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unzufrieden mit neuem Rega Planar 3 (2016)

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babarinker
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 02. Sep 2016, 00:27
Hallo Leute,

dies ist einer meiner ersten Einträge. Bisher habe ich viel vom hier Geschriebenen profitiert und möchte nun eine Frage stellen, die mir wirklich auf den Nägeln brennt.

Doch zunächst einmal Folgendes: Vor zwei Wochen habe ich mir einen neuen Rega P3 bestückt mit einem Elys 2 gekauft. Er liefert über eine Pro-ject Phonobox DS und einen Marantz PM8000 an meine geliebten Monitor Audio Silver S8. Das Elys 2 System gilt ja als tendenziell warm und druckvoll. Beim Hören fehlt es mir bei vielen Platten jedoch an Höhen. Die Musik ist zwar detailreich, aber glanzlos und nicht "crispy", wie ich es von meinem CD-Spieler und D/A-Wandler gewohnt bin. Und dabei ist letzterer auch schon als warm einzuschätzen, nur hat er eben keine so heftige Einbuße obenrum.

Nun drängt sich mir die Frage auf, ob dies an der Kombination aus Phono-pre und Elys 2 liegt, da der Rega beim Händler (ähnliches Setup bestehend aus Marantz und Monitor Audios) deutlich ausgewogener gespielt hat. Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass es am Rega liegt und möchte nun gerne eure Einschätzung wissen.

Ich freue mich auf eure Antworten.
Tywin
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Sep 2016, 06:24
Hallo,

leider finde ich bei Rega in den technischen Daten weder Informationen zur Art des elliptischen Schliffs, noch Angaben zur empfohlenen Abschlusskapazität.

Es wirbt sich aber auch leichter, wenn man den Kunden nicht mit Fakten belastet, sondern Emotionen mit viel substanzlosem Geschwurbel beschworen werden.

Von einem bescheidenen Schliff und einem einfachen Aluminium-Nadelträger braucht man halt nicht viel erwarten. Wenn dann womöglich noch die Abschlusskapazität deutlich unterhalb des Wertes liegt welche für einwandfreien Klang erforderlich ist, gibt es keinen knackigen brillanten Klang.

Frag doch mal bei Rega nach Fakten bezüglich des Nadelschliffs, nach der für das Tonabnehmersystem empfohlenen Kapazität und der Kapazität der Verkabelung vom Tonabnehmer bis zum Ende des Anschlusskabel.

Mal sehen, ob sich ausnahmsweise dieser Hersteller mit Ruhm bekleckern kann.

An Deiner Phono-Box könntest Du zwischenzeitlich höhere Kapazitäten testen und auch die Justage des Systems und das Auflagegewicht könntest Du überprüfen. Die korrekte Drehzahl hält Dein Rega ein? Wenn der zu langsam dreht, dann klingt das auch weniger crispy.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 02. Sep 2016, 07:32 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#3 erstellt: 02. Sep 2016, 07:50

babarinker (Beitrag #1) schrieb:
Die Musik ist zwar detailreich, aber glanzlos und nicht "crispy", wie ich es von meinem CD-Spieler und D/A-Wandler gewohnt bin. Und dabei ist letzterer auch schon als warm einzuschätzen, nur hat er eben keine so heftige Einbuße obenrum.


Mal 'ne Frage am Rande: Wenn Du eine CD - sagen wir mal - mit "Exact Audio Copy" (EAC) rippst und
diese in - sagen wir mal - WAV-Format abspeicherst und dann diese WAV-Datei über Deinen DAC
abspielst, dann ändert sich tatsächlich der Klang der Wiedergabe im Vergleich zum CD-Player, der diese
CD abspielt? Das kannst Du wirklich erkennen?



Nun drängt sich mir die Frage auf, ob dies an der Kombination aus Phono-pre und Elys 2 liegt, da der Rega beim Händler (ähnliches Setup bestehend aus Marantz und Monitor Audios) deutlich ausgewogener gespielt hat. Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass es am Rega liegt und möchte nun gerne eure Einschätzung wissen.


Dass der Rega beim Händler anders klang, als bei Dir zuhause, dürfte nicht verwundern. Ebenso,
dass Vinyl in den Höhen weniger zu bieten hat, als CD oder andere Digitalformate ergibt sich schon aus
den technischen Specs. Eine LP dürfte über 15khz kaum noch was hergeben. CD geht schon mal
theoretisch bis 22khz und in der Praxis sicher über 18khz. Ob und wie man das aber wahrnimmt, ist
wohl individuell verschieden. Ich persönlich höre z. B. keinen Unterschied zwischen CDP und DAC.
Ich vermute eher, dass Dir der grundsätzliche Sound des Tonabnehmers und dessen Nadel
nicht zusagt. Hast Du die Möglichkeit, mal was anderes zu montieren?
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 02. Sep 2016, 08:23
Das Elys 2 dürfte mit seiner elliptisch geschliffenen Nadel in etwa in der Liga eines Ortofon 2M Blue aufspielen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Für mehr Detailauflösung hättest Du innerhalb der Rega-Produkte das Exact nehme müssen. Dessen Nadel hat den sogenannten Vital-Schliff, das dürfte ein feiner Microline-Schliff ähnlich derjenige der besseren Audio Technica-MM-Systeme sein. Leider kann man bei den Rega-Tonabnehmern (unüblich für ein MM) die Nadel nicht tauschen. Und der Preis von 450.- finde ich auch recht ambitioniert. Da fährt man mit einem älteren Ortofon OM-40 (immerhin mit dem extrem langlebigen Gyger-Schliff) für 280.- besser.

LG
Manuel
akem
Inventar
#5 erstellt: 02. Sep 2016, 10:04
Ich würde auch mal versuchen, mit der Abschlußkapazität zu spielen. Dein Phonopre müßte das ja können. Und: Du hast den nicht zufällig auf MC geschaltet??
Daneben würde ich Dir auch mal empfehlen, den Filzlappen auf dem Teller zu entfernen. Der raubt auch ein wenig Spielfreude und Hochtonenergie. Ganz "nebenbei" lädt er die Platte statisch auf wodurch diese zum Staubmagnet wird und gelegentlich bleibt beim Anheben der Platte auch der Filzlappen dran kleben - besonders "praktisch", wenn der Teller noch dreht und die herunterfallende Filzmatte dann irgendwo landet und vom Teller dann an der Nadel vorbei geführt wird und diese dann in den Exitus reißt...

Gruß
Andreas
canal_gauche
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Sep 2016, 10:14
Moin,

Stereoplay hat das Elys 2 mal getestet und gibt folgende Werte an:

Ausgangsspannung 8 cm / s 8,50 mV
Systemimpedanz 358,0 Ohm / 126 mH
Tiefenabtastfähigkeit 315Hz 70 µm
Empfohlene Auflagekraft 18 mN
Hochtonverzerrungen 0,52 %
Tiefenresonanz im 13-g-Arm 9,0 Hz
Systemgewicht 4,7 g
Tonarm-Gewichtsklasse mittel

Was das für die empfehlenswerte Abschlusskapazität bedeutet, wissen die MM-Spezis hier.

Wegen der ungewöhnlich hohen Ausgangsspannung ist für den Phonovorverstärker auf die Eingangsempfindlichkeit zu achten, aber da scheinst Du ja keine Probleme (Übersteuerung) zu haben.

Gruß
Christian
babarinker
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 02. Sep 2016, 10:38
Ich wusste, dass man mir mit Rat und Tat zur Seite stehen würde, daher schonmal DANKE für eure Antworten!

@ Tywin: Auflagegewicht und Antiskating wurden mittles Feinwaage und Anruf beim Herstller (bei Regas Drehern sollte das Anti-Skating immer etwas geringer als empfohlen eingestellt werden) korrekt justiert. Mit den Kapazitäten habe ich auch schon kurzzeitig gespielt und sie danach auf 147pf belassen. Das mit der Drehgeschwindigkeit ist ein guter Tipp! Dem werde ich heute abend nachgehen!

@ ForgottenSon: Der Unterschied zwischen DAC und CDPlayer ist sogar für meine Freundin sofort offensichtlich Das Fehlen der Höhen spielt sich in meinem Fall bei niedrigeren, Frequenzen ab, als bei jenen um 20 kHz. Langsam denke ich auch, dass es einfach der Tonabnehmer ist, der mir nicht zusagt und das scheint sich ja mit euren Vermutungen zu decken.

@ Marsilio: Was man so liest, soll der Exact auch eher warm aufspielen, weshalb ich von dem erstmal die Finger lasse. Generell möchte ich erstmal mit meinen vorhandenen Möglichkeiten herumtüfteln. Ein Neukauf wäre da wirklich die letzte Option, zumal der Dreher nicht gerade billig war. Danke aber für den Hinweis auf den Ortofon!

@ akem: Ohm, Abschlusskapazität etc sind auf die emfpohlenen Werte für MM-Tonabnehmer eingestellt und wie oben angesprochen, hatte ich schon erfolglos mit ihnen expirementiert. Den Tipp mit der Matte hatte ich gar nicht mehr auf dem Schrim! Das werde ich heute abend direkt testen. Dass ich da nicht drauf gekommen bin....

Ich lasse alsbald von mir hören!
ForgottenSon
Inventar
#8 erstellt: 02. Sep 2016, 10:48

babarinker (Beitrag #7) schrieb:

@ ForgottenSon: Der Unterschied zwischen DAC und CDPlayer ist sogar für meine Freundin sofort offensichtlich


Gleiche Lautstärke vorausgesetzt , würde ich mich in dem Fall von einem von beiden trennen.
Also nicht von der Freundin, sondern entweder vom DAC oder vom CDP.
Webdiver
Stammgast
#9 erstellt: 02. Sep 2016, 10:56
....und wenn Du Pech hast, sind beide hin duckundweg (also auch hier nicht die Freundin )


[Beitrag von Webdiver am 02. Sep 2016, 10:56 bearbeitet]
Albus
Inventar
#10 erstellt: 02. Sep 2016, 13:08
Tag,

die Rega Bias 2, Elys 2 sind charakterisierbar durch den ausgeprägt unruhigen wie auch früh abfallenden Verlauf des Hochtonfrequenzspektrums. Mit gängigen Kapazitätsvarianten ist da nichts zu holen, aber mit markanter Erhöhung des Abschlusswiderstandes auf 100 kOhm, mindestens aber 75 kOhm. Was aber die Phono Box DS nicht bietet.

Einen Versuch mit enorm hoher Kapazität von 1150 pF kann man (spaßeshalber) einmal unternehmen: der Marantz PM8000 gehört ja zu den Marantz-Modellen mit dieser 'Vernichtung' von MM-Möglichkeiten (andere, wie erinnerlich, PM7000, PM7200, PM68).

Freundlich
Albus
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Sep 2016, 13:23
Moin

wie Albus schrieb, 100kOhm wären angesagt.
Das müsste doch - provisorisch - mit nem y-cinch-Adapter (Auto-Hifi, zB) zu testen sein- einfach je nen 47kOhm -Widerstand in das freie Teil der y-Adapter einlöten.
akem
Inventar
#12 erstellt: 02. Sep 2016, 14:16
Nein - das wäre eine Parallelschaltung und damit würdest Du den 47 kOhm Eingangswiderstand der Phonobox halbieren... Wenn, dann mußt Du einen 53 kOhm Widerstand in Reihe schalten, würdest dann aber auch über 6dB an Pegel verlieren! Wenn die Phonobox das aufholen kann, okay...

Gruß
Andreas
Japanbarock
Stammgast
#13 erstellt: 02. Sep 2016, 14:49

Tywin (Beitrag #2) schrieb:
Die korrekte Drehzahl hält Dein Rega ein? Wenn der zu langsam dreht, dann klingt das auch weniger crispy.


Wenn die Drehzahl des Rags überprüft wird, könnte der nächste Frust vorprogrammiert sein.
Er wird, wie alle Regas, zu schnell drehen. Mit 33,7 U/min. kannst Du zufrieden sein, es kann aber auch in Richtung 34 U/min. gehen. Ist aber nicht so schlimm, wie es kling, hören wirst Du das kaum.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#14 erstellt: 02. Sep 2016, 23:44
Forgottenson: Plattenspieler können mühelos über 20 khz abtasten, zu Zeiten diskreter Quadrophonie waren die hinteren Kanäle zwischen 30 und 50 khz geschnitten und wurden mit Hilfe eines speziellen Decoders in den Bereich von 20 - 20.000 hz zurückgewandelt. Damals ist auch der Shibata-Schliff der Nadeln entstanden.
Solche Frequenzen sind bis dato in keinem Digitalformat möglich.

Zum Rega P3/Elys: Was heißt crispy im Zusammenhang mit einem Plattenspieler? Pop-Corn sollte crispy sein. Hat er zu wenig Biss, zu wenig Drive, fehlt es an Dynamik, sollen die Höhen sprühen wie eine Wunderkerze? Hast du einen Tuner? Im UKW Bereich ist bei 15 khz Schluss, haben dir da schon mal Höhen gefehlt? Oder klingt der Tuner durchaus 'crispy'?

Ich habe früher in der Branche gearbeitet und wir haben auch Rega geführt. Soweit ich das beurteilen kann, hat Rega am RP-3 nichts Wesentliches geändert. Damals hat er mit dem RB 300 Arm ca. 950,-- DM gekostet.

Der Klang des Rega (mit Elys) war immer eigenständig: Der Rega hat seine Stärken in einer homogenen, fließenden Wiedergabe. Er ist ein Plattenspieler für Freunde sanfterer Musikkost: Balladen, Arien, Blues oder Kammermusik. Aber er ist kein Rocker und auch kein Freund großer Symphonie-Orchester. Mir war er immer zu kammermusikalisch, um nicht zu sagen zu langweilig. Regas wurden oft von Leuten gekauft, die ihn wegen seiner Optik 'sexy' fanden. Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass der RB-300 ein ganz hervorragender Tonarm ist.

Ich habe den Rega unzählige Male im Vergleich mit einem Thorens TD-160 MK-V oder dem kleinen TD-166 gehört. Leider hat der Rega bei mir niemals den Wunsch ausgelöst, ihn zu besitzen, während ich schon mit einem TD-166 mit einem System nach heutigen Preisen bis 200,-- € gut leben könnte.

Sollte 'crispy' bei dir bedeuten, Rhythmik, Dynamik oder dass die Musik mal abgeht wie die Sau, wirst du das mit einem Systemwechsel nicht erreichen.

Fazit: es gibt Geräte die sind uncool, aber geil. Und umgekehrt. Für mich trifft nach meinen Erfahrungen Letzteres auf den Rega zu.

Sorry, dass ich nicht besser über den Rega schreibe, aber das, was hier steht, ist ehrlich gemeint.
Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 02. Sep 2016, 23:45 bearbeitet]
Drowned_In_Trance
Stammgast
#15 erstellt: 02. Sep 2016, 23:51

Solche Frequenzen sind bis dato in keinem Digitalformat möglich.


Wie kommst du darauf ? Mit 24bit/192kHz Wav-Dateien ist theoretisch ein Frequenzgang bis 96kHz möglich .. oder hab ich dich falsch verstanden ?
Sorry dass ich sonst zu dem Thread nichts beitragen kann, aber das konnte ich grad nicht so stehen lassen
wendy-t
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 03. Sep 2016, 00:19
Hallo!

Ich kann mich da Gerds Ausführungen nur bedingt anschließen. Ich besitze einen RP3 und meiner spielt frisch und crispy. Ich habe allerdings andere TAs benutzt - z.B. ein Ortofon Vinyl Master Silver - und das klingt für meinen Geschmack sehr gut. Da ich das System auch an meinem Dual 704 montiert hatte, beurteile ich für mich die Klangunterschiede zwischen den beiden PS mit gleichem System als marginal - wenn überhaupt hörbar. Ich würde beim Tonabnehmer ansetzen.

Ein anderer Gedanke: Du schreibst, du hättest deinen Plattenspieler neu gekauft. Leider kann ich deinem Text nicht entnehmen, ob du schon vorher mit Plattenspielern zu tun hattest. Wenn nicht, kann es vielleicht sein, dass deine Erwartungen an den analogen Klang etwas zu hoch sind? Meine Plattenspieler klingen auf jeden Fall nicht besser als mein CD-Player - machen aber mehr Spaß.

Viel Glück bei der Lösung deines Problems.
Viele Grüße
Philip
ForgottenSon
Inventar
#17 erstellt: 03. Sep 2016, 06:58

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #14) schrieb:
Forgottenson: Plattenspieler können mühelos über 20 khz abtasten, zu Zeiten diskreter Quadrophonie waren die hinteren Kanäle zwischen 30 und 50 khz geschnitten und wurden mit Hilfe eines speziellen Decoders in den Bereich von 20 - 20.000 hz zurückgewandelt. Damals ist auch der Shibata-Schliff der Nadeln entstanden.
Solche Frequenzen sind bis dato in keinem Digitalformat möglich.


Welche Frequenzen ein TA abtasten kann und welche nicht, davon hab ich nichts geschrieben. Ich habe
geschrieben, dass die Platte nicht mehr hergibt. In vielen pre-digital Produktionen dürfte auf dem Masterband
nichts über 15khz drauf sein. Da kann der TA abtasten können was er will, da ist nix zum abtasten. Ich gehe davon
aus, dass der komplette Produktionsprozess von Platten auf solche Restriktionen abgestimmt ist und
sich daran nichts geändert hat bzw. auch nichts mehr ändern wird. D. h. auch bei Verwendung von digitalen
Mastern bei aktuellen LP-Pressungen dürfte über 15khz nicht viel zum abtasten sein.

Du kannst Dir ja mal das Frequenzspektrum einer digitalisierte LP-Aufnahme mit z. B. foobar2000 anschauen.
Da ist nicht viel zu sehen über 14khz.

Zum Deinem Beispiel Quadrophonie: Welches Frequenzspektrum ist letztlich auf jedem der vier Kanäle
übrig geblieben? Wer hat heute noch die Möglichkeit bzw. wer hatte überhaupt die Möglichkeit
diese Scheiben quadrophon abzuspielen? War bzw. ist schon ziemlich exotisch.
Wuhduh
Gesperrt
#18 erstellt: 03. Sep 2016, 07:17
Moin !

@ babarinker:

Es ist eine gute Idee gewesen, den oft zurecht bemängelten Phono-MM-Eingang des Marantz ( zuviel Picofarad ) zu ignorieren und einen Vorvorverstärker zu benutzen.

Bei der Verwendung eines Rega-Tonarmes werden seit sehr langer Zeit aus klanglichen Gründen die hauseigenen Tonabnehmern zu fast 100% ignoriert. Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf die Rega Planar-Familie, sondern auch auf deren Verwandte von Goldring, NAD und alle anderen Modellbezeichnungen, die sich aus den verschiedenen Vertriebsstrukturen des Großunternehmens ergeben.

Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, daß Rega vertriebsorientiert - und eigentlich verständlich - auch seine TA verkaufen will, obwohl diese keinen guten Ruf genießen. Man könnte in diesen Fall, wie auch bei anderen Großproduzenten von Plattenspielern, auch von einer Alibifunktion reden.


Der Händler hat unter Berücksichtigung der Herstellergarantie nur 3 Möglichkeiten zum Verkauf:

1. Demontage des Rega-TA und Verkauf ohne desselbigen

Anmerkung: Wohin mit dem TA ? Bestenfalls Einlagung bis zum Verkauf als Ersatz-TA, weil kein Nadeleinschub existiert, der separat verkauft werden kann.

2. Zeit- und kostenintensive Modifikation des Gerätes mit einem anderen TA

Anmerkung: Mühselig bis frustrierend. Dazu benötigt man solide Erfahrungswerte, viel Zeit und gutgeölte Stimmbänder.

3. Verkauf original wie ab Werk

Anmerkung: Am besten jungfräulich ohne Vorführung mit bestensfalls Sichtkontrolle durch den Kunden. Mit bzw. ohne Karton.

In Deinem Fall ( inkl. Vorführung unter Bedingungen, die bei Dir vor Ort logischerweise nicht gegeben sind ) hat wohl der pfiffige Händler seine Hörkette verkaufsorientiert relativ gut akustisch passend gemacht.

Dies ist als Aussage und nicht als Vorwurf zu verstehen. Autoverkäufer spekulieren auch mit schlechten Sichtverhältnissen bei der Präsentation ihrer Ware.


Summa summarum kann ich nur zum Austausch des TA raten.

MfG,
Erik
Hörbert
Inventar
#20 erstellt: 03. Sep 2016, 07:28
Hallo!

@ForgottenSon


.......Wer hat heute noch die Möglichkeit bzw. wer hatte überhaupt die Möglichkeit diese Scheiben quadrophon abzuspielen? War bzw. ist schon ziemlich exotisch..........


Aber ganz und gar nicht, jeder Multikanal-Decoderchip in jedem hundsgewöhnlichen AVR sollte das zumindestens bei den zumeist genutzen Matrixverfahren (z. B. SQ und QS) schaffen.

Nur bei dem CD4-Verfahren wurden im übrigen die hinteren Kanäle (mit sehr geringer Bandbreite im übrigen) auf 30–60 kHz transferiert was mehr schlecht als recht klappte, -obwohl am massivsten Beworben hatte dieses Verfahren den geringsten Erfolg da die so codierten Schallplatten schon nach 40-50 Abspielvorgängen mit der speziell dafür gefertigten Shibatanadel gar keine Quadroinformationen mehr liefern konnten da sie im dafür relevanten Bereich bereits verschlissen waren.

Hingegen kann man sich bei vielen der alten Quadroaufnahmen nach dem Matrixverfahren auch heute noch die ursprünglichen Quadroinformationen anhören falls man sie über einen AVR wiedergibt da etliche dieser alten Aufnahmen zumindest vor ihren "Remastering" 1-1 von den ursprünglichen Masterbändern runterkopiert wurden und die gesamten Matrixcodierung erhalten blieb.

MFG Günther
ForgottenSon
Inventar
#21 erstellt: 03. Sep 2016, 07:35

Hörbert (Beitrag #20) schrieb:

Nur bei dem CD4-Verfahren wurden im übrigen die hinteren Kanäle (mit sehr geringer Bandbreite im übrigen) auf 30–60 kHz transferiert was mehr schlecht als recht klappte, -obwohl am massivsten Beworben hatte dieses Verfahren den geringsten Erfolg da die so codierten Schallplatten schon nach 40-50 Abspielvorgängen mit der speziell dafür gefertigten Shibatanadel gar keine Quadroinformationen mehr liefern konnten da sie im dafür relevanten Bereich bereits verschlissen waren.


Von diesem CD4 -Verfahren hat er doch aber geschrieben, oder?
Hörbert
Inventar
#22 erstellt: 03. Sep 2016, 08:10
Hallo!

@ForgottenSon

Ja, aber er hat die Quadrophonie mit dem CD-4-Verfahren gleichgesetzt und das ist nicht korrekt, Quadrophonie an sich basierte ursprünglich zwar auf unterschiedlichen diskreten Verfahren die alle Vier Kanäle streng getrennt hielten aber das war aus technischen Gründen bei Schallplatten (geringe Kanaltrennung, Spieldauerprobleme und mangelnde Abwärtskompatibilität ) nur sehr schwer realisierbar.

So war auch das CD-4 Verfahren das mit einem technisch sehr aufwendigen Tonabnehmer mit speziellem Multifacettenschliff (Shibata und verwandte Schliffe) und einem recht einfachen Decoder rewalisiert wurde mehr oder weniger ein zum scheitern verurteiltes Experiment von JVC.

Das die gesamte Quadrophonie dann endgültig scheiterte lag allerdings nicht an den technischen Problemen da die Matrixverfahren diese zum größten Teil lösten sondern vor allem am Fornmatstreit und an den Wohnverhältnissen, es ist halt nicht ganz so einfach vier Lautsprecher in einem Raum zu integrieren wie zwei.

Aber genug OT, zurück zum Thema, es ist in der Tat unerheblich ob man auf einer Schallplatte 12 KHz oder 30 KHz speichern kann, da sich die Frage bei dem vorliegenden Problem gar nicht in dieser Form stellt, hier geht es vielmehr darum daß der Threadersteller im für ihn hörbaren Bereich (und er ist ja hoffentlich keine Fledermaus) eine enttäuschte Erwartungshaltung hat. Mit einer Diskussion über Quadro ist ihm in der Tat nicht geholfen.

MFG Günther
höanix
Inventar
#23 erstellt: 03. Sep 2016, 10:11
Moin Leute,

ich verstehe nicht warum darüber diskutiert wird ob der Plattenspieler mit der richtigen Umdrehungszahl läuft.
Die Geschwindigkeiten sind vorgeschrieben.
Wenn ich mir einen neuen Plattenspieler kaufe und er dreht mit der falschen Geschwindigkeit ist das ein Reklamationsgrund!
Der Händler kann nachbessern und wenn er es nicht hinbekommt muss er das Gerät zurücknehmen da es für den vorgesehenen Zweck ungeignet ist.

Oder sehe ich da etwas falsch?

Gruß höanix
Tywin
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 03. Sep 2016, 10:17
Hallo,


ich verstehe nicht warum darüber diskutiert wird ob der Plattenspieler mit der richtigen Umdrehungszahl läuft.


weil beim zu langsamen Drehen einer Schallplatte der Klang zwangsläufig weniger "crispy" sein wird.


Die Geschwindigkeiten sind vorgeschrieben.


Nur weil eine LP mit 33 1/3 UpM gedreht werden muss damit sie einwandfrei klingen kann, heißt das nicht, dass das der Dreher das auch macht.

Vielleicht kennst Du ähnliche Effekte hinsichtlich Straßenverkehr und StVO.

VG Tywin
höanix
Inventar
#25 erstellt: 03. Sep 2016, 10:33
Moin Tywin,

ein Plattenspieler wird doch dafür gebaut Platten mit der richtigen Geschwindigkeit zu drehen,
wie du immer so schön schreibst: Das ist keine Raketentechnik.
Wenn der Dreher also das wofür er konstruiert wurde nicht hinbekommt ist es eine Fehlkonstruktion!
Muss bei einem Mangel des Gerätes nicht beim Verkauf darauf hingewiesen werden?

Gruß höanix
Tywin
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 03. Sep 2016, 10:52
Hallo,


Wenn der Dreher also das wofür er konstruiert wurde nicht hinbekommt ist es eine Fehlkonstruktion!


das sehe ich genau so.


Muss bei einem Mangel des Gerätes nicht beim Verkauf darauf hingewiesen werden?


Wer will einen Plattenspieler kaufen der die erforderliche Drehzahl nicht halten kann?

Wenn ein relevanter Mangel bekannt ist, sollte Ware gar nicht angeboten/verkauft werden. Trotzdem wird viel Mist verkauft/gekauft.

VG Tywin
Hörbert
Inventar
#27 erstellt: 03. Sep 2016, 10:54
Hallo!

@höanix

Sieh dir doch einfach einmal die technischen Spezifikationen von Schallplatten und Schallplattenspielern an, hier gibt es Toleranzangaben die sich teilweise im 5-10 Prozentbereich bewegen.

Die analoge Abtastung ist halt eine sehr alte Technik die in einer Zeit entwickelt wurde in der man es im bezahlbaren Sektor einfach nicht besser machen konnte.

Nach heutigen Standards würde man sagen das man eine ganze Herde Elefanten in die Spezifikationslücken schieben könnte. -Was auch gemacht wird-.

Das es keine Raketentechnik ist besagt eigentlich ja schon das hier mit Mitteln gearbeitet wird die nach heutiger Auffassung ungenügend sind.

Der Charme der alten Technik entsteht zum guten Teil ja erst durch diese Unvollkommenheiten, -das ist halt wie bei Dampfmaschinen-, niemand wird von ihnen ernsthaft die Leistung moderner Gegenstücke verlangen können.


MFG Günther
arizo
Inventar
#28 erstellt: 03. Sep 2016, 11:10
Also ich persönlich habe noch nie von einem zu langsam drehenden Rega gehört...
Deshalb scheidet meiner Meinung nach die Drehgeschwindigkeit aus.
Von Rega-Tonabnehmern habe ich noch nie Begeisterungsstürme vernommen.
Ich würde einfach ein Ortofon 2M Black ausprobieren und damit glücklich werden.
Das 2M könnte vom Klang her dem entsprechen, was der TE sich wünscht.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#29 erstellt: 03. Sep 2016, 11:11
Noch mal kurz: CD-4 war diskrete Quadrofonie, die Matrix codierten SQ und QS-Systeme konnten auf den hinteren Kanälen kein Mittensignal abbilden.

Zum Rega: lässt sich NAD immer noch bei Rega einen Plattenspieler fertigen und Goldring auch?

Wenn die Geschwindigkeit nicht stimmt, kann man zwar trotzdem Musik hören, das Gerät weist aber theoretisch einen Mangel auf, der zum Umtausch oder zur Rückgabe berechtigt.

Dass der Händler so vorführt, dass ein Gerät sein Potential ausspielt ist legitim. Wurde denn ein anderer Plattenspieler im Vergleich angehört?

Das Elys Sytem passt halt perfekt zum Rega-Arm, weil es genau die passende Höhe ohne Abstandsplättchen und dergleichen hat. Klanglich umgehauen hat es mich nie, aber ich fand es grundsätzlich OK.

Gerd
arizo
Inventar
#30 erstellt: 03. Sep 2016, 11:21
Der TE findet es ja auch OK.
Mehr aber auch nicht.
Er hätte aber gerne mehr und das geht für mich nur mit einem anderen Tonabnehmer.
Hörbert
Inventar
#31 erstellt: 03. Sep 2016, 11:51
Hallo!


........Wenn die Geschwindigkeit nicht stimmt, kann man zwar trotzdem Musik hören, das Gerät weist aber theoretisch einen Mangel auf, der zum Umtausch oder zur Rückgabe berechtigt. ............


Laut den immer noch gültigen technischen Spezifikationen für Plattenspieler erst ab einer Abweichung von 0,5% und auch nur dann wenn sie sich als Gleichlaufschwankung äußert.

Natürlich wird kein heute gefertigtes Gerät eine solche Abweichung aufweisen und eine größere Abweichung als 0,1 - 0,2% wirst du nicht finden, die aber dürfte angesichts der technischen Unzulänglichkeiten in diesem Punkt den die Schallplatte selbst aufweisst (bis zu 3% Abweichung von der Solldrehzahl) gar nicht ins Gewicht fallen.


.........Also ich persönlich habe noch nie von einem zu langsam drehenden Rega gehört........


Nein, die drehen ja auch wie die alten Thorense eher eine Spur zu schnell, der Linn LP-12 Sondek in seiner alten Ausführung mit Valhalla drehte eine Spur zu langsam.

Das Problem liegt m.E. also eher am verwendeten Tonabnehmer oder wie so oft an einer total überzogenen Erwartungshaltung die den real erzielbaren klanglichen Resultaten nicht standhält.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 03. Sep 2016, 12:08 bearbeitet]
akem
Inventar
#32 erstellt: 03. Sep 2016, 12:52

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #29) schrieb:

Das Elys Sytem passt halt perfekt zum Rega-Arm, weil es genau die passende Höhe ohne Abstandsplättchen und dergleichen hat. Klanglich umgehauen hat es mich nie, aber ich fand es grundsätzlich OK.

Ich hatte mal ein Elys 1. Das hat witzigerweise am Rega-Arm klanglich verfärbt. An einem SME 3012 oder an einem Thorens TP90 (dem alten TP90 auf dem TD2001) hat es dagegen ganz manierlich geklungen. Klar, es war auch kein Burner, was bei dem Preis auch nicht zu erwarten ist. Aber ganz manierlich...
Geometrische Passung ist eben nicht alles, die Wechselbeziehung zwischen Tonabnehmer und Tonarm ist sehr viel komplexer.

Gruß
Andreas
babarinker
Schaut ab und zu mal vorbei
#33 erstellt: 03. Sep 2016, 17:03
Ein erneutes Danke an die vielen Helfer! Tatsächlich ist der P3 mein erster eigener Spieler. Den Einstieg ins Analogsegment war bei mir jedoch vor einem halben Jahr, als mir ein Freund seinen RP1 auslieh. Nun muss er wieder zurück und ich möchte einen Plattenspieler nicht mehr missen. Zu meinem Hörtermin beim Händler hatte ich meinen CD Spieler mitgenommen. Dieser war / ist klanglich meinen Referenz gewesen und habe ihn gegen den P3 antreten lassen. Beide Geräte wurden an einen Marantz PM 7005 angeschlossen und los ging es. Klangfarblich und dynamisch hielten sie sich die Waage, doch wirkte die Bühne meins CD-Spielers vergleichsweise eingeengt. Der Rega spielte einfach natürlicher und selbstverständlicher, was mir auf Anhieb gefiel. Wie es der Zufall so wollte, fand ich ein Angebot eines gebrauchten Regas in meiner Nähe. Das Gerät wurde von einem Stammkunden des selbigen Händlers vor gerade mal 3 Wochen erworben (Rechnung und alle Papiere dabei) und sollte wieder verkauft werden, weil er einem VPI weichen sollte. Soviel zur Hintergrundgeschichte.

Hier angeschlossen war der unterschied zwischen dem Rega und meinem CD Spieler wie beschrieben sehr deutlich. Mit dem vielzitierten und nicht vorhandenen "crispy" meine ich, dass sich der Rega wie von einem dumpfen Schleier bedeckt anhört, der den Mitten nicht schadet, dafür aber den Höhen (vor allem beim Schlagzeug auffällig) bedämpft. Dynamisch und lebendig spielt der Rega dennoch. Er ist druckvoll und lebendig, aber es fehlt ihm einfach an Betonung. Tja, die typischen Hifitermini, aber irgendwie muss man es ja beschreiben Den alten RP! hatte ich auch an meinen Phonobox angeschlossen und siehe da: es erklingen die Höhen - dafür gibt es aber auch genug, was der P3 besser macht.

Eure Tipps habe ich soweit umgesetzt, jedoch leider mit nur mäßigem Erfolg. Bei hohen Kapazitäten wird das Klangbild insgesamt zwar höher und es wirkt so, als wenn alle Töne etwas angehoben würden. Den erwünschten Effekt hatte das aber leider nicht.

Das Weglassen der Tellermatte brachte keinen wirklichen Unterschied.

Die Drehgeschwindigkeit habe ich ganz unprofessionell mittels Auge und Stoppuhr gemessen. Ob es jetzt 33,3, 33,5 oder 33,7 rpm waren, kann ich daher nicht genau sagen. Eine großartige Abweichung scheint es hier wohl nicht zu geben.

Warum sollte es was bringen möglichst hohe Widerstände in das Kabel zu löten?
arizo
Inventar
#34 erstellt: 03. Sep 2016, 17:34
Welchen Tonabnehmer hattest du denn am RP1?
ForgottenSon
Inventar
#35 erstellt: 03. Sep 2016, 17:41

babarinker (Beitrag #33) schrieb:
Zu meinem Hörtermin beim Händler hatte ich meinen CD Spieler mitgenommen. Dieser war / ist klanglich meinen Referenz gewesen und habe ihn gegen den P3 antreten lassen. Beide Geräte wurden an einen Marantz PM 7005 angeschlossen und los ging es. Klangfarblich und dynamisch hielten sie sich die Waage, doch wirkte die Bühne meins CD-Spielers vergleichsweise eingeengt. Der Rega spielte einfach natürlicher und selbstverständlicher, was mir auf Anhieb gefiel.


Für einen vernünftigen Vergleich, der die verwendeten Metaphern rechtfertigt, müsste auf dem PS und dem
CDP dasselbe(!) Material gelaufen sein. Ich könnte mir hierzu vorstellen, dass man mit Hilfe
eines akzeptierten Referenzplattenspielers einige Stücke digitalisiert, auf CD brennt und dann den CDP
mit dieser CD füttert und den Rega eben mit den verwendeten Platten. Mir fehlt der Glaube, dass
Du diesen Aufwand betrieben hast - ich würde das nicht tun
Aber selbst wenn und das wäre Dein Ergebnis dieses Tests, dann stimmt was mit dem CDP nicht.
wendy-t
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 03. Sep 2016, 18:43
Hallo!

Da du ja mit dem ausgeliehenen RP1 keine derartigen Probleme hattest, liegt es für mich auf der Hand, dass der Wechsel des Tonabnehmer dich deinem Klangideal näher bringen wird. Du müsstest jetzt vielleicht noch dein Budget angeben und du wirst hier bestimmt viele Tipps für den Kauf eines passenden TAs bekommen von den Spezialisten.
Oder du drehst an deinem Verstärker einfach die Höhen etwas rein - klappt vielleicht auch und kostet nix.

Viele Grüße
Philip
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#37 erstellt: 04. Sep 2016, 17:20
AKEM: Gab es beim TP-90-Arm Unterschiede zwischen alt und neu?

Zum Rega: Kann es sein, dass das Elys erst mal eingespielt werden muss und sich dann die Schleier lüften? An der Raumtemperatur kann es ja gegenwärtig wohl nicht liegen, es ist auf keinen Fall zu kalt, eher zu warm. Die meisten Dämpfungseinheiten an den Systemen arbeiten bei ca. 23 Grad optimal.

Es ist natürlich frustrierend, wenn ein neuer Plattenspieler nicht zufriedenstellend klingt und man schon wieder Geld für ein neues System ausgeben soll. Vielleicht nennst du mal 2 oder 3 Musiktitel, bei denen dir der beschriebene Effekt besonders negativ auffällt.

Tipp, der nicht kostet: Netzphase: hör dir einen Titel mit kleiner Besetzung und Gesang an. Netzstecker um 180 Grad drehen. Ändert sich was? Ist es etwas klarer und transparenter geworden oder eher schlechter, in den Mitten muffiger, im Bass aufgedickter? Die Netzsteckerposition, in der die Durchhörbarkeit insgesamt etwas besser ist, ist die richtige. Der Effekt ist nicht besonders groß, aber deutlich hörbar.

Gerd
Tywin
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 04. Sep 2016, 17:25
Hallo,


Die Netzsteckerposition, in der die Durchhörbarkeit insgesamt etwas besser ist, ist die richtige. Der Effekt ist nicht besonders groß, aber deutlich hörbar.


das Tonabnehmersystem ist ein Generator und erzeugt selbst Strom. Es steht nicht mit der Stromversorgung des Drehers in Verbindung.

Wie erklärt sich der "Effekt" den Du beschreibst?

VG Tywin
pelowski
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 04. Sep 2016, 17:43

Tywin (Beitrag #38) schrieb:
... Wie erklärt sich der "Effekt" den Du beschreibst?

Das ist ganz eindeutig ein Effekt der Quantenphysik. rennen

Grüße - Manfred
Tywin
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 04. Sep 2016, 18:09
Ich hab auch die "The Big Bang Theory" eingehend studiert, aber keine Theorie für besseren Klang durch verdrehte Netzstecker entdecken können, die zudem in keiner Verbindung mit dem Gerät stehen, welches den Strom für den Ton erzeugt.
arizo
Inventar
#41 erstellt: 04. Sep 2016, 18:16
Da hättest du vielleicht mehr Audio oder Stereo lesen sollen...
Tywin
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 04. Sep 2016, 18:23
Da gibt es doch auch einiges an wirrem Zeugs in so einem Verkäufer-Schwurbelforum zu lesen, die immer mal Auftritte für Verwirrte, Irregeführte, Gläubige und Andächtige veranstalten? Wie war der Name dieser Schwurbel-Association ... ZZZ oder so. Ich ertrage das Lesen dort aber nie sehr lange.


[Beitrag von Tywin am 04. Sep 2016, 18:26 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#43 erstellt: 04. Sep 2016, 18:44
Netzphase: Wie immer hier im Forum: Was ich nicht glaube, probiere ich auch nicht aus, weil mein 'gesunder' Menschenverstand mir sagt: es ist Quatsch.

Die Erde ist auch keine Scheibe und nicht der Mittelpunkt des Universums, die Skatingkraft zieht den Tonarm nach Innen, obwohl der oben zitierte gesunde Menschenverstand eher die Vermutung nahe legt, die auftretende Fliehkraft müßte nach Außen wirken.

Fakt ist: das Anliegen der Netzphase ändert die Stärke des entstehenden elektromagnetischen Feldes und das kann man messen. Inzwischen liefern einige namhafte Hersteller ihre Geräte mit Netzphasenkennung aus (nicht nur superteure High-End Firmen).

Bei Netzteilen macht es einen Unterschied, ob die Netzphase außen an der Trafowicklung anliegt oder innen.

Ich habe ja auch der Schulphysik vertraut: Wechselstrom hat keine Richtung.

Fazit: Jeder kann es ausprobieren, es kostet nichts und geht ganz schnell. Und wer es mit seinen heiligen Theorien ausschließt, braucht sich auch nicht zu bewegen und es auszuprobieren.

Gerd
arizo
Inventar
#44 erstellt: 04. Sep 2016, 20:44
Und was immer gilt:

Einbildung ist auch eine Bildung!
akem
Inventar
#45 erstellt: 04. Sep 2016, 20:56

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #37) schrieb:
AKEM: Gab es beim TP-90-Arm Unterschiede zwischen alt und neu?

Die ursprüngliche Firma Thorens hatte einen TP90 und die heutige Firma Thorens hat wieder einen Tonarm namens TP90. Die beiden haben konstruktiv rein gar nichts miteinander zu tun.
Vom alten TP90 gab es nebenbei bemerkt auch mehrere Versionen, die sich meines Wissens nach aber nur beim Headshell unterschieden haben und dementsprechend unterschiedliche Massen hatten.

Gruß
Andreas
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#46 erstellt: 04. Sep 2016, 21:26
Danke an AKEM, mein TD-2001 ist der mit TP-90 und funktioniert einwandfrei.

Zum Thema: Das mit der Netzphase war ein Tipp an den Themensteller, den er schnell und ohne Aufwand ausprobieren kann. Was passiert: Schon wieder 'ne Grundsatzdebatte.

Ich hatte oben geschrieben, dass ich kein Rega-Fan bin. Aber die klangliche Beschreibung des hier in Rede stehenden Plattenspielers beschreibt ein klangliches Ergebnis, das einem Rega nicht entspricht. Bei kleineren Besetzungen spielt er schön durchgezeichnet, Tendenz 'smooth', jedenfalls nicht belegt oder mit einem 'Schatten' im Mittel-Hochtonbereich. Bei großen Besetzungen oder heftigen Dynamikattacken fehlt ihm meiner Meinung nach ein Stück Biss und Drive.

Fragen: Hat dein Händler den Plattenspieler eingestellt und justiert? (das ist eigentlich sein Job)
Man soll zwar einen Plattenspieler nicht mit aufgeschraubtem Gegengewicht transportieren, deshalb: wurde dir der Plattenspieler komplett montiert und eingestellt übergeben oder mußtest du das Gegengewicht wieder aufschrauben und die Auflagekraft einstellen?

Vielleicht reduzierst du mal die Auflagekraft ganz geringfügig, ist es dann weniger schattiert, transparenter?

Habe gerade mal auf Vinyl-Engine gelesen: Da hatte auch jemand dein Set-Up und bemängelt ganz ähnliche Effekte wie du. Er ist auf ein Ortofon 2M Bronze gewechselt und beschreibt das klangliche Ergebnis als großen Fortschritt und vollkommen zufriedenstellend.

Gerd
arizo
Inventar
#47 erstellt: 04. Sep 2016, 21:33
Weil ich ja nicht ganz so ignorant dastehen will, habe ich jetzt mal den Stecker gedreht und höre überhaupt keinen Unterschied bei meinem RP6.
Die beschriebenen Defizite mit der Netzphase auszugleichen wird nicht funktionieren.
ForgottenSon
Inventar
#48 erstellt: 04. Sep 2016, 21:42

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #46) schrieb:

Ich hatte oben geschrieben, dass ich kein Rega-Fan bin. Aber die klangliche Beschreibung des hier in Rede stehenden Plattenspielers beschreibt ein klangliches Ergebnis, das einem Rega nicht entspricht. Bei kleineren Besetzungen spielt er schön durchgezeichnet, Tendenz 'smooth', jedenfalls nicht belegt oder mit einem 'Schatten' im Mittel-Hochtonbereich. Bei großen Besetzungen oder heftigen Dynamikattacken fehlt ihm meiner Meinung nach ein Stück Biss und Drive.


Redest Du vom PS oder dem TA? Ich kann nicht nachvollziehen, wie das reine Laufwerk solche Auswirkungen
auf die Wiedergabe haben kann. Wie klingt eigentlich ein "Schatten"? Ein Schatten ist ein optisches Phänomen,
wie kann einSchatten als Metapher für ein akustisches Phänomen herhalten?
Naja, seis drum, letztlich empfiehlst Du ja auch einen anderen TA, offenbar führen viele Wege zum Ziel
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#49 erstellt: 04. Sep 2016, 22:04
der Themensteller selbst spricht von einer Art Schleier, aber auch mit dem Wort Schatten im Sinne von abgedunkelt, werden mich die meisten wohl verstanden haben.

Ich empfehle hier kein System, da ich das angesprochene Ortofon selbst nicht kenne.
in einem anderen Beitrag auf Vinyl-Engine hat jemand das Elys gegen ein Goldring 1022 getauscht.

Die Goldring 1000er Baureihe kenne ich und halte sie für empfehlenswert.

Ich finde es aber problematisch hier Systeme in der 200 -300 € Klasse zu empfehlen, nur weil das Elys auch in diesem Preissegment angesiedelt ist.

Vielleicht kann der Themensteller ja schon mit einem preiswerteren Audio-Technica einen großen Fortschritt erzielen. Zu meiner Zeit haben wir einen Thorens TD-166 gerne mit einem Linn-K-5 vorgeführt. Das Linn war ein Ableger des AT-95 und das gibt es immer noch. Es macht Spaß, tastet gut ab und ist bestimmt nicht verhangen im Mittel-HT-Bereich. Für KLassik und große Klangkörper hat es Einschränkungen aber die haben die meisten anderen günstigen Systeme auch. Es ist sehr preiswert, reißt dem Themensteller kein Loch in die Geldbörse und lässt auf jeden Fall erkennen, ob es klanglich in die richtige Richtung geht.

Gerd
arizo
Inventar
#50 erstellt: 04. Sep 2016, 22:11
Ich hatte auf meinem RP6 ein Goldring Eroica LX und war damit überhaupt nicht zufrieden.
Ich fand es sehr langweilig.
babarinker
Schaut ab und zu mal vorbei
#51 erstellt: 05. Sep 2016, 19:41
Um auch noch die letzten eurer Fragen zu beantworten:

- Ich hatte an meinem RP1 einen Rega Carbon

- während der Hörprobe beim Händler hatte ich keine auf cd gerippten Platten zum Vergleich. Dafür jedoch das gleiche Album auf CD, wie Vinyl

- da ich den P3, wie oben beschrieben, gebraucht, aber quasi wie neu, gekauft hatte, wurde er vom Verkäufer vormontiert. Während des Transports wurde das Gegengewicht abgenommen und von mir zu Hause eingestellt. Zunächst hatte ich ihn so wie vom Hersteller empfohlen justiert, was Auflagegewicht und Antiskating anbetrifft. Da Rega aber prinzipiell zu hohe Antiskating-werte empfielt (so munkelt das Internet), habe ich nochmal beim Vertrieb von TAD angerufen, die mir einen Antiskating-wert von 1,1 bis 1,3 empfielen. Die Auflagekraft habe ich mit einer Feinwaage (keier Tonarmwaage) weiter präzisiert. Ich habe auch schon etwas mit ihr expirementiert - leider ebenfalls erfolglos.
Nun weiß ich nicht, ob der Dreher mit vormontiertem Tonabnehmer ausgeliefert wird. Könnte es sein, dass das Azimut inkorrekt ist?

- der Rega ist meines Erachtens nach richtig ausgephast. Ich hatte es ohne Multimeter, sondern nur nach Gehör gemacht, wobei ich auch der Meinung bin, dass der Unterschied verschwindend gering ist. Naja, was man nicht alles trotzdem für's Gewissen und den Spaß an der Akribie tut..

- Ich bin auch auf mehrere negative Foreneinträge bzgl des Elys 2 gestoßen, in denen Leute mit dem Orthofon Bronze deutlich zufriedener waren. Aber selbst wenn der "Schleier" typisch Elys 2 ist, dann bleibt es weiterhin ein Rätsel, warum sich CD-Spieler und P3 beim Händler so viel ähnlicher angehört haben, als bei mir zu Hause. Akustisch ist mein Hörraum gut ausgestattet, die Aufstellung meiner Geräte ist mit Bedacht gewählt und die Hörposition selbstverständlich auch.


[Beitrag von babarinker am 05. Sep 2016, 19:48 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#52 erstellt: 05. Sep 2016, 21:11
Zum Thema Ortofon 2M Bronze: Dieser Tonabnehmer basiert immer noch auf dem alten OM-30, die Nadel hat einen Fineline-Schliff, der ca. 1200 Stunden hält (eine normale elliptisch geschliffene Nadel hält ca. 800 Stunden). Die Nadeln lassen sich übrigens auch zwischen 2M Bronze und OM-30 austauschen (sieht zwar doof aus). Der einzige Unterschied nebst dem Design liegt bei der etwas höheren Ausgangsspannung des 2M Bronze (was es auch etwas kapazitätskritischer macht als das OM).

Interessant ist aber ein Blick auf die Preisliste beim Thakker:
2M Bronze: 288.-
Super-OM-30: 240.-

Für aktuell 310.- bekommt man beim Thakker übrigens das Super-OM40 (Nadel mit Gyger-Schliff, Haltedauer ca. 1800 Stunden); dieses System liegt dann schon näher beim 2M Black (Preis: 499.-) als beim 2M Bronze.

LG
Manuel
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