Welcher Tonabnehmer?

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Maidiver
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Nov 2015, 18:47
hallo liebe hifigemeinde,
ich habe mir doch den jvc ql-a7 gekauft.
mein m6si vollverst. hat nen phonoeingang und folgende daten:
3mv nominal MM
0,4mv nominal MC
signal/ noise ratio > 84db a weightet
input impedance 47 k ohme MM+MC
RIAA / IEC +- 0,5db 20hz-20khz
mir sagen diese daten garnichts.ob gut oder schlecht??
welche tonabnehmer würden gut passen bis max 300 Eur.
musik höre ich alles ausser techno.

am player ist der originale tonarm dran.

über tipps würde ich mich freuen.
vielen dank
karsten
akem
Inventar
#2 erstellt: 26. Nov 2015, 19:28
Laut verschiedenen Quellen wiegt das Headshell 10g oder 12,5g. Damit dürfte die effektive Masse des Tonarms bei geschätzten 13-16g liegen. Da würde sich dann ein MC anbieten.
Allerdings hat Deine Phonostufe laut den Daten auch bei MC einen Eingangswiderstand von 47kOhm was sehr ungewöhnlich und auch suboptimal ist. So hochohmig mögens eigentlich nur die Benz-MCs (die echten ab dem ACE, nicht die zugekauften "Kleinen") aber die sind finanziell außer Reichweite. Daher würde ich dafür plädieren, ein High-Output MC zu kaufen oder Du mußt per Y-Adapter geeignete Abschlußstecker zustecken (also Cinchstecker, in die ein passender Widerstand eingelötet ist).
High-Output MC:
Denon DL110, ~200€
SAE 1000LT, (gibt's aber nur bei www.thakker.eu), 299€
Low Output MC mit Zusatzabschluß:
Audio Technika AT-F7, ~230€
Audio Technika AT-OC5 (gibt's aber nur bei www.thakker.eu), 259€
Denon DL103 (hat aber nur ne Rundnadel und das Headshell sollte da schon die 12g haben), ~230€
Mehr fällt mir jetzt auf die Schnelle nicht ein.

Gruß
Andreas
Tywin
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Nov 2015, 20:02
Hallo,

Du könntest z.B. ein Denon DL-110 oder Ortofon MC 3 Turbo verwenden. Auch ein Audio Technica AT 150 MLX oder ein Ortofon OM40 könnten gute Möglichkeiten sein?

Da mir die Kapazität deines Phonoeingangs nicht bekannt ist könnte es sein, dass für das AT 150 ein Phono-Pre mit sehr geringer Eingangskapazität erforderlich ist. Z.B. ein ART DJ Pre II oder besser ein Aikido Phono .

VG Tywin
Maidiver
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 27. Nov 2015, 01:13
Hey Danke
Ich schau mir die jetzt mal an und wenn ich dann fragen habe melde ich mich.
@ tywin
Was meinst du damit? Kapazität meines eingangs
Mehr Daten als oben sind in der Bedienungsanleitung nicht angegeben.
Tywin
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 27. Nov 2015, 01:23
Hallo,


@ tywin
Was meinst du damit? Kapazität meines eingangs


http://www.hifimuseum.de/die-lastimpedanz-bei-systemen.html

http://www.sac.de/sac/start_frame.php?Pfad=11_12_30&BL=13

Um es zusammen zu fassen:

Für den Klang mancher MM und auch MI Systeme ist die Gesamt-Kapazität vom Anschluss des Systems am Tonarm/Headshell über die Verkabelung bis zum Phono-Pre plus Eingangskapazität des Phonovorverstärker relevant.

Es finden sich dazu gelegentlich Angaben/Empfehlungen für die Tonabnehmer und es finden sich auch schon mal Angaben zu den Kapazitäten der Phono-Pre. Dazu kommen normalerweise noch um die 150 pF für die Kabel bis zum Phono-Pre.

Hochgelobte Phono-Pre wie z.B. der Aikido Phono haben eine extrem geringe Eingangskapazität von 47 pF welche z.B. bei einem System wie dem AT 150 MLX - welches mit etwa 100-200pF abgeschlossen werden soll - erforderlich ist, wenn man die etwa 150pF für die Verkabelung hinzuzählt.


Mehr Daten als oben sind in der Bedienungsanleitung nicht angegeben


Da hatte ich auch schon nachgesehen. Da steht nichts. Die Kapazität Deines Phonoeingangs solltest Du beim Hersteller erfragen können.

Für einen meinen Amps musste ich auch bei Hersteller anfragen. Falls es irgendwen interessiert, der Phonoeingang des Denon X-4000 hat eine Kapazität von 420pF. Glücklicherweise stört sich mein EPC-270 CII nicht daran. Ich hatte den Phono-Pre des Denon schon mittels AKG Q 701 mit meinem einstellbaren Trigon mit Kapazitäten von unter 100 bis etwa 250pF verglichen. Da gab es bei beiden Pre nichts zu meckern.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 27. Nov 2015, 02:19 bearbeitet]
Maidiver
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Nov 2015, 00:23
Hey danke tywin 😁
Noch mehr fragen. Aber interessant das mal zu lesen. 😀👍🏻
Tywin
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 28. Nov 2015, 00:44
Albus predigt das Thema immer wieder und ich komme jetzt erst gaahnz laahngsaahm dahinter. Vor allem sind mir trotz elektrotechnischer Grundkenntnisse die Mechanismen mit dem Schwingkreis unverständlich.

Mir genügt es aber zu wissen, wie sich eine zum MM/MI Tonabnehmer unpassende Kapazität auf dem Weg der elektrischen Signale die der Tonabnehmer erzeugt bis in den Eingang des Phono-Entzerrer-Vorverstärkers auf den Klang auswirken kann.

So erklärt sich für mich jetzt auch der nicht so dolle Klang eines AT91 mit Shibatanadel an meinem Denon AVR-X4000 und warum manche Leute von dem Aikido Vorverstärker so begeistert sind, ist mir auch erklärlicher geworden.


[Beitrag von Tywin am 28. Nov 2015, 00:48 bearbeitet]
Maidiver
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 28. Nov 2015, 13:44
ich komme jetzt erst gaahnz laahngsaahm dahinter



ja so gehts mir auch. bin aus einer völlig anderen branche. strom kommt bei mir aus der dose und mehr weiss ich nicht.
ich muss das noch mind. 3x lesen bevor ich das verstehe und schlussfolgern kann
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 28. Nov 2015, 16:44
Hallo!

Ach Leute, das ist doch eigentlich ganz einfach, die relativ hohe Induktivität der Abnehmerspulen bei Magnettonabehmern bildet zusammen mit der Kabel-/Eingangskapazität und dem ohmschen Abschlußwiderstand der auf Masse läuft einen Resonanzschwingkreis der im Hochton für eine kräftige Pegelüberhöhung sorgt und natürlich auch dafür daß der Frequenzgang oberhalb des Peaks steil abfällt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis

Ohne diesen Schwingkreis würden bei den allermeisten MM-Systemen, -darunter bei allen aktuell noch gefertigten-, die Frequenzen schon ab 7-9 KHz stark abfallen da die bei Magnettonabnehmern verbauten relativ großen Spulen unangenehmerweise nebenbei auch als drosseln wirken,, richtig gelegt verhindert dieser Schwingkreis genau das da er den Hochtonbereich zwischen ca. 9 KHZ und ca. 12-14 KHz quasi auffüttert.

Durch die Änderung der Spuleninduktivität, der Kapazität oder des ohmschen Widerstandes kann man die "Lage" dieses Frequenzbereiches in dem der Schwingkreis wirksam ist natürlich verändern.Das kann dann zu einem dumpfen Klangbild führen (Schwingkreis liegt zu hoch. z.B. durch eine zu kleine Kapazität) oder zu einem schrillen und zischeligem Klangbild (Schwingkreis liegt zu tief und wirkt auf die oberen Mitten, z.B. durch eine zu hohe Kapazität)

Durch die vergleichsweise winzigen Spulen die in einem MC -auch in einem High Output MC- verwendet werden entfällt dieser Resonanzeffekt zwar nicht aber er setzt erst weit über dem hörbaren Bereich ein, da das aber auch für die Drosselwirkung der Spule gilt gibt es dadurch keinen Nachteil

MFG Günther
Maidiver
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 26. Feb 2016, 16:37
hallo
also ich hab mir das denon dl110 zugelegt. am anfang habe ich es am mm eingang gefahren. war schon ein super sound. aber am mc eingang find ich es noch besser. breitere bühne, mehr stereoeffekt ( kanaltrennung?) schöner bass tolle höhen. es macht einfach spass.
vielen dank für eure hilfe
karsten
Maidiver
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 24. Mrz 2016, 20:23
Hallo nochmal
Wie lange hält eigentlich so die Nadel des dl 110 ?
Danke und frohe Ostern
Jazzy
Inventar
#12 erstellt: 24. Mrz 2016, 20:27
Vermutlich so 800h.Mit einer Testplatte mit Abtasttest kann man das prüfen.Wenn 70µ nicht mehr sauber abgetastet werden,ist langsam Sense.
akem
Inventar
#13 erstellt: 24. Mrz 2016, 20:49
Ein bischen länger wahrscheinlich da nackter Diamant mit relativ scharfer Ellipse. Ich würde mal knapp 1000h sagen.

Gruß
Andreas
Hörbert
Inventar
#14 erstellt: 25. Mrz 2016, 00:48
Hallo!

Bei einwandfeiem Plattenmaterial wahrscheinlich tatsächlich so um die 1000 Betriebsstunden, die Nadel ist m.W. im übrigen nicht wesentlich schärfer verrundet als die Ortofon-Ellipsen.

Nur gibt es halt kaum wirklich einwandfreies Plattenmaterial und schon der restliche Feinstaub der selbst durch eine Plattenwäsche nie ganz aus den Rillen zu bekommen ist wirkt wie der bekannte Quarzschmirgel den man ja auch beim Diamantschliff einsetzt.

MFG Günther
Maidiver
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Mrz 2016, 11:07
Aha. Ich hab so an die hundert Platten von früher aus meiner Jugend. Geh ich pro Plätze von 45-60 min aus. ( hab garnicht geschaut wie lange eine Platte
Spielt) kann ich meine Sammlung mind. 8x durch hören. Was ich festgestellt habe ist das meine Platten immer nur mit einer Carbon Bürste gereinigt wurden und ich auch nach 15 Jahren im Schrank feststelle das sie kaum bis garnicht knacksen. Also Material ist gut😀
Danke für eure Antworten und frohe Ostern
Hörbert
Inventar
#16 erstellt: 25. Mrz 2016, 12:28
Hallo!

Selbst wenn du die Zeit hättest acht Stunden täglich Musik zu hören könntest du den Abtaster ca. 3 Jahre lang nutzen bevor du ihn wechseln müsstest, wenn du hier die Gestehzungskosten auf die Tage umlegst hast du ein wahrhaft günstiges Vergnügen erworben.

MFG Günther
akem
Inventar
#17 erstellt: 25. Mrz 2016, 13:46

Hörbert (Beitrag #14) schrieb:
die Nadel ist m.W. im übrigen nicht wesentlich schärfer verrundet als die Ortofon-Ellipsen.

Das denke ich aber schon: zwischen dem Serien-DL110 und einem Shibata-retippten DL110 ist klanglich kaum ein Unterschied. Bei den Ortofon-Ellipsen ist ein Riesen-Unterschied zum Shibata-Retip...

Gruß
Andreas
Hörbert
Inventar
#18 erstellt: 25. Mrz 2016, 16:03
Hallo!

@Andreas

Ich habe gerade einmal einen Blick in den Waschzettel meines DL-110 geworfen und da steht:

"Massiver elliptischer Spezialdiamant, elliptischer Querschnitt 0,1 x0,2 mm

M.W sollte die Ortofon-ellipse 0,08 x 0,2 mm haben.

Wo du da Riesenunterschiede hernimmst weiß ich wirklich nicht

MFG Günther
akem
Inventar
#19 erstellt: 25. Mrz 2016, 16:26
Überleg doch mal: das sind nicht die Radien-Angaben - das wären nämlich dann 100µm mal 200µm bzw. bei Ortofon 80µm mal 200µm... Ortofon gibt seine Ellipse aber mit 8 x 18µm an... Das haut also nicht hin...
Diese Daten geben den Querschnitt des Diamantstiftes an und nichts weiter. Über den Schliff sagen diese Daten rein gar nix aus.

Gruß
Andreas
Hörbert
Inventar
#20 erstellt: 25. Mrz 2016, 17:59
Hallo!

Stimmt das können nicht die Radienangaben sein, hier war ich wohl gerade mit dem Kopf woanders.

Allerdings lassen sich für das Denon gar keine Schliffradien auf dem Netz finden.

Ichg denke mal nicht das sich die Radien des Denon signifikant vion den anderer einfachen Ellipsen unterscheiden und die liegen alle mehr oder weniger in den gleichen Dimensionen wie bei den Ortofonellipsen.

MFG Günther
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