Stax 2050 II - Erfahrungsbericht

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hifi-zwerg
Stammgast
#1 erstellt: 03. Mrz 2009, 19:23
Hallo

Ich bin nun seit einiger Zeit Besitzer eines Stax sets und möchte hier meine Erfahrungen kundtun. Falls es die Kriterien für ein Review oder interessanten Bericht nicht erfüllt, bitte einfach in den allgemeinen Teil verschieben.

Einen kompetenten Review zum Stax Set 2050II wie ihn etwa Hüboder Zuglufttier zum 3050 erstellt hat kann ich leider nicht machen, da mir einfach die Erfahrung und die Vergleiche fehlen. Es wird also einfach ein subjektiver Erfahrungsbericht als Ergänzung zu dem was bisher über den "Einsteiger Stax" geschrieben wurde.

Wie bin ich zum Stax gekommen.
Eigentich bin ich nicht so der Kopfhörertyp, aber oft höre ich auch mal etwas später Musik (nach 22:00). Ich habe zwar nicht den Eindruck, daß das bisher meine Frau, schlafende Tochter oder Nachbarn stört, aber ich habe immer ein etwas ungutes Gefühl und drehe die Anlage leiser, und manchmal macht es dann weniger Spaß. Allerdings machte mein Uralt AKG noch weniger Spaß.

Also habe ich mioch zu einer ersten Hörsession für 3 Stunden in einen Hifi Laden begeben und den AKG 601, AKG 701, Sennheiser 650, Beyerdynamik 990 und 880 und Grado 60? sowie einige etwas günstiger KH gehört. Nach 3 Stunden war ich noch nicht so richtig weiter (allerdings engte sich die Wahl langsam auf 601/701/880 ein). Dann meinte der Verkäufer also ein Stax ist ja auch nicht mehr viel teurer als ein 701 + KHV (in dem Laden stimmte das sogar fast der 701 sollte 380€ kosten, der günstigste KHV lag bei knapp über 300,-€), aber der Stax wäre eine andere Welt, einmal gehört ..blablabla. Also habe ich den auch mal aufgesetzt, nach 3 Stunden war ich kaum noch aufnahmebereit, aber es war sicherlich keine andere Welt.

Dann ruhte das Thema, eine Sache ging mir nicht mehr aus dem Kopf, ich hatte beim Probehören meines Plattenspielers bei PhonoPhono die Quad ESL 989 gehört, und die unglaubliche Auflösung und der Bass sind mir seit dem nicht mehr aus den Ohren gegangen. Irgendwie wollte ich unbedingt Elektrostaten haben. Die Quad kommen nicht in Frage (Preis und akute Scheidungsgefahr, wenn ich die Dinger im Wonzimmer aufbauen sollte). Eines Tages sah ich dann eine Kleinanzeige im Analogforum 6 Monate alter 2050 Japan Set für 380,-, ohne daß die Informationen das Großhirn wirklich erreicht haben, habe ich sofort gekauft.

Verarbeitungsqualität:
hier zitiere ich einfach mal Hüb, das bezieht sich zwar auf den 3050, da ich denn nicht kenne kann ich nicht vergleichen empfinde aber ähnlich:
"Diese würde ich als sehr gut und dem Kaufpreis angemessen bezeichnen. Nichts knarrt oder wackelt. Der Ein-/Ausschalter lässt sich gut bedienen. Der Lautstärkeregler läuft satt und leichtgängig. Das Ein- und Ausstöpseln des KH am KHV ist angenehm „unhakelig“.
Alles hinterlässt einen durchweg positiven Eindruck."
Den Photos nach zu urteilen, wirkt der SR-303 wertiger, beim SR-202 bleibt ein nicht ganz dem (dem Japan-)Preis angemessener "Plastikeindruck" bleibt., z.B. wirkt die Verbindung KH zu Bügel etwas wackelig. Nimmt man den Deutschen Listenpreis bietet der SR-202 zu wenig.
Verstärker und Netzteil sind beängstgend klein, da es das Japan Modell ist wird des Netzteil über einen Step down Transformer angeschlossen.

Bedienung / Benutzerfreundlichkeit:
Die Bedienung ist selbsterklärend, eine KH Buchse und kombinierter ein/aus-Lautstärkeregler auf der Frontseite (sowie ein rotes Lämpchen, das bei eingeschalteten Amp leuchtet).
Die rückseitigen RCA-Buchsen sind unbeschriftet, so dass man leider die Bedienungsanleitung zu Rate ziehen muss, um herauszubekommen, was die Eingangsbuchsen sind und an welchem Cinch-Pärchen nun das durchgeschliffene Signal anliegt.
Ein eindeutiges Manko für mich ist die Passform. Der Hörer ist in kleinster Einstellung gerade so richtig passend, manchmal wünschte ich, man könnte das Band noch einige mm verkürzen. Zudem liegt ein Teil des KH etwas am Backenknochen an, nicht wirklisch störend, aber aufgrund der Größe des KH habe ich das Gefühl nicht einen Ohr- sondern einen Kopfumschließenden Hörer zu haben.

Optik:
SR-202: sind schwarz, das ist das positive, ansonsten wenn ich mich zwischen "extravaganten Design" und "häßlich" entscheiden müsste würde ich das zweite wählen, also spendiere ich den KH ein unauffälliges Plätzche hinter dem Fernseher und setzte sie nur auch wenn ich alleine im Raum bin
SRM-252A: Der KHV ist für eine optische Beurteilung fast zu klein, hier ein Link zur STAX Homepage, eigene Bilder folgen.

hier ein paar Fotos:

Klang / Gesamteindruck:
Die unangestrengte Transparenz und Klarheit haben mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Die Detailaufläsung ist fantastisch (für Viny fast zu gut, einige Platten die über Lautsprecher noch sehr gut anhörbar sind werden beim Stax zu prasselnden Lagerfeuern). Bass ist für meinen Geschmack in ausreichender Menge vorhanden, gerade bei klassische Stücken finde ich die Präsenz der tiefen Streicher wieder, die mir an den Quad so gut gefallen hat und die meine Boxen in der Art nicht hinbekommen. Räumlichkeit ist da aber irgend wie etwas klein, als hätte man den Kopf in einem bowleschüsselgroßem Miniaturkonzertsaal.

Insgesamt empfinde ich die Tonalität des Sets als sehr natürlich und neutral.

Sonstiges / Fazit
Die maximal erreichbare Lautstärke (am Ohr ) ist mit dem kleinen Verstärker nicht überwältigend. Auch ich als nicht laut Hörer drehe meistens so 50 bis 75% auf, selbst bei Vollpegel ist es noch nicht extrem laut. Für mich reichts, ich könnte mir aber vorstellen, daß es für Menschen die gerne extrem laut hören nicht reicht. Dafür ist die Beschallung des Raums beeindruckend, selbst im Nachbarraum (durch geschlossene Tür) kann man beim Lauthören noch erkennen welches Stück läuft.

Einige Höreindrücke von aktuellen Lieblingsstücken reiche ich später noch mal nach.

Ich habe den Stax nun über ein Jahr und den Kauf bisher nicht bereut. Immer wieder höre ich mit Begeisterung Musik. Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich jetzt mit der genaueren Kenntnis des Stax Klangs nochmal dynamische Kopfhörer vergleichshören. Zudem interessiert mich der Vergleich 2050 zu 3050. Wegen der für mich leicht suboptimalen Passform des KH werde ich aber sicherlich nicht so viel Geld für den 3050 ausgeben. Der Omega ist definitiv jenseits dessen was ich für einem Kopfhörer bereit bin auszugeben.

Gruß
Zwerg
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 03. Mrz 2009, 19:26
Schöner Bericht!
McMusic
Inventar
#3 erstellt: 03. Mrz 2009, 21:05
Sehr schön geschrieben!
crischi2
Stammgast
#4 erstellt: 08. Jan 2010, 22:09
Bei ausreichender Zeit werde ich auch mal ein Review über mein 2050II-Set schreiben.

Aber ich kann schon so sagen, dass mich der Stax-Virus angesteckt hat.
Class_B
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 09. Jan 2010, 00:21
Schönes review,
aber tue deinen Ohren den Gefallen und höre nicht so laut.
Dort wo man bei Lautsprechern in den Bereich der Verzerrungen kommt und freiwillig leiser dreht, klingen die Stax immer noch
glasklar, obwohl man sich schon im Gehörschädigenden Bereich befindet.

Gruß
Thomas


[Beitrag von Class_B am 09. Jan 2010, 00:22 bearbeitet]
crischi2
Stammgast
#6 erstellt: 09. Jan 2010, 04:17
Das mit dem Lauthören denke ich auch. Wenn ich zur Hälfte aufdreh, dann find ich das schon fast unangenehm laut beim 2050II. Und ich bin nicht mal ein Leisehörer. Noch lauter wird wirklich nicht gesund sein.

Aber soll jeder selber entscheiden, Rauchen ist ja auch Genuss, gesundheitlich hingegen äußerst zweifelhaft.
zabelchen
Inventar
#7 erstellt: 19. Jan 2010, 00:03
schönes Review in angemessener Kompaktheit

hifi-zwerg
Stammgast
#8 erstellt: 09. Jun 2010, 12:10
Hallo!

Danke für das Lob.


aber tue deinen Ohren den Gefallen und höre nicht so laut.
Dort wo man bei Lautsprechern in den Bereich der Verzerrungen kommt und freiwillig leiser dreht, klingen die Stax immer noch
glasklar, obwohl man sich schon im Gehörschädigenden Bereich befindet.


Nein ich höre nicht zu laut, entweden ist es mit den Step Up Trafo beim Japanischen Modell etwas leiser oder es liegt am etwas leiseren Vinyl und vilen recht leisen Klassikpassagen. Ich habe gestern eine aktuelle Pop CD eingelegt und musste schon ein gehöriges Stück leiser einstellen als sonst.

Gruß
Zwerg
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