Tschibogerät als Einstieg?

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*Friederike*
Neuling
#1 erstellt: 06. Mrz 2016, 13:39
Hallo,

ich möchte mir gerne einen Plattenspieler zulegen, nur leider habe ich keinerlei Erfahrung bzgl. Technik, Preis, Anforderungen und Klang. Da ist mir heute die Werbung von Tchibo ins Auge gesprungen, sicherlich ein Affront für viele eingefleischte Hörer in diesem Forum, aber so als Anfang? Was muss ein "Basic-Plattenspieler" so mitbringen? Wie viel Geld muss ich ca. in die Hand nehmen?
Ich möchte ihn mit meiner Yamaha Pianocraft R-840 verbinden, das sollte kein Problem sein, oder? Bin ziemlich hilflos

https://www.tchibo.de/holz-plattenspieler-p400079558.html

Vielen Dank für Antworten
Gruß Friederike

P.S.: Sicher habe ich auch die falsche Stelle zum posten verwendet, wusste nicht so genau wohin mit meiner Anfrage..Sorry!


[Beitrag von *Friederike* am 06. Mrz 2016, 13:41 bearbeitet]
Soulbasta
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Mrz 2016, 14:19
das ist ein lenco L-90 der sonst eher 230,- kostet.
man kann damit platten hören aber es ist nichts besonderes, es ist eine mogelpackung.

ich würde mir persöhnlich eher so was kaufen
http://www.ebay.de/i...omatik-/381548588880
http://www.ebay.de/i...-Nadel-/151989778735
akem
Inventar
#3 erstellt: 06. Mrz 2016, 15:23
Der "Tonabnehmer", der auf dem Tschibo verbaut ist, ist halt so ziemlich der billigste Nagel, den der Weltmarkt hergibt. Dummerweise macht aber genau der Tonabnehmer den Klang... Die Aufgabe des Laufwerks ist nicht sooo schwierig und solange eine gewisse Grundqualität da ist sind die Unterschiede da nicht so riesig. Dennoch würde ich den Tschibo als rausgeschmissenes Geld werten. Ich kann es irgendwie nachvollziehen, daß Analog-Neulinge lieber ein Neugerät kaufen würden (in der Annahme, daß da so schnell keine Probleme auftreten - aber das ist erfahrungsgemäß ein Trugschluß...). Dennoch fährt man mit einem Gebrauchten in der Regel langfristig besser. Nur der Tonabnehmer sollte Neuware sein da Verschleißteil. Aber ein wirklich guter Tonabnehmer kostet alleine schon so viel wie der ganze Tschibo-Dreher... Ja, Plattenwiedergabe kostet relativ viel Geld - wenn sie denn was taugen soll. Das ist nicht so wie bei Digital, wo die klanglichen Unterschiede zwischen einem 20€ DVD-Player und einem 1000€ CD-Player relativ überschaubar sind und auch der Billigplayer nichts wirklich falsch macht. Bei Analog gibt es da jede Menge potentieller Probleme: Empfindlichkeit für Rückkopplungen, Brummen, Abtastverzerrungen (die durchaus soweit gehen können, daß das Ganze keinen Spaß mehr macht...), Kompatibilitätsprobleme mit dem Verstärker-Phonoeingang bzw. der eingebauten Phonostufe, unerwünschter Radioempfang im Phonozweig ("Radio Eriwan"...) usw. Heute werden solche Plattenspieler nicht mehr von Analog-Experten konstruiert und optimiert sondern man bedient sich irgendwo in einem Baukasten (heutzutage meistens die Firma Hanpin), stellt was zusammen, was den gewünschten Zielpreis ergibt, läßt seinen Namen draufdrucken - fertig...

Gruß
Andreas
*Friederike*
Neuling
#4 erstellt: 06. Mrz 2016, 15:39
Vielen Dank für die Infos. Werde mich mal bei Ebay-Kleinanzeigen und Ebay umschauen!
Compu-Doc
Inventar
#5 erstellt: 06. Mrz 2016, 15:53
Mit Sicherheit sinnvoller, als ein neues Gerät für ~ € 200,- . Als Neueinstegerin solltest du dich generell ersteinmal "auf preiswerte Art & Weise" mit dem Thema "Vinyl" anfreunden,

bevor du vllt-zu spät-merkst, daß dir dieses Medium nicht wirklich Hörfreude bereitet.

Als Eckpunkte würde ich folgende Parameter/Geräteeigenschaften bevorzugen:

Direkttriebler..........Vollautomat (d.h. ein Knopfdruck und die Platte spielt und beendet automatisch), quarzgesteuerter Motor für exakte Drehzahl und so wenig Extas/features wie möglich/nötig.

Wenn du ein par Dreher aufgespührt hast, poste hier die Auktionen und "wir" analysieren das hier.
RS-1700
Stammgast
#6 erstellt: 06. Mrz 2016, 17:08
Hallo Frederike,

wenn Du den hier in einem guten Zustand bekommst bist Du bestens bedient. Das ist der VW-Käfer unter den Plattenspielern, der läuft und läuft und läuft. Nachbaunadeln mit elliptischem Schliff gibt es für ca. 25 € und die sind zumindest genauso gut wie wie damaligen Originalnadeln.

Ich habe bisher in dieser Preisklasse noch kein Neugerät finden können, das dem SL-QD33 das Wasser reichen könnte. Einen SL-QD33 bekommst Du gebraucht für knapp 100 €. Der Tschibo TT kostet das doppelte!

Vorteil des Tschibo-Players ist der eingebaute Vorverstärker und der USB-Anschluß.

Gruß von der Saarschleife, Michael
Bendias
Stammgast
#7 erstellt: 06. Mrz 2016, 17:40
Beispiele für gute Einstiegsdreher:
Saba PSP 244
https://www.ebay-kle...r/428770456-172-2460
Dual 510
https://www.ebay-kle...p/431879844-172-2500
Technics SL-QD33
https://www.ebay-kle.../432170681-172-17092

Die Liste kann sehr lang werden. Es gibt hier im Forum jede Menge Verkaufsberatung für Einstiegsplattenspieler.
akem
Inventar
#8 erstellt: 06. Mrz 2016, 18:19
Der Technics aus Bendias' Liste ist bei mir um die Ecke. Wenn es der werden sollte könnte ich da hinfahren, ihn mir anschaun und wenn er okay ist mitnehmen. Dann verpacke ich ihn ordentlich und schicke ihn Dir.

Gruß
Andreas
söhaan
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 06. Mrz 2016, 19:32
Da spricht akem was Wichtiges an:
Bei vielen Privatanbietern würde ich den Plattenspieler lieber abholen als schicken lassen. Wenn beim Verpacken nicht mit Sorgfalt vorgegangen wird, kommt u.U bei dir nur Kleinholz an --> leider schon selbst erlebt. Wenn es von jemanden verpackt wird der Ahnung hat (akem bietet dir das ja an) dann ist Versand kein Problem.
Bei Plattenspielern bietet es sich, bis zu einem gewissen Budget, in den meisten Fällen an auf was gutes Gebrauchtes zurückzugreifen, da man leider anders als z.B. CD-Playern (hinstellen,anschließen CD rein, Spaß haben) schnell vom "Hundertsten ins Tausende" kommt (Tonabnehmer, Zubehör, Vorverstärker, Wartung, Justage etc), anstatt gleich alles für eine neue aber schlechte Fräse auszugeben.
Compu-Doc
Inventar
#10 erstellt: 06. Mrz 2016, 20:20
@ Andreas: Daumen gaaanz hoch!
juergen1
Inventar
#11 erstellt: 06. Mrz 2016, 20:40

*Friederike* (Beitrag #1) schrieb:
Ich möchte ihn mit meiner Yamaha Pianocraft R-840 verbinden, das sollte kein Problem sein, oder?
Hallo Friederike, der Tchibo hat meines Wissens eine eingebaute Phonovorstufe. Könnte man also direkt an jede Anlage mit Line-Eingang (z.B. CD-Eingang) anschließen.
Die älteren Plattenspieler haben keine Phonovorstufe. Müßte man also extra anschaffen, falls die Anlage über keinen Phonoeingang verfügt. Sind aber in brauchbarer Qualität sicher für deutlich unter 100 Euro zu bekommen.
Gruß
Jürgen
Bendias
Stammgast
#12 erstellt: 06. Mrz 2016, 20:57
art dj pre II

ich benötige zwar selbst keinen Phono-Pre und kenne daher die verschiedenen Modelle nicht, aber obig genannter soll ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis haben und kostet 55,--.
Compu-Doc
Inventar
#13 erstellt: 06. Mrz 2016, 21:01
Zum Beispiel ein Dynavox TC-4 Phono Vorverstärker wäre völlig ausreichend..........für den Einstieg in die " PVC-Klangwelten"
kaefer03
Inventar
#14 erstellt: 07. Mrz 2016, 00:40
Was haltet ihr von dem

Pioneer PL-3F Plattenspieler?
Bendias
Stammgast
#15 erstellt: 07. Mrz 2016, 01:29
http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-7751.html

Umstritten: gute Technik in Pressspan mit Folie und Plastikbedieneinheit.

Müsste ich jetzt zwischen zwei Angeboten von Pioneer entscheiden, z.B. PL-55DX vs PL-3F hätte ich keine Sekunde Überlegung nötig.
Der 55DX hat noch ordentlich Material, wiegt 11 kg und sieht hübsch aus, den würde ich nehmen.
Der Pl-3F ist oberflächlich hübsch, hat vielleicht die audiophilere Technik, ist und bleibt aber 'ne Folienkartoffel und 'n Blender. Ist aber nur meine persönliche Meinung. Wer auf das Haptische nicht so viel Wert legt, kann damit bestimmt sehr zufrieden sein.


[Beitrag von Bendias am 07. Mrz 2016, 01:56 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#16 erstellt: 07. Mrz 2016, 03:09
Hallo,

Tatsache ist, daß jemand der noch nie einen Plattenspieler besessen hat, mit einem neuen wahrscheinlich besser fährt.
Bei Gebrauchtkauf, sollte man zumindest die Schwachstellen der alten Teile kennen und auch wissen, was man bei der Besichtigung so alles zu kontrollieren hat, um sich keinen Schrott an Land zu ziehen.

Viele Neugerätekäufer scheitern schon mit dem Lesen der Bedienungsanleitung und wie man so ein Gerät ordentlich in Betrieb nimmt.

Ein sicherer Hafen wäre sicherlich, das Angebot anzunehmen, welches Akem offeriert hat. Er wird den bestimmt nicht mitnehmen, wenn er defekt ist.
Ansonsten ist es nicht verkehrt aus dem Forum einen zu kaufen, am besten von Vielpostern die sich schon länger hier herumtreiben..
Da kann man davon ausgehen, daß die Beschreibung der Wahrheit entspricht und ordentlich verpackt wird.

Gruß Evil
CarstenO
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 07. Mrz 2016, 17:20

*Friederike* (Beitrag #1) schrieb:
ich möchte mir gerne einen Plattenspieler zulegen, nur leider habe ich keinerlei Erfahrung bzgl. Technik, Preis, Anforderungen und Klang.



evilknievel (Beitrag #16) schrieb:
Tatsache ist, daß jemand der noch nie einen Plattenspieler besessen hat, mit einem neuen wahrscheinlich besser fährt.
Bei Gebrauchtkauf, sollte man zumindest die Schwachstellen der alten Teile kennen und auch wissen, was man bei der Besichtigung so alles zu kontrollieren hat, um sich keinen Schrott an Land zu ziehen.


Hallo Friederike,

dieser Meinung schließe ich mich an.

Das am Tchibo-Lenco-L-90 verwendete Tonabnehmersystem spielt nach meinen Erfahrungen (ich kenne es von meinem img Stage Line-Dreher) sogar relativ verzerrungsarm ab. Es verschweigt halt das eine oder andere Detail. Insgesamt passt das aber zum eher fülligen Ton. Allerdings würde ich wie bei den meisten aktuellen Plattenspielern davon ausgehen, dass das Tonabnehmersystem zwar montiert, aber nicht optimal justiert ist. Dazu gibt es Anleitungen im Internet.

Der Plattenspieler selbst kommt mir gemessen am Preis sehr gelungen vor, erst recht mit Blick auf die 3-jährige Garantie. Also:


Tschibogerät als Einstieg?


Wieso nicht?

Für 60 EUR mehr (manchmal auch für nur 40 EUR mehr) gibt es den Denon DP-300 F. Dieser hat ein etwas besser klingendes Tonabnehmersystem montiert (eher oberflächlich genau justiert), das für 29,00 EUR durch Nadeltausch verbessert werden kann. Außerdem ist dieser ein Vollautomat. Mit diesem habe ich ziemlich gute Erfahrungen gesammelt.

Viele Grüße,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 07. Mrz 2016, 19:27 bearbeitet]
*Friederike*
Neuling
#18 erstellt: 07. Mrz 2016, 21:59
Wow. Vielen lieben Dank für die vielen wertvollen Tipps. Besonders Danke für das großzügige Angebot von dir Andreas!

Ich werde morgen nach Feierabend mal die vorgeschlagenen Geräte genau unter die Lupe nehmen und mich nochmal melden.

Schönen Restsonntag und nochmal vielen Dank
Gruß Friederike
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