Plattenspieler spielt zu leise :-(

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Sachse!
Stammgast
#1 erstellt: 05. Nov 2016, 16:11
Hallo, Freunde,

ich nutze einen Dual Golden One mit neu bestücktem AT OC 7 (von Herrn Schürholz) über Graham Slee Fanfare 3.
Alles erst neu aufgebaut.
Leider läuft das sehr leise.
Was passt da nicht?
Auch scheint mir die Grobdynamik etwas eingeschränkt.
Vielen Dank für Eure Hilfe.

Hier noch die technischen Daten:

AT OC 7:
Frequenzgang: 15 - 50.000 Hz
Kanaltrennung: > 29 dB @ 1 kHz
Kanalbalance: < 1 dB @ 1 kHz
Ausgansspannung: 0,3 mV @ 1 KHz/5 cm/s
Spulenimpedanz [DC]: 12 Ohm @ 1 kHz
Abschlusswiderstand: > 100 Ohm @ 100 -200 pF
Induktion: 50 µH @ 1kHz
Nadeltyp: elliptisch, nackter Diamant
vertikaler Abtastwinkel: 23°
Empfohlene Auflagekraft: 1,25 - 1,75 mN
Nadelnachgiebigkeit: 35 x 10^-6 cm/dyne statisch, 9 x 10^-6 cm/dyne @ 100Hz dynamisch

Graham Slee Fanfare 3:
Eingangs-Empfindlichkeit: 0.3mV to 1.2mV
Ausgangsspannung: 240mV - 954mV
max. Eingangsspannung: 6.16mV (ref 1 kHz)
Verstärkerung (@ 1kHz): 58dB
Eingangs-Widerstand: 100 Ohm
Rauschabstand: (CCIR Q-Pk 22Hz-22 kHz) -67dB
Entzerr-Kennlinie: RIAA (+/- 0.5dB @ 20Hz-20kHz)
Verzerrungen (THD): < 0.05% (typisch <0.015% bei 1 kHz)
Kanal-Ungleichheit: < 0.1dB
Kanaltrennung: 64dB


[Beitrag von Sachse! am 05. Nov 2016, 16:16 bearbeitet]
Albus
Inventar
#2 erstellt: 05. Nov 2016, 18:28
Tag,

vordergründig gesagt: Zuerst ist der Abschlusswiderstand des Graham... von (nur) 100 Ohm für den ordentlichen Betrieb des ATOC7 zu niedrig, es sollten 250-300 Ohm besser sein. Die Herstellerempfehlung (AT BDA)lautet bekanntlich leider etwas undeutlich auf ">100", was aber an den praktischen Resultaten und Erfahrungen weitherum nichts ändert.

Sodann, vermutlich, hat sich durch den Akt des Retipping bei Axel Schürholz die effektive Nadelmasse gegenüber dem Original geändert, ist höher geworden.

Wie sehr leise ist denn die Wiedergabe? Verglichen womit? Was ist dein Bezug?

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 05. Nov 2016, 18:30 bearbeitet]
Sachse!
Stammgast
#3 erstellt: 05. Nov 2016, 21:18
Danke.
Verglichen zum CD Player.
Und verglichen zum Lautstärkeregler.
Bei CD auf 09:00 Uhr, bei LP auf 03:00 Uhr.
Albus
Inventar
#4 erstellt: 05. Nov 2016, 23:16
Tag,

da stimmt etwas nicht - CD bei 9:00 Uhr-Position eines Volumestellers ist normal, für Phono (ATOC7 mit 0,3 mV/5 cmsec nominell und 800-facher Verstärkung, 58 dB, Spezifikation) ist als Position dann 10:00-11:00 Uhr zu erwarten (in Ordnung).
Bitte, wie lauten die Daten für die Eingangsempfindlichkeit und den Eingangswiderstand des auf den GramAmp 3 Fanfare folgenden Hochpegel-Input des Verstärkers (welcher)?

Freundlich
Albus
Sachse!
Stammgast
#5 erstellt: 06. Nov 2016, 11:54
Ich nutze einen Jadis Orchestra.
CD und LP sind über Cinch Weiche am selben Eingang angeschlossen.
Nach meinen Informationen ist die Eingangsempfindlichkeit und Eingangswiderstand an jedem Anschluss gleich: 400 mV und 10 kOhm.
Demnach kann das Problem nicht am Haupt- sondern muss am Phono Verstärker zu suchen sein.
Oder am Plattenspieler.
Allerdings musste ich auch erleben, dass ich beim Durchhören meiner Sammlung wohl nacheinander eine Reihe sehr leiser Aufnahmen erwischt habe. Es ist nicht bei allen Platten derart schlimm.
Doch unter 12:00 Uhr Stellung läuft keine Platte.
Den Fanfare 3 hatte mir mal Phonophono empfohlen.


[Beitrag von Sachse! am 06. Nov 2016, 12:01 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 06. Nov 2016, 12:07
Hallo!

Nun ja, was erwartest du?

Dein externer Entzerrer hat eine Ausgangsspannung von 240 Millivolt bei deer Eingangsspannung von 300µV die das alte OC-7 liefern kann.

Ein handelsüblicher CDP bringt indessen 1V an deine Eingangsklemme, das hier deinj PS deutlich leiser klingen muß ist eigentlich erwartungsgemäß.

Hierüber wurde ich mir keinen Kopf machen.

MFG Günther
Sachse!
Stammgast
#7 erstellt: 06. Nov 2016, 13:04
Das liefert mein CD Player (nur kann ich damit nichts anfangen):

Ausgangsspannungspegel: 2Vrms (unsymmetrisch); 4Vrms (symmetrisch)
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 06. Nov 2016, 13:17
Hallo,

rms = Effektivwert.
Logisch, dass der CD-Player lauter klingt.
Wurde seinerzeit von der Industrie mit Absicht so gemacht, denn "lauter" verbindet das Unterbewusstsein sofort mit "besser" und so sollte der Unterschied zum Plattenspieler besonders betont werden.

Machs wie ich, dreh einfach lauter wenn Du von Vinyl hörst...

Peter
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 06. Nov 2016, 13:26
Hallo!

Ja, die zwei Volt sind (+)Spitze-(-)Spitze zu rechnen, dein externer Entzerrer würd so gesehen 480 Millivolt (+)spitze-(-)Spitze liefern, aber das sagt so kein Mensch deswegen shreibe ich das verkürzt ( 1V und 240 Millivolt ).

Egal bei welchen Eingangswerten hast du also somit beim externen Entzerrer gerade einmal ein Viertel der Ausgangsleistung deines CDP.

Das sich das in einem deutlichen Lautstärkeunterschied äussert dürfte eigentlich auf der Hand liegen.

Da dein Lautstärkeregler mit hoher Wahrscheinlichkeit eine logarithmische Kurve aufweist ist die Stellung in der er sich bei gleicher oder scheinbar gleicher Ausgangsleistung befindet eigentlich unwesentlich, hier müsste man schon die gesamte Eingangs- und Line-Out-Schaltung analysieren um einen Anhaltspunkt dafür zu finden welche beiden Potentiometer-Stellungen der gleichen Ausgangsleistung entsprechen.

Deswegen schrieb ich ja auch:


......Hierüber wurde ich mir keinen Kopf machen........



MFG Günther
Albus
Inventar
#10 erstellt: 06. Nov 2016, 14:04
Tag,

ja, die nötige weitere Öffnung des Volumereglers ergibt sich aus dem ungünstigen Verhältnis der Eingangsforderung des empfangenden Jadis in Höhe von 400 mV (an 10 kOhm) zu der resultierenden Ausgangsspannung des Fanfare von 144 mV - 240 mV - 288 mV - 384 mV - 480 mV bei üblich ausgesteuerten kommerziellen Schallplatten (Schnellen in Reihe von 3 - 5 - 6 - 8 [=0 dB Stereo] - 10 cm/s). Der vermittelnde Faktor der Verstärkung von 58 dB = 800-fach des Fanfare ist auch etwas niedrig; die typischen 60-63,5 dB (1000-1650x) wären zweckmäßig. Was hier aber leider nicht der Fall ist.
Übliche Eingangsempfindlichkeiten für Hochpegeleingänge liegen bei 120 - 150 -200 mV, der Jadis greift da in diesem Fall eben zu hoch.

Und ja. Der CD Vollaussteuerungsstandard liegt zwar bei 2 Volt (0 dBFS, Full Scale), aber, für kommerzielle CD-Produktionen liegen die realen Referenzpegel (I-IV) deutlich darunter (Headroom), nämlich bei Referenzpegel I -15 dB = 356 mV, II -16 dB = 317 mV, III -18 dB = 252 mV sowie IV -20 dB = 200 mV. CDs mit gehörigem CREST-Faktor (Verhältnis des Durchschnittspegels zum Maximalpegel) von typisch 6 dB schöpfen die 0 dBFS nicht aus.

Summe: In diesem Fall ist dann der Volumeregler weiter zu öffnen als gängig.

Freundlich
Albus
Sachse!
Stammgast
#11 erstellt: 06. Nov 2016, 14:23
Alles klar.
Ich danke allen für die informativen Worte.
Dann drehe ich einfach weiter auf.
Wie gesagt, jetzt geht das auch. Doch ich hatte beim kurzen Reinhören in eine Sammlung wohl zu Anfang besonders leise und dynamikarm aufgenommene alte Eterna - Klassik Platten erwischt...

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