Nutzwert gebrauchter Tonabnehmersysteme / Checkliste zum Kauf

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michaeljoerg
Neuling
#1 erstellt: 17. Nov 2009, 08:21
Hallo zusammen,

habe gehört, dass es nicht immer sinnvoll ist, alte Tonabnehmersysteme (HiFi-Klassiker der 70er, 80er Jahre)gebraucht zu erwerben. Teilweise werden aber im www auch originalperpackte Systeme angeboten, die zusätzlich auch noch als "nie eingebaut, nie verwendet etc." beschrieben werden. Da diese auch gekauft werden, kann es ja nicht grundsätzlich sinnlos sein, denke ich mir.

Meine Frage an die Experten: Macht das Ersteigern grundsätzlich Sinn und gibt es eine Art Checkliste, die man beim Verkäufer erfragen kann, damit es später kein böses Erwachen gibt?

Technische Fragen und Kompatibilität zu vorhandenen Einzelkomponenten ist mir schon klar. Es geht mir vielmehr um eine Art Einkaufsleitfaden. Kann ja sein, dass schon ein paar konkrete Fragen an einen Verkäufer einen Hinweis auf den Nutzwert eines solchen alten Systems geben.

Meine Idee (da ich Vollkaufmann und technisch total unbedarft bin):

- Wie wurde System gelagert.
- Wann das letzte mal gespielt
- Anzahl Umbauten
- notwendiges Montagematerial vorhanden
- ...

Das ist sicherlich extrem laienhaft, die Antworten könnte ich eben gerade auch nicht korrekt deuten. Daher freue ich mich auf Vorschläge aus diesem Forum
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 17. Nov 2009, 08:32
Hallo!

Es gibt eigentlich nicht viele Gründe sich ein NOS-Abtastsystem zuzulegen. Für einen User der einen der aktuellen Plattenspieler/Laufwerke benutzt eigentlich gar keinen ausser Neugier. Normalerweise bist du mit einem der Zeitgenössischen Systeme ebensogut -wenn nicht besser dran.

Eine Checkliste so wie du dir sie vorstellst gibt es nicht, wenn du dich über ein bestimmtes NOS-System informieren willst hilft dir neben fleißigem Lesen in diversen Foren nur eine direkte Anfrage in denselbigen.

NOS-Systeme sind weder besser noch schlechter als Qualitativ vergleichbare Neusysteme und spätestens wenn ein Nadeltausch ansteht bei dem das Qualitätsniveau erhalten bleiben soll wohl auch nicht günstiger.

MFG Günther
michaeljoerg
Neuling
#3 erstellt: 17. Nov 2009, 08:39
Danke für das Feedback,

habe aber nicht gerade aktuelle Laufwerke, vielmehr Thorens TD 115 MK II mit Originaltonarm, ist aber AKG P8 ES dran. Gelten die Aussagen der Antwort (neue Systeme besser)auch bei Verwendung von alten Plattenspielern?

Als leidender IT-Nutzer kennt man ja das sich permantente Verändern von Standards, Normen etc.

Michael Jörg
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 17. Nov 2009, 09:13
Hallo!

Na das ist ja schon konkreter. Gleich vornweg, für das AKG gibt es weder Originalnadeln die noch nicht verhärtete Dämpfergummis aufweisen noch bislange hochwertige Nachbauten.

Es besteht allerdings die Möglichkeit eine Retipp-Nadel mit scharfen Schliff zu nutzen. Wenn du also die Originaloptik erhalten willst oder dir der Klang des System ans Herz gewachsen ist steht dir diese Option offen. Nähere Informationen solltest du hier erfragen: http://www.schallplattennadeln.de

Ansonsten bist du mit einem Zeitgenössischem System eigentlich ebensogut bedient wie mit dem AKG P-8 ES. Unter berücksichtigung der Eigenheiten des auf dem TD-115 MKII verbauten Tonarmes (TP-30) kommen nur Systeme mit hoher Compliance in Frage. Sinnvollerweise sollten diese von unten her verschraubbar sein und sich im Qualitativen Rahmen des Plattenspielers bewegen. Hier also einige Exemplare die gut passen würden:

Das Ortofon Vinyl Master blue wäre hierbei meine erste Wahl, es kostet ca. 180-200 Euro, -je nach Anbieter-, und bringt für den Preis eine ausgezeichnete Leistung. Das System ist ein wenig hell abgestimmt und für eigentlich alle Arten von Musik geeignet, -allerdings wäre es mir für klassischen Sopran etwas zu hell abgestimmt.

Das Grado Prestige Silver für ungefähr 150 Euro wäre vor allem bei Klassik und Jazz das System meiner Wahl beim TD-115 MKII das System klingt rund und etwas füllig. Besonders gut kommt es mit Stimmen, Violinen und Celli zurecht. Für härtere Rock-Popmusik ist das System eher nicht geeignet.

Das Shure M97xE für ca. 100 Euro haut eigentlich in die gleiche Kerbe wie das vorher genante Grado ist insgesamt aber etwas kompakter aber auch lebhafter vom Klangbild her, gerade bei POp-Rockmusik besser geeignet als das Grado.

Das Ortofon OM 10 wäre die Sparlösung, hier darfst du dir nicht zuviel erwarten, das Ortofon OM 10 ist ein gehobenes Einsteigersystem das zwar brav seine Arbeit macht aber eher einfache Qualität vermittelt, gut geeignet wenn man gelegentlich auch mal eine Schallplatte hört und sich nicht weiter um die ganze Geschichte kümmern will.

MFG Günther
babbalu
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Nov 2009, 15:26
Hallo,
ich sehe das etwas anders, hochwertige NOS-Systeme gibt es oft zu einem Preis der weit unter dem
einer Ersatznadel z.B. eines "Ortofon Vinyl Master blue" liegt.
Um nur mal ein Beispiel zu nennen, vor kurzem habe ich für 80-€ drei NOS Systeme "Micro-Acoustics 733-II"
erstanden, preislich ein Witz für diese hervorragenden Systeme.
Ich habe hier etwa 50 Systeme bis zu einer Preisklasse von etwa 350,-€, weder ein "Nakaoka MP-50" oder ein "Benz Micro MC Gold", können klanglich mit den Micro-Acoustics mithalten.
Zwei meiner Spieler laufen mit dem "Empire 600 LAC", ebenfalls ein sehr gutes NOS-System an den
das "Ortofon Vinyl Master blue", nach meiner Ansicht, nicht heranreicht, auch das besitze ich.
Diese habe ich für je 75,-€ gekauft, neue Original Nadeln (NOS) gibt es bei dem Händler immer noch, für 50,-€.

MfG
Werner
Wuhduh
Gesperrt
#6 erstellt: 17. Nov 2009, 16:07
Salute !

@ Günther:

Soweit ich den Eröffnungsthread von MJ im Gegensatz zu Dir geistig verinnerlichen konnte, geht es hier um einen gewünschten " Einkaufsleitfaden ", also eine Art Checkliste zwecks Beurteilung und Anschaffung von NOS-Tonabnehmern ...

... und eindeutig nicht um eine der forumstypischen Blabla-Listen mit zweifelhaften Empfehlungen irgendwelcher Produkte ...

... auf dem Niveau etlicher Hifi-Magazin-Bestenlisten ...

... und am besten noch mit dem ebenso üblichen Link(s) zu den weltweiten Phonozubehörhändlern !

Du ziehst hier mal wieder konsequent Deine Linie durch und es gibt Hunderte anderer Analogies, die sich aus berechtigten Gründen NOS-Systeme aus seriösen Quellen anschaffen. Allein schon deshalb , weil der T_Euro einiges kaputt gemacht hatte und die Händler - oder halt private "Einlagerer" - höchstwahrscheinlich nicht den aktuellen Euro-Preis + Raritäten-Aufschlag erhalten werden !!!



@ Werner:

Gratulation zu den M-A 733-II ! Geil, nä ?!

@ MJ:

Nun, ich weiß nicht, wie ehrlich die Anbieter so eine Checkliste beantworten würden.

Fragen nach der Historie und den Vorbesitzern und IST-Zustand unter der Uhrmacherlupe zzgl. aussagekräftiger Bilder sind empfehlenswert. Schiefe oder verhunzte Nadelträger sind sofort ersichtlich.

" Klingt okay " ist das analoge Synonym für " Strom geht " in der Gebrauchtecke.

Laufzeit der Nadel ? Oh je, ein altbekanntes Thema ...

Zubehör ? OVP ? Evtl. nur bei herstellerspezifischem Kram erforderlich ( Schrauben z. B. ) ! Beim Autokauf frage ich nicht nach dem Warndreieck und beim Schuhekauf kann ich auf den Karton als " Umverpackung " gerne verzichten.

Abschließend ein typischen Beispiel für Pro-NOS :

Audio-Technica AT-OC9 ... in der Originalversion ohne MicroLine II - Schliff und deshalb als NOS sehr interessant, oder ?!

MfG,
Erik
Archibald
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Nov 2009, 17:05
Hallo Michael-Jörg,

Lucky aka Lutz hat mit dem von mir vorgeschlagenen System am Thorens TD 115 gute Ergebnisse erzielt.
Lutz' Thread "ADC XLM MK III Kaufempfehlung ?"
Mein Thread "ADC XLM"
Das ADC XLM gibt es immer noch NOS für 114,50 € bei William Thakker

Wenn ich Dir weiter helfen kann, dann sage Bescheid.

Gruß Archibald aka Werner
cptfrank
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 17. Nov 2009, 17:49
Hallo,
wie schon an anderer Stelle hier geschrieben habe ich mir gersde ein altes Audio Technica ART 1 besorgt.
Nach langen Hörsitzungen habe ich festgestellt, daß es alle meine modernen Systeme weit!!! in den Schatten stellt.
Getestet gegen:
Benz Micro Glider 2
Benz Micro Ruby 3
Transfiguration Spirit 3.
Das einzige System, das,aber auch nur halbwegs, konkurrieren kann ist das, auch alte, SONY XL-55PRO!
Gruß
Frank
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 18. Nov 2009, 08:48
Hallo!

Was soll der Unsinn? Hier geht es doch wohl in erster Linie um den Ersatz für ein AKG P-8 ES an einem Thorens TD-115 MKII.

@cptfrank

Willst du im Ernst ein Audio Technica Art-1 als Ersatz für ein AKG P-8ES in einem Tonarm mit 7,5 Gramm eff. bewegter Masse anpreisen oder wie soll ich deinen Beitrag verstehen?

@Wuhduh

Hättest du noch etwas anderes als den Eigangsbeitrag gelesen wäre dir aufgegangen daß auf meine Nachfrage hin konkret ein Ersatz für ein AKG P-8 ES gesucht wird. Gerade bei den AKG-Systemen gibt es keine vernünftigen Ersatznadeln die ihr Geld wert sind und keine verhäteten Dämpfergummis aufweisen. Warum sollte denn hier auf Biegen oder Brechen ein NOS-System zum Einsatz kommen? Nur der Nostalgie halber?

Welche Variante des AT OC-9 meinst du? Die anfänglich gefertigten Serien hatten sehr wohl einen ML-Schliff, zwischendurch gab es eine Variante mit einfachem ell. Schliff die gerade mal an ein Benz Micro MC-Gold herankam aber wesentlich mehr kostete. Beide Varianten kenne ich. Die Rückkehr zum ML-Schliff ist zwar begrüßenswert nicht aber daß das System inzwischen heillos überteuert angeboten wird.

@Archibald

Möglicherweise hast du andere Erfahrungen mit den ADC-Systemen gemacht, ich kenne sie als Auslieferungssysteme des Lenco L-75. Den Eindruk den ich seinerzeit von der Qualität dieser Systeme bekommen habe waren alles andere als günstig. Eventuell meinst du auch eine völlig andere Serie von ADC. Die mir bekannten Exemplare waren eher einfache Einsteigermodelle.

MFG Günther
Archibald
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 18. Nov 2009, 09:24
Hallo Günther,

der Lenco L 75 wurde seinerzeit mit dem ADC 220 ausgeliefert, einem Standardsystem. Das ADC XLM gehört einer späteren Serie an, der ..LM-Serie, und war hier bei seiner Vorstellung das Top of the Line-System, dem in anderen Foren (überwiegend amerikanischen) stellenweise der Status einer Allzeit-Referenz zuerkannt wurde und wird. Für den Lenco- L 75 / L 78 ist das ursprüngliche XLM mit seiner sehr hohen Nadelnachgiebigkeit nur "bedingt" geeignet, wegen der hohen Masse des Tonarms. Das von mir beschriebene ADC XLM Mk. III hat eine "zivilere" Nadelnachgiebigkeit von 33 und passt somit, so auch meine Erfahrung, hervorragend zu den Thorens-Isotrack-Tonarmen mit einer trägen Masse von 7,5 g (Thorens Modelle der späten 70er bis in die 80er) zu welchen auch die Modelle TD 115 und TD 115 MK II gehören. Ich selbst habe das XLM in der Vergangenheit wie Du diesem Thread entnehmen kannst auf einem Lenco L 78 betrieben, es klang wirklich sehr gut, auch wenn ich möglicherweise nicht alle Möglichkeiten des Tonabnehmers ausgenutzt habe. Ich habe das ADC, wie beschrieben, nur zu Erinnerungszwecken reaktiviert, dass es mich klanglich derart begeistert hat mich selbst überrascht.


Gruß Archibald
Archibald
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 18. Nov 2009, 09:30
Hallo zusammen,

nur der Vollständigkeit halber : Die Firma ADC stellt schon seit einigen Jahren keine Tonabnehmer mehr her, deshalb bekomme ich auch keinerlei Provision.

Gruß Archibald
cptfrank
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 18. Nov 2009, 12:43
Hallo Archibald,
auch mir ist das ADC XLM noch von damals her bekannt.
Es hat nichts mit den Einsteigersystemen vom L75 220 usw. gemein und war und ist ein wunderbares System!
@ Hörbert:
Es geht ja wohl auch um die allgemeine Frage, ob es sinnvoll sein kann, gebrauchte Systeme zu kaufen.
Durch mein Beispiel wollte ich das durchaus bejaen.
Gruß
Frank


[Beitrag von cptfrank am 18. Nov 2009, 14:47 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 18. Nov 2009, 15:04
Hallo!

@Archibald

Ich habe keinen Zweifel daran daß dir das System gefällt. Allerdings nur um es auszuprobieren ist es mir dann doch zu teuer, zumal ich mit NOS-Systemen mit hoher Nadelnachgiebigkeit eigentlich recht gut versorgt bin (Shure V-15/III z.Z. mit Shibata-Retipp, Elac ESG-796H noch mit VdH-Originalnadel und diversen kleineren Exemparen vom Shure M-95E über AT-13 EaV mit Originalnadel bis hin zu Shure M-75 mit ED-Nadel)

Inwieweit das von dir verlinkte ADC als Ersatz für ein AKG P-8 ES in Frage kommt weiß ich also mangels Kentniss des ADC nicht, -allerdiungs kenne ich das hier zur Debatte stehende AKG P-8ES recht gut, das vcon mir vorgeschlagene VM-blue ist dafür ein recht guter Ersatz.

Die von mir vorgeschlagenen Ersatzsysteme habe ich im Hinblick meiner Kentnisse des AKG-Systems ausgesucht, dazu habe ich versucht die Hauptunterschiede zum P-8 ES so gut das eben geht darzustellen. Könntest du das eventuell bei dem ADC ebenfalls machen. So bekommt der Treadersteller einen Eindruck der ihm möglicherweise als Entscheidungshilfe dienen kann.


MFG Günther
cptfrank
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 18. Nov 2009, 17:14
Überlege gerade, ob ich mir selbst eines bestelle, vielleicht als Austausch für Shure V15-4,bzw. V15-5x.
Könnte recht gut zum Thorens TD126 passen, owohl der gerade recht ordentlich mit einem Yamaha MC9 läuft.( übrigens auch alt).
Gruß
Frank
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 18. Nov 2009, 18:19

michaeljoerg schrieb:
da ich Vollkaufmann und technisch total unbedarft bin):


Nur nebenbei,
du weißt um die Bedeutung von "Vollkaufmann" auf'm Kiez?
Traumberuf (oder auch nicht)...

Eine Sache, die mich an NOS-Systemen reizt: Man bekommt einige sehr günstig, solange sie nicht in Foren gehyped werden. Ein kleiner Nachteil dieser Foren, die Voreile überwiegen dennoch bei weitem.

Bei AKG's weiß man daher (aus diversen Foren), das die Gummis verhärten und die Systeme dadurch unbrauchbar werden, wenn es keine neuen guten Nadeln gibt.

Bei gebrauchten Systemen:
Das Hauptrisiko besteht aber darin, dass die Nadel einfach runtergenudelt ist und der Verkäufer das meist beim besten Willen nicht beurteilen kann.

Und wie Günther es schon sagte: Die Neugierde treibt einen auch zu alten Systemen der "goldenen HiFi-Ära".

Selbst vertrauenswürdige HiFi-Händler unterschätzen so ein altes Shure-System, auf der anderen Seite bieten sie vollmundig ein Denon-DL-103 an.

"Alt gegen Neu" ist bei Analog-HiFi 'ne ganz andere Diskussion, als bei Autos und IT. Da stehen Plattendreher aus den 70'ern technisch und innovativ auf Augenhöhe der allermeisten aktuellen Plattenspieler. Oft sogar sind die Alten im Vorteil, den Anschaffungspreis mal völlig unerwähnt.

Ich drifte etwas ab...
Archibald
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 18. Nov 2009, 18:39
Hallo Günther,

leider habe ich das AKG P8 ES nicht im direkten Vergleich zum ADC XLM gehört. Ich weiß, dass es ein sehr schönes System war. Du sagst selbst :

Gleich vornweg, für das AKG gibt es weder Originalnadeln die noch nicht verhärtete Dämpfergummis aufweisen noch bislang hochwertige Nachbauten.


Das habe ich auch von anderen gehört. Für mich heißt das, dass man dem AKG vielleicht nachtrauern kann, dass man aber selbst, wenn man es als das "non plus ultra" ansieht, eine Alternative benötigt. Auf das spezielle Laufwerk hin, habe ich unter Berücksichtigung von Lutz' Erfahrungen den Tonabnehmer empfohlen, den ich für den "best buy" halte. Meiner Meinung nach bekommt man einen tollen Klang für einen vergleichsweise günstigen Preis. Wie wir bereits gelegentlich festgestellt haben, ist mein Vergleichsmaßstab das Ortofon MC 20 Super, dass von der Resonanzfrequenz (10 Hz) optimal zum Thorens passt. Ich will nicht sagen, dass das ADC besser ist als das Ortofon (die Systeme haben leicht unterschiedliche Klangcharakteristika), es braucht sich allerdings keineswegs vor dem Ortofon zu verstecken. Bühne, Ortbarkeit, Impulsverarbeitung und Abtastfähigkeit sind bei beiden über jeden Zweifel erhaben.

.... auffällig finde ich allerdings, dass ich fast nur das ADC montiert habe ....

Wie bereits des öfteren gesagt : Nirgendwo spielt das persönliche Klangempfinden eine derart große Rolle, wie bei den elektromagnetischen Wandlern (Tonabnehmer, Lautsprecher). Die absolute Wahrheit (gleich, wer sie verkündet) muss immer vor den eigenen Ohren Bestand haben und in der eigenen Kombination klingen. Um meine persönlichen Maßstäbe darzustellen :
Die übrigen Komponenten sind benannt.
Für Klangvergleiche verwende ich ausschließlich akustische Musik, sei es Pop, Jazz oder Klassik. Das heißt nicht, dass ich nur solche Musik höre, tatsächlich höre ich überwiegend Rock und Blues der unterschiedlichsten Prägungen. Ein annähernd objektives Urteil ist allerdings nur mit akustischer, d.h. nicht elektronischer oder elektrischer Musik möglich.

Hallo Michael Jörg,

ich hoffe, Du bist mir wegen meiner ausführlichen Schilderung nicht böse.

Gruß Archibald


[Beitrag von Archibald am 18. Nov 2009, 18:45 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#17 erstellt: 18. Nov 2009, 23:06
Hallo!

@Archibald

Ah, danke, das MC-20S habe ich selbst, ich habe es mir zum ersten male so um 1994 herum gekauft und war lange Zeit mit ihm und dem etwas größeren MC-30S recht zufrieden. Inzwischen bin ich zum Rondo-bronze gewechselt da ich kein MC-30 mehr bekam. Das ist in jeder Beziehung der legitime Nachfolger.

Kein Wunder daß du in Leichttonarmen ein System mit hoher Compliance dem MC-20S vorzioehst. Zwar passt es rechnerisch aber das hohe Korpusgewicht macht die Vorteile eines ausgesprochenen Leichttonarmes (schnelle Reaktionszeit auf Verwellungen und Exzentritäten, gute Führungseigenschaften bei geringen Auflagekräften und leichtgängige Vertikallager) eigentlich zunichte da sie als schwerer Klotz an der Spitze des Kraftarmes den Arm mehr führen als der Arm das System.



Wie bereits des öfteren gesagt : Nirgendwo spielt das persönliche Klangempfinden eine derart große Rolle, wie bei den elektromagnetischen Wandlern (Tonabnehmer, Lautsprecher). Die absolute Wahrheit (gleich, wer sie verkündet) muss immer vor den eigenen Ohren Bestand haben und in der eigenen Kombination klingen. Um meine persönlichen Maßstäbe darzustellen


Hier triffst du auf meine absolute Zustimmung, schade das du die AKG´s nicht kanntest, zumindestens das P-8 Super Nova gehörte zu den großen drei der späten 70gern-frühen 80gern.

MFG Günther
Archibald
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 19. Nov 2009, 07:51
Hallo Günther,

Du hast mich offensichtlich mißverstanden, ich habe gesagt :

leider habe ich das AKG P8 ES nicht im direkten Vergleich zum ADC XLM gehört. Ich weiß, dass es ein sehr schönes System war.


d.h. ich habe das AKG gehört, allerdings nicht im direkten Vergleich zum ADC XLM.

Was Deine Aussage
Kein Wunder daß du in Leichttonarmen ein System mit hoher Compliance dem MC-20S vorzioehst. Zwar passt es rechnerisch aber das hohe Korpusgewicht macht die Vorteile eines ausgesprochenen Leichttonarmes (schnelle Reaktionszeit auf Verwellungen und Exzentritäten, gute Führungseigenschaften bei geringen Auflagekräften und leichtgängige Vertikallager) eigentlich zunichte da sie als schwerer Klotz an der Spitze des Kraftarmes den Arm mehr führen als der Arm das System.
angeht, das MC 20 Super klingt ausgesprochen gut und gehört für mich zum Besten, was ich gehört habe. Wie Du selbst weißt, wird ansonsten immer dazu geraten, Zusatzgewichte zu verwenden, damit man die optimale Resonanzfreuqenz erhält, dies ist bei mir nicht nötig. Wenn Du nun der Meinung bist, das alles spielt nicht die immer wieder behauptete Rolle, dann kann man natürlich auch auf einen Lenco ein ADC XLM Mk Nix montieren, technisch geht da, es klingt sogar gut, ... ich selbst habe das aus Unwissenheit in der Vergangenheit getan.

Ich möchte andererseits nicht diesen Thread hijacken, ich hoffe Michael Jörg nimmt uns diesen Exkurs nicht übel, es war meinerseits der Versuch auf einen für sein Problem passenden Oldie hinzuweisen. Ich werde mich aus weiteren Diskussionen ausklinken, es sei denn, dass Michael Jörg noch Fragen oder Anmerkungen hat.

Gruß Archibald
cptfrank
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 19. Nov 2009, 14:53

Hallo,
ich habe hier noch so ein AKG P8ES welches noch sehr gut in Schuß ist.
Das ADC-XLM habe ich mir bestellt.
Die beiden laufen dann mal gegeneinander, ich werde berichten.
Gruß
Frank


[Beitrag von cptfrank am 19. Nov 2009, 14:55 bearbeitet]
Holger
Inventar
#20 erstellt: 19. Nov 2009, 17:24
Ein Dämpfungsgummi, welches im Laufe der Jahre härter wird, macht ja auch aus einem guten Tonabnehmer nicht plötzlich einen schlechten...
michaeljoerg
Neuling
#21 erstellt: 01. Dez 2009, 17:01
Als ich das Thema "Nutzwert gebrauchter Tonabnehmersysteme / Checkliste zum Kauf" eröffnete, habe ich nicht erwartet, so viel Dynamik damit zu entwickeln, am 19.11.09 schreib "Archibald" zudem, ich möge den Exkurs nicht übel nehmen.

Also zunächst einmal lieben Dank an alle, die bewußt oder unbewußt zu einer Vervielfachung meines Wissens über Tonabnehmer und Co. gesorgt haben. Die Komplexität dieser Thematik ist schon beeindruckend.

Diese Antwort soll lediglich als Dank gelten, es haben sich für mich viele hilfreiche Kommentare ergeben, mit denen ich nun entscheiden kann, ob ich neu oder klassisch einkaufe.

michaeljoerg
yucafrita
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 02. Dez 2009, 09:12
Als Wiedereinsteiger in das Thema Vinyl stand ich vor einer ähnlichen Entscheidung, allerdings gekoppelt an den Erwerb eines alten Plattenspielers.

Konkret ging es um einen Dual 704. Orignal kam der mit einem Shure V15 III L-M. Zuletzt ging in der Bucht so einer für 171,- Euro weg. Will man sicher gehen, was die Nadel angeht, so sind nochmal 100,- Euro für eine neue fällig (neu heisst hier nicht Original, sondern halbwegs hochwertiger Nachbau).

Ich habe meinen 704 für 70,- Euro geangelt, allerdings ohne Originalsystem. Macht aber nichts, ich spendiere ihm ein neues System inklusive Nadel für ebenfalls 100,- Euro. Was es taugt werde ich die Tage hören. Jedenfalls habe ich nen Hunni gespart, die in Vinyl fließen können.

Originalsystem wäre schön gewesen, ist aber bei mir kein Muß. So ein Shure alleine ging in der Bucht für über 60,- Euro weg. Bei den alten Systemen hat man zudem halt oft delikate Nadelnachschubprobleme. Wenn ich mal günstig an eins ran komme, gerne, auch zum vergleichen, aber mit neu fährt man nicht zwangsläufig schlechter. Ich sehe das aber auch nicht so verbissen.

Gruß, Andreas
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