsky, Stokowski, Maxim Shostakovich, and Kurt Sanderling (though Sanderling himself has some problems). You dont have a complete Shostakovich collection without an 8th Symphony by Mravinsky, and Haitink, Mravinsky, Sanderling and Karajan are all mandatory listening for No. 10. Still, this is a worthwhile set, the price is right, and its in a space-saving cardboard box. The sound is very good, although some of the instruments in the back of the orchestra are closely miked so that they sound a lot closer than they are--I hate that. But beware--this is far from the last word in the symphonies of Dmitri Shostakovich.

Das bestätigt, was auch ich gesagt habe: Es stimmt etwas grundsätzliches mit der Aufstellung der Mikrophone nicht - trotz des guten Klangs. Und die großen Sinfonien können mit besseren Aufnahmen nicht mithalten ( die vierte hatte auch ich nicht gut gefunden). Die dritte hatte ich übrigens sogar gelobt, aber daß ist ja in diesem Flame war völlig untergegangen. Vielleicht wäre meine Ablehnung des Barshai auch weniger heftig ausgefallen, wenn man diese Aufnahmen nicht so gelobt hätte. Aber Slowak besser als Barshai zu finden ( nicht in der dritten!) grenzt ja für manche offensichtlich schon an Gotteslästerung.
leben_in_symphonie
Gesperrt
#65 erstellt: 23. Nov 2004, 01:58

antiphysis schrieb:
Wobei da oft besseres entsteht als bei hochgezüchteten "Studio-Produktionen" (beispielsweise Mahler 2 mit Abbado in Luzern).

Es würde mich schon interessieren, was du für ein Problem mit dieser Aufnahme hast.
Welche ist besser und wieso.
sound67
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 23. Nov 2004, 09:51

leben_in_symphonie schrieb:

sound67 schrieb:
Was Du meinst ist: Was diese schon selbst weitgehend ausgeschlachtet haben. Z.B. Sanderlings Sibelius-Zyklus, der im Übrigen hervorragend ist, ebenso wie Blomstedts Beethoven. Was ist daran auszusetzen?

Vielleicht in Deutschland sind diese Aufnahmen beliebt. In der Rest der Welt sorgen sie nicht für viel Aufregung...
Viele davon wurden nicht verkauft... Das aber bedeutet nicht, dass sie schlecht sind.


Das sagt nur etwas über den schlechten internationalen Vertrieb von Edel aus. Seit Brilliant sie übernommen hat verkaufen sie sich wie die Feuerwehr.

Hier noch zwei aktuelle "Billigeditionen" des Labels:





Letztere sogar in Co-Produktion mit dem Deutschlandfunk. Würde mich nicht wundern, wenn Brilliant das Naxos von morgen wird. Preise: 4.99 bzw. 3.99 bei 2001.

Gruß, Thomas
peet_g
Stammgast
#67 erstellt: 23. Nov 2004, 10:34
@ Martin2

Gut pariert!
sound67
Hat sich gelöscht
#68 erstellt: 23. Nov 2004, 10:55
Nein, es ist wiederum blühender Blödsinn.


Martin2 schrieb:
Diese Kritik, die ich bei www.classicalreviews.com gefunden habe ( im übrigen konnte ich da nicht navigieren. Wie schade) faßt so ungefähr zusammen, und sicher mit einem besseren Sachverstand, was ich von dieser Einspielung halte. Der Rezensent gibt 3 von 5 Sternen und schreibt:


Wahrscheinlich kaufst Dir auch einen CD Player, weil er von Stereoplay 94 Punkte bekommt, ein anderer nur 93 und deshalb ja schlechter sein muss.

Immerhin hat die Shostakovich-Edition den Cannes Classical Award als CD(Box) des Jahres gewonnen, und da sind einige sehr renommierte Magazine versammelt (was man von der obigen Quelle nicht behaupten kann). Genauso gut könnte ich anführen, dass die Einspielung eine "10/10" von classicstoday.com erhalten hat. Der Einzelmeinungen sind viele, allerdings ist die Zahl der Begeisterten überwältigend groß angesichts einiger weniger Negativkritiken. Lies mal r.m.c.r. Es stimmt, was *immer* in Bezug aus Gesamteinspielungen stimmt: Wenn man die Symphonien *einzeln* kauft, kann man immer eine optimale Interpretation für jedes einzelne Werk finden. Was an Barshai beeindruckt ist das insgesamt hohe (4, 8, 10, 15) und höchste (1, 2, 3, 6, 9, 11, 12, 13, 14) Niveau - mindestens die 1., 6. und 9. sind Referenzeinspielungen. Nur in der 5. ist die Konkurrenz übermächtig.


Vielleicht wäre meine Ablehnung des Barshai auch weniger heftig ausgefallen, wenn man diese Aufnahmen nicht so gelobt hätte. Aber Slowak besser als Barshai zu finden ( nicht in der dritten!) grenzt ja für manche offensichtlich schon an Gotteslästerung.


Nein, nur an Taubheit.

Klanglich spielen die Barshai-Aufnahmen trotz kleiner Defizite (schmaler Bassbereich) auch oben mit - angesichts des saumäßigen Klangs der alten Moskauer Aufnahme unter Kondrashin, und des zumindest blechernen der Rozhdestvensky-Einspielung, die beide als Zyklus sonst ganz ausgezeichnet sind. Haitink ist in den meisten Werken etwas zu glatt, nimmt der Musik jede Schärfe. Järvi ist fast durchweg erstklassig, aber auch hier ist der "Chandos-Sound" sicher nicht jedermanns Sache.

Barshai ist eines der 3, 4 großen Shostakovich-*Sets* (*neben* Kondrashin, Rozhdestvensky, und Järvi - und, mit Abstrichen, Haitink). Das wird kaum jemand mit Ohren bestreiten, und mehr wird auch nicht gesagt. V.a. nicht, dass es "die letzte Antwort" in Sachen Shostakovich ist. Aber es sind drei absolut hervorragende Aufnahmen darin, und ein weiteres halbes Dutzend exzellente. Und das ist für die paar Euro allemal mehr, als so manches Hochpreislabel auf zehn CDs verteilt zustande bringt.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67 am 23. Nov 2004, 10:56 bearbeitet]
sound67
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 23. Nov 2004, 11:14
Übrigens entwickelt sich gerade noch eine weitere Gesamteinspielung, bei MD+G:



Erschienen sind neben den obigen auch die 7. und 10. Symphonie.

Selbst als (ex-)Bonner Lokalpatriot muss ich sagen, dass die bisherigen (5., 9. und 10. habe ich gehört) Einspielungen dermaßen weichgespült und lahma***** sind, dass man sie komplett vergessen kann.

Aber es sind Hochpreiseinspielungen: Also Martin, schnell zum Händler und kaufen.

Gruß, Thomas
leben_in_symphonie
Gesperrt
#70 erstellt: 23. Nov 2004, 11:38
[quote="sound67"]Das sagt nur etwas über den schlechten internationalen Vertrieb von Edel aus. Seit Brilliant sie übernommen hat verkaufen sie sich wie die Feuerwehr.[/quote]
Ich bin nicht ganz einverstanden.
Brilliant verkauft sich nach meiner Kentnisse wegen dem Preis sehr gut und meistens in Deutschland.
Für diese Interpretationen ist man bereit 1-2€ pro CD auszugeben, nicht viel mehr.
Das mindestens gilt für mich, die Leute, die ich kenne (meistens im Ausland), und was ich in den ausländischen Hifi-Foren lese.


[Beitrag von leben_in_symphonie am 23. Nov 2004, 13:45 bearbeitet]
Miles
Inventar
#71 erstellt: 23. Nov 2004, 11:48

leben_in_symphonie schrieb:

antiphysis schrieb:
Wobei da oft besseres entsteht als bei hochgezüchteten "Studio-Produktionen" (beispielsweise Mahler 2 mit Abbado in Luzern).

Es würde mich schon interessieren, was du für ein Problem mit dieser Aufnahme hast.
Welche ist besser und wieso.


So wie ich antiphysis verstanden habe findet er die Abbado Live-Aufnahme gut.
sound67
Hat sich gelöscht
#72 erstellt: 23. Nov 2004, 11:54

leben_in_symphonie schrieb:

Ich bin nicht ganz einverstanden.
Brilliant verkauft sich nach meiner Kentnisse wegen dem Preis sehr gut und meistens in Deutschland.
Für diese Interpretationen ist man bereit 1-2€ pro CD auszugeben, nicht viel mehr.
Das mindestens gilt für mich, die Leute, die ich kenne (meistens im Ausland), und was ich in den ausländischen Hifi-Foren lese.


Das deckt sich nicht mir meiner Erfahrung, und die bezieht sich auf ein paar Tausend Klassikhörer. Auf r.m.c.r alleine finest Du zig Leute aus aller Welt, die bei 2001 und jpc diese Titel bestellen. In kürzester Zeit hatte Brilliant z.B. von der Shostakovich-Box 30.000 Exemplare verkauft - DG verkauft inzwischen von manchen ihrer CDs weltweit nicht mal mehr 1000.

Gruß, Thomas
Martin2
Inventar
#73 erstellt: 23. Nov 2004, 13:21
Hallo Thomas,

es ist reichlich merkwürdig, mir eine von Rezensionen anderer abhängige, unselbständige Meinung zu unterstellen und dann selber mit 10 guten Referenzen zu kommen. Was ich überhaupt nicht tue. Slovak zum Beispiel hat selten gute Kritiken bekommen ( auch nicht von meinem geliebten Penguins Guide), trotzdem halte ich ihn für nicht schlecht. Und manchmal sogar für gut.

Gruß Martin
sound67
Hat sich gelöscht
#74 erstellt: 23. Nov 2004, 13:45

Martin2 schrieb:
Hallo Thomas,

es ist reichlich merkwürdig, mir eine von Rezensionen anderer abhängige, unselbständige Meinung zu unterstellen und dann selber mit 10 guten Referenzen zu kommen. Was ich überhaupt nicht tue.


Ich kontere nur die Naivität, mit der Du Wertungen als gültig anerkennst (siehe Penguin bzw. classicalreviews), nur weil sie da *stehen*.

Gruß, Thomas
Martin2
Inventar
#75 erstellt: 23. Nov 2004, 13:58
Das tue ich doch gar nicht!
peet_g
Stammgast
#76 erstellt: 23. Nov 2004, 15:48
Die Diskussion wird zunehmend interessanter.

Barschai N.1

I. Satz

Tempi sehr schnell, alles sehr glatt, ohne Brüche, fein jügendlich, der Klang vordergründig präsent. Der Höhepunkt unerwartet laut, brutal schrill. Der Nebensatz danach - ohne Verluste, als wäre da nichts gewesen. Der zweite Höhepunkt genauso wie der erste. Der Ausklang ohne Farbänderungen. Eine typische Studioaufnahme: Perfekter Klang, aber leblos. Ein Romankapitel entsteht nicht.

II.Satz

Sehr schnell, aber da der erste Satz auch sehr schnell war, beeindruckt das hier nicht so: der Kontrast entspricht - aus meiner Sicht - nicht der Partitur (I. Allegro non troppo - II. Allegro). Sehr feine Beschleunigung vor der Reprise. Trotzdem nicht witzig, sondern absolut musikalisch interpretiert.

III. Satz

Beweglich, kein Lento. Schöne Farben, sehr gut gemischt. Emotional distanziert, sachlich. Es wird nach Noten gespielt, alles ist richtig, die Wärme kommt nicht durch.

IV. Satz

Am besten - rätselhaft, phantasmagorisch, sehr schnell, eigentlich hektisch. Leider auch lyrische Stellen sind davon betroffen - aus meiner Sicht zu schnell, z.B. deutlich zu schnell sind Glockenspielmotive im langsamen Abschnitt - das ist ja fast R.Strauss geworden. Wundervoll klingt das Solo der Pauken. Das Weitere ist auch sehr gut. Der Schluss ist sehr klar, eindeutig negativ gedeutet, was im Widerspruch zu oben genannter Rätselhaftigkeit steht.

Fazit: Eine gute Aufnahme, auf keinen Fall besser als Roshdestwensky, Kondraschin, Haitink. Nicht lebendig genug, nicht originell genug, nicht konzeptionell genug, um mitzuhalten.
Martin2
Inventar
#77 erstellt: 23. Nov 2004, 16:04
Lieber Peet,

zur ersten hatte ich mich bisher auch noch nicht geäußert. Da war ich meiner Sache nicht so sicher. Ich habe sie ja auch nur einmal gehört. Ich kann allerdings bestätigen, daß ich sie kalt fand. Aber vielleicht gar nicht schlecht.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#78 erstellt: 23. Nov 2004, 16:08
Lieber Thomas,

Deine Einschätzung von mir, daß ich in den Laden renne und jede Hochpreiseinspielung kaufe, die ich kriegen kann, geht leider an meiner finanziellen Realität weit vorbei. Ich kaufe Hochpreisaufnahmen selten, aber wenn es sein muß muß es sein.

Gruß Martin
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#79 erstellt: 23. Nov 2004, 16:30
Hallo,
Ihr redet Euch ja die Köpfe heiß.

Schostakowitsch ist nicht einfach, welcher gute Komponist ist das schon?

Peet_g schrieb:
Kondraschin hat als Erster klarere, emotional- wie strukturbetonte Tempi gewählt, Roshdestvenski hat es aufs Neue noch einmal deutlicher durchgesetzt - seine Lösungen sind die autentischsten von allen mir bekannten.

und
Haitink ist Barschai von gestern - würde ich überspitzt formulieren. Beide Dirigenten verzichten auf eine individuelle Interpretation und geben den Notentext genau und sauber, beide Aufnahmen sind qualitativ sehr gut und erlauben den Einstieg. Das Fehlen einer persönlich betonten Interpretation stört mich ziemlich, da ich Schostakowitschs Symphonien für eine sehr persönlich gefärbte Musik halte.


s.bummer meinte:
Doch bei der Wahl der richtigen Einspielung tue ich mich, ehrlich gesagt, recht schwer.


Welchen Charakter sollte Eurer Meinung nach eine Einspielung eines Werkes von Schostakowitsch haben?

Ich selbst finde es gut, daß nicht alle gleich interpretieren. Das dient der Freiheit.

MfG Bernd

Ich kann ergänzend für Liebhaber noch die Aufnahme der 5. mit Alexander Dmitriev als Dirigent, LeningradSO, live , City Halls Glasgow, 12. April 1990, Linn Records 1991, nennen.

Edit: Das dick hervorgehobene wurde von mir nachträglich eingefügt.Jetzt in Ordnung Peet_g ? Du hast ein Anrecht darauf, ordentlich zitiert zu werden, und auf diese Klarstellung.


[Beitrag von palisanderwolf am 24. Nov 2004, 14:01 bearbeitet]
peet_g
Stammgast
#80 erstellt: 23. Nov 2004, 19:42
@ palisanderwolf

Hallo Bernd,

bitte richtig zitieren. Im zweiten Fragment geht es um Haitink und Barschai, nicht um Kondraschin und Roshdestwensky. Ich bevorzuge Roshdestwensky, wenn du mich fragst.

Ich finde diesen Streit produktiv, solange der Ton oberhalb der Toleranzgrenze bleibt. :-)

Gruß
sound67
Hat sich gelöscht
#81 erstellt: 23. Nov 2004, 19:48

Martin2 schrieb:
Das tue ich doch gar nicht!


Ach?


Übrigens habe ich auch andere Versionen dieser Sinfonien, kann also Vergleiche durchaus ziehen. Ich habe auch sonst schon ein paar hundert CDs, da aber mein Interesse weit gefächert ist, nur wenige Werke in mehreren Versionen. Mein Ratgeber was gute Versionen anbetrifft war meistens der Penguins guide, von dem ich allerdings eine ältere Version habe. Empfehlungen dieses Guides haben mich selten enttäuscht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Barshaiversionen beim Penguins Guide große Meriten geerntet haben. Wahrscheinlich hat sich der Penguins Guide damit nie abgegeben.


Übrigens sind die Briten in solchen Dingen sehr pragmatisch, ganz anders als die Deutschen.

Gruß, Thomas
sound67
Hat sich gelöscht
#82 erstellt: 23. Nov 2004, 19:51

peet_g schrieb:

Beweglich, kein Lento. Schöne Farben, sehr gut gemischt. Emotional distanziert, sachlich. Es wird nach Noten gespielt, alles ist richtig, die Wärme kommt nicht durch.


Wärme? Shostakovichs Symphonien sind keine Kitschpostkarten. Das "Schrille" trifft ebenso den Kern: Sarkasmus, Beklemmung, Kälte, manchmal ätzender Witz - das ist die emotionale Welt der Symphonien - zumindest dort, wo es sich nicht um Propagandaschoten handelt (12.!)

Gruß, Thomas
op111
Moderator
#83 erstellt: 23. Nov 2004, 20:19

sound67 schrieb:
Wärme? Shostakovichs Symphonien sind keine Kitschpostkarten. Das "Schrille" trifft ebenso den Kern: Sarkasmus, Beklemmung, Kälte, manchmal ätzender Witz - das ist die emotionale Welt der Symphonien

Hallo zusammen,
genau Thomas.
insofern zielt die Aufnahmetechnik der Roshdestwenskij-Aufnahme mit ihrer schon extremen Präsenz in die richtige Richtung.
Da wird zumindest nichts (etwa per Hall) geschönt und in seiner Härte gemildert.
Die Kölner Barshai-Produktion des WDR wirkt dagegen schon fast weich und verschwommen,
wobei dann im Vergleich die Naxos-Aufnahme der 8. z.B. für mich schon fast indiskutabel unausgewogen und verfärbt klingt.
Schade, daß nicht allen die vorbildliche Decca-Technik der wenigen Solti-Aufnahmen zur Verfügung stand.
Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 23. Nov 2004, 20:20 bearbeitet]
antiphysis
Stammgast
#84 erstellt: 23. Nov 2004, 20:29

Miles schrieb:

leben_in_symphonie schrieb:

antiphysis schrieb:
Wobei da oft besseres entsteht als bei hochgezüchteten "Studio-Produktionen" (beispielsweise Mahler 2 mit Abbado in Luzern).

Es würde mich schon interessieren, was du für ein Problem mit dieser Aufnahme hast.
Welche ist besser und wieso.


So wie ich antiphysis verstanden habe findet er die Abbado Live-Aufnahme gut.


Miles hat natürlich recht, die Luzerner Aufnahme halte ich für Maßstab setzend; dummerweise hatte ich das missverständlich formuliert. Da es sich bei der Luzerner Aufnahme jedoch um einen Live-Mitschnitt handelt ...

amazon.de

Jedenfalls kenne ich keine Einspielung von Mahlers 2, die so wie diese unter Abbado bis in die einzelnen Instrumente durchhörbar ist. Interpretatorisch außerdem perfekt!

Aber das sollte eigentlich eher in einen anderen Thread; wobei Schostakowitsch ja durchaus in der Mahler-Nachfolge steht.

Grüße
peet_g
Stammgast
#85 erstellt: 23. Nov 2004, 21:05

sound67 schrieb:


Wärme?


Vergiss, Thomas, nicht: Es ging in dieser Beschreibung um die Erste. Konkret um den langsamen Satz, voll der Anlehnung an Skrjabin. Es ist ein früher Schostakowitsch, der gerne experimentiert, mischt und ist grundsätzlich dazu geneigt, auch Kitsch auszunutzen. Seine daraufhin folgende Erfahrungen in der Filmmusik und im Ballett sowie mit Mahler bringt er später auch in Symphonien.

Hier in der Ersten in dem zweiten Satz soll es auch kurz animalisch warm werden. Wenn das in dieser Kürze für dich nicht genug klar war, sag es. Ich würde es dann noch ausführlicher beschreiben. :-)

Gruß
GiselherHH
Ist häufiger hier
#86 erstellt: 23. Nov 2004, 22:35

Martin2 schrieb:
Hallo Teleton,

Ja die vierte mit Barshai habe ich mir angehört. Mal abgesehen vom aufdringlich "guten Klang" hat mich diese Interpretation auch sonst völlig kalt gelassen.

Übrigens habe ich auch andere Versionen dieser Sinfonien, kann also Vergleiche durchaus ziehen. Ich habe auch sonst schon ein paar hundert CDs, da aber mein Interesse weit gefächert ist, nur wenige Werke in mehreren Versionen. Mein Ratgeber was gute Versionen anbetrifft war meistens der Penguins guide, von dem ich allerdings eine ältere Version habe. Empfehlungen dieses Guides haben mich selten enttäuscht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Barshaiversionen beim Penguins Guide große Meriten geerntet haben. Wahrscheinlich hat sich der Penguins Guide damit nie abgegeben.


Dann hoffe ich, daß folgende Zitate Deinen Glauben an die Urteilsfähigkeit der Herren Layton, Greenfield und March nicht ins Wanken bringen:

"Barshai's credentials in this repertoire are well known. He conducted the first recording of the Fourteenth Symphony and has, of course, arranged the Fourth, Eighth and Tenth Quartets for full strings with the composer's blessing. These are very well-prepared and expertly played accounts, which may not equal the likes of Haitink, Mariss Jansons (or Järvi in No6) but are finely shaped and felt. At the price, and given the clarity of the recording, these can certainly be recommended." (The Penguin Guide - Symphonies Nos 5 & 6)

"...this...Cologne version of the Leningrad has a great deal going for it. There is no bombast, yet the understatement does not entail loss of character and impact, and the sound quality is very good indeed, thanks to the excellent Cologne acoustic." (The Penguin Guide - Symphony No 7)

Die Zitate habe ich beim Googeln auf einer Website gefunden. Sie entstammen wohl dem Penguin Yearbook 2003, in dem Barshais Aufnahmen der 5., 6. und 7. Symphonie (einzeln auf dem Label "Regis" erschienen) besprochen werden.

Grüße

GiselherHH
Martin2
Inventar
#87 erstellt: 24. Nov 2004, 01:10
Hallo Giselher

Ich gebe zu: Das überrascht mich schon. Allerdings ist wohl so, daß ich mich im Notfall immer noch auf mein eigenes Urteilsvermögen verlasse. Es wäre im übrigen nicht das erste mal, wo ich mit den genannten Herren nicht übereinstimme. Natürlich regt es mich an, in den Zyklus noch mal reinzuhören. Daß ich meine Meinung über den Klang ändere, ist unwahrscheinlich. Die 7te fand ich im übrigen nicht so schlecht ( von Hocker gerissen hat sie mich auch nicht). Aber die vierte und sechste haben mich wiegesagt völlig kalt gelassen. Das Schöne ist ja: Man darf immer noch hören, was einem gefällt. Und muß es sich von niemandem vorschreiben lassen.

In die 5. habe ich nur kurz reingehört, da kann ich noch kein Urteil drüber abgeben. Ich denke das Thema Musik läßt sich im übrigen nicht versachlichen. Man kann aber ruhig diskutieren, und seine Zustimmung oder Ablehnung mit Argumenten zu untermauern versuchen. An der Tatsache, daß die Diskussion hier zeitweise ziemlich entglitten ist, fühle ich mich unschuldig. Ich glaube jedenfalls keinesfalls, daß nun Barshai die "Referenzaufnahme" ist. Dazu fehlt mir in Klang und Interpretation einfach zuviel. Aber ich kann demnächst gerne noch mal reinhören, dann können wir gerne noch mal diskutieren. Im übrigen bin ich das Thema Penguins Guide wirklich leid. Dazu habe ich an anderen Orten schon das Entsprechende gesagt.

Gruß Martin
GiselherHH
Ist häufiger hier
#88 erstellt: 24. Nov 2004, 02:31
Hallo Martin,

natürlich gehen die Wellen hoch, wenn man lebhaft über CDs diskutiert - und das ist auch gut für ein solches Forum, denn wir sind schließlich kein universitäres Proseminar...

Ich finde, daß die Barshai-Box mehr als bloß eine Einsteigeraufnahme zum Kennenlernen ist, da das Gesamtniveau fast überall hoch ist. Sicher lassen sich in Einzelfällen immer noch bessere Aufnahmen finden (z.B. Mrawinsky oder Sanderling in der 5ten oder die ältere Karajan bei der 10ten), aber wer sich hier bei Schostakowitsch zum ersten Mal umsieht, ist mit Barshai nicht schlecht bedient.

Mit Haitink z.B. habe ich gewisse Probleme. Das Concertgebouw ist einfach ein zu perfektes Orchester mit einem fast zu schönen Klang für Schostakowitsch. Wenn ich das grotesk-mechanische Scherzo der 8. Symphonie mit den Leningrader Philharmonikern unter Mrawinsky (Philips, 1982) höre, dann sehe ich gleichsam eine Kriegsmaschine in Form eines riesigen Fleischwolfs vor mir, dessen rotierende Messer Menschenfleisch zerhacken. Die Streicher bei Haitink besitzen dagegen nicht dieselbe Schärfe, sondern klingen hier zu kultiviert, was auch an der m.E. zu halligen Aufnahme liegt.

Grüße

GiselherHH


[Beitrag von GiselherHH am 24. Nov 2004, 13:21 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#89 erstellt: 24. Nov 2004, 03:43
Hallo Giselher

Wichtig für eine Interpretation sind vor allem sind vor allem die richtigen Tempi. Da habe ich heute abend noch mal einen kleinen Interpretationsvergleich gemacht:
Schostakowitschs 15. und hier habe ich mir vor allem noch mal den zweiten Satz angehört. Die Unterschiede der Tempi sind gewaltig: Haitink 16,28 Minuten, Slovak 15,42, Barshai dagegen braucht 11,43 Minuten. Entschuldigung: Ob du fast 17 Minuten oder knapp 12 brauchst, das ist nun wirklich mehr als eine Nuance. Ich habe mir den Satz dann angehört: Erst den Barshai, dann den Haitink, dann den Slowak. Bei Barshai dachte ich na ja, ganz nett, aber das hat Schostakowitsch ja alles früher viel besser gemacht, aber der Mann war halt alt. Dann habe ich den Haitink - bei 50% langsamerem Tempo!! - gehört, und dann erschien plötzlich ein ganz anderes Bild: Es war eine bewegende Musik, die langsamen Tempi waren allerdings manchmal fast zu langsam, aber die Magie der Musik, die vielleicht nicht diesen Überschwang der Inspiration der früheren Sinfonien hatte, dafür aber diese Expressivität letzter und empfundener Töne, kam voll zur Geltung. Dann hörte ich noch den Slovak. In gewisser Hinsicht gefiel er mir am besten: Sein leicht schnelleres Tempo war nicht ganz so gefährlich langsam wie das von Haitink, aber ließ die Musik zur vollen Entfaltung kommen ( nur leider arbeitete er nicht mit so einem guten Orchester). Ob Du den Haitink oder den Slovak bevorzugst, darüber läßt sich diskutieren und auch abwägen. Aber bei solchen Tempounterschieden wie zwischen Barshai und Haitink kannst du nur den einen niedermachen und den anderen loben. Und da ist Barshai eindeutig der, der niedergemacht gehört. Beim letzen Satz liegen die Verhältnisse übrigens ähnlich, aber ich habe sie mir nicht angehört.

Gruß Martin
sound67
Hat sich gelöscht
#90 erstellt: 24. Nov 2004, 10:39

Martin2 schrieb:
Aber bei solchen Tempounterschieden wie zwischen Barshai und Haitink kannst du nur den einen niedermachen und den anderen loben. Und da ist Barshai eindeutig der, der niedergemacht gehört.


Da möchte man die Bergpredigt zitieren ...

Was die "Wärme" angeht, so scheinen einige Hörer diese auf Gedeih und Verderb in die Musik hineinprojezieren zu wollen. Ganz verständlich, schließlich ist einfache Emotionalität leichter zu begreifen als kalte Depression. Nur hat das mit Schostakowitsch leider nichts zu tun ...

Gruß, Thomas
teleton
Inventar
#91 erstellt: 24. Nov 2004, 11:03
Hallo GiselherHH und Martin2,

vielen Dank Giselher für die aufklärende Kritik aus dem Penguin Yearbook 2003. Was Du insgesamt schreibst kann ich nur unterstützen. Die Barschai-Schostakowitsch - Box ist in ihrem Gesamtniveau wirklich hoch einzustufen.
Martin, da warst Du platt, das Dein Penguin-Guide auch eine positive Kritik über Barschai enthält!?! Aber wie Du schon schreibst - jetzt Schluß mit den "Pinguinen"!
Matin2 muß nun doch feststellen, das er mit seiner direkten Ablehnung für Barschai doch ziemlich alleine dasteht. Aber er will ja nun nochmal reinhören.
Peet hat zwar auch teilweise Bedenken gegen die Barschai-Aufnahme, belegt dieses aber durch konstruktive Kritik.
Peet_g
In einem sind wir uns aber einig:
Wir bevorzugen beide die Roshdestwensky-Gesamtaufnahme !

Wie ich schon in meinen ersten Beiträgen geschrieben habe bleibt meine Favoriten-Gesamtaufnahme die Roshdestwenky-Interpretation; auch wenn einige hier klangliche Probleme angemeldet haben.
Es ist wirklich interessant, wie verschieden die Geschmäcker sind.
Zu Martins Hörtest der 15.Sinfonie:
Man sollte von Spitenaufnahmen die mehrere Schallplattenpreise 2003 bekommen haben nicht schreiben - diese gehört niedergemacht - das ist kindisch und naiv.

Von der 15.Sinfonie besitze ich auch mehrere Aufnahmen zum Interpretationsvergleich. Kennengelernt habe ich diese Sinfonie auf LP mit Kyrill Kondraschin; eine maßstabsetzende Aufnahme in der die russische Atmosphäre eindruckvoll ausgebreitet wird; nur die Klangqualität bleibt hinter heutigen Einspielungen zurück. Meine spätere Roshdestwensky-Aufnahme hat mich dann vollends überzeugt, wie die 15te zu klingen hat. Ganz entteuscht war ich von der Haitings 15ter(im Gegensatz zu Haitings TOP-Aufn. der 6.,8.,11.,12.) - keine Atmosphäre wie bei den Russen, kein Fernorchesterstimmen, die sind einfach im Normalorchester integriert und der Hammer----Stereopanorama seitenverkehrt auf der geliehenenen Decca-CD.
Zu den verfärbten Naxos-Aufnahmen möchte ich nichts sagen - es lohnt sich nicht darüber zu schreiben; abgehakt.
Als ich dieses Jahr zum ersten mal die Barschai-Interpretation der 15ten hörte, war ich absolut positiv überrascht und zähle diese Aufnahme klar zu den Besten. Die russ.Atmosphäre konnten die kölschen Jungs gut ausbreiten - das war Schostakowitsch wie ich ihn mag, gespielt mit dem richtigen Mutterwitz. Das etwas zügigere Tempo kommt meinem Geschmack entgegen.
Ich kann nicht verstehen, wieso man bei der Barschai Produktion von verwaschenem Klang sprechen kann - das kommt doch alles sehr präzise und gut durchhörbar.
Martin2
Inventar
#92 erstellt: 24. Nov 2004, 13:18
Also ich bin hier sicher nicht der einzige, dem die Barshaiaufnahmen nicht gefallen. Auch Peet lobt diese Aufnahmen nicht gerade überschwänglich. Im übrigen braucht ihr nicht immer mit euren Referenzen kommen, das zeigt nur, daß ihr zu einer selbständigen Meinung nicht fähig seid. Auch für Haitink finden sich wohl gewisse Referenzen. Das Tempo bei Barshai im Falle der 15. ist nicht "etwas zügig", es ist einfach viel zu schnell, auch sonst war ich, wie etwa in der 6. und 8., mit den Tempi nicht glücklich. Wie eine konstruktive Kritik aussehen soll, weiß ich nicht, ich kann nur schreiben, was mir nicht gefällt. Und ich habe über die Barshaiaufnahmen nie geschrieben, daß sie einen verwaschenen Klang hätten, ich bitte einfach mal darum, daß man mich richtig zitiert oder wenigstens wiedergibt.
sound67
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 24. Nov 2004, 13:27

Martin2 schrieb:
Also ich bin hier sicher nicht der einzige, dem die Barshaiaufnahmen nicht gefallen. Auch Peet lobt diese Aufnahmen nicht gerade überschwänglich. Im übrigen braucht ihr nicht immer mit euren Referenzen kommen, das zeigt nur, daß ihr zu einer selbständigen Meinung nicht fähig seid.


Und nimmst gleich Peet als Referenz. Logik, die ich meine. :))


Wie eine konstruktive Kritik aussehen soll, weiß ich nicht


Stimmt.

Gruß, Thomas
vanrolf
Inventar
#94 erstellt: 24. Nov 2004, 15:49
Guten Tag zusammen,

ich beobachte diesen thread seit längerem, weil auch ich seit einiger Zeit versuche, mir Schostakowitsch ein wenig zu erschließen, und ich finde die Beiträge der "Kontrahenten" (teilweise kommt es jedenfalls so rüber) z.T. sehr aufschlussreich und informativ.

Zu den einzelnen Aspekten möchte ich mich lieber noch nicht äußern, weil ich da noch nicht genügend Background habe.

Nur soviel zum Begriff "Wärme" in Schostakowitschs Musik : Das die Kompositionen vor völlig anderen gesellschaftlichen, politischen und historischen Hintergründen entstanden sind als die Musik so mancher anderer (westlicher) Komponisten, die von Mäzenen gefördert und von Machthabern geachtet wurden, hat sich natürlich in ihrer Wirkung niedergeschlagen.

Trotzdem empfinde ich persönlich in den Sinfonien, die mir bekannt sind (z.B. 10 von v.Karajan, 5 v.Haitink, 7 von Jansons) durchaus eine ausgeprägte Emotionalität, die mich anspricht.

Also nicht nur:


Sarkasmus, Beklemmung, Kälte, manchmal ätzender Witz
.

Der Beginn des ersten Satzes der 10 z.B. ist für mich mindestens soviel düstere Beklemmung wie auch Erinnerung an zurückliegendes Glück und Sehnsucht danach.
Ich gebe aber gerne zu, daß mir die "schöne" Spielweise bei der 5 unter Haitink dem Werk gegenüber schon ein wenig unangemessen erscheint.

Dies ist mein derzeitiger - rein subjektiver - Stand dazu. Die Barshai-Aufnahmen habe ich mir besorgt, bin aber noch nicht so weit, daß ich mich dazu schon äußern möchte.

Gruß Rolf
sound67
Hat sich gelöscht
#95 erstellt: 24. Nov 2004, 22:41

vanrolf schrieb:

Der Beginn des ersten Satzes der 10 z.B. ist für mich mindestens soviel düstere Beklemmung wie auch Erinnerung an zurückliegendes Glück


Welches "Glück" im Leben von Schostakowitsch?

Gruß, Thomas
Martin2
Inventar
#96 erstellt: 24. Nov 2004, 23:24
Lieber Thomas,

es war mir klar, daß du wieder auf dem armen Slovak herumprügeln würdest, der sich dafür auch hervorragend eignet. Vielleicht, weil du dich an den Haitink nicht herantraust? Du mahnst den konstruktiven Dialog an. Das sind ja hehre Ziele, aber mir würde es durchaus reichen, wenn man mal auf das einginge, was ich sage. Ob bei Musik so etwas wie ein konstruktiver Dialog möglich ist, weiß ich wiegesagt nicht, aber daß man auf das, was jemand gesagt hat eingeht, sollte schon möglich sein. Wer hat nun - bei solch extremen Tempounterschieden - recht, Haitink oder Barshai? ( den Namen Slovak darf man hier ja nicht erwähnen). Welches ist das richtige Tempo, welches Tempo ist vertretbar, welches indiskutabel? Oder ist das alles völlig gleichgültig? Und es ist dir auch völlig gleichgültig, ob jemand ein Stück in 12 oder 17 Minuten spielt, Hauptsache er hat die richtigen Referenzen, und notfalls glaubst du, daß eine wie das andere sei hervorragend - auch wenn es sich völlig widerspricht, Hauptsache du hast für beides Referenzen. Wenn es hochangesehen ist, Christ oder Atheist zu sein, bist du vermutlich beides.

Daß Peet meine Referenz ist, ist einfach zu albern. Es wurde nur behauptet, daß ich der einzige bin, der sich angesichts des Barshai nicht vor Begeisterung überschlägt, und das ist doch einfach nicht wahr.

Zum Thema Penguins Guide nochmal: Meine hohe Einschätzung der Herren ist ungebrochen. Jedoch muß man bei der Einschätzung dieses Projektes einen gewissen gesunden Menschenverstand walten lassen. Die Herren mögen so gut sein wie sie wollen, das ganze Projekt ist insofern unaufrichtig, als die Vorstellung, daß da drei ältere Herren in London sitzen, und dann 10.000 ( oder so) CDs im Jahr beurteilen und dann auch noch zum unausweichlich richtigen Urteil kommen von einem gewissen Kinderglauben zeugt. Das heißt nicht, daß der Penguins Guide grundsätzlich schlecht ist, aber was die da alles angeblich mit höchster Präzision beurteilt haben wollen, ist selbst physisch nicht mehr zu schaffen, zumal für ältere Herren.

Gruß Martin
stolte1969
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 25. Nov 2004, 00:05
Thomas:

Welches "Glück" im Leben von Schostakowitsch?


Die Geburt seines Sohnes? Seine Hochzeit(en)? Guter Sex? Freundschaften? Geselliges Zusammensein? Eine gute Flasche Wein? Ein gutes Essen? Eine gelungene Aufführung seiner Werke? Die gelunge Aufführung Werke anderer Komponisten? Ein gelungenes Konzert? Die bestandene Abschlussprüfung an der Leningrader Akademie? Die Uraufführung seiner 1. Symphonie? Übungsstunden mit Sofronitsky? Erholsame Ferien? Überlebt zu haben?

Vielleicht für Dich kein Glück, für andere schon.

Nichts für ungut,
Gerrit
peet_g
Stammgast
#98 erstellt: 25. Nov 2004, 00:17

sound67 schrieb:

vanrolf schrieb:

Der Beginn des ersten Satzes der 10 z.B. ist für mich mindestens soviel düstere Beklemmung wie auch Erinnerung an zurückliegendes Glück


Welches "Glück" im Leben von Schostakowitsch?


Hallo Bernd!

Kannst du etwas mit dem Vergleich zwischen dem Nebensatz im Ersten Satz der Ersten Symphonie und dem Nebensatz im Ersten Satz der Zehnten Symphonie anfangen?

Schlüssel wäre hier der Walzerrhythmus - im ersten Fall ohne "eins", im zweiten Fall verdeckt von einem 5/4 Takt. Soviel zur Musik.

Und zum Leben Schostakowitschs - kennst du sein erstes Klaviertrio und seine Hintergrundgeschichte? Beschreibungen des jungen Schostakowitsch durch seine Freunde? Bis zum Prawda-Artikel und der Erschiessung Tuchatschewskis war er ein Glückspilz.

Gruß
sound67
Hat sich gelöscht
#99 erstellt: 25. Nov 2004, 05:52

Martin2 schrieb:
Wer hat nun - bei solch extremen Tempounterschieden - recht, Haitink oder Barshai? ( den Namen Slovak darf man hier ja nicht erwähnen) ... Welches ist das richtige Tempo, welches Tempo ist vertretbar, welches indiskutabel? ...


Eine Interpretation muss in sich schlüssig sein und das Werk als solches nicht entstellen, und deshalb können in der klassischen, wie auch der populären Musik, völlig unterschiedliche Ansätze zu einem Werk "richtig" sein. Schau Dir mal an, wie man Bach vor 50 Jahren interpretiert hat, und wie es "Propheten" der HIP heute tun. Ist dadurch alles vorher falsch? Toscanini und Furtwängler weichen im Tempo bei Brahms und Beethoven extrem(st) von einander ab. Wer von beiden hat "Recht", wer "Unrecht"? Solange ein Musikstück nicht *so* langsam gespielt wird, dass es auseinanderfällt (-> Celibidache) oder *so* schnell, dass die einzelnen Teile durcheinander geraten, wer hat da "Unrecht"?

Ein Adagio einer Schostakowitsch (oder Bruckner, oder Mahler) Symphonie ist am allerwenigsten geeignet, sich darüber zu mokieren, ob jemand 12, 16 oder 17 Minuten dazu braucht. Und schon gar nicht darüber, wer da richtig und wer "falsch" liegt. Allein die Tatsache, dass es keine zwei Einspielungen in demselben(!) Tempo gibt und dass im Gegenteil die Spieldauer durch die unterschiedlichsten namhaften Dirigenten stark voneinander abweicht zeigt doch, dass Dein ganzer Ansatz falsch ist.

Auch Dein Gequengel über Referenzen, die andere zu Rate ziehen ist hochgradig lachhaft, da Du es doch selber tust.


Wenn es hochangesehen ist, Christ oder Atheist zu sein, bist du vermutlich beides.


Du meine Güte, Du kapierst es wirklich nicht. Die Schönheit der Aufführung von Musik liegt in der Verschiedenartigkeit der Ansätze. Dir entgeht viel, wenn Du das nicht begreifst.


Es wurde nur behauptet, daß ich der einzige bin, der sich angesichts des Barshai nicht vor Begeisterung überschlägt, und das ist doch einfach nicht wahr.


Und somit benutzt Du Peet als Referenz ...

Was die 10. Symphonie angeht, so mag das mit der "Sehnsucht" (nach Elmira Nazirova) hinkommen, aber Erinnerungen an Momente des Glücks?

Gruß, Thomas

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67 am 25. Nov 2004, 06:33 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#100 erstellt: 25. Nov 2004, 12:27
Hallo Thomas,


Die Schönheit der Aufführung von Musik liegt in der Verschiedenartigkeit der Ansätze.


Haargenau meine Ansicht ! Sog. Referenzaufnahmen sind ein evtl. beachtenswerter Fixpunkt auf dem Weg der Rezeption einer Komposition, aber nicht Gott, um es mal überspitzt zu formulieren.


Was die 10. Symphonie angeht, so mag das mit der "Sehnsucht" (nach Elmira Nazirova) hinkommen, aber Erinnerungen an Momente des Glücks?


Ich habe da meine rein persönlichen, subjektiven Eindrücke gemeint und keine Behauptungen bezüglich irgendwelcher konkreter Ereignisse oder "Glücksmomente" im Leben von DS aufgestellt. MIR erscheint es eben so. Das ist alles.

Gruß Rolf
Susanna
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 25. Nov 2004, 14:01

vanrolf schrieb:

Ich habe da meine rein persönlichen, subjektiven Eindrücke gemeint und keine Behauptungen bezüglich irgendwelcher konkreter Ereignisse oder "Glücksmomente" im Leben von DS aufgestellt.


Hallo,

das ist mir jetzt zu hoch. Wieso darf man DS nicht unterstellen, beim Komponieren an Glücksmomente gedacht zu haben? Sicher geht es dabei nicht um konkrete Ereignisse, die kann man als Außenstehender natürlich nicht kennen. Ich bin der Überzeugung, daß sich jeder Mensch an solche Momente erinnern und sie positiv in seine Arbeit einbringen kann. Auch kann es durchaus sein, daß solche Glücksmomente unbewußt das ganze Lebenswerk eines Künstlers durchdringen können, in gleichem Maße wie schlimme Erfahrungen.

Gruß,
Susanna
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