Ein paar Detailfragen zur Phono Verwendung

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pylie
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Sep 2011, 03:13
Hallo Leute!

Ich bin seit einiger Zeit stolzer Besitzer eines Technics MK2. Diesen benutze ich nur zum "normalen" Musikhören im Wohnzimmer. Ich habe eine Shure M97XE angeschlossen und das ganze mit der mitgelieferten Überhangschablone + einer Baerwald Arc Protractor Schablone ausgerichtet

Überhanglehre
Baerwald aussen
Baerwald innen

Ihr seht das die Nadel am äusseren Punkt exakt mit der Linie übereinstimmt, aber je mehr ich zur Mitte komme verläuft sie in einem kleineren Radius und erreicht den Punkt nicht mehr. Wenn ich die Nadel an der Headshell so extrem verstelle, das es zwar mit der Schablone passt, hängt die Nadel aber viel zu weit über der Überhangschablone. Ist das normal? Ich höre keine Verzerrungen an irgendeiner Stelle der LP und die Schablone ist für den MK2 Arm vorgesehen.

Da mein Hifirack relativ groß ist und der Verstärker ein paar Etagen höher steht, musste ich ein längeres Cinchkbel anlöten. Dafür habe ich ein ordentlich geschirmtes Kabel aus dem Carhifi Bereich verwendet; Länge ca. 2,5m. Sozusagen mein 2. Problem ist jetzt die fehlende Lautstärke. Das TA-System ist mit seinen 4mV Ausgangsspannung eh nicht das kräftigste. Angeschlossen ist der MK2 an einem Onkyo TX-NR807 mit MM Phonoeingang, den ich fast bis hinten hin aufdrehen muß, wenn ich etwas lauter hören möchte. Wäre es eurer Meinung nach sinnvoller ein möglichst kurzes Cinchkabel + einen Vorverstärker und anderen Aux In zu verwenden, um mehr Lautstärke zu gewinnen?

Mir ist klar, das ein Heimkinoverstärker nicht die optimale Lösung ist, und umstellen kann ich die Komponenten auch nicht, von daher bitte ich euch von Vorschlägen dieser Art abzusehen.

Ich freue mich auf eure Vorschläge!

pylie
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 07. Sep 2011, 08:06
Hallo,

beim Phonoanschlußkabel kommt es nicht auf "teuer" an sondern auf die richtige Kapazität. Siehe Waschzettel vom Tonabnehmer und Kabel. Sonst hast Du keinen Frequenzgang sondern ein Alpenpanorama....

Weiterhin steigt natürlich der Widerstand mit der Länge des Kabels. Der Einsatz eines Entzerrer-Vorverstärkers und mit dem stärkeren Signal in den Verstärker bietet sich an.

Peter
Pilotcutter
Administrator
#3 erstellt: 07. Sep 2011, 08:54
Morgen,

Interessant, die Schrauben "verkehrtherum" eindrehen. Wenn man schon ein offenes Headshell hat, sollte man auch die Schrauben mit Kopf nach oben eindrehen. Dann kann man ja auch zum Justieren viel besser lockern und straffen. Sonst musst Du ja für jede Schraubendrehung das Headshell abnehmen.

Also, (obwohl ich den Dreher sao nicht kenne) IMHO die Schrauben umdrehen (Mutter nach unten) und dann innerhalb der Langlöcher den Tonabnahmer verschieben(!) nicht verdrehen. Dafür sind die Langlöcher ja da und bieten gemeinhin soviel Platz, dass der TA so verschoben werden kann, dass der Überhang korrekt ist.

bezgl der Phonokabel-Länge ist es bei extrem Längen immer besser einen ext. Vorverstärker zu benutzen um früh das Signal (4 mV sind schon eher viel) abzufangen. Wenn es dann auf Hochpegel gewandelt ist, kannst Du via Chinch meterweise verlängern.

Gruß. Olaf
lunatic303
Stammgast
#4 erstellt: 07. Sep 2011, 13:19
Hallo,

ich würde vermuten, dass Baerwald und die Original Technics-Geometrie mit unterschiedlichen Nullpunkten arbeiten. Somit wäre es normal, dass es zu Abweichungen bei der einen Variante kommt, wenn man nach der anderen justiert hat. Welche nun die "richtige" oder bessere Einstellung ist, lässt sich kaum beantworten, da es keine Geometrie gibt, die für alle Scheiben optimal wäre.

Persönlich justiere ich immer nur mit der Technics-Überhanglehre, hier reicht es den korrekten Überhang einzustellen und den Tonabnehmer gerade in die Headshell einzubauen, also keine seitliche Verdrehung. (Hörbare)Verzerrungen sind mir dabei noch nicht begegnet, daher sehe ich keine Grund mit den Schablonen rumzufrickeln.

Grüße,

Patrick
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 07. Sep 2011, 18:33
Hallo!

@pylie

Hallo!

Falls du nicht über die Technics-Überhanglehre verfügst kannst du das System auch mit Hilfe eines Lineals und eines Geodreiecks recht einfach, -aber genau-, einstellen.

Die hintere Kante das Gummiringes an der Bajonettkupplung muß von der Nadlspitze genau 52 Millimeter entfernt sein, nun noch mit dem Geodreick den rechtwinkeligen Einbau (bezogen auf das Nadelträgerröhrhen) kontrollieren und festschrauben, fertig.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 07. Sep 2011, 18:34 bearbeitet]
pylie
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 08. Sep 2011, 02:07
Guten Morgen!!
@Hörbert: Das Foto ist von mir, hab es also nach der Überhanglehre und rechtwinklig justiert. Ist doch richtig so, oder?
Von der Logik hätte ich die Schrauben auch anders herum reingepackt, aber irgendwas war damit; hat wegen der Mutter glaube ich nicht so gut gepasst(kann mich nicht mehr genau erinnern)
Justierschablonen sind ja für sich ein Thema mit langen grauen Bärten, dann lass ich es erst mal so

Das größere Problem war für mich ja eher die Lautstärke.
Ich habe mich gerade mal ins Thema Kabelkapazität eingelesen und mir ist noch ein bischen schwindelig.

Ich habe schon mal irgendwo Zubehör Cinchkabel zum Wechsel für den MK2 gesehen. Kann mir einer von euch was preislich akzeptables empfehlen oder sollte ich gleich lieber das originale wieder einlöten?
Ich muss dazu sagen, das ich die Tonarmverkabelung in Ruhe gelassen habe, sowas würde sich bei meiner Anlage wohl kaum lohnen. Auch Fluss- und Phasenrichtung und Ähnliches bleiben unbeachtet. Dafür betreibe ich den Verstärker im PureAudio Modus um den Sound nicht durch irgendein Digitalgedöns zu verfälschen
Wäre den sowas wie NAD PP2 oder ProJect PhonoBox MK II etwas mit dem ich arbeiten könnte/sollte?

Vielen Dank&Grüße!!! pylie
Albus
Inventar
#7 erstellt: 08. Sep 2011, 16:33
Tag,

ja, weg mit den 2,50 Metern Kabel aus CarAudio, dafür ist Phono zu empfindlich; wenn der Technics wiederhergestellt/erneuert werden sollte, dann bestens unter Verwendung des (originalen) Technics High-Fidelity Audio Cord (des M5G), sehr preiswert, sehr gut tauglich, mit absolut geringer Kapazität belastet: http://www.4-dj.de/s...lusskabel-p-720.html

In der Situation (fester größerer Abstand zwischen Phono und Komplett-Verstärkung) wäre ein NAD PP2 durchaus schon hilfreich, auch eine PhonoBox. Wie's bliebt. Das Verbindugskabel zwischen Phono-Verstärker und Haupt-Verstärker sollte dann allerdings von guter Qualität sein (Schirmung 95% oder höher).

Freundlich
Albus
pylie
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 08. Sep 2011, 22:57
Das Original Kabel habe ich ja selbst entfernt, also liegt es hier auch noch. Ist das identisch mit dem Original Kabel vom 1210 oder eine verbesserte Version?

Ich finde ja Röhrentechnik super faszinierend. Daher habe ich den Pro-Ject Tube Box Mk II entdeckt. Kostet natürlich 3mal so viel wie die beiden anderen. Ist das mehr Schein als Sein in diesem Segment oder wäre das in euren Augen schon ein Gewinn? Wenn ja, wäre es mir das schon von der Optik her wert

Grüße pylie
Albus
Inventar
#9 erstellt: 09. Sep 2011, 09:51
Tag,

zu den SL-Serien gibt es drei unterschiedliche originale Phonokabel; die Kapazitäten sind deutlich verschieden, und zwar von 325 pF, 125 pF bis ~70 pF - jeweils einschließlich Kabel des Tonarmes (Summe aus den beiden Teilkapazitäten). Das von mir genannte "Technics High-Fidelity Audio Cord" (so die Bedruckung des Kabelmantels) ist die Version mit der vorbildlich geringen Summen-Kapazität von ~70 pF (vermutlich 25 + 45).

Dazu gab es vor einigen Wochen hier einen ausführlichen Thread - mit Links und Fotografien, die eine Bestimmung ermöglichen (hieß "Qualität des Technics Phonokabels" oder ähnlich).

Eine erste Annäherung erlaubt ein Blick auf Flexibilität bzw. Steifheit des Kabels sowie das Profil der jeweiligen RCA/Cinch-Stecker: Kabel sehr flexibel, Profil des Steckers schwach ausgeprägt = 325 pF; Kabel schon recht steif, Steckerprofil octagon profile (achteckig) = 125 pF; das "Technics High-Fidelity Audio Cord" ist nur etwas steif/weniger flexibel, vierkantiges Profil, Kontaktflächen vergoldet = die 70 pF-Version.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 09. Sep 2011, 09:52 bearbeitet]
pylie
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Sep 2011, 20:12
Ich habe jetzt das High-Fidelity Cord bestellt, meins war ein einfaches mit silbernen Steckern. Allerdings hätte ich noch eine Frage: Wenn ich mit einem Phono-Verstärker arbeite, entfällt dann die Notwendigkeit eines speziellen Phono NF Kabels? Es geht ja dann im High Level Bereich und der sollte ja nicht so empfindlich sein. Nein, ich will nicht wieder das Car hifi Kabel nehmen

Aber ich wollte für die 1,80m -2m Kabel nicht unbedingt den Oehlbach ect. Preis investieren. Welches Kabel könnt ihr mir mit der genannten guten Schirmung empfehlen?

Mit freundlichen Grüßen pylie
Albus
Inventar
#11 erstellt: 13. Sep 2011, 20:57
Tag,

richtig, was ein NF-Kabel zwischen Phono-Verstärker und Hauptverstärker angeht, wie es genannt wird ist belanglos, es ist ein NF-Kabel für Audio Analog; es kommt darauf an, dass es geringe Kapazität hat (<60 pF/m), hohe Schirmung (>95%), dazu gehörig flexibel ist (knicken oder eng biegen ist verboten) - und dass die Verbindung zwischen Kabelelementen und Stecker gut gemacht wird (elektrisch und mechanisch).

Wenn du dir die Konfektionierung zutraust oder ein Freund oder Bekannter kann es, Verbindung von Kabel und Stecker, dann wähle doch das Kabel des Herstellers Belden, "Belden 1505F", ein RG-59 Industrietyp, es erfüllt alle Bedingungen für ein erstrangiges Audio Analog/Phono-Kabel. Gibt es als Meterware zum Beispiel bei Conrad Electronic, der Meter liegt wohl derzeit so bei € 5 p/M, dazu einen 4er Satz ordentlicher RCA-Stecker, für pro Stück so € 2-3, ebendort bei Conrad Electronic, insgesamt absolut funktionstauglich und preiswert (Summe ca. € 35 für 2 Meter).

Für den Fall, Selbstkonfektionierung ist ausgeschlossen, kämen im Falle von Fertigware eben noch der Lohnanteil hinzu, etc. Es gibt diverse Anbieter von Fertigkabeln, vielen davon traue ich längst nichts Vernünftiges mehr zu.

Möglich, es meldet sich noch der eine oder andere mit einem überzeugenden Hinweis.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 13. Sep 2011, 22:09 bearbeitet]
FlexBen
Stammgast
#12 erstellt: 13. Sep 2011, 23:55

Albus schrieb:

Möglich, es meldet sich noch der eine oder andere mit einem überzeugenden Hinweis.

Ich versuchs mal

Der User hippelipa bietet Cinchkabel in professioneller Studioqualität ohne unnützen Schnickschnack an. Schau mal auf seine Homepage hier oder schreib ihm ne PN, der hilft dir sicher gern. Siehe auch hier

Gruß
Ben
Albus
Inventar
#13 erstellt: 14. Sep 2011, 13:51
Tag,

zwischendurch noch ergänzend gesagt, was man als ein Könner der Selbstkonfektionierung als Kabel unterhalb der fünf Euro für den Meter alternativ zum Belden 1505F in die Auswahl nehmen sollte:

1. RG-62, bei Kabel-Kusch, Dortmund, für € 1,25 p/M, steif;
2. Belden 1694A, bei Thomann, für € 2,70 p/M, steif.
Zu beachten ist der Durchmesser, der vom Stecker aufgenommen werden muss (mehr als 5 mm).

Als fertig konfektioniertes Kabel ist auch zu denken an den Anbieter Funk Tonstudiotechnik, dort das Kabel mit der Bezeichnung A-62.V2, noch als flexibel anzusehen, für eine Länge von zwei Metern ergibt sich ein Preis von € 57,12. Ein guter Bezugspunkt.

Auf das Funk-Produkt, Kabel BS-2, steif, höchste Anspruchsklasse, für zwei Meter im Preis bei € 99,96, weise ich der Orientierung halber hin. Darüber beginnt der Luxus.

Worum geht es hier nun? Selbstkonfektionierung oder Fertigware?

Freundlich
Albus

Hier auch ein Blick auf das Funk A-62.V2: http://www.funk-tonstudiotechnik.de/dakabel.htm


[Beitrag von Albus am 14. Sep 2011, 15:16 bearbeitet]
pylie
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 16. Sep 2011, 16:11
Also das selbst löten wäre kein Problem, ich hab ja auch das Kabel am Dreher aus- und wieder eingelötet. Ich wäre allerdings nie darauf gekommen ein massives Kabel zu verwenden. Das erklärt natürlich auch warum es nicht geknickt wird :-)
Benutzt ihr ein bestimmtes Zinn bzw. wie sieht es mit der Verwendung von Flussmitteln/Lötfett ect. aus?

Würdet ihr sagen, daß ihr bei dementsprechend hochwertigen Komponenten einen Unterschied zwischen ebay und RG-59 Kabeln hört?
Soll keine Kritik sein, nur Interessehalber

Schönen Feierabend
Albus
Inventar
#15 erstellt: 16. Sep 2011, 16:31

pylie schrieb:

Würdet ihr sagen, daß ihr bei dementsprechend hochwertigen Komponenten einen Unterschied zwischen ebay und RG-59 Kabeln hört?
Soll keine Kritik sein, nur Interessehalber



Tag,

ja, gerade bei Phono kommt es, Unterschiede, nicht nur selten vor, ob nun in einer Low End- oder High End-Umgebung.

Freundlich
Albus
Magister_Verbae
Inventar
#16 erstellt: 16. Sep 2011, 17:17
Zum Lötzinn: Ich verwende Elekronik- oder Radiolot mit einer Kolophoniumflussmittelseele. Dadurch erübrigt sich dann auch evt. Lötfett (was man sowieso niemals bei Elektrolötungen verwenden sollte) bzw zusätzliche Kolophoniummasse.
Wichtig ist auch ein Lötkolben mit genug "Bumms", je nach Verwendungszweck ist da mehr oder weniger gefordert. Wenn viel gelötet wird, sowie auch größere oder stark leitende Materialien (dicke Kupferkabel/-litzen, Lötfahnen, Terminals, ...) dann empfehlen sich prozessorgesteuerte Lötstationen wie beispielsweise von Weller oder Ersa. Diese geben beim Auflöten, bzw bei dessen kritischem Punkt, die nötige Energie hinzu, die bei anderen Lötkolben zu schnell abgeleitet wird, wodurch wiederum akute Gefahr einer kalten Lötstelle besteht.

LG

Martin
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