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Schostakowitsch: Sinfonien / Gesamtaufnahmen

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teleton
Inventar
#301 erstellt: 09. Okt 2007, 12:22
Hallo DonChristo,

ich habe gerade nochmal Deinen beitrag genau gelesen - Du schreibst:

Das vermittelt ein sehr authentisches Schostakowitsch-Erlebnis und kommt stellenweise einer Züchtigung gleich ! Da sind ja doch, vom Masterband her, ziemlich heftige Aussetzer dabei. Der Zahn der Zeit hat leider ausgerechnet an dieser Aufnahme stark genagt. Teilweise ist im ersten Satz der linke Pegel weg oder schwankt, was eine Art Ping-Pong-Effekt schafft. Und die vehementen Ausbrüche haben die damalige Aufnahmetechnik offenbar zum Teil überfordert. Trotzdem sind großartige Momente dabei, aber wie gesagt: diese Aufnahme werde ich nur noch über die Anlage hören.

Wenn ich diese Worte lese, dann ziehe ich die Aussage eines Taminoaners in zweifel, der geschriebn hat, dass das AULOS-Remastering genau so gut sei, wie das bei Melodiya.

Denn so extrem schlimm finde ich den Klang und das Ergebnis bei der Sinfonie Nr.4 (Kondraschin-Aufnahme 1962) gar nicht.
Es handelt sich um die erste Aufnahme in der GA, daher sind schon einige Differenzen hörbar, aber Kanalaussetzer oder Ping-Pong-Effekt, nein - der wurde bei AULOS eleminiert und an eine Züchtigung hätte ich beim Hören der famosen Kondraschin-Interpretation nie gedacht.

Wie sieht es denn mit der relativen Rauschfreiheit aus ?
Das haben die AULOS-Jungs hinbekommen ohne klangliche Einbußen in den Höhen als Ergebnis zu haben.
Nicht nur ich bin vom AULOS-Remastering absolut begeistert.
arnaoutchot
Moderator
#302 erstellt: 09. Okt 2007, 13:38
Ich will hier nicht oberlehrerhaft auftreten, aber ich habe zu dem Thema in früheren Threads schon etwas geschrieben:

No. 254: Ein russischer Online-Händlers, mit dem ich w/ Kauf der Kondrashin und anderer CDs in Kontakt stand, hat Rücksprache bei Melodiya genommen und ihm wurde dort bestätigt, daß die Melodiya-Box nicht remastert ist. Die Aulos-Box hingegen scheint remastert zu sein.

No. 266: Siehe meine Beschreibungen zu den Eindrücken. Tatsächliche "Aussetzer" konnte ich in der Aulos-Version nicht feststellen.

Fazit: So wie es scheint ist die Aulos-Ausgabe der Melodiya-Ausgabe klanglich überlegen. Ich würde es ja zu gerne überprüfen und mir die Melodiya-Ausgabe zum Vergleich kaufen, aber so weit geht mein Ehrgeiz dann doch wieder nicht.

Grüße Michael
Don.Christo
Ist häufiger hier
#303 erstellt: 09. Okt 2007, 16:08
Na, jetzt wirds ja richtig spannend. Ich halte fest:

Es sind offenbar zwei unterschiedliche Einspielungen der Vierten bei Aulos und Melodyia neu enthalten.
Aulos hat die Aufnahme der Uraufführung von 1962.
Melodyia neuhat eine Aufnahme von 1966.


arnaoutchot schrieb:

Ein russischer Online-Händlers, mit dem ich w/ Kauf der Kondrashin und anderer CDs in Kontakt stand, hat Rücksprache bei Melodiya genommen und ihm wurde dort bestätigt, daß die Melodiya-Box nicht remastert ist.


Michael, selbstverständlich habe ich diesen Post von Dir mit besonderem Interesse gelesen, bevor ich mir die GA angeschafft habe. Ich halte die Auskunft aber für falsch. Auf jeder der CD-Hüllen steht ausdrücklich der für das Remastering zuständige Toningenieur drauf. Und auch mein Klangeindruck ist der, dass da sehr wohl nochmal Hand angelegt wurde, was bestimmten Passagen wie beschrieben auch zugute kommt.

Ich vermute mal, dass das Originalband der Vierten von 1966 in schlechterem Zustand ist als das von 1962. Vielleicht aber macht der Kopfhörer auch einfach vieles deutlicher, manchen Aussetzer größer als über die Anlage. Ich werde mir die Vierte nochmal über die Anlage anhören, um das zu überprüfen.

Das Rauschen war - auch - bei dieser Aufnahme kein Problem.

Grüße rundrum,
Christian
teleton
Inventar
#304 erstellt: 10. Okt 2007, 06:59
Es wird ja immer lustiger, jetzt werden die Remastering-Arbeiten von Melodiya und AULOS (ZITAT: scheint remastert zu sein) von 2006 auch noch in Zweifel gezogen.
Für AULOS-Remastering wurde eine neues DSD (DirektStreamDigital)- Verfahren von koreanischen Ingernieuren 2006 angewandt, das auf jeden Fall zum großen Erfolg führte. Ich habe ja zum vergleich eine Melodiya -CD aus dem Zyklus !
Welche Tricks die Russen bei der neuen Melodiya-Box verwendeten weiß ich nicht.

@ Don Christo
Um festzustellen ob es sich um dei gleiche Aufnahme von 1962 oder 1966 der Sinfonie Nr.4 handelt werde ich heute zu Hause die Spielzeiten nachsehen und morgen posten.
Nach den Schostakowitsch Seiten existiertnur eine Kondraschin-Aufnahme von 1966. Diese Angabe halte ich aber für falsch, da die CD-Angabe 1962 schreibt.

Ich bin auch gespannt, was Du zur Sinfonie Nr.5 mit Kondraschin schreibst !??!
Die Aufnahme ist glaube ich von 1967 und auch nicht ganz so astrein wie die restlichen 70er-Jahre Aufnahmen, aber gut.
Schnall Dich schonmal an, das Tempo ist schon im ersten Satz flotter als bei anderen gewohnt und IMO ganz bestimmt angemessener als beim mir zu langsamen Haitink (im ersten Satz).
op111
Moderator
#305 erstellt: 10. Okt 2007, 11:33
Hallo zusammen,

teleton schrieb:
Um festzustellen ob es sich um dei gleiche Aufnahme von 1962 oder 1966 der Sinfonie Nr.4 handelt werde ich heute zu Hause die Spielzeiten nachsehen und morgen posten.
Nach den Schostakowitsch Seiten existiertnur eine Kondraschin-Aufnahme von 1966. Diese Angabe halte ich aber für falsch, da die CD-Angabe 1962 schreibt.

das Timing zweier Ausgaben laut freedb:

freedb schrieb:
#1
Kondrashin, Moscow Philharmonic / Shostakovich, 15 Symphonies (Disk 4)
Tracks: 3 Total time: 59:59 Year: 1962
Disc-ID: classical / 1a0e1003

1. Symph. No.4 in C minor, op.43 - I. Allegro poco moderato 25:41
2. II. Moderato con moto 8:21
3. III. Largo-Allegro 25:57
#2
Kirill Kondrashin & Moscow Philharmonic Orchestra / Shostakovich-Sym phony No 4 in...Details
Tracks: 3 Total time: 59:51 Year: 1994
Disc-ID: classical / 1f0e0803

1. Sym no.4 in c Op.43 1.Allegro poco moderato 25:34
2. Sym no.4 in c Op.43 2.Moderato con moto 8:21
3. Sym no.4 in c Op.43 3.Laro. Allegro 25:56
und
Kondraschin Diskografie patachonf.free.fr

UA: 30.12.1961, A: 1962 (P) Moskau
LP : Chant du Monde LDXA 8327/28 / LDXA 78 413/14 (+ Hamlet/Rojdestvenski) -
CD : BMG/Melodiya 74321 198402
I. 25'38 - II. 8'20 - III. 26'01"


Gruß


[Beitrag von op111 am 12. Okt 2007, 11:05 bearbeitet]
Don.Christo
Ist häufiger hier
#306 erstellt: 10. Okt 2007, 13:44
Hallo zusammen,

die Sache mit der Vierten lässt mir keine Ruhe. Ich habe mir deshalb gestern abend nochmal die Sätze 1 und 3 über Kopfhörer und heute vormittag dann über die Stereo-Anlage angehört. Dazu gleich mehr.

Vorab will ich nochmal betonen, dass sämtliche Aufnahmen der Melodiya-neu-Ausgabe remastered wurden. Das ist also nicht in Zweifel zu ziehen. Auf den CD-Hüllen steht hinten drauf:
Remastering: V.Obodzinskaya bzw. Remastering: M.Pilipov.
Diese Namen hatte auch der oben von teleton erwähnte “Taminoaner” genannt.
Das Ergebnis ist auch zu hören: das Rauschen ist gering (angesichts des Alters der Aufnahmen), die Plastizität wie beschrieben verblüffend (jedenfalls bei den eher „kammermusikalischen“ Passagen). Insgesamt ist das Remastern nach meinem Eindruck sehr gelungen (bisher habe ich die Symphonien 1-5 gehört). Natürlich kann aber auch ein tolles Remastering nicht etwas rekonstruieren, was auf dem Original-Master nicht drauf ist.

Und nun zur Vierten. Ich muss meine Äußerungen relativieren. Es macht einen grundlegenden Unterschied, ob man die Vierte über Kopfhörer oder über die Anlage hört. Ich habe beim Hören über KH etwa zehn Stellen notiert, an denen Einschränkungen am linken oder rechten Pegel zu hören sind, der Klang plötzlich wie durch einen Filter oder großen Vorhang ertönt, eine Melodie etwas brüchig klingt oder ähnliches.

Beim Vergleich über die Anlage sind mir die meisten dieser Stellen nicht oder kaum störend aufgefallen. Da komme ich zu einer ganz anderen Beurteilung der Einspielung: über weite Strecken klingt sie, für ihr Alter, absolut akzeptabel. Was mich zum Begriff „Züchtigung“ gebracht hat, war folgendes. Im dritten Satz ist über mehrere Minuten der rechte Pegel etwas schwächer, wie zurückgenommen. Über den Kopfhörer fühlt man sich, als habe die Hörfähigkeit rechts um 30 Prozent abgenommen. LInks ist voll da, rechts fehlt was. Das hält man nicht lange aus. Über die Anlage fehlt mir da zwar auch ein bisschen was, aber es schränkt den Hörgenuss längst nicht so ein.

Also sorry, wenn ich da ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen bin in meiner Beschreibung. Ich bleibe aber dabei: über KH ist jedenfalls der dritte Satz teilweise ein Fall für Masochisten.

Zum KH ganz kurz: es ist der AKG K 701, mit dem ich sehr zufrieden bin. Aber er gilt als gnadenlos analytisch, was bei älteren Aufnahmen problematisch sein kann. Der schönt nämlich nichts...

@teleton: Ich sehe heute abend mal nach, wie die genauen Satzlängen meiner Vierten sind.

Die Fünfte hab ich mir gestern auch noch gegeben. Was soll ich sagen: großartig. Ich kenne einige Einspielungen, aber diese hier ist sowas von zwingend. Übers Tempo hab ich schon gestaunt, fands aber schlüssig. Die Aufnahme ist von 1967, ich konnte sie sehr gut hören über KH. Die hatte ich übrigens mal als BMG-CD ausgeliehen – das klang deutlich schlechter...

Schöne Grüße,
Christian
Don.Christo
Ist häufiger hier
#307 erstellt: 11. Okt 2007, 09:57
Hallo zusammen,
hier sind die Satzlängen für die Vierte aus Melodiya-neu mit Kondraschin aus dem Jahre 1966:

1.Satz: 25'41"
2.Satz: 8'21"
3.Satz: 25'57"

Grüße,
Christian
op111
Moderator
#308 erstellt: 11. Okt 2007, 11:07
das entspricht exakt der von freedb gelisteten #1, dort als von 1962 erfasst (Disc-ID: classical / 1a0e1003)

Auch die weiteren Timings mit ihren winzigen Differenzen deuten darauf hin, daß sich um die selbe Aufnahme, nur mit winzigen Abweichungen in der Spieldauer (durch unterschiedliche Pausenlänge / Bandgeschwindigkeit) handeln könnte.


[Beitrag von op111 am 12. Okt 2007, 07:01 bearbeitet]
Don.Christo
Ist häufiger hier
#309 erstellt: 11. Okt 2007, 14:48

Franz-J. schrieb:
das enspricht exakt der von freedb gelisteten #1, dort als 1962 erfasst (Disc-ID: classical / 1a0e1003)


Stimmt. Das hat mich ziemlich irritiert.
Vielleicht mag einer der Aulos-Besitzer mal reinhören, ob er (eventuell über KH, weil deutlicher) folgende Störungen auch feststellt (von denen ich annehme, dass sie auf dem Masterband drauf sind und nicht kaschiert werden können):

1. Satz bei 10'04 bis 10'38": Hornmelodie, leichte Unregelmäßigkeiten/Schwankung auf dem linken Kanal.

3. Satz bei 16'55": Melodie kurz brüchig
bei 17'26": ganz kurzes "Schmieren", Wegrutschen im Klang.

Ich stelle übrigens keinerlei Publikumsgeräusche fest. Die Uraufführung kann es demnach eigentlich nicht sein.
teleton
Inventar
#310 erstellt: 12. Okt 2007, 06:48
Hallo Don Christo und FranzJ,

ja, die Spielzeiten decken sich, auch bei AULOS. Das sekündliche Unterschiede bei alen Angaben vorhanden sind liegt an den unterschiedlichen remasterten und nichtremasterten Versionen --- es müßte in allen Fällen die gleiche Aufnahme der Sinfonie Nr.4 mit Kondraschin sein.

Aber das Aufnahmedatum ist immer noch ungeklärt:
Ich hatte im Taminoforum wegen der Unklarheiten im entsprechenden Thread auch die Frage nach dem Aufnahmedatum gestellt.
Thomas(228) antwortete mir dort: Melodiya von 1962
DonChristo, als Melodiya-Besitzer schreibt: 1966
Ich, als AULOS-Besitzer schreibe: 1962, gem der CD-Angabe.

Wie kann es sein, dass zwei, die sich auf die gleiche Melodiya-GA beziehen unterschiedliche Aufnahmadaten für die Sinf.Nr.4 schreiben ???

@DonChristo
Die von Dir gemachten Zeitangaben bei den Unregelmäßigkeiten im 1. und 3.Satz werde ich am Wo-Ende mal bei AULOS überprüfen und entsprechend berichten.
Klar das es keine LIVE-Aufnahmen sind, denn diese sind wie man von zahlreichen Mrawinsky-Aufnahmen her kennt mit lauten Hustern belegt !
Don.Christo
Ist häufiger hier
#311 erstellt: 12. Okt 2007, 10:24
Hallo zusammen !


teleton schrieb:

... es müßte in allen Fällen die gleiche Aufnahme der Sinfonie Nr.4 mit Kondraschin sein.


Sieht ganz so aus. Dann wäre bei einer der Editionen die Aufschrift der CD falsch. Ich habe auch eine Bernstein-Aufnahme der Fünften, die definitiv live in Tokio 1979 aufgenommen ist. Auf dem Cover steht allerdings ein Aufnahmedatum aus den 60er Jahren. Sowas kommt also vor bei den Plattenfirmen...


teleton schrieb:

Die von Dir gemachten Zeitangaben bei den Unregelmäßigkeiten im 1. und 3.Satz werde ich am Wo-Ende mal bei AULOS überprüfen und entsprechend berichten.


@teleton: Das wäre klasse. Und wenn Du schon dabei bist, überprüfe doch bitte auch im 1.Satz noch die Stelle ab 15'52". Da fällt der "große Vorhang" übers ganze Orchester, bei meiner Einspielung. Ich habe inzwischen eine hervorragende Besprechung der Melodiya-neu-Box gefunden, sehr lesenswert, mit Leidenschaft und Kennerschaft geschrieben. Der Rezensent beschreibt diese Stelle bei 15'52" so:

"Quite a few audible edits show up: indeed, 15:52 into the 1st movement of Symphony no. 4 there is a bizarre moment where the entire orchestra suddenly appears to decamp into a narrow but very resonant bathroom – some kind of emergency repair work no doubt. I don’t have the Aulos set to compare results on any restoration work, but judging by previous remarks the old problems remain more or less the same."

Ein Orchester im Badezimmer - würde mich mal interessieren, wie diese Stelle bei Aulos klingt.

Hier versuche ich mal nen Link zu setzen, der Artikel ist echt lesenswert:
http://www.musicweb-...hin_MELCD1010165.htm


So, viel Spaß beim Hören weiterhin
wünscht
Christian
op111
Moderator
#312 erstellt: 12. Okt 2007, 11:26
Hallo zusammen,

teleton schrieb:
Klar das es keine LIVE-Aufnahmen sind, denn diese sind wie man von zahlreichen Mrawinsky-Aufnahmen her kennt mit lauten Hustern belegt !

ich habe weder einen konkreten Anhaltspunkt dafür gefunden, daß es eine kommerzielle Live-Aufnahme der Uraufführung gibt, noch dafür, daß Kondraschin die 4. innerhalb weniger Jahre 2-mal aufgenommen hat.
Wenn man beide CDs vorliegen hat, kann man mit einem Audio Editor beide Aufnahmen vergleichen - so wie bei der Entlarvung der Joyce Hatto Täuschung vorgegangen wurde.
teleton
Inventar
#313 erstellt: 15. Okt 2007, 10:35
Hallo Don Christo,

es ist nun klar, das es sich bei AULOS und Melodiya um die gleiche Kondraschin-Aufnahme handelt.
Ich denke das Aufnahmejahr 1962 richtig ist, da die technischen Möglichkeiten 1966 auch in Russland schon besser waren, denn die Sinfonie Nr.5 (Aufnahme 1967) klingt schon bedeutend zeitnaher, sodaß ich hier schon einen Abstand von 5Jahren vermute.

Die Differenzen im 1. und 3.Satz kommen von Mutterbandfehlern und können eigendlich durch ein Remastering kaum ganz eleminiert werden.

1.Satz 10:04 bis 10:38 Bandbeschichtung scheint links schwächer zu sein, dadurch die leichten Schwankungen, die besonders mit KH auffallen.

Bei 15:52 ist klar eine Klangänderung vorhanden, aber nicht so schlimm, dass man hier von Badezimmersound sprechen müßte. Der Sound kommt für ca.3Sekunden mehr von links und dann ist das volle Orchester wieder da - tolle Stelle bis 17:08. Vielleicht hat AULOS da nachgeregelt, sodaß dieser Effekt nicht so tragisch ist.

3.Satz: Ab 16:14 sind mehrere Mutterbandfehler und Bandausfälle im Millisekundenbereich bis 17:26 vorhanden. Das liest sich schlimmer als es tatsächlich ist.

Die Passage von 18:20 bis 21:03 ist das letzte Aufbäumen vor den ruhigen Finale. Bei den Tuttistellen sind die Paukenwirbel übersteuert (über KH hörbar). Das ist warscheinlich das, was Dich zum Begriff "Zuchtigung" veranlaßte - über Lautsprecher klingt dieses Manko nicht so negativ.
Bei 22:10 ist auch noch ein millisekunden Bandaussetzer.


Wenn man bedenkt das zu dieser Zeit in Russland die technischen Aufnahnmegeräte nicht so weit entwickelt waren, wie zu der Zeit in den USA, dann kann man diese Differenzen verzeihen.
Denn es liegt uns hier eine hervorragende Interpretation vor die auf AULOS gar nicht so schlecht klingt, wie die obigen Worte vermuten lassen.
op111
Moderator
#314 erstellt: 16. Okt 2007, 17:55
Hallo zusammen,
bei der Durchsicht alter Aufnahmelisten ist mir aufgefallen, daß es eine Gesamtaufnahme mit dem staatlichen Sinfonieorchester der UdSSR u.a. unter der Leitung von Jewgeni Swetlanow gab. Sie hat wahrscheinlich für Melodija die Aufnahme von Kondraschin ersetzt, der, nachdem er die Sowjetunion verlassen hatte, zur Unperson geworden war.
Die Diskografie macht keine näheren Angaben.
Eine Suche bei JPC blieb ergebnislos. Auf meinem kurzen Tonband-Fragment aus der 10. geht es noch dramatischer und wilder zu als in Roshdestwenskijs Aufnahme.
Weiß jemand ob und wo noch CDs davon zu bekommen sind?
Gruß
Hüb'
Moderator
#315 erstellt: 16. Okt 2007, 18:08
Hallo Franz,

ich meine, hier sei die erwähnte GA mal gelistet gewesen.

Grüße

Frank
teleton
Inventar
#316 erstellt: 17. Okt 2007, 06:29
Hallo Franz,

wenn es die Swetlanow-GA der Schostakowitsch-Sinfonien irgendwo geben würde, hätte ich diese längst erworben.

Ich habe noch die Eurodisc-LP der Sinfonie Nr.10 (und noch eine andere) mit Swetlanow. Das Cover der 10 ist dunkelblau/schwarz gestaltet mit einer großen 10 auf den gesamten Cover. Das ist wirklich eine fantastische Interpretation, die auch klanglich voll überzeugen kann.
Das sie wilder als Roshdestwensky wäre muß ich nochmal hören, denn das habe ich ohnehin vor, wegen eines aktuellen Schosty10-Threads an anderer Stelle ( Thomas N.).
Ich hatte damals schon bedauert, dass ich nicht noch mehrere Sinfonien mit Swetlanow beommen konnte, da diese klanglich noch besser waren als mit Kondraschin und erst recht Mrawinsky (den ich damals wegen dem schlechten LP-Klang ganz beiseite gelegt und ersetzt hatte).
Ich war immer schon klangbewußt !

Das Swetlanow alle Schostakowitsch-Sinfonien eingespielt haben könnte, ist mir nicht bekannt.
teleton
Inventar
#317 erstellt: 17. Okt 2007, 06:42
Hallo Franz,

ich habe gerade auf der von HÜB erwähnten Seite nachgesehen.
Hier sind dort die Sinfonien Nr. 5,6,7,8,9,10 als Einzel-CD´s gelistet: Habe "Shostakovich Svetlanov" als Suchfunktion eingegeben.
Warum gibt es solche CD-Schätze nicht bei uns ????

Mir ist dabei auch eingefallen, das ich auch die Swetlanow-Aufnahmen der Sinfonien Nr.6 und 7 in einer Eurodisc-Doppel-LP-Tasche habe.
Man waren das damals zur LP-Zeit wunderbare Hörsitzungen mit diesen Eurodisc-LP´s.
Tja, ich höre schon seit Jahren kaum mal eine LP. Da muß ich mich in den Hobbyraum verziehen, wo mein Plattenspieler angeschlossen ist. Es wird Zeit diese Schätze wiedermal auf zu legen.
Don.Christo
Ist häufiger hier
#318 erstellt: 22. Okt 2007, 11:32
Hallo teleton,

danke für Deinen Bericht und das Nachören der Kondraschin-Aufnahme der Vierten. Nachdem Du etliche Stellen mit Deiner Aulos-Einspielung verglichen hast und dort ebenfalls gewisse klangliche Einschränkungen festgestellt hast, dürfte klar sein, dass Aulos und Melodiya-neu die gleiche Aufnahme verwendet haben.


teleton schrieb:

Ich denke das Aufnahmejahr 1962 richtig ist, da die technischen Möglichkeiten 1966 auch in Russland schon besser waren, denn die Sinfonie Nr.5 (Aufnahme 1967) klingt schon bedeutend zeitnaher, sodaß ich hier schon einen Abstand von 5Jahren vermute.


Ganz klar, sehe ich auch so. Die Aufnahmen von 1967, und das sind einige in diesem Set, klingen deutlich besser als die der Vierten. Da kann man von 1962 ausgehen. Dann ist aber auch klar, dass bei Melodiya-neu die Jahreszahl falsch angegeben ist. Denn wie gesagt: auf der Hülle wird 1966 angegeben. Und im Booklet findet sich dazu keine Angabe, nur der Hinweis auf die (späte) Uraufführung im Dezember 1961. Das will ich nur mal festhalten, weil es dazu auch andere Angaben gab.

Grüße an alle,
Christian
op111
Moderator
#319 erstellt: 22. Okt 2007, 14:38
Hallo Wolfgang,

teleton schrieb:
Warum gibt es solche CD-Schätze nicht bei uns ????

vermutlich, weil es bereits eine Überfülle an Schostakowitsch-Ges.aufnahmen gibt.
Seit es die Barschai-Aufnahme zum Billigstpreis gibt, ist vielleicht auch kein ordentlicher Preis mehr zu erzielen.
Gruß
leifislive
Ist häufiger hier
#320 erstellt: 05. Nov 2007, 21:11
Hi,

wollte kurz anmerken, dass ich auf arnaoutchots Empfehlung hin die Box mit Ashkenazy gekauft habe. Ich werde mein Posting nach und nach erweitern, wenn ich alle gehört habe.

Eins vorweg: am Klang besteht kein Zweifel für mich. Insbesondere das Blech erfreut. Man kann auch alles in allem nicht wirklich viel schlechtes finden, ein paar Sachen sind mir dennoch aufgefallen, und die möchte ich hier Kund geben:

- CD8: Kammersinfonie op. 110a und Sinfonie 10
Die Kammersinfonie (habe ich selber schon mehrmals gespielt) ist von der Interpretation sehr rund und vom Klang sehr dunkel, die Präzsion des Orchesters ist gut aber leider nicht sehr gut; sie könnte alles in allem für mich mehr Aggressivität - vor allem im zweiten Satz - vertragen. Ich habe hierzu keine alternativ Einspielung
Sinfonie 10 finde ich sehr gelungen. Natürlich könnte das Scherzo noch schneller sein... Die absurden "Marsch"-Stellen der Sinfonie kommen bei Haintink noch absurder, dafür werden die (Streicher-)Linien bei Ashkenazy besser ausgespielt und der Witz im dritten Satz geht nicht verloren. Alles in allem gelungen. Die Präzision erscheint mir höher als die der Karajan und Haintink Aufnahme.

- CD 12: Sinfonie 9&15

Sinfonie 9: Fand ich recht gelungen, der langsame Satz könnte mir noch mehr ausgespielt werden, aber nun ja...
Sinfonie 15: Habe ich selbst schon gespielt, hier erlaube ich mir etwas Detail Kritik. Die Sinfonie ist (insbesondere im dritten Satz) durchweg im Originaltempo gespielt, aber leider nicht immer mit der nötigen Ruhe: Dadurch geht bisweilen etwas die Ordnung und Präzision im Orchester von Zeit zu Zeit verloren - insbesondere bei den Orchestertutti des vierten Satzes (im zweiten ist das Schlagwerk etwas im anderen Timing) und an den Kammermusikalischen Stellenb der Sätze eins und drei. Darüberhinaus fehlt mir in den langsamen Sätzen manchmal auch der letzte Hauch von Spannung. Sie drängen mir zu sehr nach vorne, aber das ist Geschmackssache. Der Konzertmeister ist leider bei einigen seiner Soli mit dem Tempo - ich formuliere es mal so - "unglücklich" und kommt dadurch nicht ganz präzise hinterher. Bei Haintink und Sanderling sind diese Punkte besser. Insbesondere das Scherzo finde ich bei Sanderling gelungener, hier ist de Schostakowitsch typische Witz leichter zu erkennen; dafür ist das Ende der Symphonie bei Sanderling zu langsam. Hier finde ich Haitinks Version den gelungeneren Kompromiss. Das ist aber im Bereich der Geschmackssache. Auf jeden Fall machen die Tutti im ersten Satz richtig Spass, sinnigerweise kommt es mir so vor, als wäre eher die an und für sich leichten Stellen unpräzise...

- CD 5: Sinfonie 5

Habe ich auch schon zweimal gespielt, daher hier etwas Detail Kritik. Die Aufnahme ist an und für sich sehr gut, aber mir fehlt etwas der Fluss in der gesamten Sinfonie: Das Grundtempo des ersten und dritten Satzes wirken zu träge und schwer gespielt, dadurch gehen Linien schnell verloren. Es gibt übrigens ein paar Details die mich in dieser Form erstaunt haben (z.B. die Dissonanzen der Trompeten am Ende des Tutti (Ziffer 38...) habe ich in dieser Lautstärke zum ersten mal wahrgenommen, das Hornglissando im zweiten Satz klingt recht lustig und war mir neu.).
Der vierte Satz trifft meinen Geschmack, gewalttätig wenn es sein muss, und ruhig wenn angebracht. Leider kieksen die Trompeten kurz vor dem Ende etwas, oder ein Schnitt ist unsauber gesetzt.
Ich finde die Interpretation von Bernstein und Haintink im Gesamten schlüssiger, da sie mir mehr Fluss aufweisen. Die Sinfonie droht mir bei Ashkenazy im ersten und dritten Satz immer etwas zu erstarren, vielleicht ist genau das gewollt...
Dafür ist der Klang wirklich sehr gut...


[Beitrag von leifislive am 06. Nov 2007, 12:03 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#321 erstellt: 05. Nov 2007, 21:41
Hallo Leif,

danke für diese ausführliche und tiefgehende Beurteilung der Ashkenazy-Aufnahmen. Freut mich, daß sie Dir im Großen und Ganzen gefallen. Ich bin leider nur ein musikalischer Laie und kann nicht mit Dir mithalten, was die eigene Aufführung der Werke und den daraus resultierenden Blickwinkel betrifft. Bin gespannt, mehr von Dir zu hören darüber !

Grüße Michael
arnaoutchot
Moderator
#322 erstellt: 11. Nov 2007, 15:33

Don.Christo schrieb:
Hallo teleton, danke für Deinen Bericht und das Nachören der Kondraschin-Aufnahme der Vierten. Nachdem Du etliche Stellen mit Deiner Aulos-Einspielung verglichen hast und dort ebenfalls gewisse klangliche Einschränkungen festgestellt hast, dürfte klar sein, dass Aulos und Melodiya-neu die gleiche Aufnahme verwendet haben.


Dem ist so, es handelt sich tatsächlich in beiden Fällen um die gleiche Aufnahme von 1962. Nachdem mir nun Don Christo freundlicherweise eine Kopie seiner 4. aus der neuen Melodiya-Box überlassen hat (nochmals danke !!! ), konnte ich nun gestern auch einen Vergleich des Melodiya- und des Aulos-Remastering anstellen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Das Remastering der Aufnahmen klingt identisch. Ich habe keine nennenswerten Unterschiede festgestellt, weder im positiven noch im negativen Bereich. Was bei Aulos klirrt und an Klangverschiebungen oder Dropouts festzustellen ist, ist auch bei Melodiya vorhanden. In der Tat sind beide Versionen so identisch, daß ich nicht glauben kann, daß es sich um zwei verschiedene Remasters handelt. Aufgefallen ist mir, daß bei beiden Versionen die Klangqualität im Verlauf der Symphonie abnimmt, d.h. im 3. Satz ist Rauschen und Dropouts wesentlich höher als im 1. Satz. Das liegt vermutlich auch am Alter und der Aufbewahrung der zugrundeliegenden Bänder. Ich kann von keiner der beiden Ausgaben sagen, daß sie der anderen überlegen wäre.

Unfairerweise habe ich dann noch Ashkenazy (2006) und Caetani (2004) dagegen laufen lassen, beides neue Live-Digitalaufnahmen. Auch wenn beide Dirigenten vielleicht nicht ganz die Authenzität und Prägnanz von Kondrashin erreichen, klanglich trennt sie Welten. Besonders Ashkenazy hat einen unglaublich präsenten Klang, selbst im heftigsten Tumult ist noch der Ansatz der Streicher oder des Blechs zu unterscheiden. Gerade in den mörderischen Tutti des 3. Satzes verzerrt die Kondrashin-Aufnahme doch sehr.

Ich halte die 4. für eine der "echtesten" (weil durch die Rückhaltung der Aufführung nichts verschleiert wurde), wichtigsten und besten Symphonien von DSCH. Für mich gibt es eine sehr einfache Beurteilung der Qualität einer Interpretation: Wenn mir im ersten Fortissimo des 3. Satzes bei etwa 3:00 und im Aufbau der Spannung ab etwa 6:00 Schauer den Rücken herunterlaufen, dann ist die Aufnahme gut. Das passiert regelmässig bei Kondrashin, Rozhdestvensky, Haitink, Ashkenazy und Caetani.

Viele Grüße Michael

P.S. Den Test der beiden Versionen habe ich per KH Beyer DT 990 über einen Denon 4306 mit gleichzeitig laufenden Zuspielern Denon 2930 über Denon-Link und Marantz DV 8400 über Analogkabel gemacht. Beide Multiplayer haben einen hervorragenden CD-Klang.


[Beitrag von arnaoutchot am 11. Nov 2007, 15:35 bearbeitet]
Don.Christo
Ist häufiger hier
#323 erstellt: 11. Nov 2007, 23:55
Hallo Michael und alle anderen,

es ist schon spät, aber zwei Dinge muss ich jetzt noch loswerden.
Erstens vielen Dank an Dich, Michael, fürs gewissenhafte Vergleichen. Ich denke, damit haben wir jetzt Klarheit in einer Diskussion, die sich schon über ein Jahr hinzieht. Melodiya-neu und Aulos stehen beim Remaster der großartigen Kondrashin-GA gleichwertig nebeneinander.
Und damit fällt mir zweitens ein Riesen-Stein vom Herzen, denn ich hab schon befürchtet, Aulos könnte deutlich besser sein. Dann hätte ich mit Melodiya-neu aufs falsche Pferd gesetzt...

Jetzt kann ich beruhigt schlafen gehen

Grüße,
Christian
teleton
Inventar
#324 erstellt: 12. Nov 2007, 11:50
Hallo Michael, Christian und alle Schosty-Fans,

es freut mich das die Remasteringkondraschinangelegenheit nun endlich klar ist und das es tatsächlich so ist, wie ein wiener Klassikforumsteilnehmer geschrieben hatte:
Das Remastering AULOS und MELODIYA ist qualitativ gleich.
Ich konnte es auch nicht glauben.

Um nochmal eine Unsicherheit hinein zu bringen:
Wirklich bei allen Sinfonien ???
Nein, sollte nur ein Witz sein.


Nun haben mich die vergangenen Beiträge über Ashkenazy und seinem Schostakowitsch_Zyklus absolut heiß gemacht: Gute Klangqualität, so wie man es von den Sibelius-Sinfobnien her kennt und eine schlüssige Interpretation.

Ja, ich habe die Ashkenazy-GA auch bestellt und bin voller freudiger Erwartung. Besonders die jetzt hier angesprochene wichige Schostakowitsch-Sinfonie Nr.4 liegt ja in keiner wirklich ganz guten Klangqualität vor. Das wird sich mit Ashkenazy ändern. Laut leifisleif sollen ja dort Strukuren hörbar sein, die woanders nie hörbar waren.

Ich werde berichten.

Ashkenazy ist IMO ohnehin sehr unterschätzt.
Wenn ich an meine zahlreichen Aufnahmen als Pianist und Dirigent mit ihm denke, so bin ich mit allen voll zufrieden.
Ganz herausragend:
Sibelius-Sinfonien; Prokofieff: Ballette Romeo und Julia, Cinderella; Mussorgsky: Bilder e.A.; Bartok: Klavierkonzerte; Rachmaninoff: Klavierkonzerte und Paganini-Variationen; Beethoven: Alle Sonaten ...


[Beitrag von teleton am 12. Nov 2007, 11:52 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#325 erstellt: 12. Nov 2007, 13:11

teleton schrieb:
Nun haben mich die vergangenen Beiträge über Ashkenazy und seinem Schostakowitsch_Zyklus absolut heiß gemacht: Gute Klangqualität, so wie man es von den Sibelius-Sinfonien her kennt und eine schlüssige Interpretation. Ja, ich habe die Ashkenazy-GA auch bestellt und bin voller freudiger Erwartung. Besonders die jetzt hier angesprochene wichige Schostakowitsch-Sinfonie Nr.4 liegt ja in keiner wirklich ganz guten Klangqualität vor. Das wird sich mit Ashkenazy ändern. Laut leifisleif sollen ja dort Strukuren hörbar sein, die woanders nie hörbar waren. Ashkenazy ist IMO ohnehin sehr unterschätzt.


Herzlichen Glückwunsch zu der Bestellung !!! Du wirst es sicherlich nicht bereuen. Aus rein klanglicher Sicht würde ich bei der 4. Caetani als klanglich ebenbürtig und die Haitink und Previn Aufnahmen (beide aus den 70ern) als sehr gut bezeichnen.

Ich stimme Dir auch sofort zu, daß Ashkenazy unterschätzt ist. Wenn Du noch nicht zu viel davon hast: Anlässlich seines 70. Geburtstages hat Decca eine sehr schöne 10CD-Box mit Klavierkonzerten herausgebracht, die mir ausnehmend gut gefällt.



Ashkenazy Great Piano Concertos

Es liegt der Box auch eine 11. CD mit einem nur in der Box veröffentlichten Mozart-Klavierkonzert bei.

Leider ist die Box nicht billig !!!

Viele Grüße Michael
op111
Moderator
#326 erstellt: 12. Nov 2007, 13:29
Hallo zusammen,


Das Remastering AULOS und MELODIYA ist qualitativ gleich.


vielleicht handelt es sich bei der Firma Aulos lediglich um einen Lizenznehmer (oder nur Vertrieb) von Melodiya wie im Fall von Brilliant und EMI.
arnaoutchot
Moderator
#327 erstellt: 12. Nov 2007, 16:16
Das könnte ich mir gut vorstellen: Melodiya hat den Koreanern die Bänder überlassen, diese durften diese remastern und in Asien vertreiben und im Gegenzug durfte Melodiya mit geringfügem zeitlichem Abstand die remasterte Version als Melodiya wiederveröffentlichen.

Grüße Michael
op111
Moderator
#328 erstellt: 12. Nov 2007, 18:13
Hallo zusammen,
ich vermute eher, daß Melodiya die Aufnahme remastered hat und lediglich eine (exklusiv ?) Vertriebslizenz für den asiatischen Raum an Aulos vergeben hat. Durch irgendwelche Umstände sind die Aulos CDs dann aber auch außerhalb in den Handel gelangt.

War die AULOS-Ausgabe die erste oder Melodiya?

Gruß
Don.Christo
Ist häufiger hier
#329 erstellt: 12. Nov 2007, 21:17

Franz-J. schrieb:

War die AULOS-Ausgabe die erste oder Melodiya?


AULOS gabs zuerst (wann genau, weiß ich nicht). Die neue Melodiya erschien jedenfalls danach, im November 2006.

Gruß,
Christian
op111
Moderator
#330 erstellt: 12. Nov 2007, 23:23
Womöglich war Aulos einfach nur schneller am Markt.
teleton
Inventar
#331 erstellt: 13. Nov 2007, 11:34
Hallo Franz-J,

Du unterliegst einem Irrtum.
Das AULOS-Remastering der Kondraschin-Aufnahmen
wurde von einem Koreanischen Toningenieurteam im DSD-Verfahren mit dem Melodiya-Mutterbändern in der ersten Hälfte des Jahres 2006 vorgenommen.
Erst im November 2006 folgte Melodiya mit eigenem neuen Remastering, das wie wir jetzt wissen, qualitativ recht gleich ist.
--------------------------

Hallo Michael,

Danke für die Glückwünsche zu Ashkenazy´s GA .
In der Decca-Box sind ja auch noch eine ganze Reihe weiterer Schostakowitsch-Werke enthalten.

Die KK-Ashkenazy-10CD-Kassette ist schon intertessant, wenn ich nicht die wichtigsten Werke daraus schon hätte.
Und Prokofieff schätze ich mit Krainew, Beroff und Graffmann noch höher. Die Bartok-Konzerte mit Ashkenazy ist daraus IMO ein MUSS !
op111
Moderator
#332 erstellt: 13. Nov 2007, 12:19
Hallo Wolfgang,
du hast recht:

teleton schrieb:
Das AULOS-Remastering der Kondraschin-Aufnahmen wurde von einem Koreanischen Toningenieurteam im DSD-Verfahren mit dem Melodiya-Mutterbändern in der ersten Hälfte des Jahres 2006 vorgenommen.

Musicweb nennt f. AULOS: Transfer & Remastering
Byeong-Joon Hwang and Sang-Wook Nam of Sound Mirror Korea
Aulos scheint von Melodiya vertrieben zu werden:

Musicweb schrieb:
January 2007: It proved to be almost impossible to find this Aulos release but the set has now been repacked by Melodiya on 11 CDs


Melodiya nennt fürs remastering: Obotschinskaja, Pilipov
op111
Moderator
#333 erstellt: 13. Nov 2007, 12:44
Den Verdacht, es könne sich um identisches Material handeln, rief Michaels Posting hervor:

arnaoutchot schrieb:
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Remastering der Aufnahmen klingt identisch. Ich habe keine nennenswerten Unterschiede festgestellt, weder im positiven noch im negativen Bereich. Was bei Aulos klirrt und an Klangverschiebungen oder Dropouts festzustellen ist, ist auch bei Melodiya vorhanden. In der Tat sind beide Versionen so identisch, daß ich nicht glauben kann, daß es sich um zwei verschiedene Remasters handelt.


Die Unterschiede sollten zumindestens an der individuellen Reparaturmethode / deren Intensität an Schnittstellen und Dropouts erkennbar werden.


[Beitrag von op111 am 13. Nov 2007, 12:45 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#334 erstellt: 13. Nov 2007, 21:39
Ich habe in der Frage mal eine Mail an Codaex (mW der dt. Vertieb) gesandt.
teleton
Inventar
#335 erstellt: 26. Nov 2007, 13:15
Hallo Schostakowitsch-Freunde,

letzte Woche ist endlich meine Bestellung aus Florida eingetroffen:
Die Schostakowitsch-Sinfonien mit Ashkenazy.


Decca, 1987-2006, DDD

Bisher habe ich die Sinfonien Nr.1,4,5,7,10,11 gehört.
Ich bin voll zufrieden.

Mit bester Klangtechnik ist dies eine TOP-Ergänzung zu meinen Favoriten Roshdestwensky und Kondraschin.

Die Sinfonien Nr.7 und 11 sind bei Ashkenazy mit dem St-Peterburg Philharmonic Orchestra (früher Leningrader PH).
Das er gerdae für diese beiden Kriegsymphonien diesen fantastischen russischen Klangkörper gewählt hat führt zu einem absolut passendem Orchesterklang mit den Russischen Blechbläsern, die immer noch voll da sind (Aufnahme November 1994).

Ashkenazy liefert mit dem NHK SO Tokyo bei der Sinfonie Nr.4 absolutes Vollblutmusizieren. Dies hatte ich gar nicht erwartet von diesem mir unbekannten Klangkörper.
Diese Aufnahme (der Nr.4) hat nun meinen bisherigen Favoriten Barshai abgelöst.
Man kann es schwer in Worte fassen. Ashkenazy ist absolut perfekt und liefert spannende Interpretationen, die auch in der Wahl der straffen Tempi schlüssig sind, nie verschleppend.
Das das ganze durch die fabelhafte Decca-Klangtechnik unterstützt wird macht die Sache um so erfreulicher.

Interessant auch diese INFO: Die Aufnahmen der Sinfonien Nr.4, 13, und 14 mit diesem Klangkörper sind bislang unveröffentlichte Aufnahmen, die nur in der GA erstmals enthalten sind.
Meine Durchsicht früher Kritiken zeigte mir, das er vor 1990 schonmal eine Aufnahme der Sinfonie Nr.4 (mit guter Kritik K:10 I:9) mit dem Royal PO (Decca) gemacht hatte.
Es hat sicher seinen Grund weshalb in der GA nun die neuen Aufnahmen von 2006 enthalten sind.

Die restlichen Sinfonien Nr.1,2,3,5,6,8,9,10,12,15 sind in London mit dem Royal PO eingespielt, aus dem Ashkenazy alles rauß holt. Die Blechbläser stehen den russischen Orchestern nur marginal nach und geben alles.

----------------------------

Was Schostakowitsch angeht, so habe ich in der nächsten zeit noch einiges "zu tun".
Ich habe mir nämlich die Mrawinsky-Erato-Box 12CDbestellt die alle bisher megateurern Einzel-CD´s einiger Schostakowitsch-Sinfonien enthält. Das sind ausschließlich die gut klingenden Mrawinsky-Stereoaufnahmen von 1960-1983.

------------------------------

Die neue Mrawinsky-Brillant-Box 10CD´s habe ich bereits enthalten.
Diese sind wieder (so wie die Oistrach-Brillnat-Box) eine Zumutung !!!
Alles LIVE-Aufnahmen - Wiederverwertungspolitik, vielfach in MONO, trotz Aufnahmedaten bis 1983.
Die Sinfonnie Nr.3 von Khatchaturian ist darin offenbar von einem Zuhörer 1982 mit einem Kassettenrecorder vom Hörplatz in Mono aufgenommen worden. Das man so etwas veröffentlicht ist IMO eine Unverschämtheit, auch wenn man pro CD nur 2,-€ bezahlt.

Wenigstens gibt es in der Box drei anhörbare Werke, die in Stereo aufgenommen sind und kangtechnisch brauchbar sind:
1. Schostakowitsch: Sinf.Nr.5
Mrawinsky unerbittlich, aber scheinbar zunächst ohne Orchesterkultur - beim Hören gewöhnt man sich daran und stellt fest das Mrawinsky wiedermal packend interpretiert --- vielen wird diese Aufnahme nicht gefallen -
Rohe Gewalt = Roshdestwensky hoch 3.
2. Bruckner: Sinf.Nr.9
Eine Wahnsinnaufnahme für die das gleiche gilt - ich finde es "den Wahnsinn". Welch eine laue Brise da im Vergleich Wildner bietet.
3. Tschaikowsky: Sinf.Nr.5
Noch härter alös seine Dg-Aufnahme.

Aber diese Ausbeute auf 10CD !
arnaoutchot
Moderator
#336 erstellt: 26. Nov 2007, 17:04
Hallo teleton,

freut mich (und bin ehrlich auch ein wenig erleichtert), daß Dir Ashkenazy gefällt. Ich hatte mich ja früh schon lobend geäussert. Eine tolle Box, ich greife zunehmend als moderne Referenz darauf zurück.

Auf die Mravinsky-Box darfst Du Dich schon freuen, gerade die DSCH-Symphonien sind in recht guter Klangqualität enthalten. Ohne es genau zu wissen: Vermutlich sind auch einige der Symphonien der Brilliant-Box in hoffentlich besserer Qualität enthalten.

Grüße Michael
teleton
Inventar
#337 erstellt: 27. Nov 2007, 07:46

arnaoutchot schrieb:
Hallo teleton,

freut mich (und bin ehrlich auch ein wenig erleichtert), daß Dir Ashkenazy gefällt. Ich hatte mich ja früh schon lobend geäussert. Eine tolle Box, ich greife zunehmend als moderne Referenz darauf zurück.

Auf die Mravinsky-Box darfst Du Dich schon freuen, gerade die DSCH-Symphonien sind in recht guter Klangqualität enthalten. Ohne es genau zu wissen: Vermutlich sind auch einige der Symphonien der Brilliant-Box in hoffentlich besserer Qualität enthalten.
Grüße Michael


Hallo Michael,

zu Ashkenazy volle Zustimmung. Moderne Referenz ist ein passendende Bezeichnung für diese GA.


Aber zur BRILLANT-Box:
Da ist ja, wie ich geschrieben habe, nur die Schostakowitsch-Sinfonie Nr.5 enthalten und das in einer gerade noch "brauchbaren" Stereo-LIVE-Aufnahme.
Ansonsten ist nur noch Tschaikowsky 5 und Bruckner 9 brauchbar, der Rest eine Zumutung und Unverschämtheit, so etwas heute 2007 noch zu veröffentlichen; auch wenn die 10CD´s nur 19,99€ kosten.


Auf die ERATO-Mrawinsky-Box bin ich auch gespannt, da sich alle besseren Stereo-Aufnahmen der Schostakowitsch-Sinfonien von Mrawinsky, darin befinden.
Auch einige Beethoven-Sinfonien mit Mrawinsky sind enthalten, auf die ich ebenfalls gespannt bin.
Dazu habe ich schon ein PN von Bummi --- ich werde berichten, wenn die CD´s da sind und vor allem - angehört sind.
brejoa
Neuling
#338 erstellt: 27. Nov 2007, 23:55
Hallo zusammen,

habe mit Interesse die Ausführungen zu diversen Aufnahmen von Schostakowitsch gelesen. Besitze selbst eine ganze Reihe von Einzelaufnahmen und die GA mit Mariss Jansons und Barshai. Beide Zyklen haben m. E. sowohl klanglich als auch interpretatorisch ein beachtliches Niveau.

Neu ist mir, dass es auch eine GA mit Ashkenazy gibt. Ist sie in Deutschland erhältlich?? Ashkenazy schätze ich sehr, seine Aufnahmen der Rachmaninow-Sinfonien sind für mich die besten überhaupt.

Auch Inbal hat mit den Wiener Symphonikern mal einen kompletten Zyklus aufgenommen (für DENON). Die Aufnahmen kann ich jedoch nicht empfehlen; Klang oft zu matt und dumpf, Interpretatorisch zum Teil sehr eigenwillig (seine Mahler-Aufnahmen sind da um einiges besser).

Kennt jemand die Aufnahmen mit Rostropovich? Eine frühe Aufnahme der 5. für die DG steht in meinem CD-Regal und ist hervorragend.

Grüße, Joachim
teleton
Inventar
#339 erstellt: 28. Nov 2007, 08:23
Hallo Joachim,

die Ashkenazy-GA kannst Du bei den amazon-Anbietern relativ günstig erwerben.
Ich habe sie auch aus Florida erhalten.

Klanglich wirst Du kaum etwas ausgefeilteres finden.
Interpretatorisch hat es Micheal(arnaoutchot) angemessen ausgedrückt:
Die moderne Referenz.

Volle Zustimmung zu deiner Aussage bei den Rachmaninoff-Sinfonien mit Ashkenazy. Ich möchte noch die Komponistennamen Sciabin, Sibelius und Prokofieff als herausragend hinzufügen.


Barshai, den Du ansprichst ist durchweg gut und bietet eine herausragende Sinfonie Nr.4. Mit ihm alleine könnte man schon zufrieden sein, wenn es nicht die anderen Russen gäbe. Brillant hat mit 19,- ein Wahnsinns-Preis-Leistungsverhältnis.

Jansons hat sicher auch einige Sinfonien ganz gut hinbekommen.
Bei ihm fehlt mir aber das Packende und der mannhafte Zugriff; von russischer Seele leider oft keine Spur.
Seine EMI-CD der Sinfonie Nr.1, die total in die Länge gezogen und langweilig war, habe ich weiterverscherbelt. Die auf der CD enthaltenen KK waren ebenso lasch - nichts für Wolfgang !

Rostropowitsch, kenne ich auch. Seine Aufnahme der Sinfonie Nr.8 (Teldec) finde ich sehr gut. Eine Bereicheung in guter Klangqualität.
Seine Sinf.Nr.5 (DG) gefällt mir weniger, da fehlt mir die Emotionalität eines Roshdestwensky und Bernstein. Die hatte ich mal auf LP (aber nicht lange). Seine total in die Länge gezogene Sinfonie Nr.11 finde ich ganz daneben.
Rostropowitsch, kennt die Sinfonien seines Freundes Schostakowitsch, doch er überzieht die Werke oft in Richtung Schmachtfetzen. Man höre dagegen wie straff und IMO autentisch da Kondraschin und Roshdestwensky abgieren.

Mrawinsky ist auch ein ganz wichtiger Name für Schostakowitsch. Meine bisherigen Hördefizite rühren daher, weil diese Aufnahmen klanglich oft daneben sind.
Ich habe mir jetzt die ERATO-Mrawinsky-Box bestellt, die seine guten Stereo-Aufnahmen enthält - ich werde berichten.
Die Mrawinsky-Brillant-Box ist mehr Schrott, da LIVE und schlechtes MONO - ich berichtete bereits.
arnaoutchot
Moderator
#340 erstellt: 28. Nov 2007, 09:58
Hallo Wolfgang,

danke für die fundierten Ausführungen. Noch ein paar Anmerkungen von mir:

Für DSCH-Neulinge würde ich angesichts des inzwischen doch recht unüberschaubaren Angebots an Gesamtausgaben und Einzelaufnahmen der Symphonien empfehlen, sich eine moderne und eine klassisch-"historische" Aufnahme zu besorgen.

"Moderne Referenz" ist sicherlich Ashkenazy, wer eher auf Mehrkanal-SACDs steht, dem lege ich alternativ auch Caetani ans Herz. Beide Ausgaben sind mit je rd. EUR 100 nicht billig, sind aber günstiger auch im Marketplace erhältlich. Bitte aber aufpassen, da kann 22% Zoll noch zum Endpreis dazukommen. Wer diese hohen Kosten scheut, kann sicherlich auch auf Barshai oder Jansons zurückgreifen, ohne hier in ein qualitatives Loch zu fallen.

Von den Klassikern würde ich primär Kondrashin empfehlen, vermutlich die Melodiya-Ausgabe, da Aulos meines Wissens nicht mehr greifbar ist. Alternativ Mravinsky, die Ausgabe ist aber nicht vollständig und teilweise mono. Insgesamt ist die Klangqualität der Original-Melodiya-Box für mich aber noch gut anhörbar. Die von Wolfgang angesprochene neue Mravinsky-Box von Erato enthält nur drei DSCH-Symphonien (#5, 10 & 11), diese allerdings Anfang der 80er in guter Qualität aufgenommen. Rozhdestvensky sei in dieser Gruppe auch erwähnt, die Gesamtausgabe ist aber aktuell nur sehr schwer erhältlich und daher kaum eine Alternative.

Rostropovitch habe ich auch gesamt, sie ist sicherlich authentisch, aber wurde von den oben genannten Alternativen zumindest in meiner Rezeption etwas überrollt. Genauso wie Haitink, der vor 10 Jahren mit Sicherheit auch oben als Empfehlung gestanden hätte.

Grüße Michael
teleton
Inventar
#341 erstellt: 30. Nov 2007, 12:03

Evgeny Mravinsky Edition 12 CDs

Schostakowitsch:Symphonien Nr. 5, 10, 12, +Tschaikowsky:Symphonien Nr. 5 & 6;Francesca
da Rimini
+Glinka:Ruslan & Ludmila-Ouvertüre
+Glasunow:Raymonda-Suite
+Mozart:Symphonien Nr. 33 & 39
+Beethoven:Symphonien Nr. 1, 3,5-7
+Wagner:Orchesterstücke aus Lohengrin,
Götterdämmerung, Tristan, Walküre, Tannhäuser,
Meistersinger
+Mussorgsky:Morgendämmerung über der Moskwa
Leningrad PO, Mravinsky
Label: Erato , ADD, 1964-1984

Die Erato-Mrawinsky-12Cd-Box enthält interessante und gut klingende Aufnahmen.
Die Schostakowitsch Sinfonien Nr.5,10 und 12 sind enthalten.
jpc hatte durch dem Druckfehler mehrere sugeriert - grrrrrrr.

Mrawinsky´s Schostakowitsch ist sehr Eigenwillig mit einer aggressiven Gangart ausgestattet, aber durchaus interessant (Nr.5 und 10 gehört). Die Aggressivität spricht mich bei ihm weniger an, als bei Roshdestwensky.
Hat das vielleicht klangliche Gründe ? Kann durchaus sein.

Mich wundert ja, das die Russen es im Digitalzeitalter bei diesen Aufnahmen von 1982-83 nicht schaffen eine wirklich gute Analogaufnahme hin zu bekommen -es wirkt einfach nicht proffessionel, wie bei den Westfirmen. Das Orchester scheint bei dieser Klangtechnik keine "Orchesterkultur" zu haben; man gewöhnt sich aber im Laufe des werkes an diesen Sound.

OT Tschaikowsky:
Die Tschaikowsky-Sinfonien Nr.5 und 6 sind in der BOX ebenfalls von 1982-3. Diese Aufnahmen haben auch nicht die Natürlichkeit der 22 jahre älteren DG-Aufnahmen aus dem Konzertverein Wien. Welch ein Glücksfall das Mrawinsky mit dem Orchester 1960 in Wien war. Nur die Pauken sind 1982-83 in Leningrad nicht so verschmiert und klingen angemessen prägnant. Die Interprtationen gefallen mir in Leningrad 82-83 besser, als die alten aus Wien, da Mrawinsky hier nicht das Seziermesser auspackt, sondern sinfonischer klingt - gerade bei der Nr.5.

OT Beethoven ( s.bummer hat mich danach gefragt):
Die Aufnahme von Beehovens Sinfonie Nr.1 war Klasse und interpretaorisch packend, sowie klanglich wirklich ordentlich.
Die Eroica hat interpretatorisch gewiss auch ihre packenden Seiten, doch ist die Aufanhme von 1968 in dermaßen schlechtem Mono, dass ich soetwas nicht zuende hören kann.
Das hat man bei den massenhaft packenden Aufnahmen heute auch nicht nötig - ich denke da nur an die Bernstein-Aufnahmen (DG und SONY), sowie Karajan (alle auf DG).


[Beitrag von teleton am 30. Nov 2007, 12:04 bearbeitet]
s.bummer
Hat sich gelöscht
#342 erstellt: 30. Nov 2007, 19:02
Wolfgang!
Das ist traurig, sowas lesen zu müssen.
Ich habe auch geglaubt, der komplette Mrawinski DS sei versammelt (wenn auch die 7. er nur genau 1-mal! in Grusel-Mono 1953 dirigiert (genauer dirigieren mußte) und eingespielt hat, er konnte das Stück nicht leiden), doch die sehr schöne 11. von 1972 , die traumhafte 6. aus dergleichen Zeit und vor allem eine 15. wie die von 1975 hätten schon dabei sein können.
Wobei: Die 10. ist in ihrer drängenden Art einsame Klasse.

Da hast Du ja nun quasi 2 Mogelpackungen gekauft, erst den "brillianten Mist" und nun das!

Tut mir echt leid.
Vor allem, wenn ich sehe, das nicht mal ein Bruckner oder Brahms oder gar Sibelius (was für ne 7.!!) im Schuber dabei sind.
Allerdings denke ich, wenn Du Wagner Stücke magst,- ich kann ihn nur in homöopatischer Dosierung ab, wenn ich ne Wagneroper länger als ne Stunde hören muss, gestehe ich alles! -, dann sind einige von YM haarsträubend eingespielt! Beispielweise der Walkürenritt.
Und Tschaikowsky 5 ist mit YM am Pult immer gut, je älter er wurde, desto härter wurde er im Sound.
Dass die Eroica so mies klingt enttäuscht mich, ich hätte gern den Vergleich mit Klemp gemacht. Die beiden kannten und schätzten sich und wurden gerne ob ihrer unerbittlich werkgenauen Art miteinander verglichen.
Gruß Hans


[Beitrag von s.bummer am 30. Nov 2007, 19:04 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#343 erstellt: 30. Nov 2007, 20:02

s.bummer schrieb:
Ich habe auch geglaubt, der komplette Mrawinski DS sei versammelt


Wer den kompletten Mravinsky-Shostakovich haben will (Symphonien No. 5, 6, 7, 8, 10, 11, 12 & 15, 20 bit remaster, Sonic Solutions No Noise Verfahren) kann mir mal 'ne PM schreiben, ich hab da vielleicht was

Grüße Michael
s.bummer
Hat sich gelöscht
#344 erstellt: 30. Nov 2007, 21:05
Danke,
aber ich bin da auch komplett!
Bei einigen sogar mehrfach.
Es ist nur Sünde, wie der Flensburger sagt, dass der "arme" Teleton mit Mrawinski Aufnahmen immer ins Klo langt und nun zumindest nicht die Begeisterung für YM teilen kann.
Höre grade übrigens die 6. mit YM vom 26.2.1965 mit den "Leningradern" in Moskau.
Nur gut!

Gruß S.
teleton
Inventar
#345 erstellt: 02. Dez 2007, 12:35
Hallo s.bummer,

doch, die ERATO-Box ist schon wirklich Klasse und zu empfehlen.
Es wurde nur Werkanzahlmäßig weniger geboten, als ich angenommen hatte.
Die Begeisterung für Mrawinsky teile ich schon länger (Hindemith, Honegger). Wenn ich an die bei ERATO enthaltenen Schostakowitsch und Tschaikowsky -Aufnahmen denke dann sind diese schon etwas ganz herausragendes. (Wagner habe ich noch nicht ganz angehört.)
Hüb'
Moderator
#346 erstellt: 03. Dez 2007, 17:14

Hüb' schrieb:
Ich habe in der Frage mal eine Mail an Codaex (mW der dt. Vertieb) gesandt. ;)

Der Vertrieb hat scheinbar kein Interesse an einer Erklärung. Schade.
Don.Christo
Ist häufiger hier
#347 erstellt: 04. Dez 2007, 20:35

Hüb' schrieb:
Der Vertrieb hat scheinbar kein Interesse an einer Erklärung.


Schwache Leistung vom Vertrieb. Die wissen es wohl selbst nicht genau, wie das mit dem Remastering der Kondrashin-GA genau war. Einen Versuch war's trotzdem wert, auch wenn Anfragen dieser Art allzu oft nicht weiter verfolgt werden oder eben mit Standard-Phrasen beantwortet werden.
thomasio
Stammgast
#348 erstellt: 07. Dez 2007, 10:55
Hallo liebe Gemeinde,
habe mir im örtlichen Saturn die Melodiya-Shostakovich-GA gekauft. Jede der CDs sieht (auf der Datenseite) so aus, als ob irgendeine Flüssigkeit hinter dem Plastik verlaufen wäre. Oder man könnte auch sagen wie verschmiert. Habe das in sehr leichter Form auch mal bei anderen CDs gesehen, aber noch nicht so extrem. Klanglich scheint es (vorerst) keine Auswirkungen zu haben.

Habt Ihr das bei Euren CDs auch?
Ist das irgendwie problematisch?

Gruß Thomas
teleton
Inventar
#349 erstellt: 07. Dez 2007, 11:04
Hallo Thomasio,

das hört sich aber schwer nach Produktionsfehler an !
So etwas habe ich noch nie gehört oder gesehen.

Wenn es klanglich keine hörbaren Auswirkungen hat, geht es ja noch.
Schreibe uns mal Deine Eindrücke zu der Aufnahme.
Ich nehme an, Du meinst mit "Melodiya-Shostakovich-GA" die mit Kondraschin !?!
thomasio
Stammgast
#350 erstellt: 07. Dez 2007, 11:37

teleton schrieb:
Hallo Thomasio,

das hört sich aber schwer nach Produktionsfehler an !
So etwas habe ich noch nie gehört oder gesehen.

Wenn es klanglich keine hörbaren Auswirkungen hat, geht es ja noch.
Schreibe uns mal Deine Eindrücke zu der Aufnahme.
Ich nehme an, Du meinst mit "Melodiya-Shostakovich-GA" die mit Kondraschin !?!

Ja, klar, die mit Kondrashin.

Habe nur gestern abend kurz reingehört, konnte mir künstlerisch noch kein Urteil bilden. Klangqualität ist angesichts des Alters ok, aber die hier zuvor teilweise gelesenen Aussagen, dass es gleichgut oder gar besser sei wie aktuelle Produktionen (zumindest bezogen auf die AULOS-Box), kann ich nicht bestätigen.

Gruß Thomas
op111
Moderator
#351 erstellt: 07. Dez 2007, 11:51
Hallo Thomas,
etwas Ähnliches habe ich schwach ausgeprägt auf einigen meiner älteren CDs. Auswirkungen habe ich bis heute nicht wahrgenommen, auch die gemessenen Fehlerraten sind normal - das muß aber nicht auf deinen Fall übertragbar sein.
Da ich die CDs von einer Auslandsreise mitbrachte, habe ich auf eine Reklamation verzichtet.
Ich würde die CDs zeitig reklamieren, vielleicht zersetzen sie sich im Laufe der Zeit.


[Beitrag von op111 am 07. Dez 2007, 11:54 bearbeitet]
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